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Die Erfindung betrifft einen mehrkantigen, vorzugsweise vier-
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kantigen Wechselschloßstift für einseitig durchbohrte Türen mit einem
durch die Schloßnuß hindurchführbaren, über die Umrisse des Stift teils nach außen
stellbaren Anschlagendstück, welches die Schloßnuß hintergreifen und so ein Herausziehen
des Stiftes verhindern kann.
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Derartige Wechselschloßstifte können nur von einer Seite her durch
die Bohrung in der Tür in die Schloßnuß eingesteckt werden. Von der anderen Seite
der Schloßnuß her ist der Wechselschloßstift nicht zugänglich. Aus diesem Grunde
besteht bei derartigen Wechselschloßstiften allgemein das Problem, den in die Schloßnuß
eingesteckten Stift gegen Herausziehen zu sichern. Zu diesem Zweck ist es bereits
bekannt geworden, den Wechselschloßstift an dem die Schloßnuß durchgreifenden Ende
aus zwei federnd zusammendrückbaren Teilen herzustellen, von denen eines oder beide
seitlich vorspringende Hakenenden aufweisen, die nach dem Durchstecken des Stiftendes
durch die Mehrkantöffnung in der Schloßnuß federnd auseinanderspringen und dann
die Schloßnuß hintergreifen. Weiter ist es schon bekannt geworden (DE-PS 1 653 963)
in dem gegabelten Ende des Wechselschloßstiftes einen zweiarmigen Hebel zu lagern,
dessen Arme mit je einer abgewinkelten Nase die Schloßnuß in Achsrichtung auf jeder
Seite hintergreifen und der in der Betriebslage arretierbar ist. Bei einer weiteren
bekannten Lösung (DE-Gbm 1 618 057) besteht der Stift aus zwei längsgeteilten Hälften,
die durch einen Querzapfen miteinander drehbar verbunden sind. An dem in die Schloßnuß
eingreifenden Ende sind die beiden Hälften verjüngt ausgebildet und mit seitlichen
Vorsprüngen versehen. Durch geeignete Verdrehung kann der Stift auf diese Weise
trotz der seitlichen Vorsprünge am Ende in die Schloßnuß eingeführt werden. Sobald
die seitlichen Vorsprünge am anderen Ende aus der Schloßnuß austreten, können die
beiden
Stifthälften so gegeneinander verschwenkt werden, daß die
Vorsprünge die Schloßnuß hintergreifen und der Stift nicht mehr herausgezogen werden
kann.
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Allen bekannten Lösungen haftet der Nachteil an, daß der von der der
Einsteckseite entgegengesetzten Türseite nicht mehr zugängliche Wechselschloßstift
durch eine mehr oder weniger ausgeprägte Längsunterteilung bzw. -spaltung in seinem
Torsionsbelastungsaufnahmevermögen wesentlich geschwächt ist. Außerdem sind die
zum Hindurchstecken des Stiftes durch die Vierkantöffnung der Schloßnuß und zum
anschließenden Aufspreizen der seitlichen Vorsprünge erforderlichen Manipulationen
häufig nicht ohne besondere Geschicklichkeit und Aufmerksamkeit des Handwerkers
durchzuführen. Durch allmähliches Nachlassen von Federkräften kann es überdies zu
einer vorzeitigen Lockerung kommen.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen mehrkantigen,
vorzugsweise vierkantigen Wechselschloßstift der eingangs genannten Gattung zu schaffen,
welcher in dem die vom Drücker her ausgeübten Drehmomente auf die Schloßnuß übertragenden
Bereich nicht durch Längsschlitze oder durch sonstige Öffnungen in der Mehrkantoberfläche
geschwächt ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß das Anschlagendstück
an einer durch eine Achsialbohrung im Stiftteil geführten Drehbetätigungswelle befestigt
ist und in einer ersten Drehstellung der Welle nirgends über die Umrisse des Stiftteils
vorsteht, in wenigstens einer weiteren Drehstellung dagegen an wenigstens einer
Stelle so weit vom Stiftteil seitlich vorsteht, daß er die Schloßnuß zur Vermeidung
des Herausziehens des Stiftes hintergreift. Erfindungsgemäß weist das die Drehmomente
übertragende mehrkantige, insbesondere vierkantige Stiftteil des Wechselschloßstiftes
lediglich eine
Achsialbohrung auf, während die die Achsialbohrung
umgebenden Mantelbereiche vollständig geschlossen sind. Damit sind diejenigen Bereiche
des Wechselschloßstiftes, welche in erster Linie für die Ubertragung der Torsionskräfte
verantwortlich sind, vollständig mit Material ausgefüllt, d. h. völlig ungeschwächt.
Der Durchmesser der Achsialbohrung ist vorzugsweise wesentlich geringer als der
Abstand zweier diametral gegenüberliegender Flächen des mehrkantigen Stiftteils.
Vorteilhafterweise ist der Durchmesser der Achsialbohrung etwa halb so groß wie
der Abstand zweier gegenüberliegender Flächen des Stiftteils. Eine besonders gleichmäßige
Halterung des eingesteckten Wechselschloßstiftes wird erzielt, wenn das Endstück
in der weiteren Drehstellung den Stift teil an wenigstens zwei diametral gegenüberliegenden
Stellen seitlich überragt. Weiter ist es vorteilhaft, wenn das Endstück den Stiftteil
in der weiteren Drehstellung an soviel Stellen seitlich überragt, wie der Stift
Kanten aufweist. Dies kann in dehr einfacher baulicher Weise dadurch verwirklicht
werden, daß das Endstück die gleiche Querschnittsform wie das Stiftteil aufweist.
Zu Herstellung braucht also lediglich ein Stück des mehr- oder vierkantigen Materials
abgeschnitten zu werden, um dann an der Drehbetätigungswelle befestigt zu werden,
welche schließlich durch die in dem Stiftteil anzubringende Achsialbohrung hindurchgeschoben
wird.
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Eine einfache Betätigungs der Drehbetätigungswelle wird dadurch gewährleistet,
daß die Drehbetätigungswelle an dem von der Tür entfernten Ende des Stiftteils an
einem Betätigungsstück befestigt ist. Um das Aufschieben des Türdrückers, welcher
im allgemeinen eine der Form des Wechselschloßstiftes entsprechende Öffnung im Drückerhals
aufweist, steht das Betätigungsstück in der weiteren Drehstellung der Drehbetätigungswelle,
also bei gegen Herausziehen verriegeltem Stift nicht über die Umrisse des Stiftteils
seitlich vor. Andererseits soll das Betätigungsstück nach
einer
besonders bevorzugten Ausführungsform in der ersten Drehstellung, also bei in die
Schloßnuß einsteckbarem Stift das Stiftteil seitlich überragen. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß ein Aufsetzen des Türdrückers nur dann möglich ist, wenn das
Betätigungsstück in eine solche Lage verdreht ist, daß das Anschlagendstück den
Stift in der Schloßnuß verriegelt.
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Herstellungsmäßig besonders zweckmäßig ist es, wenn das Betätigungsstück
die gleiche Querschnittsform wie das Stiftteil aufneist. Auch das Betätigungsstück
kann somit einfach durch Abschneiden von dem gleichen Mehrkantmaterial wie das Stiftteil
hergestellt werden.
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Bei Verwendung eines quadratisch vierkantigen Materials ist es vorteilhaft,
wenn das Anschlagendstück und das Betätigungsstück winkelmäßig um 45° versetzt an
der Drehbetätigungswelle befestigt sind. Hierdurch wird nach der winkelmäßigen Ausrichtung
des Betätigungsstückes mit dem Stiftteil ein flächenmäßig maximales Hintergreifen
des Anschlagendstückes hinter die Schloßnuß gewährleistet.
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Zweckmäßigerweise trägt das mehrkantige Stiftteil im Bereich der vorderen
Fläche der Schloßnuß Anschlagnasen, welche ein zu tiefes Durchstecken des Stiftes
durch die Mehrkantöffnung der Schloßnuß vermeiden.
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Zur einfachen Anbringung und axialen Befestigung des Türdrückers kann
das Betätigungsstück vorzugsweise einen federnd eindrückbaren seitlich vorspringenden
Zapfen tragen, welcher beim Aufschieben des Türdrückerhalses aufgrund einer geeignet
abgeschrägten Fläche automatisch nach innen gedrückt wird, um dann in eine passend
dazu vorgesehene radiale Öffnung im Türdrückerhals ein zus chnappen und so den Türdrücker
gegen Abziehen von dem Stift zu sichern.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigt Figur 1 einen schematischen Axialschnitt einer in einer
Tür angeordneten Schloßnuß, in die der erfindungsgemäße vierkantige Wechselschloßstift
teilweise eingeführt ist, Figur 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1, Figur
3 einen schematischen Axialschnitt analog Fig. 1, jedoch mit voll in die Schloßnuß
eingestecktem und verriegelten Wechselschloßstift gemäß der Erfindung, auf denen
Türdrücker aufgesetzt ist, Figur 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 3, Figur
5 einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 3 und Figur 6 eine zu Fig. 3 analoge Schnittansicht
mit einem auf andere Weise befestigten Türdrücker.
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Nach den Fig. 1 bis 4 weist der erfindungsgemäße Wechselschloßstift
12 ein vierkantförmiges Stiftteil 16 auf, welches im wesentlichen die Länge des
Stiftes bestimmt und eine Achsialbohrung 14 aufweist, deren Durchmesser nicht größer
als der halbe Abstand zweier gegenüberliegender Flächen des Vierkantmaterials sein
soll. Durch die Achsialbohrung 14 hindurch erstreckt sich eine Drehbetätigungswelle
15, an deren einem Ende ein Anschlag endstück 13 und an deren anderem Ende ein Betätigungsstück
18 befestigt ist. Die Welle 15 läßt sich in der Bohrung 14 ohne Spiel frei drehen,
ist aber aufgrund der Anordnung der Stücke t3, 18 axial nicht innerhalb des Stiftteils
16 verschiebbar.
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Sowohl das Anschlagendstück 13 als auch das Betätigungsstück 18 haben
die gleiche Vierkantform wie das Stiftteil 16. Beide Stücke sind in Richtung der
Achse der Betätigungswelle 15 so kurz ausgebildet, wie das aus Festigkeitsgründen
verantwortet werden kann bzw. aufgrund eines in derz Betätigungs-20 stück 18 angeordneten
federnden RadialzapfensO).öglich ist Winkelmäßig sind das Anschlagendstück 13 und
das Betätigungsstück 18 um 45° gegeneinander versetzt. In der Darstellung nach Fig.
1 sind das Endstück 13 und das Stiftteil 16 winkelmäßig miteinander ausgerichtet.
Die in diesem Falle zwischen dem Stiftteil 16 und dem Betätigungsendstück 18 vorliegende
450-Winkelversetzung ist besonders anschaulich aus Fig. 2 zu erkennen.
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In der in Fig. 1 ausschnittsweise im Querschnitt dargestellten Tür
17 ist die Schloßnuß 11 eines üblichen Türschlosses angeordnet. Die Tür 17 weist
nur auf einer und zwar der in Fig. 1 rechten Seite eine Bohrung 23 auf, durch die
hindurch die Schloßnuß 11 zugänglich ist. Auf der der Bohrung 23 gegenüberliegenden
Seite der Schloßnuß ist lediglich ein kleiner, nach außen jedoch abgeschlossener
Hohlraum 24 zur Aufnahme des Endstückes 13 des Wechselschloßstiftes gemäß der Erfindung
vorgesehen.
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Zum Einstecken des Wechselschloßstiftes 12 in den Vierkantkanal 25
der Schloßnuß 11 werden das Anschlagendstück 13 und das Stiftteil 16 gemäß Fig.1
winkelmäßig miteinander ausgerichtet Alsdann kann das Endstück 13 und das Stiftteil
16 in den Vierkantkanal 25 gemäß der Darstellung nach Fig. 1 eingeschoben werden.
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In einem der Axialerstreckung der Schloßnuß 15 entsprechenden Abstand
vom Endstück 13 sind auf der Oberfläche des Stiftteils 16 Anschlagnasen 19 vorgesehen,
bis zu denen das Stiftteil
16 in die Schloßnuß 11 eingeschoben
werden kann. In diesem Zustand befindet sich das Anschlagendstück 13 in dem Hohlraum
24 der Tür 17. Durch Verdrehen des Betätigungsstückes 18 kann das Anschlagendstück
13 nun in die aus den Fig. 3 und 4 ersichtliche Position verdreht werden, in der
es gegenüber dem Stiftteil 16 um 450 winkelversetzt ist. Nunmehr greifen die vier
Ecken des Anschlagendstückes 13 hinter die Schloßnuß 11, so daß der Wechselschloßstift
nicht mehr aus dem Kanal 25 der Schloßnuß 11 herausgezogen werden kann. Durch die
Anschlagnasen 19 ist auch in umgekehrter Richtung eine eindeutige Festlegung des
Stiftes gewährleistet.
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In der aus den Fig. 3 bis 5 ersichtlichen Position bilden das Stiftteil
16 und das Betätigungsstück 18 einen durchgehenden Vierkantstift, auf den ein mit
einem entsprechenden Vierkantkanal 26 ausgestatteter Türdrücker 21 axial aufgeschoben
werden kann. Aufgrund einer Abschrägung 27 am Anfang des Vierkantkanals 26 wird
der Federzapfen 20 des Betätigungsstückes 1 8 zunächst in das Innere des Stückes
18 hineingedrückt, um dann in eine passende Radialbohrung 28 des Halses des Türdrückers
21 in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise einzuschnappen. Der Türdrücker ist nunmehr
auf den '«5Jechselschloßstift axial fixiert, kann jedoch durch Eindrücken eines
erkzeues in die Radialbohrung 28 auch wieder abgezogen werden. Durch Aufschieben
des Türdrückers 21 ist außerdem die winkelmäßige Ausrichtung des Stiftteils 1G und
des Betätigungsstückes 18 fixiert. Eine gewollte oder ungewollte Verdrehung des
Anschlagendstückes 13 ist somit nicht mehr möglich. Nach dem Abnehmen des Türdrückers
21 kann der Wechselschloßstift jedoch durch Verdrehen des Betätigungsstückes 18
um 450 wieder abgezogen werden, falls das erwünscht sein sollte.
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Grundsätzlich könnte der Drückerhals ohne irgendwelche Absätze bis
zur Oberfläche der Schloßnuß durchlaufen. Im vorliegenden
Fall
ist jedoch gemäß Fig. 3 zwischen der Schloßnuß und dem Ende des Drückerhalses eine
Schraubendruckfeder 29 angeordnet, welche ein besonders einfaches Mittel darstellt,
um Toleranzen der Schloßnußdicke auszugleichen.
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Eine in üblicher Weise an der Tür 17 befestigte Rosette 22 ist auf
die zylindrische Außenfläche des IIalses des Drückers 21 aufgesetzt.
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Das Auführungsbeispiel nach Fig. 6 entspricht bis auf die im folgenden
beschriebenen Unterschiede dem nach den vorangehenden Figuren. Der Hals des Drückers
21 weist an seinem der Schloßnuß 11 zugewandten Ende eine stufenartige Verjüngung
30 auf, welche in die Bohrung der einen entsprechend geringeren Innendurchmesser
aufweisenden Rosette 22 eingreift. Statt mittels des federnd eindrückbaren Radialzapfens
20 ist der Drückerhals durch eine ihn radial durchsetzende Madenschraube 31 am Betätigungsstück
18 des Wechse Ischloßstiftes 12 axial befestigt. Außerdem ist der Stiftteil 16 im
Bereich der Schloßnuß 11 an seinen Ecken mit einem Außengewinde versehen, auf das
eine Mutter 32 aufgeschraubt ist, welche statt der Anschlagnasen 19 den Stiftteil
16 in Zusammenwirkung mit dem Anschlagendstück 13 axial festlegt. Die Mutter 32
könnte statt der Anschlagnasen 19 auch bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig.
1 bis 5 vorgesehen sein.
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L e e r s e i t e