DE2810491A1 - Verfahren zur beeinflussung der erstarrung einer schmelze waehrend des stranggiessens - Google Patents

Description

Meissner & Meissner

PATENTANWALTSBÜRO

BERLIN - MÜNCHEN

PATENTANWÄLTE

DIPL-ING. W. MEISSNER (BLN) DIPL-ING. P. E. MEISSNER (MCHN) DIPL-ING. H.-J. PRESTING (BLN)

Mannesmann Aktiengesellschaft

4000 Düsseldorf 1 herbertstr. 22,1000 berlin

Ihr Zeichen Ihr Schreiben vom Unsere Zeichen Berlin, den

Fall 12 596/Mjr/gn 8. März 1978

"Verfahren zur Beeinflussung der Erstarrung einer Schmelze •während des Stranggießens" =„_____»_=«.__«=_„_«_=________

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beeinflussung der Erstarrung einer Schmelze während des Stranggießens.

Es sind Anordnungen mit mehrphasigen elektromagnetischen Wicklungen am Strangführungsgerüst einer Stranggießanlage, insbesondere zum Gießen von Strängen mit rechteckigem Querschnitt wie z.B. Brammen, bekannt. Hierin sind als elektromagnetische Wicklung ein oder mehrere lineare Wanderfeldinduktoren mit der Fortpflanzungsrichtung ihrer Wanderfelder parallel zur breiten Seitenfläche des Gießstranges angeordnet. (DE-AS 19 62 341)

Bekannt ist auch eine Anordnung beim Stranggießen mit einem oder mehreren Rollenpaaren zur Beförderung des Stranges mit längs des Stranges angeordneten elektromagnetischen mehrphasigen Rührern mit nicht magnetischen Rollen, wobei diese Rollen zwischen dem Rührer und dem Gießstrang liegen. (DE-OS 27 20 20 391)

90 9 8 3-8/0 1 40

ntiRo mdnchhn-	TELEX:	TELEGRAMM.	TELEFON.	BANKKONTO:	POSTSCHECKKONTO:
<">Γ. ANNASTR. 11	1 - B5G 44	INVENTION	BERLIN	BERLIN 31	W. MEISSNER, BLN-W
ΒΓΜΟ MHNCHfN 22	INVCN d	BERLIN	030/891 60 37	BERLINER BANK AG.	122 82-109
TlTl . UB9/22 35 44			030/892 23 82	3695716000

Nachteilig ist bei Verwendung bekannter Wanderfelder, daß die durch sie erzeugte Strömung des flüssigen Stahles innerhalb einer Bramme während der Erstarrung nicht stabil und nicht gleichmäßig über den Querschnitt und die beeinflusste Länge des Stranges ausgebildet ist. Darüber hinaus ist dabei die beeinflusste Fläche relativ klein, wenn nicht mehrere Wanderfelder angeordnet werden.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Beeinflussung der Erstarrung einer Schmelze während des Stranggießens zu schaffen, bei dem das elektromagnetische Rühren in strömungstechnischer Sicht derart verbessert ist, daß in einem gewünschten Bereich eine gleichmäßige Strömung an der gesamten Erstarrungsfront im Strangquerschnitt vorhanden ist und gleichzeitig eine möglichst große Fläche parallel zur Strangoberfläche in Gießrichtung durch das Strömungsfeld gleichmäßig bestrichen wird; ferner die Erstarrungsstruktur im Strang günstig beeinflußt wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Verfahren vorgeschlagen wie es in den Patentansprüchen beschrieben ist.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ferner die Erstarrungsstruktur über den gesamten Strangquerschnitt gleichmäßig eingestellt. Dadurch werden die Eigenschaften des erzeugten Stranges einheitlich ausgebildet.

In den beigefügten Zeichnungen sind mögliche Anordnungen der Wanderfelder schematisch dargestellt.

Es zeigen:

Figur 1 die Anordnung der Wanderfelder quer zur Gießrichtung mit dem Verlauf der Strömungslinien,

Figur 2 i die Anordnung der Wanderfelder parallel zur Gießrichtung mit dem Verlauf der Strömungslinien,

Figur 3 die Anordnung von drei Wanderfeldern zur Vergrößerung des Wirkungsbereiches mit dem Verlauf der Strömungslinien.

In diesen Zeichnungen ist der Einfluß der elektro-magnetischen Wanderfelder in der Bramme erkennbar, wobei "a" den Mittenabstand bezeichnet. Die Brammenbreite ist mit "b" bezeichnet und die Wirkrichtung wie auch die Strömungsfelder der elektromagnetischen Wanderfelder sind durch Pfeile gekennzeichnet.

In Figur 1 sind auf der Ober- und Unterseite des Stranges quer zur Gießrichtung je zwei Vfenderfeider angeordnet. Die Wirkrichtung der Wanderfelder einer Strangseite ist entgegengesetzt. Die am Strang sich gegenüberliegenden Felder haben jeweils gleiche Wirkrichtung. Diese Anordnung wirkt auf die Schmelze wie ein Kräftepaar ein und erzeugt so eine kreisende Bewegung, deren Mittelpunkt etwa in der Mitte zwischen den Wanderfeldern liegt. Es hat sich gezeigt, daß bei B rammen die günstigste und gleichmäßigste Strömungsverteilung bei einem Abstand a der Felder von 200 mm bis 1500 mm, je nach Breite B des Stranges und Stärke der Felder, vorzugsweise aber bei 750 mm, erzielt wird. Es kann auch ausreichend sein, je zwei Wanderfelder nur auf der Ober- und Unterseite des Stranges anzuordnen.

In Figur 2 sind entsprechend auf der' Ober- und Unterseite des Stranges parallel zur Gießrichtung je zwei Wanderfelder angeordnet, deren Wirkrichtung entgegengesetzt ist, wobei sich gegenüberliegende Felder jeweils gleiche Wirkrichtung haben. Es haben sich auch hier Abstände von 200 bis 1500 mm als vorteilhaft für den Verlauf der Strömung erwiesen.

Es kann notwendig sein, die zuvor beschriebenen Anordnungen von Wanderfeldern über die Stranglänge verteilt unabhängig voneinander mehrfach anzuwenden. Als in diesem Fall besonders vor-

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teilhaft hat sich auch erwiesen, daß bei Anordnung der Felder in Strangquerrichtung einzelne Felder bei gleicher Anordnung in jeweils wechselnder Wirkrichtung zugeschaltet
werden, wie es in Figur 3 dargestellt ist. Der*gewählte
Mittenabstand a der Feldanordnung soll auch dem Feldabstand des zugeschalteten Einzelfeldes entsprechen. Die Leistung der Wanderfelder sollte dabei alternierend unterschiedlich sein und zwar beispielsweise derart, daß die Leistung des mittleren Feldes (Figur 3) stärker ist als die des oberen bzw. unteren Feldes. Hierdurch erfolgt durch das mittlere Wanderfeld eine Konzentration der Strömung.

- Patentansprüche -

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Claims (8)

28Ί0491 Patentansprüche;

1. Verfahren zur Beeinflussung der Erstarrung einer Schmelze während des Stranggießens mit elektromagnetischen Wanderfeldern, insbesondere in Strängen im Brammenformat, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Ein= richtungen zur Erzeugung von Wanderfeldern auf der Ober- und/oder Unterseite des Stranges angeordnet werden, deren Mittenabstand 200 bis 1500 mm beträgt, daß die Wirkrichtung der jeweils auf einer Strangseite benachbarten Wanderfelder entgegengesetzt ist und quer oder parallel zur Gießrichtung liegen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich am Strang gegenüberliegende Felder gleiche Wirkrichtung haben.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittenabstand 750 mm beträgt.

4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß es über die Stranglänge verteilt mehrfach unabhängig voneinander angewendet wird.

5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehrfacher Anwendung die Wirkungsrichtung der in Gießrichtung aufeinanderfolgenden Feldanordnungen jeweils umgekehrt ist.

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einwirkung der Felder in Querrichtung einzelne Felder in Querrichtung in jeweils wechselnder Richtung zugeschaltet werden, wobei der gewählte Mittenabstand eingehalten wird.

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ORIGINAL

7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in den verschiedenen Querschnittsebenen angeordneten Wanderfelder alternierend unterschiedliche
Leistungen besitzen.

8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung der Wanderfeider bei 1/4 bis
1/3 erstarrter Strangdicke erfolgt.

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