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DE2735816A1 - Verfahren zum bleichen und entschlichten von textilgut - Google Patents

Verfahren zum bleichen und entschlichten von textilgut

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DE2735816A1
DE2735816A1 DE19772735816 DE2735816A DE2735816A1 DE 2735816 A1 DE2735816 A1 DE 2735816A1 DE 19772735816 DE19772735816 DE 19772735816 DE 2735816 A DE2735816 A DE 2735816A DE 2735816 A1 DE2735816 A1 DE 2735816A1
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Wolfgang Ing Grad Grunwald
Wilfried Dipl Chem Dr Kothe
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BASF SE
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BASF SE
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L1/00Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
    • D06L1/12Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using aqueous solvents
    • D06L1/14De-sizing

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

·· 2 - O.Z. 32 738
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bleichen und Entschlichten von Cellulose enthaltendem oder daraus bestehendem Textilgut durch gleichzeitiges enzymatisches Entschlichten und Vorbehandeln mit einer Lösung von Natriumdithionit (im folgenden ebenso wie in der Praxis auch "Hydrosulfit" genannt) und einem üblichen Schwermetallkomplexbildner unter Zusatz eines Puffersystems bei pH 6 bis 9 und anschließende übliche Peroxidbleiche in Gegenwart von wenig oder gar keinem Silikat als Stabilisator. Dadurch wird der Bleicheffekt, die Verfahrenssicherheit gegen Faserschädigung oder gar Zerstörung und gegen Silikatabscheidungen sowie die Wirtschaftlichkeit ohne Einführung einer zusätzlichen Behandlungsstufe verbessert.
Wasserstoffperoxid ist das gängige Oxidationsmittel für das Bleichen von Naturfasern, insbesondere von Cellulosefasern. Bei einer großen Variationsbreite hinsichtlich Reaktionszeit, -temperatur und Verfahrenskombinationen können die erwünschten aieichergebnisse ohne größere Materialschädigungen erhalten werden. Allerdings stören bekanntlich Schwermetallspuren, insbesondere Eisen, Kupfer und Mangan. Mengenmäßig dominiert Eisen, das sowohl aus dem Textilgut selbst wie auch von den Verarbeitungsapparaturen und Lagerbehältern oder auch Chemikalien (z.B. Natronlauge, Wasserglas) stammen kann. Die störende Wirkung dieser Schwermetallionen kann von einer (relativ harmlosen) Eigenzersetzung des Peroxids und damit einer Verarmung der Flotte an notwendigem Oxidationsmittel über eine Herabsetzung des durchschnittlichen Polymerisationscrades (DP) der Baumwolle bis zu einer lokalen Zerstörung ("Katalytlöcher") und damit völligen Entwertung des Textilgutes reichen.
Daher werden den Peroxidbleichbädern sogenannte Stabilisatoren zugesetzt. Ihr Wirkungsmechanismus ist bis heute nicht wirklich geklärt. Als wirksamster Stabilisator hat sich Magnesiumsilikat
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erwiesen. Dieses führt jedoch leicht zu den berüchtigten, sehr schwer entfernbaren SilikatabScheidungen auf Textilgut und Walzen. Daher besteht seit langem der dringende Wunsch, möglichst silikatarm oder silikatfrei zu arbeiten. Andere Stabilisatoren sind z.B. Polyphosphate, Phosphonsäuren, Aminopolycarbonsäuren, Hydroxyalkylaminopolycarbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren, Eiweiß-Kondensationsprodukte wie Lecithinderivate. Deren Wirkung ist im Normalfall, d.h. bei Abwesenheit größerer Mengen und vor allem gröberer, also in Form ungelöster Teilchen auftretender Schwermetallverunreinigungen ausreichend aber noch nicht optimal. Bei höheren Mengen und insbesondere bei Anwesenheit von ungelösten, schwermetallhaltigen Schmutzteilchen reicht deren Wirkung nicht aus, und man kommt oft in große Schwierigkeiten, weil die Gefahr erst erkannt wird, wenn es zu spät ist: Die Anwesenheit der ungelösten schwermetallhaltigen Teilchen dokumentiert sich in der Regel erst durch die im Textilgut auftretenden Katalytlöcher. Dem läßt sich bisher nur durch einen zusätzlichen Arbeitsgang mit Sicherheit vorbeugen, nämlich eine der Bleiche vorgeschaltete saure Behandlung, vorzugsweise mit Oxalsäure. Diese ist jedoch giftig, und bei Einsatz von anderen Säuren, z.B. Mineralsäuren, ist zum Auflösen von Rost ein pH-Wert unter 3 Erforderlich, ein Wert, bei dem bereits mit der Gefahr einer Paserschädigung, insbesondere bei erhöhter Temperatur, zu rechnen ist. Außerdem erfordert eine der alkalischen Peroxidbleiche vorgeschaltete stark saure Behandlung intensive und damit kostenaufwendige Spülvorgänge. Insbesondere bei den heute in den Vordergrund getretenen kontinuierlichen Verfahren sind derartige zwischengeschaltete Spülvorgänge äußerst störend.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, mit einer einfach durchführbaren und in moderne Kontinue-Veredlungsverfahren integrierbaren Vorbehandlung die nachfolgende Peroxidbleiche in jeder Hinsicht sicherer, wirtschaftlicher und effektiver zu gestalten. Damit diese Vorbehandlung keine zusätzlichen Ver-
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fahrensstufen erfordert, sollte sie möglichst mit der enzymatischen Entschlichtung - dem am meisten verbreiteten Entschlichtungsverfahren - kombiniert werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in dem Verfahren gemäß dem Anspruch.
Die Komponenten werden dabei im Gewichtsverhältnis a : b : c wie 1 : 0,25 bis 1J : 0,25 bis 1,5, vorzugsweise 1 : 0,5 bis 2 : 0,5 bis 1 eingesetzt.
Beim Dithionit (Komponente a) kommt es auf das Kation nicht an, so lange es nicht gerade ein Schwermetallion ist. Natrium ist hier stellvertretend für z.B. Alkali- oder Erdalkalimetall und Ammonium genannt, weil Na2SpO1. das verbreitetste und billigste Dithionit darstellt.
Als Komplexbildner (Komponente b) werden die Aminopolycarbonsäuren bevorzugt. Als Beispiele seien genannt: Nitrilotriessigsäure, Äthylendiamintetraessigsäure, Diäthylentriaminpentaessigsäure, ß-Hydroxyäthylaminodiessigsäure, N,N-Di-(ß-hydroxyäthyl)-glycin, 1,3-Propylendiamintetraessigsäure, 1,2-Propylendiamintetraessigsäure, N-ß-Hydroxyäthyläthylendiamintr!essigsäure , 2-Hydroxypropylen-l,3-diamintetraessigsäure, Di-(ß-aminoäthyl)-äthertetraessigsäure, Glykol-bis-(ß-aminoäthyl)-äthertetraessigsäure, Cyclohexylen-l,2-diamintetraessigsäure sowie deren Alkali- und Erdalkalisalze, insbesondere die Magnesiumsalze. Andere geeignete Komplexbildner sind die Poly- (z.B. Tri-, Tetra- und Hexa-)metaphosphate und die Phosphonsäuren, beispielsweise 1-Hydroxiäthan-ljl-diphosphonsäure, und ihre Salze.
Der Einsatz von Dithionit als Reduktionsmittel erfordert die Anwendung eines Puffersystems, weil bei der Oxidation von Dithionit z.B. nach der Gleichung
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2214 21J)3 > Na2SO4 + 2 PeSO1+ + 2 SO2
schweflige Säure entsteht, also der pH-Wert absinkt. Ein Sauerlaufen des Behandlungsbades muß durch Pufferung vermieden werden, um die Eigenzersetzung des Dithionits, ein Verlassen des für die Komplexierung optimalen pH-Bereiches und das Auftreten von S02-Geruch zu verhindern.
Außerdem würde dabei ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens verlorengehen, nämlich daß zwischen der erfindungsgemäßen Vorbehandlung und der anschließenden alkalischen Peroxidbleichstufe keine sorgfältige Spülung des Textilgutes notwendig ist, wie sie bei einem Wechsel des pH-Wertes vom sauren in das alkalische Gebiet erforderlich wäre.
Als Puffersystem (Komponente c) hat sich eine Mischung von Natrium- oder Kaliumsulfit einerseits und Natrium- oder Kaliumpyrosulfit oder Natrium- oder Kaliumhydrogensulfit andererseits, und zwar aus etwa gleichen Gewichtsmengen, am besten bewährt. Sie ist wirtschaftlich und trägt gleichzeitig zum Reduktionspotential der Lösung bei. Es können selbstverständlich auch andere, für die Pufferung im pH-Bereich von 6 bis 9 geeignete Puffersysteme eingesetzt werden. Als solche sind an 1. Stelle zu nennen: Monokaliumphosphat/Dinatriumphosphat und Monokaliumphosphat/Natriumhydroxid. Prinzipiell geeignet sind auch Borsäure/Borax; Borax allein und Borsäure/Natriumhydroxid; sie dürften allerdings für die Praxis kaum Bedeutung erlangen. Zweckmäßig ist der Einsatz von etwa 25 bis 50 Gew.? an Puffersubstanzen, bezogen auf die Summe der Komponenten a + b (Hydrosulfit + Komplexbildner).
In der Regel wird Baumwolle mit Stärke geschlichtet und muß anschließend entschlichtet werden. Dies geschieht meist - weil am schonendsten für die Faser - durch enzymatischen Abbau der Stärke. Als Entschlichtungsmittel kann Bakterien-, Malz- oder
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auch Pankreas-Amylase eingesetzt werden. Wegen der geringeren Temperaturempfindlichkeit werden die beiden erstgenannten hier bei der Anwendung höherer Temperaturen bevorzugt. Sie können normalerweise bis etwa 75°C eingesetzt werden. Es gibt auch spezielle Verfahren, nach denen bei höheren Temperaturen, bis etwa 10O0C, gearbeitet wird. Die Amyli üblichen Rahmen von etwa 2 bis 8 g/l.
etwa 1000C, gearbeitet wird. Die Amylasemenge bewegt sich im
Für die enzymatische Entschlichtung wird die Anwesenheit von Calciumionen empfohlen (vgl. z.B. die Merkblätter der verschiedenen Amylase-Hersteller sowie F. Svoboda, Textilindustrie 66 (1964), Seite 759), und gemäß K. Ramaszeder, Spinner Weber Textilveredlung 1965, 136 haben auch Kupferionen einen aktivierenden Einfluß auf die Amylase. Es war daher sowie aufgrund der allgemeinen hohen Empfindlichkeit der Enzyme gegen Fremd-Chemikalien-Zusatz (vgl. H. Jalke, Melliand Textilberichte 5/ 1965, 496) zu erwarten, daß sich die Vorbehandlung mit den Komponenten a, b und c nicht mit der enzymatischen Entschlichtung kombinieren lassen würde, denn die Komplexbildner maskieren ja auch die Calciumionen. Überraschenderweise gelingt die Kombination aber ohne jede Beeinträchtigung der Wirksamkeit der Amylase. Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert daher keinen zusätzlichen Arbeitsgang.
Bei der entschlichtenden Vorbehandlung kann in langer oder vorzugsweise kurzer Flotte gearbeitet werden. Bei lokal hohen Konzentrationen an Katalyten empfiehlt sich eine erfindungsgemäße Behandlung in langer Flotte (Flottenverhältnis größer als 1:1) mit jeweils 2 bis 10 ?, bezogen auf Textilgewicht, Hydrosulfit und Komplexbildner, wobei kontinuierlich (Waschmaschine) oder diskontinuierlich (Jigger, Haspelkufe, Färbeapparat) gearbeitet werden kann. In Abhängigkeit von Verunreinigungsgrad, Flottenlänge und Verweilzeit werden Konzentrationen von etwa 2 bis 30, vorzugsweise 3 bis 10, g der erfindungsgemäß zu verwendenden Mischung a + b + c pro Liter Entschlichtungsbad eingesetzt. Bei
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mehr oder weniger gleichmäßiger Verschmutzung kann mit kurzer Flotte (Flottenverhältnis etwa 1:1), also im Klotzverfahren, gearbeitet werden. Dabei kommen 0,1 bis 2 % Hydrosulfit und 0,2 bis 2 Z,jeweils bezogen auf Textilgewicht, Komplexbildner in Betracht.
Außerhalb des pH-Bereichs von 6 bis 9 läßt die komplexierende und damit auf schwerlösliche Schwermetallverbindungen lösende Wirkung der Komplexbildner und/oder die Wirksamkeit der Amylase nach. Selbstverständlich ist auch außerhalb des genannten Bereiches ein gewisser Effekt zu erzielen. Bevorzugt wird der Bereich von pH 6 bis 7,5.
Die beschriebene enzymatische Entschlichtung bei gleichzeitiger Vorbehandlung mit den Komponenten a bis c unter Einhaltung der üblichen Bedingungen der enzymatischen Entschlichtung (etwa 2 Minuten bis ca. 2Ί Stunden bei etwa 100 bis 200C, vorzugsweise 2 bis 2k Std. bei 75 bis 200C) und ggf. unter Mitverwendung üblicher Zusätze (z.B. Tenside, Kochsalz, Mg- und Calciumsalze) ist einer üblichen Behandlung mit Wasserstoffperoxid in Gegenwart der dabei üblichen Zusätze, jedoch von maximal 5 ml Wasserglas von 380Be pro Liter Bleichflotte vorgeschaltet. Auf diese Weise wird die Gefahr von SilikatabScheidungen weitgehend vermieden. Am besten wird auf einen Silikat zusatz überhaupt verzichtet und statt dessen ein üblicher organischer Stabilisator, beispielsweise einer oder mehrere der eingangs genannten, eingesetzt. Deren Stabilisierwirkung ist aufgrund der erfindungsgemäßen Vorbehandlung völlig ausreichend.
Obwohl die Peroxidstufe an sich, abgesehen von der genannten Obergrenze für den Silikatgehalt, ni'cht zum eigentlichen Erfindungsgegenstand gehört, seien deren übliche Bedingungen kurz skizziert:
Wasserstoffperoxidkonzentration: 1 bis 30 g/l Behandlungszeit: 1 Minute bis 48 Stunden
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Behandlungstemperatur: Raumtemperatur bis 150°C pH-Wert: eine Behandlung mit Wasserstoffperoxid ist grundsätzlich in einem weiten pH-Bereich möglich. Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorbehandlung ist jedoch nur die alkalische Peroxidbleiche von Interesse, übliche Zusätze sind neben den erwähnten Stabilisatoren für das Wasserstoffperoxid beispielsweise solche zur Verhinderung von Silikatabscheidungen, wie Polyacrylsäure in Kombination mit einem quaternären Hydroxyalkylamraoniumsalz, vorzugsweise in weiterer Kombination mit einer Phosphonsäure. Weiter sind zu nennen Schaumdämpfer, Tenside, gegen Peroxid stabile optische Aufheller und schließlich als wesentliches, aber für eine alkalische Behandlung selbstverständliches Agens Alkalihydroxid.
Für das erfindungsgemäße Verfahren werden Textilien, also Gewirke und besonders Gewebe aus Cellulose und Mischungen derselben mit anderen nativen oder synthetischen Fasern, insbesondere aus Polyester, eingesetzt.
Insgesamt läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren leicht, also ohne nennenswerten apparativen oder Arbeitsaufwand in die übliche Veredlungspraxis, insbesondere auch in moderne Kontinue-Verfahren, einbauen. Die reduktive Vorbehandlung während der Entschlichtung bereitet die Faser in optimaler Weise für die anschließende Peroxidbleiche vor, so daß höhere Weißgrade erzielt werden. Gleichzeitig werden bei der Peroxidbleiche höhere DP-Werte als bisher erreicht und "Katalytischer" mit Sicherheit vermieden. Außerdem sind die Verluste an Wasserstoffperoxid durch Eigenzersetzung geringer; das bedeutet wiederum bessere Bleichwirkung und höhere Wirtschaftlichkeit. Alle diese gravierenden Vorteile werden gleichzeitig und ohne zusätzlichen Arbeitsgang und Zeitverlust erzielt. Gemäß dem Stand der Technik war ein höherer Weißgrad stets zwangsläufig mit einer stärkeren Faserschädigung verbunden, oder man mußte in zusätzlichen Arbeitsgängen nach der oxidativen Bleiche noch reduktiv bleichen.
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Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
Beispiel 1
Ein roher, katalythaltiger, mit Kartoffelstärke geschlichteter Baumwollnessel mit einem m -Gewicht von 150 g wurde 2 Stunden bei 700C und pH 7,1 im Flottenverhältnis 1 : 40 mit einer Mischung, bestehend aus
5 g/l Diaferman A (Pankreasamylase)
1 g/l Hydrosulfit
1,5 g/l Natriumsalz der Nitrilotriessigsäure
0,5 g/l Natriumdisulfit NaHSO3
0,5 g/l Natriumsulfit
entschlichtend vorbehandelt, einmal heiß gespült und anschließend einer zweistündigen Pad-Roll-Bleiche bei 95 bis 980C mit
ml/1 35 iigem Wasserstoffperoxid
3 g/l Natriumhydroxid
5 ml/1 Wasserglas von 380Be
3 g/l Magnesiumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure (EDTA)
3 g/l 10-fach oxäthyliertem Nonylphenol
unterworfen.
9 0 9 8 0 7/0533 - 10 -
Ergebnis:
Weißgrad DP-Wert Entschlichtung
Remission nach
Zeiss, Elrepho, Filter Tegewa
46
Rohware 51,8
Pad-Roll-Bleiche nach entschlich-
to tender Vorbehandlung
ο (erfindungsgemäßes Verfahren) 83,7 2070 9 '
CD l-k
OO O
2 Pad-Roll-Bleiche auf konventionell '
^. entschlichteter, nicht vorbehan-
o delter V/are
cn (Vergleichsversuch) 77,2 1675 9
vgl. Melliand Textilber. 3£ (1955), 1293-1291*
Wert nach Tegewa = 1 bedeutet: keine Entschlichtung
Wert nach Tegewa = 9' bedeutet: vollständige Entschlichtung
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Man erkennt deutlich den Einfluß der Katalytentfernung (bessere Faserschonung bei höherem Weißgrad) gegenüber einer unbehandelten Ware, ohne daß die Enzymaktivität und damit der Qrad der Entschlichtung beeinflußt worden wäre.
Beispiel 2
a) Vergleichsversuch nach dem Stand der Technik:
ρ Baumwoll-Bettwäsche-Rohmaterial vom m -Gewicht 215 g wurde nach der üblichen enzymatischen Entschlichtung mit einer Flotte nach folgendem Bleichrezept imprägniert (100 % Flottenaufnahme ):
30 ml/1 50 iiges Wasserstoffperoxid
16 ml/1 Natronlauge von 500Be
20 ml/1 Wasserglas von 380Be
3 g/l EDTA-Magnesiumsalz
1 g/l 10-fach oxäthyliertes Nonylphenol
Es wurde 10 Minuten in einer ü-Box bei 1000C gebleicht, dann ausgewaschen und getrocknet. Neben Silikatäb'lagerungen in Maschinen und auf der Ware traten bei wiederholten Versuchen sowie in der betrieblichen Praxis häufig Katalytschäden auf.
b) Abhilfe schaffte folgende erfindungsgemäße Behandlung bei pH 7:
Die gesengte Ware wurde bei ca 700C imprägniert (100 % Flottenaufnahme) mit:
5 g/l BIOLASE PC 20 (Bakterienamylase) i| g/l Hydrosulfit
2 g/l Natriumsalz der l-Hydroxiäthan-ljl-diphos-
phonsäure
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- 12 - O.Z. 32
1 g/l Dinatriumhydrogenphosphat 0,1 g/l Kaliumdihydrogenphosphat
1 g/l 10-fach oxäthyliertes Nonylphenol
Nach 16-stündiger Verweilzeit bei Raumtemperatur wurde ausgewaschen und naß in naß mit einer Flotte gemäß folgender Bleichrezeptur imprägniert:
ml/1 50 iiges Wasserstoffperoxid ml/1 Natronlauge von 500Be
5 ml/1 Wasserglas von 380Be
3 g/l EDTA-Magnesiumsalz
2 g/l 10-fach oxäthyliertes Nonylphenol
Nach weiteren 12 Minuten Verweilzeit in der U-Box bei 1000C und Auswaschen wurden folgende Daten ermittelt:
9098Ü7/0533
-13 -
O Ol CJ
Weißgrad Remission
Saugfähigkeit (s/cm)
DP Entschlichtung
nach Tepewa
a) Vergleichsversuch:
gemäß Stand der Technik entschlichtet und gebleicht
b) erfindungsgemäß entschlichtend vorbehandelt und gebleicht
82,2
87,0
22,2
15,4
2240
2115
09
- I1* ·· O.Z. 32 738
Man erhielt bei gleichem Peroxidangebot und verringerten Wasserglasmengen eine sehr viel hellere Ware bei vergleichbarem DP-Wert ohne Katalytschäden und ohne Silikatablagerungen.
Beispiel 3
Ein mit Stärke geschlichtetes Jute-Gewebe mit einem m Gewicht von 3^0 g wurde mit
3 g/l ENZYLASE PL (Bakterienamylase)
2 g/l Hydrosulfit
0,5 g/l Natriumtripolyphosphat
1 g/l Borsäure
0,05 g/l Natriumhydroxid
Stunden bei pH 7,Ί und 70°C im Flottenverhältnis 1 : 40 behandelt. Die anschließende Peroxidbleiche mit
ml/1 35 Üigem Wasserstoffperoxid H g/l EDTA-Magnesiumsalz
2 Stunden bei 9Ü°C im Flottenverhältnis 1 : l\0 mit destilliertem Wasser ergab im Vergleich zur nicht-vorbehandelten Jute folgende Ergebnisse:
- 15 -
9098 0 7/0533
Remission
Verbrauch an H-O2 Entschlichtung
nach Tegewa
Ausgangsware
14,2
nach dem Stand der Technik ent· schlichtet und gebleicht (Vergleichsversuch)
cc erfindungsgamäß vorbehandelt co und gebleicht
39,7 52,8
ho *
^O VjJ CJ N CT -^
οο ^
Beispiel
- 16 - O. Z. 32 738
Ein mit Stärke geschlichteter, eisenhaltiger Baumwollnessel
ο
vom m -Gewicht etwa 15O g wurde imprägniert mit:
a) Vergleichsversuch:
5 g/l DIASTAPOR spez. (Malzamylase) 5 g/l Kochsalz
3 g/l 10-fach oxäthyliertes Nonylphenol
b) erfindungsgemäß:
5 g/l DIASTAPOR spez.
5 g/l Kochsalz
3 g/l 10-fach oxäthyliertes Nonylphenol
2 g/l Hydrosulfit
3 g/l Natriumsalz der Nitrilotriessigsäure 1 g/l Natriuradisulfit
1 g/l Natriumsulfit
Der pH-Wert der Lösung beträgt 7»1» die PIottenaufnähme etwa 60 %.
Nach Verweilen bei Nacht bei 20°C und Auswaschen wurden folgende Daten ermittelt:
Gehalt an ionogenem Entschlichtung
Eisen (mg/g Gewebe) nach Tegewa
Ausgangsware 1 1
entschlichtet nach a) I 9
entschlichtet nach b) 0,01 9
- 17 909807/0533
- 17 - O.Z. 32 738
Die erfindungsgemäße Mischung beeinträchtigt die Entschlichtung nicht und entfernt die in der nachfolgenden Peroxidbleiche störenden Eisenverbindungen.
BASF Aktiengesellschaft
909807/0533 387/1-17

Claims (1)

  1. Unser Zeichen: O.Z. 32 738 BR/mh 6700 Ludwigshafen, 05. 08. 1977
    Patentanspruch
    Verfahren zum Bleichen und Entschlichten von Textilgut, das Cellulose enthält oder daraus besteht und mit Stärke geschlichtet ist, durch übliches enzymatisches Entschlichten und anschließendes Behandeln mit Wasserstoffperoxid in Gegenwart der dabei üblichen Zusätze, dadurch gekennzeichnet, daß dem Entschlichtungsbad neben der üblichen Menge an Amylase und ggf. weiteren üblichen Komponenten
    a) 0,1 bis 10 % Natriumdithionit;
    b) 0,2 bis 10 % eines Schwermetallkomplexbildners vom Typ der Aminopolycarbonsäuren, der Polyphosphate oder Phosphonsäuren und
    c) 0,05 bis 5 % eines Puffergemisches, das geeignet ist, den auf 6 bis 9 eingestellten pH-Wert der Bleichlösung in diesem Bereich zu halten,
    zugesetzt werden, wobei sich die Prozentangaben auf das Textilgewicht beziehen,
    und daß bei der anschließenden Peroxidbleiche maximal 5 ml Wasserglas von 380Be pro Liter Bleichflotte eingesetzt werden.
    277/77 909807/0533 " 2 "
    ORIGINAL INSPECTED
DE2735816A 1977-08-09 1977-08-09 Verfahren zum Entschlichten und Bleichen von Textilgut Expired DE2735816C3 (de)

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