DE2613732A1

DE2613732A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von behaeltern aus thermoplastischen kunststoffen

Info

Publication number: DE2613732A1
Application number: DE19762613732
Authority: DE
Inventors: Dieter Lampari
Original assignee: Elbatainer Kunststoff und Verpackungs GmbH
Current assignee: Elbatainer Kunststoff und Verpackungs GmbH
Priority date: 1976-03-31
Filing date: 1976-03-31
Publication date: 1977-10-06

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von
Behältern aus thermoplastischen Kunststoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Behältern aus thermoplastischen Kunststoffen nach der Blasmethode, bei der ein schlauchförmiger Vorformling von einer Blasform umschlossen, in derselben durch Einführung eines Druckmittels aufgeblasen und dabei mit in der Blasform befindlichen Einlegeteilen verschweißt wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist allgemein bekannt, Kunststoffbehälter wie Kanister, Fässer usw.
im Blasverfahren herzustellen und dabei die erforderlichen Zubehörteile, wie Griffe, Haken, Ösen od. dgl., >die separat vorher fertiggestellt und gelagert worden sind, in die geöffnete Blasform einzulegen und beim nachfolgenden Blasvorgang an den sich ausbildenden Behälterkörper anzuschweißen. Diese Herstellungsart ist umständlich, aufwendig und unsicher, weil das Einführen der Einlegeteile, in die in der Form dafür vorgesehenen Nester, von Hand geschieht, die Maschine dazu angehalten und der kontinuierliche Arbeitszyklus unterbrochen werden muß. Von der Geschicklichkeit des Bedienungsmannes ist es dann abhängig, wie lange es dauert, bis die Einlegeteile richtig eingebracht sind und die Maschine wieder angefahren werden kann. Das Anfahren erfolgt aus Sicherheitsgründen ebenfalls von Hand, schließt in der Praxis der Massenproduktion Unfallgefahren trotzdem aber nicht aus.
Zur Beseitigung dieser Mängel ist schon vorgeschlagen worden, Handgriffe direkt beim Blasvorgang, aus dem Material des schlauchförmigen Vorformlings, mittels sektorförmigen, drehbar gelagerten Formteilen am Behälter anzuformen, ohne separate Einlegeteile einzusetzen (DT-PS 11 76 829).
Das den kontinuierlichen Ablauf des Blasverfahrens unterbrechende Einlegen vorher angefertigter Teile wird hierbei zwar vermieden, doch treten andere Schwierigkeiten auf, die vor allem darin liegen, daß der schlauchförmige Vorformling in die Öffnungen der sektorförmigen Formteile hineingeblasen werden muß. Beim Vorübergleiten über die Trennkanten wird dabei das noch plastische Material ungleich gereckt und gezogen. Außerdem kühlen die zur Anlage an die Formteile kommenden Schlauchpartien schon etwas ab und müssen in diesem Zustand beim nachfolgenden Schließen der Formteile nochmals gezogen und gleichzeitig zum Formteil zusammengedrückt werden. Hierbei besteht die Gefahr, daß das zum Teil schon verdünnte und bereits leicht abgekühlte Schlauchmaterial durch die erneute Beanspruchung an den Übergangs- und Quetschkanten zu dünn wird oder sogar durchreißt.
Diese Arbeitsweise ist deshalb für eine Massenproduktion zu unsicher.
Daraus ergab sich die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, die darin bestand, eine einfache Möglichkeit für die Herstellung von Behältern aus thermoplastischen Kunststoffen mit Zubehör-Einlegeteilen zu schaffen, bei der jedes manuelle Eingreifen in die Blasform vermieden wird und die Nachteile der bekannten Ausführungsformen beseitigt sind.
Diese Aufgabe wurde mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einlegeteile in Trägern gelagert sind, die sich bewegbar in den Blasformhälften befinden und die zur Übernahme der Einlegeteile aus den Formhälften ausfahrbar und zum Blas-sowie Anschweißvorgang in die Blasformhälften einfahrbar sind.
Die Einlegeteile werden also nicht mehr manuell, durch Eingriff in die Blasform und Einfügen in hier vorgesehene Nester eingebracht, sondern vom Bedienungsmann oder mechanisch, aus einem Vorratsmagazin, außerhalb der Blasform in einen Träger eingelegt, der dann selbsttätig und in gleichbleibendem Arbeitstakt der Maschine, zwangsläufig in die Blasform einfährt.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bei der als Träger für die Einlegeteile in den Blasformhälften, als Teil derselben, Schubkassetten mit einem Antrieb zur zwangsweisen Bewegung aus einer Füllstellung außerhalb der Blasformhälften, in eine Arbeitsstellung innerhalb der Blasformhälften und zurück, angeordnet sind.
Zur Fixierung einer bestimmten Position der Einlegeteile in den Schubkassetten, sind öffnungs- und schließfähige Halter vorgesehen, welche die freibleibenden Stücke der Einlegeteile umschließen und daran befindliche Anschweißstücke freilassen.
Für die Arretierung der Schubkassetten in ihrer eingefahrenen Arbeitsstellung, sind an den Blasformhälften Verriegelungselemente angeordnet, deren Riegel in eine Ausnehmung eines aus der jeweiligen Blasformhälfte herausragenden Endstückes der Schubkassetten eingreifen.
Die besonderen Vorteile der Erfindung liegen vor allem darin, daß jeder manuelle Eingriff in die geöffnete Blasform, der in einem großtechnischen Produktionsablauf immer eine gewisse Gefahr darstellt, beseitigt ist und daß der gesamte Maschinengang, unter Einschluß des Ein- und Ausfahrens der Schubkassetten, zwangsmäßig in kontinuierlichem Zyklus gesteuert werden kann. Dies hat zugleich eine verbesserte Wärmeführung zur Folge, die für das Aufblasen des schlauchförmigen Vorformlings und für das gleichbleibend sichere Verschweißen der Einlegeteile von großer Bedeutung ist.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. In der Abbildung zeigen: Fig. 1 die Ansicht eines Behälters mit angeformten Griffen; Fig. 2 einen Griff mit Anschweißstücken als Einzelheit; Fig. 3 die Vorderansicht einer geöffneten Blasform mit Einlegeteil-Schubkassetten, teilweise im Schnitt; Fig. 4 eine Einlegeteil-Schubkassette im Ausbruch einer Blasformhälfte, als Einzelheit; Fig. 5 die Seitenansicht einer Blasformhälfte nach Fig. 3.
Nach dem Ausführungsbeispiel werden Kunststoffkanister mit Griff-Einlegeteilen hergestellt.
Ein solcher Kanister 1 wird in der Blasform nach Fig. 3 komplett mit Griffen 2, den zugehörigen Griffmulden 3 sowie einem eingezogenen Wandabschnitt 4 mit Füll- und Ausgußstutzen 5 erzeugt.
Zum Verschweißen der Griffe 2, >die als Einlegeteile separat vorgefertigt sind, mit dem Körper des Kanisters 1 , dienen Anschweißstücke 20, >die sich an den Enden der eigentlichen Griffe 2 befinden und in die dieselben auslaufen ( Fig. 2).
Die Blasform 6 besteht aus den Blasformhälften 60 und 61 > die den Formhohlraum 7 umschließen, dem Spreiz- und Blasdorn 8 sowie den Schubkassetten 9.
Oberhalb der Blasform 6 befindet sich der Düsenkopf 10 eines Extruders, der den schlauchförmigen Vorformling 11 ausstößt.
Die Schubkassetten 9 sind in den unteren Teilen der Blasformhälften 60, 61 angeordnet, also dort, wo der Oberteil des Kanisters 1 mit den Griffen 2, den Griffmulden 3 und dem Stutzen 5 ausgeformt wird.
Sie bestehen aus dem Schubkörper 90, >den sektorförmigen, nach dem Formhohlraum 7 zu gerundeten Formteilen 91 und 92, welche beim Blasvorgang die Griffmulden 3 ausformen und die an ihrem Grunde einen Aufnahmeraum 93 umschließen; in dem der Griff 2 aufgenommen wird, während seine Anschweißstücke 20 aus den Formteilen 91, 92 beidseitig frei in den Formhohlraum 7 der Blasformhälften 60, 61 hineinragen.
Zum Einbringen des Griffes 2 in den Aufnahmeraum 93 und zur lagerichtigen Fixierung auch der Anschweißstücke 20, >dient der Griffhalter 12, der über den Antrieb 13 und die Betätigungsstange 14 für das Einlegen des Griffes 2, 20 nach unten geöffnet und nach oben, gegen die Formteile 91, 92 geschlossen werden kann.
Die gesamten Schubkassetten 9 sind aus einer Arbeitsstellung I innerhalb der Blasform 6, in der das Aufblasen des kompletten Kanisters 1 erfolgt, in eine Füllstellung II, >außerhalb der Blasform 6 verschiebbar, in der das Einlegen der Griffe 2, 20 in die geöffneten Griffhalter 12 geschieht. Diese Verschiebebewegung wird durch den Antrieb 15 und die Schubstange 16 herbeigeführt.
Zur Verriegelung der Schubkassetten 9 nach dem Einfahren in die Blasformhälften 60 und 61, also in der Arbeitsstellung 1 > dient das Verriegelungselement 17 an jeder Blasformhälfte, dessen Riegel 18 sich in die Ausnehmung 19 im Schubkörper 90 einsetzt und zum Ausfahren der Schubkassetten 9 wieder angehoben werden kann. Ein kurzes Endstück 90 vom Schubkörper 90 ragt zu diesem Zweck in der Arbeitsstellung I noch aus der jeweiligen Blasformhälfte 60,61 heraus.
Beim Beginn eines Arbeitsvorganges ist die Blasform 6 geöffnet, d.h. die Blasformhälften 60, 61 sind auseinandergefahren (Fig. 3) und auch die Schubkassetten 9 sind in ihre Füllstellung II (Fig. 5, gestrichelt) durch die Schubstangen 15 ausgeschoben und die Griffhalter 12 durch ihren Antrieb 13 sowie ihre Betätigungsstangen 14 nach unten geöffnet worden, so daß aus einem Vorrat ein fertiger Griff 2 mit Anschweißstücken 20 in die Griffhalter 12 eingelegt werden konnte. Der Griffhalter 12 entspricht in seinen Konturen genau dem Griff 2, >wodurch ein falsches Einlegen nicht möglich ist. Beim anschließenden Hochfahren des Griffhalters 12, wiederum durch den Antrieb 13 und die Betätigungsstange 14, setzt sich der Griff 2 in den Aufnahmeraum 93 der Mulden-Formteile 91, 92 fest ein und wird von diesen überdeckt, während die Anschweißstücke 20 an beiden Seiten des Griffhalters 12 frei herausragen.
Jetzt werden die Schubkassetten 9 über den Antrieb 15 und die Schubstangen 16 in ihrer-Arbeitsstellung I in den Blasformhälften 60, 61 eingezogen und durch Einsetzen des Riegels 18 in die Ausnehmung 19 im Schubkörper-Endstück 90 arretiert.
Inzwischen ist aus dem Düsenkopf 10 der schlauchförmige Vorformling 11 in die geöffnete Blasform 6, >bis auf die Spreiz- und Blasdorne 8 ausgestoßen und dort auseinandergespreizt worden. Die Blasform 6 wird nunmehr geschlossen, der innenstehende Schlauch 11 an den Schließkanten zusammengepreßt und gegen die Wände des Formhohlraumes 7 zum fertigen Kanister 1 aufgeblasen, wobei die Formteile 91, 92 als Teilstücke der Blasform die Griffmulden 3 bilden, während sich die aus dem Griffhalter 12 herausragenden, frei im Formhohlraum 7 stehenden Anschweißstücke 20 der Griffe 2 fest mit dem Schlauchmaterial verschweißen.
Nach Ablauf der Kühlzeit und Wiederöffnung der Blasform 6, >kann dann der komplette Kanister 1 mit Griffen 2 und Griffmulden 3 entnommen und mit dem Ausrücken des Riegels 18 , dem Ausschieben der Schubkassetten 9 und dem Öffnen der Griffhalter 12 kann ein neuer Arbeitsvorgang begonnen werden.
Die Steuerung der einzelnen Vorgänge erfolgt in bekannter Weise hydraulisch, pneumatishh, elektromechanisch oder in daraus kombinierter Technik.
Für das Ein- und Ausfahren der Schubkassetten läßt sich anstelle eines Schubstangentriebes auch ein Kettentrieb verwenden und außer den im Ausführungsbeispiel angeführten Griffen können beliebige andere Einlegeteile an den unterschiedlichsten Stellen jeder Art von geblasenen Behältern durch Schubkassetten entsprechend der Erfindung angeschweißt werden, wobei jegliches manuelle Einfassen in die Blasform vermieden ist.

Claims

Patentansprüche Verfahren zum Herstellen von Behältern aus thermoplastischen Kunststoffen nach der Blasmethode, bei der ein schlauchförmiger Vorformling von einer Blasform umschlossen, in derselben durch Einführung eines Druckmittels aufgeblasen und dabei mit in der Blasform befindlichen Einlegeteilen verschweißt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegeteile in Trägern gelagert sind, die sich bewegbar in den Blasformhälften befinden und die zur Übernahme der Einlegeteile aus den Blasformhälften ausfahrbar und zum Blas- sowie Anschweißvorgang in die Blasformhälften einfahrbar sind.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger für die Einlegeteile (2, 20) in den Blasformhälften (60, 61), als Teilderselben, Schubkassetten (9) mit einem Antrieb (15,16) 16) zur zwangsweisen Bewegung aus einer Füllstellung (11 ) außerhalb der Blasformhälften (60, 61), in eine Arbeitsstellung ( I ) innerhalb der Blasformhälften und zurück, angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fixierung einer bestimmten Position der Einlegeteile (2, 20) in den Schubkassetten (9) öffnungs- und schließfähige Halter (12) vorgesehen sind, welche die freibleibenden Stücke der Einlegeteile (2) umschließen und daran befindliche Anschweißstücke (20) freilassen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Arretierung der Schubkassetten (9) in ihrer eingefahrenen Arbeitsstellung ( I ) an den Blasformhälften (60, 61) Verriegelungselemente (17) angeordnet sind, deren Riegel (18) in eine Ausnehmung (19) eines aus der jeweiligen Blasformhälfte (60, 61) herausragenden Endstückes (90 ) der Schubkassetten (9) eingreifen.