DE286245C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11B—PRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
- C11B11/00—Recovery or refining of other fatty substances, e.g. lanolin or waxes
- C11B11/005—Lanolin; Woolfat
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 286245 -. KLASSE 23«. GRUPPE
Dr. J. LIFSCHÜTZ in HAMBURG.
1 · ι
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Januar 1914 ab.
Bekanntlich läßt sich nach dem deutschen Patent 76613 aus dem Fett der Schafwolle
ein erheblicher Teil seiner wachsartigen Bestandteile durch Fuselöl gewinnen. Die Ausbeute
an diesem wertvollen WachskÖrper ist aber bei diesem Verfahren so gering — sie
beträgt 8 bis 10 Prozent vom Fett —, daß das Verfahren nicht zur industriellen Ver-
.<■ wertung gelangen konnte.
Langjährige Versuche nach dieser Richtung haben jedoch gezeigt, daß man zu befriedigenden
Ausbeuten an einem guten Wollfettwachs gelangen kann, wenn man das RoIi-'
material, bevor man es mit Lösungsmitteln bearbeitet, zunächst einer teilweisen Verseifung
unterwirft. Es wurde nämlich gefunden, daß die flüssigen, leicht schmelzbaren und
fettigen Anteile von' dem Alkali zuerst angegriffen werden, so daß erst, nachdem diese
gespalten sind, die höher schmelzbaren festen Substanzen zur Verseifung gelangen. Unterwirft
man demnach Wollfett der Verseifung und zieht während derselben Proben, die man
mit Alkohol oder Benzinalkohol in der Kälte auswäscht, so erhält man nach Aussäuern des
ungelösten Anteils einen mehr oder minder hoch schmelzenden Wachskörper, der qualitativ
der Zusammensetzung der natürlichen Wachsarten nahekommt.
Ein, Beispiel zur Ausführung des Verfahrens ist folgendes:
100 Teile Wollfett werden mit 15 Teilen
kaustischen Kalis oder dessen Äquivalent an anderen Alkalien oder alkalischen Erden in
üblicher Weise einer Verseifung unterworfen. Während der Verseifung werden aus der Masse
von Zeit zu Zeit Proben gezogen, die mit Lösungsmitteln, wie Alkohol oder Benzinalkohol
bei gewöhnlicher Temperatur extrahiert werden. Der ungelöste Rückstand wird mit Säure behandelt und über Wasser ausgeschmolzen.
Hat eine Probe einen wachsartigen Körper von je nach Bedarf mehr oder minder hohem Schmelzpunkt und wachsartiger
Knetbarkeit ergeben, so wird die Verseifung unterbrochen und die ganze Masse
ebenso behandelt wie die kleinen Proben.
Die fertig ausgelaugte Masse kann übrigens auch ohne Behandlung mit einer Säure zu
vielen technischen Zwecken, z. B. als Bohnermasse gebraucht werden. Die abfallenden
Laugen können dann nach Beseitigung des Lösungsmittels in bekannter Weise auf Wollfett-Fettsäure
verarbeitet werden.
Als Rohmaterial kommen naturgemäß nicht bloß rohe Wollfettarten, sondern auch die
Wollfett-Fettsäuren des Handels, die bekanntlich auch erhebliche Mengen wachsartiger
Ester und Alkohole enthalten, sowie andere ähnliche Abfallfette in Betracht. Als Lösungsmittel
werden zweckmäßig Weingeist oder Holzgeist verwandt. Es können aber auch
andere wasserlösliche Lösungsmittel sowie Gemische derselben mit Kohlenwasserstoffen, wie
Benzin, Benzol u. dgl. verwendet werden. Leitender Gesichtspunkt ist stets die größere
oder geringere Annäherung der Produkte an die natürlichen Wachsarten in Schmelzpunkt,
Knetbarkeit und Verseifbarkeit. Die Produkte sind auch in ihren chemischen und physikalischen
Konstanten den natürlichen Wachsarten recht ähnlich. Sie besitzen eine Säure-
zahl von 30 bis 40 und eine Verseifungszahl von 60 bis 75. Je nach der Behandlung mit
Lösungsmitteln besitzen die Produkte einen Schmelzpunkt von 58 bis 68° C. Der Schmclzpunkt
kann aber auch weiter erhöht werden, je nachdem man die Extraktion weit genug
ausdehnt.
Man erhält also nach diesem Verfahren aus dem stark fettigen und zähen Wollfett einen
Körper mit wachsartigen Eigenschaften. Analog den natürlichen Wachsarten schmilzt er
oberhalb 500C und besteht aus freien hoch-,
schmelzbaren Alkoholen, ebensolchen Wachsfettsäuren und noch unverseiften aber gleichfalls
hochschmelzbaren Substanzen. Dies kennzeichnet den Effekt des Verfahrens und unterscheidet es von den bereits bekannten
Verfahren, welche lediglich auf eine Trennung der Spaltungsprodukte des Wollfettes in technisch
reine Fettsäuren und ebensolche iVlkohole hinauslaufen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung eines wachsartigen Körpers aus Wollfett o. dgl., dadurch ,gekennzeichnet, daß man das Wollfett so weit verseift, bis eine gezogene Probe wachsartige Eigenschaften und einen zweckmäßig über 500C liegenden Schmelzpunkt zeigt, worauf die Masse gemäß dem Verfahren des Patents 286244 m^ Weingeist oder Holzgeist extrahiert und gegebenenfalls mit einer Säure behandelt wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE286245C true DE286245C (de) |
Family
ID=541584
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT286245D Active DE286245C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE286245C (de) |
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0
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