DE2802781C2 - - Google Patents
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- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C51/00—Shaping by thermoforming, i.e. shaping sheets or sheet like preforms after heating, e.g. shaping sheets in matched moulds or by deep-drawing; Apparatus therefor
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- B29C51/04—Combined thermoforming and prestretching, e.g. biaxial stretching
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Tiefziehen von Schaum
stoff-Formteilen aus ebenen Schaumstoffplatten, welche in mehrschichtigem
Verbund gestaltet sind mit mindestens auf der einen Breitseite liegender
Folie und welche in einen Rahmen gespannt beidseitig erhitzt und daran
anschließend gegen die der Formprofil entsprechende Oberseite eines in
die Rahmenebene einfahrenden Kernstückes angesaugt wird.
Bei den bekannten Lösungen dieser Art erfolgt das Tiefziehen von
Schaum/Polystyrolfolien-Laminaten so, daß die Polystyrol-Beschichtung
während der Beheizung den Heizelementen zugewandt ist und es ist er
forderlich, daß bestimmte Parameter, insbesondere bezüglich der Dicke
der Folie, in sehr engen Grenzen eingehalten werden müssen. Die Ein
satzmöglichkeiten dieses bekannten Verfahrens sind relativ beschränkt,
weil das Schaum-Polystyrolfolien-Laminat eine untrennbar verbundene
Einheit der einzelnen Schichten verkörpert. Auch sind erhebliche er
gänzende Arbeitsschritte notwendig, wenn das tiefgezogene Verbund-Teil
durch Ankleben an Wände oder dergleichen weiterverarbeitet werden soll.
Die schwierigsten Arbeitsschritte sind dabei das Aufbringen eines
Klebers, dies vor allem dann, wenn es sich um relativ komplizierte tief
gezogene Profilstrukturen handelt und man zusätzlich möglichst eine
gleichmäßige Dicke der Klebeschicht an allen Stellen einhalten will, ins
besondere im Bereich von Scheitelpunkten und Tälern der Profilstruktur.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Verfahren anzugeben,
welches unter Vermeidung dieser Nachteile gestattet, die Kleberaus
rüstung schon vor dem Tiefziehverfahren vorzusehen, also an der noch
nicht oberflächenstrukturierten Platte.
Gelöst ist diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches
angegebenen Maßnahmen. Der Unteranspruch 2 stellt eine vorteilhafte Weiter
bildung dar.
Zufolge dieser Lösung ist ein Verfahren zum Tiefziehen von Schaum
stoff-Formteilen aus ebenen Schaumstoffplatten gegeben, bei welchem das
fertig ausgerüstete, tiefgezogene und dadurch oberflächenstrukturierte
Formteil bereits mit einer Kleberschicht ausgerüstet ist, die eine sofortige
entsprechende Weiterverarbeitung des Formteiles gestattet. Die Kleber
schicht kann eine sehr große Homogenität und gleichmäßige Dicke be
sitzen, da sie bereits in einfachstem üblichen Auftrag auf die ebene
Schaumstoffplatte vorgenommen wird. Es wurde dabei gefunden, daß
selbst in scharfen Eckbereichen des fertig tiefgezogenen Formteiles die
Klebeschicht nicht reißt. Dafür ist auch die beim Tiefziehen vorhandene,
klebstoffabweisend gestaltete Folie mitverantwortlich. Überraschenderweise
wurde fernerhin gefunden, daß die Folien trotz ihrer klebstoffabweisenden
Struktur sich beim Tiefziehvorgang nicht vom Schaumstoff löst; dies
selbst nicht bei Verformungen in relativ engen Eckbereichen. Innerhalb
solcher Eckbereiche finden vielmehr sogar ein verbesserter Verbund des
Klebstoffes mit dem Schaumstoff statt, was mit Sicherheit gewährleistet,
daß die Klebstoffschicht überwandernd am Schaumstoff hängenbleibt, wenn
man bei der späteren Weiterverwendung des tiefgezogenen Formteiles die
Folie entfernt. Zufolge solcher Ausgestaltung ist demgemäß ein äußerst
wirtschaftliches, praktisch mit den schon im Gebrauch befindlichen
Einrichtungen durchführbares Verfahren zum Tiefziehen von Schaum
stoff-Formteilen verwirklicht. Die Folie verkörpert dabei eine günstigst zu
nutzende Membran, die den Schaumstoff nachzieht. Dieser kann hoch
gradig porös sein. Er dehnt sich angesichts der Folie selbst dann nicht
zu stark bzw. nicht ungleichmäßig. Die Formzeiten lassen sich bis
unterhalb einer Sekunde reduzieren. Die Kleberauftragsmasse liegt bei
120 bis 150 g/m2. Die Schichtdicke des Klebers nimmt angesichts
der Nachbarschaft zur Folie bei der Dehnung des Schaumstoffes ab. Es
kann vorab schon eine gleichmäßige Vor-Dehnung der gesamten Ver
bundeinheit vorgenommen werden dadurch, daß vor Einfahren des Kern
stückes die aus Schaumstoffplatte und Selbstklebeschicht und Folie be
stehende Verbundeinheit zu einer relativ zum Kernstück konkaven Blase
bzw. Kuppel ausgebaucht wird.
Das Verfahren nach der Erfindung ist nachstehend an
hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf die aus Schaumstoffplatte,
Selbstklebeschicht und Folie bestehende, noch
unverformte Verbundeinheit,
Fig. 2 einen gegenüber Fig. 1 vergrößerten Schnitt durch
die Verbundeinheit,
Fig. 3-6 die Tiefziehvorrichtung in den vier Haupt
phasen der Fertigung,
Fig. 7 eine Draufsicht auf das Produkt und
Fig. 8 einen Schnitt gemäß Linie VIII-VIII in Fig. 7.
Zur Durchführung des Verfahrens wird
eine Verbundeinheit E verwendet, bestehend aus einer eben
flächigen Schaumstoffplatte 1 mit unterseitig aufgetragener
Selbstklebeschicht 2, die von einer schützenden Folie 3
abgedeckt ist.
Die Schaumstoffplatte 1 besteht aus Polyäthylen. Sie
weist eine Dicke von ca. 6 mm auf.
Auch die Folie besteht aus Polyäthylen. Ihre Dicke be
trägt ca. ¹/₁₀ mm.
Bezüglich des Klebers ist auf ein handelsübliches Produkt
zurückgegriffen, welches unter Wärme nicht seine Dehn
fähigkeit verliert bzw. unter Wärme noch dehnfähiger wird.
Die Flächeneinheit beträgt 120-150 g/m2.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in den
Fig. 3-6 in stark schematisierter Darstellung veran
schaulicht. Sie besteht aus einem eine Kammer 4 bildenden
Vorrichtungsunterbau 5. Dessen Formtisch 6 weist eine der
rechteckigen Umrißform der Verbundeinheit E entsprechende
Öffnung 7 auf. Die Verbundeinheit E ist so bemessen,
daß ihre Randzone 8 um ein Maß von ca. 4-6 cm den
Formtisch-Öffnungsrand übergreift. Zur Fixierung der auf
gelegten Verbundeinheit dient ein tischoberseitig angeord
neter Spannrahmen 9 von etwa der Breite der Randzone 8.
Dieser Spannrahmen ist im hinteren Bereich des Formtisches
angelenkt und wird automatisch in die Spannstellung gesteuert.
Die Folie 3 der ebenflächig zugeordneten Verbundeinheit E
weist nach unten, d. h. in Richtung der Kammer 4. Die
formtischseitige Auflagefläche, genauer gesagt der Form
tisch-Öffnungsrand ist entsprechend glatt ausgebildet, so
daß ein hoher Dichtschluß erzielt wird. Zusätzlich
kann noch eine die Formtisch-Oberfläche überragende,
kompressible Dichtungsrippe 10 am ganzen Öffnungsumfang
eingelassen sein.
Die so eingespannte Verbundeinheit wird nun beidseitig
erhitzt. Hierzu fahren entsprechend ober- und unterseitig
angeordnete Heizquellen 11 und 12 in den Bereich dieser
Verbundeinheit. Es handelt sich um elektrische Wider
standsheizungen. Diese sind in ihrer Wärmeabgabe regulier
bar. Insbesondere ist neben der horizontalen Zuführung auch
eine vertikale Verstellbarkeit gegeben.
In der anschließenden Phase nach Fig. 4 sind die Heiz
quellen 11 und 12 wieder in ihre Grundstellung zurück
getreten. Die Erwärmung der in der Kammer befindlichen
Luft führt zu einer Ausdehnung derselben mit dem Erfolg,
daß die membranartig wirkende Zwischenlage in Form der
Folie 3 die Verbundeinheit E zu einer Kuppel K ausbaucht.
Dies führt zu einer vor allem bei bizarren Formkernen
günstigen, auf die ganze Flächeneinheit verteilten Vor
streckung der Baueinheit. Um die externe Erwärmung wegen
der unmittelbaren Verbindung mit der relativ kühleren Außen
luft länger aufrechtzuerhalten, kann die obere Heizquelle
etwas später zurückgezogen werden.
Im Anschluß daran fährt das bodenseitig der Kammer 4 in
Bereitschaft gehaltene Kernstück 13 hoch. Dieses taucht
in die relativ zum Kernstück 13 konkave Kuppel bzw. Blase
der Baueinheit E ein. An den tiefsten Stellen des Kern
stückes befinden sich die Mündungen 14 von Unterdruckleitungen
15. Diese saugen die Restluft L zwischen Verbundeinheit und Form
kernstückoberfläche ab. Die Verbundeinheit schmiegt sich unter
Restdehnung an die Kontur des Kernstückes an. Hier erweist
sich die kernstückseitig liegende Folie als äußerst
gleitfähige Fläche. Die mittels der Selbstklebeschicht
an der Folie 3 gehaltene, sich noch im Stadium der Ver
formbarkeit befindende Schaumstoffplatte wird mitgezogen.
Der Kleber bildet in jeder Phase die überraschenderweise
erheblich belastbare Bindebrücke zwischen Schaumstoff
platte 1 und Folie. Die schaumstoffplattenseitige Haftkraft
der Selbstklebeschicht ist größer als die folienseitige.
Die Folie ist sogar an ihrer Innenseite durch Silikoni
sierung klebstoffabweisend, so daß die auch die Schutz
abdeckung bildende Folie später leicht abgezogen werden
kann. Trotz klebstoffabweisender Folieninnenseite findet
aber beim Tiefziehen kein Ablösen der Folie von der außen
liegenden Schaumstoffplatte statt.
Nun erfolgt das Abkühlen des erzeugten Schaumstoff-Form
teiles. Dies geschieht mittels eines oder mehrerer Kalt
luftgebläse 16. Deren Düsen sind auf die Oberfläche ge
richtet.
Durch einen über die Kanäle 15 oder zusätzliche Kanäle ein
bringbaren Luftstoß, der zwischen Folie und Formkernober
fläche tritt, wird das Formteil vom Kernstück 13 schnell
abgelöst bzw. -gehoben. Danach fährt das Kernstück wieder
nach unten. Nach Entriegeln und Hochklappen des Spannrahmens
9 kann das fertige Produkt von der Vorrichtung abgenommen werden.
Die oben erläuterten Abläufe sind voll automatisch steuer
bar. Ebenso können die flächigen Verbundeinheiten von einer
Rolle abgelängt und der Vorrichtung zugeführt werden.
Die kleberseitigen Innenkanten 16 des Formteiles zeigen
eine leichte Rauhung bzw. Kräuselung. Da diese Innen
kanten 16 meist als Orientierungslinien beim Ein- oder
Aufkleben des Formteiles genutzt werden, tritt die Kleber
schicht zunächst nur teilflächig in Haftverbindung, so daß
gegebenenfalls noch Lagekorrekturen möglich sind. Ist
das Formteil in seine richtige Lage gebracht, kann durch
festes Andrücken dieser Kantenzone nun die ganze Klebefläche
in Haftverbindung gebracht werden.
Großflächige Formteile werden zum erleichterten Verlegen
geteilt. Dies kann durch den Montierenden erfolgen. In
solchen Fällen kann das Kernstück entsprechende Schnittmarken
aufweisen, die in der Folie leichte, jedoch sichtbare Ein
drückungen hinterlassen.
Andererseits kann das Ausschneiden aber bereits am Form
tisch durch dort vorgesehene Stanzmesser erfolgen.
Wie aus Fig. 8 ersichtlich, sind die Formteilwände
zufolge der Dehnung in den tieferen Ziehzonen etwas
querschnittsdünner. Dies gilt im Prinzip auch bezüg
lich der Selbstklebeschicht 2 und der die Zwischenlage
bzw. Membrane bildenden Folie 3.
Der Formcharakter, wie er aus den Fig. 6 und 7 deutlich
wird, bedarf keiner näheren Erläuterungen, da es sich um
eine spezielle Form handelt, welche je nach den Wandformen
der zu isolierenden bzw. schalldämmend zu verkleidenden
Räume erheblich variieren kann.
Claims (2)
1. Verfahren zum Tiefziehen von Schaumstoff-Formteilen aus ebenen
Schaumstoffplatten, welche in mehrschichtigem Verbund gestaltet sind mit
mindestens auf der einen Breitseite liegender Folie und welche in einem
Rahmen gespannt, beidseitig erhitzt und daran anschließend gegen die
dem Formprofil entsprechende Oberseite eines in die Rahmenebene ein
fahrenden Kernstückes angesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folie (3) mindestens auf ihrer dem Schaumstoff zugekehrten Seite kleb
stoffabweisend gestaltet und mittels einer Selbstklebeschicht (2) auf der
Schaumstoffplatte (1) befestigt ist und diese Verbundplatte mit der
Folienseite dem Kernstück (13) zugekehrt in den Rahmen gespannt, und
nach dem Erhitzen gegen das in die Rahmenebene einfahrende Kernstück
angesaugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus
Schaumstoffplatte (1) Selbstklebeschicht (2) und Folie (3) bestehende, in
den Rahmen (9) eingespannte Verbundeinheit (E) vor Einfahren des
Kernstückes (13) in eine relativ zum Kernstück (13) konkave Kuppel (K,
Fig. 4) ausgebaucht wird.
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