DE2730045C2 - Verfahren zum Herstellen verschleißbeständiger Schienen und/oder Radwerkstoffen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen verschleißbeständiger Schienen und/oder RadwerkstoffenInfo
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Description
Die Lebensdauer von Schienen- und Radwerkstoffen ι·>
aus Stahl ist vorwiegend durch die Abnutzung bestimmt. Radwerkstoffe kommen bekanntlich als Radreifen oder
einteilige Räder (Vollräder) zum Einsatz.
Ein wesentliches Bedürfnis besteht daher seit langem darin, den Verschleiß der beiden Verschleißpartner Rad
und Schiene zu vermindern. Um dies zu erreichen, wurde bisher vor allem die Festigkeit der verwendeten
Stähle erhöht. Als Maßnahmen zur Festigkeitserhöhung sind die Erhöhung des Gehaltes an Legierungselementen
und Wärmebehandlungen bekannt (siehe »Stahl und Eisen 90« [1970], Seiten 922 -928, und »Stahl und Eisen
95« [1975], Seiten 1057-1062).
Einzelheiten über den besonderen Zusammenhang zwischen Festigkeit und Verschleißverhalten, insbesondere
bei Kurvenschienen, können auch der Literaturstelle »Eisenbahntechnische Rundschau« 22 (1973),
Seiten 214 — 218, entnommen werden. Hieraus geht z. B. hervor, daß bei einer Festigkeitssteigerung des Schienenstahles
um 200 N/mm2 der Verschleiß um etwa die Hälfte fällt. Speziell für die Zusammensetzung von
Radwerkstoffen kann der Literaturstelle »Glasers Annalen« 98 (1974), Seiten 93-100, entnommen
werden, daß mit steigender Festigkeit die Verschleißeigenschaften der Radwerkstoffe verbessert werden.
Die Veränderung der Gefügeausbildung durch Wärmebehandlung stellt in gewissem Umfange ebenfalls
eine Möglichkeit zur günstigen Beeinflussung des Verschleißes dar (siehe »Glasers Annalen« 101, [1977],
Seiten 103-109).
Die Gehalte an Legierungselementen können nicht b5
unbegrenzt erhöht werden, da sonst mit unerwünschten Nebenwirkungen zu rechnen ist, z. B. mangelnde
Sprödbruchunempfindlichkeit und verstärkte Neigung zu Aufhärtungsrissen (siehe »Glasers Annalen« 88
[1964], Seiten 98 -109, und 98 [1974} Seiten 93 -100).
Es ist bekannt, den Verschleiß durch die Verwendung von Schmiermitteln zu vermindern, die durch Schienen-Schmieranlagen
oder über Spurkranzschmierung bei Rädern auf die Berührungsfläche Rad/Schiene aufgetragen
werden. Eine solche Schmierung kann nur beschränkt erfolgen, da die Haftung zwischen Rad und
Schiene erhalten bleiben muß. Da die Schmierung ständig erneuert werden muß, erhöht sie die laufenden
Kosten des Bahnbetriebes. Außerdem ist es bekannt, den starken Verschleiß dadurch zu mindern, daß auf die
Schienen und Räder ein verschleißbeständiger Werkstoff aufgeschweißt wird. Hierbei können jedoch
Schweißfehler zu Schaden führen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch einfache Maßnahmen die Verschleißbeständigkeit
von Schienen- und/oder Radwerkstoffen deutlich zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man den Stählen für Schienen und/oder Radreifen
bzw. Vollräder Blei in Mengen von 0,02 bis 0,35% zugibt. Vorzugsweise werden mindestens 0,07% Blei zulegiert;
die bevorzugte Obergrenze liegt bei 0,20% Blei. Eine alternative Lösung sieht vor, anstelle von Blei eine
entsprechende Menge Wismut zuzulegieren, vorzugsweise Blei und Wismut in Kombination, wobei die
Prozentanteile an Pb+ Bi in den Prozentbereich fallen, der eingangs für Pb allein genannt ist.
Die Zulegierung von Blei zum Stahl gehört auf dem technischen Gebiet der Herstellung von Automatenstählen
mit verbesserter Zerspanbarkeit seit Jahrzehnten zum Stand der Technik (siehe z. B. »Archiv für das
Eisenhüttenwesen« [1943], Seiten 65-76, oder DE-PS 910 309). Danach bewirkt ein Bleizusatz von
0,03—0,48% ohne Beeinträchtigung der übrigen mechanischen Eigenschaften eine erhebliche Verbesserung
der Schnittfähigkeit der Schneidwerkzeuge. Die verbesserte Zerspanbarkeit wird darauf zurückgeführt, daß die
feinverteilten Bleieinlagerungen einerseits eine Trennung und das Abbrechen der Späne erleichtern und
andererseits aufgrund einer Schmierwirkung zwischen dem zu zerspanenden Werkstoff und dem Schneidwerkzeug
den Reibungswiderstand verringern. Aufgrund der verringerten Reibung wird auch der Temperaturanstieg
beim Zerspanen verringert.
Das Wissen um die positive Wirkung eines Bleizusatzes auf die Zerspanbarkeit hat die langjährigen
Bemühungen der Schienenfachleute, den Verschleißwiderstand zu verbessern, offensichtlich nicht berührt,
denn wie bereits eingangs dargelegt wurde, haben die für Schienen und Radwerkstoffe zuständigen Fachleute
versucht, den Verschleißwiderstand über die Festigkeitssteigerung zu verbessern.
Es war bislang nicht erkannt worden, daß durch einen Bleizusatz zu Schienenstählen und Radwerkstoffen eine
Steigerung der Lebensdauer erreicht werden kann, die bei den an sich bekannten Schienenstählen über 50%, ja
sogar über 100%, hinausgehen kann. Von wesentlichem Vorteil ist dabei, daß die Haftung zwischen Rad und
Schiene durch den Bleizusatz nicht beeinträchtigt wird. Dadurch ist es möglich, die verschleißmindernde
Wirkung des Zulegierens von Blei ohne Haftwerterniedrigung voll zu nutzen. Es hat sich
außerdem gezeigt, daß der Bleizusatz zu Schiene und/oder Rad dazu führt, daß in engen Kurven das
sogenannte Kurvenkreischen verringert wird.
Die bisherigen Versuche rechtfertigen die Annahme.
daß sich außer der verbesserten Abnutzungsbestindigkeit auch eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit
ergibt, da die weniger rauhe Oberfläche weniger Angriffspunkte für KorrosionserscheLiungen bietet.
Dies ist in Industriegegenden, wo man mit besonders starkem Korrosionsangriff rechnen muß, von besonderem Vorteil.
Beim beanspruchten Verfahren muß gut einer der
beiden Partner, Schiene oder Radwerkstoff, mit Blei legiert sein, um eine deutliche Verlängerung der
Lebensdauer zu erzielen. Betrachtet man zunächst die Schienenstähle, so zeigt sich die vorteilhafte Wirkung
des Bleis bei allen heute üblichen Schienenstählen, deren chemische Zusammensetzungen aus der eingangs
gewürdigten Literatur oder z. B. aus dem UIC-Merkblatt 860 V, 6. Ausgabe vom 1.1.1970, oder aus
»Technische Lieferbedingungen der Deutschen Bundesbahn« TL 918 254, Ausgabe Januar 1972, bekannt sind.
Als Beispiel gibt die nachfolgende Tabelle für diese bekannten naturharten Stähle eine Obersicht über die
chemische Zusammensetzung (Gehalte in Gew.-%).
25
Si max. Mn
Regelgüte nach
UlC 860 V:
Verschleißfeste
Güten nach UIC
860 V und DB : TL
918 254:
0,40-0,60 035 OiO-UO
0,60-0,80
0,50-0,70
0,45-0,65
0.50 0,50 0,40
0.80-UO 1,30-1,70 1,70-2,10
35
Entsprechend gute Ergebnisse zeigen sich bei den anderen naturharten Normschienen, z. B. nach der
amerikanischen Norm ASTM-Standard A 1-68 oder der russischen Norm GOST 6944-63 und GOST 8160-63.
Die vorgenannten Schienenstähle können auch im wärmebehandelten Zustand vorliegen, z. B. nach einem
beschleunigten Abkühlen aus der Walzhitze. So ist es bekannt, daß ein feinperlitisches Gefüge bei Schienenstählen eine Verbesserung der Eigenschaften, insbesondere der Verschleißfestigkeit, mit sich bringt Ein
spezielles Verfahren zur Herstellung eines derartigen
feinstperlitischen Gefüges ist in der DE-AS 24 39 338
beschrieben. Die Kombination einer derartigen feinstperlitischen Schiene mit dem hier beanspruchten
Bleizusatz ist besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Verschleißfestigkeit und die Lebensdauer. Derartig
hergestellte Schienen oder Radwerkstoffe haben vorzugsweise eine Mindestzugfestigkeit von
700 N/mm2 und zeichnen sich durch eine hohe Dauerfestigkeit aus. Sie sind insbesondere für hohe
Achslasten von mehr als 221 geeignet
Besonders hervorzuheben ist im Rahmen des beanspruchten Verfahrens die Anwendung auf naturharte, niedriglegierte Stahle mit Mindestzugfestigkeiten
von weniger als 650 N/mm2 und mehr als 350 N/mm2.
Schienen mit diesen Festigkeiten können unter Beachtung des Bleizusatzes dort eingesetzt werden, wo
niedrige Achslasten von weniger als 101 auftreten. Dies
gilt für den Nahverkehr, z. B. für Straßenbahnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet in dieser Kombination die Möglichkeit, Stähle mit C-Gehalten
unter 0,4% (z. B. den St 52-3 oder den C-35), die bisher
wegen mangelnder Verschleißfestigkeit nicht als Schienenstähle verwendet wurden, als Schienenstähle einzusetzen.
Der Bleizusatz erhöht sprunghaft die Verschleißbeständigkeit, so daß diese niedriggekohlten Stähle für die
Verwendung in Schienen erschlossen werden, wobei man gleichzeitig den Vorteil der höheren Zähigkeit
dieser Stähle nutzen kann. Beispiele für die Bereiche der niedriggekohlten Stähle mit den niedrigen Mindest-Zugfestigkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden
Tabelle.
0,40-0,80 1,50 0,70-2,00 mit weiteren Zusätzen von bis zu 2% Cr; bis zu je 0,25% Mo, V, Ti
und bis zu 0,5% Nb
Si
Mn
Zugfestigkeit
N/mm2*)
0,32-0^9
0,14-0,20
0,14-0,20
0,15-035
0,20-0,60
0,50-0,80
500
500
*) Im Walzzustand oder normalisierten Zustand.
Eine andere vorteilhafte Anwendung bietet sich bei hochfesten Schienenstählen, die im naturharten Zustand
ein bainitisches Gefüge und eine Mindestzugfestigkeit von 1100 N/mm2 aufweisen. Derartige hochfeste Schienen sind dem Fachmann durch die DE-PS 23 02 865
bekannt. Eine typische Zusammensetzung ergibt sich aus der nachfolgenden Tabelle:
Si
Mn
Cr
Mn+ Cr
Mo
0,28-0,35 0,20-1,50 0,50-3.50
1,25-4,00 2,75-4,50 0-0,40
0-0,40
0-0,010
Die vorteilhafte Wirkung des Bleis bei den Radwerkstoffen (Radreifen oder Vollräder) zeigt sich ebenfalls
bei allen üblichen Zusammensetzungen. Entsprechende
Analysen können dem UIC-Merkblatt 812-3 V/74 oder
der »Stahl-Eisen-Liste« entnommen werden. Als Beispiel sollen die folgenden Zusammensetzungen gelten:
Chemische Zusammensetzung in Gew.-%
C | Si | Mn | Cr | Mo | |
Nach UIC 812-3 V/74 | |||||
(Räder im normalgeglühttη Zustand) | |||||
Rl | 0,40 | 0,30 | 0,60 | — | |
R2 | 0,55 | 0,30 | 0,65 | — | |
R3 | 0,65 | 0,30 | 0,65 | - | |
Sondergüten | 0,40-0,80 | 0-0,40 | 0,50-0,90 | 0,20-0,50 | |
Werkstoff-Nr.: | |||||
1.7215 | 0,25 | 0,90 | 1,0 | 1,1 | 0,25 |
1.7228 | 0,50 | 0,25 | 0,65 | 1,1 | 0,20 |
1.9976 | 0,68 | 0,35 | 0,65 | 0,40 | — |
1.9978 | 0,70 | 0,35 | 0,75 | 0,50 | — |
1.0627 | 0,72 | 0,40 | 0,75 | _ | — |
Die vorgenannten Schienenradwerkstoffe liegen im naturharten oder normalgeglühten Zustand vor.
Alternativ hierzu hat die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens besondere Vorteile bei Radwerkstoffen
gezeigt, die im vergüteten Zustand (Abschrekken und Anlassen) ein aus angelassenem Martensit
bestehendes Gefüge aufweisen und eine Mindestzugfesiigkeit von 600 N/mm2 haben. Das gilt auch für die in
dem UIC-Merkblatt 812-3 V/74 aufgeführten Stähle R6 bis R9, die für Räder mit oberflächengehärteten
Laufflächen (Laufkranzvergütung) verwendet werden.
Bei den Radwerkstoffen bietet sich ebenfalls die Möglichkeit, aufgrund des verbesserten Verschleißver-
Chemische Zusammensetzung in Gew.-%
haltens durch die Anwesenheit von Blei neue Stähle einzusetzen, insbesondere Stähle mit C-Gehalten unter
0,25%, die als unlegierte und legierte Baustähle bekannt sind. Diese Stähle konnten bisher aufgrund ihrer
mangelnden Verschleißbeständigkeit nicht als Radwerkstoffe verwendet werden.
Nachfolgend wird der technische Fortschritt anhand der in den Figuren gezeigten Diagramme näher
erläutert
Es wurde das Verschleißverhalten von Schienenstählen und Radstählen ohne und mit Blei-Zusatz untersucht.
Ausgangspunkt waren folgende Werkstoffanalysen:
Bezeichnung | C | bis | 0,8 | Si | bis | 1,0 | Mn | bis | 1,70 | Cr | Pb | Wärmebeh.- | Zugfestigkeit |
bis | 0,8 | bis | 0,50 | bis | 1,30 | N/mm2 | |||||||
Schienenstahl Radstahl R2 |
0,42 0,55 |
0,20 0,30 |
0,70 0,65 |
0,01 bis 1,50 | : . | Walzzustand normalgeglüht |
680 bis 1280 760 |
||||||
Erfindungsgemäß: Schienenstahl 0,37 Radstahl R2 0,5 |
0,20 0,25 |
0,70 0,70 |
- | 0,12 bis 0,18 0,15 |
Walzzustand normalgeglüht |
640 bis 980 730 |
|||||||
Alle Stähle zeigten ein Gefüge aus Perlit und Ferrit Bei den erfindungsgemäßen Stählen war das Blei aus
dem Grundwerkstoff ausgeschieden. Die ausgeschiedenen Teilchen waren in Walzrichtung gestreckt mit
Längen bis zu 4ÖÖ μπι und Dicken bis zu etwa 10 μπι. Die
Teilchen waren gleichmäßig und fein über den Werkstoff verteilt
Zur Überprüfung der Verschleißbeständigkeit wurden
aus den Stählen hergestellte Rollen mit 40 mm Durchmesser im Roil-Gleit-Verschleiß-Versuch geprüft
Dabei rollen zwei zylindrische Scheiben in gleichsinniger, aber geringfügig unterschiedlicher Oberflächengeschwindigkeit,
aufeinander ab. Der Schlupf betrug etwa 0,70% und der Anpreßdruck 520 N/mm2.
Das Prüfungsergebnis geht aus den F i g. 1 —3 hervor.
Die in den Figuren gezeigten Diagramme zeigen auf der Abszisse die Zugfestigkeit der geprüften Schienenstähle,
die bekanntlich mit steigendem C- und Mn-Gehalt, gegebenenfalls Cr, ansteigt Die niedrigen
Zugfestigkeiten entsprechen daher aus den in der Tabelle angegebenen Analysenbereichen den niedrigen
C- und Mn-Gehalten, während die hohen Zugfestigkeiten den höheren C- und Mn-Gehalten entsprechen.
so Auf der Ordinate ist in logarithmischem Maßstab der
Abrieb in g für 1 km Gleitweg aufgetragen, in der
unteren Bildhälfte ist jeweils der Abrieb einzeln für die Schiene und einzeln für das Rad aufgetragen, während
in der oberen Bildhälfte der Gesamtabrieb (Rad + Schiene) aufaddiert ist
F i g. 1 zeigt den bekannten Zusammenhang, daß mit steigender Zugfestigkeit des Schienenstahls der Abrieb
im Bereich der Schiene linear abnimmt, während der Abrieb im Bereich des Rades zunimmt Der aufaddierte
Abrieb (Rad + Schiene) in der oberen Bildhälfte zeigt mit steigender Zugfestigkeit eine leicht ansteigende
Tendenz. Die Kurve nach dem Stand der Technik (Fig. 1) wurde ebenfalls in den Fig.2 und 3
eingetragen. Außerdem wurde in diese Figuren der Abrieb für die erfindungsgemäß hergestellten, bleile
gierten Schienen und bleilegierten Schienenräder dargestellt
Fig.2 zeigt, daß bei der bleilegierten Schiene der
Fig.2 zeigt, daß bei der bleilegierten Schiene der
Abrieb im Mittel um die Hälfte sinkt, wobei mit steigender Zugfestigkeit die lineare Abhängigkeit
gewahrt bleibt. Das unterste Kurvenband zeigt den Abrieb des Rades (ohne Blei), das gegen die bleilegierte
Schiene läuft. Gegenüber dem Stand der Technik hat sich der Radabrieb auf 1A des ursprünglichen Wertes
gesenkt (oberes Kurvenband). Der aufaddierte Abrieb von Rad + bleilegierter Schiene ergibt sich aus der
oberen Bildhälfte. Greift man z. B. 700 N/mm2 Zugfestigkeit heraus, so ergibt sich beim Stand der Technik
ein Abrieb von etwa im Mittel 2,5 g/km Gleitweg, während beim Erfindungsgegenstand lediglich ein
Abrieb von etwa 0,75 g vorliegt, d. h., der Abrieb liegt
um weniger als '/3 gegenüber dem Stand der Technik.
Ein entsprechender Zusammenhang ergibt sich aus der F i g. 3, die das Gleitverschieißverhaiten von Rad
und Schiene bei der Verwendung von bleilegierten Radstählen zeigt. Greift man z. B. den Verschleiß bei
einer Zugfestigkeit des Schienenstahles von 900 N/mm2 heraus, so vermindert sich der Abrieb des bleilegierten
Rades von etwa 2,3 g (obere Kurve Stand der Technik) auf 1,0 g (bleilegiertes Rad untere Kurve). Der Abrieb
der Schiene vermindert sich von 0,8 g (obere Kurve Stand der Technik) auf 0,14 g (unterste Kurve). Die
obere Bildhälfte zeigt den aufaddierten Abrieb von Rad und Schiene. Für die angeführte Zugfestigkeit von
900 N/mm2 ergibt sich im Mittel beim Stand der Technik ein Abrieb von 3,0, während beim Erfindungsgegenstand
der Abrieb lediglich 1,2 g beträgt.
Aufgrund des verbesserten Abriebverhaltens verbessert sich die Standzeit um mehr als 100%. Dies eröffnet die Möglichkeit, daß man von der bisherigen Entwicklung abgeht, die hohe Verschleißfestigkeit über die starke Steigerung der Zugfestigkeit zu bewirken. Man kann auch Stähle mit geringeren Festigkeitseigenschaften, die bedeutend zäher sind, als Schienenstähle verwenden, so daß niedriggekohlte Stahle mit C-Gehalten unter 0,40% als Schienenstähle eingesetzt werden können.
Aufgrund des verbesserten Abriebverhaltens verbessert sich die Standzeit um mehr als 100%. Dies eröffnet die Möglichkeit, daß man von der bisherigen Entwicklung abgeht, die hohe Verschleißfestigkeit über die starke Steigerung der Zugfestigkeit zu bewirken. Man kann auch Stähle mit geringeren Festigkeitseigenschaften, die bedeutend zäher sind, als Schienenstähle verwenden, so daß niedriggekohlte Stahle mit C-Gehalten unter 0,40% als Schienenstähle eingesetzt werden können.
Besonders geeignet sind die erfindungsgemäß hergestellten Schienen für Kurven, Bergstrecken, Weichen
u. dgl., da dort der stärkste Verschleiß auftritt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Verbessern der Verschleißbeständigkeit von Schienen- und Radwerkstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß man Stählen für Schienen, Radreifen oder Vollräder 0,02 bis
0^5% Blei und/oder Wismut zulegiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man mindestens 0,07% Blei und/oder Wismut zulegiert
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man maximal 0,20% Blei
und/oder Wismut zulegiert.
4. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 auf naturharte, niedriglegierte
Stähle reit einer Mindestzugfestigkeit von mehr als 350 N/mm2 und weniger als 650 N/mm2.
5. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche ! bis 3 auf Stähle, die im wärmebehandelten
Zustand ein feinstperlitisches Gefüge und eine Mindestzugfestigkeit von 700 N/mm2 aufweisen.
6. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 auf Schienenstähle, die im
Walzzustand ein bainitisches Gefüge und eine 2>
Mindestzugfestigkeit von 1100 N/mm2 aufweisen.
7. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 auf Radwerkstoffe, die im
vergüteten Zustand eine Mindestzugfesiigkeit von 600 N/mm2 aufweisen. jo
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Legal Events
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Free format text: KRUPP STAHL AG, 4630 BOCHUM, DE |
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8281 | Inventor (new situation) |
Free format text: HELLER, WILHELM, DR.-ING., 4100 DUISBURG, DE KNORR, WALTER, DIPL.-ING., 4630 BOCHUM, DE SCHWEITZER, REINHARD, DR.-ING., 4000 DUESSELDORF, DE |
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