DE2709823A1 - Seitenfaltensack - Google Patents

Description

Windmöller & Hölscher
4540 Lengerich i.W.

Seitenfaltensack

Die Erfindung betrifft einen Seitenfaltengroßsack aus thermoplastischem Kunststoffmaterial mit geschweißter Bodennaht.

Seitenfaltensäcke mit geschweißten, geklebten oder genähten Bodennähten, die keilförmige Böden oder rechteckig ausgezogene Böden aufweisen, sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Die bekannten Seitenfaltensäcke weisen jedoch den Nachteil auf, daß die Bodennähte durch die Sackfüllungen stark beansprucht werden, so daß sie sich als Großsäcke oder stark beanspruchte Säcke nicht verwenden lassen.

Seitenfaltensäcke, deren Böden durch verstärkende, die zu verbindenden Wandteile einfassende sogenannte Reiterbänder abgenäht sind, sind beispielsweise aus der CA-PS 542 114 sowie den US-PS 2 493 349 und 2 740 577 bekannt. Durch die Befüllung dieser bekannten Seitenfaltensäcke bilden sich keilförmige Böden aus, aus denen die die Höhe der Säcke bestimmenden Seitenfalten, die im Bodenbereich dreieckförmige Teile bilden, herausgezogen sind. Bei den bekannten Reiterbandseitenfaltenbodensäcken sind in Folge der Keilwirkung, die sich daraus ergibt, daß das Füllgut im Bodenbereich die miteinander vernähten Wandteile zu spreizen versucht, die Nähfäden der Bodennaht unmittelbar auf Zerreißen beansprucht. Zusätzlich belastet das Füllgut die dreieckförmigen, aus dem Boden herausgezogenen Teile der Seitenfalten sehr stark, so daß sich in den durch die Bodennaht gebildeten Zwickel der Seitenfalten Spannungsspitzen aufbauen, die

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nicht nur das Sackmaterial, sondern insbesondere auch die schon hochbelastete Bodennaht auf Scheren beanspruchen.

Besteht der Seitenfaltensack aus heißsiegelfähigem oder schweißbaren Material, so wird die Bodennaht auf Schälen beanspruchtf was die ungünstigste Belastungsform von Schweißnähten ist.

Seitenfaltensäcke lassen sich zwar auf einfache Weise herstellen, weil lediglich in Seitenfalten gelegte Schlauchstücke mit Bodennähten versehen zu werden brauchen, ihrer Belastbarkeit sind jedoch enge Grenzen gesetzt, weil gerade die eine schwache Stelle bildende Bodennaht am stärksten beansprucht wird.

An Schlauchstücke aus Geweben oder Gelegen aus verstreckten Kunststoffbändchen, die ein- oder beidseitig mit Kunststofffolien kaschiert sind, lässt sich in der bekannten Weise durch eine einfache Bodenschweißnaht ein in seiner Festigkeit dem hochfesten Sackmaterial entsprechender Boden durch eine einfache Bodenschweißnaht nicht anformen. Denn durch eine Verschweißung des Bodens, beispielsweise im Wege einer Strahlungsschweißung, würde zwar eine vollständige Durchschweißung der den Boden bildenden Lagen und somit eine gute Dichtigkeit erreicht werden. Durch die Verschweißung würde aber im Nahtbereich die Verstreckung der das Sackmaterial verstärkenden Bändchengelege- oder Gewebe aufgehoben werden, so daß gerade an der Stelle des Sackes eine unzulässige Schwächung eintritt, die durch die auftretenden Keil- und Kerbwirkungen besonders hoch beansprucht ist. Weiterhin weisen die das verstärkende Gewebe oder Gelege bildenden Bändchen ein starkes Rückschrumpf-

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vermögen auf, so daß die Gefahr besteht, daß sich diese unter der Wirkung der Schweißwärme aus der Schweißnaht herausziehen. Beispielsweise erreichen verstreckte Polyolefine mindestens eine zehnfache Pestigkeitssteigerung. Es ist bisher jedoch nicht sinnvoll, beispielsweise durch verstreckte Polyolefine-Bändchen verstärkte Folien als Sackmaterial für Seitenfaltensäcke zu verwenden, da die Festigkeit des Sackmaterials durch die Bodenschweißnaht gerade in dem kritischen und hoch beanspruchten Bodenbereich wieder aufgehoben werden würde.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Bodenausbildung für Seitenfaltensäcke zu schaffen, die in ihrer Festigkeit der Festigkeit des verwendeten Sackmaterials entspricht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein mit Seitenfalten versehenes flach liegendes Schlauchstück aus Kunststoffolie, die durch mit dieser verbundene Gewebe oder Gelege aus verstreckten Kunststoffbändchen verstärkt ist, mit einer alle Lagen dicht verschweißenden Bodennaht versehen,das mit der Schweißnaht versehene Ende des Schlauchstücks oberhalb dieser auf dieses gefaltet und auf den Bodenbereich ein die Faltenkanten mittig einfassendes Bodendeckblatt von der Breite des Schlauchstücks und der Länge des ausgezogenen rechteckigen Bodens befestigt ist. Bei dem erfindungsgemäßen Seitenfaltensack sind alle Lagen des mit Seitenfalten versehenen Schlauchstücks aus einem kaschierten Gewebe oder Gelege im Bodennahtbereich durch die Schweißnaht vollständig miteinander verbacken oder verschmolzen, so daß eine Dichtigkeit des Bodens gewährleistet ist. Der durch die Verschweißung geschwächte Bodennahtbereich ist auf das flach

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liegende Schlauchstück gefaltet und auf den Bodenbereich ist ein die Falzkante des geschweißten Sackendes mittig einfassendes Bodenblatt befestigt, das von der Bodenschweißnaht diese auf Schälung beanspruchende Kräfte fernhält. Bei der Befüllung des erfindungsgemäßen Seitenfaltensackes formt das vorzugsweise aus einem steiferen Material bestehende Bodenblatt den Boden aus, so daß sich dieser als rechteckiger Boden ausbildet. Das Bodenblatt überbrückt den durch die Bodenschweißnaht geschaffenen geschwächten Bereich, so daß die Festigkeit des Bodens mindestens der des verwendeten Sackmaterials entspricht. Da das Bodendeckblatt den Boden zu einem rechteckigen Boden ausformt, stellen auch die Zwickelbereiche der aus dem Boden herausgezogenen Seitenfalten keine höchst beanspruchten Bereiche mehr dar, da die im wesentlichen flach liegenden dreieckigen Seitenfalten teile des Bodenbereichs zu einer günstigeren Spannungsverteilung führen und Spannungsspitzen im Zwickelbereich vermeiden.

Die Bodenschweißnaht kann durch eine Strahlungsverschweißung oder Schweißverfahren ausgeführt werden, die zu einem vollständigen Verbacken bzw. Verschmelzen der Materiallagen im Bodenbereich führen. Das Bodendeckblatt kann mit dem Bodenbereich durch Kleber, vorzugsweise Hotmelt-Kleber, oder nach anderen Verfahren verbunden werden, bei denen gewährleistet ist, daß die Relaxationstemperatur der verstreckten Bändchen nicht wieder erreicht wird.

Mit dem erfindungsgemäßen Boden lassen sich Containersäcke bilden, die bisher als Seitenfaltensäcke nicht hergestellt werden konnten.

Aus der US-PS 3 807 626 ist ein Seitenfaltensack mit Staffelboden und mit einer die Innenwandung kaschierenden Kunststoffolie bekannt, bei dem die die Kunststoffolie schließende Bodennaht um-

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gelegt und von einem eine Seitenwand verlängernden, auf die gegenüberliegende Seitenwand gefalteten und mit dieser verklebten Streifen überdeckt ist, wobei parallel zu der Stirnkante der Kunststoffschlauchfolie ein ebenfalls von dem Streifen überdeckter Reißdraht eingelegt ist. Der umgelegte und auf die gegenüberliegende Seitenwand des Sackes geklebte Wandstreifen bildet jedoch kein Bodendeckblatt, sondern soll lediglich die kaschierende Kunststoffschlauchfolie schützen, die beim öffnen des Sackes durch Aufreißen des überdeckenden Wandstreifens mit Hilfe des Reißdrahtes freigelegt werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht des mit einem Bodenblatt

versehenen Seitenfaltensackes in schematischer Darstellung und

Fig. 2 den Seitenfaltensack nach Fig. 1 in perspektivischer Ansicht in der Form, die er nach seiner Befüllung annimmt.

Das in Seitenfalten gelegte Schlauchstück (1), das aus einer mit einem Gelege, einem Gewebe oder in sonstiger Weise verstärkten Folie besteht, ist an seinem unteren Ende durch eine alle Lagen erfassende Schweißnaht (2) zugeschweißt. Die Schweißnaht (2) kann durch eine Strahlungsschweißung oder durch Schweißverfahren ausgeführt werden, die zu einem vollständigen Verbacken oder Verschmelzen der Lagen führen. Das mit der Schweißnaht (2) versehene Ende des Schlauchstückes (1) ist oberhalb der Schweißnaht auf sich selbst gefaltet und mittig zu der durch

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diese Faltung gebildeten Faltkante (5) von einem Bodendeckblatt (3) eingefaßt, das auf das Schlauchstück durch einen Hotmeltauftrag (4) aufgeklebt ist. Das Umlegen des mit der Schweißnaht (2) versehenen Endes des Schlauchstücks um die Faltkante (5) kann gleichzeitig mit dem Aufbringen des Bodendeckblatts (3) erfolgen; dadurch, daß das mit der Schweißnaht versehene Ende des Schlauchstücks umgelegt ist, vermag sich dieses später nicht aufzuwölben oder aufzurichten und das Bodendeckblatt abzustoßen. Durch das aufgeklebte Bodendeckblatt (3) wird der Boden nicht nur durch eine zusätzliche Lage verstärkt, es verhindert auch, daß auf die Bodenschweißnaht (2) Kräfte einwirken, die diese aufschälen könnten.

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Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH

   Seitenfaltengroßsack aus thermoplastischem Kunststoffmaterial mit geschweißter Bodennaht, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit Seltenfalten versehenes, flach liegendes Schlauchstück (1) aus Kunststoffolie, die durch mit dieser verbundene Gewebe oder Gelege aus verstreckten Kunststoffbändchen oder durch sonstige Einlagen verstärkt ist, mit einer alle Lagen dicht verschweißenden Bodennaht (2) versehen, das mit der Schweißnaht (2) versehene Ende des Schlauchstücks (1) oberhalb dieser auf dieses gefaltet und auf den Bodenbereich ein die Faltkante (5) mittig einfassendes Bodendeckblatt (3) von der Breite des Schlauchstücks (1) und der Länge des ausgezogenen rechteckigen Bodens befestigt ist.

   809837/OOBG

   ORIGINAL INSPECTED