DE29921801U1 - Hypopharyngo-Laryngoskop mit gelenkigem oder flexiblem und aufspreizbarem Mundspatel - Google Patents
Hypopharyngo-Laryngoskop mit gelenkigem oder flexiblem und aufspreizbarem MundspatelInfo
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Description
Hypopharyngo-Laryngoskop mit gelenkigem oder flexiblem und
aufspreizbarem Mundspatel
aufspreizbarem Mundspatel
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für Untersuchungen und/oder Operationen, insbesondere in der Region des Hypopharynx und Larynx, sowie des Epi- und Oropharynx, gegebenenfalls aber auch in abgewandelter Form für urologische, gynäkologische, neurochirurgische, laparoskopische und/oder kardiochirurgische Untersuchungen und/oder Operationen.
Im erwähnten Bereich des Larynx und Pharynx treten eine Vielzahl von Erkrankungen auf, die oft eine entsprechende Untersuchung und/oder operative Behandlung notwendig machen. Gutartige Tumore sind ebenso möglich wie bösartige, zu denen beispielsweise das Kehlkopf oder Hypopharynxkarzinom zählen. Abhängig von Ort und Ausmaß erfolgt die mehr oder weniger ausgedehnte operative Therapie und/oder Bestrahlung und/oder Chemotherapie. Zur Diagnose kommen verschiedene Instrumente zur Anwendung, z.B. der Boyle-Davis-Spatel, welcher der Öffnung des Mundes und dem Anpressen der Zunge an den Mundboden dient oder z.B. ein Laryngoskop für die tieferen Abschnitte. Diagnose und Therapie können sich in Abhängigkeit vom Ort der Erkrankung und der individuellen Anatomie schwierig gestalten. Insbesondere im Bereich des Überganges vom Oro- zum Hypopharynx und im Hypopharynx selbst, ist mit einer erhöhten Häufigkeit von Erkrankungen und Schwierigkeiten bei Untersuchung und/oder Therapie zu rechnen. Wegen des abgewinkelten Aufbaus der Region und der begrenzten Mundöffnungsmöglichkeit ist das Heranführen von Instrumenten oft erschwert.
Gleichartige Schwierigkeiten treten oft auch im Rahmen von Untersuchungen und/oder operativen Therapien bei den o.g. benachbarten Fachrichtungen auf, da der Zugangsweg bei diesen ebenfalls sehr stark behindert sein kann.
Diese Nachteile des gegenwärtigen Standes der Technik beschreiben die die Erfindung initiierende Ausgangs situation. Es wurde nach einer besseren Lösung gesucht, im Operationsgebiet zu arbeiten, ohne daß die Zugangsinstrumente selbst Bereiche davon verdecken. Ebenfalls ist die direkte Sicht und die flexible und definierte Einstellung der entsprechenden Region erforderlich, um die Operation genauer und sicherer werden zu lassen. Als Grundlage wird dazu der überall bekannte und eingesetzte Mundsperrer oder Spatel nach Boyle-Davis, im nachfolgenden Zungenspatel oder einfach Spatel genannt, genutzt. Die Erfindung grenzt sich in ihren wesentlichsten Teilen - der Flexibilität des Zungenspatels durch Gelenke oder andere Beugungselemente oder kontinuierliche Krümmbarkeit durch Materialelastizität oder Materialkombinationen und der Spreizbarkeit des der Zunge anliegenden Teils des Spatels - von anderen Instrumenten wie z.B. dem Laryngo-Pharyngoskop der Firma Stuemer ab.
Das Problem wird mittels einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch eine erfindungsgemäße Konstruktion, wie im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches beschrieben, gelöst. Kernstück der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein flexibler (z.B. knickbarer) Mundspatel, der an einem rahmenartigen Gerüst beweglich befestigt ist und in sich beweglich und spreizbar ist. An diesem Rahmen können auch mehrere der flexiblen Spatel in gleicher oder verschiedener Größe und Form, sowie eine Vielzahl anderer Instrumente (z.B. Lichtquelle, Absaugeinrichtung) befestigt sein. Durch den Rahmen wird der Mund des Patienten weit geöffnet. Durch den erfindungsgemäßen Spatel wird die Zunge an den Mundboden gepreßt und damit weitgehend aus dem Sichtbereich gedrängt. Flexible Mundwinkel spatel spreizen die Buccae seitlich auseinander, um einen größtmöglichen Zugang für Hilfsmittel und Instrumente (z.B. Leuchtmittel, Absaugvorrichtungen) zu schaffen. Außerdem können die
Untersuchungs- und/oder Operationsinstrumente am Rahmen oder dem erfindungsgemäßen flexiblen Spatel festgelegt werden, um deren Position zu stabilisieren bzw. präzise Bewegungen zu ermöglichen. Dadurch kann die Genauigkeit des Eingriffs erhöht und die Belastung des Patienten vermindert werden.
Der Halterung von Hilfsmitteln und Instrumenten dient ein Rahmen ähnlich dem Mundsperrer des Spatels nach Boyle-Davis, der seitlich offen oder geschlossen sein kann und auf dem diese angeklemmt und/oder verschiebbar sind. Der Querschnitt ist dabei rund oder polygonal. Darauf sind die Halterungsteile verschiebbar angeordnet. Der Rahmen hat auf einer Seite ein Aufnahmemittel für den Oberkiefer und/oder die obere Zahnleiste und gegenüber ein Aufnahmemittel für den Zungenspatel, das diesen verschiebbar und feststellbar aufnimmt. Um das gesamte Instrument an den Mund eines Patienten anzupassen, kann der Rahmen unterschiedlich groß sein und der Zungenspatel ist gegenüber der Auffangvorrichtung für den Oberkiefer und/oder die obere Zahnreihe beweglich so angeordnet, daß die Entfernung zwischen beiden frei variiert werden kann.
Bei einer ersten Ausfuhrungsform, welche der Grundform eines herkömmlichen Mundsperrers und Mundspatels nach Boyle-Davis (der in etwa der natürlichen Form der Zunge entspricht) ähnelt, ist die Aufnahme für den Zungenspatel fest mit dem Rahmen verbunden. Der Zungenspatel selbst ist in einem Profil verschiebbar und mittels Rastung im Sperrzustand in dieser Aufnahme arretierbar. Es wird damit die Öffnung des Mundes eines auf dem Rücken liegenden Patienten flexibel und arretierbar sowie ein Überstrecken des Kopfes erreicht. Der Fortsatz selbst ist hakenförmig und kann damit an einem Hubtisch zu weiterer Verstellung bzw. Befestigung eingehangen werden. Die Möglichkeit eines Anschlußelements für eine Bruststütze besteht. Verschiedene Größen und Längen des Mundspatels sind möglich. Im Unterschied zum Spatel nach Boyle-Davis ist der Zungenspatel der Erfindung jedoch in seiner Krümmung flexibel (z.B. durch Beugbarkeit) und damit sowohl individuell anpassbar beim Einsetzten, als auch bei geöffnetem Mund in seiner Krümmung nachstellbar gemäß den jeweiligen Anforderungen. Die Stelle der flexiblen Krümmung kann sowohl über entsprechend dünnes, elastisch federndes Material auf der gesamten Länge des Spatels bestehen, als auch an einem oder mehreren (im Ausführungsbeispiel zwei) Punkten entlang des Spatels und zwar in seiner gesamten Länge, d.h. auch direkt im Winkel zwischen Spatel und in der Aufnahme geführtem außerhalb des Mundes liegenden Teil. Die Krümmung oder Knickung kann durch mindestens ein Gelenk 19, 20 über ein oder mehrere Zugsysteme 14, 15 oder auch über Stellschrauben und Hebel angesteuert werden. Die Gelenkigkeit kann auch über eine drehbar gelagerte Spatelaufnahme im Rahmen verwirklicht werden. Die Verstellbarkeit und die Arretierbarkeit wird in Figur 1 durch ein Zugbandsystem über Hebel 6, 7 (in einer ersten Ausführung zwei) , die auf dem Fortsatz des Zungenspatels angebracht sind, erreicht. Diese Hebel haben eine Aussparung, in der ein gekrümmtes Blech mit querverlaufenden Einfräsungen dergestalt laufen kann, daß eine automatische Rastung (d.h. Bewegung in einer Richtung mit jeweiliger Feststellung in der anderen Richtung) entsteht. Diese Rastung wird durch einen kleinen federkraftangedrückten Haken 12 verwirklicht, der bei Bedarf zurückgezogen werden kann und damit dem natürlichen Gewebedruck der Zunge folgend zu einer Entspannung des gesamten Zungenspatels fuhrt. Der Haken ist auf jedem Hebel als Sicherung der Rastung befestigt. Der Zungenspatel kann in seiner Form verschieden ausgeführt sein (z.B. mit Aussparungen, um Zugang zu sonst verdeckten Stellen zu gewähren). An seinem dem Fortsatz für die Aufnahme im Rahmen gegenüberliegenden Ende wurde die Möglichkeit vorgesehen, durch aufsteckbare Teile 5 die Endform und Länge des Zungenspatels zu verändern. Diese Endteile sind mit einem Aufnahmemittel 4 verbunden, das wiederum gelenkig mit dem Zungenspatel verbunden ist, so daß die Form dieses Endes verändert
werden kann und vorher abgedeckte Stellen durch Verstellung der Position der Endglieder sichtbar und zugänglich werden. Die Verstellung der Endglieder geschieht z.B. über Zug/Druck, durch z.B. seitlich geführte Drähte oder Stäbe 16, die ebenfalls über Hebel 9, 10 angesteuert werden, die auf dem Fortsatz, welcher der Führung dient, befestigt sind. Diese Hebel werden durch Zug/Druck bedient, während die Arretierung der einmal getroffenen Einstellung durch festzustellende Klemmschrauben 18, die seitlich am Fortsatz angebracht sind, vorgenommen wird.
Der oben angesprochene Rahmen verfugt am dem Zungenspatel gegenüberliegenden Ende über die Möglichkeit, Buchsen mit Haken für die Zähne der oberen Zahnreihe aufzuschieben, die eine eigene Klemmung besitzen. So können die Denies incisivi und/oder der Alveolarkamm der Maxilla aufgenommen werden.
Der Zungenspatel bzw. weitere gleichartige Spatel können auch an anderer Stelle am Rahmen z.B. seitlich angebracht sein, so daß die Buccae und der Hypopharynx seitlich geöffnet werden können und der Sinus piriformis besser einsehbar wird, da dort etwa 90% der Hypopharynxkarzinome lokalisiert sind. Der Zungenspatel ist aus einem festen Material z.B. Edelstahl in einer Dicke von ca. 1-4 mm je nach Abstand zum Fortsatz, d.h. abhängig von den entsprechend der Hebelgesetze übertragenen Kräften. In seitlicher Anordnung kann der Zungenspatel auch in seiner Form variiert sein, also z.B. schmaler, kürzer, länger, nur mit einem Gelenk etc.
Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Absaugmittel mit entsprechendem Anschluß und ein Leuchtmittel ebenfalls mit entsprechendem Anschluß vorgesehen. Ebenfalls sind Haltevorrichtungen für Instrumente möglich.
Andere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale auf Grundlage der Erfindung resultieren aus der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung und aus den angegebenen Zeichnungen.
Diese zeigen:
Diese zeigen:
Fig. 1 Ansicht des Spatels als Übersicht seitlich mit Einzelteilen
(teilweise gebrochen)
(teilweise gebrochen)
Ansicht des der Zunge anliegenden Teils von oben und unten
Fig.2 Ansicht des im Aufnahmemittel des Rahmens geführten Teils
von oben mit Detaildarstellung
(teilweise gebrochen)
von oben mit Detaildarstellung
(teilweise gebrochen)
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Untersuchung des gesamten Pharynx und/oder Larynx, in modifizierter Form gegebenenfalls auch Neurochirurgie, Gefäßchirurgie, Abdominalchirurgie, Kardiochirurgie, Gynäkologie, Urologie, gekennzeichnet durch einen Rahmen mit einem im Rahmen und in sich beweglichen Zungenspatel, der sich von bisherigen Entwicklungen durch seine Beweglichkeit mittels Gelenken oder anderen Beugungselementen oder kontinuierlicher Krümmbarkeit durch Materialelastizität oder Materialkombinationen sowie seiner Spreizbarkeit an verschiedenen möglichen Punkten des der Zunge anliegenden Teils, vorzugsweise an seinem äußersten, dem Aufnahmemittel entgegengesetzten Ende, unterscheidet, mit zugehörigen fest verbundenen und/oder lösbaren Halte- und Aufnahmemitteln für weitere Instrumente und Zubehörteile (z. B. Absaugvorrichtung für Flüssigkeiten und Gase, Beleuchtung, Faßzangen, Laserinstrumente, Endoskope).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flexibilität und/oder Knickbarkeit des Zungenspatels an einem oder mehreren Punkten in seiner gesamten Länge vom Winkel zum im Aufnahmemittel geführten Teil bis an sein äußerstes Ende realisiert sein kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flexibilität und Beweglichkeit des Zungenspatels auch oder zusätzlich an einer beliebigen Stelle des Aufnahmemittels für den Zungenspatel verwirklicht sein kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beugung oder Krümmung der Gelenke oder Beugungselemente (z. B. Scharniergelenke) durch z. B. Zugbänder, Druckstangen, Stellschrauben, Hebel angetrieben wird oder durch Materialelastizität oder Materialkombinationen verwirklicht wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mögliche zusätzliche dem Zungenspatel ähnliche Spatel verschieblich auf dem Rahmen angebracht sind, z. B. an der Seite zum Offenhalten der Buccae.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Sicherheitsrasthebel verschiedene Einstellungen der Krümmung des Mundspatels zulassen und diese Einstellungen arretieren.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Aussparung in den Hebeln vorhanden ist, die die Passage eines Bleches mit sägezahnförmigen Einfräsungen zum Einrasten der Sicherungshaken gestattet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß verschiedenartigste vorgeformte Endstücke, die auf die Enden des der Zunge anliegenden Teils des Zungenspatels aufgesteckt bzw. aufgeschoben werden können und selber mitsamt diesem Endstück durch Zug und/oder Druck an einer entsprechenden Mimik von außerhalb des Mundes bewegt werden können, so daß sich die resultierende Spatelform ändert.
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