DE2816528C1 - Doppelhohlladung in koaxialer Tandemanordnung,insbesondere fuer panzerbrechende Projektile - Google Patents
Doppelhohlladung in koaxialer Tandemanordnung,insbesondere fuer panzerbrechende ProjektileInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Doppelhohlladung nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Ein gattungsgemäßer Gegenstand ist bekannt und durch die US-
PS 40 04 515. Als Durchlaß für den aus der Einlage der hinte
ren Hohlladung zu bildenden Stachel ist ein Metallrohr vorge
sehen, welches die axiale Entfernung zwischen einander zuge
wandten Stirnflächen der beiden Hohlladungen überbrückt. Da
bei ist die vordere kreisringförmige Stirnfläche der hinte
ren Hohlladung mit einer Metallplatte belegt. Diese Metall
platte berührt mit ihrer Umfangsfläche die Innenfläche der
Hülle der Doppelhohlladung und weist eine zentrale kreisförmi
ge Öffnung auf, deren Innendurchmesser dem Außendurchmesser
des Metallrohres entspricht. Die Metallplatte dient dem Über
tragen der Detonationsenergie aus der hinteren Hohlladung auf
die vordere Hohlladung, um letztere zu initiieren. Die zeit
liche Steuerung der Übertragung erfolgt über die Masse der
Metallplatte.
Die Nachteile dieser bekannten Doppelhohlladung stehen im
engen Zusammenhang mit der Art der erwähnten Energieübertra
gung. Bei der Detonation der hinteren Hohlladung freiwerden
de chemische Energie muß nämlich in mechanische Energie zum
Beschleunigen der Metallplatte umgewandelt werden, bevor sie
nach dem Auftreffen der Metallplatte auf die rückseitige
Stirnfläche der vorderen Hohlladung wieder chemische Energie
freisetzt. Die Metallplatte muß gestalthaltig bleiben und
bedarf aus energetischen Gründen einer ausreichenden Mindest
masse. Dies führt zu einem großen Totlastanteil. Auf ihrem
Weg aus ihrer Ausgangslage bis zur rückseitigen Stirnfläche
der vorderen Hohlladung kann die Metallplatte verkanten, was
zu Störungen führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine gattungsge
mäße Doppelhohlladung einen Aufbau vorzuschlagen, der einfa
cher und weniger störanfällig ist und dadurch eine hohe Funk
tionssicherheit und gute Reproduzierbarkeit der Funktionsab
läufe und Wirkung unter gleichzeitiger Verminderung des Tot
lastanteils gewährleistet.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der im Patentanspruch 1 ange
gebenen erfinderischen Lehre.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels unter Hinweis auf sich aus
den Ausgestaltungslehren der weiteren Patentansprüche er
gebende Vorteile eingehend erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt in schematischer Dar
stellung unter Verzicht auf erfindungswesentliche Einzel
heiten eine Doppelhohlladung nach der Erfindung in einem
Schnitt entlang einer zentralen Geschoßlängsachse.
Ein nicht näher bezeichneter Geschoßkörper umschließt mit
einer nur teilweise dargestellten Wandung 14 eine Doppel
hohladung mit einer hinteren Hohlladung 1 und einer mit
axialem Abstand von ihr angeordneten vorderen Hohlladung 8.
Eine Achse A verkörpert die zentrale Längsachse des Ge
schosses und zugleich die Rotationssymmetrieachse der
Doppelhohlladung. Die hintere Hohlladung 1 umfaßt einen
Sprengstoff 2, eine kreiskegelförmige Einlage 3, einen
Initiator 12 sowie einen Inertkörper 15 und weist eine
vordere Begrenzung 1′ auf. Letztere bildet eine hintere
Begrenzung sowohl einer Übertragungsladung 4 kreisringför
migen Querschnitts (Ringladung) wie auch eines Inertkörpers
5, welcher sich in axialer Richtung bis zu der vorderen
Hohlladung 8 erstreckt und mit dieser über deren hintere
Begrenzung 8′ in Kontakt stehen. Ein Sprengstoff 9 der
vorderen Hohlladung 8 ist innenseitig mit einer rotations
symmetrischen Einlage 10 versehen, deren nicht näher be
zeichnete Erzeugende den Mantel eines Kegelstumpfs be
schreibt, dessen kleinere Fläche, als Scheitelbereich
bezeichnet, in die Begrenzung 8′ fällt und eine Durchtritts
öffnung 11 aufweist. Die Übertragungsladung 4 stößt mit einer
hinteren, kreisringförmigen Stirnfläche 4′ in der Begrenzung
1′ an eine kreisringförmige Stirnfläche 2′ des Sprengstoffs
2 der hinteren Hohlladung und mit einer vorderen, kreisring
förmigen Stirnfläche 4′′ in der Begrenzung 8′ in einem
Anfeuerbereich R-r an eine kreisringförmige Stirnfläche 9′
des Sprengstoffs 9 der vorderen Hohlladung 8. Mit R ist
dabei die größte radiale Ausdehnung des Sprengstoffs 9 ein
schließlich der Einlage 10 bezeichnet, während r die größte
radiale Erstreckung des Inertkörpers 5 im Bereich einer
vorderen Stirnfläche 7′′ bezeichnet. Ein hinterer Stirnbereich
des Inertkörpers 5 mit einer Innenfläche 7 wird durch eine
Kreislinie 7′ verkörpert. Entlang der Achse A nimmt also
die Wandstärke des Inertkörpers 5 von einem theoretischen
Wert Null im Bereich der Begrenzung 1′ linear stetig auf den
Wert r im Bereich der Begrenzung 8′ zu.
Trifft das mit der dargestellten Doppelhohlladung ausge
stattete Geschoß auf ein Ziel, dann betätigt ein nicht
dargestellter Zünder den Initiator 12, welche in bekannter
Weise die Detonation des Sprengstoffs 2 der hinteren Hohl
ladung 1 einleitet. Ein aus der Einlage 3 gebildeter Stachel
durchmißt entlang der Achse A zunächst einen jeweiligen,
von dem Inertkörper 5 mit der Innenfläche 7 und nach Durch
queren der Durchtrittsöffnung 11 eine von der Einlage 10
der vorderen Hohlladung 1 umschlossenen Hohlraum. Dabei
sind der Sprengstoff 9 und die Einlage 10 der vorderen
Hohlladung 1 jeweils stirnseitig durch völlige Abdeckung
im Bereich der Begrenzung 8′ vor jeglicher Berührung mit
einem aus dem Bereich der Achse A möglicherweise ausgelenkten
Partikel des Stahls geschützt. Sobald sich die Detonations
welle im Sprengstoff 2 entlang der Achse A bis zur Begrenzung
1′ fortgepflanzt hat, wird über die vordere Stirnfläche 2′
und die an sie stoßende Stirnfläche 4′ die Übertragungs
ladung 4 gezündet. Dabei wird in letzterer eine sich eben
falls entlang der Achse A fortpflanzende Übertragungs
detonationswelle ausgebildet. Beim Eintreffen der besagten
Übertragungsdetonationswelle im Bereich der Begrenzung 8′
zündet sie über die vordere Stirnfläche 4′′ im Anfeuerbereich
R-r der Stirnfläche 9′ den Sprengstoff 9 der vorderen Hohl
ladung 8, so daß diese auf die beabsichtigte und nicht
beeinträchtigte Weise wirksam werden kann.
Da einander zugewandte und nicht näher bezeichnete Flächen
der Übertragungsladung 4 und des Inertkörpers 5 in einer
Zone 6 miteinander in engem Kontakt stehen, ist mit einer
exakten Lenkung der Übertragungsdetonationswelle eine räumlich
streng definierbare Ansteuerung der vorderen Hohlladung 8
gewährleistet. Eine zeitlich streng definierbare Zündfolge
ist dabei vorteilhafterweise durch die Wahl des Sprengstoffs
13 der Übertragungsladung 4 gegeben. Hierdurch und/oder die
radiale Erstreckung (Wandstärke) der Übertragungsladung 4
mit einer hieraus resultierenden Veränderung des Anfeuer
bereichs R-r läßt sich auch die Heftigkeit der Anfeuerung
der vorderen Hohlladung auf einfache Weise genau vorgeben.
Ferner lassen sich mit der Ausbildung der Innenfläche 7 des
Inertkörpers 5, d. h. einer von der dargestellten linear stetigen,
abweichenden Wandstärkenveränderung des Inertkörpers 5, die
längs der Achse A ablaufenden Vorgänge im Innenraum der
Doppelhohlladung auf unterschiedliche Weise beeinflussen.
Die vorstehenden Ausführungen lassen erkennen, daß sich mit der
Doppelhohlladung nach der Erfindung nicht nur die eingangs er
wähnten Nachteile vermeiden, sondern vorteilhafterweise auch die
zur optimalen Gesamtwirkung zusammenspielenden Einzelvorgänge
in weiten Grenzen variieren lassen. Hieraus resultiert eine
mit einfachen und kostengünstigen Mitteln zu erzielende
hohe Anpaßbarkeit der vorliegenden Doppelhohlladung sowohl
an technologische Gegebenheiten im Rahmen der Gestaltung
gepanzerter Ziele wie auch an eine jeweilige Art der be
stimmungsgemäßen Verwendung.
Claims (6)
1. Doppelhohlladung in koaxialer Tandemanordnung, insbe
sondere für panzerbrechende Projektile, bei welcher die
hintere Hohlladung zuerst initiiert und deren Detonations
energie durch eine zeitlich steuerbare Übertragung zum
Anzünden der vorderen Hohlladung genutzt wird und zum
Durchtritt des Hohlladungsstachels zwischen den beiden
Hohlladungen ein in den Scheitelbereich der Einlage der
vorderen Hohlladung mündender Durchlaß vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
Übertragungsladung (4) die Sprengladungen (2, 9) der bei
den Hohlladungen (1, 8) verbindet, die zum Durchtritt des
Stachels rohrförmig ausgebildet ist, und daß die zeit
liche Steuerung der Energieübertragung durch die Zusammen
setzung der Übertragungsladung (4) bestimmt wird.
2. Doppelhohlladung nach Anspruch 1, gekennzeich
net durch eine Abdeckung für die Innenfläche
(4′′′) der Übertragungsladung (4) und eine rückseitige
kreisringförmige Stirnfläche (9′) der vorderen Hohlla
dungen (8).
3. Doppelhohlladung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abdeckung als einteili
ger rotationssymmetrischer Inertkörper (5) ausgebildet
ist.
4. Doppelhohlladung nach Anspruch 3, gekennzeich
net durch eine entlang seiner axialen Erstrec
kung veränderliche Wandstärke des Inertkörpers (5).
5. Doppelhohlladung nach Anspruch 4, gekennzeich
net durch eine stetige Wandstärkenveränderung
des Inertkörpers (5).
6. Doppelhohlladung nach Anspruch 5, gekennzeich
net durch eine linearstetige Wandstärkenverände
rung des Inertkörpers (5).
Priority Applications (3)
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