DE2732325C3 - Raspelartiges Räuminstrument - Google Patents
Raspelartiges RäuminstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein raspelartiges Räuminstrument zum Vorbereiten eines Röhrenknochens für den
Einsatz eines Implantatschafts, welches Instrument über seine Arbeitslänge eine Anzahl von durch Zwischenräume
voneinander getrennten Zähnen hat, die bei Bewegung in Richtung seiner Einschlagachse Knochenmaterial
abschälen und ausräumen.
Räuminstrumente der vorstehend genannten Art sind bekannt (Prospekt der Firma Protek AG, Bern,
»Original M. E. Müller Hüftendoprothesen aus Protasul 10«, Seite 2. Position 71.00.29). Mit diesen ist es häufig
schwierig, beim Einschlagen des Instruments in den Knochen das durch die meißelartige Wirkung der Zähne
abgeschälte Material vollständig von der Wandung des entstandenen Hohlraumes zu lösen und aus diesem
Hohlraum herauszutransportieren. Die entstandenen Knochenspäne müssen daher bisher durch Auskratzen
und häufiges Ausspülen des Hohlraumes entfernt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Räuminstrument zu schaffen, bei dem vor allem das
vollständige Abtrennen der Späne und das Entfernen des abgeschälten Materials aus dem Hohlraum erleichtert
sind. Die eriindürigsgerriäße Lösung der gestellten
Aufgabe besteht darin, daß jeder einzelne Zahn die Form eines kegel· öder pyramidenstumpfafligen Kör
pers beliebigen Querschnitts mit einer in Umfängsrichiung
umlaufenden Schneidkante hat, daß ferner jeweils iwei dieser Zähne ah einer1 kleineren Basisfläche zu
einein Doppelzahn Vereinigt sind Und daß schließlich die
einzelnen Döppelzähfie, durch hohlkehlenäflig ausge*
nommene umlaufende Zwischenräume voneinander
getrennt, in Längsrichtung des Instruments aneinandergereiht sind.
Die Zusammenfassung der Zähne zu Doppelzähnen ergibt zum einen Schneidkanten sowohl für die
Einschlag- als auch für die Ausschlagrichtung des Instruments. Dadurch wird ein vollständiges Lösen der
beim Einschlagen abgeschälten Späne beim Ausschlagen gewährleistet und umgekehrt Weiterhin werden
abgelöste Späne in den hohlkehlenartigen Zwischenräumen zwischen den einzelnen Doppelzährien für den
Transport nach außen auf einfache Weise eingelagert, ohne daß ins Gewicht fallende Mengen des gelösten
Materials beim Ausschlagen im Hohlraum verbleiben.
Die Form der neuartigen Raspel kann in weitem
Maße an die Form des zu schaffenden Hohlraums angepaßt sein, wobei ihr Querschnitt 3-, 4- oder
mehreckig sowie rund oder im wesentlichen eckig mit abgerundeten Ecken ausgebildet sein kann. In Längsrichtung
ist es möglich, die Raspel nach unten konisch
uiuiiiviiu UUU UU\t UH
atlZ1 Lailgl lllt
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Querschnittsabmessungen zu versehen.
Soll beim Ein- oder Ausschlagen eine Komponente der Bewegung des Instruments senkrecht zur Einschlag-
oder Ausschlagrichtung erreicht werden, um die Räumwirkung des Instruments zu verbessern oder ein
Festsitzen zu verhinJern. so ist es vorteilhaft, wenn die einander parallelen Schneidkanten der Doppelzähne
mindestens auf zwei einander gegenüberliegenden Oberflächen unter einem Winkel gegen die Einschlagachse
angeordnet sind. Sind diese Winkel, die zweckmäßigerweise bis zu 30° gegen die Normale zur
Einschlagrichtung betragen können, auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Instruments gleichgerichtet,
so kann die erwähnte Komponente der Bewegung beim Einschlagen trotz schräg zur Einschlagrichtung
verlaufender Schneidkanten unterdrückt werden.
Bei Instrumenten mit schräg vei\j'ifenden Schneid
kanten ist es darüber hinaus vorteilhaft, wenn die Keilwinkel der Schneidkanten in einem ersten Bereich
des Schneidkantenumfangs verschieden von demjenigen in einem zweiten Umfangsbereich eines Zahnes sind
und wenn beim Doppelzahn die Umfangsbereiche mit gleichen Keilwinkeln einander diagonal gegenüberliegen.
Bei dieser Konstruktion wirkt dann lediglich der in Bewegungsrichtung vordere Zahn mit dem spitzeren
Keilwinkel als Schneidwerkzeug, während der in Bewegungsrichtung nachlaufende, entgegengesetzt zum
vorderen Zahn gerichtete Zahn, dessen Winkel stumpf ist. als Führung für den schneidenden Zahn wirkt und ein
Z'i tiefes Kindringen des schneidenden Zahnes in das
Material verhindert.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert
Fig. I zeigt eine Seitenansicht einer Raspel;
Fig 2 ist eine Ansicht auf Fig. 1 in Richtung des
Pfeiles A,
Fig.} stellt eine Variante der Ansit ht von F ι g. 2 dar,
während
Fig. 4 in größerem Maßstab einen Ausschnitt Von
Fig. 1 Wiedergibt.
Die Raspel 1 nach Fig. 1, die beispielsweise zum
Ausräumen eines Femufkhöcheris 14 (Pig.4) für die
Aufnahme des Schaftes einer HüfigelcnkplOlhesc dient,
hat im wesentlicher! die leicht gebogene und gegen das
freie Ende sich konisch verjüngende Föffri eitles
on one
derartigen Schaftes; auch in ihren Abmessungen stimmt sie im wesentlichen mit den Schaftdimensionen überein.
Ein gegenüber der Einschlagrichtung bzw. -achse 2 leicht gekrümmter oberer Teil 3 geht über in einen mit
Hilfe eines Winkelstücks 4 versetzten Oberteil 5, an den \ ein nicht dargestelltes Schlaginstrument in bekannter
Weise angesetzt werden kann.
Erfindungsgemäß besteht die Raspel 1 aus einer Vielzahl von P&ppelzähnen 6, die an ihren Basen je eine
um den ganzen Umfang umlaufende obere und untere Iu
Schneidkante 7 und 8 (Fig.4) bilden. Die einzelnen
Doppelzähne 6 sind im vorliegenden Beispiel — bei dem die nicht ausdrücklich dargestellte Querschnittsform des
Raspelkörpers rechteckig ist — aus pyramidenstumpfartigen Körpern 6a und 6b aufgebaut, die ihrerseits die π
kleinere ihrer Basisflächen gemeinsam haben.
Zwischen je zwei Doppelzähnen 6 sind hohlkehlenartige Zwischenräume 9 vorgesehen, die von den
Schneidkanten 7 bzw. 8 bei fortschreitenden Bewegungen der Raspel 1 in Einschlagrichtung 2 oder J0
Ausschiagrichtung 2s (in Fig.4 gestrichelt dargestellt)
abgeschältes Material aufnehmen, so daß v.i heraustransportiert
wird, ohne daß ins Gewicht fallende Anteile davon in den geschaffenen Hohlraum 10 des
schematisch angedeuteten Knochens 14 fallen. r,
Konisch zulaufend endet die Raspel 1 an ihrer freien Seite in einem stumpfen abgerundeten Endstück 11.
In dem beschriebenen Beispiel bilden die parallel zueinander verlaufenden Schneidkanten 7 und 8 der
Doppelzähne 6 mit Ebenen senkrecht zur Einschlagrich- j()
tung 2 Winkel λ, die bis zu etwa 30° betragen; dadurch wird — wie bereits erwähnt — beim Ein- und
Ausschlagen des Instruments nicht nur eine Bewegung in Einschlagrichtung, sondern auch zusätzlich eine
Bewegung in Richtung der Pfeile 12 und 13 mit einer r,
Komponente senkrecht zur Einschlagrichtung ausgeführt. Hierdurch wird erreicht, daß die Schneidkante
schräg an das zu schneidende Material herangeführt und — beim Schlagen in Gegenrichtung — wieder
weggeführt -vird, so daß ein Festsitzen des Instruments 4»
verhindert wird.
Besonders vorteilhaft ist eine Beschränkung des Abschälens von Material auf einer Seite des Hohlraums
tO auf die Richtung des Ein- oder auf der anderen Seite auf die Richtung des Ausschiagens; diese Beschränkung
läßt sich bei schräg verlaufenden Schneidkanten 7 und 8 erzielen, wenn die Keilwinkel β und γ der Schneidkanten
an den Doppelzähnen 6 jeweils für die obere und die untere Schneidkante 7 bzw. 8 verschieden, jedoch
diagonal gegenüberliegend an jeder Seite des Doppelzahns 6 untereinander gleich sind. Die Schneidkante 7
bzw. 8 wirkt dann beim Ein- bzw. Ausschlagen im Bereich des spitzeren Winkels ß, der Werte von 50—80°
aufweisen kann, als Schneidwerkzeug, während der relativ zu β größere Winkel γ, für den Werte zwischen
60—90° vorteilhaft sind, bei einer Bewegung in Gegenrichtung jeweils nur zum Abtragen des zuvor
durch die Wirkung des Winkels β abgeschälten Spanes dient.
Sollen die Vorteile schräg verlai c-.ndei Schneidkanten
beibehalten werden, ohne daC d:e geschilderte
Bewegung in Richtung der Pfeile 12 und 13 erfolgt, so ist es möglich, die Winkel der Schneidkanten 7 und 8 auf
jeweils einander gegenüberliegenden Oberflächen der Zähne nicht gleichsinnig, sondern gegenläufig auszubilden,
so daß sich die die Bewegungen in Richtung der Pfeile 12 und 13 verursachenden Kräfte paarweise auf
den beiden Seiten aufheben.
Wie Fig.2 und 3 zeigen, sind auf den Schmalseiten
der Doppelzähne 6 die Schneidkanten 7 und 8 entweder horizontal, d. h. senkrecht zur Einschlag- bzw. Ausschlagrichtung,
oder ebenfalls schräg angeordnet
Die Herstellung der neuen Raspel erfolgt in bekannter Weise durch spanabhebende Bearbeitung
eines Rohlings aus einem der für die chirurgischen Instrumente üblichen Metalle oder Metallegierungen,
vorzugsweise aus 13%igem Chromstahl, wobei diese Bearbeitung beispielsweise auf einer Fräsmr-schine
durchgeführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Raspelartiges Räuminstrument zum Vorbereiten eines Röhrenknochens für den Einsatz eines
!mplantatschaftes, welches instrument über seine Arbeitslänge eine Anzahl von durch Zwischenräume
voneinander getrennten Zähnen hat, die bei Bewegung in Richtung seiner Einschlagachse Knochenmaterial
abschälen und ausräumen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder einzelne Zahn die
Form eines kegel- oder pyramidenstumpfartigen Körpers (6a, 6b) beliebigen Querschnitts mit einer in
Umfangsrichtung umlaufenden Schneidkante (7, 8) hat, daß ferner jeweils zwei dieser Zähne an einer
kleineren Basisfläche zu einem Doppelzahn (6) vereinigt sind und daß schließlich die einzelnen
Doppelzähne (6), durch hohlkehlenartig ausgenommene umlaufende Zwischenräume voneinander
getrennt, in Längsrichtung des Instruments aneinandergereiht sirtd.
2. Räumiiibiruiiiciil nach Anspruch !, dauürcu
gekennzeichnet, daß die einander parallelen Schneidkanten (7, 8) der Doppelzähne (6) mindestens
auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten
unter einem Winkel (α) gegen Ebenen senkrecht zur Einschlagachse (2) angeordnet sind.
3. Räuminstrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilwinkel (ß) der Schneidkanten
(7, 8) in einem ersten Bereich verschieden von demjenigen (γ) in einem zweiten Umfangsbereich
eines T.ahnes (6a, 6b) sind und daß beim
Doppelzahn (6) die Umfangsbereiche mit gleichen Keilwinkeln einander diagonal gegenüberliegen.
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