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P r e s s e
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Die Erfindung betrifft eine Presse zur Herstellung von Preßlingen
aus SchUttgut mit einem Ring und mit mindestens einer mit diesem Ring einen Preßspalt
begrenzenden Preßrolle, Preßwalze od.dgl.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Presse der eingangs bezeichneten
Gattung zur Verarbeitung eines Schüttgutes zu befähigen, welches ein vergleichsweise
besonders niedriges Schüttgewicht und einen hohen Luftgehalt aufweist. Es wurde
festgestellt, daß sich solches Schüttgut und zwar insbesondere zerkleiertes, vermahlenes
Stroh od.dgl., nur dann zu Preßlingen hoher Dichte und ausreichender Formbeständigkeit
vorarbeiten läßt, wenn man ihm vor einer Verpressung und Formung zu Preßlingen der
endgültigen Dichte den Luftanteil möglichst weitgehend entzieht und darauf achtet,
daß es in der fotmgebenden Presse, also während des Formgebungsvorganges, zu keiner
neuerlichen Vermischung mit Luft kommen kann.
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Dadurch wird einer Komprimierung des Luftanteiles vorgebeugt.
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Die bisher bei der Herstellung von Preßlingen aus solchem stark lufthaltigen
Preßgut meist mitverpreßte Luft führt nämlich - sofern das Material der Preßlinge
nicht mit einem Kleber oder sonstigem Bindemittel vermengt wird - zu einer nachteiligen
)nbeständigkeit der gewonnenen Preßlinge, weil die elastisch komprimierte Luft das
Bestreben zeigt, sich wieder auszudehnen und dabei unweigerlich alsbald das Gefüge
der Preßlinge zerstört.
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sorgt man hingegen dafür, daß der Luftanteil auf ein optimales Minima
reduziert wird, dann haften die im Preßling vereinigten Materialteilchen infolge
Kohäsion so gut aneinander, daß es keiner Bindemittel bedarf ua das wtinschenswert
dichte Gefüge des Preßlinges auf Dauer zu erhalten.
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Die vorliegende Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, daß Pressen
der eingangs bezeichneten Gattung sich in einem ganz besonders hohen Ausmaß dazu
eigenen, dem Material im Zuge der Verarbeitung zu Preßlingen hoher Dichte die darin
enthaltene Luft weitestgehend zu entziehen, und zwar dann, wenn man durch eine konstruktive
Ausbildung solcher Pressen dafür sorgt, daß das lufthaltige Material auf seinem
Weg zum Preßspalt, also im sogenannten Einzug der Presse noch vor seiner endgültigen
maximalen Pressung möglichst stetig und über eine zum Entweichen der Luft ausreichend
lange Zeitspanne unter einen allmählich ansteigenden Druck gesetzt, also vor der
eigentlichen Pressung mit zunehmendem Druck abgequetscht wird.
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Weiters hat insbesondere lockeres Material die unangenehme Eigenschaft,
der Preßrolle auszuweichen und von der Preßrolle vorgeschoben zu werden. Diesbezüglich
beruht die Erfindung des weiteren auf der Erkenntnis, daß dagegen nur ein möglichst
langw gestreckter, sich in der Höhe nur sehr langsam und allmählich verringernder
Preßspalt hilft, d.h. ein Preßspalt mit einem möglichst kleinen Öffnungswinkel.
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Dem wesentlichsten Erfindungsmerkmal zufolge werden diese Ziele der
Erfindung dadurch erreicht, daß die Preßrolle hohl ausgebildet und zumindest über
einen Teilbereich ihres Unfanges mit Ausnehmungen zum Durchtritt des zu Preßlingen
verarbeiteten Sch(ittgutes in das hohle Innere versehen ist.
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Ein möglichst großer Durchmesser der Preßrolle vermag dann zu gewährleisten,
daß das Vorabquetschen des Preßgut noch vor dessen endgültiger Pressung auf die
maximale Dichte des Endproduktes auf einem möglichst langen Einzugweg erfolgt, und
dadurch wird sichergestellt, daß diesem Material bis zu seiner endgültigen Verpressung
der Luftanteil weitestgehend entzogen wird.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Erf$ndungsgegenstandes
kann der Ring in an sich bekannter Weise eine Laufbahn für zumindest eine innerhalb
des Ringes gelagerte, an dessen Innenfläche laufende Preßrolle bilden.
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Aus den oben erwähnten Gründen ist es dann im Sinne der erfindungsgemäßen
Zielsetzung von Vorteil, wenn der Außendurchmesser der Preßrolle wie an sich bekannt
mindestens die Hälfte, vorzugaseise mindestens zwei Drittel, des lichten Durchmessers
des Ringes beträgt. Ring und Preßrolle bilden dann gemeinsam einen langgestreckten
Preßspalt mit kleinem Einzugswinkel.
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Prinzipiell konnte man im Rahmen der Erfindung eine einzige große
Preßrolle verwenden, deren Durchmesser nur geringfügig kleiner sein braucht als
der Innendurchmesser des Ringes.
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Die Erfindung ist aber anderseits auch auf Pressen anwendbar, bei
welchen der Ring, z.B. als Teil eines Tellers, einer Scheibe od.dgl. eine im wesentlichen
horizontale Laufbahn für zumindest eine us eine zumindest annähernd vertikale Achse
unlaufende Preßrolle bildet.
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Die hohlen, als Preßmatrizen ausgebildeten Preßrollen, die das Preßgut
in sich selbst aufnehmen, können sowohl bei den erfindungsgemäßen der Pressen der
einen als auch der anderen kusfohrungsform jeweils ein- oder mehrfach, also auch
in Gruppen, vorgesehen sein.
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Der Rings in dem oder auf dem solche hohle Preßrollen laufen, kann
im Rahmen der Erfindung vollwandig ausgebildet sein, vorzugsweise ist dieser Ring
jedoch gleichfalls, also zusätzlich, als Preßmatrize ausgebildet und demnach in
diesem Fall zumindest bereich-eLse von kusnehmungen durchsetzt, aus denen das Preßgut
in Vor. von Preßlingen austritt.
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Wenn - nach dieser Ausführungsform - demnach sowohl die Preßrolle
als auch deren Lauffläche, nämlich der Ring, Ausnehmungen ztnn Durchtritt von Preßlingen
aufweist, dann ergibt sich bei gleichen Dimensionen der Pressen eine gegenüber den
bisher üblichen Ausführungsformen gleicher Gattung, bei denen nur die Lauffläche
als Preßmatrize ausgebildet war, eine wesentlich höhere Leistung.
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Im Rahmen der Erfindung besteht die Möglichkeit, den Ring unlaufen
zu lassen und die Preßrolle ortsfest zu lagern oder umgekehrt. Die Preßrollen können
beispielsweise innerhalb des stillstehenden oder drehbar gelagerten Ringes peripher
entlang dessen Innenfläche anlaufend geführt werden oder über einen ortsfesten oder
selbst drehbaren Teller, eine Scheibe od *dgl. -eine im wesentlichen vertikale Achse
anlaufen, Man kann den Ring und/oder die Preßrolle mit einem motorischen Antrieb
ausstatten; vorteilhafterweise besitzt jedoch nur einer dieser beiden Teile einen
motorischen Antrieb, wobei der jeweils andere, frei drehbar gelagerte Teil der Presse
allein durch den Reibungsschluß, gegebenenfalls durch die über das Preßgut vermittelte
Reibung, zwangsläufig mitgedreht wird.
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Über die Lagerung der Preßrolle oder des Ringes kann - wie an sich
bei Rollenmühlen od.dgl. bekannt - ein z.B. hydraulischer> radial gegen die Lauffläche
des Ringes gerichteter Preßdruck auf die Preßrolle und das Preßgut vorzugsweise
regelbar ausgeübt werden.
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Die einzige Zeichnungsfigur zeigt - lediglich schematisch -die ersterwähnte
Ausf(ihrungsform des Erfindungsgegcntandes, bei welcher also eine Preßrolle innerhalb
eines die Lauffläche verkörpernden Ringes gelagert ist.
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Innerhalb eines Ringes 1 mit seiner Lagerung 1' ist exzentrisch,
nämlich in der Lagerung 2' die Preßrolle 2, Preßwalze od.dgl.
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drehbar gelagert. Der Ring 1 ist mit einem nicht dargestellten -motorsichen
Antrieb antreibbar und dreht infolge seiner peripheren örtlichen, unmittelbaren
oder über das Preßgut mittelbaren Berührung mit der Außenfläche der Preßrolle 2
die letztere mit.
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Der Reibungsschluß erfolgt dabei jedenfalls im Preßspalt 3, sei es
durch unmittelbare Berührung oder sei es durch Vermittlung eines in den Preßspalt
3 bereits eingezogenen, nicht dargestellten Preßgutes.
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Sowohl die vom Ring 1 verkörperte Preßmatrize als auch die zugeordnete
Preßrolle 2 sind - beim dargestellten Ausführung6-bei spiel - mit radial verlaufenden
Ausnehmungen 4 versehen.
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Durch diese Ananehmungen 4 treten die Preßlinge durch den Ring 1 nach
außen und durch die Wandung der hohlen Preßrolle 2 in deren Inneres 5 aus. Die Ausnehmungen
4 können auch bloß über Teilbereiche des Umfanges der Ringmatrize und der Preßrolle
2 vorgesehen sein.
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Wie die schematische Darstellung erkennen läßt, ergibt sich dadurch,
daß der Außendurchmesser der Preßrolle 2 vergleichsweise groß ist, d.h. bevorzugt
mehr al8 die Hälfte bzw. zwei Drittel des lichten Durchmessers des Ringes 1 beträgt,
für das dem Preßspalt 3 zugeführte Preßgut ein vorteilhaft langer Einzugsweg, dessen
Länge es zu verdanken ist, daß das Preßgut bereits weitgehend entlüftet zum Preßspalt
3 gelangt und dort mit einem optimal geringen Luftanteil zu Preßlingen verarbeitet
werden kann.
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L e e r s e i t e