DE2703268C2 - Verfahren zur Entgiftung von Abwässern, die Phenol, Phenolderivate oder Phenol und Formaldehyd enthalten - Google Patents
Verfahren zur Entgiftung von Abwässern, die Phenol, Phenolderivate oder Phenol und Formaldehyd enthaltenInfo
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Description
25
Phenolhaltige Abwasser mit unterschiedlichen Konzentrationen
fallen bei der Phenolsynthese, in Kokereien und Gasanstalten, in Braunkohlenschwelereien und
nicht zuletzt bei der Herstellung von Phenolformaldehydkunstharzen (Phenolplasten) an.
Die restlose Entfernung des toxisch wirkenden Phenols und auch des gleichfalls toxisch wirkenden Formaldehyds
aus den Abwässern des zuletzt genannten Industriezweiges, insbesondere für eine nachfolgende biologische
Klärung solcher Abwässer, ist nach wie vor eine sehr wichtige Aufgabe, die innerhalb eines größeren
Konzentrationsbereiches bisher noch nicht zufriedenstellend gelöst werden konnte.
Bei den erwähnten Phenoplasten kann z. B in den sogenannten »Reaktionswässern«, die je nach Kondensationsprozeß
entweder alkalisch oder sauer reagieren, ein Gehalt an flüchtigem Phenol in der Größenordnung
zwischen 1700—15 000 mg/1 vorliegen, an freiem Formaldehyd
zwischen 1200—8100 mg/1 (F. Meinck, H. Stoof, H. Kohlschütter »Industrie-Abwässer«, 4. Auflage,
Gustav-Fischer-Verlag, Stuttgart, 1968, S. 619).
Eine totale Entphenolung kann durch Eindampfen der Abwässer und Verbrennen der Rückstände erzielt werden.
Jedoch erfordert dieser Prozeß einen hohen Energieaufwand.
Adsorptionsverfahren mit z. B. Aktivkohlen oder Kunstharzen, wie sie zur Entphenolung eingesetzt werden,
sind bei Abwässern, die neben Phenol noch Formaldehyd enthalten, ungeeignet, da der Formaldehyd nicht
adsorbiert wird und im Abwasser zurückbleibt.
Ebenso lassen sich Verfahren mit biologischem Rasen, wie z. B. das »Nocardia-Verfahren«, in Gegenwart
von Formaldehyd zur Entfernung von Phenol nicht anwenden, da Formaldehyd diesen Rasen stark beschädigen
kann.
Sehr bekannt sind auch Verfahren zur Oxydation des Phenols mit Chlordioxid. Ganz abgesehen davon, daß
bei di .er Oxydation gleichzeitig eine Chlorierung des
Phenols zu den noch toxischer wirkenden Chlorphenolen auftreten kann, verläuft auch die Oxydation selbst
nicht hundertprozentig, sogar nicht bei der Einwirkung von Säure auf Chlorit, d. h. bei der Chlordioxidbildung in
situ. In letzterem Fall zeigten eigene Versuche mit anschließender
gaschromatographischer Analyse noch stark schwankende Restgehalte an Phenol von 10 bis
über 100 ppm im behandelten Abwasser.
Außerdem traten in den Gaschromatogrammen bisher
noch nicht identifizierte Fremdpeaks auf, von denen anzunehmen ist, daß es sich um Zwischenoxidationsprodukte
(Chinone, Hydrochinone oder evtl. auch chlorierte Produkte) handelt, (s. auch H.Thielemann, Gesundk-Ing.
92 (1971), H. 10,297).
Nicht unberücksichtigt sollten auch die Korrosionsprobleme bleiben, die beim starken Ansäuern der Abwasser
auftreten.
In der SU-PS 141814 wird die Reinigung von Abwässern
der Phenol-ZFornialdehydharzproduktion beschrieben, wobei Formaldehyd durch Behandeln des
Wassers mit ungelöstem Kalk bei Raumtemperatur oder bei 98°C, Phenol durch Oxydation, entweder elektrochemisch
oder mit MnO2 entfernt werden soll. Dieses
Verfahren ist relativ aufwendig.
Ferner ist es bekannt, Phenol mit Wasserstoffperoxid
aus Abwässern zu entfernen, und zwar in Gegenwart von Ferrichlorid. Der pH-Wert der Abwässer wird in
diesem Fall vor der Behandlung auf pH 2,5 bis 3,5, nach der Behandlung auf pH 10 eingestellt Nach Klärung der
Suspension mit entsprechenden Mitteln enthielt das Abwasser immer noch 03 ppm Phenol (Japanische Patentanmeldung
118 8902/72 — Offenlegungsnummer 77 449/74 - ).
Ein weiteres Verfahren verwendet zum Entgiften phenol-/formaldehydhaltiger Abwässer ebenfalls Wasserstoffperoxid,
und zwar in einer Menge, die mehr als das l,5fache des CSB-Wertes vom Abwasser beträgt,
sowie Ferrosulfat Der pH-Wert des Abwassers wird bei Zugabe des Wasserstoffperoxides und des Ferrosalzes
auf 3 bis 4 erniedrigt (Japanische Patentanmeldung 44 906/72 - Offenlegungsnummer 6763/74).
Beide letztgenannten Verfahren beziehen sich auf niedrige Phenol- und Formaldehydgehalte bis 100 ppm.
Um bei höheren Phenolgehalten im Abwasser vollständige
Oxydation zu gewährleisten, muß die Eisensalzmenge entsprechend erhöht werden, was zu einer
nicht zu tolerierenden Salzbelastung führt.
Außerdem bleibt nach dem zuletzt genannten Verfahren noch ein Restgehalt an Formaldehyd von mindestens
50 ppm zurück.
Auch wirken die genannten Verfahren nicht auf Abwasser,
die Phenolderivp.te enthielten, wie Brenzcatechin, Resorcin, Pyrogallol, Kresole, Chlorphenol und
Hydrochinon, entgiftend.
Ein anderes Verfahren zur Behandlung von phenolhaltigen Abwässern unter Verwendung von Wasserstoffperoxid
wird in der kanadischen Patentschrift 6 46 440 beschrieben, bei dem unter sauren Bedingungen
unter Zusatz von Ferrosalzen wie Mohrschem Salz oder metallischem Eisen entgiftet wird.
Bei Verwendung von metallischem Eisen zeigte sich aber, daß das Anspringen der Reaktion Schwierigkeiten
bereitete.
Ziel der Erfindung ist also die vollständige Eliminierung von Phenol, Phenolderivaten oder Phenol und Formaldehyd
aus Abwässern in Gegenwart von Wasserstoffperoxid und metallischem Eisen oder Kupfer in
technisch brauchbaren Zeiten.
Es wurde nun gefunden, daß sich die Reaktion wesentlich einfacher durchführen läßt, wenn man das Anspringen
der Reaktion unter Zusatz von Aktivatoren in Mengen von 0,1 —0,2 Gewichtsprozent, bezogen auf das
eingesetzte Wasserstoffperoxid, erleichtert, wobei man
als Aktivatoren Halogenide, Sulfate, Nitrate oder Formiate
von Alkali- oder Erdalkalimetallen, insbesondere von Natrium, Kalium, Calcium oder Barium, oder eine
hochdisperse Kieselsäure einsetzt Besonders geeignet als Aktivator ist Natriumchlorid.
Es zeigte sich, daß pro m3 Abwasser eine Eisenoberfläche
von 1 bis 20 m2 am günstigsten ist Als Eisen werden die technischen Sorten, wie Roheisen, Gußeisen
oder Stahl eingesetzt (siehe »Ullmann«, 1975, Band 10,
Seite 312) und als Kupfer die handelsüblichen Sorten, siehe »Ullmann«, 1960, Band 11, Seite 205/206.
Im Gegensatz zu den genannten Verfahren mit Wasserstoffperoxid
und Eisensalzen bzw. metallischem Eisen ist das vorliegende Verfahren vom pH-Wert unab-
10 verwendet, als auch Abwasser aus der Phenol-Harzindustrie.
Die Prozentangaben sind Gewichtsprozente.
2 Abwasserproben mit Phenolgehalten von 0,5%, deren pH-Werte zwischen 4 bis 6 lagen, wurden pro Liter
jeweils 0,4 ml einer 10%igen Lösung der folgenden Salze zugesetzt:
NaCl,Ca-Formiat
Nach Zugabe der Salzlösungen wurden den Abwas-
Nach Zugabe der Salzlösungen wurden den Abwas-
hängig. So läßt es sich mit neutralen, sauren oder alkali- 15 serproben jeweils unter Rühren 140 bis 150 ml 10%iger
Wasserstoffperoxidlösuns zugefügt In die Proben wa
schen Abwässern ohne weiteres durchführen.
Wasserstoffperoxid wird in Mengen von 7,5 bis 8 Mol pro Mol Phenol bzw. Phenolderivaten eingesetzt Bei
Anwesenheit von Formaldehyd sind noch 2 weitere Mol Wasserstoffperoxid pro MoI Formaldehyd erforderlich.
Die Entgiftung wird bevorzugt bei Raumtemperatur bzw. bei der Temperatur vorgenommen, mit der die
Abwässer anfallen.
Im allgemeinen können die zu entgiftenden Abwässer als solche für das Verfahren eingesetzt werden. Nur bei
Phenolkonzentrationen oberhalb von 5000 ppm ist es empfehlenswert wenn eine Reinigung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren gewünscht wird, das Abwasser auf Phenolwerte unter 5000 ppm zu verdünnen, damit
die Reaktion nicht zu stürmisch abläuft
Als einfachste und elegante Arbeitsweise hat sich herausgestellt, Wasserstoffperoxidlösungen zu verwenden,
in denen 0,05 bis max. 0,1 Gewichisprozent NaCl gelöst sind. Selbstverständlich kann das Kochsalz auch in
fester Form dem zu behandelnden Abwasser zugegeben werden.
Im allgemeinen wird dann so vorgegangen, daß den Abwässern, die Phenol, Phenolderivate oder Phenol und
Formaldehyd enthalten, die entsprechende Menge an ren Eisenbleche gleicher Gesamtoberfläche (8 m2 pro
m3 Abwasser) gehängt Das verwendete Eisenblech bestand aus Baustahl St 37.
Kurze Zeit nach Zugabe der Wasserstoffperoxidlösungen begann die Oxidationsreaktion, erkenntlich am
Dunkelwerden der Lösungen, der Temperaturerhöhung auf 50 bis 6O0C, der Kohlendioxidentwicklung und dem
Absinken des pH-Wertes.
Innerhalb von 40 bis max. 50 Minuten war die Oxidation beendet die Temperatur fiel langsam zurück, der
pH-Wert de/ Abwasserproben lag zwischen 1,6 und 1,9.
Durch Zugabe von Kalkmilch (30%ig) wurden die Proben neutralisiert, wobei Ausfällung erfolgte. Nach
Absetzen des Kalkniederschlages, der geringe Mengen von Eisenhydroxid enthielt, wurde das überstehende
klare Abwasser, wie auf Seite 4 beschrieben, analysiert. Die Analyse ergab eine vollständige Eliminierung des
Phenols.
Ein alkalisch reagierendes Abwasser mit pH-Wert 8,7 und 0,5% Phenol wurde mit 4 ml 10%iger Kochsalzlö-
Wasserstoffperoxid mit ca. 0,1% Aktivator, vorzugswei- 40 sung - bezogen auf 1 Liter Abwasser - versetzt, anse
Kochsalz, unter Rühren zugesetzt wird, wobei inner- schließend wurden unter Rühren 140 ml 10%iger Washalb
weniger Minuten nach Beendigung des Zusetzens "
die Oxidation — bei Raumtemperatur — beginnt. Sie ist erkenntlich an der Dunkelfärbung des Abwassers, der
Kohlendioxidentwicklung, der Temperaturerhöhung und dem Absinken des pH-Wertes bis auf Werte von 2
und 1.
Nach Beendigung der Gesamtreaktion, die im allgemeinen
30 bis 60 Minuten dauert und am Nachlassen der serstoffperoxidlösung (pro Liter Abwasser) zugesetzt.
Im Abwasser hingen die gleichen Eisenbleche wie in Beispiel 1.
Die Oxidationsreaktion sprang erst nach 30 bis 40 Minuten an, war aber nach max. 60 Minuten vollständig
beendet, wobei der gleiche Verlauf hinsichtlich Verfärbung, Temperaturerhöhung, Kohlendioxidentwicklung
und pH-Erniedrigung zu beobachten war. Nach Beendi-
Gasentwicklungjowie am Temperaturstillstand bzw. 50 gung der Reaktion wurde das stark sauer reagierende
""'"" ' ...·.·. · Abwasser von pH-Wert 1 wie in Beispiel 1 neutralisiert
und aufgearbeitet. Auch hier war das Phenol vollständig entfernt.
einsetzendem Abkühlen erkenntlich ist, wird d£:S sauer
reagierende Abwasser dann neutralisiert. Hierbei fällt gleichzeitig die geringe Menge an vorhandenen Hisenionen
aus.
Zur Neutralisation eignen sich alle bekannten Alkalibzw. Erdalkalihydroxyde, bevorzugt ist aber Caleiumhydroxyd
in Form von Kalkmilch.
Nach Absetzen des Eisenhydroxydniederschlages und evtl. Erdalkalihydroxydniederschlages kann das
55
Eine Abwasserprobe mit einem Gehalt von 0,5% Phenol und 0,5% Formaldehyd vom pH-Wert 5,6 wurde
mit 253 ml 10%iger Wasserstoffperoxidlösung — bezo-
praktisch fast farblose vollständig entgiftete Abwasser 60 gen auf 1 Liter Abwasser - versetzt. In der Wasserder
biologischen Kläranlage zugeführt werden. Stoffperoxidlösung waren zuvor 0,1 % NaCl gelöst wor-
Außcr Phenol lassen sich auch o- und p-Krescl sowie
t-Butylphenol und Hydrochinon nach dem erfindungsgcmäßen
Verfahren eliminieren.
den. In der Abwasserprobe befanden sich die Eisenbleche
von Beispiel 1.
Sofort nach Zugabe der mit Kochsalz versehenen
Sofort nach Zugabe der mit Kochsalz versehenen
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren erläu- 65 Wasserstoffperoxidlösung begann unter Rühren die
tern. Hierbei wurden sowohl künstlich hergestellte Abwasser
mit Gehalten an Phenol, Phenolderivaten und Phenol + Formaldehyd zwischen 100 und 5000 ppm
Oxidationsreaktion, erkenntlich an den bereits in den vorhergehenden Beispielen dargestellten Merkmalen.
Nach ca. 30 Minuten Dauer, wobei die Temperatur auf
55° C anstieg und der pH-Wert auf 1,5 absank, war die
Reaktion beendet Durch Zugabe von Kalkmilch wurde das behandelte Abwasser wiederum neutralisiert, nach
Absetzen des Niederschlages war das darüberstehende Wasser von gelblicher Färbung.
Die Anwesenheit von Formaldehyd hatte den Ablauf der Reaktion beschleunigt Die Analyse ergab, daß sowohl
Phenol als auch Formaldehyd vollständig eliminiert waren.
Eine Abwasserprobe mit 0,5% Phenol vom pH-Wert
63 wurde mit 5 g einer hochdispersen Kieselsäure versetzt
In die Abwasserprobe wurden Eisenbleche — entsprechend Beispiel 1 — gehängt darauf wurde unter
Rühren die der Phenolkonzentration entsprechende Menge an Wasserstoffperoxid zugesetzt Verwendet
wurde 10%ige Wasserstoffperoxidlösung, wobei pro Liter
Abwasser 140 ml angewandt wurden.
Nach ca. 60 Minuten sprang die Reaktion unter Temperaturerhöhung
und starker pH-Wert-Erniedrigung an, und war innerhalb von weiteren 2 Stunden beendet
Der pH-Wert lag bei 1,8. Nach der Behandlung mit Kalkmilch war das überstehende Abwasser farblos und
klar, Phenol konnte nicht mehr nachgewiesen werden.
Eine größere Anzahl von Abwasserproben mit unterschiedlichen Phenol- und Formaldenydgehaiten zwischen
100 und 5000 ppm wurden in Anwesenheit metallischen Eisens — entsprechend Beispiel 1 — mit 35gewichtsprozentiger
Peroxidlösung und NaCl wie in den vorhergehenden Beipielen oxidativ behandelt.
Teilweise war das Kochsalz in der Peroxidlösung aufgelöst — Höchstmenge 0,1% — teilweise wurde das
Kochsalz auch im Abwasser gelöst, wobei pro Liter Abwasser 20C mg Kochsalz verwendet wurden.
In der folgenden Aufstellung sind die für die verschiedenen Konzentrationen an Phenol und Formaldehyd
aufzuwendenden Mengen an 35gewichtsprozentiger Wasserstoffperoxidlösung und Kochsalzlösung aufgeführt
Tabelle zu Beispiel 5
Eliminierung von Phenol und Formaldehyd
aus Abwässern.
Benötigte Mengen an 35gewichtsprozentiger
Wasserstoffperoxidlösung und NaCl pro Liter
Abwasser in Anwesenheit von metallischem Eisen.
(Fortsetzung)
Konzentration | Formaldehyd | 35gewichtsprozentige | NaCl |
des Abwassers an | % | H2O2-Lösung | |
Phenol | 0 | ||
% | 0 | ml | mg |
0,5 | 0 | 35,5» | |
0,1 | 1,0 | 7,5» | _ |
0,01 | 0,75 | 1,5') | — |
0,5 | 0,5 | 96,5 | 200 |
0,5 | 0,25 | 81,5 | 200 |
0,5 | 0,4 | 66,5') | — |
0,5 | 0.3 | 51,5 | 200 |
0,2 | 38,6 | 200 | |
0.2 | 32,6 | 200 |
Konzentration | 35gewichtsprozentige | NaCI |
des Abwassers an | H2O2- Lösung | |
Phenol Formaldehyd | ||
% % | ml | mg |
0,2
0,1
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
0,01
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,075
0,025
0,025
0,01
20,5
9.7
8.2
5,2
8.2
5,2
2,7"
200
200
200
200
200
200
1) Wasserstoffperoxidlösung mit 0,1 % NaCI
In allen Fällen konnte innerhalb kurzer Zeit zwischen 30 bis max. 60 Minuten eine vollständige Entgiftung der
Abwasserproben erzielt werden und zwar bei den höheren Phenolgehalten schneller als bei den niederen.
Abwasserproben n~.it 1000 ppm Brenzcatechin, Resorcin,
Pyrogallol, ο- und p-Kresol wurden mit 35%iger Wasserstoffperoxidlösung, in der jeweils 0,1 % Kochsalz
gelöst waren, versetzt Pro Mol der genannten Phenolderivate wurden 8 Mol Wasserstoffperoxid angewandt
und die Eisenbleche entsprechen denen von Beispiel I.
Die Oxidationsreaktionen verliefen bei Normaltemperatur, wobei die Reaktionen nach ca. 5 Minuten einsetzten. Die Reaktionsdauer betrug bei Brenzcatechin und Resorcin jeweils 45 Minuten, bei o- und p-Kresol lag sie bei ca. 70 Minuten, bei Pyrogallol lag sie über 90 Minuten. Nach dieser Zeit waren die Abwasserproben frei von den genannten Phenolderivaten.
Die Oxidationsreaktionen verliefen bei Normaltemperatur, wobei die Reaktionen nach ca. 5 Minuten einsetzten. Die Reaktionsdauer betrug bei Brenzcatechin und Resorcin jeweils 45 Minuten, bei o- und p-Kresol lag sie bei ca. 70 Minuten, bei Pyrogallol lag sie über 90 Minuten. Nach dieser Zeit waren die Abwasserproben frei von den genannten Phenolderivaten.
Eine weitere Wasserprobe mit 1000 ppm o-Chlorphenol
wurde ebenfalls mit 35%iger Wasserstoffperoxidlösung, in der 0,1% Kochsalz gelöst waren, in Anwesenheit
von metallischem Eisen — entsprechend Beispiel 1 — behandelt.
so Auch hier war der Reaktionsverlauf analog dem der anderen Phenolderivate; nach ca. 1 Stunde war die Oxidationsreaktion
beendet und das behandelte Abwasser frei von o-Chlorphenol.
Eine Abwasserprobe mit 0,5% Hydrochinon wurde in Anwesenheit metallischen Eisens — entsprechend Beispiel
1 — mit 10%iger Wasserstoffperoxidlösung, in der wieder 0,1% Kochsalz gelöst waren, behandelt. Pro Mol
Hydrochinon wurden 3 bzw. 10 Mol Wasserstoffperoxid angewandt.
Die Reaktion verlief unter den schon erwähnten Bedingungen;
nach ca. 45 Minuten war die Oxidation beendet und die behandelte Abwasserprobe frei von Hydrochinon.
Beispiel 9
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Eine Abwasserprobe mit 0,5% Phenol wurde bei Anwesenheit
von Eisenblechen mit einer 10%igen Wasser- 5 sioffperoxidlösung (Zusatzmenge 140 ml pro Liter Ab
wasser) behandelt. Die Bleche entsprachen denen von
Beispiel 1 und 3. Der Anfangs-pH-Wert des Abwassers
lag bei 4,5, die Reaktion war bei Raumtemperatur stark
verzögert, erst beim schwachen Erwärmen auf 400C io konnte die Oxidation unter den bereits geschilderten
Bedingungen innerhalb von 70 bis 80 Minuten zu Ende
geführt werden. Die Analyse ergab, daß das neutralisierte Abwasser frei von Phenol war.
wasser) behandelt. Die Bleche entsprachen denen von
Beispiel 1 und 3. Der Anfangs-pH-Wert des Abwassers
lag bei 4,5, die Reaktion war bei Raumtemperatur stark
verzögert, erst beim schwachen Erwärmen auf 400C io konnte die Oxidation unter den bereits geschilderten
Bedingungen innerhalb von 70 bis 80 Minuten zu Ende
geführt werden. Die Analyse ergab, daß das neutralisierte Abwasser frei von Phenol war.
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60
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Claims (2)
1. Verfahren zur Reinigung von Abwässern, die Phenol, Phenolderivate + Formaldehyd enthalten
ohne Auftreten einer Salzbelastung und unabhängig vom pH-Wert unter Verwendung von Wasserstoffperoxid
und metallischem Eisen oder Kupfer, dadurch gekennzeichnet, daß man das Anspringen
der Reaktion durch Zusatz von Aktivatoren in Mengen von 0,1 —0,2 Gewichtsprozent, bezogen
auf das eingesetzte Wasserstoffperoxid, erleichtert,
wobei man als Aktivatoren Halogenide, Sulfate, Nitrate oder Formiate von Alkali- oder Erdalkalimetallen,
insbesondere von Natrium, Kalium, Calcium oder Barium, oder eine hochdisperse Kieselsäure
einsetzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Aktivator Natriumchlorid verwendet
wird.
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ID=5999652
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BE (1) | BE863321A (de) |
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