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Gerät zur automatischen Bestimmung der Nord-
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richtung in einem Fahrzeug Zusatz zu Patent ....... (Patentanmeldung
P 27 41 274.4-52) Die Erfindung betrifft ein Gerät zur automatischen Bestimmung
der Nordrichtung in einem Fahrzeug mittels eines von der Erddrehung beeinflußten
Kreisels, bei welchem der Kreisel ein zweiachsiger Kreisel ist, dessen Drallachse
parallel zur Fahrzeughochachse verläuft, bei welchem an zwei zueinander und zu der
Drallachse senkrechten, parallel zur Fahrzeuglängsache und zur Fahrzeugquerachse
verlaufenden Eingangsachsen des Kreisels je ein Lageabgriff und ein Drehmomenterzeuger
vorgesehen sind, bei welchem das Signal jedes einer Eingangsachse zugeordneten Lageabgriffs
zur elektrischen Fesselung des Kreisels mit seiner Drallachse an die Fahrzeughochachse
überkreuz auf den Drehmomenterzeuger jeweils der anderen Eingangsachse geschaltet
ist, bei welchem weiterhin eine Beschleunigungsmesseranordnung mit einem Paar von
fahrzeugfesten Beschleunigungsmessern vorgesehen ist, wobei die Eingangs achse des
einen Beschleunigungsmessers parallel zur Fahrzeuglängsachse und die Eingangsachse
des anderen Beschleunigungsmessers parallel zur Fahrzeugquerachse ist, und bei welchem
die den beiden Drehmomenterzeugern zugeführten
Signale zusammen
mit den Beschleunigungssignalen der Beschleunigungsmesser auf einen Nordabweichungsrechner
geschaltet sind, welcher aus den Eingangssignalen ein die Abweichung einer gerätefesten
Referenzrichtung von Nord wiedergebendes Signal liefert.
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Ein solches Gerät ist Gegenstand des Hauptpatentes und in der DE-OS
2 741 274 beschrieben.
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Wenn die Drallachse des Kreisels mit der örtlichen Vertikalen zusammenfällt,
dann ist das Verhältnis der beiden den Drehmomenterzeugern zugeführten Signale proportional
dem Tangens der Nordabweichung + , d.h. des Winkels, den die eine Eingangsachse
des Kreisels mit der Nordrichtung bildet. Die Beschleunigungsmesser liefern den
Nick- und den Rollwinkel des Fahrzeugs, also die Abweichung von diesen Zustand.
Nach dem Hauptpatent (DE-OS 2 741 274) wird zunächst von dem Nordabweichungsrechner
ein erster A Schätzwert + für die Nordabweichung so berechnet, als ob die Drallachse
des Kreisels vertikal wäre. Dieser Schätzwert weicht bei einer Schrägstellung des
Fahrzeugs von der tatsächlichen, in einem erdfesten Koordinatensystem gemessenen
Nordabweichung ab. Der Schätzwert # wird nun zusammen mit den Signalen, die auf
die Drehmomenterzeuger gegeben werden, und den Signalen der Beschleunigungsmesser
auf einen Fehlersignalrechner geschaltet.
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Der Fehlersignalrechner benutzt Transformationsparameter zwischen
erdfestem und kreiselgehäusefestem Koordinatensystem, die sich aus der Annahme einer
vertikalen Drallachse mit dem Schätzwert + der Nordabweichung ergeben, und berechnet
aus den Signalen der Beschleunigungsmesser Fehlersignale für diese Transformationsparameter.
Die so erhaltenen und mit einer Wichtung versehenen Fehler signale werden einem
Korrektursignalrechner zur Berechnung von Korrektursignalen für die Transformationsparameter
zugeführt. Dieser berechnet Korrektursignale für die Transformationsparameter. Ein
Transformationsparameter-Rechner berechnet daraus korrigierte Transformationsparameter.
Die korrigierten Transformationsparameter sind
ihrerseits in einem
geschlossenen Kreis als neue Schätzwerte der Transformationsparameter auf den Fehlersignalrechner
für die Berechnung der Fehlersignale aufgeschaltet. Die korrigierten Transformationsparameter
werden gleichzeitig einem Rechner zur Berechnung der sich daraus ergebenden korrigierten
Nordabweichung und/oder einer Funktion derselben zugeführt.
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Das bei der bekannten Anordnung angewandte Verfahren zur Ermittlung
der Nordabweichung ist relativ umständlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Gerät der eingangs
definierten Art die Nordabweichung mit geringem Aufwand zu gewinnen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Nordabweichungsrechner
bei stehendem Fahrzeug (a) aus den Beschleunigungssignalen AxF, AyF der Beschleunigungsmesser
nach der Beziehung
Schätzwert für die Elemente C31 und C32 der Richtungskosinusmatrix für die Transformation
aus einem Fahrzeug festen Koordinatensystem. (x , y , zF) in ein erdfestes Koordinatensystem
(xR, yR, zR) bildet, (b) aus den so erhaltenen Schätzwerten einen Schätzwert für
das dritte Element C3 aus der letzten Zeile der Richtungskosinusmatrix CF nach der
Beziehung
bildet, und
A A A (c) aus den so gewonnenen Signalen C31, C32 und
C33 sowie den F F Schätzwerten für die Drehgeschwindigkeiten w und y wiedergebenden
Signalen, die aus den den Drehmomenterzeugern zugeführten Signalen abgeleitet sind,
nach den Beziehungen
ein den anfänglichen Kurswinkel + (0) des Fahrzeugs in dem erdfesten Koordinatensystem
wiedergebendes Signal erzeugt, wobei § die geographische Breite und fl die Drehgeschwindigkeit
der Erde ist.
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Die Erfindung nutzt die Tatsache aus, daß die Elemente C31 und C32
der Richtungskosinusmatrix CFR nur von den Nick- bzw. Rollwinkeln abhängen, die
von den Beschleunigungsmessern unmittelbar gemessen werden können, und daß sich
das dritte Element dieser Zeile aus den anderen beiden wegen der Orthonormalität
der Richtungskosinusmatrix ergibt. Aus diesen Elementen der Richtungskosinusmatrix
und den vom Kreisel in fahrzeugfesten Koordinaten gemessenen Drehgeschwindigkeiten
kann ein Signal für # bestimmt werden.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme
auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 ist eine schematisch perspektivische Darstellung eines Gerätes
nach der Erfindung.
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Fig. 2 zeigt eine zweite Stellung des Kreisels, in welche dieser
zur Kompensation systematischer Fehler für eine zweite Messung verschwenkbar ist.
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Fig. 3 veranschaulicht die gegenseitige Lage des fahrzeugfesten und
des erdfesten Koordinatensystems.
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Fig. 4 ist ein Blockschaltbild der Signalverarbeitung.
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Fig. 5 zeigt das Signalmodell das den Filtern für die Fühlersignale
zugrunde liegt.
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Fig. 6 zeigt die Filterstruktur.
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Fig. 7 zeigt als Blockdiagramm eine besonders vorteilhafte Realisierung
des Filters.
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In Figur 1 ist mit 220 eine Kreiseleinheit bezeichnet, die nach Art
von Figur 1 der DE-OS 2 741 274 aufgebaut und daher hier nicht im einzelnen beschrieben
ist. Die Kreiseleinheit 220 enthält einen zweiachsigen Kreisel, dessen Drallachse
parallel zur Fahrzeughochachse zF ist und dessen Eingangsachsen parallel zur Fahrzeuglängsachse
xF bzw. Fahrzeugquerachse yF liegen. An den zwei zueinander senkrechten Eingangsachsen
des Kreisels sind je ein Lageabgriff und ein Drehmomenterzeuger vorgesehen.
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Das Signal jedes einer Eingangsachse zugeordneten Lageabgriffs ist
überkreuz über je einen Verstärker 222, 224 auf den Drehmomenterzeuger der jeweils
anderen Eingangsachse geschaltet.
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Dadurch ist der Kreisel elektrisch an die Hochachse des Fahrzeugs
gefesselt.
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Die den Drehmomenterzeugern zugeführten Signale sind gleichzeitig
auf eine Signalverarbeitungseinheit 226 geschaltet. Die F Kreiseleinheit 220 ist
um die zur Fahrzeugquerachse y parallele Eingangsachse verschwenkbar in einem fahrzeugfesten
Rahmen 228 gelagert. An dem Rahmen 228 sind Beschleunigungsmesser 42 und 44 angebracht,
wobei die Eingangsachse des F Beschleunigungsmessers 42 parallel zur Fahrzeuglängsachse
x und die Eingangsachse des Beschleunigungsmessers 44 parallel F zur Fahrzeugquerachse
y liegt. Die Kreiseleinheit 220 ist durch einen Stellmotor 234 verschwenkbar. Der
Stellmotor 234 wird von einer Servoelektronik 236 gesteuert. Die Bewegung des Stellmotors
234 wird von einem Winkelsensor 238 überwacht. Die Servoelektronik 236 steuert den
Stellmotor 234 je nach der Stellung eines Schalters 240 in eine 0°-, eine 900- und
eine 1800-Stellung. Die 00-Stellung ist in Figur 1 dargestellt. Die 1800-Stellung
zeigt Figur 2. In der 900-Stellung arbeitet das Gerät, wie in der DE-OS 2 741 274
beschrieben ist, als Kurs-Lage-Referenzgerät.
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Die Messungen erfolgen in einem fahrzeugfesten Koordinatensystem mit
den Koordinatenachsen x , y und z . Für die Navigation werden jedoch der Kurswinkel
# und die Fahrzeuggeschwindigkeit in einem erdfesten Koordinatensystem mit den Koordinaten
xR (Nord), yR (Ost), und zR (Vertikale) benötigt. Das Verhältnis der Koordinatensysteme
zueinander ist aus Figur 3 ersichtlich: Die vertikale Ebene 54 durch die Fahrzeuglängsachse
xF bildet mit der xRzR-Ebene den wahren Kurswinkel # In der Ebene 54 ist die Fahrzeuglängsachse
xF um den Nickwinkel # gegen die Schnittlinie 56 der Ebene 54 und der horizontalen
xRyR-Ebene geneigt. Die Koordinatenachsen yF und F z@ sind um die so liegenden Fahrzeuglängsachse
um den Rollwinkel # verdreht.
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Ein in dem fahrzeugfesten Koordinatensystem gemessener Vektor wird
in das erdieste Koordinatensystem mittels einer Richtungskosinusmatrix
cbc ;-ssc9+ ; |
+ S SQ. C + C S Q C |
+ s sc + csc |
(1) kr CFR = c9 ; c c'F c + + - s c |
ij + S S Sç + Cg 13 |
- s ; sg c ; cgc |
transformiert. |
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Die Signalverarbeitung ist in Figur 4 als Blockdiagramm dargestellt.
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Der Kreisel ist durch zwei Fühler 20,22 für die Drehgeschwindigkeiten
WX bzw. wy um die beiden Eingangsachsen dargestellt.
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Weiterhin sind die beiden Beschleunigungsmesser 42 und 44 dargestellt.
Die Signale der Fühler 20,22 und Beschleunigungsmesser 42,44 werden durch je ein
Tiefpaßfilter 242,244,246 bzw.
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248 geglättet. Die so geglätteten Signale werden auf je ein Filter
250,252,254 bzw. 256 gegeben. Die Filter dienen dazu, Rauschen und Störsignale zu
unterdrücken und übernehmen gleichzeitig die Funktion der Analog-Digitalwandlung.
Die Filter sind übereinstimmend ausgebildet und unten unter Bezugnahme auf die Figuren
5 bis 7 näher erläutert.
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Die Messung mit der Kreiseleinheit 220 erfolgt einmal in der in Figur
1 dargestellten 00-Stellung und zum anderen in der in Figur 2 angedeuteten 1800-Stellung.
Die bei der 00-Stellung erhaltenen Signale werden in Speichern 258,260 gespeichert.
Sie werden nach Verschwenken der Kreiseleinheit 220 in die 1800-Stellung mit den
dann erhaltenen Signalen kombiniert. In einem Summierpunkt 262 wird die Differenz
d T des im Speicher 258 y0 gespeicherten Signals und des in der 180 -Stellung vom
Fühler 20 erhaltenen Signals gebildet. In einem Summierpunkt 264 wird die Summe
STx des im Speicher 260 gespeicherten und des in der 1800-Stellung vom Fühler 22
erhaltenen Signals gebildet.
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Das Signal d T beaufschlagt eine Fehlerkompensationsschaltung y A
266. Das Signal ST beaufschlagt eine Fehlerkompensationsschaltung 268 und ist außerdem
auf die Fehlerkompensationsschaltung 266 geschaltet.
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Der Beschleunigungsmesser 42 liefert ein Signal, das nach Filterung
durch das Tiefpaßfilter 246 und das Filter 254 einmal auf eine Fehlerkompensationsschaltung
270 gegeben wird und gleichzeitig eine Fehlerkompensationsschaltung 272 beaufschlagt.
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Der Beschleunigungsmesser 44 liefert ein Signal, das nach Filterung
durch das Tiefpaßfilter 248 und das Filter 256 einmal auf die Fehlerkompensationsschaltung
272 gegeben wird und gleichzeitig die Fehlerkompensationsschaltung 270 beaufschlagt.
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Die Fehlerkompensationsschaltung 270 liefert ein Signal, A welches
einen Schätzwert C31 (0) für den Anfangswert des Elements C31 der Richtungskosinusmatrix
darstellt. Die Fehlerkompensationsschaltung 272 liefert ein Signal, welches A einen
Schätzwert C32(0) für den Anfangswert des Elements C32 R der Richtungskosinusmatrix
CF darstellt.
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Das Signal C31(0) ist gleichzeitig auf die Fehlerkompensationsschaltung
266 geschaltet. Das Signal C32(0) ist gleichzeitig auf die Fehlerkompensationsschaltung
268 geschaltet. Die Fehlerkompensationsschaltungen 266 und 268 liefern Ausgangs-AF
signale wx bzw. wy Aus den Signalen C31(0) und C32(0) wird nach der Beziehung
A dargestellt durch den Block 274 ein Signal C33(0) gewonnen. Die drei Signale C31
(0), C3"2(0) und C33(0) stehen an Ausgängen 276, 278, 280 zur Verfügung.
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Ein Azimut- oder Kurswinkelrechner 282 erhält die Ausgangssignale
wxF und wyF der Fehlerkompensationsschaltungen 266 und 268 sowie die Signale C31(0),
C32(0) und C33(0) und erzeugt daraus ein Signal # (0), welches einen Schätzwert
für den wahren Kurswinkel oder die Nordabweichung darstellt.
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Es wird weiterhin, wie durch den Block 284 dargestellt ist, das Verhältnis
A C32 (0) A C33 (0) gebildet und daraus durch einen Arcustangens-Funktionsgeber
286 der Rollwinkel # (O) an einem Ausgang 288 erhalten.
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A Schließlich wird das Signal C31(0) auf einen Arcussinus-Funktionsgeber
290 gegeben, der an einem Ausgang 292 einen Schätzwert # (0) für den Nickwinkel
liefert.
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Die Ausgangssignale können in einer Anordnung verwendet werden1 wie
sie in der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung "Kurs-Lage-Referenzgerät"
der gleichen Anmelderin beschrieben ist.
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Die beschriebene Sigr:alverarbeitungseinheit arbeitet wie folgt: Für
die x- und y-Komponenten der Beschleunigungen im fahrzeugfesten Koordinatensystem
gilt: (3: + °F (3) AxF = C31 g + vxF + Wx (4) AyF = C32 g + vyF + Wy, d.h. sie setzen
sich zusammen aus dem von der Erdbeschleunigung stammenden Anteil, aus Vibration
des Fahrzeugs vxF, vyF und weißem Rauschen Wx, Wy Bei ruhendem Fahrzeug kann angenommen
werden,
daß die Erwartungswerte von C31 und C32 konstant und die Erwartungswerte von vxF
und vyF null sind.
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Die Ausgangssignale von nichtidealen Beschleunigungsmessern lauten:
wobei SFx, SFy die Skalenfaktoren, DKX, DK die relativen Skalenfehler, y bx, b die
Nullpunktfehler der Beschleunigungsy messer, KOx, KOy, die quadratischen Fehleranteile
Xij Fehlausrichtung der Achsen definiert als Verdrehung der i-Eingangsachse des
Beschleunigungsmessers um die j-Achse.
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Die Ausgangssignale der Beschleunigungsmesser 42,44 werden durch die
Tiefpaßfilter 246,248 gefiltert, um die Vibrations-und Rauschanteile zu unterdrücken.
Anschließend werden durch die Filter 254, 256 in noch zu beschreibender Weise die
Fehler entsprechend dem in Gleichungen (5) und (6) angegebenen Fehlermodell kompensiert.
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Wenn die Fehlmontagewinkel e i j nicht klein genug gemacht werden,
wird zur Kompensation Az benötigt. Im zeitlichen Mittel bei ruhendem Fahrzeug gilt
Nach Filterung und Fehlerkompensation sind dann bekannt:
Daraus ergeben sich die Lagewinkel
Die in einem fahrzeugfesten Koordinatensystem gemessene Drehgeschwindigkeit hat
bei stehendem Fahrzeug neben dem von der Erddrehung # E herrührenden Anteil einen
Vibrations- und einen Rauschanteil:
wobei #c = #E cos # c E = #E sin # und s # die geographische Breite ist.
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Die Erwartungswerte der beiden Störanteile sind im zeitlichen Mittel
null. Es ist
Für den Kreisel, d.h. die Fühler 20 und 22, kann das folgende Fehlermodell angesetzt
werden:
wobei die Fehlausrichtung der Eingangsachsen dargestellt durch eine Verdrehung der
i-Achse um die j-Achse, m die Massenunwucht des Kreisels, q der Quadraturterm, n
die Anisoelastizität ist, xy Nullpunktfehler sind, DSF der relative Skalenfaktorfehler,
H der Kreiseldrall,
C-A die Massenanisotropie ist und H M. die
vom Drehmomenterzeuger aufzubringenden Momente sind.
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Mit dem Kreisel wird in zwei Stellungen gemessen. Bedingt durch die
unterschiedliche Lage der Kreiselachsen treten dabei einige der Fehlerterme mit
entgegengesetzten Vorzeichen auf.
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In der Normalstellung von Figur 1 sind die Kreiselachsen F F F parallel
zu den Fahrzeugachsen x , y , z . D-ie Kreiselsignale bzw. die Ausgangssignale an
den Drehmomenterzeugern
ergeben sich dann nach Gleichung (15) und (16).
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In der 1800-Stellung der Kreiseleinheit 220 bleibt die y-Eingangsachse
des Kreisels parallel zur yF-Achse, aber die Drallachse z des Kreisels una die x-Eingangsachse
werden antiparallel zu den Achsen xF und zF. Damit ergeben sich als Ausgangs signale
an den Drehmomenterzeugern:
Es wird die Differenz
Weiterhin wird die Summe:
Bei der beschriebenen Signalverarbeitung erfolgt die Summen-und Differenzbildung
in den Summierpunkten 262,264 erst nach der Filterung der Kreiselausgangssignale
durch die Filter 250,252.
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Bs gilt also
wobei das Zeichen "#" jeweils einen Schätzwert symbolisiert.
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wzF kann aus den umkompensierten Ausdrücken STx und #Ty berechnet
werden:
und nach Gleichung (23) und (24):
Damit erhält man:
wobei AxF und AyF bekannt sind. Gleichzeitig gilt (29) wxF = C11
#c - C31 #s (30) wyF = C12 #c - C32 #s.
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A A Darin sind C31 und C32 aus der Beschleunigungsmessung gemäß Gleichungen
(8) und (9) bekannt.
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Aus der Richtungskosinusmatrix folgt (31) C11 = cos # cos # (23) C12
= sin # sin # cos # - sin # cos # Nach einigen Umformungen folgt aus den Gleichungen
(27) bis (31) für den Nordabweichungswinkel #
Der Nordabweichungswinkel # (0) kann aus Gleichung (33) und (34) über die entsprechenden
Arcusfunktionen ermittelt werden. Dabei werden die Quadranten nach folgenden Kriterien
festgelegt:
wobei XC der Ausdruck auf der rechten Seite von Gleichung (33) und xs der Ausdruck
auf der rechten Seite von Gleichung (34) ist.
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In der Schaltung von Figur 4 erfolgt in den Fehlerkompensationsschaltungen
266 und 268 jeweils eine Fehlerkompensation der Signale #Tx und STx gemäß den Gleichungen
(29) bzw. (30). Die Y aF AF so erhaltenen Signale WX und wy werden auf den Kurswinkelrechner
282 gegeben. Die Fehlerkompensationsschaltungen 270,272 bewirken eine Fehlerkompensation
der Signale von den Filtern 254,256 gemäß den Gleichungen (5) und (6). Der Kurswinkelrechner
282 berechnet (P nach den Gleichungen (33) und (34).
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Die Filter 250 und 256 sind übereinstimmend aufgebaut. Sie erfüllen
gleichzeitig die Funktion der Analog-Digitalwandlung.
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Ein üblicher Analog-Digitalwandler enthält einen Resetintegrator.
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Das analoge Eingangssignal wird zeitlich integriert, bis das Integral
einen vorgegebenen Wert erreicht hat. Dann wird ein Ausgangsimpuls abgegeben und
der Integrator auf null zurückgesetzt. Die erhaltenen Impulse werden während einer
vorgegebenen Zeit in einen Zähler eingezählt, der dann ein dem analogen Eingangssignal
proportionales Digitalsignal enthält.
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Das Signalmodell hierfür ist in Figur 5 dargestellt. Das Eingangssignal
z(t) kann dabei T (t), T (t), AFX(t) oder AF (t) y y sein. Dieses Signal wird durch
den Integrator 294 zeitlich integriert. Dem Ausgangssignal des Integrators 294 ist
das Meßrauschen v(t) überlagert, wie durch den Summierpunkt 296 dargestellt ist.
Es wird so ein Signal (39) y(t) = aO + a1t + v(t)
erhalten. Die
interessierende Größe ist dabei a1. Mit dem Filter 250,252,254 oder 256 wird aus
dem Signal (t) ein A y Schätzwert a1 für diese Größe erhalten, der gleichzeitig
ein Schätzwert für die Eingangsgröße, z.B. AF darstellt.
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X Das Filter 250, 252, 254 oder 256 ist folgendermaßen aufgebaut:
Jedes der Filter enthält einen ersten Integrator, der dem Integrator 294 von Figur
5 entspricht und der ein Signal gemäß Gleichung (39) liefert. Das Ausgangssignal
des Integrators 294 mit dem Meßrauschen wird auf einen Summierpunkt 298 gegeben.
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Das an dem Summierpunkt gebildete Signal ist einmal multipliziert
mit einem Faktor K1 (t), dargestellt durch einen Block 300, auf einen zweiten Integrator
302 geschaltet, der zu Beginn jedes Abtastzyklus auf den Augenblickswert des Fühlersignals
z(0) gesetzt wird, wie in Figur 6 schematisch durch den Schalter 304 und Leitung
306 angedeutet ist. Das an dem Summierpunkt 298 gebildete Signal wird zum anderen
multipliziert mit einem Faktor Ko(t), dargestellt durch Block 308, auf einen dritten
Integrator 310 geschaltet. Das Ausgangssignal des zweiten Integrators 302 ist mit
umgekehrtem Vorzeichen und multipliziert mit der Zeit t, dargestellt durch den Block
312, auf den Summierpunkt 298 zurückgeführt. Das Ausgangs signal des dritten Integrators
310 ist mit umgekehrtem Vorzeichen ebenfalls auf den Summierpunkt 298 zurückgeführt.
Zu Beginn jedes Abtastzyklus wird der dritte Integrator auf null zurückgesetzt.
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Wenn das Signal am Ausgang des Integrators 302 von a1 und das Signal
am Ausgang des Integrators 310 von ao abweicht, so tritt am Summierpunkt 298 ein
Differenzsignal auf, das über die Integratoren eine Korrektur dieser Ausgangssignale
bewirkt, bis das Differenzsignal verschwindet. Am Ausgang des Integrators 302 wird
dann ein Signal eingeregelt, das dem Eingangswert z, also entweder Tx, Ty, AxF oder
AxF entspricht.
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Durch den Parameter aO werden die durch Integration harmonischer Störanteile
auftretenden Gleichanteile berücksichtigt.
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Eine für die zeitdiskrete Implementierung mit minimalem Aufwand besonders
geeignete Realisierung des Filters zeigt Figur 7. Der Ausführung nach Figur 7 liegt
das gleiche Signalmodell von Figur 5 zugrunde wie der Ausführung nach Figur 6, d.h.
das Signalmodell gemäß Gleichung (39).
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Bei Abtastung der Größe y in den Zeitpunkten T, 2T, nT ergibt dieses
Signalmodell die Beziehung
oder, mit Vektoren und einer Matrix geschrieben: (41) z = M x + f Ein optimaler
Schätzwert für x ergibt sich zu
Setzt man in Gleichung (42) die Matrix M ein, so ergibt sich für a1 die folgende
Summenformel:
wobei T das Abtastintervall und y(iT)die Meßgröße zum Zeitpunkt iT ist und im folgenden
mit Yi bezeichnet wird.
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Diese Gleichung (43) ist, gekürzt durch 6, in dem Filter von Figur
7 realisiert.
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Der erste Integrator ist ein analoger Resetintegrator, der von dem
Fühlersignal beaufschlagt ist und Inkrementimpulse nach Erreichen eines vorgegebenen
Ausgangssignals am Integrator abgibt und dann auf null rücksetzbar ist. Die Zahl
der während einer Abtastperiode T erzeugten Inkrementimpulse ist mit d yi bezeichnet.
Die Inkrementimpulszahl # Yi wird in einer ersten Addierstufe 314 jeweils zu der
über eine Verzögerungsschleife 316 um einen Takt verzögerten Summe Yi der vorangegangenen
Inkrementimpulszahlen addiert. In einer zweiten Addierstufe 318 wird jeder Taktimpuls
zu der über eine Verzögerungsschleife 320 um einen Takt verzögerten Summe (i-1)
der vorangegangenen Taktimpulse addiert. In einer ersten Multiplizierstufe 322 wird
die Summe Yi der Inkrementimpulszahlen mit der Summe i der Taktimpulse multipliziert,
wodurch sich ein Signal i Yi ergibt.
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In einer dritten Addierstufe 324 wird das so gebildete Signal i Yi
jeweils zu der über eine Verzögerungsschleife 326 um einen Takt verzögerten Summe
s i yi der vorangegangenen Signale i Yi addiert. In einer vierten Addierstufe 328
wird das so erhaltene Signal2 iyi zu sich selbst addiert, so daß ein Signal 2 2
iY entsteht.
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In einer fünften Addierstufe 330 wird das die Summe der Inkrementimpulszahlen
darstellende Signal yi zu der über eine Verzögerungsschleife 332 um einen Takt verzögerten
Summe 2 Yi der vorangegangenen Signale addiert. In einer sechsten
Summierstufe
334 wird die Summe n der Taktimpulse um eins erhöht. In einer zweiten Multiplizierstufe
336 werden die Signale Z yi und (n+1) multipliziert, so daß ein Signal (n+1)2 Yi
entsteht.
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In einer siebenten Addierstufe 338 wird das Signal (n+1)X yi von dem
Signal 22 iYi subtrahiert. Das so erhaltene Signal wird als Zählersignal auf eine
Dividierstufe 340 gegeben.
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In einer dritten Multiplizierstufe 342 wird das die Summe n der Taktimpulse
darstellende Signal mit sich selbst multipliziert.
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Das so erhaltene Signal n wird in einer achten Addierstufe 344 um
eins vermindert, so daß ein Signal (n2-1) erhalten wird. Das die Summe n der Taktimpulse
darstellende Signal wird mit der Abtastperiode T multipliziert, wie durch den Block
346 angedeutet ist, so daß ein Signal nT erhalten wird. In einer vierten Multiplizierstufe
348 wird das Signal (n2-1) mit dem Signal nT multipliziert. Das so erhaltene Signal
wird durch 6 dividiert, wie durch Block 350 angedeutet ist. Das dadurch erhaltene
Signal (n²-1)nT wird als Nennersignal auf die Dividierstufe 340 gegeben.
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Da der Erwartungswert des Parameters a1 konstant ist, wird zur weiteren
Filterung noch eine Mittelwertbildung der im Abstand T berechneten Werte a1(nT)
durchgeführt. Diese Mittelwertbildung erfolgt in der Form
mit j = n-k, n-(k-1) .... n.
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Zu diesem Zweck wird nach einer vorgegebenen Anzahl von Takten das
von der Dividierstufe 340 gelieferte Signal auf eine neunte Addierstufe 352 geschaltet,
wie durch den Schalter 354 angedeutet ist. In der neunten Addierstufe 352 wird das
durchgeschaltete Quotientensignal zu der über eine Verzögerungsschleife 354 um einen
Takt verzögerten Summe der vorangegangenen
Quotientensignale addiert.
Die so erhaltene Summe wird durch die Anzahl der durchgeschalteten Quotientensignale
dividiert, wie durch Block 256 angedeutet ist.
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L e e r s e i t e