DE2920623C2 - - Google Patents
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, wie sie aus der DE-OS 15 27 410 bekannt ist.
Bei dieser Ausführungsform bildet der Haltearm eine starre
Verlängerung des Dorns mit einer Abstützung am freien Ende.
Diese in der Praxis bewährte Absteifung des Dorns gegen seine
hohen Betriebsbelastungen hat allerdings den Nachteil, daß
die erzielbaren Bogenwinkel auf einen Bereich von wenig mehr
als 90°, maximal etwa 110° begrenzt sind, da der fertige Rohr
bogen über den Haltearm hinweg abgezogen werden muß und dabei
zur Entnahme zwischen dem Ende des Haltearms und dem Dorn einen
freien Bogenbereich verlangt, der die Länge des Rohrbogens
überschreitet.
In der Praxis besteht ein starkes Interesse an Rohrbögen mit
wesentlich über 90° hinausgehendem Winkel, insbesondere an Rohr
bögen mit 180° zuzüglich darüber hinausreichen
den Endbereichen, die eine Nachbearbeitung wie das Querabschnei
den der Enden und bzw. oder Anformen gerader Anschweißungen erlauben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Biegen von
Rohren zu Rohrbögen zu schaffen, die es erlaubt, Rohrbögen
mit einem wesentlichen über 90° hinausgehenden Bogenwinkel über einen
abgestützten Dorn in einer wirtschaftlichen, einfachen und zuver
lässigen Weise zu fertigen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe von einer Vorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgehend mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird der Haltearm so verlän
gert, daß er Rohrbögen mit einer wesentlichen über 90° hinausge
hendem Winkel aufnehmen kann. Im Gegensatz zur vorbekannten
Vorrichtung ist der Haltearm nicht unlösbar mit dem Ende des
Dorns verbunden, sondern steht mit diesem in Verhakungseingriff,
der im Betrieb ein Lösen des Haltearms vom Dorn ermöglicht
und damit gewährleistet, daß der erstellte Rohrbogen vom gelö
sten Haltearm abgenommen werden kann. Trotz seiner Lösbarkeit
hat sich dieser Haltearm als wirksam in seiner Abstützungsfunk
tion für den mechanisch und ggf. auch thermisch hoch beanspruch
ten Dorn erwiesen, wobei ein wirtschaftlicher Arbeitsablauf
gesichert ist, bei dem Rohrbögen in relativ kurzer Aufeinander
folge über den Dorn gedrückt werden können.
Da sich die Länge des Haltearms nicht mehr um einen freien
Entnahmeraum verkürzt, sondern erst an bzw. nahe dem Dorn eine
Begrenzung findet, können weit über 180° hinausgehende Rohrbo
genlängen erstellt und damit alle wesentlichen Bedarfsfälle
abgedeckt werden.
In der nachfolgenden Beschreibung sind
mehrere Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt.
Fig. 1 Seitenansicht eines Teils einer ersten Aus
führungsform der Vorrichtung,
Fig. 2 Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 Seitenansicht eines Teils einer zweiten
Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 4 Seitenansicht eines Teils einer dritten
Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 5 Teilansicht in Richtung des Pfeils V in
Fig. 4,
Fig. 6 Seitenansicht eines Teils einer vierten
Ausführungsform der Vorrichtung und
Fig. 7 Teilansicht in Richtung des Pfeils VII
in Fig. 6.
In der Zeichnung sind in den Seitenansichten gemäß Fig. 1,
3, 4 und 6 die wesentlichen Teile verschiede
ner Ausführungsformen einer Vorrichtung zum Biegen von
Rohren zu Rohrbögen dargestellt, die jeweils einen
Dorn 1 und einen Haltearm 2 umfassen. Der Dorn 1 ist von
einer geraden Dornstange 3 gehalten und hat von dieser
ausgehend einen gekrümmten und sich verdickenden Verlauf
bekannter Art, der im einzelnen die komplexen Verformungs
vorgänge zur Erzielung eines stetig gekrümmten Rohrbogens
vergleichsmäßigter Wandstärke aus einem zylindrischen
Rohr bewirkt. Auf der Dornstange 3 sind Rohrabschnitte bzw. Rohre 4
bevorratet, die mit Hilfe eines Preßbären 5 (vgl. Fig. 3,
4 und 6) längs der Dornstange 3 vorgeschoben und über den
Dorn 1 gedrückt werden, um einen Rohrbogen 6 zu erzielen.
Wie die Fig. 1, 3, 4 und 6 der Zeichnung zeigen, gehen
der eingesetzte Haltearm 2 und der gefertigte Rohrbogen 6
weit über 110°, sogar noch über 180° hinaus. Das heißt,
daß hier Rohrbogen zu fertigen sind, die ein Halbbogen
stück umfassen und darüber hinaus noch überschießende
Endbereiche enthalten, die zu einer Endbearbeitung, wie dem
Plandrehen der Enden und auch dem Geraderichten von zylin
drischen Enden für ein Anschweißen an gerade Rohre verfüg
bar sind. Eine Begrenzung für die Länge des Haltearms
und des Rohrbogens ergibt sich bei Verlängerung über die
dargestellte Form hinaus erst beim Anstoßen an die Dorn
stangen 3 bzw. Rohrabschnitte 4, wobei es erforderlichen
falls nur einfacher konstruktiver Maßnahmen bedarf, die
endseitige Abstützung des Haltearms so zu gestalten, daß
diese die Bogenlänge nicht einschränkt. Ersichtlich ist der
Rohrbogen nun nicht mehr über das Ende des Haltearms in
herkömmlicher Weise abziehbar, da er dann an den Dorn 1
bzw. die Dornstange 3 anstoßen müßte. Die Abnahme des ge
fertigten Rohrbogens 6 vom Haltearm 2 wird dadurch ermög
licht, daß der Haltearm 2 in einfacher Weise vom Dorn
ablösbar ausgebildet ist.
Der Dorn 1 und der Haltearm 2 stehen miteinander über einen
Verhakungseingriff 7 in Verbindung, bei dem der Halte
arm gegenüber dem Dorn eine Andruckfläche 8 darbietet,
die im wesentlichen zu dem Krümmungs
mittelpunkt 9 des Dorns hin gerichtet ist. Diese Andruck
fläche 8 erlaubt es, über den Haltearm 2 zum Krümmungs
mittelpunkt 9 hinwirkende Kräfte auf den Dorn 1 zu über
tragen, um dessen Belastung entgegenzuwirken. Die Bela
stung des Dorns bei der Verformung gerader Rohrabschnit
te zu Rohrbögen führt ersichtlich zu einer Tendenz, diesen
gerade zu biegen. Die hohe Dornbelastung ist typisch für
derartige Vorrichtungen, die insbesondere für starkwandige,
scharf gekrümmte Rohrbögen eingesetzt werden. Die hohe
Belastung wird in vielen Anwendungsfällen noch dadurch ver
schärft, daß die Rohre warm zu verformen sind, wobei auch
der Dorn aufgrund der ihm übermittelten Wärme erheblich
an Festigkeit einbüßen kann.
Dieser Belastung entgegenwirken, hat sich bereits der
herkömmliche Haltearm als überaus wichtig erwiesen. Nun
wurde jedoch gefunden, daß eine Momentübertragung zwi
schen Haltearm und Dorn nicht unabdingbar vorauszusetzen
ist, sondern daß eine nach innen wirkende Andruckübertra
gung regelmäßig hinreichend wirksam ist. Diese Andruck
übertragung erfolgt über die Andruckfläche 8.
Eine Sicherung gegen unbeabsichtigte Verschiebungen zwi
schen Haltearm 2 und Dorn 1 ist durch ein Verhakungspro
fil 10 der Andruckfläche 8 geschaffen, das im dargestell
ten Fall in einer S-Form der Andruckfläche 8 besteht.
Der S-förmige Verlauf ergibt sich darstellungsgemäß in
Richtung der Dornachse, während quer zur Krümmungsebene
auf eine Verhakung verzichtet wurde. Dieses ermöglicht,
wie nachfolgend noch erläutert wird, ein seitliches Aus
schieben des Haltearms 2. Es versteht sich, daß grund
sätzlich auch eine Profilverhakung in Querrichtung vorge
sehen werden kann.
Das Lösen des Verhakungseingriffs 7 erfolgt vorzugsweise
durch eine Bewegung des Haltearms 2 zur Krümmungsaußen
seite und nach oben hin. Ein Bewegungsspiel innerhalb
des Rohrbogens 6 ist dem Haltearm dadurch gegeben, daß
er einen geringeren Durchmesser als der Endquerschnitt des
Dorns 1 und damit als der Innenquerschnitt des Rohrbogens
6 besitzt. Bedeutsam ist insbesondere das Spiel zwischen
Rohrbogen 6 und Haltearm 2 an der Außenseite des letzte
ren, welches das Lösen des Verhakungseingriffs nach außen
hin erleichtert.
In der in Fig. 1 in Arbeitsstellung gezeigten Anordnung
von Dorn 1 und Haltearm 2 wird letzterer an seinem freien
Ende 11 lediglich in einem Auge 12 einer Zuglasche 13
gehalten, wobei die Zuglasche 13 Teil eines Abstütz
glieds 14 ist. Letzteres besteht im wesentlichen aus
einem Rollenschlitten bzw. Schlitten 15 mit Rollen 16, 17, die sich auf
den längs der Dornstange 3 geführten Rohrabschnitten 4
abstützen. In seiner Bewegungsrichtung parallel zur Dorn
stange 3 wird der Rollenschlitten 15 durch eine Kolben
stange 18 eines nicht dargestellten druckmittelbetätig
ten Stellgliedes gehalten.
Über die Kolbenstange 18 kann eine Zugkraft auf den
Rollenschlitten 15 und damit auf den Haltearm 2 aufge
bracht werden, um diesen in der dargestellten Lage zu
halten und dabei auch die am Verhakungseingriff 7 benö
tigte Stützkraft für den Dorn 1 aufzubringen.
Gibt jedoch die Kolbenstange 18 den Rollenschlitten zu
einer Bewegung zum Haltearm 2 hin frei, dann ist letzte
rer aus der Zuglasche 13 ausdehnbar und läßt sich mit den
Rohrbogen 6 vom Dorn 1 entfernen. Dann kann der Haltearm 2
aus dem Rohrbogen 6 entnommen und erneut für einen
weiteren Rohrbiegevorgang eingespannt werden.
Der Rollenschlitten 15 wird zur Führung gegenüber den
Rohrabschnitten 4 durch einen Gegenschlitten 19 ergänzt,
der gleichfalls zwei Rollen 20, 21 zur rollenden Anlage
an der Unterseite der Rohrabschnitte 4 besitzt. Eine Ver
bindung zwischen den Schlitten 15 und 19 ist mit Hilfe
einer Schiebeklaue 22 hergestellt, die gegenüber dem
unteren Schlitten 19 über eine Gewindehalterung 23 höhen
verstellbar ist, so daß der Abstand zwischen den Rol
len 16 und 17 einerseits und 20 und 21 andererseits ver
änderbar ist, um eine Anpassung an unterschiedliche
Durchmesser der Rohrabschnitte 4 zu ermöglichen.
Gegenüber der vorstehend beschriebenen Ausführungsform
gemäß Fig. 1 und 2 unterscheiden sich die in den
weiteren Figuren dargestellten Ausführungsformen im we
sentlichen in der Abstützung des Haltearms 2, wobei letz
terer im laufenden Betrieb mit dem Abstützglied ver
bunden bleibt.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 wird der Haltearm 2
von einem Abstützglied 25 gehalten, das wieder einen
Rollenschlitten bzw. Schlitten 26 umfaßt, der sich über Rollen 27, 28
auf den Rohrabschnitten 4 abstützt. Der Rollenschlit
ten 26 ist gegenüber einer vorrichtungsfesten Konsole 27′
über ein Vertikalstrebensystem 28 höhenverstellbar abge
stützt, wobei ein zwischengeschalteten Schiebelager 29
eine Horizontalbewegung des Rollenschlittens 26 ermög
licht. Die horizontale Verschiebung erfolgt mit einer
Kolbenstange 30, die an ein nicht dargestelltes, druck
mittelbetätigtes Stellglied angeschlossen ist. Dieses
Stellglied bringt beim Biegevorgang die für den Dorn 1
benötigte, vom Haltearm 2 zu übertragende Haltekraft auf
und bewirkt nachfolgend durch ein Vorfahren des Rollen
schlittens 26 nach links, daß der Haltearm sich aus
dem Verhakungseingriff 7 löst.
Eine gleichfalls auf der Konsole 27′ angeordnete, höhen
verstellbare Rollenlagerung 31 mit Rollen 32 und 33
dient der Abstützung der Rohre 4 und damit der Dorn
stange 3.
Die Befestigung des Haltearms 2 gegenüber dem Abstütz
glied 25 erfolgt durch ein Drehlager 34 mit vertikaler
Drehachse, die zentrisch zu dem in diesem aufgenommenen
Endteil des Haltearms 2 angeordnet ist. Dieses Drehla
ger 34 ermöglicht ein Verschwenken des Haltearms aus der
Zeichnungsebene heraus um sein im Drehlager 34 gehaltenes
Ende. Nach Lösen des Verhakungseingriffs 7 durch ein leich
tes Vorfahren des Rollenschlittens 26 nach links kann
der Haltearm 2 aus der in Fig. 3 gezeichneten Position
mit dem darauf befindlichen Rohrbogen verschwenkt wer
den. Danach kann der Rohrbogen 6 im Gegenuhrzeigersinn
vom Haltearm 2 abgezogen und der Haltearm 2 durch Rück
schwenken und Anziehen in den Verhakungseingriff wieder
in die dargestellte Lage rückgeführt werden, um für den
nächsten Biegevorgang zur Verfügung zu stehen.
Der Verschwenkvorgang ist maschinell durchführbar, wo
bei ein auf dem Rollenschlitten 26 angeordnetes, druck
mittelbetätigtes Stellglied 35 über eine als Zahnstange
ausgebildete Kolbenstange 36 umfangsseitig an das für
den Zahneingriff ausgebildete Drehlager angreift und
dieses verschwenkt.
In den Fig. 4 und 5 ist eine weitere Ausführungsform
dargestellt, die neben der grundsätzlichen Gestaltung
des Dorns 1 und den Haltearms 2 auch die Form des
Rollenschlittens gemäß Fig. 3 bei einem Abstützglied
37 für den Haltearm 2 übernimmt. Hier ist jedoch der
Haltearm 2 endseitig auf einem Drehteller 38 verankert,
dessen Drehachse 39 zwar auch wieder vertikal ge
richtet ist, jedoch im Abstand zum Endteil des Halte
arms 2 liegt. Bei einer Drehbewegung des Drehtellers
38 gelangt der Haltearm 2 also insgesamt aus der in der
Zeichnung wiedergegebenen Krümmungsebene des Dorns 1
heraus.
Von besonderem Interesse für diese Art des Verschwenkens
ist, daß damit ein weiterer Haltearm 40 in die Krümmungs
ebene des Dorns 1 zum Verhakungseingriff mit diesem ein
geschwenkt werden kann. Wie aus Fig. 5 näher hervorgeht,
ist der Haltearm 40 unter einem Verschwenkungswinkel von
90° gegenüber dem Haltearm 2 angeordnet. Ein Hin- und Her
verschwenken des Drehtellers 38 erlaubt es, die beiden
Haltearme 2, 40 abwechselnd in Eingriff mit dem Ende
des Dorns 1 zu bringen, um dort einen Rohrbogen aufzu
nehmen, während der jeweils ausgeschwenkte Haltearm für
die Entnahme des Rohrbogens zur Verfügung steht. Damit
entfallen beim Biegebetrieb für die Entnahme der Rohrbögen
vorzusehende Arbeitszeiten mit der Folge, daß eine bei
dem vorbekannten, starr am Dorn ansetzenden Haltearm nicht
erreichbare Leistung der Vorrichtung ermöglicht ist und
daß darüber hinaus insbesondere bei der Warmverformung
von Rohren nachteilige Verzögerungen und Pausen zugunsten
eines gleichmäßigen und schnellen Fortgangs entfallen.
Das Vorschwenken des Drehtellers 38 erfolgt mit maschi
nellen Mitteln, wozu auf dem Rollenschlitten 26 ein
druckmittelbetätigtes Stellglied 41 in exzentrischer
Ausrichtung zur Achse 39 angeordnet ist, das mit einer
als Zahnstange ausgebildeten Kolbenstange 42 in eine
umfangsseitige Verzahnung 43 (vgl. Fig. 5) des Drehtel
lers 38 eingreift.
Die in den Fig. 6 und 7 dargestellte Ausführungsform
weicht gegenüber den anhand der Fig. 3 bis 5 beschrie
benen im wesentlichen wieder in der Gestaltung eines
Abstützgliedes 44 ab, wobei der Rollenschlitten 26 wie
der dem vorbeschriebenen entspricht. Hier ist der
Haltearm 2 auf einem Schiebeträger 45 befestigt, der in
einer Schiebelagerung 46 quer zur Krümmungsebene des
Dorns 1 beweglich ist. Die Querverschiebung der Haltear
me erfolgt hier durch ein unterseitig zum Schiebeträ
ger 45 angeordnetes Stellglied 48 parallel zum Haltearm 2
ist auf dem Schiebeträger 45 ein weiterer Haltearm 47
angeordnet, der durch Querversatz im
Wechsel mit dem Haltearm 2 mit dem Dorn 1 in Eingriff
gelangen kann. Damit ist auch wieder gewährleistet, daß
für die Entnahme des fertigen Rohrbogens 6 vom Haltearm
2 keine Verlustzeit auftritt, sondern daß die Bögen
in rascher Folge gedrückt werden können.
Mit der Vorrichtung sind also Rohrbö
gen großer, bedarfsweise weit über 180° hinausgehender
Winkel in einem einfachen und schnellen Arbeitsverfahren
fertigbar. Da Dorn und Haltearm lösbar miteinander ver
bunden sind, ergibt sich die Möglichkeit, zwei oder
mehr Haltearme im Wechselbetrieb an einem Dorn einzu
setzen und damit eine schnelle Arbeitsfolge zu erzielen.
Andererseits können bei einheitlicher Ausbildung des
Vorhakungseingriffs verschiedene Dorne mit dem gleichen
Haltearm bzw. Haltearmsatz kombiniert werden, woraus
sich eine geringere Bevorratung an Haltearmen ergibt.
Auch verringern sich die Gestehungskosten von Dornen,
bei denen die einstückige Anordnung eines Haltearms
zugunsten des Verhakungseingriffs entfallen
ist.
Zur leichteren Entnahme des Bogens vom Haltearm ist bei
den vorbeschriebenen Ausführungsformen, insbesondere
bei mit mehreren Haltearmen arbeitenden Ausführungen wie
denen nach Fig. 4 bis 7, eine leichte Auslösbarkeit des
Haltearms 2 aus dem Abstützglied vorteilhaft, insbesonde
re bei eng aufsitzenden und schweren Rohrbögen. Der Ent
nahmevorgang kann dann außerhalb der Vorrichtung bei
leichterer Zugänglichkeit und auch mit Hilfsgeräten
erfolgen.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, den Haltearm 2 zur
Kühlung mit zumindest einem Kühlkanal zu versehen, der
vorzugsweise in der neutralen Biegespannungsebene des
Haltearms verläuft. Beispielsweise kann der Haltearm
auf beiden Seiten längs der in den Zeichnungen strich
punktiert eingezeichneten Mittellinien mit einer Kanal
rinne versehen sein, die nahe dem Verhakungseingriff
den Haltearm umläuft. In diese Rinne kann ein Kühlrohr
einseitig hin- und anderseitig rücklaufend eingelegt
sein, das am Abstützglied Anschlüsse für Kühlmittel
aufweist.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Biegen von Rohren zu Rohrbögen, mit einem
lösbar an einem Gestell befestigten, gekrümmten und sich ver
dickenden Dorn und einem mit dem Gestell verbundenen, entspre
chend dem Dorn gekrümmten Haltearm, dessen Querausdehnung klei
ner als die des Dorns an dessen dickster Stelle ist, wobei
das zu biegende Rohr über den Dorn schiebbar ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Haltearm (2) sich in einem über 110°
hinausgehenden Kreisbogen erstreckt, über einen Verhakungsein
griff (7) mit dem Ende des Dorns (1) in lösbarem Eingrif steht
und gegenüber dem Gestell (27) im wesentlichen in Vorschubrich
tung des Rohrs (4) bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltearm (2) im Bereich seines Verhakungseingriffs
(7) dem Ende des Dorns (1) eine Andruckfläche
(8) darbietet, die im wesentlichen zum Krümmungsmittelpunkt
(9) des Dorns hin gerichtet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltearm (2) zum Verhakungseingriff (7), hin zumindest mit
seinem rückseitigen Querschnitt gegenüber dem Endquerschnitt
des Dorns (1) um ein über die Tiefe des Verhakungseingriffs hinaus
gehendes Maß zurückgesetzt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Verhakungseingriff (7) in Richtung des Dornachse S-för
mig gekrümmt ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Haltearm (2) quer zu der durch den
Dorn (1) bestimmten Biegeebene schwenkbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwenken des Haltearms (2) mit Hilfe eines Drehtellers
(38) erfolgt, auf dem zumindest ein weiterer durch Schwenken
in Verhakungseingriff (7) mit dem Dorn
(1) bringbarer Haltearm (40) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Haltearm (2) quer zu der durch den
Dorn (1) bestimmten Biegeebene verschiebbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschieben des Haltearms (2) mit Hilfe eines Schiebe
trägers (45) erfolgt, auf dem zumindest ein weiterer durch
Verschieben mit dem Dorn (1) in Verhakungseingriff (7) bringbarer
Haltearm (47) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die lösbare
Befestigung des Dorns mit dem Gestell durch eine die zu biegenden
Rohre aufnehmende Dornstange erfolgt, längs der ein Preßbär vorfahrbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Bewegen des Haltearms (2) in Vorschubrichtung des Rohrs (4)
mit Hilfe eines Schlittens (15; 26) erfolgt, der mit
Rollen (16, 17; 27, 28) auf den von der Dornstange (3) aufzunehmenden Rohren
(4) an der Oberseite aufliegt und mit Hilfe eines druckmittelgesteuerten Stell
gliedes in Längsrichtung der Dornstange gehalten bzw. ver
fahrbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (15; 26)
an der Unterseite durch weitere Rollen
(20, 21; 32, 33) an der von der Dornstange (3)
aufgenommenen Rohren (4) abgestützt ist,
wobei der Abstand der zwischen
Ober- und Unterseite angeordneten Rollen
(16, 17; 20, 21; 27, 28; 32, 33) einstellbar ist.
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