DE2729060A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen eines umwindegarnes - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen eines umwindegarnesInfo
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Description
P + Gm 77/568
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Umwindegarnes
Für die Herstellung eines Umwindegarnes, das aus einem im wesentlichen ungedrehten, von einem Bindefaden schraubenförmig umwundenen Spinnfaserbündel
bzw. Vorgarn besteht, wurden schon verschiedentlich Vorschläge gemacht. So ist bereits eine Vorrichtung
bekannt, bei der das aus den Lieferwalzen eines Streckwerkes austretende Spinnfaserbündel im ungedrehten
Zustand durch ein stationäres Rohr geführt wird, auf dem eine die Spule mit dem Binde- oder Umwindefaden
tragende und von einem Riemen angetriebenen Spindel drehbar gelagert ist (US-PS 3.328.946). Der von der
rotierenden Spule ablaufende und ebenfalls in das stationäre Rohr eingeführte Bindefaden legt sich dabei
im Bereich der Einlauföffnung des Rohres schraubenförmig um das ungedrehte Spinnfaserbündel, wodurch der Faserverband verfestigt wird. Um mögliche Brüche des Spinnfaserbündels auf ein Mindestmaß zu beschränken, wird
die Eintrittsöffnung des Rohres in einem Abstand von den Lieferwalzen angeordnet, der der mittleren Länge der im
Spinnfaserbündel vorhandenen Stapelfasern entspricht, und ein gegen die Abzugswalzen gerichteter Luftstrom in
das stationäre Rohr eingeleitet.
Dieses Prinzip, das ungedrehte Spinnfaserbündel mit dem
von einer rotierenden Spule ablaufenden Bindefaden an
einem Punkt zu umwinden, an dem die einzelnen Pasern des Spinnfaserbündels mit ihrem einen Ende noch zwischen dem
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Lieferwalzenpaar geklemmt sind, und außerdem einen gegen die Abzugswalzen gerichteten Luftstrom vorzusehen, wird auch bei einem anderen bekannten Verfahren angewandt, bei dem die Spule mit dem Bindefaden
auf einer angetriebenen Hohlspindel angeordnet ist und mit dieser rotiert (US-PS 3.831.369 = DT-OS 2.407.357).
Nachteilig ist dabei, daß durch das notwendige nahe Heranrücken des Führungsrohres bzw. der Hohlspindel
an die Lieferwalzen die Bedienung der Vorrichtung erschwert wird und die Einstellung des Abstandes zwischen
diesen Vorrichtungsteilen der zur Verarbeitung kommenden Faserlänge angepaßt werden muß. Ferner bedingen die Erzeugung des Luftwirbels und der mit Auswuchtproblemen
verbundene Antrieb der den Bindefaden tragenden Spule einen zusätzlichen technischen Aufwand und höhere Betriebskosten, die die Wirtschaftlichkeit dieses Garnherstellungsverfahrens beeinträchtigen. Eine Beeinträchtigung der Wirtschaftlichkeit ergibt sich schließlich
auch dadurch, daß infolge der bei der Rotation der Spule auftretenden Unwuchten ; das Packungsgewicht der Spule
oder, bei Vorlage großer Spulen, die Drehzahl der Umwindevorrichtung begrenzt ist.
Es ist ferner bereits vorgeschlagen worden, ein aus einem Lieferwalzenpaar austretendes ungedrehtes Spinnfaserbündel
durch die hohle Achse einer Falschzwirnspindel zu führen
und iha mittels eines an der Einlauföffnung der Spindel angeordneten Reibringes eine vorübergehende oder falsche
Drehung zu erteilen (DT-OS 1.685.881). Der Bindefaden, der von einer koaxial zur Falschzwirnspindel angeordneten und
mit dieser angetriebenen Spule abläuft, wird ebenfalls der Einlauföffnung der Spindel zugeführt und windet sich dort
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schraubenförmig um das ungedrehte Spinnfaserbündel. Beim Durchlauf durch die Hohlspindel wird der Garnverband mittels der als Streckwalzen ausgebildeten
Abzugswalzen einem Verzug unterworfen und schließlich einer Aufwickelspule zugeführt. Durch die dem Spinnfaserbündel erteilte Falschdrehung, die sich nach dem
Umwindevorgang infolge ihres entgegengesetzten Drehsinnes auf der Strecke zwischen den Lieferwalzen und
der Einlauföffnung der Spindel einerseits und der letzteren und den Abzugswalzen andererseits wieder
auflöst, wird dem Spinnfaserbündel vor dem Umwinden mit dem Bindefaden eine genügend große Festigkeit verliehen, so daß Brüche vermieden werden. Die oben bereits
dargelegten Nachteile, die sich aus einer angetriebenen rotierenden Spule ergeben, sind jedoch auch bei dieser
bekannten Lösung vorhanden.
Bei einem Verfahren zum Herstellen von Vorgarn, ist es bekannt, das als Bindefaden verwendete Filamentgarn
auf kleine Spulen geringen Durchmessers aufzubringen und es dann von der feststehenden Spule abzuziehen und
zusammen mit dem Faserband durch die Spulenachse hindurchzuziehen, wobei das Faserband vom Filamentgarn umwunden
wird (DT-OS 2.447.715). Dabei entspricht die Zahl der von der Spule abgezogenen Wicklungen der Anzahl der auf
das Faserband aufgebrachten Umwindungen. Dies bedeutet, daß selbst bei kleinem Spulendurchmesser und damit geringem
Packungsgewicht der Spule die Zahl der Umwindungen, die um das Faserband gelegt werden können, gering ist, so daß
dieses bekannte Verfahren lediglich für die Herstellung eines Vorgarnes brauchbar ist, das noch einem nachfolgenden Verzug unterworfen werden muß und daher nur eine diesen Verzug nicht beeinträchtigende Festigkeit haben darf.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die die
oben genannten Nachteile vermeidet und auf einfache und kostensparende Weise die Herstellung eines Umwindegarnes mit hoher Produktionsleistung und beliebig
wählbarer Zahl von Umwindungen pro Längeneinheit ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Spinnfaserbündel und der Bindefaden getrennt voneinander durch jeweils eine öffnung in die Hohlspindel
eingeführt werden, daß der Bindefaden durch einen Abschnitt der Hohlspindel hindurch einer dem Spinnfaserbündel
zugeordneten Umlenkstelle zugeführt wird, an der die dem Spinnfaserbündel erteilte falsche Drehung
wieder aufgelöst wird, und daß dann im Bereich dieser Umlenkstelle das Spinnfaserbündel mit dem Bindefaden
schraubenförmig umwunden wird.
Vorteilhaft werden das Spinnfaserbündel und der Bindefaden in entgegengesetzter Richtung durch die Hohlspindel
in Richtung zur Spindelmitte geführt, umgelenkt und durch eine öffnung im Mantel der Hohlspindel aus dieser
herausgeleitet, worauf das Spinnfaserbündel und der Bindefaden
ein weites Mal umgelenkt und der Bindefaden um das
Spinnfaserbündel gewunden wird. Eine andere Verfahrensvariante ergibt sich dadurch, daß das Spinnfaserbündel
nach einer ersten Umlenkung durch eine öffnung im Mantel der Hohlspindel in diese eingeführt wird, dabei ein zweites
Mal umgelenkt und durch die Hohlspindel hindurchgeführt
wird, während der Bindefaden die Hohlspindel geradlinig durchläuft und im Bereich der zweiten Umlenkstelle
des Spinnfaserbündels um dieses gewunden wird.
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Die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlspindel einen fest mit ihr verbundenen Spindelteller trägt, in dessen Nähe der Mantel der
Hohlspindel eine Öffnung aufweist, und daß die Spule mit dem Bindefaden feststehend angeordnet ist. Eine konstruktiv einfache Lösung zum Feststellen der Spule besteht darin, daß die
Spule im Bereich zwischen dem Spindelteller und einem Ende der Hohlspindel drehbar auf dieser gelagert und durch ein magnetisches Kraftfeld an einer Drehung gehindert ist. Dadurch,
daß der Spindelteller eine Halteeinrichtung für den Bindefaden und/oder das Spinnfaserbündel aufweist, wird deren mögliche Verschiebung auf dem Spindelteller infolge des auftretenden Luftwiderstandes verhindert.
In Fig. 1 bis 4 sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Umwindevorri chtung,
zum Teil im Schnitt;
Fig. 3 und 4 zwei Ausführungsbeispiele eines als Balloneinengungsring ausgebildeten Spindeltellers, im Längsschnitt.
Dem ein Spinnfaserbündel S liefernden Lieferwalzenpaar 1,2 eines Streckwerkes ist eine Hohlspindel 3 nachgeordnet, derart,
daß der Klemmpunkt des Lieferwalzenpaares und die Längsachse der Hohlspindel im wesentlichen in der gleichen vertikalen
Ebene liegen (Fig.1). Die Hohlspindel 3 ist in einem Gestell 4
drehbar gelagert und wird kontinuierlich angetrieben, beispielsweise mittels eines Tangentialriemens 5. Der Mantel der
Hohlspindel 3 hat eine Öffnung 30, in deren Nähe ein Spindelteller 31 auf der Hohlspindel 3 angeordnet ist. Die Hohlspindel 3 und der Spindelteller 31 sind aus einem Stück gefertigt
oder drehfest miteinander verbunden. Unterhalb des Spindeltellers 31 ist auf der Hohlspindel 3 in einer Lagerung 32
die Spulenhülse 60 einer Spule 6 drehbar und abnehmbar gelagert. Die Spule 6 enthält einen Bindefaden B, der ein Filament, ein Garn oder auch ein Zwirn sein kann.
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Die Spulenhülse 60 mit dem auf ihr aufgewickelten Bindefaden B ist im Bereich zwischen dem Spindelteller
31 und dem einem Abzugswalzenpaar zugewandten Ende der Hohlspindel 3 in einem solchen Abstand vom
Spindelteller 31 gelagert, daß das freie Ende der Spulenhülse 60 das Ende der Hohlspindel 3 überragt.
Gegebenenfalls kann jedoch das ireie Ende der Spulen-»
hülse 60 auch annähernd bündig mit dem Ende der Hohlspindel 3 abschließen. Die Drehung der koaxial zur
Hohlspindel 3 angeordneten Spule 6 in ihrer Lagerung wird durch ein magnetisches Kraftfeld verhindert. Hierzu
ist ein Magnet 7 ortsfest in einem Abstand von der Spule 6 am Maschinengestell befestigt und wirkt auf
ein an der Spulenhülse 60 befestigtes Eisenteil 61 ein. Die Spule 6 ist von einem Balloneinengungsring 62 umgeben.
Der Hohlspindel 3 mit der auf ihr gelagerten Spule 6 nachgeordnet ist eine Fadenführungsöse 71, das bereits
erwähnte Abzugswalzenpaar 8,80 und eine Aufwickeleinrichtung mit einer das fertiggestellte Umwindegarn G
aufnehmenden Spule 9 und einer die Spule 9 antreibenden Walze 90. Die Fadenführungsöse 71und der Klemmpunkt
der Abzugswalzen 8,80 liegen im wesentlichen in der durch die Längsachse der Hohlspindel 3 definierten vertikalen
Ebene.
Nachstehend wird das mit der Vorrichtung gemäß Fig. 1 durchführbare Verfahren zum Herstellen eines Umwindegarnes
beschrieben, wobei zunächst der Fadenlauf erläutert wird:
Das aus den Lieferwalzen 1,2 austretende Spinnfaserbündel
S, dessen Stärke in Abhängigkeit von der zu er-
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zeugenden Garnnummer steht, wird durch die den Lieferwalzen zugewandte öffnung 33 der Hohlspindel 3
in diese eingeführt und läuft in Richtung zur Spindelmitte durch den Abschnitt der Hohlspindel 3» der
von der öffnung 33 bis zur öffnung 30 im Mantel der Hohlspindel 3 reicht. An der Öffnung 30 wird das
Spinnfaserbündel S umgelenkt und tritt seitlich aus der Hohlspindel 3 wieder aus. Der Bindefaden B wird
von der feststehenden Spule 6 abgezogen und über das freie Ende der Spulenhülse 60 durch die dem Abzugswalzenpaar 8,80 zugewandte Öffnung 34 der Hohlspindel 3
in diese eingeführt. Er läuft dann ebenfalls in Rieh,- ·
tung zur Mitte der Hohlspindel 3» wobei er den Abschnitt zwischen der öffnung 34 und der Öffnung 30
passiert und an letzterer unter Umlenkung aus der Hohlspindel 3 austritt. Die beiden derart in entgegengesetzte Richtung und damit getrennt voneinander durch
die Hohlspindel 3 geführten Garnkomponenten werden nach ihrem Austritt aus der Hohlspindel 3 mittels des
Spindeltellers 31 ein zweites Mal umgelenkt und innerhalb des Balloneinengungsringes 62 als fertiggestelltes
Umwindegarn G abwärts durch die Fadenführungsöse 71 zu den Abzugswalzen 8,80 und weiter zur Aufwickelvorrichtung geführt.
Es ist an dieser Stelle darauf hinzuweisen, daß anstelle der einen öffnung 30 im Mantel der Hohlspindel auch zwei
öffnungen vorgesehen werden können, so daß das Spinnfaserbündel S und der Bindefaden B jeweils eine eigene
öffnung für den Austritt aus der Hohlspindel 3 haben.
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Im laufenden Betrieb wird die Hohlspindel 3 vom Tangentialriemen 5 kontinuierlich angetrieben,
während die auf ihr gelagerte Spule 6 durch den Magneten 7 festgehalten wird und stillsteht. Infolge
der Rotation der Hohlspindel 3 mit dem Spindelteller 31 erhält das Spinnfaserbündel S eine Drehung,
die sich vom Außenrand des Spindeltellers 31» an dem das Spinnfaserbündel S seine zweite Umlenkung
erfährt, bis zum Klemmpunkt der Lieferwalzen 1,2 erstreckt. Der Stapelfaserverband des Spinnfaserbündels
S wird dadurch soweit gefestigt, daß die Gefahr eines Bruches auf dem Abschnitt zwischen den
Lieferwalzen 1,2 und dem Spindelteller 31 weitgehend ausgeschaltet ist. Die dem Spinnfaserbündel S erteilte
Drehung ist jedoch eine falsche oder vorübergehende Drehung, die sich wieder auflöst, wenn das
Spinnfaserbündel S die Umlenkstelle am Spindelteller passiert hat. Beim Drehungsrückgang auf Null oder im
wesentlichen auf Null im Bereich dieser Umlenkstelle windet sich nun der Bindefaden B unter Spannung schraubenförmig
um das Spinnfaserbündel S, wobei die Zahl der Umwindungen pro Längeneinheit ausschließlich aus
dem Verhältnis zwischen Liefergeschwindigkeit der Lieferwalzen
1,2 und Rotationsgeschwindigkeit der Hohlspindel 3 mit dem Spindelteller 31 bestimmt und daher
beliebig wählbar ist. Ebenso ist die Spannung des Bindefadens B den jeweiligen Erfordernissen anpaßbar, indem
das freie Ende der Spulenhülse 60, über das der Bindefaden B geführt wird, so ausgebildet wird, daß es auf
den Faden eine mehr oder weniger starke Rückhaltekraft ausübt. Gegebenenfalls kann auf das freie Ende der Spulenhülse
60 eine Krone mit entsprechender Rückhalteeigenschaft aufgesetzt werden (s.Fig. 3 und 4).
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Das so hergestellte Umwindegarn G, bestehend aus dem nun wieder ungedrehten Spinnfaserbündel S und
den ihm durch die Umwindung die gewünschte Festigkeit verleihenden Bindefaden B, wird von den Abzugswalzen 8,80 durch die Fadenführungsöse abgezogen
und auf die Spule 9 aufgewickelt.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung gemäß Fig. 1 um 180° gedreht, wodurch sich ein anderer Fadenlauf für die Herstellung
des Umwindegarnes G ergibt.
Das aus dem Lieferwalzenpaar 1,2 austretende Spinnfaserbündel S läuft, indem es einen Fadenballon bildet,
zwischen dem Balloneinengungsring 62 und der vom Magneten 7 im Stillstand gehaltenen Spule 6 abwärts
und wird am Spindelteller 31 umgelenkt, so daß es nun im wesentlichen radial durch die öffnung 30 im Mantel
der Hohlspindel 3 in diese eintritt. Nach Passieren der Öffnung 30 wird das Spinnfaserbündel S ein zweites
Mal umgelenkt, um zu der jetzt dem Abzugswalzenpaar 8,80 zugewandten öffnung 33 der Hohlspindel 3 zu gelangen.
Der von der Spule 6 abgezogene Bindefaden B wird, ebenso wie in Fig. 1, um das freie Ende der Spulenhülse
herum in die öffnung J>k der Hohlspindel 3 eingeführt
und durchläuft den Spindelabschnitt zwischen den öffnungen 34 und 30 getrennt vom Spinnfaserbündel S. Der Bindefaden
B wird danach jedoch weiterhin geradlinig durch die Hohlspindel 3 geführt, so daß er mit dem Spinnfaserbündel
S an dessen Umlehkptinkt an der öffnung 30 zusammentrifft,
und passiert gemeinsam mit diesem als Umwindegarn G den Spindelabschnitt zwischen den öffnungen
30 und 33.
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Wenn die Hohlspindel 3 mit dem Spindelteller 31 durch den Tangentialriemen 5 kontinuierlich angetrieben wird,
so wird dem Spinnfaserbündel S eine falsche Drehung erteilt, die an der zweiten Umlenkstelle des Spinnfaserbündels S an der Öffnung 30 beginnt und bis
zum Klemmpunkt der Lieferwalzen 1,2 reicht. Hat das Spinnfaserbündel S die Umlenkstelle an der Öffnung 30
passiert, löst sich die falsche Drehung wieder auf und der Bindefaden B, der im Bereich dieser Umlenkstelle
mit dem Spinnfaserbündel S zusammentrifft, windet sich
um dieses schraubenförmig herum. Das fertiggestellte Umwindegarn G wird von den Abzugswalzen 8,80 durch die
Fadenführungsöse 71 hindurch abgezogen und auf die von der Walze 90 angetriebene Spule 9 aufgewickelt.
Infolge der Rotation der Hohlspindel 3 mit dem Spindelteller 31 bildet in Fig. 1 das Umwindegarn G und in
Fig. 2 das falschgedrehte Spinnfaserbündel einen Fadenballon, dem die Luft einen Widerstand entgegensetzt. Es
ist daher zweckmäßig, am Spindelteller 31 ein Haltemittel zur Fixierung der Lage der Garnkomponenten vorzusehen. Zweckmäßig wird hierfür der Außenrand des Spindeltellers 31 mit einer Nut versehen, in der beim Fadenlauf gemäß Fig. 1 das Spinnfaserbündel und der Bindefaden oder, beim Fadenlauf nach Fig. 2, nur das
Spinnfaserbündel liegen und gehalten werden. Anstelle einer Nut kann der Spindelteller 31 auch eine Bohrung
in Nähe seines Außenrandes aufweisen, durch die der Bindefaden B und/oder das Spinnfaserbündel S geführt
und damit gegen Verschiebung auf dem Spindelteller 31 gesichert werden.
In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 kann der Spindelteller 31 als Balloneinengungs-
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ring ausgebildet sein.
Fig. 3 zeigt eine solche Ausbildung in Art einer Glocke
310, die die auf der Hohlspindel 3 gelagerte Spule 6 umgibt. Das Spinnfaserbündel S und der Bindefaden B werden,
ebenso wie in Fig. 1, nach ihrem Austritt aus der Hohlspindel-Öffnung 30 am Außenmantel der Glocke 310
umgelenkt und laufen nach dem UmwindeVorgang im Bereich
dieser Umlenkstelle als Umwindegarn G durch eine Öffnung 35 im Außenrand der Glocke hindurch zur Fadenführungsöse
71. Dadurch ist die Aufweitung des Fadenballons begrenzt.
Auf die Spule 6 bzw. Spulenhülse 60 ist eine Krone 63 aufgesteckt, um die der Bindefaden B bei seinem Lauf um
die Hohlspindel 3 herumgeführt wird. Gestalt oder Oberflächenbeschaffenheit der Krone 63 bestimmen weitgehend
die auf den Bindefaden B ausgeübte Rückhaltekraft und damit die Spannung, mit der der Bindefaden B um das Spinnfaserbündel
S gewunden wird. In die aus einem antimagnetischen Werkstoff,beispielsweise aus einem Kunststoff material, hergestellte
Krone 63 ist ein Teil 64 aus ferromagnetische!!!
Material eingesetzt, auf das der ortsfest angeordnete Magnet einwirkt. Das so erzeugte magnetische Kraftfeld hindert die
drehbar auf der Hohlspindel 3 gelagerte Spule 6 daran, sich bei Rotation der Hohlspindel 3 ebenfalls zu drehen, so daß
der Bindefaden B von einer feststehenden Spule abläuft.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 4 bildet das Umwindegarn G den Fadenballon innerhalb einer die Spule 6 umgebenden Glocke
311, indem das Spinnfaserbündel S und der Bindefaden B durch
eine Öffnung 36 im Boden der Glocke 311 geführt werden. Dabei erfolgt die zweite Umlenkung des Spinnfaserbündels S
und des Bindefadens B beim Einlauf in die Öffnung 36, so
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daß sich die falsche Drehung von dieser Umlenkstelle bis zu den Lieferwalzen erstreckt und nach Passieren
der Umlenkstelle wieder auflöst. Die übrigen Teile der Vorrichtung sind mit denen in Fig. 3 identisch.
Diese als Balloneinengungsringe ausgebildeten Spindelteller in Art einer Glocke können auch bei der Vorrichtung
gemäß Fig. 2 verwendet werden, wobei dann nur das den Fadenballon bildende Spinnfaserbündel S durch die
öffnung 35 bzw. 36 geführt wird. Sie ermöglichen eine
Steigerung der Drehzahlen und damit der Produktionsleistung der Umwindevorrichtung, da der Fadenballon
bei dieser Ausführung mitgeschleppt wird.
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Leerseite
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen eines Umwindegarnes,
das aus einem von einem Bindefaden schraubenförmig
umwundenen, ungedrehten Spinnfaserbündel besteht, wobei der von einer Spule ablaufende Bindefaden und
das aus einem Lieferwalzenpaar austretende Spinnfaserbündel durch eine Hohlspindel geführt werden,
dem Spinnfaserbündel zwangsläufig eine falsche Drehung
erteilt und das Umwindegarn aus der Hohlspindel abgezogen und aufgewickelt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spinnfaserbündel und der Bindefaden getrennt voneinander durch jeweils eine Öffnung in
die Hohlspindel eingeführt werden, daß der Bindefaden durch einen Abschnitt der Hohlspindel hindurch
einer dem Spinnfaserbündel zugeordneten Umlenkstelle zugeführt wird, an der sich die dem Spinnfaserbündel
erteilte falsche Drehung wieder auflöst, und daß dann im Bereich dieser Umlenkstelle das Spinnfaserbündel mit dem Bindefaden schraubenförmig umwunden
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spinnfaserbündel und der Bindefaden in entgegengesetzter
Richtung durch die Hohlspindel in Richtung zur Spindelmitte geführt, umgelenkt und durch
eine öffnung im Mantel der Hohlspindel aus dieser herausgeleitet werden, worauf das Spinnfaserbündel
und der Bindefaden ein zweites Mal umgelenkt und der Bindefaden um das Spinnfaserbündel gewunden wird.
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3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spinnfaserbündel nach einer ersten Umlenkung
durch eine Öffnung im Mantel der Hohlspindel in diese eingeführt wird, dabei ein zweites Mal umgelenkt
und durch die Hohlspindel hindurchgeführt wird, während der Bindefaden die Hohlspindel geradlinig durchläuft
und im Bereich der zweiten Umkehrstelle des Spinnfaserbündels um dieses gewunden wird.
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3» mit einem Lieferwalzenpaar, einem
Abzugswalzenpaar und einer zwischen diesen gelagerten, angetriebenen Hohlspindel sowie einer koaxial zur
Hohlspindel angeordneten Spule mit Bindefaden, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlspindel (3) einen
fest mit ihr verbundenen Spindelteller (31) trägt, in dessen Nähe der Mantel der Hohlspindel (3) eine
Öffnung (30) aufweist, und daß die Spule (6) mit dem Bindefaden (B) feststehend angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule (6) im Bereich zwischen dem Spindelteller
(31) und einem Ende der Hohlspindel (3) drehbar auf dieser gelagert und durch ein magnetisches
Kraftfeld an einer Drehung gehindert ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spindelteller (31) eine Halteeinrichtung für den Bindefaden (B) und /oder das
Spinnfaser bündel (S) aufweist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spindelteller (31) als Balloneinengungsring ausgebildet ist.
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