DE2719607C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel für die Behandlung
von neuropsychischen Störungen, das als Wirkstoff
ein Benzodiazepin der nachstehend angegebenen Formel (I)
enthält.
Die Familie der Benzodiazepine ist bereits seit vielen
Jahren bekannt und einige Vertreter davon sind beispielsweise
in der FR-PS 14 97 456, in der GB-PS 11 65 089, in
der BE-PS 7 47 109 und in "Org. Chemistry", Band 38 (1973),
Seiten 449- 456, beschrieben. Aus der GB-PS 11 65 089
ist es auch bereits bekannt, daß bestimmte Vertreter der
Benzodiazepine als Wirkstoffe in Tranquilizern verwendet
werden können. In Arzneimitteln für die Behandlung neuropsychischer
Störungen sind die bekannten Benzodiazepine
als Wirkstoffe bisher jedoch nicht eingesetzt worden. Auch
die aus der GB-PS 11 65 089 bekannten Benzodiazepine mit
einer Tranquilizer-Wirkung sind dafür nicht geeignet, wie
die weiter unten beschriebenen Vergleichsversuche zeigen.
Aufgabe der Erfindung war es daher, neue Wirkstoffe zu finden,
die in Arzneimitteln für die Behandlung neuropsychischer
Störungen verwendet werden können.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe erfindungsgemäß
gelöst werden kann durch Verwendung bestimmter Benzodiazepine
der nachstehend angegebenen Formel (I) als Wirkstoffe
in Arzneimitteln für die Behandlung neuropsychischer
Störungen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Arzneimittel für die Behandlung
von neuropsychischen Störungen, das dadurch gekennzeichnet,
ist es als Wirkstoff ein Benzodiazepin der
allgemeinen Formel
worin bedeuten:
R₃einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und
R₄ein Chlor- oder Fluoratom,
gegebenenfalls in Kombination mit einem üblichen pharmazeutisch
verträglichen Träger und/oder Hilfsstoff, enthält.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel können in der Humanmedizin
für die Behandlung von neuropsychischen Störungen,
beispielsweise von Angstzuständen, von reaktionellen
depressiven Zuständen und von Angstneurosen, verwendet
werden.
Zweckmäßig ist der Wirkstoff in Präparaten enthalten, die
für die orale, parenterale oder endorectale Verabreichung
geeignet sind, beispielsweise in Tropfen, Sirupen, Körnchen,
Cachets, Kapseln, Suppositorien und injizierbaren Lösungen.
Die Dosierung, die in Abhängigkeit von den zu behandelnden
Erkrankungen variiert, kann innerhalb des Bereiches von 2
bis 100 mg pro Tag liegen. Die Arzneimittel können beispielsweise
in Form der folgenden Präparate in der Therapie
eingesetzt werden:
Kapseln
Benzodiazepin der Formel (I) mit R₃ = C₂H₅, R₄ = F2 mg Talk113 mg
Benzodiazepin der Formel (I) mit R₃ = C₂H₅, R₄ = F2 mg Talk113 mg
Tabletten
Benzodiazepin der Formel (I) mit R₃ = C₂H₅, R₄ = F oder Cl2 mg Lactose71 mg mikrokristalline Cellulose45 mg Magnesiumstearat2 mg
Benzodiazepin der Formel (I) mit R₃ = C₂H₅, R₄ = F oder Cl2 mg Lactose71 mg mikrokristalline Cellulose45 mg Magnesiumstearat2 mg
Die erfindungsgemäß verwendeten Benzodiazepine können nach
Verfahren hergestellt werden, wie sie beispielsweise in der
FR-PS 14 67 456 oder in "Org. Chemistry", Band 38 (1973),
Seiten 449 bis 456, beschrieben sind. In der Praxis hat sich
jedoch gezeigt, daß die Herstellung zweckmäßig unter Anwendung
eines der beiden nachstehend beschriebenen Verfahren
erfolgen sollte, um das gewünschte Produkt in einer hohen
Ausbeute und in einer hohen Reinheit zu erhalten.
Das erste Verfahren, das durch das nachfolgende Reaktionsschema
1 dargestellt wird, besteht darin, daß man den Diazepinring
durch Bildung der 1-2-Amid-Bindung schließt.
Ausgehend von dem in geeigneter Weise substituierten Benzophenon
stellt man durch Einwirkung von Äthanolamin im Überschuß
und unter Rückfluß in Gegenwart des Hydrochlorids eines
tertiären Amins oder des Hydrochlorids von 2-Methylimidazol
das Imin 1 her. Auf dieses Imin läßt man das Hydrochlorid
eines Dialkylaminomalonats in einem Alkohol und in Gegenwart
von Essigsäure einwirken, wobei man das substituierte
Imin 2 erhält. Schließlich cyclisiert man das Imin 2 durch
Erwärmen in Essigsäure zum Benzodiazepin.
Das zweite Verfahren, das durch das nachfolgende Reaktionsschema
2 dargestellt wird, besteht darin, daß man den Diazepinring
durch Bildung der 4-5-Iminbindung schließt.
Die erste Stufe besteht darin, daß man das Säurechlorid
von Monoalkyl-N-carbobenzyloxyaminomalonat an ein o-Aminobenzophenon
kondensiert. Die Reaktion wird bei tiefer
Temperatur (-20 bis 0°C) durchgeführt und sie führt zu dem
Amid 3. Dieses führt im Milieu einer wasserfreien Säure
(Essigsäure oder Bromwasserstoffsäure, gelöst in Äthylacetat)
zwischen 20 und 50°C zu der Aminverbindung 4.
Letztere wird durch Erwärmen unter Rückfluß in Essigsäure
zum Benzodiazepin cyclisiert.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Eine Mischung aus 40 g des Hydrochlorids von 2-Methylimidazol
und 90 g 2-Amino-5-chlor-2′-fluorbenzophenon in 240 ml
Äthanolamin wird 2 Stunden lang auf 135°C erwärmt. Nach dem
Abkühlen gießt man die Reaktionsmischung in eine wäßrige
Natriumbicarbonatlösung. Man extrahiert mit Äther, wäscht die
organischen Phasen mehrmals mit Wasser. Man trocknet über
Natriumsulfat und dampft das Lösungsmittel bis zur Trockne ein.
Das zurückbleibende Öl wird an einer Kieselerde-Kolonne
chromatographiert, die man mit einem Cyclohexan/Äthylacetat
(50/50)-Gemisch eluiert. Auf diese Weise erhält man 88 g
des gewünschten Imins, FK = 105 bis 110°C.
Eine Mischung aus 88 g des oben erhaltenen Produkts, 300 g
des Hydrochlorids von Äthylaminomalonat und 60 ml Essigäsure
in 2,3 l absolutem Äthanol wird 6 Stunden lang zum
Rückfluß erhitzt. Man dampft den Alkohol und die Essigsäure
unter Vakuum ab und nimmt den Rückstand in Äther wieder auf.
Man wäscht mit einer verdünnten Natriumbicarbonatlösung und
dann mit Wasser und trocknet die Lösung über Natriumsulfat.
Man dampft das Lösungsmittel ab und chromatographiert dann an
einer Kieselerdekolonne, wobei man zum Eluieren ein Chloroform/-
Äthylacetat (90/10)-Gemisch verwendet. Auf diese Weise erhält
man ein Öl (64 g), das man als solches für die Cyclisierung
verwendet. Eine in Isopropyläther umkristallisierte Probe
weist einen Schmelzpunkt von 119°C auf.
25 g des in dem obigen Abschnitt (b) erhaltenen Imins werden,
gelöst in 400 ml Essigsäure, 1 Stunde lang zum Rückfluß
erhitzt. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels unter Vakuum
nimmt man den Rückstand in Methylenchlorid wieder auf. Man
wäscht die Lösung mit einer verdünnten Natriumbicarbonatlösung
und dann mit Wasser. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels
chromatographiert man den Rückstand an Kieselerde, wobei man
mit einem Äther/Äthylacetat (80/20)-Gemisch eluiert. Auf
diese Weise erhält man 9 g Benzodiazepin, FK = 196°C.
In 300 ml Methylenchlorid suspendiert man 52 g Monoäthylbenzyloxycarbonylaminomalonat
und kühlt auf -20°C ab. Unter
Rühren gibt man langsam 40 g Phosphorpentachlorid in der
Weise zu, daß die Temperatur zwischen -15 und -20°C gehalten
wird. Anschließend gibt man zwischen -10 und -20°C 50 g
2-Amino-2′,5-dichlor-benzophenon zu. Nach Beendigung der
Zugabe läßt man die Temperatur auf 0°C ansteigen, dann gibt
man 300 ml einer 10%igen Natriumcarbonatlösung zu. Man rührt
erneut 30 Minuten lang, dann trennt man die organische Phase
ab, die mit Wasser gewaschen und anschließend über Natriumsulfat
getrocknet wird. Man dampft das Lösungsmittel bis zur
Trocknet ein und erhält ein Öl (90 g), das aus der Verbindung
3 besteht, die man so wie sie ist für die nachfolgende Stufe
verwendet.
Man löst 69 g der oben erhaltenen Verbindung in 150 ml Äthylacetat,
dann gibt man bei einer Temperatur zwischen 0 und
+10°C eine Lösung von 50 g gasförmigem Bromwasserstoff in
150 ml Äthylacetat zu. Man erwärmt auf 50°C bis die Kohlendioxidentwickung
aufhört (nach etwa 30 Minuten). Man gießt
unter Rühren das Reaktionsgemisch in eine Mischung aus 60 ml
konzentriertem Ammoniak, 100 ml Wasser und 200 g gestoßenem
Eis. Man extrahiert mit Äther, wäscht die ätherische Lösung
3mal mit Wasser und trocknet über Natriumsulfat. Nach dem
Eindampfen des Lösungsmittels bei 50°C unter Vakuum behandelt
man den Rückstand mit 2 l Pentan, um das im Verlaufe der
Umsetzung gebildete Benzylbromid zu entfernen. Der Rückstand,
der aus der Verbindung 4 besteht, wird so wie er ist für die
Cyclisierungsstufe verwendet.
Die oben erhaltene Verbindung 4 wird in 400 ml Essigsäure
aufgenommen und die Lösung wird 1 Stunde lang zum Rückfluß
erhitzt. Nach dem Abkühlen gießt man die Reaktionsmischung
in 600 ml konzentriertes Ammoniak, dem 400 g gestoßenes Eis
zugesetzt worden sind. Es scheidet sich ein Feststoff ab,
der abgesaugt, zuerst mit Wasser und dann mit Pentan gewaschen
und aus Methanol umkristallisiert wird. Auf diese
Weise erhält man 23 g Benzodiazepin (CM 7101), FK = 152°C.
Unter Anwendung des gleichen Verfahrens, wobei man diesmal
jedoch zur Herstellung der Verbindung 3 als Reagens das Monoäthyl-benzoyloxycarbonylaminomalonat
-durch das Monomethylbenzoyloxycarbonylaminomalonat
ersetzt, stellt man das Produkt
mit der Code-Nr. 7442 her, worin R₃ = CH₃ und R₄ = Cl. Dieses
Produkt weist einen Schmelzpunkt FK von 224°C auf.
Zur Bestimmung ihrer Aktivität (Wirkung) auf das Zentralnervensystem
wurden mit den erfindungsgemäßen Verbindungen pharmakologische
Versuche durchgeführt. Nachfolgend werden die verschiedenen
Tests (Versuche) beschrieben, die mit den Verbindungen
durchgeführt wurden. In allen Fällen wurden die Verbindungen
auf oralem Wege verabreicht.
Die Tiere (Mäuse) wurden in einzelne Käfige gesetzt, die von
zwei Strahlen durchquert wurden, die auf zwei photoelektrische
Zellen gerichtet waren. Bei ihren Ortsveränderungen unterbrachen
die Tiere die Strahlen und bewirkten eine Aufzeichnung
mittels Impulszählern.
Die Änderungen der Motilität der behandelten Tiere wurde ausgedrückt
in %, bezogen auf Vergleichstiere; das negative Vorzeichen
zeigt eine Abnahme (des Prozentsatzes) der Beweglichkeit
der Tiere an.
Dieser bestand darin, daß beobachtet wurde, ob die Tiere
(Mäuse) in der Lage waren, sich wieder auf eine horizontale
Stange zu setzen, die sie mit den Vorderpfoten ergriffen.
Dieser Test zeigt eine beruhigende oder relaxierende Wirkung
auf die gestreiften Muskeln. Die Ergebnisse sind ausgedrückt
durch die wirksame Dosis DE₅₀, bei der es sich um die Dosis
(in mg/kg) handelt, bei der 50% der Mäuse sich nicht mehr
hochziehen können.
Normale Tiere (Mäuse), die auf eine in eine Drehbewegung
versetzte horizontale Stange gesetzt wurden, fielen nicht
herunter.
Dieser Test zeigte das Gleichgewichtsgefühl des normalen Tieres,
das bei den ataraktisch gemachten Tieren verschwand oder
herabgesetzt wurde. Die Ergebnisse sind ausgedrückt durch die
wirksame Dosis DE₅₀, bei der es sich um die Dosis (in mg/kg)
handelt, bei der 50% der Mäuse bei dem Test herunterfielen.
Bei intraperitonealer Verabreichung von Pentylentetrazol
(oder Cardiazol) in einer Dosis von 125 mg/kg traten bei 100%
der behandelten Mäuse tödliche Konvulsionen (Krämpfe) auf.
Die vor dem Cardiazol oral verabreichten aktiven Verbindungen
wirkten dem Auftreten der Konvulsionen (Krämpfe)
entgegen und ermöglichten gegebenenfalls das Überleben
der Versuchstiere. Die Ergebnisse sind ausgedrückt durch
die DE₅₀, d. h. durch die Dosis (in mg/kg), die 50% der
Tiere schützte.
Unter Verwendung von Corneal-Elektroden wurde an Gruppen
zu 12 Mäusen, die vorher mit dem zu untersuchenden Produkt
behandelt worden waren, 0,5 Sekunden lang eine Wechselspannung
von 12,5 V angelegt. Die nicht-behandelten Mäuse, die
diesem Elektroschock ausgesetzt wurden, führten eine Konvulsion
vom tonischen Typ durch. Bei den behandelten Mäusen
wurde die Anzahl der Mäuse ermittelt, die keine Konvulsion
durchführten und auf diese Weise wurde der Prozentsatz der
Schutzwirkung gegen Konvulsion ermittelt. Das Ergebnis ist
ausgedrückt durch die wirksame Dosis DE₅₀, bei der es sich
um die Dosis (in mg/kg) handelt, bei der bei 50% der Mäuse
keine Konvulsion auftrat.
Bei der verwendeten Vorrichtung handelte es sich um einen
würfelförmigen Behälter, dessen Boden aus 4 Metallplatten mit
ebener Oberfläche bestand. Zwischen jeder Platte konnte der
Experimentator eine Potentialdifferenz (Spannung) während
einer Zeitdauer von 0,2 Sekunden erzeugen, die einer Stromstärke
von 0,35 mA entsprach. Jedesmal, wenn eine Maus von
einer Platte auf die andere gelangte, erhielt sie einen Elektroschock.
Anxiolytische Mittelriefen eine Indifferenz gegenüber
diesen Elektroschocks hervor und als Folge davon überquerten
die behandelten Mäuse häufiger die Platten als die Vergleichsmäuse.
Die Mäuse wurden 45 Minuten nach Verabreichung
des zu untersuchenden Produkts 1 Minute lang in den
Behälter gesetzt und es wurde die Anzahl der empfangenen
Schocks gemessen, die mit derjenigen verglichen wurde, die von den
Vergleichstieren empfangen wurde. Die Ergebnisse sind ausgedrückt
durch den Prozentsatz der Zunahme der Anzahl der von
den behandelten Tieren empfangenen Schocks im Verhältnis
zu den Vergleichstieren (dies ergibt den Prozentsatz
der Wirkung für eine Dosis) oder durch eine Schwellenwertdosis
(DS), bei der es sich um die geringste Dosis handelt, die
eine merkliche Wirkung hervorruft.
Schließlich wurde für bestimmte Verbindungen die DL₀ in mg/kg
(bei oraler Verabreichung) ermittelt.
Die bei diesen verschiedenen Tests erhaltenen Ergebnisse sind
in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt. In dieser Tabelle
sind zum Vergleich auch die Ergebnisse angegeben, die bei
Verwendung eines ähnlichen Produktes erhalten wurden, das
nicht zur Gruppe der erfindungsgemäßen Verbindungen gehört.
Dieses Produkt hat die Code-Nr. CM 4279, dabei handelte es
sich um ein Benzodiazepin der Formel I, worin R₃ = C₂H₅
und R₄ = H.
Zum Nachweis der therapeutischen Überlegenheit des hier
beanspruchten Arzneimittels gegenüber bekannten Vergleichsprodukten
gleicher Wirkungsrichtung bzw. ähnlicher chemischer
Grundstruktur wurden die nachstehend beschriebenen Versuche
durchgeführt, in denen die antikonvulsiven Eigenschaften der
erfindungsgemäß verwendeten Benzodiazepinderivate
mit der entsprechenden Eigenschaft eines bekannten
Handelsprodukts mit ähnlicher chemischer Grundstruktur verglichen
wurden.
Zur Durchführung der Vergleichsversuche wurden die folgenden
Verbindungen verwendet:
- a) Produkt 6912
Erfindungsgemäßes Benzodiazepin der Formel (I) mit R₃ = C₂H₅, R₄ = F - Produkt 7101
Erfindungsgemäßes Benzodiazepin der Formel (I) mit R₃ = C₂H₅, R₄ = Cl - Produkt 7442
Erfindungsgemäßes Benzodiazepin der Formel (I) mit R₃ = CH₃, R₄ = Cl - Produkt 7306
Erfindungsgemäßes Benzodiazepin der Formel (I) mit R₃ = n-Butyl und R₄ = Fluor - Produkt 7307
Erfindungsgemäßes Benzodiazepin der Formel (I) mit R₃ = sec-Butyl und R₄ = Fluor. - b) Produkt 4279
Vergleichsprodukt:
Benzodiazepin der Formel (I) mit R₃ = C₂H₅ und R₄ = H gemäß GB-PS 11 65 089
Die bei diesen Versuchen erzielten Ergebnisse zeigen, daß die
erfindungsgemäßen Benzodiazepine gegenüber den Vergleichsprodukten
überraschende vorteilhafte Eigenschaften aufweisen, die
auch für den Fachmann nicht vorhersehbar waren. Die Ergebnisse
zeigen insbesondere, daß die untersuchten erfindungsgemäßen
Verbindungen in dem Spontan-Aktographie-Test wirksam waren,
während die Vergleichsverbindung (CM 4279) bei einer Dosis
von 100 mg/kg unwirksam war. Dies zeigt, daß die erfindungsgemäßen
Verbindungen eine sedative Wirkung in ihrem Aktivitätsspektrum aufweisen.
Weitere Tests zeigten, daß
die erfindungsgemäßen Verbindungen 10- bis 100mal aktiver sind
als die Vergleichsverbindung mit unsubstituiertem C-Ring.
Da die Toxizitäten aller untersuchten Verbindungen in der gleichen
Größenordnung lagen, ist bei den erfindungsgemäßen Verbindungen
ein deutlicher Anstieg des therapeutischen Koeffizienten festzustellen.
Es wurden ferner Untersuchungen in Bezug auf die antikonvulsive
Aktivität der erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber Cardiazol
durchgeführt, wobei die Zeitspanne zwischen der oralen Verabreichung
der zu untersuchenden Verbindung und der Verabreichung
von Cardiazol variiert wurde. Durch Variieren der Zeitspannen
bei einer Gruppe von Versuchstieren kann die ED₅₀ des untersuchten
Produkts ermittelt werden und ihr Vergleich zeigt die
Zeitspanne, innerhalb der der maximale Effekt erzielt wird.
Die erzielten Versuchsergebnisse waren folgende:
Die untersuchten erfindungsgemäßen Verbindungen weisen somit
eine viel schnellere Wirkungskinetik auf als die Vergleichsverbindung,
da der maximale Effekt schon innerhalb einer Stunde
erreicht wird, während die Vergleichsverbindung bis zur Erzielung
ihres maximalen Effektes 6 Stunden benötigt.
Weitere Vergleichsversuche mit erfindungsgemäßen Verbindungen
führten zu folgenden Ergebnissen:
Auch bei diesen erfindungsgemäßen Produkten wurde der maximale
Effekt in Bezug auf die antikonvulsive Aktivität gegenüber
Cardiozol innerhalb von 1 Stunde erreicht.
Wie aus den vorstehend wiedergegebenen Versuchsergebnissen
hervorgeht, sind die erfindungsgemäßen Benzodiazepine den
Vergleichsprodukten, insbesondere denjengen, wie sie aus der
GB-PS 11 65 089 bekannt sind, eindeutig überlegen und führen
zu einem therapeutischen Effekt, der auch für den Fachmann
auf dem pharmazeutischen Gebiet nicht ohne weiteres vorhersehbar
war.
Claims (1)
- Arzneimittel für die Behandlung von neuropsychischen Störungen, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff ein Benzodiazepin der allgemeinen Formel worin bedeuten: R₃einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R₄ein Chlor- oder Fluoratom,gegebenenfalls in Kombination mit einem üblichen pharmazeutisch verträglichen Träger und/oder Hilfstoff, enthält.
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