DE2619497B2 - Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Hypochlorit mit verringerter Ansatzbildung - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Hypochlorit mit verringerter AnsatzbildungInfo
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Description
von
0,3 m/s bis V
= 3 · log A - ψ
10
15
worin V die Geschwindigkeit in m/s und K die
Konzentration an verfügbarem Chlor in g/I bedeutet, führt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Kanten der Anoden von elektrokatalytisch aktivem Oberzug frei hält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man durchbrochene Anoden anwendet
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kathoden Bleche aus
Nickellegierung anwendet
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung der Ansatzbildung an der Kathode bei der
Elef^trolyse von unreinen Salzlösungen zur Herstellung
von Hypochlorit bei guter Stromausbeute, indem ebene κ
ununterbrochene Kathoden mit einer Rauhigkeit von weniger als 0,25 um (2£4 χ 10~4 cm) angewandt
werden und man die Salzlösung während der Elektrolyse mit einer Geschwindigkeit von 03 m/s bis zu einem
Wert, entsprechend der logarithmischen Geschwindigkeitrn
——- = 1 - (verfügbarer Chlorkonzentration g/l dividiert
durch 4)
45
an der Kathode entlang geführt wird
Es ist üblich, Chemikalien Abwässern zuzusetzen, um diese vor dem Eintritt in das Stromgebiet unschädlich zu
machen. Beträchtliche Aufmerksamkeit erfordert auch die Herstellung derartiger desinfizierender Chemikalien
in Elektrolysezellen, wie Natriumhypochlorit Eine solche Herstellung an Ort und Stelle ist wünschenswert
wegen der Probleme und Kosten für Trensport und γ,
Lagerung verdünnter Hypochloritlösungen und der Gefahr der Handhabung von konzentrierterem Chlorgas
im städtischen Bereich. Derartige Verfahren sind besonders attraktiv in Küstennähe, wo der Salzgehalt
von Seewasser, nämlich Natriumchlorid, ein wirtschaft- bo
Itches Ausgangsprodukt für die Hypochloritherstellung darstellt. Im Inland werden die Elektrolyten aus festem
Kochsalz (rein oder unrein) gebildet.
Die Elektrolyse von Seewasser, Brackwasser oder unreinen Salzlösungen führt zu einem schwierigen hi
Problem in Form der Ansalzbildung an den Kathodenflächen. Diese Ansätze bestehen im allgemeinen als
Calcium- und Magnesiumhydroxid und carbonaten und stammen aus der Wasserhärte. Sie fuhren zu einem
deutlichen Anstieg der Zellenspannung und können zu solchen Schichtstärken anwachsen, daß dadurch der
Elektrolytfluß behindert oder sogar unterbrochen werden kann.
Es gibt daher die verschiedensten Bestrebungen zur Entfernung, Verhinderung oder Verringerung derartiger
Ansatzbildungen. Unter anderem hat man bereits ein Abblasen mit Luft und ein Waschen mit Säure
versucht Auch wurde erprobt, die Stromdichte speziell zu regeln, einen stromlinienförmigen Elektrolytfluß
aufrechtzuerhalten oder mit hoher Elektrolytgeschwindigkeit zu arbeiten. Keiner dieser Versuche führte in der
Praxis zum Erfolg, da die Stehzeiten der Anlage für Reinigung und/oder wegen der Verringerung der
Leistungsfähigkeit die gesamten Betriebskosten wesentlich erhöhen.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verringerung der Verhinderung der Ansatzbildung auf der Kathode
während der Elektrolyse von Härtebildner enthaltenden Salzlösungen bei der Herstellung von Hypochloritlösungen
maximaler Leistungsfähigkeit
Es wurde gefunden, daß die Anwendung von Kathoden mit ebenen nicht durchbrochenen Flächen
einer Rauhigkeit von 0,254 um und die Führung der Salzlösung zwischen den Kathoden und den gegenüberstehenden
parallelen Anoden während der Elektrolyse mit einer Geschwindigkeit von
03 m/s bis V = 3 · log f1 ~ χ)
>
worin V die Geschwindigkeit in m/s und K die
Konzentration an verfügbarem Chlor in g/l bedeutet, die Lösung des Problems gestattet
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet mehrere Vorteile. Durch d'<-. Anwendung von glatten ununterbrochenen
Blechen als Kathoden gibt es keinen Platz für Keimkristalle, die zu der Ansatzbildung führen
können. Eine solche Oberfläche mit der angegebenen Rauhigkeit bleibt blank über längere Arbeitszeiten.
Durch die Einstellung der Elektrolytgeschwindigkeit innerhalb des angegebenen Bereichs wird die Ansatzbildung
herabgesetzt, ohne daß dies auf Kosten der Stromausbeute geht, selbst dann wenn höhere Hypochloritkonzentrationen angestrebt werden. Diese
Wechselwirkung zwischen Konzentration und Geschwindigkeit wurde bisher noch nicht erkannt Die
Grundlage des erfindungsgemäßen Verfahrens ist also die Kombination bestimmter physikai· jeher Eigenschaften
der Kathode mit einem Verhältnis von Geschwindigkeit und Konzentration, wobei keine Komponente
dieser Kombination alleine ausreicht für eine lange wirtschaftliche Arbeitsfähigkeit der Zelle.
Nach der Erfindung gelingt die Herstellung von Hypochloritlösungen aus unreinen Salzlösungen, insbesondere
Seewasser, wobei das erhaltene Produkt mikrobioeid wirksam ist Dies gelingt erfindungsgemäß
durch eine Elektrolyse mit relativ geringer Stromdichte ohne chemischer Vorbehandlung. Die anfallende Hypochloritlösung
kann dann direkt mit dem zu behandelten Material ζ. B. den kommunalen Abwässern oder
industriellen Kühlwässern vermischt werden.
Die Elektrolyse findet in einer Zelle statt in der abwechselnd vertikal Anoden und Kathoden angeordnet
sind und der Elektrodenabstand etwa 2 bis 5 mm beträgt. Wird die Salzlösung zwischen den Elektroden
geführt und bei einer Stromdichte von z.B. 1,5 bis
25 A/dm2 elektrolysiert, so erhält man CMor und
Natronlauge, Durch schnelle chemische Reaktion bildet sich Natriumhypochlorit in einer Konzentration, die von
verschiedenen Faktoren abhängt, wie Stromdichte, Elektrolyt-Strömungsgeschwindigkeit, Temperatur und
Salzgehalt
Unter den Begriff »unreine Salzlösung« fallen, wie
erwähnt, Seewasser, Brackwasser und wäßrige Lösungen von unreinem Salz, die alle Calcium- und
Magnesiumionen enthalten. Aus wirtschaftlichen und praktischen Gründen wird man die Natriumchloridkonzentration
der Lösungen zwischen 10 und 35 g/l halten.
Die Kathoden sollen plan sein und ununterbrochen,
d. h. nicht perforiert oder eingeschnitten. Vorzugsweise
sind die Anschlüsse und Führungen, d. h. die vertikalen is
Kanten, glatt und abgerundet und nicht so sehr winkelig. Während man ganz allgemein sagen kann, daß die
Ergebnisse um so besser sind, je glatter die Oberfläche ist, sollte die maximale Rauhtiefe doch nicht mehr als
0,254 um betragen. Die Katboden bestehen aus Metallwerkstoffe«, welche verschleißfest, elektrisch
leitend sind und gegenüber Wasserstoff eine geringe Oberspannung zeigen. Die Beispiele dafür sind Titan,
Nickel, verschiedene Eisen- und Nickellegierungen bzw. die Nickellegierung bestehend aus (ca. 51% Ni, 15,5 bis
17,5% Cr, 16 bis 18% Mo, 4 bis 5% W, 4 bis 7% Fe, 0,15% QHB 160 bis 210). Die Oberflächen können auf
übliche Weise bearbeitet sein wie poliert, wenn sie nicht direkt bereits mit dieser Glätte hergestellt werden
können.
Die Anoden sollen in gleicher Weise eben und dimensionsstabU s;in, d.h. während der Anwendung
keinem merklichen chemischen nder mechanischen Verschleiß unterliegen. Das Anodenmaterial ist nicht
kritisch. Man kann ein beliebiges elektrisch leitendes Substrat mit einer elektrokatalytischen Schicht anwenden,
wie Titan beschichtet mit einer festen Lösung von Titandioxid und Rutheniumdioxid. Während man
Anodenbleche anwenden kann, erreicht man doch überragende Ergebnisse mit durchbrochenen Anoden.
Dadurch wird die Turbulenz zwischen den Elektroden, ohne die Gleichmäßigkeit der Geschwindigkeit zu
stören, erhöht, welche weiter die Ansatzbildung an der
Kathode verringert
Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden d*e oberen und unteren Kanten der vertikal angeordneten
Anode elektrokataiytisch inaktiv gemacht oder gehalten. Dies unterstützt die Verringerung der Möglichkeit
der Ansatzbildung an den Kanten der Kathode möglicherweise durch Herabsetzung der Stromdichte in so
diesem Kantenbereich, ohne daß die Kathoden größer gehalten werden müssen. Ein Bereich von etwa 6 bis
12 mm in der Vertikalen ist hier ausreichend.
Während man zu obigen bereits zu einer merklichen Verringerung der Ansatzbildung an der Kathode
kommt, läßt sich auf diese Weise das Problem noch nicht vollständig lösen. Die bisherigen Versuche zur Bekämpfung
dieser Schwierigkeiten durch Vergrößerung der Elektrolyt-Strömungsgeschwindigkeit führten jedoch
zu einem merklichen Absinken der Stromausbeute, μ insbesondere wenn höhere Hypochloritkonzentrationen,
d. h. mehr als 1 g/l bis hinauf zu 4 g/l, angestrebt
werden.
Es wurde festgestellt, daß die Stromausbeute umgekehrt proportional ist der Elektrolytgeschwindig- μ
keit an den Elektroden. Während man ausreichende Stromausbeute, z. B. zumindest 80%, erhält bei Geschwindigkeiten
von 1,7 m/s bei der Herstellung von
1 g/l, lassen sich Lösungen mit einer Konzentration von
2 g/l bei einer Stromausbeute von 80% nur herstellen,
wenn die Geschwindigkeit nicht größer ist als 1 m/s. Es
wird darauf hingewiesen, daß die Strömungsgeschwindigkeit nicht merklich unter 03 m/s verringert werden
kann, da die Ansatzbildung auch umgekehrt proportional ist mit der Strömungsgeschwindigkeit Abgesehen
von der obenerwähnten Notwendigkeit von platten Kathodenflächen ist es also notwendig, die Elektrolytgeschwindigkeit
einzustellen auf einen Wert zwischen
03 m/s und einem Wert
F=31og(l-|),
worin V die Geschwindigkeit in m/s und K die
Konzentration an verfügbarem Chlor in g/l bedeutet
Höhere Hypochloritkonzentrationen werden /weckmäßigerweise
dort angewandt, wo die Verdünnung des zu behandelnden Materials oder die Lagerung von
Hypochlorit ein Problem ist Diese höheren Konzentrationen
erhält man innerhalb obiger Werte durch Vergrößerung der Zellenhöhe oder des Zellenstroms.
Aue nicht erwähnten Verfahrensbedingungen der
Elektrolyse sind die üblichen und für die Erfindung nicht kritisch. So kann der pH-Wert zwischen 7 ?uid 10 und die
Temperatur zwischen 5 und 50" C liegen bei der Herstellung von Natriumhypochlorit aus Natriumchlorid.
Die Erfindung wird an folgenden Beispielen weiter erläutert
Es wurde eine Zelle angewandt mit einer Vielzahl von Anoden aus Titan-Streckmetall, überzogen mit einer
festen Lösung von Titan-ZRutheniumdioxiden, die in einem Abstand von 2,4 mm Kathoden aus Nickelblechen
gegenüberstehen, deren Oberflächenrauhigkeit weniger als 0,254 μπι beträgt Als Elektrolyt diente
Seewasser, 28 g/I NaCl, mit einer Temperatur von 25° C. Die Anodenstromdichte lag bei 7,75 A/dm2, Elektrolytströmungsgeschwindigkeit
zwischen den Elektroden 0,73 m/s. Man erhielt über lange Zeiten ohne Ansatzbildung
bei einer faradayschen Stromausbeute von 86% 0,43 g/l aktives Chlor (0,45 g/l als NaOCl). Versuche zur
Erhöhung der wirksamen Chlorkonzentrftion über
obige Werte führten zu schlechten Ergebnissen. So erreichte man bei einer Stromausbeute von nur 21,6%
3,48 g/l Cl2. Andererseits erhielt man höher konzentrierte
Lösungen bei höheren Stromausbeuten, wenn man die Elektrolytgeschwindigkeit herabsetzte. Bei einer
Strömungsgeschwindigkeit von 0,23 m/s erhielt man zwar 332 g/l Cb, jedoch nur eine Stromausbeute von
60,1%. Bei diesen geringen Elektrolytgeschwindigkeiten wurde jedoch die Ansatzbildung sehr schnell ein ernstes
Problem.
Es wurde eine Industriezelle mit Anoden nach Beispie! 1 und Titanblechkathoden mit einer Rauhigkeit
unter 0,25 μπι bei einem Elektrodenabstand von 2,4 mm und Elektrolyt Seewasser 24°C angewandt. In jedem
Fall wurde eine Stromdichte von 11,6 A/dm2 eingehalten und die Elektrolytgeschwindigkeit auf 0,6 m/s
beibehalten. Die Variable dieses Beispiels ist die Hypochloritkonzentration, die bei einem Umlaufsystem,
bei dem der gleiche Elektrolytansatz wiederholte Male
bis zur Erreichung der
umgepui npt wurde.
umgepui npt wurde.
angestrebten Konzentration
g/l % kWh/kg CI2
1 | 1,11 | 94,4 | 3,35 |
2 | 3,31 | 71,8 | 4,76 |
3 | 5,80 | 47,7 | 6,23 |
IO
Aus obiger Tabelle ergibt sich, daß für Versuch Nr. 1, ,5
bei dem die Konzentration der oben angegebenen Formel entsprach, bei niederem Stromverbrauch man
ein·; optimale Leistung erhielt Mit steigender Konzentration
ohne jedoch entsprechende Einstellung der Elektrolytgeschwindigkeit sinkt die Stromausbeute ab,
während proportional der Stromverbrauch ansteigt Aus obigem zeigt sich deutlich die Beziehung zwischen
Elektrolytgeschwindigkeit und Hypoctiioritkonzentration
im Hinblick auf die wirksamen Arbeitsbedingungen und die Verhütung der Ansatzbildung an der Kathode.
In einer Zelle nach Beispiel 2 wurden Kathoden aus einem Nickellegierungsblech (Hastelloy-C 276) mit
einer Oberflächenrauhigkeit von 11,4 χ 10~* mm angewandt
Die Stromdichte betrug 15,5 A/dm2. Elektrolysiert
wurde Seewasser von 22°C bei einer Elektrolytgeschwindigkeit von 0,6 m/s. Man erhielt 29,1 kg/d
verfügbares Chlor bei einer Hypochloritkonzentration von 0,55 g/L Das übliche Problem der Ansatzbildung
wurde minimal gehalten, während die Stromausbeute 97% und der Stromverbrauch nur 3,26 kWh/kg Cl2
betrug.
In der ZeUe des Beispiels 1 wurde Seewasser bei 25° C und 0,6 m/s unter einer Stromdichte von 15,5 A/dm2
clektroh/siert Anfänglich hatten die Titanbleche als
Kathoden eine Oberflächenrauhigkeit von 0,74 um. Innerhalb von 16 h stieg die Zellenspannung um 0,67 V
durch die Ansatzbildung an de:. Kathoden an. Wurden
anstelle dieser Titanbleche polier:: Bleche mit einer Oberflächenrauhigkeit von 1,27 χ 10-« mm angewandt
so stieg die Spannung nur um 0,05 V, da die Kathoden praktisch rein blieben.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Natriurohypochloritlösungen
aus unreinen Salzlösungen ohne Ansatzbildung an der Kathode, dadurch gekennzeichnet,
daß man ebene nicht durchbrochene Kathoden, deren Rauhtiefe weniger als
0,254 um betragt, anwendet und die Salzlösung zwischen den Elektroden mit einer Geschwindigkeit
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