DE2839668C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft neue antibiotisch wirksame Substanzen, nämlich
Saframycin A, B, C, D und E, sowie ein Verfahren zu ihrer
Herstellung und ein bestimmtes Arzneimittel (vgl. die Patentansprüche).
Bisher wurde über die Isolierung von etwa 3000 verschiedenen Arten
antibiotisch wirksamer Substanzen berichtet.
Wegen des Auftretens von Mikroorganismen,
die resistent gegen gebräuchliche Antibiotika sind, sowie
durch das Auftreten von neuen Infektionskrankheiten, das durch
die verbreitete Anwendung von Antibiotika mit breitem antibakteriellem
Spektrum, von Steroidhormonen, Antitumormitteln oder
Immunsuppressoren verursacht wird, besteht jedoch ein steigendes
Bedürfnis nach neuen antibiotisch wirksamen Substanzen.
Die Anmelderin hat bereits gefunden, daß Streptomyces lavendulae
befähigt ist, einige antibiotisch wirksame Substanzen, Mimosamycin
und Chlorocarcine A, B und C zu bilden (japanische Patentanmeldung
Nr. 1 13 289/1975, offengelegt unter der Nummer 38 094/1977;
DE-OS 26 41 908).
Der Erfindung liegen nun weitere Untersuchungen über Produkte
zugrunde, die durch Züchtung von Actinomyceten erhalten werden
konnten, wobei gefunden wurde, daß Actinomyceten, die zur Bildung
von bekannten antibiotisch wirksamen Substanzen befähigt
sind, darüber hinaus neue und wertvolle antibiotisch wirksame
Substanzen, die Saframycine A, B, C, D und E bilden, und daß speziell
Streptomyces lavendulae Stamm Nr. 314 diese antibiotisch wirksamen
Substanzen mit hohem Aktivitätsgrad bildet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neue antibiotisch wirksame
Substanzen zur Verfügung zu stellen, die wertvolle biologische
Aktivität zeigen.
Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur fermentativen
Herstellung dieser Antibiotika zu schaffen.
Gegenstand der Erfindung ist eine neue Gruppe antibiotisch wirksamer
Substanzen, die als Saframycine A, B, C, D und E bezeichnet
werden und die antibakterielle Aktivität hauptsächlich gegen
gram-positive Bakterien und Antitumoraktivitäten besitzen;
Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung
dieser antibiotisch wirksamen Substanzen (vgl. die Patentansprüche 1 bis 6).
Der erfindungsgemäß verwendete Mikroorganismus, Streptomyces
lavendulae Stamm Nr. 314, wurde aus einer bei Kyoto gewonnenen
Bodenprobe isoliert und gehört dem Genus Streptomyces an. Dieser
Stamm ist unter der Hinterlegungsnummer 3218 bei dem Technical
Research Institute of Microbial Industry, Agency of Industrial
Science and Technology, Ministry of International Trade and
Industry, Japan
hinterlegt worden.
Der bei FRI unter der Bezeichnung FERM-P 3218 hinterlegte Stamm
wurde am 23. 2. 1987 in die Internationale Hinterlegungsstelle
des FRI überführt und ist dort unter der Bezeichnung FERM BP-1300
hinterlegt.
Die Beobachtung der Luftmycels und der Sporen von Streptomyces
lavendulae Stamm Nr. 314 erfolgte durch Züchtung des Stammes auf
den Medien gemäß den Methoden des International Streptomyces
Project (ISP) (Shirling, E.B. & D. Gottlieb; International J.
Systematic Bacteriol. 16, 313-340, 1966); nämlich durch Züchtung
auf Agarplatten mit einem Hefe-Stärke-Agar-Medium, anorganische
Salze enthaltendem Stärke-Agar-Medium und Maltose
enthaltendem Basalmedium für die Bestimmung des Kohlenstoffquellen-
Ausnutzungsschemas (Agarmedium nach Pridham-Gottlieb) bei 27°C
während 1 bis 2 Wochen. Außerdem wurde die Farbe des Mycels mit
reifen Sporen, des vegetativen Mycels und anderer entsprechend
der Farbplättchennummer bestimmt, die in "Descriptive Colar Name
Dictionary", Container's Corporation of America, 1950 und "Color
Harmony Manual", Container's Corporation of America, 1958,
angegeben ist.
Der Stamm Nr. 314 entwickelt ein wellenförmig gefaltetes Luftmycel
mit langer Verästelung in einem Durchmesser von etwa 0,6
bis 1,0 μm mit zahlreichen zylindrischen Sporen. Die Sporen haben
eine Größe von 0,6 bis 1,0 μm × 0,8 bis 2,0 μm. Nach dem Standard
gemäß ISP wird ein Stamm mit den vorstehend angegebenen morphologischen
Eigenschaften in die Abteilung Rectiflexibiles eingeordnet.
Die Lufthyphen haben jedoch Schleifen oder unvollständige
oder langgestreckte Spiralen, die in Form von Spulen mit 1 bis 2
Windungen aufgewickelt sind. Der Stamm Nr. 314 wurde daher
morphologisch in die Abteilung Retinaculiaperti eingeordnet. Wenn
die Sporenoberfläche auf diesen Medien unter dem Elektronenmikroskop
beobachtet wird, so zeigt sich, daß die Sporen des Stammes
eine glatte Oberfläche haben. Die Haupteigenschaften des Stammes
Nr. 314 bestehen darin, daß die Lufthyphen morphologisch der
Abteilung Retinaculiaperti entsprechen, die Farbe der Lufthyphen mit
reifen Sporen rosa bis lavendelfarben auf verschiedenen Medien
ist, die Farbe des vegetativen Mycels auf einem synthetischen
Medium manchmal blau bis bläulich-braun ist und daß die Bildung
von Melaninpigment positiv ist. Bei einem Vergleich mit den Stämmen
des Genus Streptomyces, die in "The Actinomycetes", S.A. Waksman,
Vol. 2, 1959 und "Bergey's Determinative Bacteriology",
8. Auflage, 1974, beschrieben sind, wurde angenommen, daß der
Stamm weitgehende Ähnlichkeit mit Streptomyces lavendulae hat.
Der Stamm Nr. 314 wird in ein übliches
Medium zur Bildung einer antibiotisch wirksamen Substanz eingeimpft
und die Schüttelkultur wird bei 27°C während einer
Züchtungsdauer von 18 bis 72 Stunden durchgeführt. Dabei wird ein
Kulturfiltrat erhalten, welches hohe Aktivität gegen coliforme
Bazillen hat. Das so erhaltene Filtrat wird unter alkalischen
Bedingungen mit Aktivkohle behandelt, mit angesäuertem Aceton
eluiert oder an einem schwachen Kationenaustauscherharz,
beispielsweise Amberlite IRC-50
adsorbiert und mit 0,1 n Chlorwasserstoffsäure desorbiert,
wobei eine gegen coliforme Bazillen wirksame antibakterielle
Substanz erhalten wird. Die so erhaltene Substanz wird dann
durch Chromatographie, beispielsweise an Amberlite CG-50
gereinigt und in Form ihres
Reinecke-Salzes oder Picrats kristallisiert, wonach diese Substanz
als Streptothricin identifiziert werden kann.
Außerdem wurde ein Vergleich der Kultureigenschaften und physiologischen
Eigenschaften unter Verwendung von Streptomyces lavendulae
IFM 1031, eines Streptothricin-bildenden Stammes, Streptomyces
racemochromogenes IFM 1081, der als identisch mit Streptomyces
lavendulae angesehen wird und zur Bildung von Streptothricin
befähigt ist, und des erfindungsgemäß verwendeten Stammes
zur endgültigen Identifizierung durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1, 2 und 3 zusammengefaßt. Dabei
zeigte sich, daß der Stamm Nr. 314 in jeder charakteristischen
Eigenschaft, die zur Zeit zur Identifizierung eines Stammes des
Genus Streptomyces herangezogen wird, mit Streptomyces lavendulae
identisch ist, wenn auch geringe Unterschiede in mancher
Hinsicht beobachtet werden, beispielsweise im Hinblick auf die
Ausnutzung von L-Arabinose und dergleichen. Der Stamm wurde daher
als Streptomyces lavendulae identifiziert. Auch Streptomyces
racemochromogenes kann Streptothricin bilden, dieser Stamm ist jedoch
aufgrund des vorher beschriebenen Vergleichsergebnisses offensichtlich
verschieden von dem Stamm Nr. 314, der ein Streptomyces
lavendulae-Stamm ist.
Der Saframycin-Komplex, der erfindungsgemäß hergestellt werden
kann, ist bisher noch nicht aus einer Kulturbrühe der vorstehend
beschriebenen, gut bekannten Mikroorganismen von Streptomyces
lavendulae isoliert worden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Saframycin-
Komplex durch Züchtung von Streptomyces lavendulae Stamm Nr. 314
gebildet werden.
Die Züchtung kann prinzipiell nach üblichen Kulturverfahren für
einen Mikroorganismus durchgeführt werden, es ist jedoch gewöhnlich
günstig, eine Submerskultur in einem flüssigen Medium durchzuführen.
Als Medium, welches sich für die Zwecke der Erfindung
eignet, kann jedes beliebige Medium eingesetzt werden, welches
die Nährstoffe enthält, die der Stamm Nr. 314 des Genus Streptomyces
ausnutzen kann. Genauer gesagt, lassen sich synthetische,
halbsynthetische oder natürliche Medien einsetzen und als Beispiele
für die Bestandteile des Mediums sind folgende Substanzen
zu erwähnen: Eine Kohlenstoffquelle, wie Glucose, Maltose, Fructose,
Xylose, Stärke, Glycerin und dgl.; eine Stickstoffquelle,
wie Fleischextrakt, Pepton, Glutenmehl, Baumwollsamenöl, Sojabohnenmehl,
Maisquellwasser, Trockenhefe, Hefeextrakt, Ammoniumsulfat,
Ammoniumchlorid, Harnstoff und andere organische oder
anorganische Stickstoffquellen. Carbonate, Phosphate oder andere Salze
von Metallen können zusätzlich dem Medium einverleibt werden. Falls
während der Züchtung übermäßiges Schäumen beobachtet wird, ist es
vorteilhaft, dem Medium ein Antischaummittel zuzusetzen, wie ein
Pflanzenöl, beispielsweise Sojabohnenöl, oder ein Siliconöl,
Polyoxyalkylene oder deren Derivate, Mineralöle und dgl.
Die Züchtungstemperatur liegt gewöhnlich innerhalb eines
Bereiches von 27 bis 30°C. Da das Volumen des Mediums sich erhöht,
ist es vorteilhaft, eine Impfkultur anzulegen und danach die
Impfkultur in ein Medium einzuimpfen. Die Züchtungsdauer beträgt
gewöhnlich etwa 18 Stunden bis etwa 24 Stunden.
Die vorstehend angegebenen Kulturbedingungen können in Abhängigkeit
von dem zur Herstellung der erfindungsgemäßen Antibiotika
verwendeten Mikroorganismen im Hinblick auf optimale Ergebnisse
ausgewählt und angewendet werden.
Die bei diesem Verfahren in der Kulturbrühe angereicherten antibiotisch
wirksamen Substanzen befinden sich gewöhnlich innerhalb
des Mycels und in der Kulturflüssigkeit und werden aus dem durch
Zentrifugieren oder Filtration gewonnenen Mycel und dem so erhaltenen
Filtrat extrahiert. Dabei können im einzelnen die
erfindungsgemäßen antibiotisch wirksamen Substanzen mit Hilfe
üblicher Verfahrensweisen isoliert, gewonnen und gereinigt werden,
die gewöhnlich zur Herstellung eines Naturprodukts angewendet
werden, beispielsweise durch Ausnutzung der Löslichkeit und der
Löslichkeitsunterschiede in geeigneten Lösungsmitteln, der
Abtrennbarkeit und des Unterschiedes der Abtrennungsrate aus einer
Lösung, der Differenz in der Absorption an und der Affinität
gegenüber verschiedenen Adsorptionsmitteln, der Differenz in der
Verteilung zwischen zwei flüssigen Phasen und dgl. Diese
Verfahren können gewünschtenfalls jeweils einzeln oder wahlweise
in Kombination mehrerer Verfahren oder auch wiederholt angewendet
werden. Ein beispielhaftes Verfahren wird nachstehend erläutert.
Nach Beendigung der Züchtung wird die Kulturbrühe filtriert, um
die Mycelien von dem Filtrat abzutrennen. Das Filtrat wird mit
10 n Natriumhydroxidlösung auf einen pH-Wert von 8,0 eingestellt.
Das Filtrat kann vorher auf die Hälfte bis ein Drittel seines
Volumens konzentriert werden, um eine bessere Extraktionswirksamkeit
bei der Extraktion mit einem Lösungsmittel zu erreichen. Bei
der vorstehend erwähnten Lösungsmittelextraktion verbleiben
basische wasserlösliche Antibiotika, beispielsweise Streptothricin,
welches gleichzeitig durch den Stamm Nr. 314 gebildet wird, in
dem Filtrat, während der Saframycin-Komplex und dergleichen in
die Lösungsmittelphase extrahiert wird. Die Lösungsmittelphase
wird unter vermindertem Druck zur Trockene konzentriert, das
Konzentrat wird in einer geringen Menge Äthylacetat gelöst,
die Lösung wird mit wäßrigem Natriumcarbonat geschüttelt und
die wäßrige Schicht abgetrennt, wobei die sauren Substanzen in
die wäßrige Phase übergehen. Die Lösungsmittelphase wird mit
1 n Chlorwasserstoffsäure extrahiert, mit wäßrigem Ammoniak auf
einen pH-Wert von 9 bis 10 eingestellt und mit Chloroform
extrahiert. Diese Stufe wird mehrere Male wiederholt und die
Lösungsmittelphase wird unter vermindertem Druck zur Trockene
eingedampft, wobei eine rohe basische Komponente erhalten wird,
welche den Saframycin-Komplex enthält. Diese Komponente wird der
Säulenchromatographie an Silicagel mit Hilfe eines Gemisches aus
Benzol und Äthylacetat unterworfen, wobei eine überwiegend
Saframycin A enthaltende Fraktion erhalten wird. Die so erhaltenen
Fraktionen werden der Säulenchromatographie an Sephadex LH-20
mit Methanol als
Elutionsmittel unterworfen, wobei Saframycin A in Form eines
gelben Sirups erhalten wird, welches dann mit kaltem Äther
behandelt wird und dabei in Form eines gelben Pulvers gewonnen
wird.
Die zuerst eluierte Chromatographiekolonne wird weiter mit einem
Gemisch aus Äthylacetat und Methanol eluiert, wobei eine Fraktion
erhalten wird, die hauptsächlich die Saframycine B, C, D und E
enthält. Die so erhaltenen Fraktionen werden zur Trockene eingedampft,
wobei ein Gemisch der Saframycine B, C, D und E erhalten
wird. Dieses wird dann durch Säulenchromatographie an Silicagel
gereinigt und schließlich der nachfolgenden Säulenchromatographie
an Sephadex LH-20 unter Verwendung von Methanol als Elutionsmittel
unterworfen, wobei die Saframycine B, C, D und E in Form eines
gelben Pulvers erhalten werden. Aus der Lösung in Äther werden
die Saframycine B, C und D in Form von orange-gelben Prismen,
orange-roten Nadeln bzw. gelben Nadeln erhalten. Saframycin E wird
durch Elution mit Aceton in Form eines gelben Pulvers erhalten.
Die Saframycine A, B, C, D und E sind basische antibiotisch
wirksame Substanzen und sind somit zur Bildung von entsprechenden
Säureadditionssalzen befähigt, die ebenfalls von der Erfindung
umfaßt werden. Zu typischen Beispielen für solche Säureadditionssalze
gehören Salze mit Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Stearinsäure, Propionsäure, Weinsäure,
Maleinsäure und ähnlichen Säuren. Wie zu erwarten ist, besitzen
derartige Salze die gleiche antibiotische Wirksamkeit wie die
freien antibiotisch wirksamen Substanzen, wenn auch gewöhnlich
Unterschiede im Hinblick auf die Aktivität und die Löslichkeitseigenschaften
bestehen.
Die physikalisch-chemischen Eigenschaften der Saframycine A, B, C,
D und E werden nachstehend zusammengefaßt.
- 1.) Farbe und Aussehen: Gelbes Pulver in Form der Base Saframycin A
- 2.) Schmelzpunkt: 122-126°C
- 3.) Elementaranalyse:
C: 61,47%, H: 5,41%, N: 9,33% - 4.) Molekulargewicht (Massenspektrum): 562
- 5.) Empirische Formel:
C₂₉H₃₀N₄O₈ · 2/5H₂O - 6.) Spezifische Drehung:
- 7.) Ultraviolett-Absorptionsspektrum (in Fig. 1 gezeigt):
- 8.) Infrarot-Absorptionsspektrum (in Fig. 2 gezeigt):
- 9.) NMR-Spektrum (CDCl₃) (in Fig. 3 gezeigt):
δ: 1,90 (3H, s), 1,98 (3H, s), 2,24 (3H, s), 2,30 (3H, s), 4,04 (6H, s), 6,65 (3H, bs). - 10.) Löslichkeit:
leicht löslich in Estern, Chloroform, Aceton, Alkoholen;
mäßig löslich in Äthyläther;
unlöslich in Wasser und n-Hexan - 11.) Farbreaktion:
positive Dragendorff-Reaktion; negative Ninhydrin-, Perchlor-Eisen- und Anthron-Reaktion.
- 1.) Farbe und Aussehen: Orangegelbe Prismen
- 2.) Schmelzpunkt: 108-109°C
- 3.) Elementaranalyse:
C: 62,36%, H: 5,71%, N: 7,66% - 4.) Molekulargewicht (Massenspektrum): 537
- 5.) Empirische Formel:
C₂₈H₃₁N₃O₈ - 6.) Spezifische Drehung:
- 7.) Ultraviolett-Absorptionsspektrum (in Fig. 4 gezeigt):
- 8.) Infrarot-Absorptionsspektrum (in Fig. 5 gezeigt):
- 9.) NMR-Spektrum (CDCl₃) (in Fig. 6 gezeigt):
δ: 1,90 (3H, s), 1,98 (3H, s) 2,23 (3H, s), 2,28 (3H, s), 4,00 (6H, s), 6,28 (1H, bs). - 10.) Löslichkeit:
leicht löslich in niederen Alkoholen, Chloroform, Estern, Aceton, Benzol;
mäßig löslich in Äthyläther;
unlöslich in Wasser, n-Hexan - 11.) Farbreaktion:
positive Dragendorff- und Meyer-Reaktion;
negative Ninhydrin- und Ehrlich-Reaktion.
- 1.) Farbe und Aussehen: Orangerote Nadeln
- 2.) Schmelzpunkt: 143-146°C
- 3.) Elementaranalyse:
C: 61,61%, H: 5,96%, N: 7,39% - 4.) Molekulargewicht (Massenspektrum): 567
- 5.) Empirische Formel:
C₂₉H₃₃N₃O₉ - 6.) Spezifische Drehung:
- 7.) Ultraviolett-Absorptionsspektrum (in Fig. 7 gezeigt):
- 8.) Infrarot-Absorptionsspektrum (in Fig. 8 gezeigt):
- 9.) NMR-Spektrum (CDCl₃) (in Fig. 9 gezeigt):
δ: 1,86 (3H, s), 2,00 (3H, s), 2,38 (3H, s), 2,44 (3H, s), 3,46 (3H, s), 3,96 (3H, s), 6,60 (1H, bs) - 10.) Löslichkeit:
leicht löslich in niederen Alkoholen, Chloroform, Estern, Aceton, Benzol;
mäßig löslich in Äthyläther;
unlöslich in Wasser, n-Hexan - 11.) Farbreaktion:
Positive Dragendorff- und Meyer-Reaktion,
negative Ninhydrin- und Ehrlich-Reaktion
- 1.) Farbe und Aussehen: Gelbe Nadeln
- 2.) Schmelzpunkt: 150-154°C
- 3.)Elementaranalyse:
C: 60,48%, H: 5,68%, N: 7,59% - 4.) Molekulargewicht (Massenspektrum): 553
- 5.) Empirische Formel:
C₂₈H₃₁N₃O₉ - 6.) Spezifische Drehung:
- 7.) Ultraviolett-Absorptionsspektrum (in Fig. 10 gezeigt):
- 8.) Infrarot-Absorptionsspektrum (in Fig. 11 gezeigt):
- 9.) NMR-Spektrum (CDCl₃) (in Fig. 12 gezeigt):
δ: 1,91 (3H, s), 2,17 (3H, s), 2,28 (3H, s), 2,45 (3H, s), 3,97 (3H, s), 4,06 (3H, s) - 10.) Löslichkeit:
leicht löslich in niederen Alkoholen, Chloroform, Pyridin;
mäßig löslich in Estern, Aceton, Äthyläther;
unlöslich in Wasser, n-Hexan - 11.) Farbreaktion:
Positive Dragendorff-Reaktion
- 1.) Farbe und Aussehen: Gelbes Pulver
- 2.) Schmelzpunkt: 146-148°C
- 3.) Elementaranalyse:
C: 58,52%, H: 5,89%, N: 7,36% - 4.) Molekulargewicht (umgerechnet aus dem aus dem Massenspektrum erhaltenen Wert des entsprechenden Triacetylderivats): 555
- 5.) Empirische Formel:
C₂₈H₃₃N₃O₉ · H₂O - 6.) Spezifische Drehung:
- 7.) Ultraviolett-Absorptionsspektrum (in Fig. 13 gezeigt):
- 8.) Infrarot-Absorptionsspektrum (in Fig. 14 gezeigt):
- 9.) NMR-Spektrum (d-5-Pyridin) (in Fig. 15 gezeigt):
w: 1,83 (3H, s), 2,17 (3H, s), 2,30 (3H, s), 2,48 (3H, s), 3,82 (3H, s), 3,95 (3H, s),
5,22 (1H, s) - 10.) Löslichkeit:
leicht löslich in niederen Alkoholen, Pyridin;
mäßig löslich in Aceton, Estern, Chloroform;
unlöslich in Wasser, n-Hexan - 11.) Farbreaktion:
Positive Dragendorff-Reaktion
Die biologischen Aktivitäten der Saframycine A, B, C, D und E
bestehen in einer antibakteriellen und Antitumor-Aktivität; diese
Verbindungen können daher als Arzneimittel verwendet werden. Die
antibakteriellen Spektren der Saframycine A, B, C, D und E sind
in Tabelle 4 aufgeführt. Die Antibiotika zeigen antibakterielle
Aktivität hauptsächlich gegen grampositive Bakterien, jedoch
in geringem Maß gegen die meisten gramnegativen Bakterien. Bei
kultivierten Zellen der L 1210-Leukämie der Maus kann Saframycin
A das Zellwachstum in einer Konzentration von 0,02 μg/ml, Saframycin
B in einer Konzentration von 5 μg/ml und die Saframycine
C, D und E bei 20 μg/ml vollständig inhibieren.
In der nachstehenden Tabelle 4 sind die inhibierenden
Mindestkonzentrationen der Saframycine gezeigt.
Verwendetes Medium und Kulturbedingungen:
1% Glucose enthaltender Nähragar (3% Glycerin enthaltender Nähragar für säurefeste Bakterien, Blutagar für Streptococcus pyogenes und Brucella abortus);
37°C, 24 oder 48 Stunden.
Sabouraud-Dextrose-Agar für Fungi, 27°C, 48 Stunden (72 Stunden für Trichophyton mentagrophytes).
1% Glucose enthaltender Nähragar (3% Glycerin enthaltender Nähragar für säurefeste Bakterien, Blutagar für Streptococcus pyogenes und Brucella abortus);
37°C, 24 oder 48 Stunden.
Sabouraud-Dextrose-Agar für Fungi, 27°C, 48 Stunden (72 Stunden für Trichophyton mentagrophytes).
Die Saframycine A, B, C, D und E sind Substanzen mit relativ
geringer Toxizität, die von Mäusen mit einem durchschnittlichen
Körpergewicht von 18 bis 20 g bei intravenöser Injektion von
Saframycin A toleriert werden und bei der genannten Verabreichung
einen Wert LD₅₀ = 12 mg/kg, bei intraperitonealer Injektion
einen Wert LD₅₀ = 40 mg/kg und bei intraperitonelaer Injektion
von Saframycin B, C, D oder E einen Wert LD₅₀ von 250 mg/kg zeigen.
Da Saframycin A die Substanz mit der stärksten biologischen
Aktivität darstellt, wurde ihre Antitumor-Wirksamkeit weiter
untersucht, wie nachstehend erläutert wird. Mäusen des Stammes
DDY wurden 1 × 105 Zellen von Ehrlich-Ascites-Tumor implantiert
und die so behandelten Mäuse wurden 4 Tage lang, beginnend 24
Stunden nach der Tumor-Implantation, durch tägliche intraperitoneale
Behandlung mit Saframycin A in einer Dosis von 0,5 mg/kg
behandelt. Dabei wurden 30% der Mäuse geheilt und überlebten
länger als 30 Tage. Bei einer Dosis von 1,0 mg/kg wurden 60%
der Mäuse geheilt.
Die Wirkung von Saframycin A durch intraperitoneale Behandlung
der lymphozytischen Leukämie L 1210 der Maus und der lymphoiden
Leukämie P 388 der Maus wurden an BDF₁-Mäusen untersucht. Wenn
die Behandlung mit Saframycin A 3 Stunden nach der intraperitonealen
Implantation von 1 × 105 Zellen des L 1210-Tumors begonnen
wurde, führte Saframycin A in einer Tagesdosis von 1,5 mg/kg
während zwei Tagen zu einem Wert T/C (Überlebens-Zeit der
behandelten Gruppe zur Überlebenszeit der Kontrollprobe) von 183%.
Bei P 388-Tumor wurde ein Implantat von 1 × 106 Zellen angewendet
und die Behandlung wurde nach 24 Stunden begonnen. Saframycin A
in einer Tagesdosis von 0,75 mg/kg während 10 Tagen führte zu
einem Wert T/C von 219%.
Danach wurde die Wirkung von Saframycin A gegen menschliche
Tumoren geprüft, wofür zwei Linien des Cervixkarzinoms des
Uterus, Melanom, Oat-Cell-Karzinom und Magenkarzinom verwendet
wurden, die durch Heterotransplantation auf Nacktmäuse
übertragen wurden. Es wurde gefunden, daß Saframycin A selektive
Aktivität gegenüber Cervixkarzinom und Magenkarzinom besitzt
und eine Inhibierung des Tumorwachstums und wesentliche
histologische Veränderungen des Tumorgewebes verursacht.
Die antibakterielle Aktivität während der Züchtungs- und
Extraktionsverfahren wird mit Hilfe der Agarplatten-Scheibenmethode
unter Verwendung von Bacillus subtilis PCI 219 geprüft. Die
Prüfung von Streptothricin erfolgt unter Verwendung von Escherichia
coli Stamm F₁, da der Stamm Nr. 314 dieses Antibiotikum
in großer Menge bilden kann. Das gemeinsame Vorliegen von Streptothricin
läßt sich leicht durch Bestimmung der antibakteriellen
Aktivität gegenüber E. coli nachweisen, da der Saframycin-Komplex,
d. h. die in ein Lösungsmittel extrahierte Fraktion, keine Aktivität
gegen E. coli zeigt.
Einige Ausführungsformen des Herstellungsverfahrens der
erfindungsgemäßen antibiotisch wirksamen Substanzen werden nachstehend
anhand der Beispiele gezeigt.
Eine Suspension eines gefriergetrockneten Präparats von Streptomyces
lavendulae Stamm Nr. 314 in physiologischer Kochsalzlösung
wurde hergestellt und auf Schrägagar mit der nachstehenden
Zusammensetzung aufgeimpft:
Glucose 10 g
L-Asparagin 5 g
KH₂PO₄ 5 g
Agar 15 g
Leitungswasser1000 ml
pH-Wert6,8-7,0
Die Züchtung wurde eine Woche lang bei 27°C durchgeführt, wobei
eine Impfkultur mit reichlichem Wuchs und zahlreichen Sporen
erhalten wurde.
100 Schüttelkolben, die jeweils ein Fassungsvermögen von 500 ml
hatten und 100 ml des nachstehend definierten Kulturmediums
enthielten, wurden unter aseptischen Bedingungen mit den aus
der vorstehenden Impfkultur gewonnenen Sporen in einer Menge von
zwei Ösen pro Flasche beimpft.
Glucose 1,0 g
Stärke 10,0 g
Polypepton 10,0 g
Fleischextrakt 5,0 g
NaCl 3,0 g
Silicon KM 72 10 ml
Leitungswasser1000 ml
pH-Wert 7,0
Die Züchtung wurde 40 Stunden lang bei 27°C mit Hilfe einer
hin- und hergehenden Schüttelvorrichtung (125 Ausschläge pro
Minute, Amplitude 8 cm) durchgeführt.
Nach beendigter Züchtung wurde der Inhalt der Kolben kombiniert
und das Mycel wurde mit Hilfe eines kontinuierlichen
Zentrifugalabscheiders abgetrennt. Der so erhaltene überstehende
Anteil (10 l) wurde auf einen pH-Wert von 8,0 eingestellt und dann
3mal mit je einem drittel Volumenteil Chloroform extrahiert.
Die Extrakte wurden kombiniert, durch Filterpapier filtriert
und danach unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft,
wobei 2,8 g einer dunkelbraunen festen Substanz erhalten wurden.
Eine Lösung der Substanz in 50 ml Äthylacetat wurde mit 25 ml
1 n Natriumcarbonat geschüttelt, um saure Substanzen zu entfernen.
Die organische Schicht wurde 5mal mit Anteilen von je
25 ml 1 n Chlorwasserstoffsäure extrahiert. Die Äthylacetatschicht
wurde zur Trockene konzentriert, wobei 220 mg eines neutralen
Rohextrakts erhalten wurden. Die kombinierten wäßrigen Schichten
wurden mit wäßrigem Ammoniak auf einen pH-Wert von 8 bis 9
eingestellt und 5mal mit jeweils gleichen Anteilen an Chloroform
extrahiert. Die organischen Schichten wurden kombiniert
und erneut unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft,
wobei 91 mg eines basischen Rohextrakts erhalten wurden, der den
Saframycin-Komplex enthielt.
Der neutrale Rohextrakt (220 mg) wurde unter Verwendung von
6 g Silicagel (Siebgröße 70-230 Maschen; 62 μm bis 210 μm)
unterworfen und die Elution
erfolgte mit Äthylacetat : Benzol (1 : 4), wobei 110 mg der
Fraktion erhalten wurden, die vorherrschend Saframycin A enthielten.
Diese wurden der Säulenchromatographie unter Verwendung von
Sephadex LH-20 und von Methanol als Elutionsmittel unterworfen,
wobei 18 mg Saframycin A als rohe pulverförmige Substanz erhalten
wurde.
Der basische Rohextrakt (91 mg) wurde an 3 g Silicagel (Siebgröße
70-230 Maschen; 62 μm bis 210 μm)
der Säulenchromatographie unterworfen und die Säule
wurde nacheinander mit Äthylacetat : Benzol (1 : 4), (1 : 1), Äthylacetat
und 5% Methanol enthaltendem Äthylacetat entwickelt, wobei
nacheinander die Saframycine A, D, C, B und E erhalten wurden. Jede
Fraktion wurde der Säulenchromatographie an Sephadex LH-20
unter Verwendung von Methanol als Elutionsmittel unterworfen, um
den Hauptteil der Verunreinigungen zu entfernen. Die Saframycin A-
Fraktion und das vorstehend erwähnte rohe Pulver von Saframycin A
wurden kombiniert und wiederholt der Säulenchromatographie an
Silicagel (Siebgröße 230 Maschen, entsprechend 62 μm)
unterworfen, wobei 11 mg reines pulverförmiges Saframycin A
erhalten wurden. Die Fraktionen, welche jeweils die pulverförmigen
rohen Saframycine B, C und D enthielten, wurden wiederholt der
Säulenchromatographie am Silicagel (230 Maschen, entspr. 62 μm)
unterworfen, wobei 41 mg Saframycin B, 18 mg Saframycin C
und 6 mg Saframycin D jeweils in Form einer pulverförmigen Rohsubstanz
erhalten wurden. Die pulverförmigen Rohsubstanzen wurden aus kaltem
Äther umkristallisiert, wobei 21 mg, 8 mg bzw. 3 mg der
kristallinen Saframycine B, C bzw. D erhalten wurden. Die Saframycin
E enthaltende Fraktion wurde erneut der Säulenchromatographie
an Sephadex LH-20 und der anschließenden Säulenchromatographie
an Silicagel (Siebgröße 230 Maschen, entsprechend 62 μm)
mehrmals unterworfen, wobei 18 mg Saframycin E in Form einer
pulverförmigen Rohsubstanz erhalten wurden, die dann aus Aceton
umkristallisiert wurde, so daß 3 mg reines Saframycin E in Form
eines Pulvers erhalten wurden.
A. Eine Impfkultur wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1
hergestellt, mit der Abänderung, daß die Züchtung 24 Stunden lang
durchgeführt wurde.
B. Vier Krug-Fermenter, die jeweils ein Volumen von 20 l hatten
und 15 l des nachstehend angegebenen Kulturmediums enthielten,
wurden unter Druck in üblicher Weise sterilisiert.
Glucose 5,0 g
Stärke 5,0 g
Polypepton 10,0 g
Fleischextrakt 5,0 g
NaCl 3,0 g
Leitungswasser1000 ml
pH-Wert7,0-7,2
Die Züchtung wurde 18 Stunden lang unter folgenden Bedingungen
fortgesetzt:
Impfkultur1%
Züchtungstemperatur27°C
Rühren550 Upm
Strömungsrate der aseptischen Luft1 Volumen Medium pro Minute
Antischaummittel (Silicon KM 72)bei Bedarf zugesetzt
Nach Ablauf der vorstehend angegebenen Zeit war die Maximalkonzentration
des gebildeten Saframycin-Komplexes erhalten worden
und danach nahm der Titer rasch ab. Der pH-Wert der Kulturbrühe
fiel unter 6,0 ab und stieg danach auf etwa 6,8 an. Das Volumen
des Mycels nahm rasch zu und die Glucose war zu diesem Zeitpunkt
nahezu aufgebraucht. Bei der Maximalkonzentration an Saframycin
zeigte die Verdünnungsmethode unter Verwendung von Bacillus
subtilis PCI 219 als Testorganismus 512 Verdünnungseinheiten und
bei der Agarplatten-Diffusionsmethode wurde ein Hemmhof von etwa
40 mm erhalten. Die Maximalproduktion von Streptothricin wurde
später, nach etwa 30 Stunden, erreicht. Aus der aus den Krug-
Fermentern gesammelten Kulturbrühe (etwa 240 l) wurde das Mycel
mit Hilfe eines kontinuierlichen Zentrifugalabscheiders
abgetrennt und danach wurde die Kulturflüssigkeit mit Hilfe einer
Centro-Konzentriervorrichtung (augenblicklich wirksame
Konzentriervorrichtung unter vermindertem Druck) auf ein Drittel des
Volumens konzentriert.
Das Filtrat wurde mit einer 1 n wäßrigen Lösung von Natriumhydroxid
auf einen pH-Wert von 8,0 eingestellt. Danach wurde
das eingestellte Filtrat 3mal mit dem gleichen Volumen an
Methylendichlorid unter Rühren in Zeitabständen von 1 Stunde
extrahiert. Die organischen Schichten wurden abgetrennt, kombiniert
und unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft, wobei
16,4 g des rohen Saframycin-Komplexes erhalten wurden. Der Komplex
wurde 3mal einer Gegenstromverteilung unter Verwendung von
Methanol-n-Hexan unterworfen. Die Methanolschichten wurden kombiniert
und unter vermindertem Druck zur Trockene konzentriert.
Der Rückstand wurde in 200 ml Benzol gelöst und 2mal durch
Schütteln mit 100 ml 1 n Natriumcarbonat gut gewaschen. Die
gewaschene Benzolschicht wurde 5mal mit jeweils 60-ml-Anteilen
1 n Chlorwasserstoffsäure geschüttelt, um basische Substanzen
in die Chlorwasserstoffsäure überzuführen. Die Chlorwasserstoffsäure-
Schichten wurden kombiniert, mit wäßrigem Ammoniak wieder
auf einen pH-Wert von 8 bis 9 eingestellt und danach 5mal mit
dem gleichen Volumen an Chloroform extrahiert. Die organische
Schicht wurde abgetrennt und unter vermindertem Druck zur Trockene
eingedampft, wobei 2,7 g eines rohen basischen Extrakts
erhalten wurden. Die Benzolschicht wurde zur Trockene eingedampft,
wobei 2,7 g eines neutralen Rohextrakts erhalten wurden. Die
Gesamtmenge des so aus vier Krug-Fermentern hergestellten Rohprodukts
schwankte im Bereich von etwa 0,2 g bis 1,2 g.
Die Züchtung wurde 20mal unter Verwendung von vier Krug-Fermentern
und einer Gesamtmenge der Kulturbrühe von 1200 l wiederholt,
wobei 12,4 g eines rohen neutralen Extrakts und 12,6 g des rohen
basischen Extrakts gebildet wurden.
Die Isolierung und Reinigung der Saframycine A, B, C, D und E
aus den so erhaltenen Extrakten erfolgte z. B. in der nachstehend
erläuterten Weise.
Der neutrale Rohextrakt (12,4 g) wurde der Säulenchromatographie
an 120 g Silicagel (Siebgröße 70-230 Maschen; 210-62 μm)
unter Verwendung von Äthylacetat : Benzol (1 : 4) als
Elutionsmittel unterworfen, wobei 1,2 g der Saframycin A enthaltenden
Fraktion gebildet wurden. Diese wurde dann der Säulenchromatographie
unter Verwendung von Sephadex LH-20 und von Methanol
als Elutionsmittel unterworfen, bei der 220 mg rohen pulverförmiges
Saframycin erhalten wurde.
Der basische Rohextrakt (12,8 g) wurde der Säulenchromatographie
an Silicagel (Siebgröße 70-230 Maschen, entsprechend 210-62 μm)
unter Verwendung von Äthylacetat : Benzol (1 : 1)
als Elutionsmittel unterworfen, wobei der Hauptanteil der
Verunreinigungen an der Säule adsorbiert wurde. Das den Saframycinkomplex
enthaltende Eluat wurde erneut der Säulenchromatographie
unter Verwendung von Sephadex LH-20 unterworfen, um den
größten Anteil der Verunreinigungen zu entfernen, wobei 6,3 g
der Fraktion verblieben, die 6,3 g des Saframycin-Komplexes
enthielt. Die Fraktion wurde an 180 g Silicagel (Siebgröße 70-
230 Maschen, entsprechend 62-210 μm) chromatographiert
bei der nacheinander mit Äthylacetat : Benzol (1 : 4), Äthylacetat :
Benzol (1 : 1), Äthylacetat und 5% Methanol enthaltendem
Äthylacetat entwickelt wurde, wobei nacheinander die Saframycine
A, B, C, D und E erhalten wurden. Jede Fraktion wurde an Sephadex
LH-20 mit Methanol als Elutionsmittel der Säulenchromatographie
unterworfen, wobei der größte Anteil der Verunreinigungen
entfernt wurde und auf diese Weise wurden 52 mg der Fraktion von
Saframycin A erhalten. Diese Fraktion und 220 mg des vorstehend als
Rohpulver erhaltenen Saframycins wurden kombiniert und
wiederholt an Silicagel (230 Maschen, entsprechend 62 μm)
der Säulenchromatographie unterworfen, wobei 142 mg rohes
pulverförmiges Saframycin A erhalten wurden, welches dann aus
kaltem Äther umkristallisiert wurde, wobei 72 mg reines Saframycin
A erhalten wurden.
Die Fraktionen, welche die Saframycine B, C, D und E enthielten,
wurden gesondert wiederholte Male an Silicagel (230 Maschen,
62 μm) der Säulenchromatographie unterworfen und
an einer Sephadex LH-20-Säule chromatographiert, wobei 590 mg
Saframycin B, 60 mg Saframycin C, 29 mg Saframycin D bzw. 29 mg
Saframycin E in Form der rohen pulverförmigen Substanzen erhalten
wurden. Diese wurden jeweils aus kaltem Äther umkristallisiert,
wobei 411 mg Saframycin B, 32 mg Saframycin C und 12 mg Saframycin
D erhalten wurden. Die Umkristallisation des rohen Saframycins
E aus Aceton ergab 9 mg Saframycin E in Form der reinen
pulverförmigen Substanz.
Claims (7)
1. Antibiotisch wirksame Substanz, Saframycin A, gekennzeichnet
durch folgende physikalisch-chemische Eigenschaften:
Farbe und Aussehen: Gelbes Pulver in Form der Saframycin
A-Base;
Schmelzpunkt: 122-126°C;
Elementaranalyse:
C : 61,47%, H : 5,41%, N : 9,33%;
Durch Massenspektrum bestimmtes Molekulargewicht: 562;
Empirische Formel:
C₂₉H₃₀N₄O₈ · 2/5 H₂O;
Spezifische Drehung: Das in Fig. 1 gezeigte Ultraviolett-Absorptionsspektrum mit den Absorptionswerten: Das in Fig. 2 gezeigte Infrarot-Absorptionsspektrum mit den Werten: Das in Fig. 3 gezeigte NMR-Spektrum (CDCl₃) mit den Werten:
δ: 1,90 (3H, s), 1,98 (3H, s), 2,24 (3H, s), 2,30 (3H, s) 4,04 (6H, s), 6,65 (3H, bs);
Löslichkeitsverhalten:
leicht löslich in Estern, Chloroform, Aceton, Alkoholen;
mäßig löslich in Äthyläther;
unlöslich in Wasser, n-Hexan;
Farbreaktion:
Dragendorff-Reaktion: positiv;
Ninhydrin-, Perchlor-Eisen- und Anthron-Reaktion: negativ,
wobei die Fig. 1, 2 und 3 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
Schmelzpunkt: 122-126°C;
Elementaranalyse:
C : 61,47%, H : 5,41%, N : 9,33%;
Durch Massenspektrum bestimmtes Molekulargewicht: 562;
Empirische Formel:
C₂₉H₃₀N₄O₈ · 2/5 H₂O;
Spezifische Drehung: Das in Fig. 1 gezeigte Ultraviolett-Absorptionsspektrum mit den Absorptionswerten: Das in Fig. 2 gezeigte Infrarot-Absorptionsspektrum mit den Werten: Das in Fig. 3 gezeigte NMR-Spektrum (CDCl₃) mit den Werten:
δ: 1,90 (3H, s), 1,98 (3H, s), 2,24 (3H, s), 2,30 (3H, s) 4,04 (6H, s), 6,65 (3H, bs);
Löslichkeitsverhalten:
leicht löslich in Estern, Chloroform, Aceton, Alkoholen;
mäßig löslich in Äthyläther;
unlöslich in Wasser, n-Hexan;
Farbreaktion:
Dragendorff-Reaktion: positiv;
Ninhydrin-, Perchlor-Eisen- und Anthron-Reaktion: negativ,
wobei die Fig. 1, 2 und 3 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
2. Antibiotisch wirksame Substanz, Saframycin B, gekennzeichnet
durch folgende physikalisch-chemische Eigenschaften:
Farbe und Aussehen: Orange-gelbe Prismen;
Schmelzpunkt: 108-109°C;
Elementaranalyse:
C: 62,36%, H: 5,71%, N: 7,66%;
Durch Massenspektrum bestimmtes Molekulargewicht: 537;
Empirische Formel:
C₂₈H₃₁N₃O₈;
Spezifische Drehung: Das in Fig. 4 gezeigte Ultraviolett-Absorptionsspektrum mit den Absorptionswerten: Das in Fig. 5 gezeigte Infrarot-Absorptionsspektrum mit den Werten: Das in Fig. 6 gezeigte NMR-Spektrum (CDCl₃) mit den Werten:
δ: 1,90 (3H, s), 1,98 (3H, s), 2,23 (3H, s), 2,28 (3H, s), 4,00 (6H, s), 6,28 (1H, bs);
Löslichkeitsverhalten:
leicht löslich in niederen Alkoholen, Chloroform, Estern, Aceton, Benzol;
mäßig löslich in Äthyläther;
unlöslich in Wasser, n-Hexan;
Farbreaktion:
Dragendorff- und Meyer-Reaktion: positiv;
Ninhydrin- und Ehrlich-Reaktion: negativ,
wobei die Fig. 4, 5 und 6 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
Schmelzpunkt: 108-109°C;
Elementaranalyse:
C: 62,36%, H: 5,71%, N: 7,66%;
Durch Massenspektrum bestimmtes Molekulargewicht: 537;
Empirische Formel:
C₂₈H₃₁N₃O₈;
Spezifische Drehung: Das in Fig. 4 gezeigte Ultraviolett-Absorptionsspektrum mit den Absorptionswerten: Das in Fig. 5 gezeigte Infrarot-Absorptionsspektrum mit den Werten: Das in Fig. 6 gezeigte NMR-Spektrum (CDCl₃) mit den Werten:
δ: 1,90 (3H, s), 1,98 (3H, s), 2,23 (3H, s), 2,28 (3H, s), 4,00 (6H, s), 6,28 (1H, bs);
Löslichkeitsverhalten:
leicht löslich in niederen Alkoholen, Chloroform, Estern, Aceton, Benzol;
mäßig löslich in Äthyläther;
unlöslich in Wasser, n-Hexan;
Farbreaktion:
Dragendorff- und Meyer-Reaktion: positiv;
Ninhydrin- und Ehrlich-Reaktion: negativ,
wobei die Fig. 4, 5 und 6 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
3. Antibiotisch wirksame Substanz, Saframycin C, gekennzeichnet
durch folgende physikalisch-chemische Eigenschaften:
Farbe und Aussehen: Orange-rote Nadeln;
Schmelzpunkt: 143-146°C;
Elementaranalyse:
C: 61,61%, H: 5,96%, N: 7,39%;
Durch Massenspektrum bestimmtes Molekulargewicht: 567;
Empirische Formel:
C₂₉H₃₃N₃O₉;
Spezifische Drehung: Das in Fig. 7 gezeigte Ultraviolett-Absorptionsspektrum mit den Absorptionswerten: Das in Fig. 8 gezeigte Infrarot-Absorptionsspektrum mit den Werten: Das in Fig. 9 gezeigte NMR-Spektrum (CDCl₃) mit den Werten:
δ: 1,86 (3H, s), 2,00 (3H, s), 2,38 (3H, s), 2,44 (3H, s), 3,46 (3H, s) 3,96 (3H, s),
6,60 (1H, bs);
Löslichkeit:
leicht löslich in niederen Alkoholen, Chloroform, Estern, Aceton, Benzol;
mäßig löslich in Äthyläther;
unlöslich in Wasser, n-Hexan;
Farbreaktion:
Dragendorff- und Meyer-Reaktion: positiv;
Ninhydrin- und Ehrlich-Reaktion: negativ,
wobei die Fig. 7, 8 und 9 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
Schmelzpunkt: 143-146°C;
Elementaranalyse:
C: 61,61%, H: 5,96%, N: 7,39%;
Durch Massenspektrum bestimmtes Molekulargewicht: 567;
Empirische Formel:
C₂₉H₃₃N₃O₉;
Spezifische Drehung: Das in Fig. 7 gezeigte Ultraviolett-Absorptionsspektrum mit den Absorptionswerten: Das in Fig. 8 gezeigte Infrarot-Absorptionsspektrum mit den Werten: Das in Fig. 9 gezeigte NMR-Spektrum (CDCl₃) mit den Werten:
δ: 1,86 (3H, s), 2,00 (3H, s), 2,38 (3H, s), 2,44 (3H, s), 3,46 (3H, s) 3,96 (3H, s),
6,60 (1H, bs);
Löslichkeit:
leicht löslich in niederen Alkoholen, Chloroform, Estern, Aceton, Benzol;
mäßig löslich in Äthyläther;
unlöslich in Wasser, n-Hexan;
Farbreaktion:
Dragendorff- und Meyer-Reaktion: positiv;
Ninhydrin- und Ehrlich-Reaktion: negativ,
wobei die Fig. 7, 8 und 9 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
4. Antibiotisch wirksame Substanz, Saframycin D, gekennzeichnet
durch folgende physikalisch-chemische Eigenschaften:
Farbe und Aussehen: Gelbe Nadeln;
Schmelzpunkt: 150-154°C;
Elementaranalyse:
C: 60,48%, H: 5,68%, N: 7,59%;
Durch Massenspektrum bestimmtes Molekulargewicht: 553;
Empirische Formel:
C₂₈H₃₁N₃O₉;
Spezifische Drehung: Das in Fig. 10 gezeigte Ultraviolett-Absorptionsspektrum mit den Absorptionswerten: Das in Fig. 11 gezeigte Infrarot-Absorptionsspektrum mit den Werten: Das in Fig. 12 gezeigte NMR-Spektrum (CDCl₃) mit den Werten:
δ: 1,91 (3H,s), 2,17 (3H, s), 2,28 (3H, s), 2,45 (3H, s), 3,97 (3H, s), 4,06 (3H, s);
Löslichkeit:
leicht löslich in niederen Alkoholen, Chloroform, Pyridin;
mäßig löslich in Estern, Aceton, Äthyläther;
unlöslich in Wasser, n-Hexan;
Farbreaktion:
Dragendorff-Reaktion: positiv,
wobei die Fig. 10, 11 und 12 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
Schmelzpunkt: 150-154°C;
Elementaranalyse:
C: 60,48%, H: 5,68%, N: 7,59%;
Durch Massenspektrum bestimmtes Molekulargewicht: 553;
Empirische Formel:
C₂₈H₃₁N₃O₉;
Spezifische Drehung: Das in Fig. 10 gezeigte Ultraviolett-Absorptionsspektrum mit den Absorptionswerten: Das in Fig. 11 gezeigte Infrarot-Absorptionsspektrum mit den Werten: Das in Fig. 12 gezeigte NMR-Spektrum (CDCl₃) mit den Werten:
δ: 1,91 (3H,s), 2,17 (3H, s), 2,28 (3H, s), 2,45 (3H, s), 3,97 (3H, s), 4,06 (3H, s);
Löslichkeit:
leicht löslich in niederen Alkoholen, Chloroform, Pyridin;
mäßig löslich in Estern, Aceton, Äthyläther;
unlöslich in Wasser, n-Hexan;
Farbreaktion:
Dragendorff-Reaktion: positiv,
wobei die Fig. 10, 11 und 12 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
5. Antibiotisch wirksame Substanz, Saframycin E, gekennzeichnet
durch folgende physikalisch-chemische Eigenschaften:
Farbe und Aussehen: Gelbes Pulver;
Schmelzpunkt: 146-148°C;
Elementaranalyse:
C: 58,52%, H: 5,89%, N: 7,36%;
Molekulargewicht (errechnet aus dem Massenspektrum des Triacetylderivats): 555;
Empirische Formel:
C₂₈H₃₃H₃O₉ · H₂O;
Spezifische Drehung: Das in Fig. 13 gezeigte Ultraviolett-Absorptionsspektrum mit den Absorptionswerten: Das in Fig. 14 gezeigte Infrarot-Absorptionsspektrum mit den Werten: Das in Fig. 15 gezeigte NMR-Spektrum (d-5-Pyridin) mit den Werten:
δ: 1,83 (3H, s), 2,17 (3H, s), 2,30 (3H, s), 2,48 (3H, s), 3,82 (3H, s), 3,95 (3H, s),
5,22 (1H, s);
Löslichkeit:
leicht löslich in niederen Alkoholen, Pyridin;
mäßig löslich in Aceton, Estern, Chloroform;
unlöslich in Wasser, n-Hexan;
Farbreaktion:
Dragendorff-Reaktion: positiv,
wobei die Fig. 13, 14 und 15 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
Schmelzpunkt: 146-148°C;
Elementaranalyse:
C: 58,52%, H: 5,89%, N: 7,36%;
Molekulargewicht (errechnet aus dem Massenspektrum des Triacetylderivats): 555;
Empirische Formel:
C₂₈H₃₃H₃O₉ · H₂O;
Spezifische Drehung: Das in Fig. 13 gezeigte Ultraviolett-Absorptionsspektrum mit den Absorptionswerten: Das in Fig. 14 gezeigte Infrarot-Absorptionsspektrum mit den Werten: Das in Fig. 15 gezeigte NMR-Spektrum (d-5-Pyridin) mit den Werten:
δ: 1,83 (3H, s), 2,17 (3H, s), 2,30 (3H, s), 2,48 (3H, s), 3,82 (3H, s), 3,95 (3H, s),
5,22 (1H, s);
Löslichkeit:
leicht löslich in niederen Alkoholen, Pyridin;
mäßig löslich in Aceton, Estern, Chloroform;
unlöslich in Wasser, n-Hexan;
Farbreaktion:
Dragendorff-Reaktion: positiv,
wobei die Fig. 13, 14 und 15 Bestandteil dieses Anspruchs sind.
6. Verfahren zur Herstellung der Saframycine A, B, C, D und
E der Ansprüche 1 bis 5 sowie gegebenenfalls ihrer Säure-
Additionssalze, dadurch gekennzeichnet, daß
man Streptomyces lavendulae FERM BP-1300 in
einem üblichen Kulturmedium züchtet, den gebildeten Komplex
der basischen Saframycine A, B, C, D und E aus der Kulturbrühe
mittels Lösungsmittelextraktion gewinnt und danach die
Saframycine A, B, C, D und E aus dem Komplex durch Chromatographie
isoliert und sie gegebenenfalls in ein gewünschtes
Säure-Additionssalz überführt.
7. Arzneimittel, enthaltend einen pharmazeutisch geeigneten
Träger oder Exzipienten und gegebenenfalls übliche Zusatzstoffe
sowie einen oder mehrere Wirkstoffe, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Wirkstoff eine oder mehrere der
antibiotisch wirksamen Substanzen Saframycin A, B, C, D und E
und/oder deren Säure-Additionssalze mit pharmazeutisch geeigneten
Säuren enthält.
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