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Verfahren und Mittel zum Colorieren von cellulosehaltigen
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Mischfaser-Textilmaterialien Das Färben und Bedrucken von Textilien
aus Mischungen von Cellulose- und Synthesefasern bringt aufgrund der unterschiedlichen
chemischen Natur dieser Fasern eine Reihe von Problemen mit sich. Es wird deshalb
häufig auf den Pigmentdruck zurückgegriffen, wobei farbige Pigmente mit Hilfe eines
Kunststofffilms auf der Faseroberfläche festgehalten werden. Allerdings sind die
Gebrauchseigenschaften der durch den Pignientdruck colorierten Materialien in vieler
Hinsicht unbefriedigend, insbesondere die Reibechtheit, der Griff und die unterschiedliche
Geschmeidigkeit an den bedruckten und unbedruckten Stellen bedingen Einschränkungen
hinsichtlich der Gebrauchstüchtigkeit.
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Diese Mängel werden zwar nach dem Verfahren gemäß DT-AS 18 11 796
überwunden,nach dem Mischungen von Cellulosefasern mit synthetischen Fasern unter
Verwendung von Glykolderivaten, die eine gewisse Wasserlöslichkeit aufweisen, als
Farbstofflösungsmittel behandelt werden. Aber auch dieses Verfahren unterliegt einer
Reihe von Beschränkungen, die einen größeren Aufwand erfordern und die Wirtschaftlichkeit
beeinträchtigen: Die Farbstoffe müssen einerseits wasserunlöslich und andererseits
in den eingesetzten wasserlöslichen Lösemitteln auf Oxalkylatbasis bei Temperaturen
über 1250C löslich sein. Somit liegen die Farbstoffe in den Druckpasten und Klotzflotten
als Festkörper vor. Aufgrund ihrer Hydrophilie ist das Lösevermögen für die wasserunlöslichen
Farbstoffe jedoch gering,
d.h. diese Substanzen wirken weniger aufgrund
ihres Löseeffekts sondern eher als Migrationsmedium für die Farbstoffteilchen während
des Fixiervorgangs. Aufgrund dieser spezifischen Wechselwirkung eignet sich das
Verfahren nur für eine relativ kleine. Auswahl spezieller Farbstoffe, die vor ihrer
Verwendung in e9ng ge nete physisaiissne Form, beispielsweise durch Vermahlen, gebracht
werden müssen.
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Die gemäß DT-AS 18 11 796 eingesetzten Lösemittel auf Oxalkylatbasis
haben außerdem die nachteilige Eigenschaft, daß sie beim Färben oder Bedrucken von
hydrophoben Synthesefasern retardierend wirken. Zum Colorieren von Mischungen aus
Cellulose-und Polyesterfasern sind deshalb Fixiertemperaturen von über 2000C erforderlich,
um eine befriedigende Farbausbeute auf dem Polyesteranteil zu erzielen. Diese hohen
Fixiertemperaturen führen Jedoch eine Vergilbung der Cellulosefaser herbei, beeinträchtigen
den Griff und erfordern besondere Isoliermaßnahmen bei den Fixierapparaten.
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Es wurde nun ein Verfahren gefunden, nach dem Textilmaterialien aus
nativen Cellulose- und Synthesefasern mit handelsüblichen Farbmitteln coloriert
werden können, wobei die Fixierung ohne besondere Maßnahmen in gängigen Fixierapparaten
durchgeführt werden kann.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Colorieren von
cellulosehaltigen Mischfaser-Textilmaterialien im wässrigorganischen Medium, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Materialien mit wässrigen Zubereitungen
imprägniert oder bedruckt, die organische Farbmittel, grenznachenaktive Substanzen,
begrenzt wasserlösliche Carrier, organische Lösemittel und Verdickungsmittel enthalten
und die Färbung in üblicher Weise fertigstellt.
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Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Mittel zur Durchführung
dieses Verfahrens, das durch einen Gehalt an einem organischen Farbmittel, einer
grenzflächenaktiven Substanz, einem begrenzt wasserlöslichen Carrier, einem organischen
Lösemittel und einem Verdickungsmittel gekennzeichnet ist.
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Unter dem Begriff "imprägnieren" wird insbesondere das Klotzen und
Pflatschen verstanden.
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Als Synthesefasern kommen in erster Linie lineare Polyester-, Polyamid-
und Polyurethanmaterialien in Betracht.
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Als Farbmittel kommen solche wasserunlöslichen organischen Farbmittel
in Betracht, die im Colour Index unter den Bezeichntmgen "pigments" und "disperse
dyestuffs" aufgeführt sind. Hierzu gehören in erster Linie Farbmittel aus der Reihe
der Azo-, Anthrachinon-, Nitro-, Methin-, Styrol-, Azostyrol-, Benzothiazol-, Nitroacridon-,
Cumarin-, Naphthoperinon-, Chinophthalon-, Pyrazolon-, Chinizarin-, Nitrodiphenylamin-,
Chinolin- und Naphthochinoniminverbindungen.
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Für den größten Teil dieser Verbindungen, die für das erfindungsgemäße
Verfahren in Frage kommen, spielt die anwendungstechnische Klassifizierung in Pigmente
und Dispersionsfarbstoffe überhaupt keine Rolle, denn die Auswahl der geeigneten
Farbmittel wird aus Vertretern beider Farbmittelklassen getroffen. Manchmal ist
es sogar sinnvoller, mit Mischungen aus Vertretern beider Farbmittelklassen zu arbeiten.
Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn sehr hohe Forderungen an die Echtheits-
und Gebrauchseigenschaften der Färbungen oder Drucke gestellt werden.
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Gemäß ihrer anwendungstechnischen Klassifizierung war es zu erwarten,
daß die Mehrzahl der Pigmente synthetisches Textilmaterial schlechter anfärben als
Dispersionsfarbstoffe. Das trifft besonders bei solchen Pigmenten aus der Reihe
der
Metallkomplexverbindungen zu, die beispielsweise Polyesterfasern
kaum anfärben. Andererseits können jedoch die Pigmente aus dieser Klasse nach den
erfindungsgemäßen Verfahren mit wesentlich besseren Naß-, Lösemittel- und Lichtechtheiten
als die Dispersionsfarbstoffe auf nativer Cellulose appliziert werden. Weiterhin
sind die Naß- und Lösemittelechtheiten einiger Dispersionsfarbstoffe auf nativer
Cellulosefaser so schlecht, daß die Färbungen oder Drucke mit einer intensiven Wäsche
aus dem Textilgut entfernt werden können.
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Ferner mangelt es den Färbungen und Drucken mit den meisten Vertretern
beider Farbmittelklassen, die sowohl auf Cellulose als auch auf synthetischem Textilmaterial
gleich gut appliziert werden können, an Farbtonidentität auf den unterschiedlichen
Faserarten.
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In einer Variation des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man sich
diese an sich negativen Eigenschaften zunutze machen und erhält hochechte, brillante
und einheitliche Färbungen und Drucke auf Mischgewebe aus nativer Cellulose und
synthetischem Textilmaterial: Färbungen und Drucke auf Mischgewebe aus Baumwolle
und beispielsweise Polyesterfasern mit solchen hervorragenden Eigenschaften erreicht
man, wenn man auf das Gewebe nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Mischungen aus
solchen Pigmenten, die Polyester nicht anfärben und solchen Dispersionsfarbstoffen,
deren Ablagerung auf der Baumwolle bei der Fertigstellung mit der Wäsche aus der
Faser entfernt werden können, appliziert. Es muß hierbei darauf geachtet werden,
daß die Auswahl so getroffen wird, daß der Farbton des Pigments auf der Cellulose
identisch ist mit dem des Dispersionsfarbstoffs auf der Polyesterfaser sind daß
die fixierten Färbungen oder Drucke bei der Fertigstellung intensiv gewaschen werden.
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Zu den Farbmitteln, die für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet
sind, gehören auch solche Dispersionsfarbstoffe, die eine reaktive Gruppe aufweisen.
Bei diesen Farbstoffen empfiehlt
es sich, zur Verbesserung der Naßechtheiten
auf Cellulose den Färbeflotten oder Druckpasten Alkalimetallsalze einer schwachen
Säure, wie beispielsweise einer Fettsäure, oder einen Ester der Kohlensäure mit
Äthylenglykol oder Propandiol, zuzusetzen.
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*) der Kohlensäure--oder Als reaktivgruppenhaltige Dispersionsfarbstoffe,
die für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden können, kommen solche Farbstoffe
in Betracht, die von stark saure, Wasser löslichmachenden Gruppen frei sind, oder
solche, die während der Fixierung ihre noch sauren Gruppen verlieren. Diese Farbstoffe
müssen ferner mindestens eine reaktionsfähige Gruppe, eine Vorstufe hierfür oder
einen mit der Cellulose reaktionsfähigen Substituenten enthalten. Als Grundkörper
dieser reaktiven Dispersionsfarbstoffe eignen sich besonders solche Verbindungen,
die auch für die Herstellung on Dispersionsfarbstoffen in Frage kommen.
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Als reaktionsfähige Gruppen oder deren Vorstufen seien z.B.
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die Epoxygruppe, die Äthylenimidgruppe, die Vinylgruppe in einer Vinylsulfongruppe
oder iR Acrylsaurerest und ferner die ß-Sulfatoäthylsulfongruppe genannt. Als reaktionsfähige
Substituenten kommen solch in Betracht, die leicht abspaltbar sind und einen elektrophilen
Rest hinterlassen. Als Beispiel seien Halogenatome an folgenden Ringsystemen genannt:
Chinoxalin, Pyridazin, Triazin, Pyrimidin, Phthalazin und Pyridazon.
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Als grenzflächenaktive Stoffe kommen Elektrolyte als auch Nichtelektrolyte
in Betracht. Bei den Elektrolyten reagiert der grenzflächenaktive Teil anionisch,
kationisch oder ampholytisch. Die Nichtelektrolyte enthalten lipophile Gruppen,
die durch eine Häufung von Äther- oder Hydroxygruppen wasserlöslich werden.
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Der hydrophobe Rest der grenzflächenaktiven Verbindungen ist eine
gerade oder verzweigte aliphatische, gegebenenfalls perfluorierte Kohlenwasserstoffkette,
die auch durch Doppelbindungen, Hsteratome oder Heteroatomgruppen unterbrochen sein
kann.
Auch alkylsubstituierte aromatische Reste können den hydrophoben Molekülteil bilden.
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Als Beispiele solcher Tenside seien genannt: CH3-(CH2)n-NH-CH2-CH2-(OCH2-CH2)n-OH
CH3-(CH2)n-N- (CH2-CH2-(OCH2-CH2)n-OH)2 CH3-(CH2)n-X CH3-(CH2)n-CHX-(CH2)n-CH3 CH3-(CH2)n-CHX-(CH2)n'-CH3
CH3-(CH2)n-COOR CH3-(CH2)n-OR CH3-(CH2)n-CO-NHR CH3-(CH2)n-CO-NR'2 CH3-(CH2)n-CO-NH-(CH2-CH2)n
-X CH3-(CH2)n-CO-N[(CH2-CH2)n'-X]2 CH3-(CH2)n-NH(CH2-CH2)n'-X CH3-(CH2)n-N[(CH2-CH2)n'-X]2
CH3-(CH2)n-NH-(CH2-CH2-O)n'-X' CH3-(CH2)n-N[(CH2-CH2-O)n'-X ]2 CH3-(CH2)n-NR"[(CH2-CH2-O)n-X'
]2 A-+
wobei die Buchstaben die folgenden Bedeutungen haben: n = = gerade Zahlen zwischen
4 und 20, n' = gerade Zahlen zwischen 1 und 12, x = COO-, SO3-, OSO3-, PO4--, OH-,
X' = SO3-, PO3--, H R = (CH2CH2-O)-H, (-CH2CH2-O)n-(CH2)n'-(OCH2-CH2)n-OH
R' = (CH2-CH2-O)n-H', -(CH2)n'-X, (CH2-CH2-O)n-(CH2)n'-X, (CH2-CH2-O)n'-H, (CH2-O)n#H,
CH2-CH2-CN, CH2-CH2-CO-NH2 und R" = Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
Wasser stoff, A = Anion.
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Die Menge der eingesetzten Tenside beträgt zwischen 10 und 200 g,
vorzugsweise zwischen 30 und 100 g pro kg.Druckpaste, bzw. pro 1 Klotzflotte.
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Bei der Auswahl der Produkte muß ferner darauf geachtet werden, daß
kationische und anionische Verbindungen nicht in derselben Druckpaste oder Klotzflotte
zur Anwendung kommen.
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Als begrenzt wasserlösliche Carrier kommen solche beim Färben mit
Dispersionsfarbstoffen übliche Carrier in Betracht, die eine Wasserlöslichkeit von
höchstens 10 g in 100 rnl Wasser von 200C besitzen. Solche Carrier sind beispielsweise
in den folgenden Literaturstellen beschrieben: Melliand Textilberichte Nr. 41 (1960),
Seite 195 und Nr. 42 (1961), Seite 1275, Textil Praxis 1957, Seite 383, Journal
of the Society of Dyers and Colorists 1972, Seite 389, Review of Progress in Coloration
1971, Seite 67, GB-PS 545.117, DT-PS 1.054.961 und 1.059.877.
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Die dort beschriebenen Carrier sind im wesentlichen aromatische Verbindungen
aus der Klasse der Kohlenwasserstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe, Phenole, Alkohole,
Ketone, Carbonsäuren, Carbonsäureester, Carbonsäureamide und Amine.
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Besonders geeignet sind niedere Alkylnaphthaline, Diphenyl, Tetrahydronaphthalin,
4-t-Butylphenol, 2,4, 6-Tributylphenol, 4-Phenylphenol, 2-Phenylphenol, Naphthol,
ß-Naphthol, 4,4' Dihydroxydiphenylmethan, 4,4'-Dihydroxydiphenyl, Diphenyläther,
Phenylnaphthalinäther, 4,4'-Dihydroxydiphenyldimethylmethan, Benzophenon, Acetophenon,
2-Hydroxynaphthalin-3-carbonsäure und deren niedere Alkylester, Terephthalsäure,
niedere Salicylsäurealkylester, 2-Hydroxynaphtalin-3-carbonsäureamid, Salicylsäurebutylamid,
Acetanilid, N-Acetosalicylid , Benzophenon-2,4-dicarbonsäure, N-Acetonaphthylamid,
2-Acetyl-1-naphthol, 4,4-Dichlorbenzophenon und Tetrachlornaphthalin.
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Diese Carrier werden in Mengen zwischen 10 und 2CO g, vorzugsweise
zwischen 30 und 100 g pro kg Druckpaste bzw. pro 1 Klotzflotte eingesetzt.
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Als organische Lösemittel kommen für das erfindungsgemäße Verfahren
aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, deren Halogen-
und Nitroderivate, Alkohole, Ester, Säureamide, Nitrile, Äther, Lactone, Ketone,
Sulfoxide und Sulfone infrage.
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Die Lösungsmittel im Sinne der vorliegenden Verfahrens sind organische
Substanzen, die andere feste oder flüssige Stoffe zu lösen vermögen, ohne dabei
sich selbst und die gelösten Stoffe chenisch zu verändern. Der Siedepunkt der zu
verwendenden Lösemittel soll bei 760 Torr nicht unter 30°C liegen. Der Schmelzpunkt
sollte mindestens ca. 10°C unterhalb der Fixiertemperatur der bedruckten Ware liegen.
Wenn das Lösemittel bei Zimmertemperatur fest ist, wird es vorzugsweise vor der
Anwendung feingemahlen, dispergiert oder n anderen Lösemitteln gelöst.
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Andererseits muß die Verdampfungs- und Sublimationswärme des Lösemittels
so gewählt werden, daß die Wände und Abluftschächte der Fixierräume während des
Fixiervorgangs nicht durch Kondensate oder Sublimate verschmutzt werden. Solche
Kondensate an der Decke eines Fixierraumes können Tropfen bilden, die auf die Ware
fallen können und irreparable Lösemittelflecken verursachen.
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Als geeignete Lösemittel für das vorliegende Verfahren sind beispielsweise
zu nennen: Petroläther, Benzin, Hexan, Cyclohexan; Benzol, Xylol; Tetrahydronaphthalin;
Methanol, Äthanol, aliphatische, offenkettige und cyclischa Alkanole mit 3 bis 12
Kohlenstoffatomen; alkylaromatische Alkohole wie Benzylalkohol, Alkandiole mit 2
bis 6 Kohlenstoffatomen; Alkantriole mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen; Pentaerythrit;
Sorbit; aliphatische, offenkettige
und cyclische Ketone mit 3 bis
18 Kohlenstoffatomen, wie Methyläthylketon; Acetonylaceton; Methyl-n-amylketon;
Cyclohexanon, Di-n-butylketon oder 2,6-Dimethyl-2,5-heptadien-4-on; Fettsäureester,
deren Fettsäure- und Alkoholkomponenten 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthalten, wie
Essigsäureäthylester, Acetossigsäureäthylester, Butylacetat; Ester von Fettsäuren
mit mehrwertigem Alkohol wie Mono-, Di- und Triacetylglycerin, Ester anorganischer
Säuren wie Äthylencarbonat, Propylencarbonat; Ester hydroxygruppenhaltiger Säuren
wie Glykolsäureäthylester, Weinsäurediäthylester und Milchsäurebutylester; anorganische
und organische Säureamide wie Dimethylformamid, Acetamid, 2-Acetaminoäthanol-(1),
N,N-Bis-(ß-cyanoäthyl)-formamid N-Formylamino-acetonitril und niedere Hexaalkylphosphorsäuretrisamide;
aliphatische und cycloaliphatische Sulfonverbindungen wie niedere Dialkylsulfone,
Tetramethylensulfon und Butadiensulfon; cyclische und aliphatische Sulfoxidverbindungen
wie Dimethylsulfoxid und Tetramethylensulfoxid; Thioätherverbindungen wie Thiodiäthylenglykol
und Thiophenderivate, Harnstoffverbindungen, Sauerstoffätherverbindungen wie Furfural,
Tetrahydrofuran, Dioxan, Trioxan, Diisopropyläther, Methylheptyläther; aliphatische
und cyclische Aminverbindungen wie Triäthanolamin, Pyridin, Morpholin, Pyrrol und
deren Derivate, cyclische Säureamidverbindungen wie Pyrrolidon und Caprolactam;
Ätheralkoholverbindungen wie Glykolmonoäthyläther, Diäthylenglykol, Mono- und Diäthyläther
des Diäthylenglykols, niedere Mono- und Dialkyläther des Triäthylenglykols, Methoxybutanol;
Ketonalkoholverbindungen wie Diacetonalkohol; Äther-esterverbindungen wie Äthylglykolacetat,
Glykolmonobutylätheracetat, Glykolmonoäthylätheracetat, Methoxybutylacetat und Lactone
wie t-Butyrolacton.
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All diese genannten Lösemittel können allein oder in Mischung untereinander
eingesetzt werden. Bevorzugt werden dipolaraprotische Lösemittel, allein oder als
Mischungskomponente, verwendet.
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Als Verdickungsmittel kommen für das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise
Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Stärke
äther, Alginatverdickungen
oder übliche Emulsionsverdickung in Frage.
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Beim Arbeiten mit einigen grenzflächenaktiven Substanzen ist es vorteilhaft,
den Klotzflotten bzw. Druckpasten schaumdämpfende ber. scha-üverhindernde Stoffe
zuzuse tzen.
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Nachdem die Druckpasten oder Klotzflotten auf das Fasermaterial aufgebracht
worden sind, wird dieses erhitzt. Es ist vorteilhat, das Material vor dem Erhitzen
zu trocknen, z.B. bei Raumtemperatur oder durch Erhitzen auf eines Temperatur um
etwa 1500C, Die Fixierung erfolgt erst durch eine Hitzebehandlung bei höheren Temperaturen
in Heißluft oder Heißdampf bei Atmosphärendruck, mit Infrarotstrahlen oder mit Fixiertrommeln.
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Die Zeitdauer dieser Hitzebehandlung beträgt beispielsweise bei Mischgeweben
aus Baumwolle oder Leinen und Polyesterfasern mit Heißluft etwa 20 bis 180 Sekunden
und bei Heißdampf ca.
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3 bis 20 Minuten. Bei niederen Temperaturen sind für die Fixierung
längere Fixierzeiten notwendig als bei höheren Temperaturen.
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Vorzugsweise wird 6 bis 10 Minuten bei 180 bis 1900C im Heißdampf
oder 45 bis 90 Sekunden bei 1900C bis 2200C in Heißluft fixiert.
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Bei der Fixierung von Drucken oder Färbungen auf Mischgeweben aus
nativer Cellulose und sonstigen synthetischen Fasermaterialien richten sich die
Fixiertemperaturen nach der synthetischen Mischungskomponente und bei Mischungen
von Cellulose mit mehreren synthetischen Fasermaterialien orientiert sich die Fixiertemperatur
nach der Kunstfaser mit dem niedrigsten Glasumwandlungspunkt.
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Die pH-Werte der Druckpasten oder Klotzflotten gemäß dem vorliegenden
Verfahren können zwischen 5 bis 11, vorzugsweise zwischen 6 und 10 liegen.
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Es ist zu empfehlen, die Drucke und Färbungen einem gründlichen Spülen
mit kaltem und heißem Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz eines dispergierend wirkenden
und die Diffusion der nicht fixierten Farbstoffteilchen fördernden Mittels zu unterwerfen.
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Die erhaltenen Drucke und Färbungen zeichnen sich besonders durch
ihre Egalität, Brillanz und Stärke, sowie durch ihre guten Naßechtheiten aus.
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Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahren besteht darin, daß die Klotzflotten
und Druckpasten stabil sind und deshalb vor dem Drucken oder Klotzen auf Vorrat
hergestellt werden können.
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Auch ist es möglich, die geklotzte oder bedruckte Ware nach der Trocknung
vor der Fortsetzung des Verfahrens unbegrenzt liegen zu lassen. Sie kann auch nachher
überdruckt worden und der gefärbte Grund und der Überdruck können gleichzeitig fixiert
werden.
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In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts
anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente sind Gewichtsprozente, Verhältnisse
bedeuten Gevichtsverhältnisse und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Die Gewichtsteile verhalten sich zu den Volumenteilen wie das Gramm zum Milliliter.
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Beispiel 1 Ein Mischgewebe aus 67 Teilen Polyesterfasern und 33 Teilen
Baumwolle wird mit einer Druckpaste der folgenden Zusammensetzung bedruckt: 100
Gewichtsteile des Dispersionsfarbstoffes der Formel
in handelsüblicher Teigform und Einstellung, 50 Gewichtsteile Hexamethylphosphorsäuretriamid,
50 Gewichtsteile Natriumoleat, 75 Gewichtsteile einer Mischung aus 45 ffi o-Phenylphenol
25 % Tetrahydronaphthalin 2 * Dimethylformamid 3 ffi Dipropylketon und 25 ffi Dodecylbenzolsulfonat
(ca. 75 sig) 600 Gewichtsteile einer Verdickungsmischung aus 50 ffi Alginatverdickung
( 4 sig in Wasser) und 50 % Methyl-hydroxyäthyl-cellulose (6 sig in Wasser) 125
Gewichtsteile Wasser 1000 Gewichtsteile Das Gewebe wird anschließend getrocknet
und zur Fixierung 90 Sekunden in Heißluft bei 200°C behandelt.
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Danach wird die Ware heiß gespült und mit einer Lösung, die im Liter
1,5 g eines nichtionogenen Waschmittels enthält, geseift, nochmals gespült und getrocknet.
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Man erhält brillante egale gelbe Drucke auf beiden Faserarten.
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Beispiel 2 Ein Polyester/Baumwolle-Mischgewebe (MischungsvolZältnis
50:50) wird mit einer Druckpaste folgender Zusammensetzung bedruckt: 100 Gewichtsteile
des Dispersionsfarbstoffes der Formel
in handelsüblicher Teigform und Einstellung, 50 Gewichtsteile Dimethylsulfoxid,
75 Gewichtsteile des Umsetzungsproduktes aus 1 Mol ß-Naphthol und 2 Mol Äthylenoxid,
50 Gewichtsteile Cocosfettsäure-monoäthanolamid, 600 Gewichtsteile einer Verdickungsmischung
(wie im Beispiel 1) 125 Gewichtsteile Wasser 1000 Gewichtsteile Danach wird getrocknet
und 8 Minuten mit Heißdampf bei 1900C behandelt."Dann wird die Ware kalt und heiß
mit einer Lösung gespült, die im Liter 1 g eines nichtionogenen Waschmittels enthält,
geseift, nochmals gespült und getrocknet.
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Man erhält scharlachrote Drucke auf beiden Faserarten.
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Beispiel 3 Ein Mischgewebe (wie im Beispiel 1) wird mit einer Druckpaste
folgender Zusammensetzung bedruckt: 100 Gewichtsteile des organischen Pigmentes
mit der Colour Index-Nr. 12420 in handelsüblicher Teigform und Einstellung,
50
Gewichtsteile N-Methylpyrrolidon, 50 Gewichtsteile Dioctyl-sulfobernsteinsäureester-Natriumsalz,
75 Gewichtsteile eines Umsetzungsproduktes aus 1 Mol o-Phenylphenol mit 2 Mol Äthylenoxid,
600 Gewichtsteile axial Verdickungsmischung (wie im XeisPial 1) 125 Gewichtsteile
Wasser 1000 Gewichtsteile Danach wird das Gewebe getrocknet und 60 Sekunden bei
2100C mit Heißluft behandelt. Anschließend wird die Ware gespült, geseift und nochmals
gespült wie im Beispiel 1 und anschliessend fertiggestellt.
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Man erhält auf dem Mischgewebe hochechte rote Druckmuster mit sehr
guten Gebrauchseigenschaften.
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Beispiel 4 Ein Mischgewebe (wie im Beispiel 2) wird mit einer Klotzflotte
folgender Zusammensetzung imprägniert: 100 Gewichtsteile des organischen Pigmentes
mit der C.I.
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Nummer 12075 50 Gewichtsteile Tetramethylensulfon 50 Gewichtsteile
des Umsetzungsproduktes aus 1 Mol Stearinsäure und 4 Mol Äthylenoxid 75 Gewichtsteile
des Umsetzungsproduktes aus 1 Mol ß-Naphthol und 2 Mol Äthylenoxid 200 Gewichtsteile
einer Verdickungsmischung (wie.im Beispiel 1) 525 Gewichtsteile Wasser 1000 Gewichtsteile
Danach wird das Gewebe getrocknet und 60 Sekunden bei 2000C mit Heißluft behandelt.
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Anschließend wird die Ware gespült, geseift und nochmals gespült und
getrocknet.
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Man erhält auf beiden Faserarten eine hochechte, brillante und egale
rote Färbung mit guten Gebrauchseigenschaften.
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Beispiel 5 Ein Mischgewebe (wie im Beispiel 2) wird mit einer Druckpaste
folgender Zusammensetzung bedruckt: 100 Gewichtsteile des reaktiven Dispersionsfarbstoffes
der Formel
10 Gewichtsteile Natriumhydrogencarbonat 25 Gewichtsteile Äthylencarbonat 50 Gewichtsteile
des Umsetzungsproduktes aus 1 Mol Stearinsäureamid und 5 Mol Äthylenoxid 75 Gewichtsteile
des Umsetzungsproduktes aus 1 Mol ß-Naphthol und 3 Mol Äthylenoxid 50 Gewichtsteile
Dimethylformamid 575 Gewichtsteile einer Verdickungsmischung (wie im Beisp. 1) 115
Gewichtsteile Wasser 1000 Gewichtsteile Danach wird das Gewebe getrocknet, 90 Sekunden
bei 190°C mit Heißluft behandelt, gespült, geseift, nochmals gespült und wie üblich
fertiggestellt.
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Man erhält auf beiden Faserarten hochechte, brillante und egale gelbe
Drucke mit sehr guten Gebrauchseigenschaften.
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Beispiel 6 Ein Mischgewebe (wie im Beispiel 1) wird mit einer Klotzflotte
folgender Zusammensetzung imprägniert: 75 Gewichtsteile des reaktiven Dispersionsfarbstoffes
der Formel
50 Gewichtsteile Propylencarbonat 50 Gewichtsteile Dimethylsulfoxid 75 Gewichtsteile
des Umsetzungsproduktes aus 1 Mol ß-Naphthol und 2 Mol Äthylenoxid 50 Gewichtsteile
Natriumoleat 600 Gewichtsteile Wasser 100 Gewichtsteile einer Verdickungsmischung
(wie im Beisp. 1) 1000 Gewichtsteile Das imprägnierte Gewebe wird getrocknet und
60 Sekunden bei 200°C mit Heißluft behandelt. Anschließend wird die Ware gespült,
geseift und nochmals gespült und wie im Beispiel 1 fertiggestellt.
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Man erhält eine blaue Färbung, die sich durch Egalität, Brillanz und
gute Echtheitseigenschaften auszeichnet.
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Beispiel 7 Ein Mischgewebe (wie im Beispiel 2) wird mit einer Druckpaste
folgender Zusammensetzung bedruckt:
73 Gewichtsteile des reaktiven
Dispersionsfarbstoffes der Formel
25 Gewichtsteile des im Beispiel 1 genannten Dispersionsfarbstoffes in handelsüblicher
Teigform und Einstellung 25 Gewichtsteile Äthylencarbonat 10 Gewichtsteile Natriumformiat
50 Gewichtsteile Hexamethylphosphorsäuretrisamid 75 Gewichtsteile des Umsetzungsproduktes
aus 1 Mol ß-Naphthol und 3 Mol Äthylenoxid 50 Gewichtsteile Diisodecyl-sulfobernsteinsäureester-Natriumsalz
140 Gewichtsteile Wasser 550 Gewichtsteile einer Verdickungsmischung (wie im Beisp.
1) 1000 Gewichtsteile Das bedruckte Gewebe wird anschließend getrocknet, 8 Minuten
im Heißdampf bei 1900C behandelt und,wie in den anderen Beispielen angegeben, fertiggestellt.
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Man erhält egale, brillante, grüne Drucke auf beiden Faserarten.