DE2747699C3 - Kurzflottenfärbeverfahren für Stückwaren aus Cellulosefasern in Strangform - Google Patents
Kurzflottenfärbeverfahren für Stückwaren aus Cellulosefasern in StrangformInfo
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Description
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man von der Vorbehandlung
her nasse Warenstränge — unter Anrechnung ihres Feuchtigkeitsgehaltes auf das Flottenverhältnis 1 :3
bis 1 :8 färbt
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Vornetzen der
Warenstränge einen Teil der zum Färben verwendeten Flottenmenge verwendet und daß man die
Gesamtfärbeflotte aus diesem Teil, einem zum Lösen des Farbstoffes verwendeten Teil und einem
zum Lösen der Färbechemikalien und Hilfsmittel verwendeten Teil erst in der Haspelkufe bildet.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kurzflottenfärbeverfahren
für Stückwaren aus Cellulosefasern in Strangform.
Das Färben von Gewirken aus Cellulosefasern in Strangform erfolgt vornehmlich auf Haspelkufen,
teilweise auf solchen von besonderer Bauart, in Flottenverhältnissen über 1:10, meistens zwischen
1 :20 und 1 :30, nach Ausziehfärbeverfahren. Diese hohen Flottenverhältnisse sind bisher durch die hohe
Empfindlichkeit von Maschenware gegen die mechanische Beanspruchung beim Laufen auf der Haspelkufe
und die Forderung, egale Färbungen zu erzeugen, erforderlich gewesen. Aufgrund langjähriger Erfahrungen
und Versuche in der Praxis glaubte man, daß nur bei in der Flotte schwimmender Ware Lauffalten und vor
allem die gefürchteten Scheuerstellen vermieden werden könnten. Hierzu ist behauptet worden, nur die
schwimmende Ware sei genügend vom Gewicht der übereinanderliegenden Schlingen und Schlaufen der
Warenstränge entlastet und lasse sich von der Haspel einwandfrei und ohne Maschenverzug transportieren.
Ferner war man der Meinung, daß nur in langen Flottenverhältnissen eine ausreichende Verlegung der
Falten in den Strängen garantiert sei, welche Voraussetzung für das Vermeiden von Lauffalten ist.
Versuche mit dem Ziel, beim Färben von strangförmigfcr
Stückware aus Cellulosefasern auf der Haspelkufe das Flotten verhältnis auf Zahlenwerte unter t : 15
herabzusetzen, sind vielerorts unternommen worden; sie sind jedoch daran gescheitert, daß es nicht möglich
gewesen ist, die oben geschilderten Laufschwierigkeiten zu beheben. Auch auf besonders konstruierten Haspeikufen
war man nicht in der Lage, das Flottenverhältnis im gewünschten Maße zu verkleinern.
Von Seiten der Färbeverfahren scheinen einer Verkürzung des Flottenverhältnisses keine Schwierigkeiten
entgegenzustehen, denn seit langem sind Färbeverfahren im Flottenverhältnis 1 :3 bis 1 :5 z. B.
auf dem Jigger, bekannt Jedoch ist der Jigger für das Färben von strangförmiger Maschenware nicht geeignet
(Internationales Lexikon Textilveredlung und Grenzgebiete, Fischer-Bobsien, 4. Auflage, 1975, Seiten
745, 1566, 1562). Bei dünnen Geweben dauert eine Passage auf dem Jigger viel zu lange. Es ist dann aus ι ο
diesem Grunde bei voller Beladung des Jiggers keine endengleiche Färbung mehr zu erhalten. Solche
Textilien werden daher gerne auf Haspelkufen gefärbt Aus den geschilderten Gründen wird die herkömmliche
Haspelkufe überall dort angetroffen, wo Maschenwaren und leichtere Gewebe zu färben sind.
Man war also allein infolge der obengenannten
Laufscbwierigkeiten gezwungen, für das Färben von Trikotagen und Geweben in Strangform das große
FJoitenverhältnis mit all seinen Nachteilen wie hoher
Wasserverbrauch, hoher Energieaufwand zum Aufheizen dieser Wassermengen, hoher Hilfsmittelbedarf,
verringerte Farbausbeute usw. in Kauf zu nehmen.
Auch die hohen, beim Färben mit Reaktivfarbstoffen benötigten Elektrolytmengen werden in kurzen Flotten-Verhältnissen
entsprechend reduziert, da es bei ihnen nur auf ihre Konzentration ankommt Damit brauchen
aber wiederum die in g/l angegebenen großen Mengen solcher Substanzen, wie sie in Flottenverhältnissen über
1:15 anfallen, nicht mehr gelöst zu werden. jo
Zur Vermeidung der zuvor erwähnten Laufschwierigkeiten von strangförmiger Stückware ist bereits
im Rahmen des Patents 27 41266 vorgeschlagen worden, beim Färben von Maschenwaren und Geweben
aus Cellulosefasern in Strangform auf der Haspelkufe nach der Ausziehmethode unter Anwendung
eines Flotten Verhältnisses von 1:3 bis 1:8 (vom Gewicht der trockenen Ware) den hierfür verwendeten
wäßrigen Flotten, enthaltend für den Fasertyp geeignete Farbstoffe oder Farbstoffvorprodukte und gegebenenfalls
Fixierchemikalien, als Hilfsmittel 2 —8 g/l von 40 — 50 gewichtsprozentigen Gemischen aus sulfoniertem
ölsäurebutylamid und Ölsäuresulfonat im Verhältnis 2 :1 bis 1 :1 in Mischung mit N-Alkyl-ot-sulfo-succinamidsäuren
bzw. deren Salzen gemäß der allgemeinen Formel I
CH1-CONH-R
I '
CHSOV X"
COO" X"
COO" X"
(I)
rivate als Mischungskomponente für die Verbindungen der Formel I hier Glycerinäther-Derivate gemäß der
allgemeinen Formel II
CH2-OR1
CH2-OR2
verwendet, worin R' und R2 gleiche oder verschiedene,
verzweigte oder unverzweigte G»—Cg-Alkylgruppen,
vorzugsweise verzweigte Cg-Alkylgruppen, VNuIl oder
eine Zahl von 1 bis 4 und Z eine Gruppe der Formel -(CH2^-COOMe, -SO3Me2 oder PO3Me3, ml,2
oder 3 und Me ein Alkalimetall-, Ammonium- oder Trialkylammonium-ion bedeutet
Die N-Alkyl-a-sulfo-succinamidsäuren der Formel 1
sind aus der US-PS 24 27 242 und aus J. Am. Oil Chem. Soc. 51 (1974), 7, S. 297-301, bekannt Sie werden
erhalten durch Reaktion von Maleinsäureanhydrid mit einem langkettigen Amin und anschließende Addition
von Natriutipyrosulfit Als langkettige Amine kommen dabei selche mit der oben angegebenen Anzahl der
Kohlenstoffatome in Betracht, insbesondere solche, deren Alkylkette sich von natürlich vorkommenden
Fettsäuren ableiten, wie Stearylamin, Palmitylamin, Oleylamin oder von natürlich vorkommenden Gemischen
von Fettsäuren, wie Talgfettamin oder Cocosfettamin.
Die Glycerinäther-Derivate der Formel II werden erhalten durch Umsetzung von 1,3 Dialkoxypropanolen-2
oder deren Äthoxylierungsprodukten mit ω-Halogenalkan-carbonsäuren,
-sulfonsäure oder -phosphonsäuren gemäß den Angaben der DE-PS 12 56 640 oder durch Veresterung dieser Äthoxylierungsprodukte von
1,3-Dialkoxypropanolen mit Schwefel- oder Phosphonsäure
(DE-OS 21 39 448). Die Summe der C-Atome in den beiden Resten R1 und R2 für die Glycerinätherderivate
der Formel Il soll vorzugsweise zwischen 10 und 16 liegen.
Die erfindungsgemäß als Hilfsmittel gebrauchten Gemische aus N-Alkyl-a-sulfo-succinamidsäuren bzw.
deren Salze der Formel I und Glycerinäther-Derivaten der Formel U können auch in Mischung mit mindestens
einer der folgenden Verbindungen verwendet werden:
a) Polyäthylenglykole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht zwischen 400 und 800,
b) Polyäthylenglykole gemäß der allgemeinen Formel III
worin R eine verzweigte oder unverzweigte Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 10 bis 30 C-Atomen, vorzugsweise
12 bis 20 C-Atomen, oder eine Gruppe der Formel R'- NH -(CH2),,-, η eine ganze Zahl von 2 bis 4, X ein
Natrium-, Kalium- oder Ammoniumion bedeutet und R' die gleiche Bedeutung wie R hat, zuzusetzen. Das auf
diese Weise benutzte Hilfsmittel entfaltet dann die t>o Wirkung eines Weichmachers, welcher die Fasern
geschmeidig macht und mit einem glättenden Film umgibt.
In Weiterentwicklung dieses Erfindungsgedankens nach Patent 27 41266 wurde nun gefunden, daß bs
sich bei dem zuvor beschriebenen Verfahren gleichwertige färberische Ergebnisse erzielen lassen,
wenn man anstelle der genannten Ölsäurede-HO(CH2CH2O)PH
(III)
worin ρ eine ganze Zahl von 100 bis 400, vorzugsweise von 100 bis 250 bedeutet, entsprechend
einem Molekulargewicht zwischen 4000 bis 10 000 (handelsübliche Wachse).
c) 80-100 gewichtsprozentige Einstellungen aus dem Monostearinsäure- 1,4-butandiolester, veräthert mit
7 Mol Äthylenoxid,
d) 20 — 50 gewichtsprozentige Einstellungen des Kondensationsproduktes
aus Stearinsäure und mit 5 Mol Äthylenoxid oxäthyliertem Ammoniak,
e) 40 — 50 gewichtsprozentige Gemische aus sulfoniertem
ölsäurebutylamid und Ölsäuresulfonat im Gewichtsverhältnis 2 : I bis 1 : 1.
f) sulfonierte und oxäthylierte l-ettsäurckondensationsprodukte
mit einem Anteil von 3 — 60 Ge-
wichtsprozent an nicht umgesetzter oder nur
sulfonierten Fettsäure,
g) Äthylenoxid-Propylenoxid-Blockpolymere, welche beidseitig alkyliert sein können, wobei beidseitig
ein Ci- bis C7-Alkylrest oder C* bis de-Alkylrest
oder an einem Ende ein Ci- bis C7-Alkylrest und am
anderen Ende ein Ce- bis Cie-Alkylrest gegeben
sein kann, und _ -
h) nichtionische Athylenoxid-Addukte auf Basis von Iang>t2ttigen Alkoholen (C12—C20) oder Q—C9
Alkylphenolen, vorzugsweise NonylphenoL Der Äthoxylierungsgrad liegt im allgemeinen bei
20-80, vorzugsweise 20-30 Einheiten Äthylenoxid pro OH-Gruppe.
Besondere Beachtung für dieses neue Verfahren verdient die Vorbehandlung des Textilgutes, da nur gut
saugfähige Ware eine gleichmäßige und rasche Verteilung der verminderten Flottenmeng«.· im Farbgut
sicherstellt Durch eine effektive Vorbehandlung, welche meist in einer alkalischen Abkochung besteht,
wird aber gerade das Laufverhalten der Gewirke und Gestricke beeinträchtigt Es werden dadurch nämlich
die natürlichen, glättenden Baumwollbestandteile und eventuelle Präparationen vom Farbgut entfernt. Dieses
durch die Vorbehandlung verursachte schlechtere Laufverhalten und die höhere Farbstoffkonzentration in
der kurzen Färbeflotte erhöhen somit die Gefahr, unegale Färbungen zu erhalten. Beim Färben mit
Reaktiv- und Direkt-Farbsloffen kommt noch dazu, daß die hohen, für das Färbea notwendigen Elektrolytkonzentrationen
eine weitere Verminderung der Glätte des Materials bewirken und damit keinesfalls eine Verbesserung
der Ausgangsbasis bringen.
Im allgemeinen wird daher das Farbgut vor dem Färben alkalisch abgekocht und dann, am besten gleich
naß oder feucht, zum Färben gebracht Man erspart auf
diese Weise die hohen Kosten für das Zwischentrocknen. Die in den Strängen enthaltene Feuchtigkeit wird
dann von der Flottenmenge des Färbebades abgezogen, d. h. sie wird im Flottenverhältnis 1:3 bis 1:8 mit
berücksichtigt
Die alkalische Abkochung kann durch Anwendung eines aus der DE-OS 23 60 985 bekannten Netzmittelgemisches
umgangen werden. Man netzt danach die Rohware auf der Haspelkufe vor, spült die Netzmittel
aus und rechnet beim Färben die in der Ware enthaltene Feuchtigkeit auf das Flottenverhältnis 1 :3 bis 1 :8 an.
Aus der DE-OS 22 54 498 sowie der DE-AS 22 54 497 sind bereits Kurzflottenfärbeverfahren bekannt, bei
denen die Flotten 0,2 bis 10 g/l (bzw. 0,2 bis 6 g/l) eines
anionaktiven, aliphatischen Tensides enthalten können. Praktische Beispiele, welche entsprechend dieser
Arbeitsweise das Färben von Cellulosesträngen auf der
Haspelkufe belegen, sind in den erwähnten Literaturstellen jedoch nicht offenbart. Das erfindungsgemäße
Verfahren konnte demzufolge durch diesen Stand der Technik nicht nahegelegt werden, um so mehr als die
hier verwendeten Hilfsmittel in den obengenannten Druckschriften weder cinz:e!- noch dem näheren Typ
nach genannt sind und sonnt jeglicher Hinweis auf das Verhalten dieser Mittel fehlt.
Es ist für den Fachmann überraschend, daß ohne eine tiefgreifende Änderung der normalen Färbeverfahren,
lediglich durch den Zusatz der obengenannten Hilfsmittel, das Laufverhalten der Warenstränge so beeinflußt
werden ka'in, daß eine Verkürzung des Flottenverhältnisses
auf 'Verte von 1 : 3 — 1 : 8 möglich ist, und daß —
obwohl in der Praxis bisher negative Erfahrungen gesammelt wurden — egale und farbstarke Färbungen
erhalten werden.
Die Durchführung des beanspruchten Verfahrens weicht nicht von den bekannten Färbeverfahren auf
herkömmlichen Haspelkufen ab, ist jedoch durch die einschneidende Verkürzung des Flottenverhälinisses
auf Werte von 1 :3 bis 1 :8, vorzugsweise 1 :5 bis 1 :8,
und den Zusatz der obengenannten Hilfsmittel in
ίο Mengen von 2—8 g/l zu den Färbeflotten gekennzeichnet
Die einzusetzenden Weichmacher werden auf aas angewendete Flottenverhältnis (also 1:3 bis 1 :8)
bezogen. Zeit- und Temperaturparameter werden verfahrensgemäß nicht geändert.
Überraschenderweise spielt beim Färben mit Reaktivfarbstoffen entsprechend dem neuen Verfahren die
Färbetemperatur, welche noch beim Färben auf dem Jigger einen großen Einfluß auf die Farbausbeute hat,
keine so große Rolle mehr. Färbungen, welche bei gleicher Färbezeit einmal bei erhöhter Temperatur
(60°C) und einmal bei 400C durchgeführt werden, weisen nicht die starken Farbtiefenunterschiede auf, wie
das bei gleichen Färbungen auf dem Jigger der Fall ist.
Bei der Durchführung des neuen Kurzflottenfärbe-Verfahrens ist es günstig, die Flotte zunächst zum
Vornetzen der Ware, zum Lösen von Farbstoff und zum Lösen von Hilfsmitteln und Chemikalien aufzuteilen und
diese Flottenanteile erst in der Haspelkufe wieder zur Gesamtfärbeflotte, welche dann alle ihre Bestandteile
und Zusätze enthält, zum Färben zu vereinigen.
Es hat sich als günstig herausgestellt, wenn für das
erfindungsgemäße Verfahren flach gebaute Haspelkufen eingesetzt werden und wenn nach Möglichkeit
Stränge mit gleicher Länge in einer Färbepartie gefärbt werden.
Ein weiterer Vorteil des hierin beschriebenen Kurzflottenfärbeverfahrens ist die deutlich verringerte
Abwasserbelastung durch die Färbebadzusälze, welche im allgemeinen nach g/l berechnet sind und daher bei
herabgesetztem Flottenverhältnis in deutlich reduzierter Quantität anfallen. Mit den verringerten Einsatzmengen
ist auch eine Kostenersparnis verbunden.
Als Farbstoffe für das vorliegende Verfahren kommen vorzugsweise die im Colour Incex. 3. Ausgabe
(1971) als Direct Dyes bezeichneten Substantiven Farbstoffe, ferner Leukoküpenesterfarbstoffe, im Colour
Index als Solubilised Vat Dyes bezeichnet, und Kombinationen von Azoic Coupling Components und
Azoic Diazo Components, auch als Entwicklungsfarbstoffe bekannt, in Betracht. Auch Küpenfarbstoffe und
Schwefelfarbstoffe sind geeignet, soweit sie für die Haspelkufenfärberei eingesetzt werden können.
Als Reaktivfarbstoffe kommen für das vorliegende Verfahren die unter diesem Begriff bekannten organisehen
Farbstoffe zum Einsatz. Es handelt sich hierbei vorwiegend um solche Farbstoffe, die mindestens eine
mit Polyhydroxylfasern reaktionsfähige Gruppe, eine Vorstufe hierfür oder einen mit der Polyhydroxylfaser
reaktionsfähigen Substituenten enthalten. Als Grundkörper derartiger organischer Farbstoffe eignen sich
besonders solche aus der Reihe der Azo-, Anthrachinon- und Phthalocyaninfarbstoffe, wobei die Azo- und
PMhalocyanin-Farbstoffe sowohl metallfrei als auch metallhaltig sein können. Als reaktionsfähige Gruppen
b5 und Vorstufen, die im alkalischen Medium solche
reaktionsfähige Gruppen bilden, seien beispielsweise Epoxygruppen, die Äthylenimidgruppe, die Vinylgruppierung
im Vinylsulfon- oder im Acrylsäurerest, ferner
, die ,iJ-Sulfatoäthylsulfongruppe oder die ,i-Chloräthylsulfongruppe
genannt. Außerdem kommen für diese • Verfahren Derivate der Tetrafluorcyclobutyl-Reihe,
ζ. B. der Tetrafluorcyclobutylacrylsäurc in Frage. Als reaktionsfähige Mibstituenten in Reaktivfarbstoffen
kommen solche Betracht, die leicht abspaltbar sind und einen elektmphilen Rest hinterlassen. Als Beispiele
derartiger Substituenten seien genannt Halogenatome an folgenden Ringsystemen: Chinoxalin. Triazin. Pyrimidin.
Phthalazin und Pyridazon. Es können auch Farbstoffe mit mehreren Reaktivgruppen unterschiedlicher
Art verwendet werden.
Als sonstige Zusätze zu den Färbeflotten kommen die für das Färben bekannten Hilfsmittel und Chemikalien
in Betracht, z. B. die rixieralkalien Natronlauge. Soda,
Trinatriumphosphat u. a. Netzmittel sind verfahrensgemäß im allgemeinen nicht erforderlich, da gute
Benetzbarkeit der Ware für die Durchführung des Verfahrens vorausgesetzt wird. In den Fällen, in denen
die Ware nach der Vorbehandlung vor dem Färben zwischengetrocknet worden ist. können sie sich jedoch
für die rasche Wiederbenetzung als günstig erweisen.
Färbt man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, also bei Flottenverhältnissen von 1 :3 bis 1:8. dann
ergibt sich als weiterer Vorteil, daß z. B. die Verkürzung des Flottenverhältnisses nicht dadurch erreicht wird,
daß man bei normaler, also in unveränderter Beschikkung der Haspelkufe mit Ware weniger Flotte
verwendet, sondern dadurch, daß man bei gleicher Flottenmenge die Haspelkufe mit einer größeren
Warenmenge beladen kann.
Man färbt also während eines Farbezyklus eine größere Menge an Textilmaterial.
Dabei wird einfach eine größere Anzahl von Strängen mit normaler Länge gefärbt und es ist für den Fachmann
überraschend, daß entgegen seinen Erwartungen keine Verschlingungen bzw. Verknotungen der Stränge
auftreten.
Bei einer Verbesserung der Haspelkufe durch Anbringen perforierter Trennbleche zwischen den
einzelnen Strängen ist es mit dem neuen Verfahren sogar möglich, in noch kürzeren Flottenverhältnissen.
/.. B. ! : 4 bis 1 : 3. zu färben.
Wie auf Haspelkufen läßt sich das beanspruchte Verfahren auch auf allen Anlagen durchführen, bei
denen die Ware in Strangform transponiert wird. z. B.
Jetfärbeanlagen.
Das neue Verfahren ist für alle cellulosehaltiger Fasern geeignet, so auch für deren Mischgespinste mi
Synthesefasern.
Das folgende Beispiel soll das Verfahren ir verschiedenen Ausführungsformen demonstrieren, e:
jedoch in keiner Weise auf bestimmte Ausführungsfor men einengen, da hierfür oft betriebliche, maschinelle
Voraussetzungen den Ausschlag geben.
80 kg eines Baumwoll-Trikots sollen auf einei
Haspelkufe im Flottenverhältnis t : 6 gefärbt werden.
Dazu bestellt man eine Flotte mit 480 I Wasser vor 60c C. beschickt diese mit
8 g/l einer 15gewichtsprozenligen, wäßrigen Hilfs
mitteleinstellung aus
9 Gew.-°/o Dinatriumsalz der N-Octadecyl-^-sulfo
succinamidsäure,
5 Gew.-% Natriumsalz des Schwefelsäurehalbesters von Glycerin-1,3-bis-(2-äthyl-hexyl)-äthei
sowie
1 Gew.-% Polyäthylenglykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 6000
und läßt das Textilgut zur gleichmäßigen Verteilung de<
Hilfsmittels 5 Minuten in der angesetzten Flotte vorlaufen.
Dann werden diesem blinden Färbebad bei laufender Haspel noch
1.6 kg ( = 2% vom Warcngewicht) des Farbstoffes Direct Black 51 mit der C.l.-Nr. 27 720.
gelöst in 10 1 kochendem Wasser, zugesetzt. Nunmehr treibt man die Flotte zum Sieden und setzt sodann
8 kg(= 10% vom Warengewicht) Glaubersatz kalz
Danach wird die Zufuhr von Heizdampf abgestelli und die Ware unter diesen Bedingungen weitere 3C
Minuten im erkaltenden Bad gefärbt.
Nach abschließenden Klarspülen des so behandelten Textiiguts mit Wasser erhält man eine egale Graufärbung.
Dabei sind keine Schwierigkeiten aufgetreten welche auf schlechtes Laufverhalten des Trikots
zurückzuführen wären und als eine Folge des kurzen Flottenverhältnisses von 1 :6 angesehen werden müßten.
Claims (2)
1. Weitere Entwicklung des Verfahrens zum Färben von Maschenwaren und Geweben aus
Cellulosefasern in Strangform auf der Haspelkufe
nach der Ausziehmethode in kurzem Flottenverhältnis in Gegenwart von mindestens einem Hilfsmittel,
mit einer wäßrigen Flotte, enthaltend für den Fasertyp geeignete Farbstoffe oder Farbstoffvorprodukte
und gegebenenfalls Fixierchemikalien, wobei man bei einem Flottenverhältnis von 1 :3 bis
1 :8 (vom Gewicht der trockenen Ware) färbt und man als Hilfsmittel 2-8 g/l von Gemischen aus den
Komponenten A) und B) verwendet, deren Komponenten B) aus N-Alkyl-Ä-sulfosuccinamidsäuren
bzw. deren Salzen gemäß der allgemeinen Formel I
CH2-CONH-R
CH-SOf Xs
COO" X5
CH-SOf Xs
COO" X5
20
(I)
bestehen, worin R eine verzweigte oder unverzweigte Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 10 bis 30
C-Atomen oder eine Gruppe der Formel R' - NH -(CH2Jn-, η eine ganze Zahl von 2 bis 4, X
ein Natrium-, Kalium- oder Ammoniumion bedeutet und R' die gleiche Bedeutung wie R hat, nach
Patent 27 41266, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Komponenten A) Glycerinätherderivate gemäß der allgemeinen Formel M
CH2-OR1
CH2-O-(CH2CH2O)^-Z (H)
CH2-OR2
CH2-OR2
40
einsetzt, worin R1 und R2 gleiche oder verschiedene,
verzweigte oder unverzweigte Q — Cg-Alkylgruppen,
Y Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 4 und Z eine Gruppe der Formel —(CH2)m-COOMe,
-SO3Me2 oder PO3Me3, m I, 2 oder 3 und Me ein
Alkalimetall-, Ammonium- oder Trialkylammoniumion bedeutet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hilfsmittel die Gemische aus
N-Alkyl-Ä-sulfo-succin-amidsäuren bzw. deren Salze
der Formel I und Glycerinäther-Derivaten der Formel Il in Mischung mit mindestens einer der
folgenden Verbindungen verwendet:
a) Polyäthylenglykole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht zwischen 400 und 800,
b) Polyäthylenglykole gemäß der allgemeinen Formel III
HO(CH2CH2O)pH (III) b0
worin ρ eine ganze Zahl von 100 bis 400 bedeutet,
c) 80— lOOgewichtsprozentige Einstellung aus dem Monostearinsäure-1,4-butandiolester, ver- bi
äthert mit 7 Mol Äthylenoxid,
d) 20-50gewichtsprozentige Einstellungen des Kondensationsproduktes aus Stearinsäure und
mit 5 Mol Äthylenoxid oxäthyliertem Ammoniak,
e) 40—50gewichtsprozentige Gemische aus sulfoniertem
ölsäurebutylamid und ölsäuresulfonat im Gewichtsverhältnis 2 :1 bis 1 :1,
f) sulfonierte und oxäthylierte Fettsäurekondensationsprodukte mit einem Anteil von 3 — 60
Gewichtsprozent an nicht umgesetzter oder nur sulfonierter Fettsäure,
g) Äthylenoxid-Propylenoxid-Blockpolymere,
welche beidseitig alkyliert sein können, wobei beidseitig ein Ci- bis C7-Alkylrest oder Cs- bis Cie-Alkylrest, oder an einem Ende ein Ci bis C7-Alkylrest und am anderen Ende ein Cs-C18-Alkylrest gegeben sein kann, und
welche beidseitig alkyliert sein können, wobei beidseitig ein Ci- bis C7-Alkylrest oder Cs- bis Cie-Alkylrest, oder an einem Ende ein Ci bis C7-Alkylrest und am anderen Ende ein Cs-C18-Alkylrest gegeben sein kann, und
h) nichtionische Äthylenoxid-Addukte.
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CA291,816A CA1097855A (en) | 1976-11-27 | 1977-11-25 | Short liquor dyeing process for piece goods, made from cellulose fibers, in rope form |
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