DE2712161C2 - Zahn- und Mundpflegemittel - Google Patents
Zahn- und MundpflegemittelInfo
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Description
30
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Zahnpflegemittel. das dazu geeignet ist. Wirkstoffe wie
Fluorverbindungen, antimikrobielle Mittel eic auf die Zahnoberfläche aufzubringen und diese dort für einen
längeren Zeitraum zu konservieren.
Es ist bereits seit langem bekannt. Zahnpflegemitteln wie Zahnpasten und Mundwässern Substanzen zuzusetzen,
die einen prophylaktischen oder heilenden Effekt auf die Zähne und das Zahnfleisch bzw. die Mundschleimhaut
ausüben sollen. So sind bereits seit langem Zahnpasten auf dem Markt, die als kariesprophylaktische
Wirkstoffe verschiedene Fluoride enthalten.
Auch Zahnpflegemittel. die die Bildung von Zahnbelag und/oder Zahnstein verhindernde oder verringernde
Wirkstoffe enthalten, sind bekannt. Ein wesentlicher Nachteil dieser in übliche Zahnpflegemittel eingearbeiteten
Wirkstoffe ist der, daß ihnen zur Entfaltung ihrer Wirkung nur die relativ kurze Spanne des Zähneputzens
bzw. Mundspülens zur Verfügung steht, so daß ein wesentlicher Teil des vollständigen Wirksamkeitspotentials
nicht ausgenutzt werden kann.
Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile überwinden kann, wenn man ein Zahnpflegemittel
schafft, dis in Form einer Kapsel oder eines gefüllten
Bonbons vorliegt, wobei die hydrophilen zahn- und
mundpflegenden Wirkstoffe in der äußeren Hülle der Kapsel untergebracht werden, während im Innern
lipophile. hydrophobe Stoffe enthalten sind, die nach dem Aufbrauchen der Kapselwand durch Lutschen im
Mund und dem dadurch bedingten Freiwerden der m> hydrophilen Wirkstoffe auf die Zähne und das
Zahnfleisch aufziehen und die hydrophilen Wirkstoffe dort gleichsam »konservieren« sollen. Auf diese Weise
läßt sich eine optimale Ausnutzung der vollen Wirkung der hydrophilen Wirkstoffe erreichen und ein wichtiger hi
Beitrag zur Gesunderhaltung der Zähne und des Zahnfleisches leisten
tier Wirkungsmechanismus des erfindungsgemäßen
Mittels besteht also darin, daß beim Aufbrauchen der Kapsel oder des Bonbons die hydrophilen Wirkstoffe
aus der Kapselwand nach und nach freigegeben werden und auf die Zähne bzw. das Zahnfleisch aufziehen
können, wo sie nach dem Aufbrauchen der äußeren Hülle des erfindungsgemäßen Mittels durch die im
Innern des Mittels untergebrachten, nunmehr frei werdenden lipophilen Wirkstoffe fixiert werden.
Als hydrophile Wirkstoffe, die in der äußeren Hülle des erfindungsgemäßen Mittels untergebracht sind, sind
in erster Linie die zur Kariesprophylaxe seit langem bekannten Fluorverbindungen geeignet.
Geeignete Fluorverbindungen sind beispielsweise Fluoride wie Natrium- und Kaliumfluorid, Zinnfluorid,
organische Fluoride wie langkettige Aminfluoride, beispielsweise Oleylaminfluorid, Cetylaminfluorid oder
Äthanolaminhydrofluorid, Fluorsilikate, beispielsweise Kalium- oder Natriumhexafluorsilikat, Fluorphosphate
wie Ammonium-, Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder Calciummonofluorphosphat und/oder Fluorzirkonate,
beispielsweise Natrium-, Kalium- oder Zinnfluorzirkonat.
Der bevorzugte Anteil liegt zwischen etwa 0,05 und etwa 1,0% Fluorid. berechnet auf F. der Gesamtzusammensetzung.
Geeignete antimikrobielle Stoffe, die die durch Bakterien bedingte Entstehung von Zahnbelag verhindern
oder zumindest verringern können, sind insbesondere das unter dem Trivialnamen »Chlorhexidin«
bekannte l,6-Bis-(p-chlorphenyldiguanido)hexan in Form seiner wasserlöslichen Salze wie des Digluconats,
des Diacetats, des Dilactats oder auch des schwerlöslichen Dihydrochlorids. weiterhin das unter dem Trivialnamen
»Alexidin« bekannte l,6-Di-(2-äthylhexyldiguanido)hexan, ebenfalls in Form seiner wasserlöslichen
Salze, l,6-Di-(benzyldiguanido)hexan, p-Chlorphenyldiguanid.
N1 (4-chlorbenzyl)-N5-(2.4-dichlorbenzyl)diguanid.
ebenfalls in Form ihrer wasserlöslichen Salze, polymere Bisguanide. wie sie beispielsweise unter dem
Handelsnamen »Vantocil« vertrieben werden sowie weitere Diguanide. beispielsweise die in der US-PS
31 83 230 beschriebenen Verbindungen. Auch quartäre Ammoniumverbindungen sind als hydrophile antimikrobielle
Stoffe im Sinne der Erfindung geeignet.
Vorzugsweise werden etwa 0,01 bis etwa 23 Gew.-%
des antimikrobiellen Stoffes eingesetzt.
Eine weitere Gruppe von Verbindungen, die in der äußeren Hülle des erfindungsgemäßen Mittels eingesetzt
werden können, sind die zur Verhinderung von Zahnbelag bzw. Zahnstein wirksamen Zinkverbindungen
wie Zinkchlorid. Zinkphenolsulfonat und Zinkzitrat. z. B. als Trihydrat. in einer Menge zwischen etwa 0,01
und 2.5 Gew.-%. berechnet auf Zn. des erfindungsgemäßen Mittels.
Im Rahmen der Erfindung einzusetzende, die
Zahnsteinbildung hemmende Stoffe sind insbesondere die verschiedenen Phosphonsäuren und deren wasserlösliche
Salze, beispielsweise die Äthan-l-hydroxi-1,1-diphosphonsäure.
die Äthylendiaminotetraphosphonsäure. Hexamethylendiaminotetraphosphonsäure. komplexbildende
Polycarbonsäuren, insbesondere Zitronensäure und Weinsäure sowie deren wasserlösliche Salze,
deren Anteil etwa 0,05 bis zu etwa 7,5% des erfindungsgemäßen Mittels betragen kann. Auch die
verschiedenen kariostatisch wirksamen wasserlöslichen Phosphate können als hydrophile Stoffe im Rahmen der
erfindungsgemäßen Zahn- und Mundpflegemittel eingesetzt werden, beispielsweise anorganische Phosphate
27 1 3 |
2 | 161 4 |
520,0 mg | Beispiel 3 | 900,0 mg | 500,0 mg | Beispiel * | 300,0 mg | 530.0 mg | 300,0 mg | 2200,0 mg |
wie Natriumtrimetaphosphat, und organische Phospha | Beispiel 2 | 20,0 mg | 100,0 mg | 100,0 mg | 700,0 mg | 70.0 mg | 600,0 mg | 200.0 mg | |||
te, insbesondere Phosphorsäureester mehrwertiger Alkohole wie Natrium- oder Calcjumglyceronhosphat |
97,0 mg | 72,5 mg | 69,4 mg | 23,0 mg | |||||||
oder Calciumsaccharosephosphat in den bekannten | 10,0 mg | 3,5 mg | 7,5 mg | ||||||||
geeigneten Mengen. | Ι | a) Zusammensatzung der Kapselhülle | 2,5 mg | a) Zusammensetzung der Kapselhülle | ^Omg | a) Zusammensetzung der Kapselhülle | 2,0 mg | F.ine Lutschtablette mit Kern wurde folgendermaßen | |||
Selbstverständlich können auch untereinander ver | Gelatine | 2,3 mg | Gelatine | 2,0 mg | Gelatine | 4,0 mg | aufgebaut: | ||||
trägliche Kombinationen verschiedener zahnmedizi | Glycerin | 1,0 mg | Glycerin | 4,0 mg | Glycerin | 7.0 mg | |||||
nisch wirksamer Stoffe eingesetzt werden. | Sorbit | 10,0 mg | Sorbit, 7O°/oig | 5,0 mg | Sorbit. 7O°/oig | 3,0 mg | a) Zusammensetzung der Tablcttenhülle | ||||
Von den zur »Füllung« der erfindungsgemäßen | Chlorhfcxidindiacetat | 5,0 mg | Natriumfluorid | 2,0 mg | Natriummonofluorphosphat | 2.0 mg 0,1 mg |
Sorbit | ||||
Kapseln oder Bonbons vorgesehenen lipophilen Stof | III | Pfefferminzöl | 2,0 mg | Pfefferminzöl | 3,0 mg | Pfefferminzöl | Dtcalciumglycerophosphat | ||||
fen, die erst nach dem Aufbrauchen der Außenhülle frei | Menthol | 0,2 mg | Krauseminzöl | 5.0 mg | Krauseminzöl | 5.0 mg | Magnesiumstearat | ||||
werden, seien als besonders geeignet die folgenden | Saccharin-Natrium | b) Zusammensetzung der Füllung | Saccharin-Natrium | b) Zusammensetzung der Füllung | Saccharin-Natrium | b) Zusammensetzung der Füllung | |||||
beispielhaft aufgezählt: | Natriumcyclamat | Sonnenblumenöl | p- Hydroxybenzoesäureester | Mono- und Diglyceride von | p-Hydroxybenzoesäureester | Carnaubawachs | |||||
Natürliche und synthetische Fette und Wachse, z. B. | Sorbinsäure | Cetylamin | Titandioxid | Kokosölfettsäuren | Titandioxid Lebensmittelblau 3 |
gelöst in Miglyol" 812 Neutralöl | |||||
Speisefette, wie auch Mono- und Diglyceride, Carnauba- wachs, Candelillawachs, Walrat, Bienenwachs; syntheti |
! 3 | Titandioxid | Chlorophyllin | Lecithin | 1-Hydroxyä than-1.1 -diphosphon- | ||||||
sche Ester langkettiger Fettsäuren wie Isopropylmyri- | Lebensmittelrot 4 | Natriumtrimetaphosphat | säure | Beispiel 5 | |||||||
stat, Isopropylstearat oder Isopropylpalmitat; Phospho- | |||||||||||
lipide wie Lecithin oder Kephalin, Squalan oder | |||||||||||
Perhydrosqualen bzw. synthetische Ersatzstoffe für | 211 | ||||||||||
diese: Abietinsäure und deren Salze, Cholesterin, Lanostero!; Fettatkohole, wie Camaubylalkohol, Ceryl |
|||||||||||
alkohol, Miricylalkohol, Miristylalkohol, Isostearylalko- | |||||||||||
hol, Oleylricinol, Undecylalkohol sowie die entsprechen | |||||||||||
den langkettigen Fettsäuren, deren lipophile Salze, | 2) | ||||||||||
beispielsweise Ricinusölfettsäure und Natriumricinoleat, | |||||||||||
und deren Ester; langkettige Amine wie Cetylamin oder | |||||||||||
Stearylamin; Peptide, Lipoproteine und Lipoproteinsäu- | |||||||||||
ren, beispielsweise vom Typ »Lipacide« sowie verschie | |||||||||||
dene Silikonöle. | JO | ||||||||||
Auch der gemeinsame Einsatz mehrerer lipophiler | |||||||||||
B Stoffe, gegebenenfalls in Lösung, ist möglich. Der Anteil | |||||||||||
der lipophilen Stoffe an der Gesamtzusammensetzung | |||||||||||
kann zwischen etwa 1 und 75% schwanken, er liegt vorzugsweise zwischen etwa 5 und etwa 50 Gew.-%. |
35 | ||||||||||
Die Herstellung der erfindungsgeri.äßen Kapseln | |||||||||||
oder Bonbons erfolgt auf die übliche Weise, wie es | |||||||||||
beispielsweise bei Münzel-Büchi-Schultz, »Galenisches | |||||||||||
Praktikum« (1959), Wissenschaftliche Verlagsgesell | |||||||||||
schaft mbH, Stuttgart, S. 501—505, oder Ullmanns | 40 | ||||||||||
Enzyklopädie der technischen Chemie, 3. Aufl., 4. Band, S. 12-15. sowie 19. Band, S. 257-258, beschrieben ist. |
|||||||||||
J Die folgenden Beispiele geben eine Übersicht über | |||||||||||
erfindungsgemäß zusammengesetzte Zahn- und Mund | |||||||||||
pflegemittel in Kapselform oder als gefüllte Bonbons. | 45 | ||||||||||
Auf übliche Weise wurden gefüllte Gelatinekapseln | |||||||||||
der folgenden Zusammensetzung hergestellt: | |||||||||||
Beispiel 1 | 50 | ||||||||||
a) Zusammensetzung der Kapselhülle | |||||||||||
5 Gelatine 460,0 mg | |||||||||||
Glycerin 120.0 mg | |||||||||||
Sorbit, 7O°/oig 90.0 mg I Natriumfluorid 3.5 mg |
55 | ||||||||||
Pfefferminzöl 3.0 mg | |||||||||||
■ Krauseminzöl 2.0 mg | |||||||||||
Saccharin-Natrium 2.3 mg | |||||||||||
Natriumcyclamat 15.0 mg Benzoesäure 3.0 mg |
60 | ||||||||||
Titandioxid 1.0 mg | |||||||||||
·■. Lebensmittelblau 3 0,1 mg | |||||||||||
Lebensmittelgclb 2 0.1 mg | |||||||||||
b) Zusammensetzung der Füllung | |||||||||||
Silikonöl 400.0 mg | |||||||||||
Xylit 700.0 mg |
b) Zusammensetzung des Kerns
NdI rluwr ic Lnoleat 75,0 mg
NdI rluwr ic Lnoleat 75,0 mg
Sorbit 100,0 mg
Pfefferminzaroma 2,0 mg
Polyäthylenglykol 6000 23,0 mg
Cetylbenzyldimethylammonium- | 3,0 mg |
chlorid | 20,0 mg |
Citronensäure | 3,0 mg |
Pfefferminzaroma | 1,0 mg |
Lebensmittelorange 2 | |
Claims (5)
1. Zahn- und Mundpflegemittel in Form einer gefüllten Kapsel oder eines Bonbons, dadurch
gekennzeichnet, daß es in seiner äußeren Hülle einen hydrophilen, zahnmedizinisch wirksamen
Stoff, der während des Aufbrauchen der Hülle im Mund freigegeben wird, und im Innern einen
hydrophoben Stoff, der nach dem Aufbrauchen der Hülle auf die Zähne und/oder das Zahnfleisch
aufzieht, enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Außenhülle anwesende
hydrophile, zahnmedizinisch wirksame Stoff eine wasserlösliche Fluorverbindung ist.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der hydrophile, zahnmedizinisch wirksame
Stoff eine wasserlösliche antimikrobielle Substanz ist.
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in der Außenhülle Zinkchlorid, Zinkphenoisuifonat
oder Zinkzitrat enthält.
5. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es im
Innern als hydrophoben Stoff Natriumricinoleat enthält.
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