DE2840762B2 - Steuersystem für einen Medikamentennebler für medizinische Beatmungsventilatoren - Google Patents
Steuersystem für einen Medikamentennebler für medizinische BeatmungsventilatorenInfo
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Description
Die Verwendung volumenbegrenzter medizinischer Ventilatoren zur Versorgung eines Patienten mit
Atemgas mit bestimmtem Sauerstoffgehalt und Atemvolumen wird beispielsweise in der IIS- PS 38 31 595
beschrieben. Bei der Verwendung solcher Ventilatoren ist es manchmal nötig, vorgeschriebene Medikamente
oder Heilungshilfsstoffe dem Alemgas zuzusetzen. Dabei ist es üblich, die Medizin oder den lleilungshilfsstoff
mittels eines elektrisch betriebenen Hilfssleuersysiems,
das einen Medikamentcnverncbler aufweist, beizugeben. Der Vernebler wird dabei mit dem
Atemkreis verbunden und durch einen fortwährend laufenden motorgetriebenen Kompressor betrieben.
Elektrische Systeme dieser Art haben jedoch bei der Verwendung mit den beschriebenen medizinischen
Ventilatoren bedeutende Nachteile. So sollten elektrisehe Bestandteile oder elektrische Verbindungen, die
bei Anwesenheit von Sauerstoff oder sauerstoffangereicherten Gasen gefährlich sind, aus Sicherheitsgründen
in einer solchen Ausrüstung nicht 'Mithalten sein. Außerdem ist für die Hilfsausrüstung, die einen
elektrischen Motorkompressor umfaßt, eine Notsironiquelle
vorhanden, wodurch die Ausrüstung vergleichsweise teuer wird.
Bei einer bekannten Ausführung eines medizinischen Ventilalorsystems zur Eingabe von Medikamenten mit
einem pneumatischen Vernebler wird eine kombinierte Befeuchter- und Medikamenten-Verneblereinheit direkt
in Reihe in die Gawersorgungslcitung geschaltet, (.lic zur !lastverteiler- und Zunicßkammer für den
Atemkreis führt. Diese Anordnung ist jedoch nicht zufriedenstellend, da die Verunreinigung infolge der
Kondensation der mit Medikamenten angereicherten Feuchtigkeit in der Meßkanimer während des Durchtritts
des befeuchteten Gases in den Beatmungskreis Probleme schafft. Es ist deshalb nach jeder Behandlung
eines Patienten eine Sterilisation erforderlich, um die Kammer und andere Bestandteile zu reinigen.
Daher sind derartige Medikiiiiientenverneblersy.)teme
für medizinische Ventilatoren unzufriedenstellend.
besonders dann, wenn ein automatisches, verläßliches,
sicheres und sauberes System für die Zugabe von Medikamenten an den Beatmungskreis für einen
Patienten erforderlich ist
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfind-uig liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Steuersystem für Medikainentennebler
mit einem pneumatisch betätigten medizinischen Ventilator des volumenbegrenzten Typs, der ein
Drucksignal abgibt, das den Anfang der Einatemzeit angibt, zu schaffen, das sicher und sauber arbeitet und
gleichzeitig preiswert ist
Die vorliegende Erfindung umfaßt im wesentlichen ein rein pneumatisches System zum wirksamen und
sicheren Zugeben eines oder mehrerer Medikamente in den Beatmungskrtris eines volumenbegrenzten medizinischen
Ventilators. In seiner einfachsten Form wird ein für die Zugabe eines oder mehrerer Medikamente
verwendeter Vernebler direkt mit dem lieatmtingskreis
unmittelbar in Atemgasrichiung vor dem Patientenadapter
oder der Beatmungsröhre verb-uiden. Der
Vernebler wird durch Druckgas angetrieben, dessen Zugabe in erster Linie durch ein Übergabeveniil oder
ein gleichwertiges Element gesteuert wird, das wiederum durch ein »AusatmungsveruiU-Drucksignal angesteuert
wird, wobei das genannte Signal den Beginn der Hinatmung anzeigt. Dieses Dnicksignul wird durch den
Venlilator entsprechend dem Zeitablauf des Beatmungszykliis
des Patienten erzeugt. In dieser Betriebsart wird der Vernebler so lang betrieben, v>
ie das Aiisutnuingsventilsign.il an dem Übergabeventil anliegt,
d. h. wahrend der gesamten Finainiungsperiode. Dementsprechend
hängt das Gesamtvolumen des dem Patienten /!!geführten Gases von der gesamten
Einalimingszeit ab.
Iu einer bevorzugten Ausfüllt ungsform wird ein
kolbengesteiierter, ausdehnbarer und /usammendrückbarer
Balg mittels Rückst hl.!^ventilen einerseits mit
dein Vernebler und andererseits mit dem Beatmungskreis
verbunden Der Kolben wird durch Gasdruck entsprechend dem Aiisutcimcntilsignnl so betrieben,
daß er den Balg zusammendrückt, und das darin enthaltene Gas austreibt und wird mit einer Feder
zurückgestellt, so daß sich tier Balg wieder ausdehnt.
Die Ausdehnung tritt während des Ausatemvorganges entsprechend dem Atisalenneiitilsignal auf, und während
der Ausdehnung wird ein Einheitsgasvolumen vom Sauerstoff-Steuersystem ties Ventilators abgezogen.
Während der darauffolgenden Einatmung wird dieses Gasvoluinen durch tlie Wirkung des Kolbens ausgetrieben
und über den Medikamentenvernebler dem Beatniungskreis wieder zugeführt. In dieser Ausführungsform
wird das dem Patienten /ugeführte Atcmgasvolumen
etwas erhöht, jedoch bleibt sein Sauerstoffgehalt unverändert.
Bei der beschriebenen Kolben/Balganordmmg mit
Federrücksiellung wird vorzugsweise das Einheilsgasvolumcn
jeweils direkt vom normalen Beatmungskreis während der Einatmung abgenommen. Während des
gleichen Einatmungsabschnities drückt der Kolben unter der Einwirkung von Gasdruck den Balg
zusammen, um das Gas aus ihm zu drücken und durch den Vernebler dem Beatmiingskreis wieder zuzuführen.
Die erforderliche Reihenfolge wird durch eine einmal ablaufende (one-shot-liining) Zeitschaltung gesteuert,
die durch ein Ausatcmventilsignal getriggert wird, und tlie die Einwirkung der Federkraft und des Druckgases
auf den Balgkolben kontrolliert. Bei dieser bevorzugten Form wird tk;s gesamte dein Patienten /.ugeführte
Gasvolumen nicht verändert, da die Betätigung de·.
Balges in den Grenzen eines einzigen Beatinungszyklus abläuft, und der Sauerstoffgehalt des wieder vereinigten
Gasstroms bleibt gleichfalls ungeänderi.
, Beim erfindungsgemäßen System können das Beat inungsvolumen und der Sauerstoffgehalt des Beat mungsgases für den Patienten im wesentlichen konstant gehalten werden. Ferner ist es möglich, den den Vernebler betätigenden Gasdruck durch Ventile, die auf
, Beim erfindungsgemäßen System können das Beat inungsvolumen und der Sauerstoffgehalt des Beat mungsgases für den Patienten im wesentlichen konstant gehalten werden. Ferner ist es möglich, den den Vernebler betätigenden Gasdruck durch Ventile, die auf
in ein von dem Ventilator erzeugtes Atemzvklussigiul
ansprechen, getrennt zu steuern. Außerdem kann cm Einheitsgasvolumen zeitweilig von dem Beatmungskreis
während des Einatmungsvorganges abgezogen und daraufhin zwangsweise dein Kreis durch einen Verneb-
r, ler wieder zugeführt werden, um in dem gleichen
Beatmungszyklus ein oder mehrere Medikamente zuzuführen.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnuii.;
.'ti zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Medika mentenvernebler-Steucisystcms nach der Erfindung in
Benutzung mit einem :neili/inisehen Ventilator des volumenbeschrankten I yps.
.'". Fig- eine andere Ausbildungsform eines eilin
dungsgcmalk-n Steuersvsieins. bei dem ein Antt.il des
Atemgases /.eitweihg von dem System abgezogen uiiil
daraufhin durch einen Medikamentenvernebler in den Patienten - Dealimingski eis /ui lit kgelührt wird,
in F ig. i eine schein.!tische Darstellung einer bevor/iii:
ten Ausführungsfoim tier Erfindung ähnlich I i g. 2. um
zusätzlicher Sicuercinriihuing zur Überwachung Ji".
Zeitablaufes für ilen Abziehvorgang eines Anteils <l,·,
Beatmungsgases und tier Kiit kleitiing ties Gases im1
ι. Medikamenten/ugabe /η dem Be.iimiingskreis wahrend
dergleichen Einaimungszcil.
Fig.-J eine schematische Darstellung du- in F i j.· !
angedeuteten zusätzlichen Steuereinrichtung, und
Fig. ) ein Diagramm ties DriickabLiufs übe; der /eil
Fig. ) ein Diagramm ties DriickabLiufs übe; der /eil
in in der Schaltung nach Fig. 4.
In tier in Fig. I dargestellten Ausführung der
Erfindung wird das weiter unten beschriebene Verne blersystem '.iir Zugabe von Medikamenten in das
Bcatmungsgas für den Patienten in Verwendung mil
r. einem medizinischen Ventilator 10 dargestellt, der von
der in US-PS 38 31 >1)) beschriebenen Art, ein rein
pneumatisch betriebener Ventilator, sein kann. Ein voibestimmtes Gasvolumeii wild durch diesen Ventila
tor über eine Bcutmungsscluluing 12, eine Verbindung
.(ι 16 dem Patientenadapter oder tier Beatmungsröhre Il
zugeführt. Dieses Beatmiiiigsgas hat, je nach den
Anforderungen, einen vorbestimmten Sauerstoffgehalt. Das Vcntilatorsystoni besitzt in der angezeigten Weise
eine Sauerstoffvei soigung, durch tlie beispielsweise mn
">■. !,4") bar unter Druck gesetzter Sauerstoff zugeführt
wird und stellt ilen Sauerstoffgehalt der Beaimungsluft
entsprechend einer vorgegebenen Einstellung ein.
Mit dem Beatmungskreis 12 ist unmittelbar vor dein Patientenadapter 14 ein Medikamentenvernebler N
»in verbunden, tier direkt in den Beatmungskreis mündet,
und nicht, wie in den gebräuchlichen Einrichtungen in Reihe mit der Heatmiingsleilung geschaltet ist. Vor der
Einmündung des Verneblers ist in dem Beatmungskreis ein !'onventioneller I liter F und ein Befeuchter //
i.i enthalten, so daß das mit Medikamenten versehene
Beatmungsgas direkt dem Patienten zugeführt wird.
Der Paticntcnadaptcr 14 ist an einer Verbindungsstelle
16 mit einer AusateinleituiiK 18 verbunden. Diese
Leitung steht während des Ausatemvorgangs zur Umgebung hin offen und wird während des Einatmens
durch die Membran eines Ausatcmvcntils 20 vom bekannten Pilzlyp verschlossen. Der Ventilator 10
erzeugt ein Drucksignal während des Einatemvorgangs entsprechend dem eingestellten Einatem-Ausatem-Zyklus;
dieses Signal wird über die Leitung 24 an das Ventil 20 weitergeleitet, so daß die Vcntilmcmbran während
dieser Zeit in die gestrichelt angedeutete Stellung 22 gedehnt wird und die Ausatemleilung 18 verschließt.
Auf diese Weise wird die Ausatcmleitung 18 während
der Einatmung verschlossen, so daß sichergestellt ist, daß der Patient nur über den Bealinungskreis 12
Beatmungsgas erhält.
Wenn das vom Ventilator stammende Drucksigna! am Ende des Einatmungszeitraums unterbrochen wird
fällt die Membran in die durchgezogen eingezeichnete Stellung zusammen, und der Patient kann durch die
Ausatemleitung 18 frei ausatmen. Dieses Ventilatordrucksignal, hier »Ausatemventilsignal« genannt,
steuert entweder direkt oder indirekt, je nach der Ausführungsform der Erfindung, den Betrieb des
Ncblers in der nachfolgend beschriebenen Weise. Nach Γ ig. I wirkt das Ausatemventilsignal von Leitung 24
direkt durch die Leitung 26 und ein Umschaltventil 28 zur Steuerung eines fluidisch-pneumatischen Übergabevcntils
30, welches wiederum Druckgas an den Nebler weitergibt oder absperrt, wenn das Steuersignal anliegt
oder nicht anliegt. Das Übergabeventil ist ein handelsübliches Gerät, das beispielsweise von der Firma
Clippard Instrument Laboratories vertrieben wird.
Zur erleichterten Darstellung ist das Übergabeventil 30 in Fig. 1 schematisch als eine einfache Membrananordnung
dargestellt, die eine eine Druckgasquclle mit dem Nebler verbindende Gasleitung durchschallet bzw.
sperrt. Das Ventilgehäuse 32 ist durch eine flexible Teilungsmembran 38 in zwei Kammern 34 und 36
unterteilt. Die Kammer 34 ist mit der Leitung 26 für das ankommende Signal verbunden. Fin Ventilelement 40 in
der Kammer 36 besitzt einen Gasdurchlaß 42, der an ■■,einen entgegengesetzt liegenden Enden offen ist und
ist so mit der Membran 38 verbunden, daß es sich mit dieser bewegt. In der abgesenkten Stellung der
Membran verbindet das Ventil die Sauerstoffdruckleitung 48 und die Druckübeitragungsleitung 50 zum
Vernebler N dadurch miteinander, daß die mit diesen Leitungen verbundenen Röhren 44 bzw. 46 in
Ausrichtung mit dem inneren Durchgang 42 des Vcntilelementes 40 kommen. Zur Begrenzung des
Sauerstoffdruckes, der beispielsweise 3.45 bar beträgt, sind Druck- und Durchfluß-Steucrdrosseln 52 und 54 in
die Verneblerdruckleitung 50 bzw. von ihr ins Freie führend angebracht, um den Druck im Vernebler auf 140
bis 200 Millibar (=2 bis 3 psi) abzusenken.
Der Vernebier oder Nebler N selbst, der das
Medikament oder die Medikamentmischung enthält, kann ein Nebler der Induktionsart sein; beispielsweise
kann ein Signal von Druckgas in eine Venturi-Düse od. dgl. gerichtet werden, so daß damit ein Mitreißen
des Medikaments in den Luftstrahl induziert wird, in
dem das Medikament vernebelt und mit dem Gas gemischt wird, wenn es den Nebler verläßt
Wenn in der Leitung 26 kein Drucksignal anlegt, z. B.
während des Ausatemvorgangs, befindet sich das Übergabeventil 30 in seiner Sperrstellung wie dargestellt
und es wird kein Druck zum Betrieb des Neblers übertragen. Während des Einatemvorgangs, wenn das
Ausatemventilsignal in der Leitung 26 anliegt und auf
das Übergabeventil 30 übertragen wird, wird dageget unter Druck stehendes Gas dem Nebler zugeführt. Au
diese Weise wird während des Einatmens ein Druck kreis zum Antrieb des Neblers und zur Einführung de>
Medikamentes in den Bealinungskreis 12 betrieben. It
diesem Betriebszustand wird der Vernebler wahrem der Gesamtlänge des Ausatemventilsignals, d. h. wäh
rcnd des gesamten Einatemvorgangs betrieben, so daf das Gasvolumen und dessen Sauerstoffgehall, das den
Patienten zugeführt wird, von der Länge dieses Signal« abhängt. Obwohl das Atemvolumen und scm Sauerstoff
gehalt durch die Vorrichtung nach Fig. I nicht gaiu
präzise reguliert werden, ergibt diese Belricbsar dennoch ein praktisches und sehr aufwendiges System
das mit einem volumenbegrenzten medizinisches Ventilator der beschriebenen Art verwendet werdei
kann.
In Fig. 2 ist eine vorteilhafte Weiterentwicklung dei
Erfindung schematisch dargestellt, bei der ein gegebe ner Anteil des Beatmungsgases zeitweilig von den
Ventilatorsystem durch ein kolbenbetätigtes Balggerä 60 abgezogen und daraufhin unter Einfluß des
Kolbendrucks durch den Nebler A/dem Bcatmungskrei"
12 wieder zugeführt wird. In dieser Ausführungsforn sind der Beatmungskreis 12 und die Ausatemventilsi
gnal-Steuerung des Übergabeventils 30 gleichartig wi«
in Fig. 1 ausgeführt. Das Kolben-Balggerät 60 win jedoch anstelle des Verneblers durch das Übergabeven
til 30 direkt gesteuert. Zu diesem Zweck umfaßt da: Gerät 60 ein Gehäuse oder einen Rahmen 62, in dem eil
Zylinder 63 mit einem einfach betätigten, federrückge führten Kolben 64 angebracht ist und in dem sich eir
dehnbarer und zusammendrückbarer Balg 66 befindet Das eine Ende 67 des Balges ist an dem Gehäuse odci
Rahmen des Gerätes angebracht, während das entge gengesetzt liegende Ende mit der Kolbenstange 68 de;
Kolbens 64 verbunden ist. Die Druckseitc des Kolben: ist mit einer von dem Übergabeventil 30 herkommen
den Druckleitung 70 verbunden, so daß der unter Druck stehende Sauerstoff in der gezeigten Weise zum Antrier.
des Kolbens und zum Zusammendrücken des Balge; benutzt werden kann. Das Innere des Balges steht mi
zwei Leitungen 72 und 74 in Verbindung, die da; Zuführen des Gases zu dem Balg bzw. das Austreiben
des Gases in der nachfolgend beschriebenen Weise gestatten.
Der Kolben, der wie bereits erläutert, einen druckgesteuerten Arbeitshub aufweist, ist mit einem
Federaufbau 76 in dem Zylinder 63 so verbunden, daß diese während des Druckarbeitshubs des Kolbens so
gespannt wird, daß ihre gespeicherte Energie für den darauffolgenden Rückstellhub ausreicht, um sowohl den
Kolben als auch den Balg nach Abschalten des Gasdrucks in Leitung 70 in die gezeichnete Ausgangsstellung
zurückzuschieben. Um eine Einstellung des Gasvolumens im Balg 76 in der gezeigten, vol
ausgedehnten Lage zu ermöglichen, kann die Verbin dung zwischen Kolbenstange 68 und Balg 66 durch eine
Kupplung 69 einstellbar gemacht werden.
Die zu dem Balg hin bzw. von ihm wegführenden Leitungen 72 bzw. 74 weisen Rückschlagventile 78 bzw
80 auf und sind mit der Beatmungsleitung zwischen Filter F und Befeuchter H bzw. mit dem Neblei
verbunden. Auf diese Weise wird ein Nebenschluß dei Beatmungsleitung zur Umgehung des Befeuchters f
erzeugt, der so wirkt, daß während der Fedcrröckstel
lung des Kolbens 64 und damit gleichzeitig erfolgendei Ausdehnung des Balges 66 Atemgas vom Vcntilatorsy
stem abgenommen und durch das Ventil 78 in den Balg gebracht wird; während des druckgesteuerten Arbeitshubes des Kolbens wird der Balg zusammengedrückt
und das darin enthaltene Gas durch das Ventil 80 und den Nebler Nm den Beatmungskreis 12 zurückgeführt. ■-,
Dementsprechend wird bei Beendigung des Ausatemventilsignals in Leitung 26 am Ende der Einatmungszeit
der Gasdruck, der auf den Kolben 64 einwirkt, durch das Übergabeventil 30 abgeschnitten und die gespannte
Feder 76 kann den Kolben bei gleichzeitiger Ausdeh- ι ο
nung des Balges zurückführen. Diese Ausdehnung des Balges zieht restliches Atemgas aus dem Sauerstoff-Sceuersystem
des Ventilators 10 ab. Das abgezogene Atemgas verbleibt in dem Balg während der gesamten
Abschaltzeit des Übergabeventils, d.h. bis ein neuer Einatemablauf beginnt; zu dieser Zeit liegt wieder ein
Ausatemventilsignal an Linie 26 an und schaltet den Gasdruck durch das Übergabeventil auf den Kolben 64.
Wenn der Kolben gegen die Federkraft den Balg zusammendrückt, wird der in dem Balg enthaltene
Gasanteil durch das Ventil 80 und den Nebler N ausgedrückt und führt das Medikament in den
Beatmungskreis ein.
Bei dieser Anordnung wird das Beatmungsgas nur am Ende der Einatmungszeit abgezogen und wird durch
den Nebler am Anfang der nächsten Einatemzeit zugeführt. Dementsprechend verbleibt bei dieser
Betriebsart der Sauerstoffanteil des Atemgases bei dem an dem Ventilator eingestellten Wert, das gesamte
Atemgasvolumen wird jedoch um den bekannten jo zusätzlichen Volumenteil des Balges erhöht.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die in Fig..?· dargestellt ist, sind Beatmungskreis,
Kolben/Balggerät und die Nebleranordnung im wesentlichen gleich wie in Fig.2 und sind mit den gleichen
Bezugszeichen bezeichnet. Das Ausatemventilsignal in Leitung 26 wird jedoch durch einen sogenannten
»Einmalablauf«-(one-shot)-Schaltkreis 90 so abgewandelt oder programmiert, daß das Übergabeventil 30 auf
besondere Weise gesteuert wird. Die Einmalablauf-Schaltung ist so ausgelegt, daß die Arbeitsweise des
Übergabeventils 30 in der Weise abgeändert wird, daß das Kolben/Balggerät 60 einen Anteil des normalen
Beatmungsvolumens von Beatmungsgas direkt aus dem Beatmungskreis abzieht und während des gleichen
Beatmungsvorgangs durch den Nebler N an den Beatmungskreis 12 zurücklief ert
Eine Ausführungsform der pneumatischen Zeitsteuerungsschaltung ist schematisch in Fig.4 dargestellt
Dieses System benutzt ein bekanntes fluidisches monostabiles Vibratorelement (one-shot-Element) in
einer bekannten Ausführung. Die Ausatemventilsignalleitung
26 ist mit einem Membranventil 92 verbunden, das beispielsweise ein Gehäuse 94 umfaßt welches
durch eine flexible Membrane 96 in zwei Kammern, nämlich sine Signaldruckkammer 97 und eine Ventilkammer
98 mit »Atemöffnungen« 100 zur Atmosphäre unterteilt ist Zwei pneumatische Leitungen 102 und 104
erstrecken sich in die Ventilkammer 98 und sind an einer Verbindung 106 mit offenem Ende miteinander
verbunden. Das offene Ende der Verbindung bildet den Ventilsitz für die Membran 96 und liegt dem Mittelteil
der Membran gegenüber. Wenn die Membran durch den Signaldruck in der Kammer 97 in der dargestellten
Weise nach rechts ausgebogen wird, verschließt sie die Verbindungsöffnung so, daß die Leitungen 102 und 104
einen Teil einer geschlossenen pneumatischen Schaltung bilden, wie im folgenden beschrieben wird.
Die Drucksauerstoffquelle für das gesamte System wird auch für den Betrieb der Pneumatikschaltung 90
verwendet und der Druck von beispielsweise 3,45 bar wird durch eine Drosselstelle 108 auf etwa 200 mbar
herabgesetzt, der in der Versorgungsleitung 110 herrscht.
Dieser herabgesetzte Druck wird einem fluidischen monostabilen Multivibrator 112 zugeführt, der mit zwei
Ausgängen entweder zur Eingangsleitung 91 des Übergabeventils 30 (Fig.3) bzw. zu einer Atmosphären-Entlüftung
114 versehen ist. Die Hauptdruckleitung 110, die zu dem monostabilen Multivibrator 112 führt, ist
gleichfalls an einer Verbindungsstelle 111 mit der durch das Membranventil 92 gesteuerten Leitung 102
verbunden, welche wiederum über das Ventil mit der Leitung 104 verbunden ist, welche zu dem monostabilen
Multivibrator 112 führt. Die Leitung 104 ist über eine
Leitung 116 mit einer Drossel 118 und von dort mit einer
Zeitverzögerungskammer 120 verbunden, deren Ausgang wiederum mit der anderen Seite des monostabilen
Multivibrators 112 über eine Leitung 122 in Verbindung
steht. Der fluidische monostabile Vibrator 112 ist ein sogenanntes Wandstrahlelement, das auf dem »Koanda-Effekt«
beruht.
Es folgt eine kurze Beschreibung der fluidischen Schaltung mit monostabilem Multivibrator nach F i g. 4.
Wenn der Ventilator den Ausatemvorgang steuert, liegt ein Signal an der Ausgangsleitung 91 vom Multivibrator
112 an, das das Übergabeventil 30 betätigt und den Balg
66 im zusammengedrückten Zustand hält. Wenn ein Einatemvorgang beginnt, erscheint ein Ausatemventil-Drucksignal
vom Ventilator in Leitung 26, die zum Membranventil 92 führt. Die Ventilmembran 96 wird
durch den Druck nach Darstellung in F i g. 4 nach rechts ausgebogen und verschließt die Ventilöffnung der
Leitungsverbindung 106 und ergibt so eine Nebenschlußleitung von der Hauptdruckleitung 110 an der
Verbindung 111 über die Leitungen 102 und 104 bis zum
Strömungssteuerbereich 113 des monostabilen Multivibrators
112. Die Zeitverzögerungskammer 120, die gleichfalls mit diesem Kreis an der Verbindungsstelle
117 verbunden ist, empfängt Gas durch die Leitung 116
und die Drosselstelle 118 mit einer vorbestimmten Rate,
die den Druckaufbau in der Verzögerungskammer 120 begrenzt Damit wird ein Gasfluß aus dieser Kammer
durch die Leitung 122 zum Strömungssteuerbereich 113
für eine kurze Zeitlänge verzögert Während dieses Druckaufbaus in der Verzögerungskammer herrscht der
Gasstrom von Leitung 104 in dem Steuerbereich vor, so daß der Hauptstrom aus Leitung 110 nach rechts, d. h. zu
der Atmosphärenlüftungsleitung 114 gelenkt wird. Dementsprechend liegt zeitweilig am Beginn des
Einatemvorgangs kein Drucksignal an der Ausgangsleitung 91 an, die zum Übergabeventil 30 führt. Dieses
Ventil befindet sich damit in der nichtbetätigten Abschaltstellung nach Fig.3, so daß der Arbeitsdruck
für den Balgkolben 64 abgeschaltet ist und der Balg sich ausdehnen und Gas aus dem Beatmungskreis 12
abziehen kann, während die gespannte-Feder 76 den
Kolben und damit den Balg in die Anfangslagen zurückführt So wird während des ersten Teils des
Einatemvorgangs Gas aus dem Beatmungskreis in den Balg abgezogen.
Wenn der Druckunterschied der Leitungen 104 und 122, die sich im Steuerbereich des monostabilen
Multivibrators 112 gegenüberliegen, zu Null wird, d.h.
wenn die Leitungen im wesentlichen den gleichen Druck aufweisen, springt der monostabile Multivibrator wegen
seiner einseitigen Bevorzugung in seinem Strömungsverhalten so um, daß der Hauptstrom von Leitung 110
nach der linken Seite hin zum Ausgang 113a erfolgt, der
zur Leitung 91 und damit zum Übergabeventil 30 führt.
Nach einem kurzen Zeitabschnitt im ersten Teil der Einatmungszeit läßt der Druckaufbau in der Verzögerungskammer
120 den Druck in der Ausgangsleitung 122 der Kammer so weit ansteigen, daß er wesentlich
gleich dem Druck in Leitung 104 ist. Damit ist der Druckunterschied Null und der Gasstrom von Leitung
110 springt nach links und bleibt auf die Auslaßleitung 91 gerichtet, die zum Übergabeventil führt. Der sich
ergebende Druck in Leitung 91 schaltet das Übergabeventil 30 so, daß der Gasdruckkreis 48, 50 zum
Kolben-Balggerät hergestellt wird. Der nun durch das unter Druck stehende Gas angetriebene Kolben drückt
den Balg so zusammen, daß das vorher von dem Beatmungskreis abgezogene Gas durch das Rückschlagventil
80, die Leitung 81 und den Nebler N in den Beatmungskreis eingeführt wird. Dieser Ablauf, d. h. die
Wiedereinführung des nun mit einem Medikament vermischten abgezogenen Gases in den Beatmungskreis
findet während einer kurzen Zeit im ersten Teil des Einatmungsvorgangs statt, wenn der Balg-Kolben unter
dem vollen Quellendruck das Gas durch den Nebler Nin einem kurzen Hub ausdrückt. Der gesamte Ablauf des
Gasabziehens und der Rückgabe des mit Medikamenten versehenen Gases an den Beatmungskreis ist deshalb
innerhalb der Zeitgrenzen eines einzelnen Beatmungszyklus gelegen.
Während des Restes der Einatmungszeit und während der darauffolgenden Ausatemzeit wird der
Balg durch den Kolbendruck so im zusammengedrückten Zustand gehalten, daß er am Anfang des nächsten
Einatemabschnittes zum Abziehen von Gas aus dem Beatmungskreis bereit ist
Der Druckablauf über der Zeit ist graphisch in F i g. 5 dargestellt, wobei »Eingangssignal« den Druck des
Ausatem-Ventilsignals S an dem Membranventil 92 bedeutet und zwar liegt dieser Ventildruck, wie gezeigt,
während der Einatemzeit an. Als »Ausgangssignal« ist das an Leitung 91 anliegende Ausgangssignal des
monostabilen Multivibrators 112 bezeichnet, und zwar ist der Zeitmaßstab der gleiche wie bei »Eingangssignal«.
Das zweite Signal liegt nur während einer vergleichsweise kurzen Zeit At von beispielsweise
0,3 see an dem Balg-Kolben an und diese Zeit reicht aus, um den Kolben in der bezeichneten Weise vollständig
zurückzuziehen. Dann wird wieder Druck angelegt und der Balg zusammengedrückt. Am Ende dieses Hubs
wird der Balg während des gesamten Einatemvorgangs
ίο zusammengedrückt gehalten. Wenn das Ausatem-Ventilsignal
am Beginn des Ausatemvorgangs aufhört, bleibt das von dem monostabilen Multivibrator abgegebene
Signal am Auslaß 113a und der Leitung 91 aufrechterhalten
und der Balg bleibt unter Kolbendruck
is zusammengedrückt und wird bis zum Beginn des nächsten Ausatem-Ventilsignals nicht gelöst.
Die Wirkungsweise des monostabilen Multivibrators kann wie folgt zusammengefaßt werden: während der
Ausatmung, einer Zeit, in der kein Ausatem-Ventilsignal in Leitung 26 vorhanden ist, findet der Durchfluß durch
den Multivibrator in normaler Weise längs des linken Durchtritts 113a in Leitung 91 statt, wodurch das
Übergabeventil 30 in der Einschaltstellung gehalten wird, in de es den Kolben unter Druck hält und damit
den Balg zusammendrückt.
Wenn die Einatmung beginnt, wird zunächst eine erste Stufe eingeleitet, in der das Membranventil 92 auf
das Ausatem-Ventilsignal hin den Fluß durch den Multivibrator nach dem rechten Durchlaß 1136 und der
Entlüftungsleitung 114 gehen läßt. Dadurch wird für eine kurze Zeit das Signal vom Übergabeventil 30
abgenommen, das dabei abschaltet und den Gasdruck vom Kolben 64 abnimmt. Der Kolben wird durch
Federkraft zurückgeführt und der Balg ausgedehnt, so daß Gas aus dem Beatmungskreis abgezogen wird. Am
Ende der Gasabzugszeit Δ t, wenn sich der Druck in der
Zeitverzögerungskammer 120 aufgebaut hat, kehrt der Durchfluß im Multivibrator zum Ausgang 113a und zur
Leitung 91 zum Übergabeventil 30 zurück. So wird das Ventil 30 wieder betätigt, der Kolben fährt seinen
Arbeitshub ab und das abgezogene Gas wird aus dem Balg in die Beatmungsleitung eingedrückt
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Steuersystem für Medikamentennebler mit
einem pneumatisch betätigten medizinischen Ventilator des volumenbegrenzten Typs, der ein Drucksignal
abgibt, das den Anfang der Einatemzeit angibt, dadurch gekennzeichnet, daß
a) der Medikamentennebler (N) mit einer Beatmungsgasleitung
(12) verbunden ist, die vom Ventilator zum Patienten führt,
b) die Druckgasquelle die Einführung des vernebelten Medikamentes in die Beatmungsleitung
bewirkt und
c) eine pneumatische Steuereinrichtung vorgesehen ist, die auf das Drucksignal hin die Zugabe
des unter Druck stehenden Gases zum Nebler dosiert.
2. Steuersystem nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische Steuereinrichtung
ein Ventil (30) umfaßt, das durch das Drucksignal so gesteuert wird, daß es eine
Druckgasquelle mit dem Nebler verbindet.
3. Steuersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckga'"uelle im wesentlichen
konstanten Druck aufweist, und daß das Steuerventil (30) auf das Drucksignal hin einen
Betrieb des Neblers während der Einatmungszeit verursacht.
4. Steuersystem nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Beatmungsleitimg (12) eine
Adapterröhre (14) für den Patenten enthält, und daß der Nebler (N) mit der Bcatmungsleitung (12) in
enger Nachbarschaft zur Adapterröhre (14) verbunden ist
5. .Steuersystem nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine dehnbare und zusammendrückbar
Kammer (66) durch gesonderte Gasleitungen (72, 74) mit dem Nebler (N) bzw. der
Bealinungsleitung (12) vom Ventilator (10) verbunden
ist, daß die Gasleitungen so gesteuert sind, daß bei einer Ausdehnung der Kammer Gas von der
Beatmuiigsleitung in die Kammer gezogen wird, und
daß bei Zusammendrücken der Kammer das abgezogene Gas ausgedrückt und unter Druck durch
den Nebler der Beatmuiigsleitung zugeführt wird, wodurch das zugefiihrte Gas mit einem Medikament
versehen wird, und daß die pneumatische Steuereinrichtung so ausgelegt ist, daß sie die Aufbringung
von Gasdruck zum Zusammenpressen der Kammer steuert.
6. Steuersystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die dehnbare und zusammendrückbar
Kammer ein wirksam mit einem Kolben (64) verbundener Balg (66) ist, daß die Vei bindungsleitungen
vom Balg zum Vernebler und zur Beatmungsleitung Rückschlagventile (78,80) enthalten,
und daß die pneumatische Steuerung so ausgelegt ist, daß sie die Beaufschlagung des
Kolbens mit Gasdruck steuert.
7. Steuersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Kolben (64) und Balg (66) eine
Einheit (60) bilden, mit Einschluß eines Federaufbaus (76), der so vorgespannt ist, daß ein Rückhub des
Kolbens und eine Ausdehnung des Balges bei vom Kolben abgetrennten Gasdruck verursacht ist.
8. Steuersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische Steuerein-
richtung während des anliegenden Drucksignals (S) den Kolben mit einer Druckgasquelle verbindet, um
den Balg zusammenzudrücken, und daß die Kolben/ Balg-Feder (76) eine Ausdehnung des Balges
verursacht, wenn der Gasdruck auf die Beendigung des Drucksignals (S)Wm vom Kolben abgetrennt ist.
9. Steuersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische Steuereinrichtung
ein erstes Ventil (92) enthält, das durch das Drucksignal (S) gesteuert ist, daß sie ein zweites
Ventil (30) zur Verbindung einer Druckgasquelle mit dem Balg/Kolben (64) zum Zusammendrücken des
Balges und eine Einmal-Ablauf-Pneunatikschaltung (90) enthält, welche eine Verbindung zwischen
erstem und zweitem Ventil herstellt, wobei die einmal ablaufende Schaltung eine Einrichtung (120)
zur Ablaufverzögerung für das zweite Ventil enthält, um eine Ausdehnung des Balges und ein Abziehen
von Atemgas zu gestatten, daß das zweite Ventil (30) nach dem Ablauf eine Druckübergabe auf ilen
Kolben bewirkt und ein Zusammendrucken des Kolbens und ein Ausdrücken des abgezogenen
Gases zu dem Nebler hin verursacht.
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