DE2809846C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Filtrieren
und Abfüllen von flüssigem Gut, insbesondere von medi
zinischen Lösungen unter sterilen Bedingungen mit minde
stens einer Kolbenpumpe, mit mindestens einem mit der
Kolbenpumpe zusammenwirkenden Kolbenstellmotor und mit
einem auf der Druckseite jeder Kolbenpumpe angeordneten
Filter.
Lösungen für medizinische Zwecke müssen in der Regel
steril behandelt werden, wobei es wesentlich ist, daß
dabei verwendete Filter vor und nach einer Abfüllreihe
geprüft werden. Ein zur sterilen Behandlung von Lösungen
geeignetes Filter hat sehr feine Kapillaröffnungen mit
nicht mehr als 0,22 Mikrometer, was ausreicht, um den
Durchgang von Keimen und Sporen zu sperren. Die Prüfung
wird normalerweise mittels eines sogen. Blasentests durch
geführt.
Aus der US-PS 38 07 464 ist eine elektrisch betriebene
Vorrichtung zum Filtern einer Flüssigkeit bekannt, die
sich zunächst in einem Heber befindet. Diese Vorrichtung
besteht aus einer Halterung in der der Heber eingesetzt
wird, wobei anschließend auf den Kolben des Hebers eine
Stoßvorrichtung einwirkt, um die Flüssigkeit aus dem
Heber durch ein Filter in einen sterilen Behälter zu drängen.
Mit dieser Vorrichtung ist es nicht möglich, dosierte Teil
mengen zu filtern und abzufüllen und den Filter ohne aus
zubauen den notwendigen Zwischentests zu unterziehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der genannten Gattung so auszubilden, daß von einer vorbe
reiteten Lösung nacheinander dosierte Teilmengen filtriert
und abgefüllt und die Filter einem Blasentest unterzogen
werden können, ohne daß eine Demontage von Pumpen oder
Filtern erforderlich wäre.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
- - daß ein das flüssige Gut speichernder Vorratsbehälter mit einer Einlaßleitung zu jeder Kolbenpumpe vorgesehen ist,
- - jede Kolbenpumpe mit einem ersten Rückschlagventil zum Ansaugen des flüssigen Gutes durch die Einlaßleitung sowie mit einem zweiten Rückschlagventil zum Fördern des flüssigen Gutes in eine zum Filter führende Druckleitung ausgerüstet ist,
- - jeder Kolben-Stellmotor und jede Kolbenpumpe durch Ver bindungsmittel antriebsmäßig fest gekoppelt sind und jeder Kolben-Stellmotor eine Einrichtung zur Hubbegrenzung aufweist,
- - in der Einlaßleitung jeder Kolbenpumpe ein Dreiwegehahn vorgesehen ist, durch den die Verbindung zum Vorratsbehälter unterbrechbar und das Filter mit einer Gasquelle verbindbar ist,
- - in der Druckleitung jeder Kolbenpumpe vor dem Filter ein Druckmesser vorgesehen ist.
Durch die angegebenen Maßnahmen ist es möglich, zum einen
unterschiedliche Mengen von Lösungen ohne große Umbauten
abzufüllen und zum anderen bieten die Maßnahmen die
Möglichkeit, die Filter zur Überprüfung einem Blasentest
zu unterziehen, ohne daß Pumpen oder Filter demontiert
werden müssen.
In den Unteransprüchen 2 bis 5 sind weitere vorteil
hafte Ausgestaltungen des Gegenstands nach Anspruch 1
angegeben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Abfüll
einrichtung,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der
Einrichtung und
Fig. 3 eine Vorderansicht der Einrichtung.
Die dargestellte Abfülleinrichtung dient zur Behandlung
von Abfüllmengen flüssigen Gutes mittlerer Größe für me
dizinische Zwecke, wobei jeweils zwei Flaschen gleichzeitig
abgefüllt werden.
Die Einrichtung ist mit zwei parallelen Dosierpumpenzy
lindern 10 ausgerüstet, zwischen denen sich zwei Zylinder
11 eines doppelt wirkenden Kolbenstellmotors befinden.
Alle vier Kolbenstangen 12 und 13 dieser Zylinder sind
mittels eines Jochs 14 miteinander verbunden. Die Pumpen
und die Stellmotoren sind für die gleiche Hublänge aus
gelegt, so daß alle vier Kolben synchron hin- und her
gehen.
Die Stellmotorzylinder 11 werden über eine Druckleitung
15 mit dem Antriebsmittel, z. B. Druckluft, versorgt.
Zwei Zweigleitungen 16 und 17 führen das Antriebsmittel
zu den entgegengesetzten Enden jedes Stellmotorzylinders
11. Ein Schieber 18 dient in bekannter Weise zur Verbin
dung einer Zweigleitung 16 oder 17 mit der Druckleitung
15, während gleichzeitig die andere Zweigleitung mit der
Atmosphäre verbunden wird.
Mittels eines Drosselorgans 19 in der Druckleitung 15
läßt sich der Druck des den Stellmotorzylindern zuge
führten Antriebsmittels und damit auch die Füllgeschwin
digkeit einstellen. Ein Druckmesser 20 zeigt den in der
Anlage herrschenden Druck. Die zugehörigen Sicherheits-
und Nothalt-Armaturen bekannter Art sind nicht dargestellt.
Der Steuerschieber 18 kann in beliebiger Weise betätigt
werden. Beispielsweise wird er gemäß der Zeichnung von
einer Feder 21 in einer Richtung belastet und kann von
einem Betätigungsglied 22 in entgegengesetzter Richtung
verstellt werden, wenn eine neue Flasche 23 in die Füll
stellung gebracht wird.
Die abzufüllende Lösung ist in einem Vorratsbehälter 24
(Fig. 3) gespeichert, der über eine Leitung 25 mit den
beiden Dosierzylindern 10 verbunden ist. An jedem Zylinder
befindet sich ein Ventilgehäuse mit zwei Rückschlagventilen
26 und 26 a, von denen das eine den Einlaß in den Zylinder
gewährt, aber die Strömung in entgegengesetzter Richtung
verhindert, während das andere Ventil den Auslaß der
Flüssigkeit aus dem Zylinder gewährt, aber den Rückfluß
in denselben verhindert.
Die Pumpen können also Flüssigkeit ansaugen und sie dann
mit einem Druck ausstoßen, der durch die Vorrichtung
mit den Pumpen bedingt ist.
In der Druckleitung 27 von jeder Pumpe befindet sich
ein Filter 28, von dem eine Leitung 29 zu einer Füll
stelle führt. So ist es möglich, zwei Flaschen gleich
zeitig zu füllen, indem die Bedienungsperson in jede Hand
eine Flasche nimmt und die Flaschen gegen die Einrich
tung drückt. Diese ist, wie aus Fig. 1 hervorgeht, mit
Führungen 30 für die Flaschen versehen, die zu den rich
tigen Füllstellen gerichtet sind. Das Betätigungsglied 22
für den Steuerschieber 18 ist in Verbindung mit einer
dieser Führungen gebracht.
Die abzugebende Flüssigkeitsmenge wird durch die Wahl
der Länge des Pumpenhubes bestimmt. Zwei Zahnstangen 31
erstrecken sich axial von den Zylindern und ein Quer
haupt 32 kann in irgendeiner passenden Stellung längs
der beiden Zahnstangen angeordnet werden, um die Bewegung
der Kolbenstangen 12, 13 aus den Zylindern heraus zu
unterbinden. Zur Feineinstellung der Anschlagstellung
ist das Querhaupt 32 mit einer feststellbaren Anschlag
schraube 33 ausgerüstet.
Die Filter 28 sind wichtige Bauteile hinsichtlich der
Handhabung und sollen womöglich vor Beginn jedes Füll
zyklus geprüft werden; außerdem sollen sie auch nach Be
endigung einer Abfüllreihe geprüft werden, um zu gewähr
leisten, daß kein Filter beschädigt wurde. Diese Prüfung
wird normalerweise mittels eines sogenannten Bläschen
tests vorgenommen, der kurz gesagt bedeutet, daß der Druck
gemessen wird, der zum Durchpressen einer Flüssigkeits
säule durch die Kapillaröffnungen des Filters benötigt
wird.
Das Filter wird zuerst mit der zu filtrierenden Flüssig
keit gesättigt und dann wird überschüssige Flüssigkeit
abgezogen, woraufhin komprimierte Luft oder Druckgas auf
das Filter gegeben wird. Der Druck wird langsam gestei
gert und derjenige Druck, bei dem ein plötzlicher Luft-
oder Gasstrom durch das Filter auftritt, wird notiert,
d. h. derjenige Druck, bei dem die Feuchtigkeit aus dem
Filter ausgetrieben wird. Garantierte Werte für die ver
schiedenen Filter unter Verwendung bestimmter Lösungen
und bei bekannten Temperaturen sind tabuliert und ergeben
ein voll zufriedenstellendes Maß für die Verwendbarkeit
des betreffenden Filters.
Um Bläschentests bei der beschriebenen Einrichtung vor
nehmen zu können, ist jeder Einlaß für einen Pumpen
zylinder mit einem Dreiwegehahn 34 ausgerüstet, der die
Verbindung mit der Einlaßleitung 25 unterbrechen und das
Filter mit einer Druckluftleitung 15 a verbinden kann.
Statt dessen kann der Dreiwegehahn 34 auch den Pumpenein
laß unmittelbar mit der Umgebungsluft verbinden. Die
Pumpe muß dann Luft ansaugen und anschließend durch das
Filter drücken. In diesem Falle müssen für solche Tests
Druckmesser an den Pumpenausgängen vorgesehen sein. Offen
sichtlich können andere Gase statt Luft verwendet werden.
Durch Verwendung der Dosierpumpen für die Bläschentests
ist es möglich, mit höheren Drücken zu arbeiten, als nor
malerweise in Versorgungsleitungen für Druckluft an
Orten verfügbar sind, wo Einrichtungen dieser Art im
allgemeinen verwendet werden.
Die beschriebene Einrichtung stellt nur ein Beispiel
dar, dessen Teile in vielfacher Hinsicht abgewandelt
werden können. Das Füllvolumen kann in der Praxis zwischen
beispielsweise 2 ml und 10 ml je Hub schwanken und die
Auslaßleitung 29 kann so ausgebildet sein, daß sie zum
Füllen von Flaschen oder Ampullen jeder gewünschten Größe
geeignet ist.
Eine Einrichtung dieser Art kann selbstverständlich mit
einem einzigen Dosierzylinder und einem Stellmotorzy
linder arbeiten oder es kann statt der beiden Stellmotor
zylinder 11 ein einziger Stellmotorzylinder für zwei
Pumpenzylinder vorgesehen sein.
Um ein rasches Reinigen und Sterilisieren zu ermöglichen,
sind die Dosierzylinder leicht abnehmbar und wenn mehrere
Zylindersätze vorhanden sind, läßt sich rasch von einer
Lösung zur anderen umschalten. Alle Leitungen und Armaturen,
die in Berührung mit den Lösungen kommen, bestehen vor
zugsweise aus Edelstahl und sind so gestaltet, daß sie
leicht gehandhabt und gereinigt werden können.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Filtrieren und Abfüllen von flüssigem
Gut, insbesondere von medizinischen Lösungen unter sterilen
Bedingungen, mit mindestens einer Kolbenpumpe, mit minde
stens einem mit der Kolbenpumpe zusammenwirkenden Kolben-
Stellmotor und mit einem auf der Druckseite jeder Kolben
pumpe angeordneten Filter, dadurch gekennzeichnet,
- - daß ein das flüssige Gut speichernder Vorratsbehälter (24) mit einer Einlaßleitung (25) zu jeder Kolbenpumpe (10) vorgesehen ist,
- - jede Kolbenpumpe (10) mit einem ersten Rückschlag ventil (26) zum Ansaugen des flüssigen Gutes durch die Einlaßleitung (25) sowie mit einem zweiten Rückschlag ventil (26 a) zum Fördern des flüssigen Gutes in eine zum Filter (28) führende Druckleitung (27) ausgerüstet ist,
- - jeder Kolben-Stellmotor (11) und jede Kolbenpumpe (10) durch Verbindungsmittel (14) antriebsmäßig fest gekoppelt sind und jeder Kolben-Stellmotor (11) eine Einrichtung (31, 32, 33) zur Hubbegrenzung aufweist,
- - in der Einlaßleitung (25) jeder Kolbenpumpe (10) ein Dreiwegehahn (34) vorgesehen ist, durch den die Ver bindung zum Vorratsbehälter (24) unterbrechbar und das Filter (28) mit einer Gasquelle (15 a) verbindbar ist,
- - in der Druckleitung (27) jeder Kolbenpumpe (10) vor dem Filter (28) ein Druckmesser vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Gasquelle (15 a) Luft aus der Umgebung ist,
die von der Kolbenpumpe (10) ansaugbar und durch das
Filter (28) durchpreßbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Gasquelle (15 a) eine äußere Druckgasquelle
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur
Hubbegrenzung aus zwei parallel untereinander und zur
Längsachse jedes Stellmotors (11) angeordneten Zahn
stangen (32) und einer von dem Querhaupt (32) getragenen
Anschlagschraube (33) besteht.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei
parallele Kolbenpumpen (10) und mindestens einen zwischen
den Kolbenpumpen (10) angeordneten Stellmotor (11) aufweist.
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