DE2619954A1 - Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen behandlung einer bandoder drahtfoermigen materialbahn - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen behandlung einer bandoder drahtfoermigen materialbahnInfo
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Description
Patentanwalt
Dr. VVcrnrr !-!.-1P-I1Jr
D-ίΠ'Ο LC...1-.;. .:-.'.c\ Lüdenscheid, den 5. Mai 1976 - 6
A 7671
Pf-ton'-.mvalt
Pf-ton'-.mvalt
Dipl.-Cham. Fi i-hjof Schrumpf 26199 54
D-5160 Duron
Anmelderin: Firma Nippon Steel Corporation 6-3, Otemachi 2-chome, Chiyoda-ku
Tokio, Japan
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung einer band- oder drahtförmigen
Materialbahn
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Behandlung einer band- oder drahtförmigen Materialbahn.
In einer Bearbeitungsanlage zur Oberflächenbehandlung, z.B. zum Glühen, zur Diffusionsbehandlung, zur Durchdringungsbehandlung,
zur Galvanisierung einer bandförmigen oder drahtförmigen Materialbahn ist eine kontinuierliche Behandlung der Materialbahn
mit konstanter Dur chiaufgeschwindigkeit auf der Eintrittsseite
und der Austrittsseite der Behandlungsvorrichtung außerordentlich schwierig sicherzustellen, auch unter Anwendung der
Schleifentechnik, die eine Speicherfunktion beim Bundwechsel oder Spulenwechsel ausübt. In einer kontinuierlichen Glüheinrichtung
oder einer Galvanisiereinrichtung für Bandstahl wird
die Materialbahn in Abhängigkeit von dem Bearbeitungsprozeß und der Bearbeitungszeit unter Berücksichtigung der Verfahrenswerte gesteuert. Beim kontinuierlichen Glühen wird die Temperatur
und die Zeit gesteuert. Wenn infolgedessen die Durchlaufgeschwindigkeit der Materialbahn gesteigert wird, nimmt die
Länge der Behandlungsanordnung zu; der Längenbedarf und damit der Raumbedarf und auch der Bedarf an Investitionskosten für die
Anordnung erreicht enorme Ausmaße.
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Fig. 1 zeigt als Beispiel eine herkömmliche Bandglühanlage. Zur Verkürzung der Länge des Ofens 1 sind in vertikalem Abstand
eine große Anzahl von Umlenkrollen 2 angeordnet, über die das Band S geführt ist. Und auch in einem solchen Ofen, wo eine
Verkürzung der Länge beabsichtigt ist, benötigt man eine Länge von 185 m für den Ofenraum, wenn das Band bei einer Durchlaufgeschwindigkeit
von 150 m/min innerhalb des Ofens eine Verweildauer von 5 min haben soll.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens und einer Vorrichtung, die einen außerordentlich geringen Raumbedarf
bei hoher Verweildauer haben. Die Investitionskosten sollen merklich herabgesetzt werden.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Materialbahn an zwei Stellen innerhalb des Behandlungsraumes
um eine quer zur Bahnlängsrichtung verlaufende Achse gefaltet
und gedoppelt in Wickeln behandelt wird, daß auf dem einen Wickel die in den Behandlungsraum eingeführte Bahn und eine von
dem anderen Wickel kommende Bahn gedoppelt aufgewickelt wird und daß die weitere von dem andern Wickel abgewickelte Bahn
aus dem Behandlungsraum herausgeführt wird, wobei das Aufwickeln und Abwickeln in den beiden Wickeln in Abhängigkeit
von der Behandlungszeit jeweils wechselweise erfolgt.
Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß zwei Haspeln zum
Doppeln der Materialbahn durch Falten um eine Achse quer zur Bahnlängsrichtung einerseits eine Wickeltrommel mit Haltevorrichtung
für den Faltabschnitt der Materialbahn und andererseits eine Faltvorrichtung aufwejsai und daß für jede Haspel
eine Antriebsvorrichtung vorgesehen ist, wobei die gefaltete Materialbahn auf einer Haspel aufgewickelt und von der jeweils
anderen Haspel abgewickelt wird.
Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme
auf die anliegenden Zeichnungen erläutert, in denen
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darstellen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer herkömmlichen
Bandbehandlungsvorrichtung,
Fig. 2 schematische Ansichten einer Vorrichtung nach der Erfindung für verschiedene Betriebsbedingungen,
Fig. 8 eine Stirnansicht einer Wickeleinheit im Rahmen der Erfindung,
Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 8,
Fig. 10 einen vergrößerten Teilschnitt der Anordnung nach Fig. 8 und
Fig. 11 eine Gesamtansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung.
Die Fig. 2 bis 7 zeigen in Grundzügen die verschiedenen Schritte des Verfahrens nach der Erfindung. Die einzelnen Abschnitte der
Materiälbahn S sind mit S1, S2, S,, S^ bezeichnet. Die Behandlungsvorrichtung
befindet sich innerhalb einer Bearbeitungskammer 5. Auf der Einlaufseite und auf der Auslaufseite sind
jeweils Führungsrollen 6 und 7 für die Materialbahn angeordnet. Zur Aufnahme der Materialbahn sind Haspeln 11 und 11' vorgeseher
die die Materialbahn gedoppelt und zwar gefaltet um eine Achse quer zur Bahnlängsrichtung aufnehmen. Diese Haspeln ermöglichen
ein Aufwickeln und ein Abwickeln der gedoppelten Materialbahn. Der Antrieb der Haspeln 11 und 11' erfolgt durch Motoren.
Jede Haspel 11 und 11· ist mit einer Falteinheit ausgestattet,
die zur Faltung der Materialbahn auf die Wickeltrommel der jeweils anderen Haspel dient und die im einzelnen in den Fig. 8
und 9 dargestellt ist. Jede Falteinheit 41 umfaßt eine kreuzförmige Anordnung von Tragarmen 43, die um die Achse der Wickel
trommel 21 unabhängig von derselben drehbar ist. Am Ende jedes Tragarms 43 ist parallel zur Achse der Wickeltrommel 11 eine
Tragachse 44 angeordnet, auf der jeweils eine Faltwalze 45a, 45b, 45c bzw. 45d drehbar gelagert ist. Die Falteinheit 41
mit den Tragarmen 43 ist mittels eines Motors jeweils um 90°
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drehbar. Wenn z.B. der Tragarm 43 der Haspel 11 um eine Viertelumdrehung
in Effcilrichtung, also in Gegenuhrzeigerrichtung
bezogen auf Fig. 8 gedreht wird, kommt die Faltwalze 45d in eine Lage koaxial zur Achse der Haspel 11', weil die Länge des
Tragarms 43 entsprechend bemessen ist. Wenn die Faltwalze 45d in eine koaxiale Ausrichtung zur Achse der Wickeltrommel 21 der
Haspel 11 ' gebracht wird, sind die Trommelsegmente 22 und 24
der Wickeltrommel 21' in radialer Richtung gemäß Fig. 8 voneinander
getrennt; diese Trennung der Trommelsegmente erfolgt durch eine Druckmitteleinheit. Jedes Trommelsegment 22 und
besitzt eine Halbzylinderrinne 23 bzw. 25. Die Wiekeltrommel
ist so aufgebaut, daß bei geschlossenen Trommelsegmenten 22 und 24 die beiden Halbzylinderrinnen 23 und 25 einen Hohlzylinder
26 begrenzen, der die Faltwalze 45d aufnimmt.
Wenn die Tragachse 44 der Faltwalze 45d und die Achse der Wickeltrommel der Haspel 11' koaxial zueinander liegen, wird
die Wickeltrommel 21 der Haspel 11' geschlossen, so daß die Faltwalze 45d von dem Hohlzylinder 28 formschlüssig aufgenommen
wird. Die Haspel 11'ist ebenso wie die Haspel 11 mit einer
Falteinheit mit vier Tragarmen 43' ausgestattet, die jeweils am Ende Faltwalzen 45a, 45b, 45c und 45d tragen. Diese Tragarme
43 werden jeweils in der Pfeilrichtung Y nach Fig. 8, also
in Uhrzeigerrichtung gedreht, wobei das Drehzentrum mit der Achse der Wickeltrommel 21 der Haspel 11' zusammenfällt. Ebenso
wie bei der Haspel 11 ist die Länge jedes Tragarms 43' an der
Haspel 11' so bemessen, daß die Achse jeder Faltwalze 45a', 45b', 45c' bzw. 45d' mit der Achse der Wiekeltrommel 21 der
Haspel 11 in Überdeckung gebracht werden kann. Fig. 8 zeigt den Betriebszustand, wo die Faltwalze 45a1 von der Wiekeltrommel
21 der Haspel 11 umschlossen ist. Die Faltwalze 45a befindet sich innerhalb der geöffneten Wiekeltrommel 21 der
Haspel 11·.
Fig. 10 zeigt im Querschnitt Einzelheiten der Haspel 11 und
der zugehörigen Falteinheit 41. Eine Antriebswelle 15 ist drehbar in einem Lager 19 eines Ständers 12 aufgenommen. Der
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Stirnteil 16 der Antriebswelle 15 reicht in eine hohle Kammer 13
an einer Stirnseite des Ständers 12 hinein und ist an die Wickeltrommel 21 angekoppelt, die in der beschriebenen Weise
aus zwei Trommelsegmenten 22 und 24 besteht. Jeweils am Hinterende der Trommelsegmente 22 und 24 befindet sich ein radial
ausgerichtetes Loch 27, durch das ein stabfönaigar Mitnehmer 17
hindurchreicht, der von der Antriebswelle 15 in radialer Richtung absteht. In einem Mittelbereich der Antriebswelle 15 ist
ein Zahnrad 18 aufgekeilt. Das Drehmoment eines an den Ständer 12 angeflanschten Motors 31 wird über Zahnräder 32, 33, 34
auf das Zahnrad 18 übertragen, so daß die Antriebswelle 15 durch den Motor 31 gedreht werden kann. Die Drehung der Antriebswelle
wird sodann durch den Mitnehmer 17 auf die Wickeltrommel 21 übertragen.
An der Antriebswelle 15 sitzt eine Stellplatte 36 zum Öffnen
und Schließen der Trommelsegmente 22 und 24. Die Stellplatte 36 trägt einen Stellkeil 38, dessen Keilflächen in der Zeichnung
nach rückwärts, d.h. nach rechts geneigt sind und sitzt am Ende einer Stellstange 37, die in axialer Richtung innerhalb eines
Durchgangsloches längs der Achse der Antriebswelle 15 verschiebbar ist. Das rückwärtige Ende der Stellstange 37 ist mit einem
Hydraulikzylinder 39 verbunden, so daß die Stellplatte 36 durch den Hydraulikzylinder 39 vor- und zurückbewegt werden kann.
Andererseits befindet sich am Hinterende der Wickeltrommel 21 eine Hohlkammer 28, in die ein Keilprofil 29 hineinragt, dessen
Keilfläche gegen das Vorderende hin geneigt ist. Dement-.sprechend
sind die Keilflächen des Keilprofils 29 der Trommel 21
und des Stellkeils 38 der Stellplatte 36 wechselweise in gleitendem Eingriff. Darüber hinaus ist das eine der Keilprofile 29
oder 38 als Längsnut mit einem Schwalbenschwanzquerschnitt und das andere Keilprofil als in diese Nut passende Keilleiste ausgebildet.
Wenn demzufolge sich die Stellplatte 36 vorwärts- oder zurückbewegt, werden die Trommelsegmente 22 und 24 zusammengezogen
oder auseinandergedrückt. Die Trommel 21 kann auch in drei oder mehr Segmente ausfgeschlitzt sein.
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Die Falteinheit 41 ist auf einer Hohlweile 42 aufgebaut, die
innerhalb der Kammer 13 des Ständers 12 in einem Lager 47 drehbar angeordnet ist. Die Hohlwelle 42 trägt in gleichen
Winkelabständen von 90° vier Tragarme 43 an der Vorderseite.
Von diesen Tragarmen 43 stehen Tragachsen 44 ab, auf denen die genannten Faltwalzen 45 drehbar gelagert sind. Am Hinterende
der Hohlwelle 42 ist ein Zahnrad 46 aufgekeilt. Die Drehung eines Motors 51 wird über Zahnräder 52, 53, 54 auf das Zahnrad
46 der Hohlwelle 42 übertragen. Wenn die Materialbahn S in den Hohlzylinder 26 der Wickeltrommel 21 eingefaltet werden soll,
muß der Tragarm 43 durch den Motor 41 um einen Winkel von 90° gedreht werden.
Fig. 11 zeigt einen Bandspeicher, der eine kurzzeitige Anhaltung der Bandbewegung auf den Haspeln 11 und 11' ermöglicht,
ohne daß gleichzeitig die Einlaufgeschwindigkeit und die Auslaufgeschwindigkeit
aus der gesamten Vorrichtung geändert wird. Ein Wagen 62 des Schleifenspeichers 61 besitzt innerhalb eines
Rahmens 63 zwei drehbar gelagerte Rollen 64 und 65 jeweils am Ober- bzw. Unterende des Rahmens. Die in die Bearbeitungskammer 5 der Vorrichtung einlaufende Materialbahn ist über die
Rolle 64 und die aus der Bearbeitungskammer 5 auslaufende Materialbahn über die Rolle 65 geschlungen. Das Oberende des
Rahmens 63 ist an ein Zugseil 66 angehängt, das auf der Trommel 67 aufgewickelt ist. Die Trommel 67 kann durch einen Motor 68
gedreht werden, so daß dementsprechend der Schlitten 62 in
einer Richtung bewegt werden kann, die die Achsen der Rollen und 65 verbindet, d.h. in Bezug auf Fig. 11 in vertikaler
Richtung. Bei der Aufwärtsbewegung des Schlittens 62 wird die Schleife Li des einlaufenden Bandes vergrößert, die Schleife Lo
des auslaufenden Bandes verkleinert, so daß dadurch eine Bandspeicherung
möglich ist.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der Vorrichtung nach der
Erfindung in Einzelheiten erläutert. Zunächst wird nach Fig. 2
die Materialbahn S durch die Führungsrollen 6 und 7 hindurchgezogen, ohne die Materialbahn auf die Haspeln 11 und 11' auf-
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zuwickeln. Die Materialbahn wird um denjenigen Längenabschnitt
aus der Bearbeitungskammer 5 herausgezogen, der auf die Haspeln
11 und 11' aufgewickelt werden soll. Dann wird nach Fig. 3 die
Materialbahn S um eine Achse quer zur Längsrichtung innerhalb
der learbeitTungskammer 5 gefaltet. Die Faltung wird in de.!4
Haspel 11 · festgehalten, die in Gegenuhrzeigersinn gedreht wird. Dabei wird der Bahnabschnitt S. auf der Austrittsseite zusammen
mit dem einlaufenden Bahnabsehnitt S? gedoppelt auf die Haspel
aufgewickelt. Der Bahnabschnitt S1 wird dabei zurückgezogen.
Schließlich wird der Bahnabschnitt Sp gefaltet und die Faltung
wird in der Haspel 11 gehalten. Fig. 4 zeigt denjenigen Be^-
triebszustand, wo der in ausgezogener. Linie dargestellte Bahn-»
abschnitt S1 und der in gestrichelter Linie dargestellte Bahnabsehnitt
Sp auf der Wickelwelle der Haspel 11' gedoppelt in
voller Länge aufgenommen sind. Obgleich die Bahnabschnitte S1,
Sp, S-z, S/ einstückig zusammenhängen, werden zur Vereinfachung
der Beschreibung diese Bahnabsehnitte S1, Sp, S^, S^ unterschieden.
Das Hinterende des in ausgezogener Linie dargestellten
Bahnabschnitts S. wird gefaltet und auf der Wiekelwelle
äer Haspel 11' gehalten und hängt einstückig mit dem
Vorderende des in gestrichelter Linie dargestellten Bahnabsehnitts
Sp zusammen. Demzufolge liegen die Bahnabschnitte S1
und Sp gedoppelt aufeinander und sind gemeinsam auf die Haspel
11' aufgewickelt,
Nunmehr vfird die Haspel 11' bezogen auf Fig. 4 in Uhrzeigerrichtung
gedreht. Der in ausgezogener Linie dargestellte Bahnabsghnitt
S1 ragt über die Führungsrollen 7 aus der Bearbeitunga
kammer 5 heraus. Der in gestrichelter Linie dargestellte Bahnabschnitt
Sg wird von der Haspel 11 aufgewickelt, die sich in Gegenuhrzeigerrichtixng dreht. Vor dem Aufwickeln des Bahnabsehnitts
Sp wird das Hinterende desselben und das Vorderende
des in strichpiinktierter Linie dargestellten Bahnabschnitts S-*
gefaltet und in gedoppeltem Zustand auf der Haspel 11 festgehalten»
Infolgedessen wird der von der Haspel 11· ablaufende
lahnabsehnitt S1 abgeführt und der zulaufende Bahnabschnitt S-,
sowie der Bahnabschnitt Sp werden gemäß Fig. 5 gedoppelt auf
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der Haspel 11 aufgewickelt. In diesem Betriebszustand werden die Trommelsegmente der Haspel 11' gemäß Fig. 8 gedehnt. Da
der Bahnabschnitt S1 in der v/i ekel trommel der Haspel 11 ' in
gefaltetem Zustand auf der Faltwalze 45a festgehalten ist, kommt die Faltwalze 45a aus der Wickeltrommel 3 und erreicht
nach Drehung der Falteinheit 43 um eine Viertelumdrehung die Stellung der Faltwalze 45b nach Fig. 8. Wenn die Faltwalze 45a
die Stellung der Faltwalze 45b in Fig. 8 erreicht hat, kommt der Bahnabschnitt S1 von der Faltwalze 45a frei und der Bahnabschnitt
S. gelangt in die in Fig. 8 in gestrichelter Linie eingezeichnete Lage.
Wenn der Tragarm 43 um eine Viertelumdrehung gedreht wird, wickelt sich andererseits nach Fig. 8 der Bahnabschnitt S<
um die Faltwalze 45d, die in die Achse der gedehnten Wickelwelle der Haspel 11' verschoben wird. Die Faltwalze 45d erreicht die
Stellung der Faltwalze 45a in Fig. 8, so daß der Bahnabschnitt S^ aufgewickelt wird und die Stellung S^1 einnimmt. Wenn unter
dieser Bedingung die Wickeltrommel der Haspel 11' geschlossen
wird und die Faltwalze 45d umschließt, ergibt sich der Zustand nach Fig. 6. Dabei wird die Haspel 11 in Uhrzeigerrichtung
gedreht und gleichzeitig die Haspel 11' in Gegenuhrzeigerrichtung.
Der Bahnabschnitt S^ läuft über die Führungsrollen 7
aus der Vorrichtung heraus. Der Bahnabschnitt S^ wird zusammen
mit dem Bahnabschnitt S^, der von außen in die Vorrichtung
kommt, auf der Haspel 11! aufgewickelt. Damit ergibt sich der
Betriebszustand nach Fig. 7. Die erläuterten Arbeitsschritte werden kontinuierlich wiederholt.
Während der beschriebenen Bearbeitungsgänge sind die Geschwindigkeit
der einlaufenden Materialbahn und der aus der Bearbeitungskammer 5 auslaufenden Materialbahn gleich. Die Drehzahlen
der Haspeln 11 und 11' werden so eingestellt, daß die Aufwickelgeschwindigkeit und die Abwickelgeschwindigkeit jeweils
der Laufgeschwindigkeit der Materialbahn gleich sind. Innerhalb der Haspel 11 und 11' oder der Führungsrollen besteht
kaum eine Möglichkeit, daß die Bandspannung nachläßt oder daß
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eine übermäßige Bandspannung auftritt. Die Verweildauer des Bandes innerhalb der Bearbeitungskammer 5 für eine Behandlung
wie Glühen oder dergleichen und damit die Behandlungsdauer wird durch Einstellung der aufgewickelten Materialbahn im Hinblick
auf die Laufgeschwindigkeit der Materialbahn bestimmt. Wenn z.B. die Laufgeschwindigkeit der Materialbahn konstant ist,
muß man die aufzuwickelnde Menge vergrößern, um die Behandlungsdauer zu verlängern.
Da die Materialbahn gefaltet und gedoppelt auf der Wickeltrommel aufgewickelt ist, muß der Bandlauf kurzzeitig unterbrochen
werden, wenn der Aufwickelvorgang zwischen den Haspeln 11 und 11' umgeschaltet wird. Während dieser Umschaltzeit
wird nach Fig. 9 der Schlitten 62 entsprechend der Laufgeschwindigkeit der Materialbahn angehoben. Während der Anhebeperiode
wird die Bahn in der Auslaufschleife Lo abgegeben und
zusätzlich in der Einlaufschleife Li gespeichert. Die Materialbahn
kann mit konstanter Geschwindigkeit in die Bearbeitungskammer
eingeführt und aus der Bearbeitungskammer abgeführt werden.
Nach der vorigen Beschreibung erfolgt die Einstellung der Drehzahl
der Haspeln und die Einstellung der Baridspannung automatisch durch Regelung des Antriebsmotors, die mit der Laufgeschwindigkeit
der Materialbahn außerhalb der Bearbeitungskammer abgestimmt wird. Auch das Anhalten der Haspel erfolgt
automatisch entsprechend der gemessenen Anzahl von Windungen der Materialbahn auf der Haspel. Die einzelnen Arbeitsgänge wie
Dehnung und Zusammenziehung der Wickeltrommel, Faltung der
Materialbahn, Umschaltung von Wickelbetrieb auf Abwickelbetrieb,
Wiedereinschaltung erfolgen automatisch.
Nachstehend werden Einzelheiten einer Vorrichtung zur Behandlung einer Materialbahn inform eines Bandes erläutert. Die
Erfindung ist jedoch auch bei drahtform!gern Material, wie einem
Stahldraht, anwendbar.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung ist entsprechend der vorstehenden
Erläuterung aufgebaut und für eine Behandlungsdauer von 5 min bei einer Bandgeschwindigkeit von 150 m/min bemessen.
Im herkömmlichen Fall ist dann eine Länge der Bearbeitungskammer von 85 m erforderlich. Im Rahmen der Erfindung läßt sich
diese Länge auf 6 bis 10 m verkürzen. Wenn die Haspeln 11 und 11' jeweils für Bandwickel mit einem Gewicht von 10 t ausgelegt
sind und eine Dicke bzw. Breite des Bandes von 0,5 mm · 1 000 mn angenommen werden, muß auf dem Haspel eine Bandlänge von etwa
2 550 m aufgenommen werden. Die Verweildauer erreicht 17 min. Nimmt man einen Trommeldurchmesser der Haspen 11 und 11' von
712 mm an, so ergibt sich ein Außendurchmesser des Wickels von 1 470 mm. Die Abmessung der Vorrichtung einschließlich der
Haspeln 11 und 11' wird außerordentlich gedrängt und macht weniger als etwa ein Zehntel im Vergleich zu einer herkömmlichen
Vorrichtung aus. Da die Länge einer herkömmlichen Vorrichtung außerordentlich stark mit der Behandlungsdauer ansteigt,
ist für eine Laufgeschwindigkeit von 150 m/min eine
Verweildauer von 5 min eine obere Grenze hinsichtlich des Umfangs der Anlage. Im Rahmen der Erfindung kann die Verweildauer
bis zu 20 min und mehr betragen. Auch dann kann die Bearbeitung befriedigend durchgeführt werden.
Mit der Vorrichtung nach der Erfindung kann man eine bandförmige oder drahtfäniige Materialbahn Innerhalb einer vergleichsweise
kleinen Vorrichtung kontinuierlich behandeln. Die Verweildauer kann in einer kleinen Anlage groß sein. Die Anlagekosten
und der Raumbedarf der Anlage sind sehr klein, was als erheblicher Vorteil der Erfindung zu werten ist.
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Claims (5)
- PatentansprücheQ\J Verfahren zur kontinuierlichen Behandlung einer band- oder drahtförmigen Materialbahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn an zwei Stellen innerhalb des Behandlungsraumes um eine quer zur Bahnlängsrichtung verlaufende Achse gefaltet und gedoppelt in Wickeln behandelt wird, daß auf dem einen Wickel die in den Behandlungsraum eingeführte Bahn und eine von dem anderen Wickel kommende Bahn gedoppelt aufgewickelt wird und daß die weitere von dem andern Wickel abgewickelte Bahn aus dem Behandlungsraum herausgeführt wird, wobei das Aufwickeln und Abwickeln in den beiden Wickeln in Abhängigkeit von der Behandlungszeit jeweils wechselweise erfolgt.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Haspeln (11, 11') zum Doppeln der Materialbahn durch Falten um eine Achse quer zur Bahnlängsrichtung einerseits eine Wickeltrommel (21, 21') mit Haltevorrichtung für den Faltabschnitt der Materialbahn und andererseits eine Faltvorrichtung aufweisen und daß für jede Haspel eine Antriebsvorrichtung vorgesehen ist, wobei die gefaltete Materialbahn auf einer Haspel aufgewickelt und von der jeweils anderen Haspel abgewickelt wird.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung zwei in radialer Richtung verschiebbare und einen Hohlzylinder (26) bildende Trommelsegmente (23, 24) umfaßt, die zusammen eine Wickeltrommel bilden, wobei eine Stelleinrichtung zur Trennung und Vereinigung der Trommelsegmente vorgesehen ist, und daß die Falteinheit (41) mehrere sich in radialer Richtung der Trommel erstreckende, in gleichen Umfangsabständen angeordnete Tragarme (43) umfaßt und koaxial zu der Achse der Wickeltrommel drehbar ist und ferner an jedem Tragarm (43) parallel zu der Wickeltrommel und drahbar gelagert Faltwalzen (45) trägt, die jeweils in den Hohlzylinder (26) der anderen Haspel eingeschwenkt werden können, und daß eine609847/0751Antriebsvorrichtung zur Verschwenkung der Falteinheit vorgesehen ist, mit der die Faltwalzen jeweils nacheinander in den Hohlzylinder (26) der jeweils anderen Haspel eingeschwenkt werden können.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Wickeltrommel eine Hohlkammer (28) mit Keilprofilen (29) aufweist, daß zur Trennung und Verbindung der Trommelsegmente eine in axialer Richtung der Wickeltrommel verstellbare Antriebsvorrichtung (39, 36) mit einem Stellkeil (38) in Anlage mit dem Keilprofil (29) aufweist, wobei diese Antriebsvorrichtung durch einen Hydraulikzylinder (39) antreibbar ist und wobei der Stellkeil (38) und das Keilprofil unter entsprechender Gleitbewegung bei der Hin- und Herbewegung der Antriebsvorrichtung die Trommelsegmente voneinander abheben bzw. zusammenbringen.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schleifenspeicher (61) mit einem verschiebbaren Schlitten (42) vorgesehen ist, dessen beide Rollen (64, 65) die Materialbahn auf der Einlaufseite in den Behandlungsraum und auf der Auslaufseite aus den Behandlungsraum führen und daß eine Antriebsvorrichtung zur Verschiebung des Schlittens in Richtung der Verbindungslinie der Achsen der Rollen (64, 65) vorgesehen ist.R09847/075 13 Leerseite
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