DE2748824A1 - Leichtmetall-scheibenbremse, insbesondere fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Leichtmetall-scheibenbremse, insbesondere fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Postfach 1745
2080 Pinneberg
2080 Pinneberg
Leichtmetall-Scheibenbremse,
insbesondere für Kraftfahrzeuge
Es sind Vollbelagscheibenbremsen bekannt, bei denen ein innen oder aussen geschlossenes, umlaufendes Bremsgehäuse Verwendung
findet und im Bremsgehäuse in Umfangsrichtung fest, axial frei beweglich, auf einem, das Bremsgehäuse ΐηηβη oder aussen
umfassenden, stationären Bremsträger, mit Bremsbelag ausgerüstete Bremsscheiben angeordnet sind, die durch eine, ebenfalls
auf dem Bremsträger gelagerte, zwischen den Bremsscheiben sitzende mechanische, hydraulische oder pneumatische Zuspanneinrichtung
mit den umlaufenden Bremsgehäuseteilen in Reibschluss gebracht werden. Es ist bereits vorgeschlagen
worden, für die Bremsgehäuseteile zur Gewichtsreduzierung und Verbesserung der Wärmeabführung Leichtmetall, insbesondere eine
Aluminiumlegierung, anzuwenden. Aluminium weist rund die vierfache Wärmeleitfähigkeit und die doppelte spezifische Wärme
von Grauguss auf, besitzt allerdings den Nachteil der grössoren
Dehnung und der geringeren Festigkeit. Auch kann eine Leichtmetalloberfläche nicht als Gegenwerkstoff für den Reibschluss
Anwendung finden.
Um diese Nachteile von Leichtmetall bei Anwendung für die wärmeaufnehmenden Teile von Bremsen zu beheben, ist bereits
vorgeschlagen worden, auf den Reiboberflächen von Leichtmetallgehäuson für Vollbelagscheibe^bremsen dünne Metall-Laufflächen,
denen durch konstruktive Massflfthmen die Möglichkeit einer ra-
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dialen Ausdehnung gegeben ist, zu verwenden oder eine Grauguss-Scheibe
durch spezielles Gussverfahren mit Leichtmetall zu verbinden. Beide Lösungen haben zu keinem Erfolg geführt,
weil bei einer aufgesetzten Stahlscheibe der Wärmefluss zwischen der Reibfläche und dem Grundmaterial durch die dünne
Luftschicht zwischen beiden Werkstoffen unterbrochen ist. Bei durch ein Gussverfahren mit den Leichtmetallgehäuscteilen verbundenen
Graugussringen verhindert die unterschiedliche wärmedehnung
der beiden Werkstoffe eine dauerhafte Verbindung.
In letzter Zeit sind Verfahren entwickelt worden, um Leichtmetalle
durch Metalle und/oder Metalloxydefwelche durch Plasmaoder
Detonationsspritzen in dünner Schicht aufgebracht werden, mit einer verschleissfesten Oberfläche auszurüsten. Bei Aluminium
eignet sich besonders eine aus Aluminium und Aluminiumoxyd (Al-O-) zusammengesetzte Schicht. Es sind auch bereits
Teilbelagscheibenbremsen mit derartig beschichteten Leichtmetallbremsscheiben
ausgerüstet worden, um das Gewicht der Bremsen zu reduzieren. Dabei hat sich herausgestellt, dass eine
Metalloxydschicht wohl eine temperaturfeste Bindung zwischen Reiboberfläche und Grundmetall herstellt, jedoch kein thermischer
Vorteil gegenüber Bremsen mit Grauguss-Scheiben erzielt
wird. Das thermische Verhalten wird sogar verschlechtert, weil die Oxydschicht einen stark reduzierten Wärmeleitkoeffizienten
aufweist. Bei Teilbelagscheibenbremsen wird die Bremswärme zum überwiegenden Teil über die Reibanlauffläche an die Luft abgeführt.
Durch die Metalloxyd-Oberflflche wird dieser Wärmefluss
weitgehend verhindert. Ausserdem tritt auch bei dem Wärmefluss in die Bremsscheibe, welcher an den Berührungsflächen der
Reibbeläge erfolgt, infolge der grossen spezifischen Flächenleistung von Teilbelagscheibenbremsen ein Stau auf, so dass
die Temperatur an der Reibfläche noch weiter erhöht wird.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gesetzt, mit einer Verschleissschicht
ausgerüstete Leichtmctallbrcmsteile für
Bremsen zu verwenden und dabei die guten Verschleiss- und Laufeigenschaften von Aluminiumoxyd auszunutzen, jedoch das
thermische Verhalten der Bremse zu verbessern, indem die günstigen physikalischen Werte von Leichtmetall, besonders
sein gutes Wärmeleitvermögen zur Abführung der Bremswärme an die Luft auch tatsächlich ausgenutzt werden können.
Erfindungsgemäss wird die Leichtmetall-Scheibenbremse, bei
der die Reiboberflächendes umlaufenden, aus einer Leichtmetall-Legierung
hergestellten Bremsentciles in für sich bekannter Weise durch eine mittels Plasma- oder Detonationssnritzen
oder -karOi'cf
aufgebrachte Schichten von Metall und/oder Metalloxyd,"beispielsweise
Aluminium und Aluminiumoxyd (Al0O^l, gebildet werden, in
Vollbelagscheibenbremsbauart ausgeführt, bei der in ebenfalls für sich bekannter Weise die den Reiboberflächen gegenüberliegenden
Aussenflachen mit radialen Kühlrippen oder Kühlkanälen
ausgerüstet sind.
Bei der der VoIlbelagscheibenbrems-Bauart eigentümlichen,
gegenüber Teilbelagscheibenbremsen erheblich reduzierten spezifischen Reibleistung wirkt sich die durch die Metalloxydoberfläche
verminderte Wärmeleitfähigkeit, welche bei einer Oberflächenbeschichtung aus Metall mit Metalloxyd in der Grössenordnung
der von Grauguss und bei reinem Metalloxyd weit darunter liegt, nicht nachteilig aus. Jedenfalls wird der Wärmefluss
in das Leichtmetal !grundmaterial der Bremscehäuseringe
nicht soweit vermindert, dass die Vorteile von Leichtmetall,
nämlich seine verbesserte Wärmeleitung und grössere spezifische Wärme für das thermische Verhalten einer Bremse nicht
zur Auswirkung gelangen. Gegenüber einer Teilbelagscheibenbremse, bei der der Wärmefluss bei der Bremsung von der Belagreibfläche
über die Beschichtung an die Luft erfolgt, tritt bei der VoIl-
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bclagscheibenhremse die in Wärme umgewandelte Reibarbeit über
eine vielfach grössero Belagreibfläche in die umlaufenden Bremsteile
ein und wird vom Leichtmetall direkt an die Luft abßeführt.
Bei der Vollbelagscheibenbremse erfolgt also im Gegensatz zur Teilbelagscheibenbremse nur ein einziger WHrmedurchgang
durch die Beschichtung, und zwar über eine erheblich grössere Kontaktflache. Eine erfindungsgemäss ausgebildete
Vollbelagscheibenbremse weist gegenüber einer Lösung mit Graugussbremsgehäuse
ein um rund 30 \ reduziertes Gewicht auf bei gleichzeitig stark verringertem Temperaturniveau, also grösserer
Lebensdauer und Standfestigkeit. Eine Teilbelagscheibenbremse mit einer Leichtmetallbremsscheibe und beschichteter Aluminiumoxyd-Reiboberfläche
kann dagegen gegenüber der Ausführung mit Graugussbremsscheibe nicht leichter ausgebildet werden, wenn
das thermische Verhalten unverändert bleiben soll.
2
Belagreibfläche mindestens 0,4 cm je kg Radlast.
Belagreibfläche mindestens 0,4 cm je kg Radlast.
In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es ist die Vorderradbremse eines Personenkraftwagens
gewählt. Ein Längsschnitt durch das Rad mit Bremse ist in Fig. 1 wiedergegeben; Fig. 2 zeigt in der oberen Hälfte
der Zeichnung eine Ansicht der Bremse längs der in Fig. 1 angegebenen Linie A-B und in der unteren Hälfte einen in Fig. 1
mit C-D gekennzeichneten Querschnitt. In Fig. 3 ist der obere Teil der Bremse im Längsschnitt vergrössert dargestellt, um
auch die Betätigungsteile, die im Schnitt in Fig. 1 nicht detailliert
wiedergegeben sind, zu veranschaulichen. Schliesslich ist in Fig. 4 ein in Fig. 3 mit E-F gekennzeichneter Teilzylinderschnitt
durch zwei Bremsscheiben dargestellt.
In den Abbildungen ist mit 1 der eis Achsschenkel ausgebildete
Radträger, der mit den Bremsträgerarmen 1 aus oinem Stück
■ ν
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hergestellt ist, {»ekennzeichnet. Auf dem Radträgcrzapfen It
läuft die Nabe 2 um, an der mittels der Radbolzen 3 das Rad befestigt ist. Zwischen Nabenflansch I^ und Radschüssel 4
ist der Bremsgehäuseträger 5 eingespannt, auf dessen axiale Arme 5 die Bremsgehäuseringe 6, 7 und 8 derart aufgeschoben
sind, dass sie bei der Erwärmung eine radiale Ausdehnung durchführen können. Die axiale Halterung der Bremsgehäuseringe
erfolgt durch zwei Spannringe 9 und 10, die durch Bolzen 11 verbunden sind. Zwischen den BremsgehUuseringen 6, 7 und 8
sind, axial frei beweglich, in Umfangsrichtung fest, auf den Bremsträgerarmen 1, die mit Bremsbelag ausgerüsteten Bremsscheiben
12, 13, 14 und 15 aufgehängt. Die mit den Bremsbelagoberflächen in Reibschluss stehenden Reiboberflächen 6., 7.,
7y und 8. sind mit Aluminiumoxyd beschichtet. Auf der der Reiboberfläche
6. des Gehäuseringes 6 gegenüberliegenden Aussenfläche sind radiale Rippen 62, ebenso auf dem Bremsgehäusering
8 radiale Rippen 8,, zur Abführung der Bremswärme an die Luft angebracht. Der auf den Armen 5. des Bremsgehäuseträgers 5,
axial frei beweglich, in Umfangsrichtung fest, angeordnete Bremsgehäusemittelring 7 weist auf seinen den Reiboberflächen
7j und 72 gegenüberliegenden Innenseiten radiale Kühlkanäle I^
auf.
Zwischen den Bremsscheiben 14 und 15 sitzt die an den Bremsträgerarmen
1, aufgehängte Hydraulik-Zuspanneinheit 16. Fig. 3 zeigt ihre Einzelteile. Die Zuspanneinheit besteht aus dem
Innenring 16. und dem Aussenring 162<
Beide zusammen bilden den Z-förmigen Druckraum, dem beim Bremsen, über den Bremsschlauch
164, die Bohrungen 16g in Stutzen 16&, sowie die Bohrung
167 im Aussenring 162 Drucköl zugeführt wird. Die Dichtringe
16g und 16g dichten den Druckraum 16. ab und sorgen für
die stufonlose Nachstellung. Damit zur Kühlung sowohl zwischen den Bremsschoibon und der Zuspanneinheit, wie auch zwischen den
beiden Bremsscheiben 12 und 13 vom Innenraum der Bremse aus Luft
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_ R 087/*
durchströmen kann, weisen die Bremsscheiben auf ihren der Bclagoberflüche
gegenüberliegenden Seite durchgestanzte Fortsätze
12- und 13. auf, auf denen sich die Bremsscheiben gegenseitig,
bzw. auf der Zuspanneinheit abstützen. Durch die dabei entstehenden Oeffnungen 17 kann Luft hindurchströmen. In
Fig. 3 kennzeichnen Pfeile die Durchström-Richtung der Kühlluft
Zum Auswechseln der Bremsscheiben bei verschlissener Bremse werden bei abgenommenem Rad die Bolzen 11 gelöst, der Ring P
und danach der Bremsgehäusering 6 entfernt. Dann können die Bremsscheiben 12, 13 sowie der Bremsgehäusemittelring 7 und
die Bremsscheibe 14 abgezogen werden. Danach kann die Zuspanneinheit 16 am Brcmsschlauch abgeklappt und die letzte Bremsscheibe
15 herausgenommen werden. Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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Claims (2)
- - JT- R 6Ά7/ΖPatentansprüche 2748824Leichtmetall-Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bei der die Reiboberflächen des umlaufenden, aus einer Leichtmetall-Legierung hergestellten Bremsenteiles in für sich bekannter Weise durch, mittels Plasma- oder Detonationsspritzen aufgebrachte Schichten von Metall und/ oder Metalloxydf-beispielsweise Aluminium und Aluminiumoxyd (ΑΙ,Ο,), gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, dass sie in Vollbelag-Scheibenbremsbauart ausgeführt ist, bei der in für sich bekannter Weise die den Reiboberflächen (6J* 7., 72, 8.) gegenüberliegenden Aussenflächen mit radialen Kühlrippen (62, 82) oder Kühlkanälen (7^) ausgerüstet sind.
- 2) Leichtmetall-Scheibenbremse, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die spezifische Belagreibfläche mindestens 0,4 cm je kg Radlast beträgt.909818/0481ORIGINAL INSPECTED
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