DE2805305C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-
Endoprothese.
Bekannte Oberschenkelteile dieser Art (DE-OS 25 51 013) sind so
gestaltet, daß bei ihrer Implantation mittels Zement einerseits
eine gute Haftung im Knochenbett erzielt wird, ohne daß beim Gebrauch
Risse oder Brüche in der Zementschicht auftreten, und daß
andererseits die Möglichkeit besteht, die Oberschenkelteile auch
nach der Implantation wieder zu entfernen und ggf. durch andere
zu ersetzen. Letzteres ist insbesondere wegen des allgemein bekannten
und vielfach diskutierten Problems der Prothesenlockerungen
und -brüche häufig erwünscht oder erforderlich (Münchener
Medizinische Wochenzeitschrift 118, 1976, Nr. 22, S. 693-700;
Archiv Orthopädische Unfallchirurgie 77, 1973, S. 154-164). Dabei
ergeben sich allerdings noch Probleme hinsichtlich der Ausgestaltung
der Oberschenkelteile der eingangs bezeichneten Gattung für
den Fall, daß unterschiedlich lange Halsabschnitte erwünscht
sind, da eine bloße Verlängerung oder Verkürzung des Halsabschnittes
erhebliche Veränderungen der Belastungsverhältnisse
beim Gebrauch mit sich bringt und der Schaft des Oberschenkelteils
neu im Oberschenkelknochen ausgerichtet werden müßte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Oberschenkelteil
einer Hüftgelenk-Endopthese in verschiedenen Größen zu schaffen,
bei dem unter Berücksichtigung der anatomischen Verhältnisse
ähnliche Spannungsverhältnisse im Oberschenkel erzielt
werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß der Arzt zwischen
Oberschenkelteilen unterschiedlicher Größe auswählen kann, die
den dadurch bedingten unterschiedlichen Belastungen Rechnung
tragen, ohne den Oberschenkel für die Implantation eines Oberschenkelteils
unterschiedlicher Größe, Form oder Krümmung neu
vorbereiten zu müssen. Sollte sich ergeben, daß das im Einzelfall
ausgewählte Oberschenkelteil nicht den individuellen Bedürfnissen
des Patienten entspricht, so kann der Arzt ein Oberschenkelteil
mit einer anderen Halslänge wählen, ohne den Schaft
des Oberschenkelteils nach außen oder innen verlegen zu müssen,
weil der Oberschenkel unabhängig von der Halslänge stets dieselbe
Ausrichtung relativ zum Becken erhält bzw. zwecks besserer
Belastbarkeit in einer geraden Lage unterhalb der Hüfte gehalten
ist.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden
Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 die Vorderansicht des Oberschenkelteils eines erfindungsgemäßen
Hüftgelenks;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Oberschenkelteil nach Fig. 1;
Fig. 3 bis 7 Schnitte längs der Linie III-III bis VII-VII der
Fig. 1;
Fig. 8 einen Teilschnitt durch ein in die Hüfte bzw. den Oberschenkel
eingepflanztes Hüftgelenk; und
Fig. 9 bis 11 Vorderansichten von drei verschieden großen, erfindungsgemäßen
Oberschenkelteilen, wobei die Beziehung zwischen
verschiedenen Längen, Abständen und Winkeln ersichtlich ist.
Nach Fig. 8 enthält ein prothetisches Hüftgelenk 11 ein Oberschenkelteil
13, das mittels Zement C in den Medullarkanal M des Oberschenkels
F eingesetzt wird, und einen Hüftabschnitt 15 zur Implantation
in die Hüftgelenkpfanne A unter Verwendung von Zement
C.
Das Oberschenkelteil 13 enthält nach Fig. 1 einen Kopf 17, einen
Hals 19, einen Schaft 21 und eine an die Verbindungsstelle zwischen
dem Hals 19 und dem Schaft 21 grenzende Schulter 23. Das
Oberschenkelteil 13 ist vorzugsweise aus einem Stück hergestellt
und besteht aus einem geeignet starren, biologisch verträglichen
Material wie Chrom-Kobalt oder rostfreiem Stahl, wobei der Kopf
17 starr mit dem einen Ende des Halses 19 verbunden ist, dessen
anderes Ende starr mit dem proximalen Ende 25 des Schaftes 21
verbunden ist. Die Schulter 23 ist an demjenigen Ende des Halses
19 vorgesehen, das an seine Berührungsstelle mit dem Schaft
21.
Der Kopf 17 hat eine Außenfläche, dessen größerer Teil 29 kugelförmig
ausgebildet ist, damit der Kopf in die Pfanne 31 des Hüftabschnitts
15 paßt (Fig. 8). Der Kopf 17 ist längs eines Bodens
33 eben, wobei der Boden 33 die Verbindungsstelle des Kopfs 17
mit dem Hals 19 umgibt, und wobei an der Verbindungsstelle ein
Radius 33′ vorgesehen ist.
Der Querschnitt des Halses 19 ist elliptisch, wobei der schmalere
Teil bzw. der kürzere Durchmesser der Ellipse in der durch die
Linie A-P in der Anterior/Posterior-Richtung erstreckt ist, während
der breitere Teil bzw. der längere Durchmesser der Ellipse
in der durch die Linie L-M angedeuteten Lateral/Medial-Richtung
verläuft. Dabei ist zu beachten, daß die Ausdrücke "Anterior/Posterior"
- und "Laterial/Medial" - Richtungen durch die Orientierung
des eingepflanzten Oberschenkelteils 13 relativ zum Körper des
Patienten festgelegt sind, d. h. es verläuft relativ zum Körper
die Anterior/Posterior-Richtung von vorne nach hinten und die
Lateral/Medial-Richtung seitwärts. Daraus folgt, daß der Schaft
21 in der Lateral/Medial-Richtung bzw. -Ebene, wo die Belastungen
am größten sind, mehr Metall aufweist, während gleichzeitig
der Hals in der Anterior/Posterior-Richtung oder -Ebene dünner
ist, so daß geringere Störungen mit dem Hüftabschnitt 15 auftreten,
wodurch sich ein größerer Spielraum für die Vorwärts- und
Rückwärtsbewegung des Oberschenkelteils 13 und des Oberschenkels
F ergibt. Weiterhin ist zu beachten, daß der Hals 19 in
dem dicht unter seiner Berührungsstelle mit dem Kopf 17 liegenden
Bereich 37 schmaler ist und sich von dort nach außen hin bis
zu seinem Ende erweitert, wo die Schulter 23 an der Verbindungsstelle
mit dem Schaft 21 vorgesehen ist. Die Schulter 23 überhängt
das proximale Ende 25 des Schafts 21 an der anterioren,
posterioren und medialen Seite, während die laterale Kante des
Halses 19 im wesentlichen bündig mit der laterialen Seite des
proximalen Endes 25 des Schafts 21 abschließt.
Der Schaft 21 ist in der aus Fig. 1 ersichtlichen Vorderansicht
gekrümmt und in seinem proximalen Abschnitt 41 dicker als in dem
geraden, distalen Abschnitt 43. In der Draufsicht gemäß Fig. 2
ist der Schaft 21 gerade.
Der Schaft besitzt eine glatte, ununterbrochene Außenfläche 45
ohne Vertiefungen und ist vom proximalen Ende 25 in Richtung
des distalen Endes 47 sowohl in den Anterior/Posterior- als
auch in den Lateral/Medial-Dimensionen oder -Ebenen kontinuierlich
abgeschrägt. Somit ist der Querschnitt des Schafts 21 oval,
wobei das Oval vom proximalen Ende 25 in Richtung des distalen
Endes 47 zunehmend kleiner wird, wie sich an den in Fig. 4 bis
7 dargestellten Schnitten des Schafts 21 erkennen läßt. Die
größeren Durchmesser der Ovale sind in der Lateral/Medial-Richtung
(L-M), die kürzeren Durchmesser der Ovale dagegen längs
der Anterior/Posterior-Richtung angeordnet. Weiterhin sind die
Ecken abgerundet und keine scharfen Kanten vorgesehen, die in
den Zement einschneiden und Brüche oder Schnitte im Zement hervorrufen
könnten. Mit der beschriebenen besonderen Konfiguration
des Schafts 21 werden außerdem synergistische Ergebnisse erzielt,
die aus der nachfolgenden Beschreibung der Anwendung der Hüftgelenkprothese
11 verständlich werden.
Es sind vorzugsweise wenigstens drei Größen des Oberschenkelteils
13 vorgesehen, die so ausgebildet sind, daß sie einerseits
anatomisch verträglich sind, daß andererseits jedoch eine minimale
Konzentration an Spannungen in den Oberschenkelteilen auftritt,
verbunden mit einer verbesserten Verteilung der Gewichtsbelastung
und einem vergrößerten Bewegungsspielraum. Die Fig. 9
bis 11 zeigen, wie die unterschiedlichen Größen vorzugsweise
miteinander in Beziehung stehen. Dabei zeigt Fig. 9 ein Oberschenkelteil
mit kleinem Hals, Fig. 10 ein Oberschenkelteil mit
einem mittelgroßen Hals und Fig. 11 ein Oberschenkelteil mit
einem längeren Hals. Aus Gründen der Klarheit sind die Bezugszeichen
der verschiedenen Teile des Oberschenkelteils mit dem
kurzen Hals mit einem Strich-Index (z. B. 13′) versehen, während
die Bezugszeichen der den mittelgroßen Hals bzw. den langen
Hals aufweisenden Oberschenkelteile mit einem Doppelstrich
(z. B. 13′′) bzw. mit einem Dreistrich (z. B. 13′′′) versehen
sind. Aus Fig. 9 bis 11 ergibt sich, daß die Abstände D′, D′′
und D′′′ zwischen den Linien L′, L′′ und L′′′ durch die Mittelpunkte
der Köpfe 17′, 17′′ und 17′′′ und parallel zu den lateralen
Kanten 44′, 44′′ und 44′′′ der geraden Abschnitte 43′, 43′′
und 43′′′ bei allen drei Größen gleich groß sind, und daß zur
Schaffung unterschiedlicher Halsgrößen die Winkel S′, S′′ und
S′′′ zwischen den Halsachsen N′, N′′ und N′′′ und den lateralen
Kanten 44′, 44′′ und 44′′′ der geraden Abschnitte 43′, 43′′ und
43′′′ verschieden groß sind. Die spezifischen Dimensionen der
drei Größen sind bei Verwendung eines 25-mm-Kopfes wie folgt:
Auch andere Kopfgrößen können vorgesehen sein, beispielsweise
eine Kopfgröße von 32 mm, zu denen unterschiedliche Halslängen
gehören würden.
Der Hüftabschnitt 15 ist vorzugsweise aus Kunststoff, z. B. Polyäthylen
mit ultrahohem Molekulargewicht, in einem Stück hergestellt.
Bei der Implantation des künstlichen Hüftgelenks 11 werden die
üblichen chirurgischen Methoden zum Implantieren des Hüftabschnitts
15 in der Hüftgelenkpfanne A und des Oberschenkelteils
13 im Oberschenkel F mittels Cement C angewendet. Bei Anwendung
der Erfindung ergeben sich verschiedene synergistische Ergebnisse,
insbesondere in Verbindung mit der Struktur und der Konfiguration
der beiden Abschnitte. Hierzu gehört u.a. die Keilwirkung
bzw. das Nach-Außen-Treiben des Zements in die Hohlräume
des Knochens beim Einführen des Schafts 21 in den Medularkanal
M des Oberschenkels F aufgrund der kontinuierlichen
Abschrägung des Schafts 21 vom proximalen Ende zum distalen
Ende hin. Aufgrund dieser Keilwirkung ist der Schaft 21 außerdem
nach dem Aushärten des Zements fest gegen Wackeln gesichert. Außerdem
ist eine gleichförmige Verteilung der Belastung längs der
gesamten Länge des Schafts sichergestellt.
Dennoch ermöglicht die kontinuierliche Abschrägung ein leichtes
Entfernen des Schafts 22 zu einem späteren Zeitpunkt, wenn dies
beispielsweise anläßlich einer Korrektur erforderlich sein sollte.
Aus der oben erwähnten Winkelbeziehung zwischen den Oberschenkelteilen
mit zunehmend langen Hälsen ergibt sich schließlich
eine anatomische Verträglichkeit bei einer verbesserten
Oberschenkelunterstützung.
Claims (2)
1. Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese, das in verschiedenen
Größen herstellbar ist und aus einem Kopf, einem
Hals und einem Schaft besteht, der vom dem Hals zugewandten
Schaftende bis zum freien Schaftende hin sowohl in der Richtung
von vorn nach hinten als auch in der Richtung senkrecht
dazu stetig abnimmt und in der Richtung von vorn nach hinten
einen kleineren Durchmesser als in der Richtung senkrecht dazu
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hälse (19′, 19′′, 19′′′)
unterschiedliche Längen aufweisen und die Abstände (D′, D′′, D′′′)
zwischen den Mittelpunkten der Köpfe (17′, 17′′, 17′′′) und den lateralen
Kanten (44′, 44′′, 44′′′) des unteren Bereichs der Schäfte
(43′, 43′′, 43′′′) gleich groß sind.
2. Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hals (19) einen elliptischen Querschnitt
besitzt, der in der Richtung von vorn nach hinten einen
kleineren Durchmesser als in der Richtung senkrecht dazu aufweist.
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