DE2919478A1 - Kupfer-zink-legierung und ihre verwendung - Google Patents
Kupfer-zink-legierung und ihre verwendungInfo
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Description
Fa. DIEPiL GMBH & CO., Stephanstr. 49, 8500 Nürnberg
Kupfer-Zink-Legierung und ihre Verwendung
Die Erfindung betrifft eine Kupfer-Zink-Legierung mit einem Gefüge,
bei dem in eine Grundmatrix aus kubisch-raumzentriertem
/3-Mischkristall ein Bestandteil an kubisch-flächenzentriertem
oc-Mischkristall eingebettet ist, sowie eine Verwendung einer
solchen Legierung.
Kupfer-Zink-Legierungen mit einem derartigen a^8-Mischgefüge
gehören bereits zum Stand der Technik. So ist bereits aus der DE-AS 11 94 592 ein Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen
oder Halbfabrikaten bekannt, bei dem, ausgehend von einem Son» dermessing, durch eine spezielle Wärmebehandlung ein Werkstoff
mit einem Mischgefüge erzeugt wird, in dem 5 bis 50 % OL-Ausscheidung
in der yö-Phase vorhanden sind. Die daraus hergestellten
Halbzeuge und Halbfabrikate werden für Produkte verwendet, bei denen eine gute Bearbeitbarkeit, gleichmäßiger Reibungsbeiwert
sowie hohe Verschleißfestigkeit gefordert werden, insbesondere für Synchronringe.
Weiterhin ist es für den gleichen Verwendungszweck aus der DE-OS 15 58 817 bereits bekannt, auch bei anderen Bösislegie»
rungen, wie z. B. Kupfer-Aluminium, ein analoges cc/ß-Miechge«·
füge zu erzeugen, bei dem ebenfalls 5 bis 50 % QL-Anteil in der
p-Mutterphase vorhanden sind. Die hierbei verwendeten Legierungen
enthalten neben einem Cu-Anteil von mindestens 50 % obligatorische
Zusätze an Al, Ni und Mn und können ferner Zn, Fe, Si, P, Pb und Sn enthalten. Durch eine große Variationsbreite
der Zusätze werden dabei die Möglichkeiten verbessert, die
©SSONÄL iMSPECTED
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mechanischen Eigenschaften des Werkstoffs aufeinander abzustimmen und dadurch beispielsweise über einen weiten Festigkeitsbereich
einen gleichbleibenden Reibungsbeiwert zu erzielen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß insbesondere die in der DE-AS 15 58 817 vorgeschlagenen Aluminium-Bronzen, z. B. des Typs
CuAHOFe bzw. CuAHONi, den gestiegenen Beanspruchungen, die infolge höherer Motorleistungen sowie neuer Konstruktionsprinzipien im Automobilbau an Synchronringe gestellt werden,
heute nicht mehr in jedem Fall genügen. Bei entsprechenden Untersuchungen fielen - zumindest für den untersuchten Getriebetyp
- aus diesen Werkstoffen hergestellte Synchronringe infolge übermäßigen Verschleißes am Reibgewinde vorzeitig aus.
Um angesichts solcher Unzulänglichkeiten die Verschleißeigenschaften
von Synchronring-Werkstoffen dennoch in etwa den Anforderungen
anzupassen, werden immer häufiger Sondermessinpe verwendet, die mit einer zusätzlichen Beschichtung, ζ. Β. aus
Molybdän, versehen sind. Diese Maßnahme aber kann allein schon aus Kostengründen nur den Charakter einer behelfsmäßigen Lösung
tragen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Werkstoff bereitzustellen,
dessen mechanische Eigenschaften gegenüber denjenigen der bisher für die Herstellung von Synchronringen verwendeten
Werkstoffe so weit verbessert sind, daß sie den gestiegenen Anforderungen, insbesondere hinsichtlich der Verschleißbeständigkeit,
voll gerecht werden. Dabei soll dieser Werkstoff gut bearbeitbar und einfach und preisgünstig herzustellen sein.
Die Erfindung löst diese Aufgabe, indem sie bei einer Legierung der eingangs genannten Art vorsieht, daß diese aus 68 - 75% Cu,
6 - 8% Mn, 4 - 6% Al, 1 - 4% Si, 1 - 3% Fe, 0,5 - 1,5% Pb, bis
zu 0,2% Ni, bis zu 0,2$ Sn, Rest Zn besteht und ein Gefüge
aufweist, in dem 60 - 85, vorzugsweise etwa 65 - 70% et-Mischkristalle
in überwiegend feindisperser Verteilung in der ß-Phase
eingelagert sind.
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-D-
ORIGINAL INSPECTED
Die aus dieser Legierung hergestellten Synchronringe verfügen
nicht nur über eine wesentlich verbesserte Verschleißfestigkeit, sie weisen zugleich einen beträchtlich gesteigerten
Reibwert auf. Weiterhin besitzen die aus der erfindungsgemäßes,
Legierung hergestellten Halbzeuge eine gute Bearbeitbarkeit,, wobei sie sich aufgrund des relativ hohen Aluminiumanteils xmü
obwohl gegenüber den bisher gebräuchlichen Sondermessingren eis, Härteanstieg bei Raumtemperatur zu verzeichnen ist, erstaunlieh
gut kaltverformen lassen.
Die Anwesenheit der in der Kupfer-Zlnk-Legierung nach der Erfindung
obligatorisch vorgesehenen Anteile von 1 - 3% Fe, 6 -
8% Mn sowie 1 - k% Si führt zur Bildung relativ harter intermetallischer
Verbindungen, deren Existenz Voraussetzung für eine verbesserte Verschleißbeständigkeit ist.
Durch diese feine Verteilung der (X-Mischkrlstalle ergibt sich
ein gleichmäßiges Tragbild der aus der erfindung'sgemäßen Legierung
hergestellten Synchronringe, zugleich sichert der Ct-Anteil die Duktilität des Werkstoffs.
Der gegenüber normalen Synchronring-Legierungen aus Sondermessing
hohe Anteil an ct-Mischkristall (60 - Q5%) wirkt sich
günstig in Bezug auf einen hohen Reibungsbeiwert aus.
In bevorzugter Zusammensetzung weist die Legierung einen Kupfergehalt
auf, der über 70, maximal bei etwa 73% Cu liegt. Dieser
Legierungsbereich ist vorteilhaft hinsichtlich der Erzielung
der erfindungsgemäß vorgesehenen Gefügezusammensetzung. Zur Einstellung des nach der Erfindung vorgesehenen Anteils an
uL-Phase bedarf es in diesem Bereich keiner etwaigen zusätzlichen
Glühung, etwa in Form eines Auslagerns nach dem Formgebungsprozeß.
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j:·;:.-::··- ORiGiNALINSPECTED
Als besonders vorteilhaft hinsichtlich der Erzielung einer möglichst
hohen Verschleißfestigkeit erweist es sich, wenn die erfindungsgemäße Kupfer-Zink-Legierung weniger als jeweils 0,05%
Ni und Sn aufweist.
In ihrer bevorzugten Zusammensetzung weist die Kupfer-Zink-Legierung
nach der Erfindung die in Anspruch 4 wiedergegebene Zusammensetzung mit einem Kupfergehalt von 70,5%, einem Aluminiumanteil
von 5» 1596 und einem Zinkanteil von etwa 14% auf. Es handelt
sich somit um einen Werkstoff, der legierungstechnisch zwischen den Sondermessingen und den Aluminiumbronzen liegt und
der dabei die bewährten Eigenschaften des Sondermessings hinsichtlich
Reibverhalten und Warm- und Kaltverformbarkeit mit denen der verschleißbeständigeren Aluminiumbronzen vereinigt.
Eine Legierung ähnlicher Zusammensetzung, jedoch ohne obligatorischen
Eisenanteil, läßt sich zwar auch bereits aus den in de,r DE-OS 21 45 710 angegebenen Legierungsgrenzen ableiten,
jedoch ist in der genannten Schrift eine Verwendung des Werkstoffs für Teile vorgesehen, die beträchtlichen Reibungsbeansprychungen
bei hohen Temperaturen ausgesetzt sind, z. B. für Ventilsitze von Verbrennungsmaschinen. Derartige Materialien
müssen zwar auch eine gute Verschleißbeständigkeit, insbesondere bei hohen Temperaturen, sowie einen möglichst gleichbleibenden
Reibungsbeiwert besitzen, wichtig ist dabei jedoch, daß dieser Reibungsbeiwert möglichst niedrig ist, um die Reibungsbeanspruchung
gering zu halten.
Umso überraschender ist es, daß eine Legierung, die von ihrer
analytischen Zusammensetzung her zumindest teilweise in dem in der DE-OS 21 45 710 angegebenen Bereich liegt, sich durch
einen zwar ebenfalls gleichbleibenden, aber hohen Reibungsbeiwert auszeichnet und deshalb besonders gut als Werkstoff
zur Herstellung von Synchronringen geeignet ist.
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Neben Eisen, das unter anderem bereits kornfeinend wirkt, ist es möglich, der erfindungsgemäßen Kupfer-Zink-Legierung als
Kornfeiner weiterhin geringe, jeweils 0,0596 nicht übersteigende Zusätze der Elemente Chrom, Vanadium oder Titan beizugeben.
Die erfindungsgemäße Legierung kann nach den für Kupfer-Zink-Legierungen
üblichen Verfahren hergestellt werden. Sie wird dabei zunächst bevorzugt in halb- oder vollkontinuierlichem
Strangguß vergossen. Kokillenguß ist in diesem Zusammenhang
nicht geeignet, da hierbei die Verschleißträger koagulieren und somit keine gleichmäßige Ausgangsverteilung der intermetallischen
Verbindungen gewährleistet wäre.
Nachfolgend wird die Legierung stranggepreßt und anschürend
gesenkgeschmiedet. Durch rasches Abkühlen an ruhiger oder bewegter
Luft nach dem Schmieden, etwa von einer Temperatur im Bereich zwischen 600 und 75O0C, stellt sich das Gefüge der
erfindungsgemäßen Legierung mit etwa 60 - 85% «t-Mischkri stallen
ein, die in überwiegend feindisperser Verteilung in die Grund·»
matrix aus /3-Mischkr istall eingebettet sind. Die intermetallischen
Verbindungen sind dabei in feinkörniger Ausbildung statistisch regellos über die Grundmatrix verteilt.
In Abhängigkeit von der Zusammensetzung, insbesondere bei Kupfergehalten,
die an der unteren Grenze des angegebenen Legierungsbereiches liegen, kann es zur Erzielung einer möglichst feinen
Verteilung dercfe-Mischkristalle oder auch zur Erhöhung des Anteils
der ου-Phase bzw. zur weiteren Steigerung der Festigkeit
darüberhinaus günstig sein, eine abschließende Wärmebehandlung des Werkstoffs durchzuführen. Diese besteht in vorteilhafter
Weise in einem als Warmaushärtung wirkenden Auslagern bei einer
Temperatur zwischen 150 und 35O0C, vorzugsweise bei etwa 2500C,
Die Dauer der Wärmebehandlung kann dabei zwischen einer und Stunden variieren und vorzugsweise bei etwa 10 Stunden liegen.
ORIGINAL INSPECTED
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Claims (6)
1. Kupfer-Zink-Legierung mit einem Gefüge, bei dem in eine
Grundmatrix aus kubisch-raumzentriertem /3-Mischkristall eis
Bestandteil an kubisch-flächenzentr'iertem Qt-Mischkristall
eingebettet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung aus 6<T - 75% Cu, 6-8% Mn, 4 - 6% Al,
1 - 4% Si, 1 - 3% Fe, 0,5 - 1,5% Pb, bis zu 0#2% Ni, bis
zu 0,2% Sn, Rest Zn besteht und ein Gefüge aufweist, in dem 60 - 85, vorzugsweise etwa 65 - 70% c6-Mischkristalle in überwiegend
feindisperser Verteilung in der /3-Phase eingelagert sind.
2. Kupfer-Zink-Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Legierung über 70, maximal 73% Cu enthält.
3. Kupfer-Zink-Legierung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an Ni sowie Sn jeweils weniger als 0,05% beträgt.
4. Kupfer-Zink-Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die folgende Zusammensetzung
70,5 % Cu 7,1 % Mn 5,15 % Al
1.5 % Si
1.6 % Fe 0,65 % Pb 0,05 % Ni
0,05 % Sn ;
Rest Zn.
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5. Kupfer-Zink-Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Legierung Zusätze von bis zu eines oder mehrerer der Elemente Cr, V oder Ti enthält,
6. Verwendung einer Kupfer-Zink-Legierung gemäß einem der Ansprüche
3 bis 5 für Halbzeuge und Halbfabrikate, die neben guter Bearbeitbarkeit und hohem Verschleißwiderstand einen
gleichmäßigen, hohen Reibungsbeiwert aufweisen müssen, insbesondere für Synchronringe.
— 3 —
030048/0098
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