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DE2856939A1 - Verfahren zur gewinnung von intravenoes-vertraeglichen gammaglobulinen - Google Patents

Verfahren zur gewinnung von intravenoes-vertraeglichen gammaglobulinen

Info

Publication number
DE2856939A1
DE2856939A1 DE19782856939 DE2856939A DE2856939A1 DE 2856939 A1 DE2856939 A1 DE 2856939A1 DE 19782856939 DE19782856939 DE 19782856939 DE 2856939 A DE2856939 A DE 2856939A DE 2856939 A1 DE2856939 A1 DE 2856939A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gamma
globulin
gamma globulin
precipitate
precipitating
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19782856939
Other languages
English (en)
Inventor
Waldemar Prof Dr Schneider
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Schura Blutderivate & Co GmbH
Original Assignee
Schura Blutderivate & Co GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Schura Blutderivate & Co GmbH filed Critical Schura Blutderivate & Co GmbH
Priority to DE19782856939 priority Critical patent/DE2856939A1/de
Publication of DE2856939A1 publication Critical patent/DE2856939A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K16/00Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies
    • C07K16/06Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies from serum

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von intravenös-verträglichen
  • Gammaglobulinen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von iv-verträglichen Gammaglobulinen aus einem Gammaglobulin-Rohniederschlag von Blut, der mittels üblicher Fällmethoden wie durch Cryo-Athanol-Fraktionierung gewonnen wurde, durch Unlöslichmachen des antikomplementären Gammaglobulin-Anteils in einer wäßrigen Lösung des Rohniederschlages durch Bindung desselben an ein wasserlösliches Polymer und anschließendes Ausfällen der unlöslichen Bestandteile.
  • Zu den im Plasma des Blutes gelösten Stoffen gehören u.a die Gammaglobuline, die für die Behandlung und Prophylaxe von Infektionen eingesetzt werden. Zur Isolierung der Gammaglobuline müssen möglichst alle anderen im Plasma vorhandenen Substanzen entfernt werden, damit es möglichst rein zur Verfügung steht.
  • Zur Fällung und Isolierung von Gammaglobulinen aus Blut bedient man sich insbesondere eines unter dem Namen "COHN-Methode" bekannten Verfahrens (COHN et al., J. Amer. Chem. Soc., Vol. 68, pp. 459 ... 475; Vol. 72, pp. 465 ... 474). Dieses Verfahren geht aus von einem aus verschiedenen Blutproben gemischten Plasma. Es ist im Prinzip eine fraktionierte Fällung unter verschiedenen Konditionen. Bei der ersten Stufe wird bei -3 0C und einem pH-Wert von 7,2 bei einer Xthanolzugabe von 8 % zunächst als erstes Sediment vornehmlich Fibrinogen abgeschieden. Die überstehende Flüssigkeit wird in einer zweiten Stufe mit etwa 19 % Äthanol bei pH 5,6 gefällt. Der Niederschlag enthält vorwiegend Gammaglobulin. Zur Reinigung dieses, als COHN-Fraktion II-III bezeichneten Niederschlages wird dieser wieder aufgelöst und zunächst bei pH 5 und 8 % Äthanol erneut gefällt.
  • Der verbleibende überstand wird dann mit 25 % Äthanol bei pH 7, 2 erneut gefällt. Der dabei entstehende Rohniederschlag besteht aus mindestens 90 % Gammaglobulinen. Der Niederschlag wird in einer geeigneten Pufferlösung aufgenommen und steht nach Sterilfiltration für die Anwendung am Menschen bereit.
  • Es hat sich gezeigt, daß in zahlreichen Fällen Gammaglobulin-Präparate, die auf die vorbeschriebene oder andere Weise gewonnen wurden, antikomplementär wirksam sind, so daß bei intravenöser Verabreichung durch körpereigene Reaktionen Komplikationen entstehen.
  • Es ist daher bereits versucht worden, die Intravenösverträglichkeit von Gammaglobulinen durch weitere Reinigung des Rohniederschlages zu erhöhen. Es sind verschiedene Verfahren bekannt, die antikomplementäre Wirksamkeit (ÅCA) wirksam auszuschließen, sei es durch physikalische, sei es durch chemische Methoden.
  • Als Beispiele seien aus der Literatur genannt: 1. Behandlung mit geeigneten Enzymen, z. B. Plasmin; 2. Hydrolyse bei hoher Wasserstoffionenkonzentration (z. B.
  • bei pH 4.0); 3. Modifizierung mit B-PropiOlacton.
  • Weitere Verfahren finden sich abgehandelt in der Beschreibungseinleitung zur GB-PS 1 372 953. In dieser Patentschrift wird im Gegensatz zu dem bisher angeführten Stand der Technik ein Verfahren zur Gewinnung von iv-verträglichen Gammaglobulinen beschrieben, bei dem aus dem Gammaglobulin-Rohes niederschlag die ACA entfernt wird, inSdemYdurch ein wasserlösliches Salz bzw. ein wasserlösliches lineares, fadenförmiges, ungeladenes Polymer zu einem unlöslichen Komplex gebunden und ausgefällt wird. Als Polymer wird insbesondere Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von 6.000 in einer Menge von 4,5 ... 7 g/100 ml Lösung verwendet, die mindestens 3 g Gammaglobulin/100 ml Lösung enthalten muß.
  • Anstelle des PEG werden als Fällungsmittel auch wasserlösliche lineare ungeladene Fadenpolymere in äquivalenten Mengen vorgeschlagen, wobei Dextran, Polyvinylalkohol, Polyvinylpynblidon, Nonylphentläthoxilat und Polyalcylenglykol genannt, jedoch keine Beispiele angegeben werden.
  • Es zeigt sich jedoch, daß trotz der fraktionierten Fällung mit PEG immer noch ACA im gereinigten Gammaglobulin vorhanden ist. Es wird daher vorgeschlagen, einen weiteren Aussalzschritt zur ACA-Entfernung anzuschließen. Die Notwendigkeit des weiteren Aussalzschrittes ergibt sich aus der mangelnden Selektivität des PEG, wobei bei der ACA-Fällung auch natives Gammaglobulin mitfällt bzw. bei der anschließenden Fällung des nativen Gammaglobulin noch mitgefälltes ACA-Material vorhanden ist. Aus diesem Grunde ist der Anteil nativer Moleküle im gewonnenen Produkt nicht 100 %. Demgegenüber stellt sich die Aufgabe, aus dem Gammaglobulin-Rohniederschlag mit hoher Ausbeute Gammaglobuline zu gewinnen deren Anteil an nativen Gammaglobulin-Molekülen praktisch 100 % ist, so daß die antikomplementäre Wirksamkeit völlig unterdrückt ist und das.Globulin zur intravenösen Anwendung bedenkenlos geeignet ist. Auch soll die Lagerfähigkeit des neuen Produktes wesentlich gegenüber solchen Produkten erhöht sein, die einen geringeren Anteil an nativen Gammaglobulinen enthalten.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Erfindung, bei dem der Gammaglobulin-Rohniederschlag in einer wäßrigen Lösung aufgenommen wird, in der als wasserlösliches Polymer Humanalbumin in einer Konzentration von 0,3 bis 3 Gew.-% in der Lösung vorliegt, die einen pH-Bereich von 4,0 bis 8,0 aufweist. Aus dieser Lösung wir der antikomplemetäre Anteil ausgefällt.
  • Das eingesetzte Albumin dient zur Trennung von denaturierten Molekülen von solchen, die gewonnen werden sollen. Es bewirkt einen Schutz der nicht-aggregierten Gammaglobulin-Moleküle vor Au llung. Durch Zugabe des Albumins ist die nachfolgende, an sich bekannte Fällung des nativen Gammaglobulin in der genauen Selektierung wesentlich verbessert.
  • Die Lösung des Gammaglobulin-Rohniederschlages in der gepufferten Albumin-Lösung enthält demnach ausfällbare und nicht ausfällbare Bestandteile. Sie wird in einem nachfolgenden fraktionierten Fällungsverfahren, beispielsweise mit Polyäthylenglykol, von den ausfällbaren (antikomplementären) Bestandteilen befreit. Hierzu wird vorzugsweise der Albumin-Lösung mit dem Rohniederschlag in einem ersten Schritt 10 % Polyäthylenglykol zugegeben. Dabei werden die antikomplementären Bestandteile zusammen mit Albumin ausgefällt und anschliessend zentrifugiert. Der verbleibende Überstand wird bei pH 7,0 - 7,2 mit 20 % Polyäthylenglykol versetzt und erneut zentrifugiert. Der jetzt gewonnene Niederschlag enthält praktisch völlig z eines Gammaglobulin. Es'wird zweckmäßigerweise in einer physiologischen Kochsalzlösung gelöst und auf eine Konzentration von 5 % Eiweiß gebracht. Nach Sterilfiltration steht die Lösung zur therapeutischen, insbesondere intravenösen, Anwendung zur Verfügung.
  • Vorzugsweise wird der Gammaglobulin-Rohniederschlag in einer gepufferten Albumin-Lösung aufgenommen, die einen pH-Bereich zwischen 4,4 und 4,9 bzw. 6,6 und 7,2 aufweist.
  • Die einzelnen Verfahrensschritte werden anhand eines Beispieles erläutert: 1. Herstellung des Gammaglobulin-Rohniederschlages Es wird ausgegangen von einem gesmmmelten Humanblut-Plasma.
  • Dieses wird zur Auslösung einer Fällungsreaktion mit 8 Gew.-t Äthanol bei einem pH-Wert von 7,2 bei -30c versetzt. Aus dem Plasma wird die sog. Fraktion I nach C0HN ausgeschieden. Die aufstehende Flüssigkeit wird anschließend bei -5 0C und einem .pH-Wert von 5,8 mit 19 % Äthanol versetzt. Es scheidet sich die sog. Fraktion II-III aus, die aus Gamma-Globulinen besteht.
  • Der Niederschlag wird wieder aufgelöst und bei pH 5 und 8% Äthanol erneut gefällt. Der verbleibende überstand wird dann mit 25 % Äthanol bei pH 7,2 erneut gefällt. Der hierbei entstehende Rohniederschlag (= Fraktion II) besteht aus mindestens 90 % Gammaglobulin.
  • 2. Herabsetzung der antikomplementären Wirksamkeit Um den Gammaglobulin-Rohniederschlag weiter zu reinigen, wird dieser in einer gepufferten, wäßrigen Lösung mit einem pH-Wert von 6,7 in einer Konzentration von 6 % erneut gelöst. In dieser wäßrigen Lösung sind weiterhin etwa 0,6 Gew.-% Humanalbumin (Zugabe einer entsprechenden Menge eines Präparates "Albumin human 5 %, Hersteller Blutspendedienst des DRK, Institut Hagen) gelöst. Das Albumin führt selbst nicht zu einer Fällungsreaktion, sondern ermöglicht die Trennung der erwünschten und nicht erwünschten Gammaglobulin-Anteile.
  • Die eingentliche Fällung erfolgt in an sich bekannter Weise.
  • Der Lösung des Rohniederschlages werden 10 Gew.-% Polyäthylenglykol zugeführt. Es scheiden sich die antikomplementären Bestandteile des Gammaglobulins durch Bildung unlöslicher Komplexe aus. Das Gemisch wird zentrifugiert. Der verbleibende Überstand, der das reine Gammaglobulin enthält, wird nochmals bei pH 7,2 mit 20 Gew.-% Polyäthylenglykol versetzt. Es scheidet Sicih ein Niederschlag des reinen Gammaglobulins ab. Dieser wird zentrifugiert und erneut in einer physiologischen Kochsalzlösung aufgenommen und auf eine Konzentration von 5,2 % Eiweiß gebracht und anschließend sterilfiltriert. Hiernach steht er zur therapeutischen Anwendung bereit. Das Präparat enthält hochreines Gammaglobulin, das zur intravenösen Anwendung geeignet ist.
  • Das vorstehende Beispiel kann dadurch variiert werden, daß der pH-Bereich der gepufferten Albumin-Lösung zwischen 4,0 und 8,0, vorzugsweise zwischen 4,4 und,9 bzw. 6,6 und 7,2 lieg Es haben sich die beiden letztgenannten Bereiche als günstig erwiesen.
  • Der Gehalt an Albumin beträgt vorzugsweise 0,8 - 1,5 Gramm pro 100 ml Lösung, wobei sich ein Optimum der Wirksamkeit dann ergibt, wenn der Anteil des Gammaglobulin-Rohniederschlages in der Lösung 5 Gew.-% bei einem Gehalt von etwa 1,0 Gew.-% Albumin beträgt.
  • Das nach dem neuen Verfahren gewonnene Gammaglobulin ist praktisch zu 100 % rein und entspricht dem Gammaglobulin des ursprünglichen Blutserums vollständig. Durch die Verwendung von Albumin ist auf jeden Fall die physiologische Verträglichkeit gesichert. Die Gammaglobulin-Moleküle sind nicht modifiziert oder chemisch verändert. Aus diesen Eigenschaften resultieren auch die in Versuchen überprüften weiteren vorteilhaften Eigenschaften des Gammaglobulins gemäß dem neuen Verfahren, nämlich seine sichere Intravenösverträglichkeit.

Claims (3)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Gewinnung von iv-verträglichen Gammaglobulinen aus einem Gammaglobulin-Rohniederschlag von Humanblut, der mittels üblicher Fällmethoden, wie durch Cryo-Äthanol-Fraktionierung gewonnen wurde, durch Unlöslichmachen des antikomplementären Gammaglobulin-Anteils in einer wäßrigen Lösung des Rohniederschlages durch Bindung desselben an ein wasserlösliches Polymer und anschließendes Ausfällen der unlöslichen Bestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliches Polymer Humanalbumin verwendet wird, welches in einer Konzentration von 0,3 bis 3 Gew.-% in der Lösung vorliegt, die einen pH-Bereich von 4,0 bis 8,0 aufweist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Bereich zwischen 4,4 und 4,9 liegt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Bereich zwischen 6,6 und 7,2 liegt.
DE19782856939 1978-12-13 1978-12-13 Verfahren zur gewinnung von intravenoes-vertraeglichen gammaglobulinen Withdrawn DE2856939A1 (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0122909A1 (de) * 1983-03-16 1984-10-24 IMMUNO Aktiengesellschaft für chemisch-medizinische Produkte Immunglobulin-G-hältige Fraktion
EP0122558A2 (de) * 1983-04-06 1984-10-24 Armour Pharmaceutical Company Zubereitung eines intravenösen Immunglobulins
EP0155235A2 (de) * 1984-03-13 1985-09-18 Swiss Red Cross Behandlung der Frühlingskonjunktivitis
US4732863A (en) * 1984-12-31 1988-03-22 University Of New Mexico PEG-modified antibody with reduced affinity for cell surface Fc receptors

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