DE2823596A1 - Mittel zur vertilgung von ectoparasiten und/oder zur abtoetung von deren eiern - Google Patents
Mittel zur vertilgung von ectoparasiten und/oder zur abtoetung von deren eiernInfo
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Description
Mittel zur Vertilgung von Ectoparasiten und/oder zur Abtötung von deren Eiern
Zur Zeit sind im Handel nur relativ wenige Läusevertilgungsmittel erhältlich. Die bekanntesten Läusevertilgungsmittel
sind Lindan ( V^ -Hexachlorcyclohexan), Malathion [s-(1,2-Dicarbäthoxyäthyl)-0,0-dimethyldithiophosphatjj,
mit Synergisten versetzte Pyrethrine und Cuprex (eine Kombination von Tetrahydronaphthalin, Kupferoleat
und Aceton, wobei das Aceton, wie behauptet wird, nicht aktiv ist). Weil im Zusammenhang mit der Frage, ob einige
der bekannten Giftstoffe für Ectoparasiten insgesamt gesehen unschädlich sind, die Bedenken zunehmen, wurde in der letzten
Zeit verstärkt nach neuen, sicheren bzw. unschädlichen, effektiven Läusevertilgungsmitteln gesucht.
Viele Insektenarten umgeben ihre Eier mit Schutzhüllen, die von den meisten Giftstoffen nicht angegriffen werden können.
Das Ei hat im Vergleich mit der Lebensdauer der adulten Formen oft eine relativ lange Ausreifungsperiode. Daher muß
ein Mittel, das nur gegen adulte Formen effektiv ist, über die
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Lebenszeit des sich entwickelnden Eies stabil sein, oder es muß in der Folge, in der es zum Ausschlüpfen kommt, wieder
angewandt werden.
Keiner der kommerziell verwendeten, läusevertilgenden
Giftstoffe liefert zur Funktionsfähigkeit des Produkts einen Beitrag, diese läusevertilgenden Giftstoffe müssen vielmehr
für Emulgier-, Schäumungs- oder Reinigungszwecke durch Fremdbestandteile
unterstützt werden.
Aus der US-Patentschrift 3.626.011 (Bordenca) ist bekannt, daß ß-Dialkylaminoalkyläther und Thioäther von
Terpenalkoholen auf die Geflügellaus insektenvertreibend oder insektentötend wirken.
Erfindungsgemäß wurde nun überraschenderweise gefunden,
daß Fettsäureamide, die am N-Atom durch niedere Hydroxyalkylgruppen substituiert sind, läusevertilgende
und/oder eiabtötende Wirkung zeigen. Bei diesen Verbindungen handelt es sich um bekannte Materialien, die bisher in Konzentrationen
von etwa 5 Gew.-% als Konditionierungsmittel und Schäumungsmittel in Shampoo-Formulierungen verwendet
wurden.
2ß Aufgabe der Erfindung sind sichere und effektive Giftstoffe gegen Läuse und deren Eier sowie Giftstoffe
gegen Insekten, denen die Eigenschaft innewohnt, emulgierend, schaumbildend und reinigend zu sein.
Diese Giftstoffe können allein als primäre, aktive Bestandteile oder in Kombination mit anderen Giftstoffen eingesetzt
werden, wobei die Hydroxyalkylamide einen Beitrag zur insektenvertilgenden
Wirkung leisten und gleichzeitig den Mitteln wertvolle sekundäre Eigenschaften verleihen. Die
Erfindung wird nachstehend näher erläutert.
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Die Erfindung bezieht sich auf Giftstoffe für Ectoparasiten und auf deren Anwendung zur Bekämpfung von Ectoparasiten.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung von höheren Fettsäureamiden, die am N-Atom durch
niedere liydroxyalkylgruppen substituiert sind, als Giftstoffe
gegen Läuse und/oder deren Eier und auf Giftstoffmittel,
die solche Amide als Giftstoffe und als Zusatzstoffe mit der Wirkung von Emulgatoren, Schäumungsmitteln und Reinigungsmitteln
enthalten.
10
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Die erfindungsgemäßen Giftstoffe sind Fettsäureamide,
die am N-Atom durch eine oder zwei niedere Hydroxyalkylgruppen substituiert sind. Die Fettsäureamide enthalten
im allgemeinen 10 bis etwa 24 C-Atome, vorzugsweise 12 bis
•j 5 18 C-Atome. Das N-Atom der Amidogruppe kann durch eine oder
zwei niedere Hydroxyalkylgruppen, d.h. durch Hydroxyalkylgruppen
mit 1 bis 4 C-Atomen, substituiert sein . Die Hydroxyalkylgruppen können gleich oder verschieden sein. Typische
Beispiele für erfindungsgemäß verwendete, durch niedere Hydroxyalkylgruppen am N-Atom substituierte Fettsäureamide
sind N-(2-Hydroxypropyl)-laurinsäureamid, Ν,Ν-Bis(2-hydroxy-
äthyl)laurinsäureamid, N-(2-Hydroxyäthyl)-kokosamid,
N,N-Bis(2-hydroxyäthyl)kokosamid, gemischte Ν,Ν-Bis(2-hydroxyäthyl)fettsäureamide
und ähnliche Amide (unter "Kokosamiden" sind nachstehend die Amide von Kokosölfettsäuren
zu verstehen).
Von den erfindungsgemäßen, toxischen Amiden kann eines
oder können mehrere unter Bildung eines aktiven, toxischen Mittels eingemischt werden, das in Form einer Flüssigkeit,
eines Pulvers, einer Lotion, einer Kreme, eines Gels, eines Aerosolsprays oder eines Schaums durch Formulierung
mit inerten, pharmazeutisch verträglichen Trägern nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden kann. Von
besonderem Interesse ist die Anwendung für Shampoo-Produkte und für Produkte zum Waschen des Körpers, wo sich die Merk-
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male der milden Wirkung gegenüber der Haut, der . Neigung zum Schäumen, der Reinigungskraft und der Insektiziden
Wirkung vereinigen. Es kann irgendein pharmazeutisch verträglicher Träger, ob wäßrig oder nicht, der gegenüber
dem aktiven Bestandteil inert ist, eingesetzt werden. Unter "inert" ist zu verstehen, daß der Träger auf die Gebrauchsleistung des aktiven Bestandteils in bezug auf die Läuse-1·
Vertilgung oder die Abtötung von Eiern keinen wesentlichen nachteiligen Einfluß hat.
10
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Die aktiven Amide werden in das Giftstoffmittel eingemischt, und das Mittel wird mit einer effektiven
Menge des Giftstoffs zur Behandlung von Menschen oder Tieren eingesetzt, und zwar bei Befall mit Ectoparasiten oder deren
Eiern oder prophylaktisch zum Schutz gegen einen solchen Befall. Unter der effektiven Menge des Giftstoffs ist eine
solche Menge zu verstehen, durch die mindestens 50 % der Ectoparasiten, die dem nachstehend beschriebenen, 2-minütigen
Eintauchtest unterzogen wurden, im Fall von Läusen innerhalb von 24 h und im Fall von Eiern innerhalb von 2 Wochen, getötet
werden. Die minimale Konzentration des Amids, die benötigt wird, um eine effektive, toxische Menge zur Verfügung
zu stellen, variiert beträchtlich und hängt von den im Einzelfall eingesetzten Amiden, dem im Einzelfall eingesetzten,
inerten, pharmazeutisch verträglichen Träger und von irgendwelchen anderen Bestandteilen ab, die vorhanden
sind. So kann in einem Fall eine Konzentration von 10 Gew.-% ausreichen, während in anderen Fällen Konzentrationen von
25 Gew.-% notwendig sein können, um eine effektive, toxische Dosis zu erhalten. Im allgemeinen werden die Amide in
Konzentrationen von etwa 5 Gew.-% bis 25 Gew.-%, vorzugsweise in Konzentrationen von etwa 10 Gew.-% bis 20 Gew.-%, eingesetzt.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Amide können auch als
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zusätzliche Giftstoffe in einem Präparat verwendet werden, das auch auf andere Weise läusevertilgend und/oder
eiabtötend wirkt. Bei solchen Präparaten bezieht sich der Ausdruck "effektive, toxische Dosis" auf die Menge,
durch die im Standard-Eintauchtest die Mortalität in der Zeiteinheit um mindestens etwa 20 % erhöht wird.
Der vorstehend erwähnte, 2-minütige Eintauchtest wird folgendermaßen durchgeführt:
10
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Ein 50-ml-Becherglas wird mit Leitungswasser gefüllt
und stehengelassen, bis das Wasser Raumtemperatur (etwa 240C) erreicht hat. 10 junge,erwachsene männliche Läuse
und 10 junge, erwachsene weibliche Läuse (Pediculus humanus corporis) von der gleichen Vorratskolonie und aus der gleichen
Altersgruppe werden auf ein weitmaschiges Netzstück (2 cm χ 2 cm) gesetzt. Die auf Raumtemperatur gehaltene Probe, die
getestet werden soll, wird geschüttelt, bis sie homogen ist, und dann in ein 50-ml-Becherglas gefüllt. Das Netzstück wird
unmittelbar nach dem Eingießen der Probe in das Becherglas in die Probe gelegt und untertauchen gelassen, nach 2 min
entfernt und unmittelbar darauf in das Becherglas mit dem Leitungswasser eingetaucht. Das Netzstück wird alle 10 s
heftig geschüttelt, nach 1 min entfernt und auf ein Papierhandtuch
gelegt. Die Läuse werden dann auf einen schwarzen Kordsamtfleck (4 cm χ 4 cm) gebracht (dieser Zeitpunkt wird
als Nullpunkt für die Zeitskala betrachtet, 0 h). Danach wird der Kordsamtfleck in eine Petrischale gelegt, die zugedeckt
und in einer Warmhaltekammer bei 300C gelagert wird.
15 erwachsene, 5 bis 10 Tage alte, weibliche Läuse
(Pediculus humanus corporis) werden auf ein Netzstück aus Nylon (2 cm χ 2 cm) gesetzt, das in eine Petrischale gelegt
wird, die zugedeckt und in einem Brutschrank 24 h lang auf 300C gehalten wird. Die erwachsenen Läuse werden dann ent-
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fernt, und die Anzahl der rundlichen, lebensfähigen Nissen sowie der runzeligen, unfruchtbaren Nissen auf dem
Netzstück wird bestimmt. Die auf Raumtemperatur gehaltene
Probe, die getestet werden soll, wird geschüttelt, bis sie homogen ist, und in ein 50-ml-Becherglas gegossen.
Unmittelbar nach dem Eingießen der Probe wird das Netzstück in das Becherglas gelegt, untertauchen gelassen, nach 2 min
entfernt und unmittelbar darauf in ein 50-ml-Becherglas eingetaucht,
das Leitungswasser mit Raumtemperatur (etwa 240C)
enthält. Das Netzstück wird alle 10 s heftig geschüttelt, nach 1 min entfernt und 1 min lang auf ein Papierhandtuch
gelegt. Dann wird das Netzstück in eine Petrischale gelegt, die zugedeckt und bei 30°C im Brutschrank gelagert wird.
14 Tage nach der Behandlung wird die Anzahl der Nissen, die ausgebrütet worden sind, sowie der runzeligen oder nicht
ausgebrüteten Nissen bestimmt.
Der 2-minütige Eintauchtest wurde sowohl in bezug auf die Prüfung der läusevertilgenden Wirkung als auch der
eiabtötenden Wirkung zur Kontrolle in genau der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben durchgeführt, wobei jedoch die
zu testende Probe durch Leitungswasser bei Raumtemperatur (240C) ersetzt wurde. Bei den angegebenen Testergebnissen
handelt es sich um Nettoergebnisse.
Die läusevertilgende und eiabtötende Wirkung verschiedener, erfindungsgemäßer Giftstoffe wurde in dem vorstehend
beschriebenen, 2-minütigen Eintauchtest geprüft. Durch das * in der Tabelle wird angezeigt, daß das Amid ein Feststoff
ist und nicht in unverdünnter Form getestet werden konnte.
Die Amide wurden in unverdünnter Form (U) oder in einer Kombination
(K) getestet , die 15 Gew.-% Amid, 25 Gew.-% Isopropanol und 60 Gew.-% wäßrigen Träger enthielt.
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Läusevertilgung, Mortalität der Läuse nach 24 h (%) |
K | Eiabtötung, Mortalität der Nissen nach 14 d (%) |
K |
U | 15 15 10 30 30 |
U | 100 0 68 44 0 |
* rl)~ 100 * 100 100 |
* 100 * 100 0 |
N-(2-Hydroxypropyl)-
laurinsäureamid
N,N-Bis(2-hydroxyäthyl)-laurinsäureamid
N-(2-Hydroxyäthyl)-
kokosamid
N7N-BiS(2-hydroxy-
äthyl)kokosamid -
gemischtes N,N -Bis-
(2-hydroxyäthyl)-
fettsäureamid
Wie vorstehend erwähnt wurde, können für die Endanwendung verschiedene Formulierungen hergestellt werden.
Einige typische Formulierungen werden nachstehend als Beispiele angegeben.
Eiabtötende Flüssigkeit, geeignet zum mechanischen Versprühen oder zum Einreiben:
Gew.-%
Isopropylalkohol 25
N-(2-Hydroxypropyl)-laurinsäureamid 15 Wasser 60
Eiabtötendes Shampoo oder Hautwaschmittel:
Gew.-%
Isopropylalkohol 25
N-(2-Hydroxypropyl)-laurinsäureamid 15
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Triäthanolaminlauryl-
sulfat
Wasser
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Gew.-%
10
50
Läusevertilgendes und eiabtötendes Pulver:
Gew.-%
N,N-Bis(2-hydroxyäthyl)-kokosamid
Pyrophyllit
Die vorstehend angegebenen, typischen Formulierungen zeigten alle beim 2-minütigen Standard-Eintauchtest sowohl
15 bei der Prüfung der Läusevertilgung als auch der Eiabtötung eine Mortalität von 100 %.
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Claims (7)
1. Mittel zur Vertilgung von Ectoparasiten und/oder zur Abtötung von deren Eiern, bestehend aus einem oder
mehreren aktiven Giftstoffen und gegebenenfalls einem inerten, pharmazeutisch verträglichen Träger dafür,
dadurch gekennzeichnet, daß es als aktiven Giftstoff, gegebenenfalls als zusätzlichen Giftstoff zu einem anderen
aktiven Giftstoff eingemischt, eine effektive toxische Menge zumindest eines am N-Atom durch eine oder zwei niedere
Hydroxyalkylgruppen substituierten Fettsäureamids enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die niedere Hydroxyalkylgruppe 1 bis 4 C-Atome und
daß das Fettsäureamid 10 bis 24 C-Atome enthält.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fettsäureamid 12 bis 18 C-Atome enthält.
4. Mittel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Amid aus Ν,Ν-Bis(2-hydroxyäthyl)laurinsäureamid,
N-(2-Hydroxyäthyl)-kokosamid, Ν,Ν-Bis (2-hydroxyäthyl)kokosamid und einem gemischten
Ν,Ν-Bis(2-hydroxyäthyl)fettsäureamid ausgewählt worden
ist.
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Λ Dresdner Bank (München) Kto. 3G38 844 Postscheck (München) Kto. 670-43-804
ORIGINAL INSPECTEp
β 89&S23596
5. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Amid N-(2-Hydroxypropyl)-laurinsäureamid enthält.
6. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als inerten, pharmazeutisch
verträglichen Träger einen wäßrigen Träger enthält.
7. Anwendung des Mittels nach einem der vorhergehenden
Ansprüche mit einer effektiven Menge des Giftstoffs oder der Giftstoffe bei Menschen oder Tieren zur Vertilgung von
Ectoparasiten und/oder zur Abtötung von deren Eiern oder zur Vorbeugung gegen einen Befall durch Ectoparasiten und/
oder deren Eier.
809850/6828
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