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Gepolsterter Sitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz
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Die Erfindung bezieht sich auf einen gepolsterten Sitz, insbesondere
Kraftfahrzeugsitz, mit einem Federkasten und einer auf diesem angecrdneten Gummihaar-Auflage,
die von einem Bezug unter Zwischenschaltung einer wattierten Einlage überzogen ist,
wobei die Gummihaar-Auflage mittels eines Gewebebandes an einem zur Fixierung des
Bezuges und der wattierten Einlage dienenden Reder befestigt ist.
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Bei Kraftfahrzeugsitzen der vorbezeichneten Art ist es beant, die
Gummihaar-Auflage durch Rundstahlklammern am Federkasten zu befestigen. Darüber
hinaus werden derartige Rundstalilklammern bei den bekannten Sitzen dazu verwendet,
die Gummihaar-Auf lage an einem Polsternesselstreifen zu befestigen, der seinerseits
mit der Kederschlaufe vernäht ist.
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Der diesbezügliche Arbeitsgang wird insgesamt mit "Kedern" bezeichnet.
Durch den sogenannten 11Keder' werden Sitzbezug und Polsterung fixiert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Sitz der einganys
genannten Art so auszugestalten, daß die oben erwähnten Rundstahlklammern entfallen
können. Die Erfindung löst das Problem im wesentlichen dadurch, daß das die Gummihaar-Auflage
um- und untergreifende Gewebeband unterhalb der Gunmihaar-Auflage verspannt ist
Durch die Erfindung ist ein sicherer Halt von Polsterung und Sitzbezug einerseits
am Keder und andererseits am Pederkasten des Sitzes gewährleistet, ohne daß es der
bislang verwendeten Rundstahlklammern bedarf. Die Erfindung
ermöglicht
außerdem eine rationelle, schnelle und sichere Durchführung der betreffenden Arbeitsgänge
beim Polstern des Sitzes.
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Der Grundgedanke der Erfindung läßt sich nach einer sehr zweckmäßigen
Ausführungsform der Erfindung dadurch praktisch verwirklichen, daß das Gewebeband
an seinem unteren Ende eine Schlaufe aufweist, die von einem umlaufenden verspannten
Seilzug durchgezogen ist. Vorzugsweise ist hierbei das Gewebeband an seinem unteren
Ende zu einer Schlaufe vernäht und als Seilzug dient eine Schnur, ein Draht o.dgl.
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Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist es aber auch
möglich, das Gewebeband an seinem unteren Ende - nach Art eines Raffbandes bei Vorhängen
- mit einem umlaufenden eingewebten Band zu versehen, welches verspannt ist.
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Schließlich zeichnet sich eine weitere mögliche Alternative zur praktischen
Verwirklichung der Erfindung dadurch aus, daß als Gewebeband ein dehnbares Trikotband
dient, welches unterhalb der Gummihaar-Auflage mit dieser unter gleichzeitiger Vorspannung
vernäht ist. Selbstverständlich ist es auch denkbar, daß das dehnbare Trikotband
an seinem unteren Ende eine, vorzugsweise angewirkte, Schlaufe aufweist, in die
zusätzlich ein verspannter Seilzug (Schnur, Draht o.dgl.) einziehbar ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
und zwar zeigt: Fig. 1 den vorderen Teil eines Kraftfahrzeugsitzes, in Vertikalschnitt,
und
Fig. 2 eine andere Ausführungsform eines Xraftfahrzeugsitzes,
in Darstellung entsprechend Fig. 1.
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Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Gegenstand bezeichnet 10 den
unteren Rahmen des Kraftfahrzeugsitzes, oberhalb dessen der Federkasten des Sitzes
angeordnet ist. Von dem Fe -derkasten ist aus der Zeichnung lediglich ein mit 11
bezeichnetes Flacheisenstück im Schnitt zu sehen. Innerhalb des durch den Federkasten
11 eingeschlossenen Raumes 12 ist die Sitzfederung 13 angeordnet (strichpunktiert
angedeutet).
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Auf dem Federkasten 11 sitzt eine aus zwei Teilen 14, 15 bestehende
sogenannte Gummihaar-Auflage auf. Die beiden Teile sind hierbei - bei 16 bzw. 17
- derart abgebogen, daß sie den Federkasten 11 an seiner Vorderkante untergreifen.
Die Teile 14, 15 der Gummihaar-Auflage unterscheiden sich lediglich dadurch, daß
das untere Teil 14 aus einem etwas härteren Material, üblicherweise Pressflor, besteht
als der Teil 15. Auf dem Teil 15 der Gummihaar-Auflage ist eine wattierte Einlage
18 angeordnet, die an ihrer Oberfläche von dem mit 19 bezifferten Sitzbezug überspannt
und an ihrer Unterseite durch einen Nessel-Unterbezug 20 begrenzt ist.
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Zur Fixierung der Sitzteile 14 bis 20 dient ein sogenannter, z.B.
als PVC-Teil ausgebildeter Keder, der mit 21 bezeichnet ist und den Sitz seitlich
und an seiner Vorderkante umschließt.
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Der Keder 21 greift hierbei an der Vorderkante des Sitzes in eine
sogenannte Keder-Öse 22 ein. An der Keder-Öse 22 ist - bei 23 - der die Stirnfläche
des Sitzes bildende und mit 24 bezifferte Bezug, z.B. durch Vernähen, befestigt.
In ähnlicher Weise ist auch der obere Sitzbezug 19 bei 23 mit der Ke -der-Öse 22
fest verbunden.
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Darüber hinaus ist aber auch die wattierte Einlage 18 und die Gummihaar-Auflage
14, 15 an der Keder-Öse 22 befestigt. Bei
der Ausführungsform nach
Fig. 1 ist zu diesem Zweck bei 23 an der Keder-Öse 22 ein Gewebeband 24 angenäht,
welches die Gummihaar-Auflage 14, 15 um- bzw. untergreift und an seinem unteren
Ende zu einer mit 25 bezeichneten Schlaufe vernäht ist. Das Gewebeband 24 kann als
sogenannter polsternesselstreifen ausgebildet sein. Die Schlaufe 25 ist von einem
Seilzug 26 durchzogen, der als Schnur, Draht o.dgl. ausgebildet sein kann. Beim
Polstern wird der Seilzug 26 an einer Seite hinten am Sitzrahmen befestigt und anschließend
die andere Seite des Seilzuges angespannt. Hierdurch wird der entsprechend umlaufend
angeordnete Gewebebandstreifen 24 fest um den Vorbau der Gummihaar-Auflage 14, 15
gehalten.
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Die Darstellung nach Fig. 2 umfaßt drei weitere mögliche Varianten,
wie die Gummihaar-Auflage 14, 15 am Keder 21, 22 fixiert werden kann.
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Bei der ersten Ausführungsform nach Fig. 2 ist das hier mit 28 bezeichnete
Gewebeband, ebenso wie das Gewebeband 24 bei der Ausführungsform nach Fig. 1, als
Polsternesselstreifen ausgebildet. Abweichend von der Ausführungsform nach Fig.
1 weist das Gewebeband 28 an seinem unteren Ende jedoch keine Schlaufe auf. Vielmehr
ist dort ein umlaufendes Band eingewebt, welches eine ähnliche Funktion ausübt,
wie das bekannte Raffband bei Vorhängen. Das heißt durch Verspannen des eingewebten
Bandes erfolgt eine Befestigung des gesamten Gewebebandes 28 unterhalb der Gummihaar-Auflage
14, 15 und damit auch eine Fixierung der Gummihaar-Auf lage 14, 15 selbst.
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Bei einer zweiten Ausführungsform nach Fig. 2 ist das Gewebeband 28
nicht als Polsternesselstreifen, sondern vielmehr als ein dehnbares Trikotband ausgebildet.
Dieses wird mit dem umgebogenen Teil 17 der Gummihaar-Auflage 14, 15 vernäht und
während dieses Vernähvorganges gleichzeitig vorgespannt. Das Trikotband 28 wird
beim Beziehen des Polsters also um die Kante der Gummihaar-Auflage 14, 15 gezogen
und gleichzeitig
durch den Vorbau der Gummihaar-Auilage gespannt,
so daß der Kederverlauf gleichmäßig fixiert ist.
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Die dritte Variante nach Fig. 2 entspricht im wesentlichen der vorbeschriebenen
Ausführungsform. Im Unterschied dazu ist jedoch lediglich das als dehnbares Trikotband
ausgebildete Gewebeband 28 zusätzlich mit einer angewirkten Schlaufe (nicht gezeigt)
versehen, die als Verstärkung dient und in die bei Bedarf ebenfalls ein Seilzug
eingezogen werden kann, wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1.