-
Mobiler Kühlbehälter
-
Die Erfindung betrifft einen mobilen Kühlbehälter mit mindestens einem
wärmeisolierten Aufnahmefach für das zu kühlende Gut, wie Getränke, Nahrungsmittel,
Speiseeis, Tiefkühlkost oder dgl., bei dem eutektische Flüssigkeit als Kältespeicher
verwendet ist.
-
Ein mobilger Kühlbehälter dieser Art ist durch die DE-OS 25 21 757
bekannt. Die eutektische Flüssigkeit ist in einem Solebehälter untergebracht, der
in den eigentlichen Kühlbehälter, bestehend aus Außenverkleidung und Innenisolierung,
passend eingesetzt ist. In dem Solebehälter sind Kühlschlangen angeordnet, deren
Enden aus dem Kühlbehälter herausgeführt und mit einer fest neben oder unter dem
Kühlbehälter angebrachten Kältemaschine angeschlossen sind.
-
Mit einem derartigen bekannten Kühlbehälter läßt sich ohne Zufuhr
von Primärenergie über einen längeren Zeitraum eine gewünschte Kälteleistung erbringen.
Der Kühlmittelbehälter ist jedoch sehr aufwendig, da er stets eine Kältemaschine
mit den dazugehörigen Steuerelementen benötigt. Außerdem wird durch die Kältemaschine
und die eingebauten Kühlschlangen das Gewicht des Kühlbehälters bei vorgegebenem
Aufnahmeraum beachtlich erhöht.
-
Es sind auch Kühlwagen bekannt, deren Innenräume mit eutektischen
Platten abgekühlt werden. Diese eutektischen Platten werden bei Nacht über das Starkstromnetz
aufgeladen. Vor dem Ausfahren der gekühlten Waren wird diese Netzversorgung abgeschaltet.
-
Es hat sich gezeigt, daß die Verhältnisse der relativ großräumigen
Kühlwagen nicht ohne weiteres auf einen mobilen Kühlbehälter der eingangs erwähnten
Art übertragen läßt.
-
Versuche haben ergeben, daß bei dem vorhandenen kleineren Aufnahmeraum
eines mobilen Kühlbehälters entsprechend dem Kühlwagen angeordnete Kühleinrichtungen
nicht genügen, um während der Nachtzeit einen Kältespeicher soweit abzukühlen, daß
dieser eine genügende Kälteleistung speichern kann.
-
Auch das Einsetzen von außerhalb des Kühlbehälters geladener eutektischer
Platten in den mobilen Kühlbehälter bringt keine befriedigende Lösung, da durch
diese Kühlplatten in dem Aufnahmeraum für das zu kühlende Gut wertvoller Platz verloren
geht.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen mobilen Kühlbehälter zu schaffen,
der ohne Kältemaschine auskommt und daher einfach
im Aufbau bleibt,
und der bei ausreichender Kälteleistung eine optimale Ausnützung des Aufnahmeraumes
bringt.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die eutektische
Flüssigkeit in getrennten Kühlmittelbehältern untergebracht ist, die an die Freiräume
zwischen dem zu kühlenden Gut und dem Aufnahmefach angepaßt bzw. anpaßbar sind.
-
Die getrennten Kühlmittelbehälter können während der Nachtzeit in
großen Kühlanlagen leicht mit ausreichender Kälteleistung beladen werden. Durch
die auf die Freiräume zwischen dem zu kühlenden Gut und dem Aufnahmeraum des Kühlbehälters
angepaßte bzw. anpaßbare Form der getrennten Kühlmittelbehälter kann der Aufnahmeraum
optimal ausgenützt und auch ausreichend gekühlt werden. Der mobile Kühlbehälter
besteht nur aus der Außenverkleidung und der Innenisolierung, er ist daher sehr
einfach im Aufbau und daher preisgünstig herstellbar.
-
Da die in den Aufnahmeraum eingebrachten, zu kühlenden Güter die verschiedensten
Formen, wie z.B. Fässer und Flaschen für Getränke, oder Boxen und Büchsen für Speiseeis
und andere Nahrungsmittel haben können, ist auch die Formgabe der Kühlmittelbehälter
verschieden. So kann nach einer Ausgestaltung z.B. vorgesehen sein, daß die Kühlmittelbehälter
als Patronen mit unterschiedlichem Durchmesser ausgebildet sind. Diese Patronen
in entsprechender Länge können zwischen das zu kühlende Gut gestellt werden, wobei
der Durchmesser der Patrone vorzugsweise so groß als möglich für den zu belegenden
Freiraum gewählt wird.
-
Wird z.B. Getränk in Fässern oder dgl. gekühlt, dann hat sich eine
Ausgestaltung for vorteilhaft erwiesen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Kühlmittelbehälter als Aufnahmetöpfe ausgebildet sind, die an die Querschnitte des
zu kühlenden Gutes, z.B. Getränkefässer, angepaßt sind.
-
Eine weitere Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittelbehälter
als flexible, doppelwandige und mit eutektischer Flüssigkeit gefüllte Matten ausgebildet
sind.
-
Diese flexiblen Matten können leicht um die zu kühlenden Gegenstände
geschlagen werden, wobei sich die Matten von selbst an die Form dieser Gegenstände
anpassen. Die Flexibilität läßt sich dabei dadurch noch erhöhen, daß die Matten
in mehrere kleinere Felder abgesteppt sind.
-
Sind die Freiräume zwischen dem zu kühlenden Gut und dem Aufnahmeraum
des Kühlbehälters von stark unregelmäßiger Form, dann empfiehlt sich eine Ausgestaltung
die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kühlmittelbehälter als Hohlkugeln, vorzugsweise
mit unterschiedlicher Größe, ausgebildet sind. Die mit eutektischer Flüssigkeit
gefüllten Hohlkugeln füllen die Freiräume vollständig aus.
-
Größere Gegenstände mit unregelmäßiger Gestalt können auch in einen
Kühlmittelbehälter eingewickelt werden, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Kühlmittelbehälter als vorgegebene Längen eines wickelbaren, doppelwandigen Bandes
ausgebildet sind.
-
Die Handhabung der getrennten Kühlmittelbehälter wird nach einer Weiterbildung
dadurch erleichtert, daß die Kühlmittelbehälter
mit einem massiven,
von eutektischer Flüssigkeit freiem Griffstück versehen sind.
-
Sind Freiräume gleichbleibender Größe und Gestalt mit einem Kühlmittelbehälter
auszufüllen, dann hat sich eine Ausgestaltung als vorteilhaft erwiesen, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die als Formstücke, z.B. Patronen, Aufnahmetöpfe oder dgl.
ausgebildeten Kühlmittelbehälter aus formbeständigem Material bestehen.
-
Werden die getrennten Kühlmittelbehälter für Freiräume der verschiedensten
Form und Größe eingesetzt, dann empfiehlt sich eine Ausgestaltung derart, daß die
an die Freiräume zwischen dem zu kühlenden Gut und dem Aufnahmefach anpaßbaren Kühlmittelbehälter
aus elastischem und biegsamem Kunststoff, z.B. Kunststoff-Folien, bestehen.
-
Die Erfindung wird anhand von verschiedenen, in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
-
Es zeigen: Fig. 1 schematisch einen Querschnitt durch einen mobilen
Kühlbehälter mit einem einzigen Aufnahmeraum und Fig. 2 schematisch einen Querschnitt
durch einen mobilen Kühlbehälter mit zwei Aufnahmeräumen für zu kühlendes Gut.
-
Der nach Art einer Kühltruhe aufgebaute Kühlbehälter nach Fig. 1 hat
einen Deckel, der in an sich bekannter Weise das
einzige boxartige
Aufnahmefach 17 oben verschließt. Innerhalb der Außenverkleidung 10 ist allseitig
die Innenisolierung 11 angebracht, die eine Wärmeisolation ausübt. Der Temperaturausgleich
zwischen dem Aufnahmefach 17 und der den Kühlbehälter umgebenden Atmosphäre wird
dadurch erschwert.
-
Im linken Teil des Aufnahmefaches 17 ist ein Faß 12 eingestellt, das
in an sich bekannter Weise mit einer Zapfsäule verbunden ist, die auf dem Deckel
des Kühlbehälters befestigt ist. Im linken Teil des Aufnahmefaches 17 stehen in
gleichförmiger Anordnung vier Getränkeflaschen 13, die z.B. mit nicht alkoholischen
Getränken gefüllt sind, wähnrend in dem Faß 12 Bier abgefüllt sein kann.
-
In der Draufsicht auf das offene Aufnahmefach 17 sind die Freiräume
zwischen dem Aufnahmefach 17 und dem zu kühlenden Gut 12 und 13 gut zu erkennen.
Diese Freiräume werden nun mittels getrennter Kühlmittelbehälter 20, 21 und 22 ausgefüllt.
Diese Kühlmittelbehälter 20 bis 22 sind als Patronen ausgebildet, die verschiedene
Durchmesser aufweisen und mit eutektischer Flüssigkeit als Kältespeicher gefüllt
sind. Diese Patronen sind in ihrer Länge auf die Tiefe des Aufnahmefaches 17 abgestimmt,
so daß das Aufnahmefach 17 optimal mit dem zu kühlenden Gut 12 und 13, sowie Kühlmittelbehältern
20 bis 22 ausgefüllt werden kann.
-
Die getrennten Kühlmittelbehälter 20 bis 22 können bei Nacht in leistungsfähigen
Kühlanlagen mit genügender Kälteleistung aufgeladen werden. Beim Einbringen des
zu kühlenden Gutes 12 und 13 werden die Freiräume des Aufnahmefaches 17 mit getrennten
Kühlmitte1behältQrn
20 bis 22 mit möglichst großem Füllfaktor ausgefüllt. Der mobile Kühlbehälter ist
dann für längere Zeit ohne Zufuhr von rrimärenerae einsatzbereit, wobei das in das
Aufnahmefach 17 eingebrachte Gut 12 und 13 ausreichend gekühlt ist und bleibt.
-
Der Kühlbehälter nach Fig. 1 kann auch als Schrank mit einer oder
mehreren Türen auscebi7det sein. Dies hat beim Aufbau einer Zapfsäule auf dem Deckel
den Vorteil, daß die Anschlüsse leichter auszuführen sind.
-
Die Kühlmittelbehälter 20 bis 22 können formstabile Kunststoffbehälter
sein, die nach dem Einbringen der eutektischen Flüssigkeit dicht verschlossen sind.
Die Kühlmittelbehälter können dabei auch massive angeformte Griffstücke aufweisen,
die nicht mit eutektischer Flüssigkeit gefüllt und daher bequemer anzufassen sind.
-
Wie der Schnitt nach Fig. 2 zeigt, kann der Innenraum des Kühlbehälters
auch in mehrere, z.B. zwei Aufnahmefächer 15 und 16, abgeteilt sein. Das Faß 12
steht dabei in einem Formstück 23, das als doppelwandiger Aufnahmetopf ausgebildet
ist, der im Querschnitt auf den Querschnitt des Fasses 12 abgestimmt und mit eutektischer
Flüssigkeit gefüllt ist. In den Eckbereichen des Aufnahmefaches 15 können noch vier
formstabile Kühlmittelbehälter 20 in Form von Patronen eingestellt sein.
-
Die Trennwand 14, die beidseitig eine Innenisolierung 11 trägt, teilt
den Innenraum ab. In dem Aufnahmefach 16 sind wieder vier Getränkeflaschen 13 eingestellt.
Um jede Getränkeflasche
13 ist eine flexible Matte 24 als Kühlmittelbehälter
geschlagen. Diese Matten sind doppelwandig und, wie die Schweißnähte 25 und 26 an
den Endkanten zeigen, aus Kunststoff-Folien abgeschweißt. Dabei kann die Matte 24
auch noch in kleinere Felder abgesteppt sein, die alle mit eutektischer Flüssigkeit
gefüllt sind. Diese elastischen Matten 24 als Kühlmittelbehälter haben den Vorteil,
daß sie sich der Form des zu kühlenden Gutes 13 und der Freiräume leicht anpassen
können. Selbstverständlich können die in dem Aufnahmefach 16 verbleibenden Freiräume
noch mit als Patronen ausgebildeten, formstabilen Kühlmittelbehälter 20 bis 22 ausgefüllt
werden.
-
Die Kühlmittelbehälter können als formstabile Formstücke auf verschiedene
Größen und Formen des zu kühlenden Gutes ausgelegt sein. Dies erfordert für jedes
zu kühlende Gut ein eigenes Formstück.
-
Um die Kühlmittelbehälter universeller einsetzen zu können, kann man
auch elastische, wickelbare doppelwandige Bänder mit einer eutektischen Flüssigkeit
füllen. Diese Bänder vorgegebener Länge können leicht um das zu kühlende Gut gewikkelt
werden.
-
Eine andere Möglichkeit, die Freiräume in den Aufnahmefächern mit
großem Füllfaktor mit Kühlmitteln zu belegen, liegt darin, kleine Hohlkugeln mit
eutektischer Flüssigkeit zu füllen. Diese Füllmasse kann auch kleine Freiräume,
selbst wenn sie mit Hinterschneidungen versehen sind, ausfüllen.
-
Das Material für die Kühlmittelbehälter muß kälteunempfindlich sein
und eine ausreichende Festigkeit für mehrfachen
Einsatz aufweisen,
da sie immer wieder in Kühlanlagen aufgeladen und in mobilen Kühlbehältern eingesetzt
werden können müssen.
-
Es bleibt noch zu erwähnen, daß anstelle der eutektischen Flüssigkeit
auch ein anderes Kühlmittel verwendet werden kann. Dieses Kühlmittel kann fest sein,
wenn der Kühlmittelbehälter in sich fest ist, wie z.B. die Patronen oder die formstabilen
Formstücke.
-
Leerseite