DE2720342B2 - Verfahren und Anlage zum Verfestigen von pumpfähigen radioaktiven Abfällen in einem Deponiebehälter - Google Patents
Verfahren und Anlage zum Verfestigen von pumpfähigen radioaktiven Abfällen in einem DeponiebehälterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verfestigen von pumpfähigen radioaktiven Abfällen in einem
Deponiebehälter, bei dem die radioaktiven Abfälle und Zement als Verfestigungsmittel in den Deponiebehälter
dosiert eingegeben und in diesem gemischt werden, wobei die radioaktiven Abfälle durch Unterdruck in den
Deponiebehälter eingesaugt werden. Die Erfindung betrifft außerdem eine Anlage zur Durchführung eines
solchen Verfahrens, mit einer Deponiebehälteraufnahme für einen Deponiebehälter, einer Zuführungeinrichtung
für die radioaktiven Abfälle, einer Mischeinrichtung und einer Evakuiereinrichtung zur Erzeugung von
Unterdruck im Deponiebehälter.
Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 25 44 447 bekannt und hat sich
an sich bewährt. Die Deponiebehälteraufnahme ist eine feste Aufstellplattform. Ein zu füllender Deponiebehälter
wird auf die Aufslellplattform aufgesetzt und über besondere Rohrleitungen, nämlich eine FeMstollüberführungsleitung.
eine Verfesiigiingsmittel-Überfiihrungsleitung
und eine Druckleitung einerseits an einen Dosierbehältcr, andererseits an einen Vorlage- und
Mischbehälter angeschlossen, während der Dosierbehälter über eine Druckleitung z. 8. an einen Reaktortank
ansclilicUbur ist. Ferner sind mit Hilfe einer Druckpumpeinrichtung
mit Druckpumpe die radioaktiven Abfälle aus dem Reaktortank od. dgl. über die genannte
Druckleitung in den Dosierbehälter eindrückbar und in dem Dosierbehälter sind die Festoffe der radioaktiven
Abfälle sedimentierbar. Wasser ist über eine Wasserrückflußleitung /uführbar. Außerdem ist der zu füllende
Deponiebehälter mittels Saugleitung einerseits an eine Vakuumfördereinrichtung, andererseits über die beschriebene
Feststoffüberführungsleitung an den Dosierbehälter anschließbar. Folglich sind die sedimentierten
Feststoffe der radioaktiven Abfälle aus dem Dosierbehälter in den Deponiebehälter einsaugbar. Endlich ist
die Anordnung so getroffen, daß über die Verfestigungsmittel-Überführungsleitung
das Verfestigungsmitte! aus einem Vorlage- und Mischbehälter in den Deponiebehälter
einsaugbar ist, der dazu an die schon erwähnte Vakuumfördereinrichtung angeschlossen bleibt. Das
Verfestigungsmittel ist. damit das gesamte Porenvolumen ausgefüllt wird, mittels Tauchrohr im Bereich des
Behältertiefsten in den Deponiebehälter einführbar, während gleichzeitig Vakuum aus der Vakuumfördereinrichtung
über die Saugleitung wirkt. Der Depniebehalter besitzt im übrigen ein Tauchrohr und über das
Tauchrohr sind die sedimentierten Feststoffe in der beschriebenen Weise absaugbar und in den Deponiebehälter
einführbar. Die Durchmischung der zu verfestigenden radioaktiven Abfälle mit dem flüssigen Verfestigungsmittel
erfolgt durch die hydrodynamischen Wechselwirkungen dieser Komponenten im Deponiebehälter,
wenn die Komponenten in der beschriebenen Weise eingeführt werden. Das ist zwar bewährt, in bezug auf
Homogenität und Porenfreiheit de "verfestigten Mittel verbesserungsfähig. Zwar ist bei einer ähnlichen aus der
DE-OS 25 11 967 bekannten Anlage der Deckel des Deponiebehälters mit einer Rühreinrichtung ausgerüstet,
die als verlorenes Bauteil ausgeführt ist, und deren Rührerwelle mit Rührer in den Deponiebehälterinnenraum
hineinragt. Die dadurch erzielbare Rührwirkung erfaßt jedoch nicht ohne weiteres den gesamten
Behälterinnenraum, was insbesondere dann gilt, wenn die Mischung aus den radioaktiven Abfällen und dem
Verfestigungsmittel eine beachtliche Viskosität aufweist. Zumindest sind in einem solchen Falle störend
lange Mischzeiten erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren so weiter auszubilden, daß eine
homogene Durchmischung der radioaktiven Abfälle und des Verfestigungsmittels sichergestellt ist und zwar mit
geringem Porenvolumen bei kurzer Mischzeit. Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung anzugeben, die für die Durchführung dieses Verfahrens besonders geeignet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung in verfahrensmäßiger Hinsicht, daß nach dem Einfüllen
von trockenem Zement in den Deponiebehälter ein Unterdruck erzeugt wird, daß der Deponiebehälter von
der Unterdruckquelle abgetrennt wird, daß die radioaktiven Abfälle in einer durch den im Deponiebehälter
herrschenden Unterdruck bestimmten Menge in den Deponiebehälter eingesaugt werden, und daß zur
Vermischung der radioaktiven Abfälle mit dem Zement
der Deponiebehalter gekippt und in Rotaiion versetzt
wird. Die Erfindung nut/i die Tatsache, dall bei einer
solchen Rolalion des Deponiebehälters eine sehr
intensive Mischung der radioaktiven Abfülle mit dem Zement erfolgt, was zu einem sehr homogenen Gemisch ".
und im Anschluß daran auch zu einer sehr homogenen Verfestigung, bei geringem Porenvolumen, führt. Die
Auslaugbcstiindigkch des verfestigten Betons aus Zement und radioaktiven Abfüllen, die auch bloße
Salzlösungen sein können, wird um eine Größenord- w nung und mehr besser. Von besonderem Vorteil ist die
Tatsache, daß mit pulverförmigem 2'.ement gearbeitet
werden kann, so daß eine besondere Aufbereitung des Verfestigungsmittels zu einer Suspension nicht erforderlich
ist. Von besonderem Vorteil ist endlich die ι >
Tatsache, daß das beschriebene Verfahren vorrichtungstechnisch in einfacher Weise verwirklicht werden
kann:
In vorrichtungstechnischer Hinsicht erfolgt die Lösung der gestellten Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
daß die Deponiebehäheraufnahtne um eine
horizontale Achse kippbar ist und die Rotation des Deponiebehälters um die Behälterachse mittels eines
Antriebes ermöglicht und daß die Zuführeinrichtung für die radioaktiven Abfälle zugleich für die Evakuierung
des Deponiebehälterinnenraumes ausgebildet und mit zumindest einer Drehkupplung versehen ist und in der
Behälterachse an den Deponiebehälter anschließbar ist. Im allgemeinen wird man die Deponiebehälteraufnahme
als Box ausbilden, wobei die horizontale Kippachse jo der Box in mittlerer Höhe eines eingestellten Deponiebehälters
angeordnet und die Box mit Antriebsrollen für die Rotationsbewegung des Depoiiebehältcrs ausgerüstet
ist. Im Behälterinnenraum können verlorene Mischeinrichtungen angeordnet oder angeformt sein.
Arbeitet man mit einer erfindungsgemäßen Anlage, so wird im allgemeinen in einen mit pumpfähigen
radioaktiven Abfällen zu füllenden Deponiebehälter zunächst Zement pulverförmig eingebracht. Das kann
auch in Beuteln geschehen, die sich auflösen, wenn sie -to
mit den pumpfähigen radioaktiven Abfällen in Kontakt kommen. Dabei wird die Zementmenge npch allgemeinen
betontechnologischen Regeln uinter Berücksichtigung des Wassergehaltes der pumpfähigen radioaktiven
Abfälle eingestellt Danach wird die Zuführvorrichtung angekupptelt und mit der Depor.iebehälteraufnahme
wir der Deponiebehälter gekippt und in Rotation versetzt. Gleichzeitig werden die pumipfähigen radioaktiven
Abfälle axial eingeführt Man erreicht so eine überraschend gute und i/itensive Mischung der pumpfä- so
higen radioaktiven Abfälle mit dem pulverförmigen Zement \ind im Ergebnis auch eine homogene und
sichere Verfestigung. Das gilt insbesondere dann, wenn im Behälterninnern angeformte oder angeordnete,
verlorene Mischeinrichtungen, z. B. in Form von festen Mischflügeln, angeordnet sind. Auch beim Betrieb einer
erfindungsgemäßen Anlage darf das Einfüllen der pumpfähigen radioaktiven Abfälle nicht durch die Luft
im Deponiebehälter gestört werden. Dazu wird über ein und dieselbe Leitung, über die auch die Zuführung der
pumpfähigen radioaktiven Abfälle erfolgt, zunächst der Behälterinnenraum ausreichend evakuiert. Für die
erfindungsgemäße Anlage können Teile der aus der DE-OS 25 44 447 bekannten bereits erwähnten Anlage,
verwendet werden, die einen Doisierbehälter, eine Druckpumpeinrichlung und eine Vakuiumfördereinrichtung
aufweist, wobei ι in zu füllender Dosierbehälter über eine Rohrleitung der Zuführeinrichtung einerseits
an den Dosierbehalier und andererseits an eine
Saugleiiunganschlielibar ist, die für die Luftevakuierjtig
erforderlich ist. Dabei kann der Dosierbehälter über eine .Saugleitung an den Reaktorrtank angeschlossen
worden sein. Ferner können mit HiIIe einer Druckpumpeinrichlung die radioaktiven Abfülle aus dem
Reaktortunk über eine Druckleitung in den Dosierbehalier eingedrückt und in dem Dosierbehälter die
Feststoffe de; radioaktiven Abfülle sedimentiert werden,
soweit noch pumpfähige Konsistenz gegeben ist. während das Wasser über eine Wasserrückflußleitung
an den Rcaktortank zurückgeführt wird. Auch der pulverförmig Zement kann, dosiert, in einer, zu
füllenden Deponiebehälter eingesaugt werden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand von Zeichnungen ausführlich erläutert. Es zeigt in schematischer Darsi ellung
Fig. 1 die Seitenansicht einer Anlage iur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Schnitt durch den Deponiebehälter,
Fig.2 den Gegenstand nach Ρις.! in anderer
Funktionsstellung.
Die in den Figuren dargestellte Anlage dient zum Füllen von Deponiebehältern 1 mit pumpiahigen
radioaktiven Abfällen, und zwar insbesondere mit Kernkraftwerksabfällen. Diese radioaktiven Abfälle
sollen in den gefüllten Deponiebehältern 1 eine Verfestigung erfahren, um in den Deponiebehältern J
einer Deponie zugeführt und dort deponiert zu werden. Deponiebehälter 1 bezeichnet solche Behälter, die in
bezug auf Strahlungsabschirmung und Festigkeit den Anforderungen des Transportes und der Deponie
genügen.
Zur Anlage gehört zunächst eine Deponiebehälteraufnahme 2 für einen zu füllenden Deponiebehälter 1.
eine Zuführeinrichtung 3 für die pumpfähigen radioaktiven Abfälle und eine Mischeinrichtung 4.
Aus einer vergleichenden Betrachtung der F: g. 1 und
2 entnimmt man, daß die Deponiebehälteraufnahme 2 um eine horizontale Kippachse 5 kippbar sowie um die
Brhälterachse 6 eines aufgenommenen Deponiebehälters
1 rotierbar und entsprechend angetrieben ist. Die Antriebsaggregate wurden nicht gezeichnet. Die Zuführeinrichtung
3 für die pumpfähjgen radioaktiven Abfälle besitzt zumindest eine Drehkupplung 7. Sie ist in
der Behälterachse 6 an den entsprechend eingerichteten Deponiebehälter 1 angeschlossen. Gleichzeitig ist die
Zuführeinrichtung 3 für die Luftevakuierung des Deponiebehälters 1 ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel
und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung besteht die Deponiebehälteraufnahme aus einer Box 2.
in der ein Deponiebehälter 1 einstellbar ist. Die Box 2 ist um «ine in mittlerer Höhe angeordnete Kippachse 5 in
der beschriebenen Weise kippbar. Sie ist mit seitlichen Antriebsrollen 8 ffir die schon beschriebene Rotationsbewegung
ausgerüstet — Im Deponiebehälterinnenraum 9 der zu füllenden Deponiebehälter 1 befinden sich
angeformte oder angeordnete, jedenfalls verlorene Mischeinrichtungjn 10 z. B. in Form von Mischflügeln.
Im Ausführungsbeispiel erfolgt die Luftevakuierung eines zu füllenden Deponiebehälters 1 vor dem
Füllvorgang, und zwar durch Anschluß an eine entsprechende Evakuiereinrichtung mit Unterdruckbehälter.
Dazu ist die Rohrleitung 11 an diesen Unterdruckbehälter anschließbar. Sie ist aber außerdem
anschließbar an die schon erwähnte Dosiereinrichtung wenn es sich darum handelt, eine dosierte Menge der
pumpfähigen radioaktiven Abfälle in den luftevakuier-
!en Deponieinnenraum 9 des Dcponicbchältcrs I
einzubringen, der dabei rotiert. Die Anlage wird so
beschrieben, daß zunächst die Dcponiebehälicr 1. nach
feinfüllung des Zements evakuiert werden, wobei danach
die Untcrdruckwelle abgeschaltet aber der Unterdruck im Deponiebehälter 1 aufrechterhalten wird, und daß im
Anschluß daran die pumpfähigen radioaktiven Abfälle
nach Maßgabe des herrschenden Unterdrücke* in den
Deponiebehälter eingefüllt werden. Mine Überfülliing
kann also nicht eintreten.
Im Krgebnis bewirkt dabei der Unterdruck die
Dosierung, weil bei vorgegebenem Unterdruck nur eine
bestimmte, vom Unterdruck abhängige Menge in den Innenraum des Dcponiebchältcrs cinfüllbar ist.
Claims (4)
1. Verfahren /um Verfestigen von pumpfähigen
radioaktiven Abfällen in einem Deponiebehälter. bei dem die radioaktiven Abfälle und Zement als
Verlestigungsmittel in den Deponiebehälter dosiert eingegeben und in diesem gemischt werden, wobei
die radioaktiven Abfälle durch Unterdruck in den Deponiebehälter eingesaugt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Einfüllen von
trockenem Zement in den Deponiebehälter ein
Unterdruck erzeugt wird, daß der Deponiebehälter von der Unterdruckquelle abgetrennt wird, daß die
radioaktiven Abfälle in einer durch den im Deponiebehälter herrschenden Unterdruck bestimmten
Menge in den Deponiebehälter eingesaugt werden, und daß zur Vermischung der radioaktiven
Abfälle mit dem Zement der Deponiebehälter gekippt und in Rotation versetzt wird.
2. Anlag«, zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch i, mit einer Deponiebehälteraufnahme für einen Deponiebehälter, einer Zuführeinrichtung für
die radioaktiven Abfälle, einer Mischeinrichtung und einer Evakuiereinrichtung zur Erzeugung von
Unterdruck im Deponiebehälter, dadurch gekennzeichnet, daß die Deponiebehälteraufnahme (2) um
eine horizontale Achse (5) kippbar ist und die Rotation des Deponiebehälters (1) um die Behälterachse
(6) mittels eines Antriebs ermöglicht, und daß die Zuführeinrichtung (3) für die radioaktiven
Abfälle zuglr.'ch für die Evakuierung des Deponiebehälierinnenraums
(9) ausgebildet und mit zumindest einer Drehkupplung (7) versehen ist und in der
Behälterachse (6) an d-in Deponiebehälter (t) anschließbar ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deponiebehälteraufnahme aus einer
Box (2) besteht, und daß die horizontale Kippachse (5) der Box (2) in mittlerer Höhe eines eingestellten
Deponiebehälters (1) angeordnet und die Box (2) mit Antriebsrollen (8) für die Rotationsbewegung des
Deponiebehälters (1) ausgerüstet ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Deponiebehälterinnenraum
(9) verlorene Mischeinrichtungen (10) angeformt oder angeordnet sind.
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