DE2749867C2 - Verfahren zum Herstellen eines gekräuselten Garns aus multifilen Endlosfasern - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines gekräuselten Garns aus multifilen EndlosfasernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist durch die US-PS 38 92 020 bekannt
Die Luftstrahltexturierung eines Fadens aus Endlosfasern führt zu einer sehr geringen Stabilität des Fadens.
Die Stabilität eines lufttexturierten Garnes wird üblicherweise dadurch bestimmt daß eine Probe des
texturierten Garnes, die bei einer geringfügigen Grundbelastung von 1/100 Gramm pro deniert eine
Länge von einem Meter hat für die Dauer von 30 Sekunden einer Belastung von '/3 Gramm pro deniert
des texturierten Garnes unterworfen und sodann nach weiteren 30 Sekunden die Länge des bis auf Vioo
Gramm pro deniert wieder entlasteten Fadenstücks gemessen wird. Die Instabilität kann sodann auf dem
ZentimetermaßsfaJ> sofort in Prozent der ursprünglichen
Länge des texturierten Garnes abgelesen werden. Es war bisher nicht möglich, kleinere Instabilitäten als
1% zu erreichen. Des weiteren war es wegen der Instabilität nicht möglich, niedrige Kochschrumpfwerte
für derartige Fäden zu erreichen. Bisherige Kochschrumpfwerte liegen bei mehr als 4%.
Schließlich war es bisher erforderlich, die texturierten
Garne zunächst noch einmal umzuspulen, da die in der Texturiermaschine hergestellten Fadenwickel so
schlechte Ablaufeigenschaften aufwiesen, daß die Vorlage dieser Spulen direkt auf eine Web- oder
Strickmaschine wegen der bestehenden Fadenbruchgefahr nicht möglich war. Ebenso war ein Umspulen
erforderlich, um schrumpfarme Färbespulen herzustellen, die bekanntlich nur geringe Fadenspannungen
aufweisen dürfen. Auch die durch die bisherigen lufttexturierten Garne hergestellten Flächengebilde
wiesen Nachteile nicht nur hinsichtlich ihrer Instabilität und ihres hohen Kochschrumpfes auf. Bemerkbar
machte sich vielmehr auch ein sogenannter »Kletteneffekt«, der sich darin zeigt, daß die Oberflächen der
Flächengebilde aafeinanderhaften.
Ein weiterer Nachteil der nach dem konventionellen Lufttexturierverfahren erzeugten Garne liegt in der
Ungleichmäßigkeit der Kräuselung. Diese Ungleichmäßigkeit ließ sich bisher nur teilweise dadurch vermindern,
daß dem Garn vor der Aufwicklung eine möglichst lange freie Lauflänge gewährleistet wurde.
Nach dem bekannten Verfahren soll die Instabilität gegen mechanische Zugbelastung, die bei der Luftstrahltexturierung
von Garn aus Endlosfasern entsteht, dadurch vermieden werden, daß das Garn unmittelbar
hinter der Texturierdüse einer Dehnungsbehandlung zum Zwecke der Stabilisierung zugeführt, sodann zu
einem weichen, färbbaren Garbkörper aufgewickelt und beim anschließenden Packfärben des Garnkörper einer
Wärmebehandlung von 60 bis 1300C unterworfen wird.
Nach dem Färben muß jedoch auch dieses Garn auf einen gebrauchsfertigen Garnkörper umgespült wer-
den, der der nachfolgenden Strick- oder Webmaschine vorgelegt werden kanri.
Man hat ferner die Stabilität lufttexturierter Garne
dadurch erhöht, daß man das aus der Luftstrahldüse kommende Garn unter erhöhter Fadenspannung
aufwickelt (US-PS 38 92 020 Sp. 1, Z. 34 ff,). Auch hierbei entsteht ein ungleichmäßig gekräuseltes Garn
und eine Spule mit schlechten Ablaufeigenschaften, die vor der Weiterverarbeitung in Web- oder Strickmaschinen
noch umgespult werden muß,
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art bereitzustellen, das die
obengenannten Nachteile vermeidet
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruchs 1.
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß durch die unmittelbare Aufeinanderfolge der Luftstrahlbehandlung,
der mechanischen Stabilisierung und der Wärmefixierung vor der anschließenden Aufwicklung
des Fadens zu einer Spule die Fadenqualität entscheidend verbessert werden kann. Durch das Verfahren ist
es nun möglich, sowohl in der Fixier- als auch in der Aufwickelzone mit den jeweils optimalen Geschwindigkeits-
und Spannungsverhältnissen zu arbeiten. Die notwendigen Behandlungsstufen sind, abgesehen von
den in Anspruch 1 formulierten Randbedingungen, derart voneinander unabhängig, daß in jeder Verfahrensstufe
die der Funktion dieser Verfahrensstufe optimal angepaßten Verfahrensparameter eingestellt
werden können, ohne daß zwischen den Funktionen der einzelnen Verfahrensstufen und ihren erforderlichen
Parametern ein zusätzlicher Kompromiß notwendig ist. Es konnte die Stabilität wesentlich erhöht werden, der
Kochschrumpf und der Kletteneffekt wesentlich erniedrigt und der Überkopfabzug so weit verbessert
werden, daß jetzt Direktwickel für Spinnerei und Weberei mit fadenbruchfreien Ablaufzeiten von mehreren
Stunden hergestellt werden können. Bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fäden
wurde keine Ungleichmäßigkeit in der Kräuselung festgestellt, obwohl die Lauflänge zwischen dem letzten
Lieferwerk rnd der Aufwicklung relativ niedrig war.
Die Ansprüche 2 bis 4 geben vorteilhafte Geschwindigkeitseinstellungen
für die Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Stabilisierzone, in der
Wärmebehandlungszone und bei der Aufwicklung an.
Als Einsatzgarn ist gemäß Anspruch 5 ein multifiles Chemiefasergarn aus Polyethylenterephthalat, dos mit
Spinngeschwindigkeiten schneller als 2500 m/min ersponnen
und vor der Texturierbehandlung einer Verstreckung im Verhältnis 1 :1,2 bis 1:2 verstreckt
wird.bevoizugt
Eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5 wird durch Anspruch 6 mit
vorteilhafter Ausgestaltung nach Anspruch 7 charakterisiert
Die Einlaufgeschwindigkeit Vl des Fadens in die Texturierzone kann z. B. bis zu 25% größer sein als die
Auslaufgeschwindigkeit V2 aus der Texturierzone.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten Spulen eignen sich zur direkten Vorlage auf einer
Web- oder Sirickmaschine.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figur und anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
In der Figur ist schematisch die Anordnung der Lieferwerke 1, 2, 3, 4, der Aufwicklung 5, der
Ablaufspule 6, der Texturiereinrichtung 7 und der Heizeinrichtung 8, die als beheiztes Röhrchen ausgebildet
ist, dargestellt Die Lieferwerke bzw. die Aufwicklungen werden jeweils mit den Utiicangsgeschwindigkeitenvon
VI bis V5 betrieben.
In den Ausführungsbeispielen I bis VI wurde ein Faden aus Polyäthylenterephthalat 167dtex F68 verwendet
Im folgenden sind die Betriebsbedingungen tabellai sch festgehalten. Den Beispielen I bis IV ist zu
entnehmen, daß es für die Stabilisierung in der Stabilisierzone ein Optimum für den Verzug gibt,
welches jedenfalls über 2% liegt und dadurch begrenzt ist daß die Aufwickelgeschwindigkeit V5 die Geschwindigkeit
V2, mit der die der Faden die Texturierzone verläßt, nicht überschreiten sollte. Die Lage des
Optimums ist im einzelnen von der Fadenbeschaffenheit und der vorhergehenden Vorbehandlung und insbesondere
Texturierbehandlung abhängig.
Wie Beispiel V zeigt, führt ein zu hoher Verzug in der Stabilisierzone dazu, daß die in der Texturierzone
eingebrachte Kräuselung so weit geschädigt wird, daß der Faden nicht mehr brauchbar ist.
Beispiel VI zeigt, daß eine gute Stabilität auch ohne
Stabilisierzone erreicht werden kann durch entsprechende Einstellung der Verfahrensparameter in der
Fixierzone und der Aufwicklung. Es muß dann jedoch eine erhebliche Zunahme des Kochschrumpfes in Kauf
genommen werden.
Beispiel bzw. | V1 | V2 | Vs, | V3 | F3 | 12 | Va | Fs | Vs | Inst | KS | 495 | brauchbar | 4,5 | |
Vergleichsversuch | 8 | 8 | 0,4 | ||||||||||||
I | 625 | 500 | 12 | 0 | _ | 7 | 8 | 471 | 15 | 476 | 1,5 | 4,2 | |||
II | 625 | 500 | 14 | 1 | 505 | 3 | 7 | 476 | 15 | 481 | 1,3 | 4,2 | |||
III | 625 | 500 | 20 | 4 | 520 | 4 | 490 | 15 | 495 | 0,4 | 3 | ||||
IV | 625 | 500 | 6 | 530 | 3 | 499 | 17 | 502 | 0,7 | 3 | |||||
V | 625 | 500 | _ | 18 | 590 | 3 | 17 | 555 | keine | : ausreichende ßau- | |||||
schung, nicht | |||||||||||||||
VI | 625 | 500 | 0 | _ | 12 | 490 | 15 | ||||||||
V α Fadenlaufgeschwindigkeit (m/min).
V\ α Zuführgeschwindigkeit.
Vi α Abzugsgeschwindigkeit.
V3 δ Auslaufgeschwindigkeit.
V4 α Abzugsgeschwindigkeit.
Vs & Aufwickelgeschwindigkeit.
F α Fadenzugkraft (cN).
Fs, α Fadenzugkraft in Stabilisierzone (cN).
V„ α Verzug in Stabilisierzone (%).
Inst, α Instabilität (%).
KS α Ki.rhschrumr1".
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen eines gekräuselten Garns aus multifilen Endlosfssern durch Lufttextu- s
rierung, bei dem das Garn mit einer Abzugsgeschwindigkeit
V2 aus der Texturierzone abgezogen wird,
die kleiner als die Zuführgeschwindigkeit Vl ist,
und bei dem das Garn unmittelbar nach dem ι ο Verlassen der Texturierzone in einer Stabilisierzone ohne elastische oder plastische Verformungen erwärmungsfrei verzogen wird,
bei dem ferner das Garn einer Schrumpf- und Wärmebehandlung ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrumpf- und Wärmebehandlung vor der Garnaufwickelung unmittelbar im Anschluß an die Stabilisierzone in einer Fixierzone bei Temperaturen bis zu 245° C erfolgt, daß die Abzugsgeschwindigkeit V 4 aus der Fixierzone kleider als die Auslaufgeschwindigkeit V3 aus der Stabiffsierzone ist,
und bei dem das Garn unmittelbar nach dem ι ο Verlassen der Texturierzone in einer Stabilisierzone ohne elastische oder plastische Verformungen erwärmungsfrei verzogen wird,
bei dem ferner das Garn einer Schrumpf- und Wärmebehandlung ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrumpf- und Wärmebehandlung vor der Garnaufwickelung unmittelbar im Anschluß an die Stabilisierzone in einer Fixierzone bei Temperaturen bis zu 245° C erfolgt, daß die Abzugsgeschwindigkeit V 4 aus der Fixierzone kleider als die Auslaufgeschwindigkeit V3 aus der Stabiffsierzone ist,
und daß das Garn mit einer vorbestimmbaren Fadenspannung und einer Aufwickelgeschwindigkeit
VS, die kleiner ist als die Zuführgeschwindigkeit
V1, zu einer Spule aufgewickelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslaufgeschwindigkeit V3 aus der Stabilisierzone 2% bis 15% größer als die
Abzugsgeschwindigkeit V2 aus der Texturierzone ist
3. Verfohren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abzugsgeschwindigkeit V 4 aus der Fixierzont 2% bis 10% kleiner als die
Anlaufgeschwindigkeit .V3 aus der Stabilisierzone ist.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickelgeschwindigkeit
V5 kleiner als die Abzugsgeschwindigkeit V2 aus der Texturierzone ist
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es mit
einem schneller als 2500 m/min ersponnenen multifilen Chemiefasergarn aus Polyethylenterephthalat
durchgeführt wird, welches vor der Textürierbehandlung im Verhältnis 1 :1,2 bis 1 :2 verstreckt
wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem ersten mit einer so
Zuführgeschwindigkeit Vl laufenden Lieferwerk und einem mit niedrigerer Abzugsgeschwindigkeit
V2 laufenden zweiten Lieferwerk und einer dazwischen liegenden Lufttexturierdüse, mit einem
dritten Lieferwerk, dessen Auslaufgeschwindigkeit V3 größer als die Abzugsgeschwindigkeit V2 des
zweiten Lieferwerks ist, und mit einer Spulenaufwicklung sowie mit einer Heizeinrichtung, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtung (8) und ein nachfolgendes viertes Lieferwerk (4) zwischen dem dritten
Lieferwerk (3) und der Spulenaufwicklung (5) angeordnet sind, daß das Lieferwerk (4) mit einer
Abzugsgeschwindigkeit V4 antreibbar ist, die niedrigerer als die Auslaufgeschwindigkeit V3 des f>i
Lieferwerks (3) ist,
und daß die Spulenaufwicklung (5) bei vorbestimmbarer Fadenspannung mit einer Aufwickelgeschwindigkeit
V5 antreibbar ist, die kleiner ist als die
Zuführgeschwindigkeit Vl,
7, Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem ersten Lieferwerk (1) eine
Streckzone angeordnet ist, die durch das erste Lieferwerk (1) und ein diesem vorgeschaltetes
Lieferwerk, dessen Umfangsgeschwindigkeit geringer ist, gebildet wird.
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