DE2930291A1 - Verfahren zur herstellung eines gegenstandes unter verwendung von plasmaaetzung - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines gegenstandes unter verwendung von plasmaaetzungInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes unter Verwendung von Plasmaätzung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Gegenstandes der im Oberbegriff des Anspruches
1 beschriebenen Art.
Bauelemente und Schaltungen mit feinen Details werden in einem Schritt oder mehreren Schritten hergestellt,
die je eine lithographische Auflösung betreffen, gefolgt von einer selektiven Behandlung von Bereichen einer anfänglich
kontinuierlichen, homogenen Materialschicht des Bauelementes. Normalerweise wird Lithographie in "aktinischem"
Material ausgeführt, das nachfolgend zum Erhalt von öffnungen in der gewünschten Zeichnung entwickelt wird.
Solche Muster dienen direkt oder indirekt der Maskierung des zu ätzenden oder anderweitig zu behandelnden Materials.
Selektives Ätzen kann in trocken-arbeitenden Verfahren, beispielsweise mit Hilfe einer in einem Plasma erzeugten
Spezies erfolgen, wobei diese Verfahren gegenüber dem naßarbeitenden Verfahren dort bevorzugt werden, wo besonders
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feine Auflösung erwünscht ist.
Eine derartige Herstellung wird bei der Produktion von hochintegrierten Schaltungen auf Siliciumbasis, den sog.
Silicium-LSIC1s, aber auch bei der Herstellung diskreter
Bauelemente, bei anderen Halbleitertechnologien, bei integrierten optischen Schaltungen, bei magnetischen Speichern
etc. verwendet.
LSIC's ebenso auch andere planare Strukturen hoher Auflösung
werden generell durch eine Reihe Ebenen hindurch hergestellt. Eine Prozedur, die dem Aufbau der meisten Schaltungen
dieser Art gemeinsam ist, betrifft zunächst die Erzeugung einer Maskierschicht innerhalb eines kontinuierlichen
Bereichs aktinischen Materials durch selektive Belichtung mit Strahlung, gefolgt von einer Lösungsentwicklung, um Material
zu entfernen, das durch die Bestrahlung entweder stärker oder schwächer löslich gemacht wurde. Derartige
Maskierschichten haben als diskrete Masken gedient (manchmal mit dem zusätzlichen Schritt einer Replizierung des
Musters in einer darunter liegenden Schicht von etwas dauerhafterem
Material wie Chrom).
Diese Maskentechnologie, die bei der Herstellung von integrierten Schaltungen auf Siliciumbasis vorherrschend in Ge-
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brauch ist, hat eine beträchtliche Entwicklung zu dem derzeitigen Punkt erfahren, bei dem Entwurfsregelabstände von
einigen wenigen μΐη regelmäßig erhältlich sind. Solcherart
benutzte diskrete Masken dienen zur Sekundärzeichnung von Mustern in aufwendigen Fotoresistschichten, die für eine
tatsächliche Bearbeitung des Bauelementes entwickelt worden sind. In jeder Bearbeitungsebene werden die Fotoresistschichten
dann entfernt, um die weitere Herstellung bei der nächsten Ebene zu erlauben.
Es wird allgemein angenommen, daß die Maskentechnologie von einer maskenlosen Technologie (Direktbearbeitung) verdrängt
wird, um feineres Auflösungsvermögen und höhere Schaltungselementdichten
zu erzeugen. Dementsprechend wird Primärstatt Sekundärzeichnung auf aufwendigen Resistschichten stattfinden,
die am bearbeitet werdenden Bauelement haften. Solche Resistschichten können echte Fotoresist-Materialien sein oder
zur Verwendung mit kurzwelliger Strahlung vorgesehen sein.
Unabhängig davon, ob nun die Verfahren maskenlos oder nicht
maskenlos sind und unabhängig von der im einzelnen getroffenen Technologie betrifft eine allen solchen Herstellungsverfahren
gemeinsame Prozedur die selektive Ätzung kontinuierlicher Schichten aus Bauelementfunktions-Material. Derzeit hat sich
Naß-Ätzen - beispielsweise in wässrigen, sauren Medien - als befriedigend erwiesen. Mit zunehmender Musterfeinheit-bzw.
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Auflösung werden aber die diesem Verfahren eigenen Beschränkungen kritischer. Flüssige Medien, die mit polykristallinen
oder amorphen Schichten reagieren, führen zu einem isotropen Ätzen. Das dabei resultierende Hinterschneiden
(Entfernen von Material unter dem Maskiermaterial) setzt eine Grenze für den Abstand.
Zunehmende Miniaturisierung ließ den Wert der trockenarbeitenden Verfahren erkennen. Eine Ätzung durch Impulsübertragung,
beispielsweise durch das sog. Ionen-Mahlen (ion milling) führt eine Richtungsabhängigkeit in die Materialentfernung
ein und vermeidet Hinterschneiden. Hohe Beschleunigungsfelder, die zur Bombardierung der zu bearbeitenden
Oberflächen mit energiereichen Partikeln führen, erzeugen aber eine erneute Problemreihe. Gitterbeschädigung
in einigen Fabrikationsebenen kann sogar das Bauelement zerstören.
Am anderen Ende des Spektrums kann die Trockenbearbeitung auf plasmaunterstützen Reaktionen beruhen. Bei der Plasmaätzung
beruht beispielsweise die Materialentfernung hauptsächlich auf einer chemischen Reaktion des zu entfernenden
Materials mit durch das Plasma erzeugten Ätz-Spezies. Wie bei den mit Impulsübertragung arbeitenden Verfahren kann
das geätzte Produkt leicht entfernt werden - in diesem Fall durch eine Systemwahl derart, daß dampfförmige Reaktionsprodukte
erhalten werden. Plasmaunterstütztes Ätzen
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kann jedoch isotropes Verhalten haben. Anisotropie kann aus der Verwendung großer Plasmafelder und niedriger Drücke resultieren,
aber dieses kann wiederum nicht mehr tolerierbare Gitterbeschädigungen ebenso auch rasche Resist-Erosion zur
Folge haben. Wie beim Naß-Ätzen kann unvollkommener Endpunkt-Nachweis/ kompliziert durch ungleiches Ätzen von
Plättchen zu Plättchen, nicht nur zu extremem Hinterschneiden, sondern auch zu einer Ätzung darunter liegender Schichten
führen. Letzteres wird durch Ätzsysteme vermieden, die eine ausgesprochene Selektivität bezüglich des zu ätzenden Materials
im Vergleich zum darunter liegenden Material haben.
Zahlreiche Materialien sind bei der LSIC-Herstellung betroffen.
Entsprechend den derzeitigen Entwurfsregeln werden Oxidschichten
mit Methan-Sauerstoff-Mischungen befriedigend im Plasma geätzt. Dieselben Mischungen werden auch bei vielen
anderen Materialien angewandt, aber die Selektivität ist generell schlecht. Aluminiumschichten oder Aluminiumreiche
Schichten werden durch Plasmaspezies geätzt, die von einer Einführung von Kohlenstofftetrachlorid herrühren. CCl4, eine
Flüssigkeit bei Raumtemperatur, ist schwierig zu überwachen. Eine Erwärmung, um die Flüchtigkeit zu erhöhen, führt zu
unerwünschter Kondensation in kühlen Bereichen.
Ein bei CCl4 erkanntes Problem - unzuverlässige Anfangsätzung
- ist durch die Verwendung von BCl3 gelöst worden
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(siehe J. Vac. Sei. Technol., 14, Nr. 1 p. 266 (1977). Ein
noch anstehendes Problem bei der Aluminiumätzung ist schlechte Diskrimination, und zwar wegen bedeutsamer Ätzung von SiO-sowie
von Si. Ein weiteres Problem, das einer unerwünschten polymeren Bildung zugeschrieben wird, äußert sich in einem
unerwünschten Ätzen, nachdem das Bauelement der Atmosphäre ausgesetzt wird. Es wird angenommen, daß schwierig zu entfernende
polymere Substanz mit atmosphärischer Feuchtigkeit unter Erzeugung von HCl reagiert, das für das weitergehende
Ätzen verantwortlich ist.
Mit der Erfindung wurde nun ein Plasmaätzverfahren gefunden, das sich für aluminiumreiche Materialien eignet und auf
der Verwendung einer bestimmten Kategorie von Ätzmittelzusammensetzungen beruht. Mischungen von Bortrichlorid und
zweiatomigem Chlor sind für ein Material bespielhaft, das unter dem Einfluß der Plasmaentladung zum erwünschten Ätzverhalten
führt, nämlich
1. zu ausgezeichneter Diskrimination für aluminiumreiches
Material bezüglich der Resistmaterialien ebenso bezüglich betroffener Substratmaterialien (von 10:1 bis 20:1 für
Aluminium auf Silicium oder Siliciumoxid),
2. zu befriedigenden Ätzgeschwindigkeiten für feinlinige
Musterherstellung (Geschwindigkeiten bis zu 100 nm/min.
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sind leicht erhältlich),
3. zu schneller Entfernung normalerweise betroffener Passivierschichten (z. B. Al2O3), wodurch gleichförmiges
Anfangsätzen ermöglicht wird,
4. zu Systemeigenschaften, die zu einer Minimalisierung
der "Belastung" führen (Belastung ist die Abhängigkeit der Ätzzeit vom zu ätzenden integrierten Oberflächengebiet)
, und
5. zur Steuerung von Ätzwandprofilen, um dadurch glatt vertikales Ätzen zu ermöglichen, wie dieses durch Resistmaskierschichten
definiert ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für aluminiumreiche
Legierungen (z. B. Al, Al-Cu und Al-Si), die bei der Herstellung von LSIC1S auf Siliciumbasis ebenso auch
bei diskreten Bauelementen Verwendung finden. Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens befassen
sich mit der LSIC-Herstellung ebenso wie mit der Herstellung
ähnlicher Schaltungen, bei denen eine größere Bauelementdichte auf Entwurfsregelabständen im Mikrometer- und
Submikrometer-Bereich beruhen (den sehr hoch integrierten Schaltungen, den sog. VLSIC's).
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Das erfindungsgemäße Verfahren sowie seine Weiterbildungen
sind in den Ansprüchen gekennzeichnet und nachstehend im einzelnen beschrieben.
1. Allgemeines
Das vorliegende Verfahren wird hauptsächlich anhand der Bauelement- oder Schaltungsherstellung beschrieben.
Während das Verfahren hierauf nicht beschränkt ist, betreffen die hier interessierenden Verfahrensschritte
generell das Trocken-Ätzen von Aluminium enthaltendem Material. Die Aspekte des Verfahrens befassen sich mit
Ätzgeschwindigkeiten, Diskrimination, Profil usw. Diese Erwägungen sind ihrerseits sowohl von der Zusammensetzung
als auch von den Bearbeitungsbedingungen abhängig und sind Gegenstand der nachfolgenden Abschnitte.
2. Terminologie
Zur Klarstellung einiger hier wesentlicher Begriffe seien diese wie folgt erläutert.
Plasmaunterstützes Ätzen: Dieser Ausdruck, der derzeit noch nicht generell benutzt wird, soll die zahlreichen
Prozeduren erfassen, bei denen der Ätzvorgang hauptsäch-
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lieh die Folge einer chemischen Reaktion mit einem Ätzmittel innerhalb des Plasmas ist. Diese Prozesse
betreffen notwendigerweise eine chemische Reaktion, die zu einer Reaktionsprodukt-Spezies führt, die selber gasförmig
ist oder nach Durchlaufen weiterer Reaktionen gasförmig wird. Betroffene Prozeduren sind "Plasmaätzen"
(bei dem der zu ätzende Artikel auf der nicht angesteuerten (im allgemeinen geerdeten) Elektrode angeordnet ist),
"reaktives Ionenätzen", bei dem der zu ätzende Gegenstand auf der angesteuerten (der auf Spannung liegenden) Elektrode
angeordnet ist und bei dem die verringerte Größe dieser Elektrode zu einer beabsichtigten Feldkonzentration
führt, "reaktives Zerstäubungsätzen" usw. Nicht betroffene Prozesse sind jene, bei denen die Materialentfernung hauptsächlich
durch Impulsübertragung anstelle einer chemischen Reaktion stattfindet. Demgemäß ist es nicht beabsichtigt,
das Ionen-Mahlen einzuschließen, auch nicht Verfahren, die im allgemeinen unter dem Begriff "Zerstäubungsätzen" laufen.
Belastung: Abhängigkeit der Ätzgeschwindigkeit vom zu ätzenden Oberflächengebiet. Da der Effekt, wenigstens im
Prinzip, nie ganz eliminiert wird, ist es zweckmäßig, eine numerische Grenze zu setzen. Für diese Zwecke definiert
ein Zuwachs um 10 % der erforderlichen Ätzzeit mit einer zehnfachen Zunahme des zu ätzenden Oberflächengebietes
den Einsatz der Belastung.
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Aluminiumreich: Wie der Ausdruck angibt, sollen hierunter
Materialien mit wenigstens 50 % Aluminium verstanden werden. Zusätzlich wird jedoch gefordert, daß die in diese
Kategorie fallenden Materialien die Ätzeigenschaften f zeigen, die auch elementarem Aluminium zugeordnet sind.
Demgemäß können, ob nun unbeabsichtigte Verunreinigungen oder beabsichtigte Legierungszusätze vorhanden sind, die
betroffenen aluminiumreichen Materialien, die üblichen Passivierungsschichten, wie diese unter dem Einfluß der
Atmosphäre entstehen, haben, sollten aber andererseits das allgemeine Ätzverhalten des elementaren Materials besitzen.
Bestimmte Legierungszusätze wie Silicium und Kupfer, die beide bei der LSIC-Herstellung Verwendung
findenr werden in kleinen Mengen vorhanden sein - in der
Größenordnung einiger weniger Prozent.
Andere Zusätze, die von sich aus dem Aluminium ähnlich sind, können in größeren Mengen vorhanden sein, so daß
t die resultierende Zusammensetzung immer noch mit Vorteil
dem vorliegenden Verfahren unterzogen werden kann.
Ätzmittel-Spezies: Sie ist jene Spezies, der die Materialentfernung
generell zuzuschreiben ist. Untersuchungen haben eindeutig gezeigt, daß die Hauptätzmittel-Spezies
nur in der Plasmaumgebung existiert. Andere Versuchser-
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gebnisse legen nahe, daß die Hauptätzmittel-Spezies im Plasma entweder bei der geätzt werdenden Oberfläche oder
in einem Abstand hiervon existiert. Die Schlußfolgerungen hierfür ergaben sich auf der Grundlage eines Nachweises
durch spektroskopische Analyse. Die Identifizierung der Ätzmittel-Spezies erfolgt für die vorliegenden Zwecke
nur der Erläuterung halber und ist nicht im beschränkenden Sinne aufzufassen. Auf dieser Basis wird die Ätzung generell
einem atomaren Halogen, im allgemeinen atomarem Chlor, zugeschrieben. Falls nicht anderweitig angegeben, umfaßt der
Ausdruck nicht vergleichsweise inerte Zusätze wie jene, die hauptsächlich als Träger und/oder Verdünnung dienen.
Ätzprofil: Dieses bezieht sich auf die Form der Wand und deren Lage vor und nach dem Ätzen, wobei die Lage bezüglich
des definierenden Maskenrandes definiert ist. Verschiedene Ausdrücke werden zur Kennzeichnung der einzelnen
Profile verwendet.
Glatt verlaufende Wand: Es ist dieses die glatte vertikale
Wand (vertikal gegenüber der Ebene der geätzten Oberfläche), deren Position etwa mit dem Rand der definierenden Maskenschicht
zusammenfällt, also in diese "glatt" übergeht. Im allgemeinen wird angenommen, daß der Maskierrand nicht
nennenswert erodiert ist, so daß der betroffene Rand der ist, wie er vor dem Ätzen vorhanden ist. Glatt verlaufende
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Ätzwände erfordern von Haus aus anisotropes Ätzen.
Hinterschneidung: Der Ausdruck bezieht sich auf eine Ätzwand, die durch Ätzen unterhalb des Resistmaterials unabhängig
von der Wandkonfiguration (d. h. durch "Hinterschneiden") entstanden ist.
Negative Hinterschneidung: Der Ausdruck bezieht sich auf den komplementären Zustand, bei dem das während der Ätzung
bloßgelegte Gebiet in der Größe mit zunehmender Ätztiefe abnimmt, so daß die Ätzwände wenigstens teilweise innerhalb
des nicht maskierten Gebietes liegen.
Isotrop: Der Ausdruck bezieht sich auf ein Ätzen, bei dem der Materialabtrag tatsächlich richtungsunabhängig ist.
Reine isotrope Ätzung führt zu Ätzmerkmalen, deren seitliche Abmessungen mit der Tiefe abnehmen. Die Hinterschneidung
unterhalb des schützenden Resistrandes sollte der Ätztiefe bei jedem Niveau gleichen.
Anisotropie (anisotropes Ätzen, anisotropes Bearbeiten usw.) Der Ausdruck dient zur Unterscheidung gegenüber Isotropie,
d. h. zur Kennzeichnung eines jeden Richtungsabhängigkeitsgrades, die eine Abweichung von der Isotropie darstellt.
Aus Zweckmäßigkeitsgründen wird hierzu angenommen, daß
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die Abweichung wenigstens um 10 %, bezogen auf die Gesamtheit einer linearen Dimension in der gewünschten
Ätzrichtung, sein muß. Der Ausdruck echt oder rein anisotrop bezieht sich auf das generelle Idealverhalten, das zu
einer glattverlaufenden, vertikalen Ätzwand führt.
3. Ätzmittelvorläufer-Zusammensetzung
Die Zusammensetzung wird anhand der bevorzugten Mischung von BCl3 und Cl_ erörtert. Das Wirkungsprinzip ist jedoch
ausweichend allgemein um zahlreiche Alternativen zu umfassen. So können beispielsweise das Chlorid oder
oder Chlor durch andere Halogene und Bor durch andere Kationen ersetzt werden. Derartige Substitutionen können
■allerdings Anlaß zu Komplikationen geben, die zwar beseitigbar aber nicht gerechtfertigt sein mögen. Beispielsweise
kann zwar Brom oder Bromid verwendet werden, das Reaktionsprodukt AlBr3 ist jedoch nicht flüchtig (im
Gegensatz zu AlCl3), so daß die Entfernung kompliziert wird und möglicherweise Anlaß zur Verwendung eines gasförmigen
Reaktionsmittels oder eines inerten Trägers oder anderen Mitteln gibt, um das normalerweise nicht flüchtige
AlBr3 zu entfernen. Jod, das weniger reaktionsfreudig als
Brom ist, ist gleichfalls nicht flüchtig. Fluor führt zu
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einer Passivierung einer aluminiumreichen Oberfläche
und sollte als das einzige zweiatomige Gas nicht eingeschlossen sein.
Die Zusammensetzung, wie sie anhand der beiden wesentlichen Vorläufer-Bestandteile der bevorzugten Ausführungsform ohne Berücksichtigung von Trägergasen, Verdünnungsmitteln
usw. zu verstehen ist, zentriert sich bei etwa 5 Volum-Prozent Cl_. Diese mittlere Zusammensetzung hat
sich als wünschenswert hinsichtlich Ätzgeschwindigkeit und Selektivität erwiesen. Der Gesamtbereich - anhand
derselben Ausdrücke definiert - liegt zwischen 0,1 und 20 % Cl2 und darüber, vorzugsweise zwischen 0,5 und 8 %,
und definiert einen Zusammensetzungsbereich, der sich für
die meisten betroffenen Fälle eignet. Zunehmende Chloranteile oberhalb des bevorzugten Maximalwertes führen zu
einer zunehmenden Ätzgeschwindigkeit, sie sind aber im allgemeinen von einer Tendenz in Richtung Hinterschneiden
begleitet. Diese Tendenz in Richtung Hinterschneiden kann durch Erhöhen der Leistung und/oder Erniedrigen des Druckes
im Plasma erniedrigt werden, dieses aber wiederum kann Anlaß zu strahlungsinduzierten Gitterdefekten geben.
Chlorgehalte unter 0,5 Volum-Prozent führen bei gegebenen Bedingungen zu einer Abnahme der Ätzgeschwindigkeit reichlich
unter 100 nm/min. Ein derart kleinerer Chlor-
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gehalt mag für Schichtdicken wünschenswert sein, die
bei einem μΐη oder darunter liegen.
Als wahrscheinliche unbeabsichtigte Bestandteile, die
toleriert werden können, seien Sauerstoff bis 5 % (größere Anteile führen zu einem nennenswerten Resist-Angriff),
Wasser unterhalb etwa 1 % und Kohlendioxid bis zu mehreren Prozent genannt. Andere, beabsichtigte Zusätze
können vorhanden sein. Einige dieser können als einfaches Verdünnungsmittel oder als Träger dienen. Andere können
zur Steuerung der Entladungsbedingungen dienen. Beispiele der ersteren sind N„, He und Ar. Während Plasmas als
extrem stabil beobachtet werden, könnte die Verwendung sehr hoher Leistung Anlaß zu einer Einschnürung geben,
die durch einen Heliumzusatz vermieden werden kann.
4. Ätzmittel-Zusammensetzung
Entsprechend den vorangegangenen Abschnitten erfolgt die Erläuterung anhand der beispielhaften Mischung BC1^-C1„.
Die Endproduktanalyse, ebenso auch andere Beobachtungen führen zu dem Schluß, daß die Hauptätzmittel-Spezies
atomares Chlor ist. Von BCl3 oder von dessen Plasmaderivaten
wird angenommen, daß sie als ein Rekombinationspartner dienen und dadurch die von Hause aus gegebene Ätzmittel-Spezies-Lebensdauer
verkürzen. In Übereinstimmung mit
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"The Loading Effect in Plasma Etching", J. of the Electrochemical Society, 124, Nr. 8, S. 1262 (8/77),
verringert eine verkürzte Ätzmittel-Spezies-Lebensdauer den Belastungseffekt. Die bevorzugte Zusammensetzung
wird im Hinblick auf Systemeigenschaften erörtert, wie
diese bei der Herstellung von Bauelementen angewandt werden, deren zu ätzenden Schichten Dicken im Mikrometer?
und Submikrometerbereich haben. Wiederum haben bei Betrachtung der bevorzugten BCl-^-Cl^-Mischung alle anderweitig
geeigneten Zusammensetzungen das Hauptattribut guter Diskrimination gegenüber dem Resist gemeinsam. Extreme
in der Zusammensetzung, ebenso auch mittlere Zusammensetzungen führen zu derart leichtem Resist-Angriff, daß dieser im
allgemeinen nicht feststellbar ist. In ähnlicher Weise ist die Diskrimination gegenüber dem darunter liegenden Material
(beispielsweise einem elementares Silicium oder Silicium in gebundener Form enthaltenden Material) für den gesamten
betrachteten Zusammensetzungsbereich gut.
Kritische Parameter, die bei der Bestimmung von Parameterbereichen
berücksichtigt werden, sind 1) die Ätzgeschwindigkeit und 2) das Ätzprofil. Obgleich in einigen Herstellungsfällen
isotrope Profile toleriert werden können, geben Entwurfsregelabstände in der Größenordnung einiger
weniger um und darunter generell Anlaß zu einem Wunsch
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nach verringerter Hinterschneidung. Ein im allgemeinen bevorzugter Parameterbereich kann auf der Basis des
Verhältnisses der Ätzgeschwindigkeit in einer zur geätzt werdenden Oberfläche parallelen Richtung zur Ätzgeschwindigkeit
in der zu dieser Oberfläche senkrechte Richtung festgesetzt werden. Für viele Zwecke ist ein Verhältnis
1:3 oder besser ausreichend, wenngleich ein natürliches Bestreben nach idealer Anisotropie vorhanden ist, für
die dieses Verhältnis den Wert null annimmt.
Für die in Rede stehenden Parameterbereiche hängt die
Ätzgeschwindigkeit hauptsächlich vom Druck innerhalb des Plasmas und von der Leistung ab, wobei mit abnehmendem
Wert eines jeden dieser Parameter die Ätzgeschwindigkeit abnimmt. Für viele Zwecke ist eine Ätzgeschwindigkeit
von etwa 40 nm pro Minute tolerierbar. Diese Geschwindigkeit beruht auf der Annahme, daß die Schichtdicken in der
Größenordnung von 100 oder ein paar hundert nm liegen können, so daß die gesamte Ätzzeit einige wenige Minuten
beträgt.
Auf der Basis der obigen Annahmen können die Grenzen für Druck und Leistung angegeben werden als 0,05 bis
0,6 Torr (= 0,066661 bis 0,799932 Millibar) bzw. 0,035
bis 0,7 Watt pro cm . Diese Parameter sind ihrerseits
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mit dem Chlorgehalt verknüpft.
Es wurde gefunden, daß bei abnehmender Ätzgeschwindigkeit
(wenn der Druck oder die Leistung das angegebene Minimum erreicht) der zugelassene Chlorbereich zunimmt. Allgemein
gilt für zunehmenden Druck, daß der zugelassene maximale Chlorgehalt abnimmt. Der Chlorgehalt liegt generell in
einem Bereich von etwa 0,5 bis etwa 8 %. Ein maximaler Chlorgehalt für ideale Anisotropie liegt etwa bei 6 %.
Alle Chlorgehalt-Prozentsätze beziehen sich auf die gesamte BCl3-Cl2-Mischung. Der Chlorgehalt ist auch mit der
Ätzgeschwindigkeit verknüpft, da zunehmender Chlorgehalt zu einer zunehmenden Ätzgeschwindigkeit führt. Die Mindestgrenze
von 0,1 % ist auch das absolute Minimum hinsichtlich der Ätzgeschwindigkeit.
Es ist nun möglich, die miteinander verknüpften Parameter zu spezifizieren, um zur gewünschten Anisotropie und gewünschten
Ätzgeschwindigkeit zu gelangen. Vom Anisotropie-Standpunkt her (von einem Anisotropie-Verhältnis, dessen
Güte wenigstens 1:3 beträgt) reicht der Chlorgehalt von 0,1 % (vom Anisotropie-Standpunkt her gesehen für jeden
Druck-Leistung-Wert innerhalb des angegebenen Bereiches geeignet) bis zu etwa 8% für einen Bereich von Druck-Leistung-Werten,
wie dieser definiert ist durch Mindestdruck und begleitende Leistung sowie durch Mindest-
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leistung und begleitenden Druck
(0,05 Torr (= 0,066661 Millibar)) - 0,2 Watt/cm bzw.0,2 Torr
(= 0,26664 Millibar) - 0,035 Watt/cm2), jedoch nur bis etwa 0,5 % für den maximalen Druck-Leistung-Wert
(0,6 Torr (= 0,799932 Millibar) - 0,7 Watt/cm2).
Parametereinschränkungen für bevorzugte Ausführungsformen rühren von dem Wunsch nach ei:ier Ätzgeschwindigkeit von wenigstens
etwa 10 nm pro Minute, ebenso von dem Wunsch nach einem bestimmten Ätzprofil her. Es wurde gefunden, daß letzteres
eine Grenze von etwa 80 bis 100 nm pro Minute setzt, wobei ein weiterer Zuwachs der Ätzgeschwindigkeit zu einer Tendenz
in Richtung nahezu Isotropie führt.
Die Ätzgeschwindigkeitsgrenzen entsprechen generell den Druck-Leistung -Bereichen von 0,1 Torr (0,133322 Millibar)
- 0,1 Watt/cm2 bis 0,5 Torr (= 0,66661 Millibar) - 0,5 Watt/cm2.
Die Chlorgehalte entsprechend diesen beiden Grenzen liegen zwischen den Werten 0,5 bis 7 Volum-Prozent bein Mindestleistung
druck-Paar und den Werten 0,5 bis 2 Volum-Prozent bei maximaler Leistung und maximalem Druck.
Die durchgeführten Versuche haben gezeigt, daß eine Profilkontrolle
für niedrigere Chlorgehalte möglich ist und tatsächlich glatt verlaufende Wände ermöglicht. Von der Rekombi-
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nation wird angenommen, daß diese besonders bei oder in der Nähe der Wände stattfindet. Dieser Effekt ist in der
am gleichen Anmeldetag wie die vorliegende Anmeldung fein*- gereichten deutschen Patentanmeldung entsprechen! der
US-Voranmeldung 929 549 vom 31. 7. 1978 der Anmelderin beschrieben.
Während die Beschreibung hauptsächlich anhand des bevorzugten
Systems BCl3-Cl2 erfolgt ist, erfolgt die allgemeinere
Beschreibung anhand der Einführung von Materialien, die zu einem atomaren Halogen (z. B. Chlor) zusammen mit einem
Halogenid als Reaktionspartner (z. B. ein Chlorid von Bor).
5. Zu ätzende Materialien
Das vorliegende Verfahren befaßt sich hauptsächlich mit der Ätzung von aluminiumreichen Materialien. Betroffene Materialien,
die während der Ätzung das allgemeine Verhalten von Aluminium zeigen, sind dem einschlägigen Fachmann bekannt. Für die vorliegenden
Zwecke sind die betroffenen Materialien und Legierungen jene, die wenigstens 50 Atom-Prozent Aluminium enthalten.
Derart große Legierungszusätze sind nur möglich, wenn eine vernünftig enge chemische und physikalische Ähnlichkeit erhalten
bleibt.
Bei der LSIC-Herstellung, sowohl auf der Basis von Silicium
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als auch auf anderweitiger Basis ist ein bedeutsames Anwendungsgebiet
für das aluminiumreiche Material einfach das eines elektrischen Leiters. Betroffene Legierungszusätze
sind in kleineren Mengen vorhanden und beziehen sich im allgemeinen auf Eigenschaften, die mit der Leitfähigkeit
nicht verknüpft sind. So ist es beispielsweise bekannt, daß kleine Mengen von Silicium, d. h. bis zu 5 % - wahrscheinlich
bis unterhalb 10 % - in Aluminiumschaltungen vorhanden sein können, die in direktem Kontakt mit siliciumreichem
Material stehen. Der Zweck hier ist,das Aluminium (generell Aluminium mit etwa 2 % Silicium) vorzusättigen, um ein Auflösen
und "Durchlöchern" darunter liegender siliciumreicher Schichten zu vermeiden. Eine Beimischung von Kupfer, im allgemeinen
nominell von etwa 4 Gew.-% ist bei der Herstellung von Magnetblasengranatschaltungen brauchbar. Kupfer reduziert
eine Elektrodiffusion, die sonst eine Verschlechterung der magnetischen Eigenschaften des Grantes verursachen könnte.
6. Weitere Erwägungen hinsichtlich der Zusammensetzung
Ein wichtiges Attribut der Ä*tzsysteme des vorliegenden Verfahrens
ist die Zusammensetzungs-Diskrimination. Unter üblichen Bedingungen liegt wahrscheinlich das Ä'tzgeschwindigkeitsverhältnis
der Ätzmittel des vorliegenden Verfahrens für aluminiumreiche Legierungen gegenüber den im allgemeinen betroffenen
darunter liegenden Flächen zumeist im Bereich von
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10:1 bis 20:1. Solche darunter liegenden Flächen sind Siliciumoxid, ebenso auch ein- oder polykristallines
Silicium. Die Diskrimination für aluminiumreiches Material gegenüber Resistmaterialien auf Novolac-Basis
ist ebenfalls gut und beträgt wenigstens 10:1. Anhand anderer Versuchsergebnisse hat sich gezeigt, daß der Ätzmittelangriff
bei anderen Bearbeitungsresistmaterialien (im Unterschied zu Maskierresistmaterialien) adäquat ist.
Es scheint, daß die einzigen darunter liegenden Oberflächenmaterialien,
die problematisch sein können, jene sind, die Aluminium ähneln, d. h. Erdalkalimetalle und
andere Elemente oder damit verwandte Legierungen, die wesentlich unterhalb der Atomzahl von Silicium liegen. Selbst
dort, wo die Diskrimination nicht groß ist, können andere Eigenschaften des vorliegenden Ätzmittelsystems dessen Anwendung
empfehlen.
7. Bearbeitungsbedingungen
Das vorliegende Verfahren kann in jedem auch ansonsten geeigneten Reaktor ausgeführt werden. Fließmuster, die
zu gleichförmigem Ätzen führen, sind selbstverständlich erwünscht und die hier beschriebenen Versuche sind generell
in solchen Apparaturen ausgeführt worden. Eine Apparatur, in diesem Fall für radiales Fließen, ist beschrieben in
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"Etching for Pattern Definition" von A. R. Reinberg, (H. G. Hughes und M. J. Rand, Eds.), The Electrochemical
Society, Inc. Princeton, NJ, 1976; und R. G. Poulsen, J. Vac. Sei. Technol., 14, 266 (1977).
Parallelplattensysteme (mit parallelen Elektrodenplatten) umfassen Plattenpaare innerhalb eines Vakuumgefäßes. Die
Leistung, die üblicherweise im Hochfrequenzbereich (beispielsweise bei 13,56 Megahertz) liegt, wird der angesteuerten
Platte zugeführt, um eine Entladung zwischen den Platten einzuleiten und aufrecht zu halten. Die nicht
angesteuerte Platte wird normalerweise auf Erdpotential gelegt. Wie angegeben, kann "Plasmaätzen" zahlreiche Prozeduren
umfassen, die üblicherweise anders bezeichnet sind. Für die vorliegenden Zwecke gilt die einzige Forderung,
daß die Entfernung des zu ätzenden Oberflächenmaterials hauptsächlich im Wege einer chemischen Reaktion und nicht
durch Impulsaustausch erfolgt. Abweichungen in der Verfahrensbezeichnung können beispielsweise herrühren aufgrund
der gegenseitigen Größe der Elektroden, oder aufgrund der Anordnung der Plättchen entweder auf der angesteuerten oder
der nicht angesteuerten Elektrode. Bei dem allgemein als reaktives Ionenätzen bekannten Verfahren ist die angesteuerte
Elektrode wesentlich kleiner als die Gegenelektrode, und das zu ätzende Material wird auf der angesteuerten
Elektrode angeordnet. Im Falle des normalerweise als Plasma-
030008/0688
ätzen bekannten Verfahrens sind die Elektroden stärker symmetrisch und das zu ätzende Material wird auf der
nicht angesteuerten Elektrode angeordnet. Derartige Apparaturabwandlungen, ebenso auch Änderungen bei den Verfahrensbedingungen
wie Leistung, Druck usw., qualifizieren sich gleichfalls für das vorliegende Verfahren, vorausgesetzt,
daß der Grundsatz (Materialentfernung hauptsächlich durch chemische Reaktion) erfüllt ist.
Die Parameter, die in solchen Reaktoren der Steuerung unterliegen, sind: Ätzgaszusammensetzung, Druck, Durchsatz
auf der Einlaßseite, Leistung, Abstand zwischen den Elektroden und Substrattemperatur. Typische Bereiche für
diese Parameter sind
Druck: 0,1 bis 1 Torr (= 0,133322 bis 1,33322 Millibar)
Durchsatz: 10 bis 500 Standard-cm /min. Leistung: 100 bis 3000 Watt
Elektrodenabstand: 5 bis 50 um
Substrattemperatur: 25 bis 250 0C
Elektrodenabstand: 5 bis 50 um
Substrattemperatur: 25 bis 250 0C
8. Beispiele
a) Apparatur
Die Versuche wurden in einer Radialströmungsapparatur,
wie erwähnt, beschrieben. Der Platten- bzw. Elektroden-
030008/0686
durchmesser war 17 Zoll (= 43,3 cm), und der Elektrodenabstand
war 1 Zoll (= 2,54 cm). Beide Elektroden waren hohl, um eine Temperatursteuerung, generell durch Beheizung
oder Kühlung mit Wasser, zu ermöglichen. Die zu ätzenden Proben waren auf der unteren Elektrode angeordnet,
die auf Masse-Potential lag.
Der Reaktor war mit der Vakuumpumpe über eine Flüssigstickstoff-Kühlfalle
verbunden, um Korrosionsschäden der Pumpe zu minimalisieren. Die Kühlfalle diente auch
zur Kondensierung jeglichen Wasserdampfes und erhöhte die Pumpgeschwindigkeit gegenüber Wasser wirksam.
b) Beschickung
Soweit nichts angeres angegeben sind die Versuche mit nur einem einzigen dreizölligen (= 7,6 cm) Plättchen
ausgeführt worden, das eine maskierte Schicht aus aluminiumreichem Material trug. Die Schicht hatte eine
Dicke von 0,5 bis 1 μπι auf SiO3. Während bei den Beispielen
durch Wasserdampf oxidiertes Silicium verwendet wurde, zeigten andere Experimente, bei denen andere
Siliciumoxidformen benutzt worden sind, keine feststellbare Änderung in der Diskrimination.
c) Verfahren
Bei noch geschlossener Kammer wurde etwa 80 0C heißes
030008/0686
Wasser einige Minuten lang durch beide Elektroden hindurchgeschickt/
um die Wahrscheinlichkeit einer Wasserkondensation während der Beschickung zu minimalisieren.
Die Kammer wurde dann geöffnet und das Plättchen auf der unteren Elektrode angeordnet. Sodann wurde die
Kammer geschlossen und die Pumpe eingeschaltet. Nach Erhalt eines Druckes von etwa 0,03 Torr (= 0,0399966
Millibar) wurde das Heißwasser durch fließendes Kaltwasser von etwa 25 0C ersetzt. Das Pumpen wurde fortgesetzt,
bis sich ein Grunddruck von einigen wenigen Millitorr (ein Millitorr = 1,33322 Mikrobar) erhalten
wurde, worauf die Ätzmittelvorläufer-Gase eingeführt wurden. Die Einführung der Gase wurde innerhalb gewisser
Grenzen geändert, um zu beobachteten Drücken von 0,1 bis 0,35 Torr (= 0,133322 bis 0,466627 Millibar) zu
führen (was für die benutzte Apparatur und die angegebenen Bedingungen Durchsatzgrenzen von 37 bis 180
3 3
Standard-cm /min. entsprach (Standard-cm bezieht sich auf ein Gasvolumen von 1 cm bei einem Druck von einem
Bar und einer Temperatur von 25 0C)). Die Gasmischung
wurde zum Erhalt eines Plasmas mit einer Entladung bei 13,56 Megahertz und 400 bis 600 Watt (entspricht 0,25
bis 0,4 Watt/cm ) gezündet. Die Ä'tzgeschwindigkeiten
lagen zwischen 30 und 100 nm pro Minute. Der Schlußpunkt wurde allgemein durch eine Druckzunahme (infolge
030008/0686
des größeren Volumens des unreagierten Ätzmittels) bestimmt. Bei anderen Versuchen wurde der Schlußpunkt
durch Emissionsspektroskopie - durch Beobachtung des Verschwindens des AlCl3-Bandes - bestimmt. Die Bedingungen
wurden so gesteuert, daß eine Ätzzeit von 5 bis 20 Minuten resultierte.
Eine 400 nm dicke Schicht aus einer Aluminium-Kupfer-Legierung
mit 4 % Kupfer wurde unter folgenden Bedingungen geätzt.
Leistung: 600 Watt
Druck: 0,1 Torr (= 0,133322 Millibar) Reaktionspartnervorläufer-Gasmischung: 5 Volum-Prozent Cl3
Rest BCl3
Durchsatz: 39 Standard-cm /min.
Ätzgeschwindigkeit: 30 nm/min.
Ätzgeschwindigkeit: 30 nm/min.
Profil: Ideal anisotrope, flache, vertikale Ätzwand, deren Lage im wesentlichen der des ursprünglichen
Resistrandes entspricht.
Eine 1 μΐη dicke Al-Cu-Si-Legierungsschicht mit 0,5 %
Kupfer, 0,75 % Silicium, Rest Aluminium, wurde unter folgenden Bedingungen geätzt:
030008/0686 ORIGINAL INSPECTED
Leistung: 400 Watt Druck: 0,35 Torr (= 0,466627 Millibar)
Reaktionsmittelvorläufer-Gasmischung: 2 % Cl-, Rest BCl3
Durchsatz: 189 Standard-cm /min.
Ätzgeschwindigkeit: 100 nm/min.
Profil: wie bei Beispiel 1
Eine 700 nm dicke Al-Si-Legierungsschicht mit 2 % Si,
Rest Aluminium, wurde unter folgenden Bedingungen geätzt
Leistung: 600 Watt Druck: 0,1 Torr (= 0,133322 Millibar)
Reaktionsmittelvorläufer-Gasmischung: 5 Volum-Prozent Cl
Rest BCl3
Durchsatz: 39 Standard-cm /min. Ätzgeschwindigkeit: 30 nm/min. Profil: wie bei Beispiel 1
Diese Beispiele wurden an der Legierung des Beispiels (0,5 Cu, 0,75 Si, Rest Al) ausgeführt. Die Bedingungen
waren wie nach Beispiel 2. Die Gaszusammensetzung wurde wie folgt geändert:
030008/0686
Beispiel | Vol.% Ci2 |
Ätzge schwin digkeit |
Profil ' |
4 | 1 | 52 | anisotroo- hinterschnitten 1:2 |
5 | 2 | 80 | ideal anisotrop 0:1 |
6 | 3 | 93 | anisotrop- hinterschnitten 1:3 |
7 | 4 | 100 | isotrop |
8 | 5 | 138 | isotrop 1:1 |
9 | 6 | 150 | isotrop 1:1 |
10 | 10 | -150 | isotrop 1:1 |
11 | 20 | ~150 | isotrop 1:1 |
*) ausgedrückt als das Verhältnis von Lateralätztiefe
zu Vertikalätztiefe
Diese Beispiele wurden sämtlich an der Aluminiumlegierung
nach Beispiel 2 mit einem eingeführten Chlorgehalt von 6 Volum-Prozent bei einem Druck von 0,16 Torr (= 0,2133152
Millibar) ausgeführt. Der geänderte Parameter war die Leistung, wobei jeweils die resultierende Ätzgeschwindigkeit
und das resultierende Profil angegeben sind.
030008/0686
Beispiel | Leistung | Ätzge | Profil | 0:1 |
Watt | schwin | (definiert | ||
digkeit | wie vor) | 1:6 | ||
nm/min. | ||||
12 | 400 | 39 | ideal anisotrop | |
13 | 500 | 46 | anisotrop- | |
hinterschnitten | ||||
14 | 600 | 58 | isotrop 1:1 | |
Diese Beispiele beruhen alle auf einem Chlorgehalt von Volum-Prozent und einer Leistung von 400 Watt; und es
wurde der Druck geändert.
Beispiel | 5 |
1 | 6 |
1 | 7 |
1 |
Druck (Torr *)
0,350 0,200 0,100
Ätzgeschwin digkeit (nm/min)
140 95 41,7
Profil
anisotrop anisotrop anisotrop
') 1 Torr = 1,33322 mbar
16/17
030008/0686
ORIGINAL INSPECTED
ORIGINAL INSPECTED
Der Resistangriff war bei den Beispielen 15 bis 17 für die betroffenen Zwecke akzeptabel.
Dies·? Beispiele wurden mit einem fixierten Chlorgehalt von
5 Volum-Prozent bei einem fixierten Druck von 0,1 Torr (= 0,133322 Millibar) und bei sich ändernder Leistung ausgeführt.
Beispiel Leistung Ätzge- Profil
(Watt) schwindigkeit (nm/min)
18 400 32 anisotrop
19 500 38 anisotrop
20 600 52 anisotrop
Der Resistangriff war bei den Beispielen 18 bis 20 für
die meisten betroffenen Anwendungsfälle akzeptabel.
Es wurde wie nach Beispiel 1 gearbeitet, jedoch mit einem Heliumzusatz dergestalt, daß ein Druck von etwa 0,2 Torr
(= 0,266644 Millibar) resultierte, was einem Heliumanteil
030008/0688 ORIGINAL INSPECTED
- 3d -
von etwa 50 Volum-Prozent in der Gesaintgasmischung entspricht. Die Ätzung war isotrop. Die Ätzgeschwindigkeit
war höher. Die Auswirkungen auf die anderen beobachteten Eigenschaften waren klein.
030008/0686
Claims (9)
- BLUMBACH · W£SER · BEROEN · KRAMER ZWIRNER · BREHMPATENTANWÄLTE IN MÜNCHEN UND WIESBADEN 2930291Patentconsult Radeckestraße 43 8000 München 60 Telefon (089) 883603/883604 Telex 05-212313 Telegramme Patentconsult Patentconsult Sonnenberger Straße 43 6200 Wiesbaden Telefon (06121) 562943/561998 Telex 04-186237 Telegramme PatentconsultWestern Electric Company Levinstein 24-2IncorporatedNew York N. Y.Patentan Sprüche( 1.,Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes, inV Jdessen Verlauf eine Materialoberfläche des Gegenstandes wenigstens in selektiven Bereichen zu ätzen ist und hierzu der Gegenstand in einer Plasma-Umgebung innerhalb einer Apparatur geätzt wird, wobei das Plasma von einem eine Gasmischung durchsetzenden elektrischen Feld zwischen zwei Elektroden herrührt, das zu ätzende Material eine elementare, aluminiumreiche Zusammensetzung umfaßt und der Ätzvorgang hauptsächlich die Folge einer chemischen Reaktion mit dem zu ätzenden Material ist,
dadurch gekennzeichnet, daßMünchen: R. Kramer Dipl.-Ing. . W. Wesor Dipl.-Phys. Dr. rer. na'. · H. P Brehm Dlpl.-Chem. Or. phil. nat. Wiesbaden: P. G. Blumbach Dipl.-Ing. . P. Bergen Dipl.-Ir.g. Dr. jur. · G. Zwirner Dipl.-Ing. Dipl.-W-ng.zur Verbesserung der Kontrolle über das Ätzprofil des elementaren, aluminiumreichen Materials, beispielweise zum Erhalt glatt vertikaler, hinterschnittener oder negativ-hinterschnittener Wände der ausgewählten Bereiche, in der Gasmischung eine Mischung von BCl, und Cl2 vorhanden ist, die in dem Plasma zu der chemischen Reaktion führt, wobei der Cl2-Gehalt in der Gasmischung 0,1 bis 20 Volum-Prozent, ausgedrückt in Prozent des Gesamtgehalts an BCl3 plus Cl3, beträgt, und wobei Druck und Leistung in der Plasmaumgebung zwischen 0,05 und 1 Torr (= 0,066661 bis 1,33322 Millibar) bzw. zwischen 0,035 und 0,7 Watt/cm2 gehalten werden. - 2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daßder Cl2~Gehalt zwischen 0,5 und 8 Volum-Prozent, ausgedrückt in Prozent des Gesamtgehalts von BCl3 plus Cl2, beträgt. - 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mindestdruck-Leistung-Werte eingestellt werden auf030008/0686O,5 Torr - 0,28 Watt/cm2 und 0,2 Torr - 0,035 Watt/cm2 (= 0,66661 Millibar - 0,28 Watt/cm2 und 0,266644 Millibar - O,o35 Watt/cm2). - 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aluminiumreiche Material wenigstens 50 Atom-Prozent Aluminium enthält.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aluminiumreiche Oberfläche im wesentlichen aus elementarem Aluminium besteht.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das aluminiumreiche Material im wesentlichen aus einer Legierung besteht, die wenigstens 75 Atom-Prozent Aluminium und Silicium und/oder Kupfer enthält.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß030008/0686das aluminiumreiche Material im wesentlichen aus O bis 5 % Silicium, O bis 5 % Kupfer, Rest Aluminium, besteht.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daßdie ausgewählten Bereiche den durch öffnungen einer aufliegenden Maskierschicht bloßgelegten Bereichen entsprechen, wobei die Maskierschicht im wesentlichen aus einer organischen Resistschicht besteht.
- 9. Gegenstand, wie dieser im Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 erhältlich ist.D30008/0686
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