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Solar-Brauchwasserheizung
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Die Erfindung betrifft eine Solar-Brauchwasserheizung mit einem aus
Kollektor, Sammler, Ausdehnungsgefäß, Umwälzpumpe, verbindenden Rohrleitungen und
dgl. gebildeten, mit Meß- und Regelorganen ausgestatteten Solarkreislauf, ferner
mit einer einen Kompressor, einen Kondensator, einen Verdampfer und dgl. aufweisenden
Wärmepumpe, sowie mit einem eine konventionelle Wärmequelle aufweisenden, mit einem
Heizkessel, einem Speicher, einer Umwälzpumpe und dgl. ausgestatteten Heizungskreislauf
für Brauchwasser.
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Bei bekannten Brauchwasserheizungen der genannten Art treten Schwierigkeiten
insbesondere dadurch auf, daß die Wärmepumpe bei sommerlichen Verhältnissen zwangsläufig
selbst dann arbeiten muß, wenn die vom Solarkollektor aufgenommene Wärmeenergie
vollständig ausreichen würde, um das Brauchwasser direkt aufzuheizen. Hierdurch
wird nicht nur unnötig Energie vergeudet, es besteht darüberhinaus auch die Gefahr,
daß die hohe, vom Solarkollektor aufgenommene Wärmeenergie den Verdampfer der Wärmepumpe
überhitzt und somit einen zu hohen Druckanstieg in der Wärmepumpe hervorruft. Als
weiterer Nachteil hat sich bei den bekannten Solar-Brauchwasserheizungen gezeigt,
daß bei hoher Wärmeeinstrahlung im Solarkollektor der Siedepunkt seines Wärmeträgers
überschritten wird. Hierdurch entstehen im Wärmeträger Dampfblasen, welche zu Kavitationserscheinungen
und damit zu erhöhtem Verschleiß der Umwälzpumpe führen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bei den bekannten Solar-Brauchwasserheizungen
unter hochsommerlichen Einstrahlungsverhältnissen und dadurch hervorgerufener hoher
Energie-Aufnahme
auftretenden Nachteile zu beseitigen und Kavitationserscheinungen
der Umwälzpumpe im Solarkreislauf eben sowie eine Überlastung der Wärmepumpe durch
Überhitzung auf eillfa(lle Weise sicher zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Solarkreislauf
mit dem Wärmepumpenkreislauf über einLltl Dreifach-Wärmetauscher mit drei Strängen
verbunden ist, in dom als dritter Strang ein durch ein Magnetventil schaltbarer
Rohrstrang des mit der konventionellen Wärmequelle betriebenen, das Brauchwasser
direkt oder indirekt beheizenden Heizungskreislaufs geführt ist.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäß in der Solar-Brauchwasserheizung angeordneten
Dreifach-Wärmetauschers, dessen einer Rohrstrang durch ein Magnetventil schaltbar
ist, ist es bei hoher Energieaufnahme des Solarabsorbers und entsprechend starker
Erwärmung von dessen Wärmeträger möglich, d-ie Wärmepumpe abzuschalten und die Wärmeenergie
des Solarabsorbers direkt auf den Hei zungskreislauf für das Brauchwasser zu übertragen.
Auf diese Weise gelingt es auch, bei entsprechend starker Sonnenejii strahlung die
normalerweise von der Wärmepumpe verbrauchte Energie einzusparen1 die Laufdauer
der Wärmepumpe einzuschränken und somit sowohl deren als auch die Lebensdauer der
gesamten Anlage beträchtlich zu erhöhen.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Solar-Brauchwasserheizung
nach der Erfindung ist vorgesehen, daß der Dreifach Wärmetauscher als Koaxial-Wärmetauscher
mit drei ineinander geschachtelten Rohren ausgeführt ist, in deren innersteii vorzugsweise
das Kältemittel der Wärmepumpe zirkuliert, während das mittlere den Wärmeträger
des Soiarkrei-slatifs und das äußere vorzugsweise das Brauchwasser bzw. einen dieses
aufheizenden Wärmeträger führt.
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Mit Hilfe des als erfindungsgemäß als Koaxialwärmetauscher mit drei
ineinandergeschachtelten Rohren ausgeführten Dreifach-Wärmetauschers findet zwischen
dem Wärmeträger des Solarkreislaufs und dem Heizungskreislauf sowohl bei eingeschalteter
als auch bei abgeschalteter Wärmepumpe ein intensiver Wärmeaustausch statt.
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Als besonders vorteilhaft hat sich eine Ausführung erwiesen, bei der
der Dreifach-Wärmetauscher als ein von einem Kessel umgebener Koaxial-Wärmetauscher
aus zwei glatten oder berippten Rohren besteht, von denen das innere vorzugsweise
das Kältemittel der Wärmepumpe und das äußere den Wärmeträger des Solarkreislaufs
führt, während in dem gegebenenfalls mit bekannten Einrichtungen zur Erhöhung der
Strömungsgeschwindigkeit versehenen Kessel vorzugsweise das Brauchwasser bzw. der
dieses beheizende Wärmeträger zirkuliert.
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Der erfindungsgemäß mit einem die beiden Rohre des Koaxial-Wärmetauschers
umgebenden Kessel versehene Dreifach-Wärmetauscher gestattet einen besonders günstigen,
raumsparenden und kompakten Aufbau der Anlage.
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Weitere, in den Ansprüchen gekennzeichnete vorteilhafte Merkmale der
Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles einer Solar-Brauchwasserheizung erläutert. Es
zeigen: Fig. 1 das Schaltschema einer Solar-Brauchwasserheizung mit einem Dreifach-Wärmetauscher
und einem durch einen konventionellen Heizkessel betreibbaren Heizungskreislauf
als erstes Ausführungsbeispiel, Fig. 2 den rechten Abschnitt des Schaltschemas nach
Fig. 1 mit einem weiteren Wärmetauscher für den Wärmeaustausch mit dem Heizungskreislauf
einer mit demselben Heizkessel betriebenen konventionellen Zentralheizung, als zweites
Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 einen von einem Kessel umgebenen Dreifach-Wärmetauscher,
teilweise im Schnitt und Fig. 4 ein Rohrelement des Solarkreislaufs mit einem eingelegten
elastischen Körper in Form eines an seinen Enden verschlossenen Kunststoffschlauches,
im Schnitt.
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Ein im linken Abschnitt der in der Fig. 1 als Schaltschema dargestellten
Solar-Brauchwasserheizung befindlicher Solarkreislauf weist unter anderem einen
Kollektor 1, einen Sammler 2 sowie verbindende Rohrleitungen 3 mit einer Umwälzpumpe
4 und ferner einen Dreifach-Wärmetauscher 5 und ein N2-Ausdehnungsgefäß 16 auf.
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Der im Schaltschema nach Fig. 1 im wesentlichen rechts vom Solarkreislauf
gelegene Heizungskreislauf ist dagegen mit einem Heizkessel 6, einem Speicherbehälter
7 für Brauchwasser, einer Speicherladepumpe 8 sowie einem diese Elemente verbindenden
Rohrsystem 9 ausgestattet, in welchem by-pass-Magnetventile 10 und 11 angeordnet
sind.
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Ein zwischen dem Solarkreislauf und dem Heizungskreislauf gelegener
Wärmepumpenkreislauf weist einen Kälteverdichter 12, einen als Kondensator dienenden
Zweifach-Wärmetauscher 13 und eine Drosseleinrichtung 14 sowie einen Verdampfer
auf. Der Verdampfer der aus diesen Elementen gebildeten Wärmepumpe ist hierbei Bestandteil
des Dreifach-Wärmetauschers 5, während der als Kondensator 13 dienende Zweifach-Wärmetauscher
in der Lage ist, seine Kondensationswärme an den Heizungskreislauf abzugeben. Die
Drosseleinrichtung 14 kann in bekannter Weise entweder als Expansionsventil oder
als Kapillarrohr ausgebildet sein.
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Bei dem in dem Schaltschema nach Fig. 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
ist in den Heizwasserrücklauf des Heizkreislaufes einer zusätzlich vom Heizkessel
6 betriebenen konventionellen Zentralheizung ein zusätzlicher Wärmetauscher 15 eingebaut,
welcher die Aufgabe hat, die Heizwirkung des
Heizkessels 6 zu unterstützen.
In diesem Falle ist in der die Speicherladepumpe 8 mit dem Heizkessel 6 verbindenden
Rohrleitung vor dem Wärmetauscher 15 ein Magnetventil 21 eingebaut, welches derart
geschaltet ist, daß es gegenläufig zu dem Magnetventil 10 öffnet oder schließt.
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Der beschriebene Solarkreislauf arbeitet in bekannter Weise als Zwangskonvektionssystem,
in welchem die Umwälzpumpe 4 den Wärmeträger durch den Flachkollektor 1 fördert.
Als Wärmeträger des Solarkreislaufes kommt vorzugsweise Wasser in Frage, welches
sich durch die Sonneneinstrahlung im Flachkollektor erwärmt. Das erwärmte Wasser
gelangt über den Sammler 2 und die Rohrleitung 3 in den Dreifach-Wärmetauscher 5,
wo es - je nach Schaltung des Wärmepumpenkreislaufes und des Heizungskreislaufes
- seine Wärme entweder an den Wärmepumpenkreislauf oder -bei genügend hoher Sonneneinstrahlung
- direkt an den Heizungskreislauf abgibt. Dieser heizt seinerseits das Brauchwasser
im Speicherbehälter entweder direkt oder über einen zwischengeschalteten weiteren
Wärmetauscher indirekt auf.
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Die im Heizungskreislauf angeordnete Umwälzpumpe 8 fördert -je nach
Stellung des by-pass-Ventils 10 das in diesem Kreislauf als Wärmeträger dienende
Wasser entweder durch den innerhalb des Heizkessels 6 geführten oder durch den mit
dem by-pass-Ventil 10 ausgestatteten Rohrstrang in die Verbindungsleitung 9, durch
welche es in den den Kondensator der Wärmepumpe bildenden Zweifach-Wärmetauscher
13 gelangt. Hier nimmt es bei eingeschalteter Wärmepumpe deren Kondensationswärme
auf.
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Sofern die Sonneneinstrahlung am Kollektor 1 ausreicht, um den Heizungskreislauf
direkt zu beheizen, wird die Wärmepumpe ausgeschaltet und das Magnetventil 11 geöffnet.
Das im Heizungskreislauf zirkulierende Wasser wird nunmehr im Dreifach-Wärmetauscher
5
durch direkte Wärmeübertragung mit dem Wärmeträger des Solarkreislaufs erwärmt.
Als zusätzliches Schaltelement kann im Heizungskreislauf ein weiteres Magnetventil
eingeschaltet werden, durch welches der den Zweifach-Wärmetauscher 13 mit dem Heizungskreislauf
verbindende Rohrstrang absperrbar ist.
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Das in der vorstehend beschriebenen Weise im Dreifach-Wärmetauscher
5 direkt oder im Zweifach-Wärmetauscher 13 durch die Wärmepumpe erwärmte Wasser
des Heizungskreislaufes strömt weiter in den Speicherbehälter 7, wo es entweder
direkt als Brauchwasser abgezapft werden kann oder seine Wärmeenergie über einen
weiteren Wärmetauscher an das Brauchwasser abgibt. Sofern der Heizungskreislauf
das Brauchwasser direkt beheizt, wird dieses wegen der Temperaturschichtung in bekannter
Weise oben im Speicherbehälter 7 eingespeist, während die Speicherladepumpe 8 das
Wasser unten an der kältesten Stelle im Speicherbehälter absaugt.
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Arbeiten wegen fehlender Sonneneinstrahlung oder zu tiefer Aussentemperatur
weder der Solarkreislauf noch die Wärmepumpe, so wird das Brauchwasser bei geschlossenen
Magnetventilen 10 und 11 zur Erwärmung direkt über den konventionellen Heizkessel
6 sowie den Zweifach-Wärmetauscher 13 geleitet. Wegen der stillgesetzten Wärmepumpe
kann es hierin jedoch keine Wärme abgeben, so daß es ohne Wärmeverluste in den Speicherbehälter
7 gelangt.
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Wird, wie bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 zum Erwärmen
des Brauchwassers eine konventionelle Gebäudeheizung, wie beispielsweise eine Zentralheizung,
vorgesehen, so ist der zusätzliche Wärmetauscher 15 erforderlich. Der Wärmetauscher
15 gibt bei Überschußwärme im EIeizungskreislauf des Brauchwassers und geschlossenen
Magnetventil 10 sowie geöffnetem Magnetventil 21 diese Überschußwärme an das in
der konventionellen
Zentralheizung zirkulierende Heizwasser ab,
sofern das Wasser der Zentralheizungsanlage bei eingeschalteter (nicht dargestellter)
Umwälzpumpe zirkuliert. Ist dies nicht der Fall, so wird auch keine Überschußwärme
mehr abgegeben und der gesamte Heizungskreislauf, wie später beschrieben, stillgelegt.
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Der als Kernstück der beschriebenen Solar-Brauchwasserheizung angesehene
Dreifach-Wärmetauscher 5 kann als Dreifach-Koaxial wärmetauscher mit drei zueinander
koaxialen Rohren ausgeführt sein. Diese drei koaxialen Rohre führen vorzugsweise
im Zentrum verdampfendes Kältemittel, dann den Wärmeträger des Solarkreislaufs und
vorzugsweise außen den Wärmeträger des Heizungskreislaufs. Dabei können die Rohre
sowohl gerade als auch gewendelt und in bekannter Weise durch Einlagen gegeneinander
abgestützt sein. Die Zuführung erfolgt an den Enden zweckmäßig für das innere Rohr
axial, für die äußeren Rohre dagegen radial, wobei ein bekannter Axialabschluß (Boden)
vorgesehen ist. Die im Zentrum und im äußeren Rohr strömenden Wärmeträger können
auch bei Bedarf vertauscht werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Dreifach-Wärmetauscher
jedoch auch als ei Kessel entsprechend Fig. 3 ausgeführt, welcher im Innern Rohre
für das Kältemittel der Wärmepumpe und den Wärmeträger des Solarkreislaufs aufweist.
Diese sind als spiralig gewundenes Koaxialrohr ausgebildet, welches vorzugsweise
im Zentrum das Kältemittel und im äußeren Rohr den Wärmeträger für den Solarkreislauf
führt. In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist dieser Koaxialwärmetauscher am
Deckel des Kessels aufgehängt, der zweckmäßigerweise mit diesen durch einen lösbaren
Deckelflansch verbunden ist. Im Innern des Kessels ist ein die Strömungsgeschwindigkeit
des Wassers erhöhender Verdrängertopf angeordnet, welcher innerhalb der Spirale
durch entlang seinen Mantellinien verlaufende, senkrechte Führungsleisten zentriert
ist.
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Um die im Betrieb des Solarkreislaufs bei extremen Temperaturbedingungen
auftretenden Probleme, nämlich das Einfrieren oder Verdampfen des Wärmeträgers zu
beherrschen, dient als Wärmeträger ein solcher mit vorzugsweise unterhalb von -200C
liegender Gefriertemperatur. Hierfür kann beispielsweise eine Alkohol-oder Glykolwassermischung
vorgesehen sein.
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Für den Fall aber, daß als Wärmeträger im Solarkreislauf Wasser verwendet
werden soll, sind, wie in Fig. 4 dargestellt, in allen einfriergefährdeten Teilen
des Solarkreislaufs elastische Körper eingelegt, deren Formänderungsvermögen die
Volumenszunahme des gefrierenden Wassers ausgleicht und somit auch bei Frost den
gefahrlosen Betrieb des Solarkreislaufes mit Wasser ermöglicht.
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Als elastische Körper dienen an den Enden verschlossene Kunststoffrohre
von genügend großer Elastizität. Diese sind entweder in die Elemente des Solarkreislaufes
eingelegt oder, entsprechend dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit der Rohrwand
fest verbunden. Sinkt bei einem derart ausgestatteten Solarkreislauf die Temperatur
des als Wärmeträger dienenden Wassers bis unter den Gefrierpunkt ab, so wird die
dadurch hervorgerufene Volumenszunahme aufgrund der Elastizität des Kunststoffrohres
neutralisiert.
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Eine bekannte Beschichtung des Flachkollektors mit einer im IR-Bereich
bei der Strahlungstemperatur des Absorbers reflektierenden Schicht wird ein verbesserter
Wirkungsgrad des Kollektors erreicht und dessen vorzeitige Auskühlung vermieden.
In der beschriebenen Anordnung können grundsätzlich auch Kollektoren anderer Bauarten
(z.B. Vakuumkollektoren, fokussierende Kollektoren und dgl.) zur Anwendung kommen.
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Um der insbesondere im Sommer bei starker Sonneneinstrahlung und nur
geringer Wärmeabgabe auftretenden Gefahr der Verdampfung des Wärmeträgers im Solarkreislauf
zu begegnen ist der beschriebene
Solarkreislauf auf einen Überdruck
ausgelegt, welcher der höchsten Phasenänderungstemperatur im Absorber plus der geodätischen
Höhe zu dessen tiefsten Punkt entspricht. Das N2-Ausdehnungsgefäß 16, welches ohnehin
zur Aufnahme der temperaturbedingten Ausdehnung der Wasservolumina erforderlich
ist, ist ebenfalls auf diesen Druck ausgelegt. Dieser Druck kann im System dann
mittels über einen Leitungsanschluß 20 zugeführten Frischwassers nach einem Manometer
19 eingestellt werden. Auf diese Weise wird eine Phasenänderung (Verdampfung) des
Wärmeträgers im Absorber mit Sicherheit vermieden, solange die einzustellenden Drücke
entsprechend der maximalen Absorbertemperatur nach der nachfolgenden Tabelle eingestellt
sind.
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Temperatur (OC) 100 110 120 130 140 150 Druck (bar) 1,019 1,438 1,988
2,711 3,621 4,766 Durch die dem Solarkreislauf und dem Heizungskreislauf zwischengeschaltete
Wärmepumpe wird vermieden, daß bei niedrigen Außentemperaturen eine Auskühlung des
Heizungskreislaufes und damit des Brauchwassers dadurch erfolgt, daß sich deren
normaler Kreislauf infolge der Schwerkraftwirkung umkehren könnte und der von außen
gekühlte Wärmeträger des Absorbers nach innen strömt. Um die in diesem Falle von
der Wärmepumpe ausgeübte Funktion einer "Schaltdiode", welche bei Nichtbetrieb der
Wärmepumpe auch keine Wärme in irgend einer Richtung transportiert, aufrechtzuerhalten,
kann in diesem Falle das Magnetventil 11 geschlossen werden.
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Für den Fall, daß der Solarkreislauf durch genügend starke Sonneneinstrahlung
auf Temperaturen gebracht werden kann, die ausreichen, den Heizungskreislauf direkt
zu beheizen, ist es bei dem dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel
möglich, die Wärmepumpe abzuschalten. Da dies in unseren
Breiten
über lange Zeit im Sommer der Fall ist, wird hierdurch ein äußerst rationeller Betrieb
der Anlage gewährleistet. Bei ausgeschalteter Wärmepumpe und bei geöffnetem Magnetventil
11 findet in dem Dreifach-Wärmetauscher 5 ein direkter Wärmeübergang zwischen dem
Solarkreislauf und dem Heizungskreislauf statt.
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Infolge der besonderen Ausbildung des beschriebenen Systems ist es
möglich, den Speicherbehälter 7 besonders klein auszulegen, da er nur für den Nachtbetrieb
genügend Wärme speichern muß und nicht für längere Zeit z.B. mehrere Tage. Die Wärmepumpe
dieses Systems ist nämlich über lange Zeiten des Tages - praktisch von Sonnenaufgang
bis Sonnenuntergang, häufig auch noch länger - in der Lage, die benötigte Wärme
in ausreichender Menge zu li.efern. Geht die Wärmeentnahme jedoch über die vom Solarkreislauf
gelieferte und im Speicherbehälter 7 gespeicherte Wärmemenge hinaus, so springt
die konventionelle Heizungsanlage mit dem Heizkessel 6 ein, wodurch eine Wärmeabgabe
an das Brauchwasser jederzeit gesichert ist. Auf diese Weise ist es möglich, bei
Umbauten sogar vorhandene, relativ kleine Speicherbehälter zu verwenden.
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Die Regelung des vorstehend beschriebenen Systems wird unter anderem
durch einen Speicherthermostaten 17 sowie einen Sicherheitsthermostaten 18 ermöglicht.
Dabei besitzt der Speicher thermostat 17 drei durch die Speichertemperatur betätigte
Schaltkontakte, deren oberster beim Unterschreiten der eingestellten Temperatur
die Speicherladepumpe 8 und die Umwälzpumpe 4 des Solarkreislaufes einschaltet und
die Magnetventile 10 und 11 öffnet. Bei einem durch eine Zentralheizung gemäß der
Fig. 2 unterstützten Heizungskreislauf schließt das Magnetventil 10, so daß die
Überschußwärme der Solar-Brauchwasserheizung über den Wärmetauscher 15 an den Wärmeträger
der Zentralheizung übertragen werden kann.
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Der mittlere Kontakt des Speicherthermostaten 17 schaltet beim Unterschreiten
der entsprechenden Temperatur, wobei das Magnetventil 11 geschlossen wird und die
Wärmepumpe eingeschaltet wird. Schließlich schaltet der unterste Kontakt beim Unterschreiten
des tiefsten Temperaturpunktes die Wärmequelle bzw. den Brenner des Heizkessels
6 ein und schließt das Magnetventil 10, so daß nun die gesamte Menge des im Heizungskreislauf
umgewälzten Wärmeträgers durch den Heizkessel 6 strömt und dort zusätzlich erwärmt
wird.
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Ein dem Sammler 2 des Solarkreislaufs zugeordneter Sicherheitsthermostat
18 schaltet bei extremen Außentemperaturen die Wärmepumpe aus, so daß dann entweder
beim Überschreiten der oberen Temperaturgrenze der Solarkreislauf oder beim Unterschreiten
der unteren Temperaturgrenze der Heizkessel 6 alleine den Heizungskreislauf mit
Energie versorgt. Als Schaltpunkte für den Sicherheitsthermostaten 18 können beispielsweise
Temperaturen von t40C (Gefrierpunkt des Wassers) und ca. +600C gewählt werden, so
daß beim Überschreiten dieser Temperatur die Wärmepumpe ausgeschaltet wird und somit
der Kompressor 12 vor Bqschädigungen durch Betrieb bei zu hohen Verdampfertemperaturen
geschützt wird.
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Beim Anstieg der Temperaturen im Speicherbehälter 7 läuft der für
den Thermostat 17 geschilderte Vorgang in umgekehrter Reihenfolge ab. Das gleiche
gilt sinngemäß auch fiir den Thermostaten 18, nur daß in beiden Fällen die Schalttemperaturen
um eine bestimmte Differenz (z.B. 5 K) nach oben bzw. nach unten verschoben sind.
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Das wesentliche Merkmal der beschriebenen Anordnung besteht darin,
einen sicheren und einfachen Ganzjahresbetrieb einer mit einer Wärmepumpe ausgestatteten
Solar-Brauphwasserheizung
zu ermöglichen, die bei mitteleuropäischen
Klimaverhältnissen im allgemeinen einer konventionellen Zusatzheizung bedarf. Bei
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel kann die mit der Wärmepumpe ausgestattete
Solar-Brauchwasserheizung je nach Dimensionierung die Brauchwasserheizung und auch
die Beheizung von Gebäuden bis zur Außentemperatur um OOC übernehmen. Bei tieferen
Außentemperaturen oder fehlender Sonneneinstrahlung über nimmt die bivalente konventionelle
Zentralheizungsanlage zum Teil oder ganz diese Aufgabe. Die beschriebene Anlage
kann auch bei hochsommerlichen Verhältnissen ohne Inanspruchnahme der Wärmepumpe
betrieben werden. Dagegen ist auch bei winterlichen Verhältnissen- eine Beschädigung
durch Einfrieren nicht zu befürchten. Die beschriebene Ausbildung und Regelung der
Anlage setzt diese in die Lage, automatisch in Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen
(Sonneneinstrahlung, Umgebungstemperatur usw.) jederzeit funktionsgerecht zu arbeiten.
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8 Ansprüche 4 Figuren
L e e r s e i t e