DE2747803C2 - - Google Patents
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/58—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products
- D01F6/62—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products from polyesters
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Description
Die Erfindung betrifft den im Oberbegriff des Patentanspruches
1 genannten Gegenstand.
Polyäthylenterephthalatfäden von hoher Festigkeit sind
bekannt und werden weitgehend für technische Zwecke
verwendet, und zwar für die Herstellung von beispielsweise
Reifencord, Förderbändern, Sicherheitsgurten,
Keilriemen, Schläuchen, Nähgarn und Teppichen. Diese
Fäden unterscheiden sich von den üblichen textilen Polyesterfasern
durch höhere Bruchfestigkeit und höhere
Modulwerte und häufig durch einen höheren Titer pro
Faden. Beispielsweise haben technische Polyesterfasern
im allgemeinen eine Bruchfestigkeit von wenigstens 6,6 cN/dtex
und einen Einzeltiter von 3,33 bis 16,7 dtex,
während textile Polyesterfasern, wie sie beispielsweise
in der US-PS 39 46 100 beschrieben sind, im allgemeinen
eine Bruchfestigkeit von 3,0 bis 4,0 cN/dtex und einen
Einzeltiter pro Faden von 1,11 bis 2,22 dtex haben.
Als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Textilfasern
wird ein Polyäthylenterephthalat mit einer Grenzviskosität
von 60 bis 70 cm³/g, für die Herstellung von
technischen Fasern ein Polymerisat mit einer Grenzviskosität
von 70 bis 100 cm³/g verwendet, die in Spinnverfahren
sowohl mit hoher Spannung als auch mit niedriger
Spannung verarbeitet werden können. Repräsentative
Spinnverfahren mit höherer als üblicher Spannung des
Spinngutes beschreiben beispielsweise die US-PSen
26 04 667, 26 04 689 und 39 46 100 sowie die GB-PS
13 75 151.
Die bekannten Polyäthylenterephthalatfasern von hoher
Festigkeit mit beispielsweise wenigstens 6,6 cN/dtex
schrumpfen im allgemeinen stark, wenn sie erhitzt werden,
z. B. um wenigstens 10%. Ferner wurde bei Verwendung
dieser technischen Polyesterfasern als Verstärkung
des Kautschuks von Luftreifen festgestellt, daß die
Fasern beim Rollen des Reifens während der Fahrt anläßlich
jeder Umdrehung des Reifens abwechselnd in einem
sehr geringen Maße gereckt und entspannt werden. Genauer
gesagt, der innere Reifenluftdruck beansprucht die
Faserverstärkung des Reifens, und die Drehung des Reifens
unter axialer Belastung ruft dauernde Änderungen
der Be- und Entlastungen hervor. Da während des Verstreckens
der Fasern mehr Energie verbraucht als während
des Entspannens der Fasern zurückgewonnen wird,
verzehrt der Energieunterschied Wärme und kann als
Hysteresis- oder Arbeitsverlust bezeichnet werden.
Daher wird ein starker Temperaturanstieg bei rollenden
Reifen während der Fahrt beobachtet, der wenigstens
teilweise diesem Faserhysteresiseffekt zuzuschreiben
ist.
Andererseits ist bekannt, daß durch langsamere Wärmeerzeugung
in Luftreifen die Betriebstemperaturen gesenkt,
höhere Modulwerte in der Verstärkungsfaser ausrechterhalten
und die Lebensdauer der Fasern durch
Herabsetzung des Abbaues in der Verstärkungsfaser und
in der Gummimatrix auf ein Minimum verlängert werden.
Der Einfluß von Kautschuken mit niedrigerer Hysteresis
ist bereits erkannt worden; hierzu wird beispielsweise
auf Rubber Chem. Technol., 45 (1972), 1, von P. Kainradl
und G. Kaufmann verwiesen. Über Hysteresisdifferenzen
in Verstärkungsfasern, insbesondere Hysteresisdifferenzen
zwischen verschiedenen Polyesterfasern, ist jedoch
wenig veröffentlicht worden; hierzu wird beispielsweise
auf die US-PS 35 53 307 verwiesen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von hochbruchfesten, strukturstabilen
Polyesterfilamenten verfügbar zu machen, die sich insbesondere
für technische Zwecke eignen, neben ihrer
ungewöhnlich stabilen inneren Struktur eine ungewöhnlich
geringe Schrumpfung bei erhöhten Temperaturen,
d. h. verbesserte Maßhaltigkeit besitzen, als frisch
gesponnene Fäden ein niedrigeres Verstrecken erfordern,
als üblicherweise angewandt wird, um hohe Bruchfestigkeitswerte
zu erreichen, als Faserverstärkung in Luftreifen
besonders geeignet sind und bedeutend niedrigere
Hysteresiswerte aufweisen als die bekannten Polyesterfasern.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil
des Hauptanspruches und in den Unteransprüchen wiedergegeben.
Die Erfindung wird durch die Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung mit Ausnahme der am Schluß
durchgeführten thermischen Behandlung.
Fig. 2 zeigt eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung
dieser thermischen Behandlung, bei der das Fadenmaterial
thermisch unter Spannung behandelt wird, während es
über ein Paar erhitzter Kontaktplatten hinweggeführt
wird.
Fig. 3 zeigt eine repräsentative Hysteresisschleife
(d. h. Arbeitsverlust) für ein übliches Reifencordgarn
des Standes der Technik aus Polyäthylenterephthalat mit
einem Titer von 1111 dtex bei 25,4 cm Länge.
Fig. 4 zeigt eine repräsentative Hysteresisschleife
(d. h. Arbeitsverlust) für ein Polyäthylenterephthalat-Reifencordgarn
mit aus erfindungsgemäß hergestellten
Filamenten mit einem Titer von 1111 dtex bei 25,4 cm
Länge.
Fig. 5 zeigt in dreidimensionaler Darstellung Brechungsindex,
Stabilitätsindex und Festigkeitsindex eines erfindungsgemäß
hergestellten strukturstabilen Polyesteremultifilamentgarnes,
dessen Eigenschaften nachstehend ausführlich
erläutert werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
gemäß der Erfindung ist der schmelzspinnbare
Polyester Polyäthylenterephthalat. Gegebenenfalls können
während der Herstellung des Polyesters kleinere Mengen
eines oder mehrerer esterbildender Komponenten neben
Äthylenglykol und Terephthalsäure oder deren Derivaten
copolymerisiert werden. Beispielsweise für andere esterbildende
Komponenten, die mit den Polyäthylenterephthalateinheiten
copolymerisiert werden können, sind Glykole,
wie beispielsweise Diäthylenglykol, Trimethylenglykol,
Tetramethylenglykol und Hexamethylenglykol, sowie
Dicarbonsäuren, beispielsweise Isophthalsäure, Hexahydroterephthalsäure,
Dibenzoesäure, Adipinsäure, Sebacinsäure
und Azelainsäure.
Der schmelzspinnbare Polyester hat vor dem Schmelzspinnen
vorzugsweise eine verhältnismäßig hohe Grenzviskosität
von 85 bis 100 cm³/g. Die Grenzviskosität des
schmelzspinnbaren Polyesters kann zweckmäßig nach der
Gleichung
bestimmt werden. Hierin ist η r die "relative Viskosität",
die ermittelt wird durch Dividieren der Viskosität
einer verdünnten Lösung des Polymerisats durch die Viskosität
des verwendeten Lösungsmittels (z. B. o-Chlorphenol),
gemessen bei der gleichen Temperatur, und
c die Konzentration des Polymerisats in der Lösung in
g/100 cm³. Das Ausgangsmaterial weist zusätzlich im allgemeinen
einen Polymerisationsgrad von 140 bis 420, vorzugsweise
von 140 bis 180 auf. Das als Ausgangsmaterial
dienende Polyäthylenterephthalat hat im allgemeinen
eine Einfriertemperatur von 75° bis 80°C
und einen Schmelzpunkt von 250° bis 265°C, beispielsweise
260°C.
Die Spinndüse ist mit einer Vielzahl von Öffnungen versehen.
Geeignet sind die üblicherweise zum Schmelzspinnen
von Fadenmaterialien verwendeten Spinndüsen.
Die Zahl der Öffnungen in der Spinndüse kann in weiten
Grenzen liegen. Eine konische Standard-Spinndüse mit
6 bis 600 Löchern (z. B. 20 bis 400 Löchern) mit einem
Durchmesser von 0,127 bis 1,27 mm (z. B. 0,254 bis
0,762 mm), wie sie üblicherweise zum Schmelzspinnen von
Polyäthylenterephthalat verwendet wird, kann für das
Verfahren verwendet werden. Garne aus 20 bis 400
Endlosfäden werden im allgemeinen gebildet. Der
schmelzspinnbare Polyester wird der Spinndüse bei einer
Temperatur zugeführt, die über seinem Schmelzpunkt und
unter der Temperatur liegt, bei der das Polymerisat
stark abgebaut wird.
Ein geschmolzener Polyester, der hauptsächlich aus Polyäthylenterephthalat
besteht, befindet sich beim Durchtritt
durch die Spinndüse vorzugsweise bei einer Temperatur
von 270° bis 325°C, insbesondere bei einer
Temperatur von 280° bis 320°C.
Nach dem Auspressen durch die Spinndüse wird das geschmolzene
Polyesterfadenmaterial in Längsrichtung durch
eine Erstarrungszone mit Eintrittsende und
Austrittsende geführt, wo das geschmolzene Fadenmaterial
gleichmäßig gekühlt und in ein festes Fadenmaterial umgewandelt
wird. Die angewandte Kühlung ist gleichmäßig
in dem Sinne, daß Differentialkühlen oder asymmetrisches
Kühlen nicht vorgesehen ist. Die genaue Beschaffenheit
der Erstarrungszone ist für die Durchführung des Verfahrens
nicht entscheidend wichtig, vorausgesetzt, daß
eine im wesentlichen gleichmäßige Kühlung erreicht wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
besteht die Erstarrungszone aus einer Gasatmosphäre, die
bei der erforderlichen Temperatur gehalten wird. Diese
Gasatmosphäre der Erstarrungszone kann bei einer Temperatur
unterhalb von 80°C gehalten werden. Innerhalb
der Erstarrungszone geht das geschmolzene Material
aus der Schmelze in eine halbfeste Konsistenz und aus
der halbfesten Konsistenz in die feste Konsistenz über.
Während der Anwesenheit in der Erstarrungszone erfährt
das Material eine wesentliche Orientierung, während es
sich im halbfesten Zustand befindet. Hierauf wird später
ausführlich eingegangen. Die Gasatmosphäre in der Erstarrungszone
wird vorzugsweise umgewälzt, um einen
wirksameren Wärmeübergang zu erzielen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform des Verfahrens wird die Gasatmosphäre
in der Erstarrungszone bei einer Temperatur
von 10° bis 60°C (z. B. 10° bis 50°C), insbesondere
bei 10° bis 40°C (z. B. bei Raumtemperatur oder etwa
25°C) gehalten. Die chemische Zusammensetzung der Gasatmosphäre
ist für die Durchführung des Verfahrens nicht
entscheidend wichtig, vorausgesetzt, daß sie mit dem
polymeren Fadenmaterial nicht übermäßig reaktionsfähig
ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens dient Luft als Gasatmosphäre der Erstarrungszone.
Als weitere repräsentative Gasatmosphären,
die in der Erstarrungszone verwendet werden können,
kommen beispielsweise Helium, Argon und Stickstoff in
Frage.
Wie bereits erwähnt, trifft die Gasatmosphäre der Erstarrungszone
so auf das ausgepreßte Polyestermaterial
auf, daß sich eine gleichmäßige Kühlung ergibt, bei der
keine radiale Inhomogenität oder disproportionale Orientierung
über die Produktlänge vorliegt. Die Gleichmäßigkeit
der Kühlung kann durch Prüfen des erhaltenen Fadenmaterials,
daß es keine wesentliche Neigung zu Selbstkräuselung
bei Einwirkung von Wärme hat, bestätigt werden.
Beispielsweise kräuselt sich ein Garn, das ungleichmäßige
Kühlung im hier gebrauchten Sinne des Wortes
erfahren hat, von selbst und spontan, wenn es auf
eine Temperatur oberhalb seiner Einfriertemperatur erhitzt
wird, während es ungehindert schrumpfen kann.
In der vorzugsweise unmittelbar unter der Spinndüse
angeordneten Erstarrungszone hat das ausgepreßte polymere
Material eine Verweilzeit von 0,0015 bis 0,75 s,
vorzugsweise von 0,065 bis 0,25 s. Im allgemeinen hat
die Erstarrungszone eine Länge von 7,6 cm bis 6,1 m,
vorzugsweise von 0,30 bis 2,13 m. Die Gasatmosphäre
wird ferner vorzugsweise am unteren Ende der Erstarrungszone
eingeführt und längs deren Seite mit dem abwärts
bewegten endlosen Polymermaterial abgezogen. Eine
Kühlung durch einen zentralen Gasstrom oder nach beliebigen
anderen, die gewünschte Kühlung bewirkenden Methoden
kann ebenfalls angewendet werden.
Bei dem mit verhältnismäßig hoher Spannung durchgeführten
Verfahren gemäß der Erfindung weisen die Filamente
zwischen dem Punkt, an dem sie ihre maximale Querschnittsfläche
durch Quellen am Düsenaustritt haben,
und ihrem Abzugspunkt aus der Erstarrungszone gewöhnlich
eine starke Einschnürung oder Querschnittsverminderung
auf. Beispielsweise können die frisch gesponnenen
Filamente ein Einschnürungsverhältnis von 100 : 1
bis 3000 : 1 und in den meisten Fällen von 500 : 1 bis
2000 : 1 aufweisen. Der Ausdruck "Einschnürungsverhältnis"
ist definiert als das Verhältnis der maximalen
Querschnittsfläche der Filamente bei der Quellung am
Düsenaustritt zur Querschnittsfläche beim Austritt aus
der Erstarrungszone. Eine solche wesentliche Änderung
der Querschnittsfläche findet fast ausschließlich in
der Erstarrungszone vor vollständigem Kühlen statt. Die
frisch gesponnenen Filamente haben beim Austritt aus
der Erstarrungszone im allgemeinen einen Einzeltiter
von 4,5 bis 89 dtex.
Die erste Spannungsisoliervorrichtung kann verschiedenartig
geformt sein und beispielsweise die Form eines
Schrägwalzenpaares haben, wobei die frisch gesponnenen
Filamente in mehreren Windungen um die Schrägwalzen
geführt werden können. Dies dient dazu, die Spannung
der Filamente, während sie auf die Walzen auflaufen,
von ihrer Spannung beim Verlassen der Walzen zu isolieren.
Als weitere, dem gleichen Zweck dienende Vorrichtungen
sind Luftdüsen, Bremsstäbe und Keramikstäbe zu
nennen.
Die verhältnismäßig hohe Spannung bei Spinnen ergibt
Filamente mit der im Hauptanspruch genannten hohen
Doppelbrechung, die beispielsweise +9×10-3 bis
+40×10-3, vorzugsweise +9×10-3 bis +30×10-3 beträgt.
Zur Bestimmung der Doppelbrechung der Filamente
an dieser Stelle des Verfahrens kann eine repräsentative
Probe an der ersten Spannungsisoliervorrichtung genommen
und nach üblichen Methoden an einer Stelle außerhalb
der Spinnmaschine analysiert werden. Beispielsweise
kann die Doppelbrechung unter Verwendung eines Berek-Kompensators,
der in ein Polarisationsmikroskop eingesetzt
ist, bestimmt werden, wobei die Differenz im Brechungsindex
parallel und senkrecht zur Filamentachse
ausgedrückt wird. Die Höhe der erreichten Doppelbrechung
ist direkt proportional der auf die Filamente ausgeübten
Spannung, wie bereits erläutert. Demgegenüber werden
die bekannten Verfahren zur Herstellung von frisch gesponnenen
Polyesterfilamenten, die für textile oder
technische Endverwendungen vorgesehen sind, normalerweise
unter verhältnismäßig niedriger Spannung während des
Spinnens durchgeführt und führen zu frisch gesponnenen
Filamenten mit erheblich niedrigerer Doppelbrechung von
beispielsweise +1×10-3 bis +2×10-3.
Durch die erfindungsgemäß durchgeführte thermische Behandlung
wird dem Fadenmaterial eine Bruchfestigkeit
von wenigstens 6,6 cN/dtex, vorzugsweise von wenigstens
7 cN/dtex, gemessen bei 25°C, verliehen. Die hier beschriebenen
Festigkeitseigenschaften können bestimmt
werden unter Verwendung einer Instron-Zugprüfmaschine
(Modell TM) mit einer Meßlänge von 84,5 mm und einer
Dehnungsgeschwindigkeit von 60%/Minute gemäß ASTM D2256.
Die Fäden werden vor der Untersuchung 48 Stunden bei
21,1°C und 65% relativer Feuchtigkeit gemäß ASTM D1776
konditioniert.
Es ist wichtig, daß der letzte Teil der thermischen
Behandlung bei einer Temperatur im Bereich von 90°C
unterhalb der mit dem Differentialabtastkalorimeter
gemessenen maximalen Schmelztemperatur des Polyesters
bis unterhalb der Schmelztemperatur der Filamente
durchgeführt wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird der abschließende Teil der
thermischen Behandlung bei einer Temperatur im Bereich
von 60°C unterhalb der mit dem Differentialabtastkalorimeter
gemessenen maximalen Schmelztemperatur bis
unterhalb der Schmelztemperatur der Filamente durchgeführt.
Bei im wesentlichen ausschließlich aus Polyäthylenterephthalat
bestehenden Filamenten beträgt die mit
dem Differentialabtastkalorimeter gemessene maximale
Schmelztemperatur im allgemeinen 260°C. Der abschließende
Teil der thermischen Behandlung wird im allgemeinen
bei einer Temperatur von 220°C bis 250°C durchgeführt,
ohne daß benachbarte Filamente verschmelzen.
Gegebenenfalls wird wahlweise eine Schrumpfung vorgenommen,
bei der die aus der vorstehend beschriebenen
thermischen Behandlung kommenden Filamente leicht
schrumpfen und ihre Eigenschaften leicht verändern.
Beispielsweise können die erhaltenen Filamente bis zu 1
bis 10%, vorzugsweise 2 bis 6% durch Erhitzen auf
eine Temperatur, die über der Temperatur des abschließenden
Teils der Wärmebehandlung liegt, schrumpfen,
während sie sich zwischen laufenden Walzen befinden,
deren Verhältnis der Oberflächengeschwindigkeiten so
eingestellt ist, daß die gewünschte Schrumpfung stattfinden
kann. Durch diese wahlweise vorgenommene
Schrumpfung wird die Restschrumpfung weiter vermindert
und die Dehnung des Endproduktes erhöht.
Das erfindungsgemäß hergestellte Filamentgarn hat im
allgemeinen einen Titer pro Faden von 1,11 bis 22,2 dtex,
beispielsweise 3,33 bis 16,7 dtex und besteht
gewöhnlich aus 6 bis 600 Endlosfäden, beispielsweise 20
bis 400 Endlosfäden. Einzeltiter pro Faden und Zahl der
im Garn vorhandenen Endlosfäden können in weiten Grenzen
variieren.
Das Filamentgarn eignet sich besonders für technische
Anwendungen, bei denen bisher Polyesterfasern von hoher
Festigkeit verwendet wurden. Die nachstehend erläuterte
neuartige Innenstruktur der Filamente erwies sich als
ungewöhnlich stabil und macht die Fasern besonders gut
geeignet für die Verwendung in Umgebungen, wo erhöhte
Temperaturen von beispielsweise 80°C bis 180°C auftreten.
Für ein Produkt von hoher Festigkeit zeigen die
Filamente nicht nur eine verhältnismäßig geringe
Schrumpfung, sondern auch einen ungewöhnlich niedrigen
Grad von Hysteresis oder Arbeitsverlust während des
Einsatzes in Umgebungen, in denen sie häufig aufeinanderfolgend
gereckt und entlastet werden.
Das Filamentgarn ist nicht selbstkräuselnd und zeigt
bei Einwirkung von Wärme keine wesentliche Neigung,
sich selbst zu kräuseln. Die Neigung des Garns zur
Selbstkräuselung kann in einfacher Weise ermittelt werden,
indem es in einem Heißluftofen auf eine Temperatur
oberhalb seiner Einfriertemperatur, z. B. auf 100°C
erhitzt wird, während es der ungehinderten Schrumpfung
überlassen wird. Ein selbstkräuselndes Garn nimmt spontan
eine regellose, nicht-lineare Gestalt an, während
ein nicht selbstkräuselndes Garn seine ursprüngliche
geradlinige Form beibehält, während es möglicherweise
eine gewisse Schrumpfung erfährt.
Die Strukturstabilität der Polyesterfilamente gemäß der
Erfindung zeigt sich in der Kombination der besonderen
Werte von Doppelbrechung, Stabilitätsindex und Festigkeitsindex.
Fig. 5 ist eine dreidimensionale Darstellung
dieser Eigenschaften. Von diesen werden die Werte des
Stabilitätsindex erhalten durch Bildung des reziproken
Wertes des Produkts, das durch Multiplizieren der bei
175°C an der Luft gemessenen Schrumpfung in Prozent
mit dem Arbeitsverlust bei 150°C zwischen einem Spannungszyklus
von 0,53 cN/dtex und 0,044 cN/dtex, gemessen
bei konstanter Dehnungsgeschwindigkeit von 12,7 mm/Minute
in 0,113 J an einer 25,4 cm langen Garnprobe, die zu
derjenigen eines Filamentgarns mit einem Gesamttiter
von 1111 dtex normalisiert worden ist, während die Werte
des Festigkeitsindex bei 25°C ermittelt werden durch
Multiplizieren der in cN/dtex ausgedrückten Bruchfestigkeit
mit dem in cN/dtex ausgedrückten Anfangsmodul.
Mit anderen Worten, die besondere Strukturstabilität
der Polyesterfilamente wird durch die folgende Kombination
von Eigenschaften deutlich:
- a) Kristallinität von 45 bis 55%,
- b) kristalline Orientierungsfunktion von wenigstens 0,97,
- c) amorphe Orientierungsfunktion von 0,37 bis 0,60,
- d) Schrumpfung von weniger als 8,5% an der Luft bei 175°C,
- e) Anfangsmodul von wenigstens 97 cN/dtex bei 25°C, z. B. 97 bis 132,5 cN/dtex,
- f) Bruchfestigkeit von wenigstens 6,6 cN/dtex bei 25°C, z. B. 6,6 bis 8,83 cN/dtex, vorzugsweise wenigstens 7 g/dtex bei 25°C, und
- g) Arbeitsverlust von 0,00045 bis 0,0023 J zwischen einem Spannungszyklus von 0,53 cN/dtex und 0,044 cN/dtex bei 150°C, gemessen bei konstanter Dehnungsgeschwindigkeit von 12,7 mm/Minute an einer 25,4 cm langen Garnprobe, die zu derjenigen eines Filamentgarns mit einem Gesamttiter von 1111 dtex normalisiert worden ist.
Wie dem Fachmann bekannt ist, wird die Doppelbrechung
des Produkts an repräsentativen Einzelfäden des Filamentgarns
gemessen. Sie ist eine Funktion des kristallinen
Teils und des amorphen Teils des Fadens (siehe
beispielsweise die Veröffentlichung Robert J.
Samuels in J. Polymer Science, A2, 10 [1972], 781). Die
Doppelbrechung kann durch die folgende Gleichung ausgedrückt
werden:
Δ n = Xf c Δ n c +(1-X)f a Δ n a +Δ n f (1)
Δ n
= Doppelbrechung
X
= kristalline Fraktion
f
c
= kristalline Orientierungsfunktion
Δ
n
c
= Intrinsic Doppelbrechung des Kristalls
(0,220 bei Polyäthylenterephthalat)
f
a
= amorphe Orientierungsfunktion
Δ
n
a
= Intrinsic Doppelbrechung des amorphen Teils
(0,275 für Polyäthylenterephthalat)
Δ
n
f
= Form Doppelbrechung
(Die Werte sind so klein, daß sie in diesem
System vernachlässigbar sind.)
Die Doppelbrechung des Produkts kann unter Verwendung
eines Berek-Kompensators, der in einem Polarisationsmikroskop
angeordnet ist, bestimmt werden. Sie drückt
den Unterschied im Brechungsindex parallel und senkrecht
zur Faserachse aus. Die kristalline Form X kann
durch übliche Dichtemessungen bestimmt werden. Die
kristalline Orientierungsfunktion f c kann aus dem
durchschnittlichen Orientierungswinkel R, der durch
Weitwinkel-Röntgenbeugung bestimmt werden kann, berechnet
werden. Fotografien des Beugungsbildes können zur
Ermittlung der durchschnittlichen Winkelbreite der
(010)- und (100)-Beugungsbögen ausgewertet werden, wobei
der durchschnittliche Orientierungswinkel R erhalten
wird. Die kristalline Orientierungsfunktion f c kann
aus der folgenden Gleichung berechnet werden:
f c = 1/2(3 COS²R-1) (2)
Sobald Δ n, X und f c bekannt sind, kann f a aus Gleichung
(1) berechnet werden. Δ n c und Δ n a sind naturgegebene
Eigenschaften einer gegebenen chemischen Struktur
und ändern sich etwas mit einer Änderung der chemischen
Konstitution des Moleküls, d. h. durch Copolymerisation.
Der Doppelbrechungswert von +0,160 bis +0,189, beispielsweise
+0,160 bis +0,185, pflegt niedriger zu sein als bei
im Handel erhältlichen Reifencordgarnen aus Polyäthylenterephthalat
die nach einem unter verhältnismäßig niedriger
Spannung durchgeführten Spinnprozeß mit anschließendem
starkem Verstrecken außerhalb des Spinnschachts
hergestellt worden sind. Beispielsweise haben handelsübliche
Reifencordgarne aus Polyäthylenterephthalat gewöhnlich
einen Doppelbrechungswert von +0,190 bis
+0,205. Wie in der US-PS 39 46 100 der Anmelderin angegeben,
weist das Produkt des dort beschriebenen Verfahrens, bei dem
eine Konditionierzone unmittelbar unter der Abschreckzone
bei fehlender Spannungsisolierung verwendet wird,
einen wesentlich niedrigeren Doppelbrechungswert auf
als die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten
Filamente. Beispielsweise haben Polyäthylenterephthalatfilamente,
die nach dem Verfahren der US-PS 39 46 100
hergestellt werden, einen Doppelbrechungswert von
+0,100 bis +0,140.
Da die Kristallinität und die Werte der Kristallorientierungsfunktion
(f c ) im wesentlichen die gleichen wie
bei handelsüblichen Reifencordgarnen aus Polyäthylenterephthalat
zu sein pflegen, ist es offensichtlich,
daß das Verfahrensprodukt ein im wesentlichen
vollständig verstrecktes kristallisiertes Fasermaterial
ist. Der Wert der amorphen Orientierungsfunktion (f a )
(0,37 bis 0,60) ist jedoch niedriger als bei handelsüblichen
Reifencordgarnen aus Polyäthylenterephthalat
mit gleichwertigen Festigkeitseigenschaften (d. h. Bruchfestigkeit
und Anfangsmodul). Beispielsweise zeigen
handelsübliche Reifencordgarne der amorphen
Orientierung von wenigstens 0,64 (beispielsweise 0,8).
Die hier genannten Charakterisierungsparameter außer
Doppelbrechung, Kristallinität, Kristallorientierungsfunktion
und amorpher Orientierungsfunktion können in
einfacher Weise durch Prüfung des Filamentgarns, das
im wesentlichen aus parallelen Fäden besteht, bestimmt
werden. Das ganze Filamentgarn kann geprüft werden,
oder ein aus einer großen Zahl von Fäden bestehendes
Garn kann in ein repräsentatives Multifilamentbündel
mit einer geringeren Zahl von Fäden geteilt und geprüft
werden, wobei sich die entsprechenden Eigenschaften
des ganzen größeren Bündels ergeben. Die Zahl der
Fäden, die im Multifilamentgarnbündel vorhanden sind,
das geprüft wird, kann zweckmäßig etwa 20 betragen.
Die im Garn vorhandenen Fäden werden während der Prüfung
zurückgedreht.
Die besonders günstigen Bruchfestigkeitswerte, nämlich
mindestens 6,6 cN/dtex, und die Werte des Anfangsmodul,
nämlich mindestens 97 cN/dtex des Produktes gemäß der
Erfindung, sind besonders günstig im Vergleich zu diesen
speziellen Parametern bei im Handel erhältlichen
Polyäthylenterephthalat-Reifencordgarnen und können
entsprechend ASTM D2256, wie oben erwähnt, bestimmt
werden.
Das erfindungsgemäß erhaltene Filamentgarn von hoher
Festigkeit weist eine innere Morphologie auf, die eine
ungewöhnlich geringe Neigung zum Schrumpfen von weniger
als 8,5%, vorzugsweise von weniger als 5%, gemessen
an Luft bei 175°C, erkennen läßt. Beispielsweise
schrumpfen Fäden von handelsüblichen Reifencordgarnen
aus Polyäthylenterephthalat im allgemeinen um 12 bis
15%, wenn sie an der Luft bei 175°C geprüft werden.
Diese Schrumpfwerte können mit Hilfe eines im Handel
erhältlichen thermomechanischen Analysators bestimmt
werden, der mit einer angewandten Belastung von Null
und einer Aufheizgeschwindigkeit von 10°C/Minute betrieben
wird, wobei die Meßlänge konstant bei 12,7 mm
gehalten wird. Diese verbesserte dimensionelle Stabilität
ist von besonderer Bedeutung, wenn das Produkt
als Faserverstärkung in Radialreifen dient.
Die Strukturstabilität des Produkts gemäß der Erfindung
ist weiterhin an seinem geringen Arbeitsverlust oder
seinen niedrigen Hysteresiswerten (d. H. geringe Wärmeerzeugung)
erkennbar, wie oben bereits erwähnt. Im Gegensatz
hierzu beträgt dieser Arbeitsverlust bei handelsüblichem
Reifencordgarn aus Polyäthylenterephthalat,
das zunächst unter verhältnismäßig niedriger Spannung
von 0,002 cN/dtex unter Bildung eines frisch gesponnenen
Garns mit einer Doppelbrechung von +1 bis +2×10-3
gesponnen und anschließend zur Ausbildung der gewünschten
Festigkeitseigenschaften verstreckt wurde, 0,005
bis 0,01 J unter den gleichen Bedingungen. Der hier genannte
Arbeitsverlust oder Dämpfungsverlust kann mit
Hilfe des mit langsamer Geschwindigkeit durchgeführten
Tests bestimmt werden, der in "A Technique for Evaluating
the Hysteresis Properties of Tire Cords" von
Edward J. Powers in Rubber Chem. and Technol., 47, Nr. 5,
Dezember 1974, Seiten 1053 bis 1065, beschrieben
worden ist.
Vergleiche der Ergebnisse der mit niedriger Geschwindigkeit
durchgeführten Methode zur Bestimmung des Arbeitsverlustes
lassen erkennen, daß chemisch identische
Filamentgarne aus Polyäthylenterephthalat, die durch
unterschiedliche Art der Verarbeitung hergestellt worden
sind, ein erheblich unterschiedliches Verhalten in
bezug auf Arbeitsverlust aufweisen. Diese unterschiedlichen
Prüfungsergebnisse können den starken Schwankungen
in der inneren Morphologie der Garne zugeschrieben
werden.
Fig. 3 und Fig. 4 veranschaulichen repräsentative
Hysteresisschleifen (d. h. Dämpfungsverlustschleifen)
für 25,4 cm lange Reifencordgarne von hoher Festigkeit
aus Polyäthylenterephthalat mit einem Titer von 1111 dtex,
die durch unterschiedliche Verfahren, bei denen
Produkte mit unterschiedlichen inneren Strukturen erhalten
werden, hergestellt worden sind. Fig. 3 ist repräsentativ
für die Hysteresiskurve eines üblichen Reifencordgarns
aus Polyäthylenterephthalat, dessen Fadenmaterial
zunächst unter verhältnismäßig niedriger
Spannung von etwa 0,002 cN/dtex unter Bildung eines
frisch gesponnenen Garns mit einer Doppelbrechung von
+1 bis +2×10-3 gesponnen und anschließend zur Ausbildung
der gewünschten Festigkeitseigenschaften verstreckt
worden ist. Fig. 4 veranschaulicht eine repräsentative
Hysteresisschleife für ein erfindungsgemäß hergestelltes
Reifencordgarn aus Polyäthylenterephthalat.
Die Polyesterfilamente gemäß der Erfindung weisen eine
stark verbesserte Ermüdungsfestigkeit im Vergleich zu
den üblicherweise zur Herstellung von Reifencord verwendeten
Polyäthylenterephthalatfasern hoher Festigkeit
auf. Diese Ermüdungsfestigkeit ermöglicht
es der in den Kautschuk eingebetteten Faserverstärkung,
Biege-, Verdrehungs-, Scher- und Zusammendrückungsbeanspruchungen
besser zu widerstehen. Die überlegene Ermüdungsfestigkeit
des Produkts gemäß der Erfindung kann
durch Anwendung (1) des Goodyear-Mallory-Fatigue-Tests
(ASTM-D-885-59T) oder (2) des Firestone-Shear-Compression-Extension-Fatigue-Tests
(SCEF) (Scher-, Zusammendrückungs-
und Dehnungsermüdungstest) nachgewiesen werden. Beispielsweise
wurde gefunden, daß bei Anwendung des Goodyear-Mallory-Fatigue-Tests,
der Zusammendrückung mit innerer
Erwärmung kombiniert, das Produkt gemäß der Erfindung
etwa 5- bis 10mal länger als der zum Vergleich dienende
übliche Polyesterreifencord ermüdungsfest bleibt
und die Testreifen etwa 28°C kühler bleiben als die Vergleichsprobe.
Beim Firestone-Shear-Zusammendrückungs-
und Dehnungsermüdungstest, der die Biegung der Seitenwand
simuliert, übertraf das Produkt gemäß der Erfindung
den als Vergleichsprobe verwendeten üblichen Polyesterreifencord
um etwa 400% bei gleichem Drall.
Durch die nachstehenden Beispiele wird das Verfahren gemäß
der Erfindung im Zusammenhang mit den Fig. 1 und
2 der Zeichnungen näher erläutert.
Als Ausgangsmaterial wurde Polyäthylenterephthalat mit
einer Grenzviskosität von 90 cm³/g gewählt. Die Grenzviskosität
wurde an einer Lösung von 0,1 g Polymerisat
in 100 ml o-Chlorphenol bei 25°C bestimmt.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung wurde das
Polyäthylenterephthalat in feinteiliger Form in den
Trichter 1 gefüllt und mit der Förderschnecke 4 der
Spinndüse 2 zugeführt. Durch den Erhitzer 6 wurden die
Polyäthylenterephthalatteilchen unter Bildung einer
homogenen Phase geschmolzen, die mit Hilfe der Pumpe 8
weiter zur Spinndüse 2 gefördert wurde. Die Spinndüse 2
wies einen üblichen konischen Eintritt und einen Ring
von Spinnbohrungen mit einem Durchmesser von je 254 µm
auf.
Das ausgepreßte Polyäthylenterephthalat 10 lief unmittelbar
von der Spinndüse 2 durch die Erstarrungszone 12.
Die Erstarrungszone 12 hatte eine Länge von 1,83 m und
war senkrecht angeordnet. Luft von 10°C wurde kontinuierlich
in die Erstarrungszone 12 bei 14 aus einer Leitung
16 mit Gebläse 18 eingeführt. Die Luft wurde aus
der Erstarrungszone 12 kontinuierlich durch eine langgestreckte
Leitung 20, die senkrecht angeordnet
und mit der Wand der Erstarrungszone 12 in Verbindung
stand, und von dort kontinuierlich durch die Leitung
22 abgezogen. Beim Durchgang durch die Erstarrungszone
wurde das gesponnene Polyäthylenterephthalat
gleichmäßig gekühlt und in ein endloses, frisch gesponnenes
Polyäthylenterephthalatgarn umgewandelt. Das
polymere Material wurde zuerst aus einer geschmolzenen
in eine halbfeste Konsistenz und dann aus der halbfesten
Konsistenz in die feste Konsistenz überführt, während
es die Erstarrungszone 12 durchlief.
Nach dem Verlassen des Austrittsendes der Erstarrungszone
12 berührte das Fadenmaterial leicht die Gleitmittelauftragvorrichtung
24 und wurde kontinuierlich
zu einer ersten Spannungsisoliervorrichtung, die aus
einem Paar von Schrägwalzen 26 und 28 bestand, geführt
und in vier Windungen um diese Walzen gelegt. Das Fadenmaterial
wurde von den Schrägwalzen 26 und 28 einer
ersten Verstreckungszone zugeführt, die aus einer Dampfdüse
32 bestand, durch die Dampf tangential aus einer
einzelnen Öffnung auf das laufende Fadenmaterial gerichtet
wurde. Dampf mit einem Überdruck von 1,8 bar wurde zunächst dem
Überhitzer 34 zugeführt, dort auf 250°C erhitzt und dann
der Dampfdüse 32 zugeführt. Das Fadenmaterial wurde bei
der Berührung mit dem Dampf und während des Verstreckens
in der ersten Verstreckungszone auf eine Temperatur von
85°C erhitzt. Die Längsspannung, die genügte, um
das Verstrecken in der ersten Verstreckungszone vorzunehmen,
wurde durch Einstellen der Geschwindigkeit eines
zweiten Paares von Schrägwalzen 36 und 38, um die das
Fadenmaterial in vier Windungen gelegt wurde, eingestellt.
Das Fadenmaterial wurde anschließend bei 40 aufgewickelt.
Fig. 2 veranschaulicht die apparative Anordnung, mit der
die anschließende thermische Behandlung durchgeführt
wurde. Der erhaltene Garnkörper 40 wurde anschließend
abgewickelt und in vier Windungen um Schrägwalzen 82
und 84 gelegt, die als Spannungsisoliervorrichtung
dienten. Von den Schrägwalzen 82 und 84 wurde das Fadenmaterial
in gleitender Berührung über die heiße
Kontaktplatte 86, die eine Länge von 61 cm hatte und
als zweite Verstreckungszone diente, gezogen und unter
Längsspannung gehalten, die von Schrägwalzen 88 und 90
ausgeübt wurde, um die das Fadenmaterial viermal geschlungen
wurde. Die Kontaktplatte 86 wurde bei einer
Temperatur über der Temperatur, der das Fadenmaterial
in der ersten Verstreckungszone ausgesetzt war, gehalten.
Nach dem Weitertransport von den Schrägwalzen 88
und 90 wurde das Fadenmaterial in gleitendem Kontakt
über eine heiße Kontaktplatte 92 gezogen, die eine Länge
von 61 cm hatte und als Zone diente, in der der abschließende
Teil der thermischen Behandlung durchgeführt
wurde. Die Schrägwalzen 94 und 96 hielten das über
die heiße Kontaktplatte 92 laufende Fadenmaterial unter
Längsspannung. Das Fadenmaterial nahm im wesentlichen
die gleiche Temperatur wie die heißen Kontaktplatten 86
und 92 an, während es mit ihnen in gleitendem Kontakt
war. Die mit dem Differentialabtastkalorimeter gemessene
maximale Schmelztemperatur des Fadenmaterials betrug in
jedem Beispiel 260°C. Es fand kein Verschmelzen von Fäden
während der in Fig. 2 veranschaulichten thermischen
Behandlung statt. Weitere Einzelheiten der durchgeführten
Versuche werden in den folgenden Beispielen
beschrieben.
Die Spinndüse 2 wies 20 Bohrungen auf. Das Polyäthylenterephthalat
hatte während des Spinnens eine Temperatur
von 316°C. Der Polyesterdurchsatz durch die Spinndüse
2 betrug 12 g/min und der Überdruck im Spinnpack
107 bar.
Die verhältnismäßig hohe Spannung, unter die das Fadenmaterial
am Austrittsende der Erstarrungszone 12 kam,
betrug 0,017 cN/dtex, gemessen bei 30. Das
frisch gesponnene Fadenmaterial lief mit einer Geschwindigkeit
von 500 m/min um Schrägwalzen 26 und 28
und zeigte an dieser Stelle des Prozesses eine verhältnismäßig
hohe Doppelbrechung von +9,32×10-3 und einen
Gesamttiter von 240 dtex. Das maximale Verstreckverhältnis
für das frisch gesponnene Fadenmaterial vor dem Eintritt
in die erste Verstreckungszone betrug 4,2 : 1.
Die folgende Tabelle I gibt zusätzliche Parameter und Ergebnisse
für mehrere erfindungsgemäß durchgeführte Versuche
an, bei denen die Bedingungen (1) des ersten Verstreckens,
(2) des zweiten
Verstreckens und (3) des abschließenden Teils der thermischen
Behandlung durch Einstellung der Relativgeschwindigkeiten
der Schrägwalzen 36 und 38, 82 und 84, 88 und
90 und 94 und 96 sowie der Temperaturen der heißen Kontaktplatten
86 und 92 verändert wurden.
In der Tabelle I sowie in den später folgenden Tabellen
werden die folgenden Abkürzungen und Ausdrücke verwendet:
DR= Verstreckverhältnis (: 1) auf Basis
des Verhältnisses der Oberflächengeschwindigkeiten
der Galetten
TEN= Zugfestigkeit des Garns in cN/dtex,
gemessen bei 25°C
E= Dehnung des Garns in Prozent,
gemessen bei 25°C
IM= Anfangsmodul des Garns in cN/dtex,
gemessen bei 25°C
MAX. DR= maximales Verstreckverhältnis (: 1),
bis zu dem das frisch gesponnene
Garn auf praktischer und reproduzierbarer
Basis ohne Bruch verstreckt
werden kann
DPF= Einzeltiter des Fadens in dtex
Schrumpfung= Längsschrumpfung, gemessen bei 175°C
an der Luft in Prozent
Arbeitsverlust= Arbeitsverlust bei 150°C beim Wechsel
des Garns zwischen einer Spannung
von 0,53 cN/dtex und 0,044 cN/dtex,
gemessen bei konstanter Dehnungsgeschwindigkeit
von 12,7 mm/min in
0,113 J an einer 25,4 cm langen
Garnprobe und normalisiert auf den
Wert für ein Multifilamentgarn mit
einem Gesamttiter von 1111 dtex in
der hier beschriebenen Weise
Stabilitätsindex= reziproker Wert des Produkts aus der
Multiplikation der Schrumpfung mit
dem Arbeitsverlust
Festigkeitsindex= Produkt, das durch Multiplikation
der Zugfestigkeit mit dem Anfangsmodul
erhalten wird
Kristallinität= Kristallinität in Prozent ausgedrückt
f a = amorphe Orientierungsfunktion
f c = kristalline Orientierungsfunktion
Die Spinndüse 2 war mit 20 Bohrungen versehen. Das Polyäthylenterephthalat
hatte beim Spinnen eine Temperatur
von 312°C. Der Polyesterdurchsatz durch die Spinndüse
2 betrug 12 g/min. Der Überdruck am Spinnpack betrug
132 bar.
Die verhältnismäßig hohe Spannung, die auf das Fadenmaterial
am Austritt der Erstarrungszone zur Einwirkung
kam, betrug 0,036 cN/dtex. Das frisch gesponnene Fadenmaterial
wurde um die Schrägwalzen 26 und 28 mit einer
Geschwindigkeit von 1000 m/min geführt und hatte an
dieser Stelle des Verfahrens eine verhältnismäßig hohe
Doppelbrechung von +20×10-3 und einen Gesamttiter von
120 dtex. Das maximale Verstreckverhältnis für das frisch
gesponnene Fadenmaterial vor dem Eintritt in die erste
Verstreckungszone betrug 3,2 : 1.
In Tabelle II sind zusätzliche Verfahrensparameter und
-ergebnisse angegeben, die bei mehreren Versuchen erzielt
wurden, bei denen die Bedingungen 1) der ersten Verstreckung,
2) der zweiten Verstreckung und 3) des letzten
Teils der thermischen Behandlung durch Veränderung der
Relativgeschwindigkeiten der Galetten 36 und 38, 82 und
84, 88 und 90 sowie 94 und 96 und der Temperaturen der
heißen Kontaktplatten 86 und 92 verändert wurden.
Die Spinndüse hatte eine Lochzahl von 20, und das Polyäthylenterephthalat
hatte während des Spinnens eine
Temperatur von 316°C. Der Polyesterdurchsatz durch
die Spinndüse 2 betrug 12 g/min und der Spinnpacküberdruck
103 bar.
Die verhältnismäßig hohe Spannung, die auf das Fadenmaterial
am Austrittsende der Erstarrungszone 12 ausgeübt
wurde, wurde beim Punkt 30 gemessen und betrug 0,051 cN/dtex.
Das frisch gesponnene Fadenmaterial wurde mit einer
Geschwindigkeit von 1150 m/min um Schräggaletten 26
und 28 geführt und hatte an dieser Stelle eine verhältnismäßig
hohe Doppelbrechung von +30×10-3 und einen
Gesamttiter von 104 dtex. Das maximale Verstreckverhältnis für
das frisch gesponnene Fadenmaterial vor dem Eintritt in
die erste Verstreckungszone betrug 2,6 : 1.
In der folgenden Tabelle III sind zusätzliche Verfahrensparameter
und -ergebnisse genannt, die bei mehreren Versuchen
erhalten wurden, bei denen die Bedingungen 1) der
ersten Verstreckung, 2) der zweiten Verstreckung 3) des
abschließenden Teils der thermischen Behandlung durch
Veränderung der Relativgeschwindigkeiten der Galetten
36 und 38, 82 und 84, 88 und 90 sowie 94 und 96 und der
Temperatur der heißen Kontaktplatten 86 und 92 verändert
wurden.
Die Lochzahl der Spinndüse betrug 34, und das Polyäthylenterephthalat
hatte während des Spinnens eine
Temperatur von 325°C. Der Polyesterdurchsatz durch
die Spinndüse 2 betrug 13 g/min und der Spinnpacküberdruck
52 bar.
Die verhältnismäßig hohe Spannung, die auf das Fadenmaterial
am Austrittsende der Erstarrungszone 12 ausgeübt
wurde, betrug 0,067 cN/dtex, gemessen bei 30.
Das frisch gesponnene Fadenmaterial wurde mit einer
Geschwindigkeit von 1300 m/min um die Schräggaletten
26 und 28 geführt und hatte an dieser Stelle eine verhältnismäßig
hohe Doppelbrechung von +38×10-3 und einen
Gesamttiter von 100 dtex. Das maximale Verstreckverhältnis
für das frisch gesponnene Fadenmaterial vor dem Eintritt
in die erste Verstreckungszone betrug 2,52 : 1.
In der folgenden Tabelle IV sind zusätzliche Verfahrensparameter
und die Ergebnisse angegeben, die erfindungsgemäß
erzielt wurden.
Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß gewonnenen
Polyesterfilamente nicht erhalten werden, wenn Segmente
eines im Handel erhältlichen Reifencordgarns aus Polyäthylenterephthalat
von hoher Festigkeit den nachstehend
beschriebenen thermischen Nachbehandlungen unterworfen
werden. Das Ausgangsmaterial für die Versuche wurde durch
Schmelzspinnen unter der üblichen niedrigen Spannung hergestellt.
Das frisch gesponnene Fadenmaterial hatte eine
Doppelbrechung von +1×10-3. Es wurde in mehreren
Stufen, die im Rahmen des Spinnprozesses nach dem Schmelzspinnen
durchgeführt wurden, bis 85% seines maximalen
Verstreckverhältnisses heißverstreckt und der Entspannung
um 6% überlassen. Die thermische Nachbehandlung, der
das handelsübliche Reifencordgarn von hoher Festigkeit
unterworfen wurde, bestand darin, daß das Garn über eine
bei verschiedenen Temperaturen gehaltene heiße Kontaktplatte
geführt wurde, während es unter Längsspannung
gehalten wurde, die unterschiedlich stark war, um die
genannten Verstreckverhältnisse zu erhalten. In der folgenden
Tabelle V sind die Eigenschaften des Ausgangsmaterials,
die während der thermischen Nachbehandlung angewandte Temperatur
der Kontaktplatte, das bei der thermischen Nachbehandlung
angewandte Verstreckverhältnis und die Eigenschaften
des Fadenmaterials nach der thermischen Nachbehandlung
angegeben. Die gebrauchten Ausdrücke und Abkürzungen haben
die bereits genannten Bedeutungen.
Es hat sich ferner gezeigt, daß die erfindungsgemäß gewonnenen
Polyesterfilamente nicht erhalten werden, wenn ein
übliches Verfahren zur Herstellung von Reifencordgarn
hoher Festigkeit nach der ersten Verstreckungsstufe
beendet wird und Segmente des erhaltenen Fadenmaterials
anschließend verschiedenen Heißverstreckbehandlungen unterworfen
werden. Das Ausgangsmaterial für die Versuche
wurde durch Schmelzspinnen unter der üblichen niedrigen
Spannung hergestellt. Das frisch gesponnene Fadenmaterial
hatte eine Doppelbrechung von +1×10-3. Es wurde
bei einem Verstreckverhältnis von 3,65 : 1 im Rahmen des
Herstellungsprozesses nach dem Schmelzspinnen in einer
einzigen Stufe verstreckt und dann aufgewickelt. Die
anschließende Heißverstreckung wurde durchgeführt, indem
das Ausgangsgarn unter Längsspannung, die unterschiedlich
stark war, um die genannten Verstreckverhältnisse zu
erhalten, über eine bei verschiedenen Temperaturen
gehaltene heiße Kontaktplatte geführt wurde. In der
folgenden Tabelle VI sind die Eigenschaften des Ausgangsmaterials,
die Temperatur der Kontaktplatte, die während
des anschließenden Heißverstreckens angewandt wurde, das
während des anschließenden Heißverstreckens angewandte
Verstreckverhältnis und die Eigenschaften des Fadenmaterials
nach dem anschließenden Heißverstrecken angegeben.
Die gebrauchten Ausdrücke und Abkürzungen haben die
bereits genannten Bedeutungen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von hochbruchfesten, strukturstabilen
Polyesterfilamenten, dadurch gekennzeichnet,
daß ein schmelzspinnbarer, 85 bis 100 Mol-% Polyäthylenterephthalat
und 0 bis 15 Mol-% andere copolymerisierte
Estereinheiten enthaltender geschmolzener Polyester mit
einer Grenzviskosität von 50 bis 200 cm³/g durch eine
Spinndüse mit einer Vielzahl von Öffnungen extrudiert
und das hierbei gebildete geschmolzene Fadenmaterial in
seiner Längsrichtung durch eine mit Ein- und Auslaß
versehene Erstarrungszone unter gleichmäßigem Kühlen
geleitet und in feste Filamente überführt wird, die
unter einer unmittelbar am Auslaß der Erstarrungszone
gemessenen Spannung von 0,013 bis 0,133 cN/dtex aus
dieser Zone abgezogen werden, worauf diese eine Doppelbrechnung
von +9×10-3 bis +70×10-3 aufweisenden Filamente
kontinuierlich zu einer ersten Spannungsisoliervorrichtung
und von dort kontinuierlich zu einer ersten
Verstreckungszone gefördert und dort mit einem Verstreckverhältnis
von 1,01 : 1 bis 3,0 : 1 kontinuierlich verstreckt
und anschließend unter Spannung bei einer Temperatur
über der der ersten Verstreckungszone thermisch
bis zu mindestens 85% des maximalen Verstreckverhältnisses
der frisch gesponnenen Filamente behandelt werden
und diesen eine Bruchfestigkeit von mindestens 6,6 cN/dtex
verliehen wird, wobei wenigstens der letzte
Teil der thermischen Behandlung bei einer Temperatur im
Bereich von 90°C unterhalb der mit dem Differentialabtastkalorimeter
gemessenen maximalen Schmelztemperatur
des Polyesters bis unterhalb der Schmelztemperatur der
Filamente durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der schmelzspinnbare Polyester Polyäthylenterephthalat
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polyester vor dem Schmelzspinnen eine
Grenzviskosität von 80 bis 200 cm³/g aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Erstarrungszone eine gasförmige Atmosphäre
einer Temperatur von 10°C bis 60°C aufrechterhalten
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die gasförmige Atmosphäre Luft ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Filamente in die erste Spannungsisoliervorrichtung
mit einer Geschwindigkeit von 500 bis
3000 m/min eintreten.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Filamente in die erste Spannungsisoliervorrichtung
mit einer Doppelbrechnung von +9×10-3 bis
+30×10-3 eintreten.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Filamente in der ersten Verstreckungszone
mit einem Verstreckverhältnis von 1,4 : 1 bis 3,0 : 1
verstreckt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die thermische Behandlung in einer Vielzahl
von Stufen mit von Stufe zu Stufe steigender Temperatur
durchgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Polyester aus 90 bis 100 Mol-% Polyäthylenterephthalat
und 0 bis 10 Mol-% anderer copolymerisierter
Estereinheiten eingesetzt wird, der eine
Grenzviskotität von 85 bis 100 cm³/g aufweist, daß die
Temperatur der gasförmigen Atmosphäre in der Erstarrungszone
unter 80°C liegt und daß wenigstens der
letzte Teil der thermischen Behandlung in einem Temperaturbereich
zwischen 220°C und 250°C durchgeführt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß geschmolzenes Polyäthylenterephthalat mit
einer Grenzviskosität von 90 bis 95 cm³/g durch eine
Spinndüse mit einer Vielzahl von Öffnungen bei Temperaturen
von 280°C bis 320°C extrudiert und in der Erstarrungszone
bei Temperaturen von 10°C bis 40°C verfestigt
wird, worauf die Filamente aus der Erstarrungszone
unter einer Spannung von 0,013 bis 0,053 cN/dtex
abgezogen, der ersten Spannungsisoliervorrichtung mit
einer Geschwindigkeit von 500 bis 2000 m/min zugeführt,
anschließend in der ersten Verstreckungszone mit einem
Verstreckverhältnis von 1,4 : 1 bis 3,0 : 1 verstreckt
und schließlich zur Erzielung von mindestens 90% der
maximalen Verstreckverhältnisse bei Temperaturen von
220°C bis 250°C thermisch behandelt werden.
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