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Verfahren zur Herstellung einer Verkleidungs-
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platte aus spaltbarem Material und danach hergestellte Verkleidungsplatte
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verkleidungsplatte aus
spaltbarem Material.- Unter spaltbarem Material sind im Rahmen der Erfindung vor
allem spaltbare Mineralien wie Schiefer, Glimmer, Quarzit usw. zu verstehen, vorzugsweise
also in der Natur vorkommende Materialien, die sich dadurch auszeichnen, daß sie
sich nach bestimmten Richtungen leicht spalten lassen. Die Erfindung bezieht sich
ebenso auch auf vergleichbare synthetische Materialien.
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Verkleidungsplatten sind in Rahmen der Erfindung beispielsweise Fassadenplatten
oder sonstige Abdeckplatten, die zur Gestaltung von Innen- oder Außenflächen an
Einrichtungen oder Bauten verschiedenster Art eingesetzt werden.
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Verkleidungsplatten aus spaltbarem Material sindeaus der Praxi) in
Form der weithin verbreiteten Schieferplatten bekannt, ihr Herstellung erfolgt dadurch,
daß von ntsprechend sugorichtatin Blöcken die Platten abgespalten werden. Dabei
bestehen jedoch verschiedene Probleme Die Ublichen Schieferplatten sind verhältnismäßig
klein. Das
Spalten von ausgedehnteren Flächen erweist sich in der
Praxis als außerordentlich schwierig, weil die SpaltstUcke unvorhersehbar und unregelmäßig
beim Spalten brechen und damit unbrauchbar werden. Dem kann in gewissem Maß dadurch
begegnet werden, daß die Stärke der zu spaltenden Platten erhöht wird. Das führt
jedoch zugleich zu entsprechend höherem Eigengewicht der Platten und dementsprechend
höheren Kosten und hat außerdem erhebliche Schwierigkeiten bei der Montage solcher
Verkleidungsplatten im Gefolgt.
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Im Ubrigen kennt man Verkleidungsp;tten anderer Gattung auf der Basis
von Kunstharz, Asbestzement usw. , bei denen sich jedoch die vorstehend behandelten
Probleme nicht Stellen. Ferner kennt man mehrschichtige Platten anderer Gattung,
bei denen auf einen Träger (beispielsweise eine Spanplatte) eine VergUtungsfolie
(aus kunstharzimprägniertem Papier od.dgl.) aufgeklebt ist. Das hat auf die Entwicklung
von Verkleidungsplatten der eingangs beschriebenen Gattung und deren Herstellung
gleichfalls keinen Einfluß gehabt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Gattung anzugeben, das sich in einfacher Weise durchführen lässt und
in kostengtinstiger Weise die Herstellung von Verkleidungsplatten aus spaltbarem
Material ermöglicht,- die sich durch geringes Gewicht und einfache Montage auszeichnen.
Aufgabe der Erfindung ist zugleich, eine Verkleidungsplatte aus spaltbarem Material
anzugeben, mit dem diesen Forderungen genUgt werden kann.
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Diese Aufgabe wird in verfahrensmMßiger Hinsicht durch die Erfindung
dadurch gelöst, daß auf eine Spaltfliche eines Block des spaltbaren Materials mittels
eines Xlebers eine Trägerschicht aufgeklebt wird und nach dem Erhärten des Klebers
eine mit der Trägerschicht verbundene Spaltschicht
des spaltbaren
Materials mittels der Trägerschicht vom Block abgehoben wird.- Erfindungsgemäß wird
also nicht versucht, die Verkleidungsplatten als selbsttragende Gebilde von mehr
oder weniger großer Ausdehnung vom Block zu Spalten. Srfindungsgemäß ist vielmehr
vorgesehen, daß die Platten durch die zuvor aufgeklebte Trägerschicht einerseits
stabilisiert werden, und daß andererseits mittels der Trägerschicht das Abheben
erfolgt. Wird nämlich nach dem Erhärten des Klebers die Trägerschicht von Block
abgenommen, so zeigt sich überraschenderweise, daß eine gleichsam elementare Spaltschicht
(deren Dicke größenordnungsmäßig im Bereich von Zehntelmillimetern liegt) sich vom
Block abspaltet und mit der Trägerschicht mitgenommen wird. Das lässt sich auch
über ausgedehnte Flächen einwandfrei und ohne unkontrollierte Brüche durchführen,
Jeweils unter einer abgehobenen Spaltschicht bildet sich eine frische Oberfläche
an der das erfindungsgemäße Verfahren erneut vorgenommen werden kann, bis der Block
Schicht für Schicht abgetragen ist. Bei dem Block kann es sich beispielsweise um
eine Platte aus spaltbarem Material handeln, die in der eingangs erläuterten Weise
durch Spalten hergestellt wird. Auf die Dicke einer solchen Platte kommt es dabei
nicht wesentlich an, ein Block im Sinne der Erfindung ist jedes Gebilde aus spaltbarem
Material, das auf Grund seiner Dicke oder auf Grund eines durch Kleben oder auf
andere Weise angebrachten Trägers die zur Manipulation erforderliche Steifigkeit
aufweist.
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Üblicherweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren von einer Spaltfläche
im eigentlichen Sinn, die durch Spalten erzeugt worden ist, ausgegangen. Dabei entstehen
Spaltschichten von optimaler Gleichmäßigkeit. Im Rahmen der Erfindung liegt es aber
auch, von einer auf andere Weise erzeugten Fläche auszugehen, die unter Umständen
auch gegenüber den "gewachsenen" Spaltflächen eine Neigung aufweisen kann. Dabei
entstehen Spaltschichten von
geringerer Gleichmäßigkeit, die jedoch
eine unter Umständen angestrebte Schellen. bzw. Schuppenstruktur aufweisen.
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In jedem Fall führt das erfindungsgemäße Verfahren zunächst zu einer
Mehrschichtplatte, die aus der Trägerschicht, dem Kleber und der Spaltschicht aus
spaltbarem Material besteht.
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Diese kann in geeigneter Weise abgelöst werden, vorteilhafterweise
wird der Verbund zwischen Trägerschicht und Spaltschicht jedoch aufrechterhalten,
wobei die Trägerschicht Stabilität und Manipulierbarkeit gewährleistet. Mit anderen
Worten wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise so geführt, daß eine mehrschichtige
Verkledungsplatte resultiert, die an ihrer Schauseite aus dem spaltbaren Material
besteht.
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In vielen Fällen läßt das erfindungsgemäße Verfahren sich ohne weiteres
durchführen, ohne daß an den Kleber besondere Anforderungen gestellt werden müssen.
Wenn sich aber - was insbesondere bei Platten großer Ausdehnung vorkommen kann -beim
Abheben der Spaltschicht vom Block Schwierigkeiten ergeben, so können diese nach
weiterer Lehre der Erfindung dadurch behoben werden, daß ein Kleber eingesetzt wird,
der unter Schrumpfung erhärtet. Die beim Erhärten eintretende Schrumpfung des Klebers
(der aufgrund seiner Klebeeigenschaften an der Oberfläche der abzuhebenden Spaltschicht
fest haftet) hat die überraschende Wirkung, daß die Spaltschicht selbsttätig vom
Block abhebt. Das geschieht wirkungsvoll und mit größter Zuverlässigkeit und ermöglicht
eine außerordentlich schonende Behandlung des Materials, so daß Schäden der abgespaltenen
Schichten weitestgehend vermieden werden können.
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- Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens können übliche Kleber
eingesetzt werden, beispielsweise auf Basis von Polyester-, Polyurethan- und/oder
Epoxidharzen oder dgl.. Diese Kleber lassen sich in weitem Maße hinsichtlich ihrer
Schrumpfung
Für die Auswahl der Trägerschicht bestehen im Rahmen
der Erfindung zahlreiche Möglichkeiten. So kann die Trägerschicht beispielsweise
eine mehr oder weniger starre Platte der eingangs erwähnten Art aus Kunststoff,
Asbest-Zement oder dgl. sein. Vorzugsweise wird jedoch mit einer flexiblen Trägerschicht
gearbeitet. Insbesondere beim Arbeiten mit einem beim Erhärten schrumpfenden Kleber
empfiehlt es sich, daß die Trägerschicht in ihrer Ebene kontrahierbar ist, um den
Schrumpfungsvorgang nicht zu behindern. In dieser Hinsicht erweist es sich als besonders
vorteilhaft, wenn die Trägerschicht aus einer Matte aus Fasermaterial, vorzugsweise
aus Glasfaser, besteht. Bei der Matte kann es sich um ein Gewirk oder ein Gewebe
handeln, das Fasermaterial kann andererseits auch als Vlies vorliegen, in dem die
Fasern nur mehr oder weniger lose miteinander verfilzt sind.
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Die Trägerschicht kann in den zuvor auf die Spaltfläche aufgestrichenen
Kleber eingebettet werden. Vorzugsweise wird aber die Trägerschicht, insbesondere
wenn sie als Matte aus Fasermaterial vorliegt, zunächst mit dem Kleber imprägniert
und anschließend auf die Spaltfläche (die ihrerseits gegebenenfalls, jedoch nicht
notwendig, mit Kleber bestrichen ist) aufgelegt. Es empfiehlt sich, Trägerschicht
und Kleber zumindest vorübergehend aufzupressen, damit gleichmäßige Schichtdicken
und reproduzierbare Eigenschaften resultieren.
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Zur Beschleunigung des Verfahrensablaufs wird vorteilhafterweise ein
schnellhärtender Kleber eingesetzt. Die Wartezeit während des Erhärtens des Klebers
kann weiter dadurch verkürzt werden, daß Trägerschicht und Kleber während des Erhärtens
des
Klebers warm auf den Block aufgepreßt werden. Dabei genügt es im allgemeinen, wenn
Trägerschicht und Kleber mit nur einer beheizten Pressenplatte, also unter einseitiger
Beheizung, gepreßt werden, weil - insbesondere aufgrund der Schichtstruktur der
verwendeten spaltbaren Materialien - die Wärmeableitung in das Innere des Blocks
verhältnismäßig gering ist. Überdies besteht die Möglichkeit, den Block auf eine
im wesentlichen konstante Temperatur zu heizen, während der erfindungsgemäße Verfahrensablauf
sich wiederholt.
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Gegenstand der Erfindung ist weiter eine Verkleidungsplatte aus spaltbarem
Material, die gekennzeichnet ist durch einen Aufbau aus einer Trägerschicht, einer
Kleberschicht und einer Spaltschicht aus dem spaltbaren Material. Die Spaltschicht
weist in einer vorteilhaften Ausführungsform eine Dicke von 0,1 bis lmm, vorzugsweise
von 0,2 bis 0,5mm auf.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen
darin, daß die Möglichkeit geschaffen wird, aus spaltbarem Material Verkleidungsplatten
herzustellen, ohne daß zur Vermeidung von unkontrollierten Brüchen mit unerwünscht
hohen Plattenstärken gearbehet werden muß. Erfindungsgemäß liegt das spaltbare Material
in Form von dünnen, gleichsam elementaren Spaltschichten vor, so daß geringe Kosten,
geringes Gewicht und dementsprechend einfache Montage bei Einsatz solcher Verkleidungsplatten
resultieren. Das gilt insbesondere dann, wenn der Verbund mit der Trägerschicht
aufrechterhalten wird, die Verkleidungsplatten also in Form von Merhschichtplatten
aus Trägerschicht, Kleber und Spaltschicht eingesetzt werden. In jedem Fall ist
das äußere
Erscheinungsbild der Platten ausschließlich durch den
Spaltvorgang beim Abheben vom Block bestimmt, es entspricht damit vollständig dem
Erscheinungsbild der bekannten, gleichsam massiven Platten der eingangs erläuterten
Gattung und genügt folglich in ästhetischer Hinsicht allen Anforderungen.
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Schließlich läßt das erfindungsgemäße Verfahren sich in einfacher
Weise durchführen. Die Tatsache, daß - obwohl das spaltbare Material in extrem dünner
Schicht resultiert - die Gefahr von Bruch sehr gering ist, führt in kostenmäßiger
Hinsicht zu außerordentlich günstigen Verhältnissen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Figur näher erläutert, die in schematischer Darstellung den grundsätzlichen
Aufbau einer erfindungsgemäßen Verkledungsplatte im Querschnitt zeigt.
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Man erkennt die Trägerschicht 1, die Kleberschicht 2, und die Spaltschicht
3. Die Spaltschicht 3 mag beispielsweise aus Schiefer bestehen, ihre Dicke beträgt
zwischen 0,2 und 0,5mm.
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Die KSberschicht 2 bestht aus einem Kunstharz auf Basis von Polyesterharz
und ist so eingestellt, daß beim Erhärten eine Schrumpfung eingetreten ist, so daß
die Spaltschicht 3 sich beim Erhärten des Klebers gleichsam selbsttätig von einem
Block aus spaltbarem Material abgehoben hat. Die Trägerschicht 1 besteht im wesentlichen
aus einem Vlies aus Glasfasern 4, die in Kleber eingebettet sind und damit einen
integralen Verbund mit der Kleberschicht 2 bildet.
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