DE2654650C3 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Chloranthrachinonen - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von ChloranthrachinonenInfo
- Publication number
- DE2654650C3 DE2654650C3 DE2654650A DE2654650A DE2654650C3 DE 2654650 C3 DE2654650 C3 DE 2654650C3 DE 2654650 A DE2654650 A DE 2654650A DE 2654650 A DE2654650 A DE 2654650A DE 2654650 C3 DE2654650 C3 DE 2654650C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- chlorine
- melt
- bubble column
- chloranthraquinones
- mixture
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C46/00—Preparation of quinones
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Chloranthrachinonen
durch Einwirkung von Chlor auf entsprechende Nitroanthrachinone in der Schmelze.
Es ist bereits bekannt, Chloranthrachinone durch Behandlung von Nitroanthrachinonen in inerten organischen
Lösungsmitteln mit elementarem Chlor bei Temperaturen von 150 bis 180° C herzustellen (vgl.
Deutsche Patentschriften 2 52 578 und 2 54 450).
Die nach diesem Verfahren angeblich erhaltenen guter Ausbeuten an Chlorantrachinonen konnten
jedoch nicht reproduziert werden (vgl. RH. Day, J.Chem.Soc. 1939, Seite 817).
Weiterhin ist ein Verfahren zur Herstellung von Chloranthrachinon bekannt, bei dem Nitroanthrachinone
in Substanz sowie als Gemisch mit Kochsalz bei Temperaturen von 270 bis 290° C chloriert werden (vgl.
UDSSR-Erfinderschein 1 78 390). Die in dieser Publikation angegebenen hohen Ausbeuten von ca. 90%
konnten jedoch bei eigener Nacharbeilung nicht bestätigt werden.
Nach einem anderen in der DE-OS 24 52 014 beschriebenen Verfahren erhält man Chlor- bzw.
Bromanthrachinone in guten Ausbeuten und relativ hoher Reinheit, wenn man die Schmelze einer Mischung
aus einem Nitroanthrachinon oder einem Nitroanthrachinongemisch und einem Chlor- bzw. Chloranthrachinongemisch
oder Brom- bzw. Bromanthrachinongemisch vorlegt und darauf das Halogen bei 180 bis 300° C,
vorzugsweise 240 bis 280°C, einwirken läßt. Eine besondere Verfahrensvariante besteht darin, daß man
als Verdünnungsmittel solche Chlor- bzw. Bromanthrachinone verwendet, die sich von den eingesetzten
Nitroanlhrachinonen durch Substitution der Nitrogruppen)
durch Chlor bzw. Brom ableiten.
Es wurde nun ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Chloranthrachinonen durch Behandlung
von Mono- und/oder Dinilroanthrachinonen oder Nitroanthrnchinongemischen in der Schmelze bei
erhöhter Temperatur mit elementarem Chlor in einer Blasensäule gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man
a) Mono- und/oder Dinitroanthrachinone in fester oder geschmolzener Form ohne Zusatz von
Halogenanthrachinonen als Verdünnungsmittel in eine mehrstufige Blasensäule eindosiert;
b) in die Schmelze der Mono- und/oder Dinitroanthrachinone in der Blasensäule im Gegenstromverfahren Chlor bei einer Temperatur von etwa 160 bis etwa 280° C einleitet;
b) in die Schmelze der Mono- und/oder Dinitroanthrachinone in der Blasensäule im Gegenstromverfahren Chlor bei einer Temperatur von etwa 160 bis etwa 280° C einleitet;
c) die gebildeten Chloranthrachinone am unteren ίο Ende der Blasensäule als Schmelze abzieht und
erstarren läßt
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es vorteilhaft,
wenn man den Chlorstrom so dosiert, daß man in der ersten Stufe der Blasensäule schon einen Umsatz
von 1 bis 10% der eindosierten Nitroanthrachinone erhält, wodurch gewährleistet ist, daß man weit
unterhalb der Zersetzungstemperaturen der Nitroanthrachinone arbeiten kann.
Es hat sich hierbei als günstig erwiesen, z. B. bei einer
Blasensäuie der Dimensionen: Länge 2000 mm, Durchmesser
100 mm, 100—20001, bevorzugt 200—8001, Chlor pro Stunde einzudosieren.
Die durch die exotherme Reaktion entstehende Reaktionswärme in der Blasensäuie wird kontinuierlich
abgeführt und kann z. B. zum Aufschmelzen der einzusetzenden Nitroanthrachinone genutzt werden.
Die Umsetzung der Nitroanthrachinone mit Chlor tritt entsprechend dem erfingungsgemäßen Verfahren
ίο schon bei einer Temperatur von etwa 160 bis 280°C,
bevorzugt bei etwa 180 bis 240° C ein. Die Nitroanthrachinone
können dabei in fester oder flüssiger Form in die Blasensäule eindosiert werden.
Die Verweilzeit der Nitroanthrachinone in der
r> Blasensäule wird vorteilhafterweise so gewählt, daß im
entnommenen Produkt nach den üblichen analytischen Methoden keine Nitroanthrachinone mehr nachgewiesen
werden können. Im allgemeinen beträgt die Verweilzeit der Nitroanthrachinone bei Verwendung
einer Blasensäule der Dimensionen: Länge 2000 mm, Durchmesser 100 mm und bei Chlorraten von
100-2000 I Chlor pro Stunde, 0,3 - 7 Stunden.
Das erhaltene Reaktionsprodukt wird vorteilhafterweise der Blasensäule vom unteren Ende als Schmelze
4Ί entnommen, bis zum Erstarren abgekühlt und kann
dann, entweder nach Zerkleinerung, beispielsweise mit Hilfe einer Schuppenwalze, sofort weiter umgesetzt
oder gegebenenfalls einer Rektifikation entsprechend dem in der DE-OS 24 58 022 beschriebenen Verfahren
■ίο unterworfen werden, wodurch eine weitere Reinigung
und/oder Auftrennung ermöglicht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum Austausch von Nitrogruppen gegen Chlor in Mono-
und/oder Dinitroanthrachinonen bzw. deren Derivaten
-,j mit vorzugsweise unter den Halogenierungsbedingungen
inerten Substituenten, wie Hydroxyl-, Carboxyl-, Mercapto-Gruppen oder Fluor, Chlor, Brom.
Grundsätzlich können die Nitroanthrachinone aber auch andere Substituenten aufweisen, sofern man deren
ho Veränderung in Kauf nimmt bzw. sogar anstrebt.
Beispiele für solche Substituenten sind niedere Alkoxy- und C'arbonsäurccMcrgruppen mit bis zu 4
C-Atomen, welche in Hydroxyl- bzw. Carboxylgruppen umgewandelt werden. Ferner niedere Alkylgruppen mit
hi bis/u 12 C-Atomen, die ganz oder teilweise halogeniert
und gegebenenfalls nach entsprechender Hydrolyse in Aldehyd- oder Carbonsäuregruppen überführt werden,
Sulfonsätireestergriippen mit bis zu 3 C-Atomen, die
ganz oder teilweise durch Halogen ersetzt werden, sowie Alkylmercaptogruppen mit bis zu 12 C-Atomen,
die in freie Mercaptogruppen aufgespalten werden.
Als Beispiele für niedere Alkoxygruppen seien genannt:
Methoxy-.Äthoxy-, Isopropoxy-, Butoxy-Gruppen;
als Beispiele für Carbonsäureestergruppen seien genannt:
als Beispiele für Carbonsäureestergruppen seien genannt:
Methoxycarbonyl-, Äthoxycarbonyl-, Isopropoxycarbonyl-,
Butoxycarbonyl-Gruppen;
als Beispiele für niedere Alkylgruppen seien genannt:
Methyl-, Äthyl-, Isopropyl-, Butyl-, Hexyl-, Octy]-, Dodecyl-Gruppen;
als Beispiele für niedere Alkylgruppen seien genannt:
Methyl-, Äthyl-, Isopropyl-, Butyl-, Hexyl-, Octy]-, Dodecyl-Gruppen;
als Beispiele für Sulfonsäureestergruppen seien genannt:
Sulfonsäuremethyl-, Sulfosäureäthyl-, Sulfosäureisopropylester-Gruppen;
als Beispiele für Alkylmercaptogruppen seien genannt:
Methylmercapto-, Butylmercapto-, Dodecylmercapto-Gruppen.
Methylmercapto-, Butylmercapto-, Dodecylmercapto-Gruppen.
Geeignete Nitroanthrachinone die in das erfindungsgemäße
Verfahren eingesetzt werden können, sind beispielsweise:
1-, 2-Nitroanthrachinon, 1,5-, 1,6-, 1,7-, 1,8-, 2,6- und
2,7-Dinitroanthrachinon oder deren Gemische, vorzugsweise solche Gemische, wie sie bei der technischen
Mono- oder Dinitrierung des Anthrachinone anfallen, gegebenenfalls nach Abtrennung der reinen Isomeren,
wie
1,5-und l.e-Di-Mlroanthrachinonfvgl.z. B.
DE-OS 21 43 253, DE-OS 23 06 611 und
DE-OS 22 56 664),
l-Nitro^S-dichlor-anthracbinon.
1 -Chlor^-nitro-anthrachinon,
1 -Nitro-S-chlor-anthrachinon,
1 -Nitro-6-chlor-anthrachinon,
1 -Nitro-7-chlor-anthrachinon,
1 -Nitro-8-chlor-anthrachinon,
l-Nitro-anthrachinon-2-carbonsäure,
1 -Methoxy-4-nitro-anihrachinon,
1 -Hydroxy-4-nitro-anthrachinon,
2-Nitro-3-methyl-anthrachinon.
l-Nitro^S-dichlor-anthracbinon.
1 -Chlor^-nitro-anthrachinon,
1 -Nitro-S-chlor-anthrachinon,
1 -Nitro-6-chlor-anthrachinon,
1 -Nitro-7-chlor-anthrachinon,
1 -Nitro-8-chlor-anthrachinon,
l-Nitro-anthrachinon-2-carbonsäure,
1 -Methoxy-4-nitro-anihrachinon,
1 -Hydroxy-4-nitro-anthrachinon,
2-Nitro-3-methyl-anthrachinon.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt gegenüber den bekannten Verfahren folgende Vorteile:
Die Umsetzung erfolgt ohne Verdünnungsmittel, was zum einen die Raum-Zeit-Ausbeute erheblich verbessert und zum anderen ermöglicht, daß bei niedrigeren Temperaturen gearbeitet werden kann, beispielsweise bei etwa 1600C. Durch das Arbeiten bei niedrigeren Temperaturen reduziert sich der Energieverbrauch erheblich, die Umsetzung ist leichter und gefahrloser zu handhaben und die Substanzen werden weniger stark thermisch beansprucht. Daneben liefert das erfindungsgemäße Verfahren größere Ausbeuten an Chloranthrachinonen und zum Teil höhere Reinheitsgrade bei den Chloranthrachinonen.
Die Umsetzung erfolgt ohne Verdünnungsmittel, was zum einen die Raum-Zeit-Ausbeute erheblich verbessert und zum anderen ermöglicht, daß bei niedrigeren Temperaturen gearbeitet werden kann, beispielsweise bei etwa 1600C. Durch das Arbeiten bei niedrigeren Temperaturen reduziert sich der Energieverbrauch erheblich, die Umsetzung ist leichter und gefahrloser zu handhaben und die Substanzen werden weniger stark thermisch beansprucht. Daneben liefert das erfindungsgemäße Verfahren größere Ausbeuten an Chloranthrachinonen und zum Teil höhere Reinheitsgrade bei den Chloranthrachinonen.
Die erhaltenen Chloranthrachinone sind bekannte, wertvolle Ausgangsmaterialien zur Herstellung von
Küpenfarbstoffen (vgl. Uli mann, Enzyklopädie der
Technischen Chemie, 4. Auflage, [1973], Bd. 7, Seite 631),
von sauren Wollfarbstoffen (durch Umsetzung mit Aminen und anschließender Sulfierung, vgl. US-PS
26 05 269, DE-OS 20 50 961), sowie von Dispersionsfarbstoffen (durch Umsetzung mit Aminen, vgl. GB-PS
10 81 890, Thiophenolen oder Sulfinaten, vgl. DE-OS
16 44 578). Das erfindungsgemäße Verfahren sei an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert, ohne es
jedoch auf diese Beispiele einzuschränken.
Eine Blasensäule, die aus 10 Schüssen (Länge 200 mm.
Durchmesser 100 mm) besteht und mit Siebboden und Überlaufrohren ausgerüstet ist, wird am Kopf mit
99%igem l-Nitro-anthrachinon (6,5 kg/Stunde) beschickt,
welches durch Erhitzen auf 240° C zum
ίο Schmelzen gebracht wird. In diese Schmelze wird im
Gegenstrom gasförmiges Chlor (290 l/Stunde) eingeleitet.
Das Nitroanthrachinon wird beim Durchströmen der Säule vollständig in 1-Chlor-anthrachinon übergeführt,
wt'.ches die Säule über einen Siphon verläßt. Die Reaktionsgase werden über Kopf abgezogen.
Das Reaktionsprodukt enthält 90% 1-Chlor-anthrachinon;
der Chlorgehalt beträgt ca. 14,1%, der Schmelzpunkt liegt bei 156° C.
Eine Blasensäule, die aus 10 Schüssen (Länge 200 mm.
Durchmesser 100 mm) besteht und mit Siebboden und Überlaufrohren ausgerüstet ist, wird am Kopf mit einem
803%igen Nitroanthrachinongemisch der Zusammensetzung:
1,6- 1,7- 1,5- 1,8-
so Dinitro-ZNitroanthrachinon
so Dinitro-ZNitroanthrachinon
2,6- 2,7-
30,2 15,3 6,21 20,6 2,46 1,51 3,6%
r> beschickt (2,2 kg/Stunde), welches durch Erhitzen auf 2000C zum Schmelzen gebracht wird. In diese Schmelze
wird im Gegenstrom gasförmiges Chlor (282 l/Stunde) eingeleitet.
Das Nitroanthrachinongemisch wirni beim Durchströmen
der Säule vollständig in ein entsprechendes Chloranthrachinongemisch übergeführt, welches folgende
Zusammensetzung besitzt:
1,6- 1,7- 1,5- 1,8- 2,6- 2,7- 1- 1,4,5- 1,4,6-Dichlor-ZChloranthrachinon
30,8 14,9 6,39 19,2 3,25 3,26 1,31 1,46 2,09%
">o und die Säule über einen Siphon verläßt.
Die Reaktionsgase werden über Kopf abgezogen. Das Reaktionsprodukt enthält 82,6% Chloranthrachinone,
sein Chlorgehalt beträgt ca. 26%, der Schmelzpunkt liegt bei 138° C.
253 g 99%iges 1-Nitro-anthrachinon werden in einer Kasserolle bei 2400C geschmolzen und die Schmelze in
eine Blasensäule (Höhe 300 mm, Durchmesser 40 mm, D-2-Bodenfritte) eingefüllt, durch deren Bodenfritte ein
leichter Stickstoffstrom geleitet wird. Durch die Schmelze wird anschließend bei 240°C nach Abstellen
des Stickstoffs 70 Min. lang ein Chlorsirom von 11,2 1
Chlor pro Stunde geleitet. Es entwickeln sich sofort
tv> braune Reaktionsgase. Der Reaktionsablauf wird
dadurch kontrolliert, daß der Schmelze durch Eintauchen eines Glasstabes eine Probe entnommen und nach
üblichen Methoden chromatografisch untersucht wird.
Nach Reaktionsende wird die Schmelze zur Entfernung der Reaktionsgase 10 Minuten mit Stickstoff (201
pro Stunde) gespült, aus der Blasensäule auf ein Blech geschüttet und nach Erkalten pulverisiert. Es werden
230,3 g eines gelben Feststoffes mit einem Gehalt von 90,1% l-Chlor-anthrachinon erhalten, was einer Ausbeute
von 86,5% d.Th. an 1-Chlor-anthrachinon entspricht. Der Chlorgehalt des Reaktionsproduktes
beträgt 14,6%, der Schmelzpunkt beträgt 152°C. Nichtumgesetztes 1-Nitro-anthrachinon ist nicht mehr
nachweisbar.
506 g 99%iges 1-Nitro-anthrachinon werden, wie in
Beispiel 3 beschrieben, aufgeschmolzen und in der genannten Blasensäule 175 Minuten lang bei 2400C mit
11,2 I Chlor pro Stunde chloriert. Nach chromatografischer
Bestätigung des Endpunktes wird die Schmelze auf ein Blech ausgeschüttet und nach Erkalten
pulverisiert.
Die Ausbeute beträgt 474,1 g: das Produkt enthält 88,7% !-Chlor-anthrachinon. Die Ausbevte an 1-Chloranthrachinon
beträgt somit 90,3% d. Th. Der Chlorgehalt des Reaktionsproduktes beträgt 15,2%, der
Schmelzpunkt liegt bei 154°C. Nichtumgesetztes 1-Nitro-anthrachinon ist nach üblichen Methoden nicht
mehr nachweisbar.
100 g eines 80,3%igen Nitroanthrachinongemisches der Zusammensetzung
1,6- 1,7- 1,5- 1,8-DinitroVNitroanthrachinon
2,6- 2,7-
30,2 15,3 6,21 20,6 2,46 1,51 3,6%
1.6- 1.7- 1,5- 1,8- 2,6- 2,7- 1-OichlorVChlnrjnthrachinon
2- 1,4,5- 1,4,6-
28.6 13.1 5.69 18.4 2.77 3.10 1.26 0.17 1.45 0.82%
10 Die Ausbeute an Gesamtchloranthrachinonen beträgt
somit 95,3% d. Th. Der Chlorgehalt des Reaktionsproduktes beträgt 26%, der Schmelzpunkt liegt bei
136°C. Nichtumgesetzte Nitroanthrachinone sind nicht mehr nachweisbar.
In der in Beispiel 3 beschriebenen Weise werden 100 g des 80,3%igen Nitroanthrachinongemisches (Zusammensetzung
siehe Bsp. 2) in der Blasensäule (Höhe 300 mm. Durchmesser 40 mm, D-2-Bodenfritte) bei
200°C und einer Chlorrate von 11,2 I Chlor pro Stunde
chloriert. 20 Minuten nach Beginn der Chlorierung werden 50 g des Nitroanthrachinongemisches als
Festsubstanz nachdosiert und danach in Abständen von jeweils 20 Minuten weitere 50-g-Portionen. Über die
folgenden 240 Minuten verteilf werden weitere 120 g des Nitroanthrachinongemisches eingetragen. Nach
Eintrag der letzten Portion wird die Chlorrate auf 22,4 I Chlor pro Stunde erhöht und d;c Schmelze weitere 1C0
Minuten lang bei 200°C chlorien
Nach chromatografischer Bestimmung des Endproduktes der Reaktion und Aufarbeitung, wie im Beispie! 5
beschrieben, erhält man 314,5 g eines gelben, 81,1 %igen Chloranthrachinongemisches folgender Zusammensetzung:
30
1,6- 1,7- 1,5- 1,8- 2,6-Dichlor-ZChloranthrachinon
40
werden in einer Blasensäule (Höhe 300 mm, Durchmesser 40 mm, D-2-Bodenfritte) bei 200°C unter leichtem
Durchblasen von Stickstoff bis zur dünnflüssigen Schmelze aufgeschmolzen. Anschließend wird durch die
Schmelze 80 Minuten lang, nach Abstellen des Stickstoffs, ein Chlorstrom von 11,2 I Chlor pro Stunde
geleitel. Über diese Zeit werden, gleichmäßig yei teilt,
weitere 150g des o.g. Nitroanthrachinongemisches in Portionen von 30 g als Festprodukt in die Schmelze
eindosiert. Nach beendetem Nachtrag wird weitere 100 Minuten lang mit 22,4 I Chlor pro Stunde chloriert. Es
entwickeln sich, besonders gegen Ende der Reaktion, braune Dämpfe. Der Reaktionsablauf wird dadurch
kontrolliert, daß der Schmelze durch Eintauchen eines Glasstabes eine Probe entnommen und chromatografisch
untersucht wird. Nach Reaktionsende wird die Schmelze zur Entfernung der Reaktionsgase 10 Minuten
mit einem Stickstoffstrom von 20 I pro Stunde gespült, aus der Blasensäule auf ein Blech ausgeschüttet und
nach Erkalten pulverisiert. Die Ausbeute beträgt 235 g eines gelben, 75.6°/oigen Chloranthraehinongemisches
folgender Zusammensetzung:
2,7- 1-
1,4,5- 1,4,6-
31,3 14,6 6,10 20,1 3,61 2,77 0,58 0,91 0,94%
Die Ausbeute an Gesamtchloranthrachinonen beträgt demnach 92,4% d.Th. Der Chlorgehalt des
Reaktionsproduktes beträgt 26,8% Cl, der Schmelzpunkt liegt bei 138°C. Nichtumgesetzte Nitroanthrachinone
können nicht mehr nachgewiesen werden.
Eine Blasensäule, die aus 10 Schüssen (Gesamtlänge 1600 mm, Durchmesser 60 mm) besieht und mit
Siebboden und Überlaufrohren ausgerüstet ist, wird am Kopf kontinuierlich mit einem Nitroanthrachinon-Gemisch
von 2,2 kg/h beschickt. Das Gemisch hat folgende Zusammensetzung:
1,6- 1,7- 1,5- 1,8-Dinitro/Nitroanthrachinon
2,6- 2,7-
27,5 1,9 6,4 8,4 6,9 0,9%
Die Blasensäule wird mit 170° heißem Wärmeträgeröl
beheizt, so daß das Gemisch bereits im obersten Schuß weitgehend geschmolzen ist.
Im Gegenstrom zum eingetragenen Nitroanthrachinon-Gemiseh
wird gasförmiges Chlor in einer Rate von 300 l/h eingeleitet.
Das Nitroanthrachinon-Gemisch wird beim Durchströmen
der Säule vollständig in ein entsprechendes Chloranthradrnon-Gemisch übergeführt und über
einen Syphon flüssig abgezogen. In einer Vorlage erstarrt es; danach wird es gemahlen und analysiert. Es
weist folgende Zusammensetzung auf:
1,6- 1.7- 1.5- 1.8-
Dichlor-/('hloranthrachinon
30,2 27,1 0,8 5,9
2.6-
8.3
2.7-
1,0%
Der stündliche Austrag betragt 1,9 kg; die Ausbeute
beträgt somit 88.8% d. Th.
Das Reaktionsprodukt enthalt ca. 26% Chlor. Der Schmelzpunkt des Gemisches liegt bei 142 C". Nicht
umgesetzte Nitroanthrachinone sind praktisch nicht mehr nachweisbar.
909 682/343
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Chloranthrachinonen durch Behandlung von Mono- und/oder Dinitroanthrachinonen oder Nitroanthrachinongemischen in der Schmelze bei erhöhter Temperatur mit elementarem Chlor in einer Blasensäule, dadurch gekennzeichnet, daß mana) Mono- und/oder Dinitroanthrachinone in fester oder geschmolzener Form ohne Zusatz von Halogenanthrachinonen als Verdünnungsmittel in eine mehrstufige Blasensäule eindosiert,
in die Schmelze der Mono- und/oder Dinitroanthrachinone in der Blasensäule im Gegenstromverfahren Chlor bei einer Temperatur von etwa 160 bis 2800C einleitet,
c) die gebildeten Chloranthrachinone am unteren Ende der Blasensäule als Schmelze abzieht und erstarren läßt.b)
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2654650A DE2654650C3 (de) | 1976-12-02 | 1976-12-02 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Chloranthrachinonen |
CH1460277A CH628607A5 (en) | 1976-12-02 | 1977-11-29 | Process for preparing chloroanthraquinones |
GB4961877A GB1551585A (en) | 1976-12-02 | 1977-11-29 | Process for the preparation of chloroanthraquinones |
JP14336677A JPS5377049A (en) | 1976-12-02 | 1977-12-01 | Process for preparing chloroanthraquinone |
BE2056483A BE861411A (fr) | 1976-12-02 | 1977-12-02 | Procede de preparation de chloroanthraquinones |
FR7736402A FR2372790A1 (fr) | 1976-12-02 | 1977-12-02 | Procede de preparation de chloroanthraquinones |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2654650A DE2654650C3 (de) | 1976-12-02 | 1976-12-02 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Chloranthrachinonen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2654650A1 DE2654650A1 (de) | 1978-06-08 |
DE2654650B2 DE2654650B2 (de) | 1979-05-17 |
DE2654650C3 true DE2654650C3 (de) | 1980-01-10 |
Family
ID=5994518
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2654650A Expired DE2654650C3 (de) | 1976-12-02 | 1976-12-02 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Chloranthrachinonen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE861411A (de) |
DE (1) | DE2654650C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH653666A5 (de) * | 1983-06-23 | 1986-01-15 | Ciba Geigy Ag | Verfahren zur herstellung von bromanthrachinonen. |
-
1976
- 1976-12-02 DE DE2654650A patent/DE2654650C3/de not_active Expired
-
1977
- 1977-12-02 BE BE2056483A patent/BE861411A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2654650B2 (de) | 1979-05-17 |
BE861411A (fr) | 1978-06-02 |
DE2654650A1 (de) | 1978-06-08 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2400455C3 (de) | Verfahren zur Perbromierung von bestimmten mehrkernigen aromatischen Verbindungen | |
EP1572613B1 (de) | Verfahren zur herstellung von benzophenonen | |
DE1593023B2 (de) | Verfahren zur herstellung fluorierter organischer verbindungen | |
DE2654650C3 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Chloranthrachinonen | |
DE2747758A1 (de) | Verfahren zur herstellung von phthaloyldichloriden von hoher reinheit | |
CH619681A5 (de) | ||
DE3104259A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polychlorbenzoylchloriden | |
DE2452014C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Halogenanthrachinonen | |
DE3421946C2 (de) | Verfahren zur Reinigung von 4-Fluorphenol | |
EP0500639B1 (de) | Verfahren zur herstellung von alkyl-[3-chlorphenyl]-sulfonen | |
DE2749416C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Chloranthrachinonen | |
EP0653412B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 4,5-Difluorbenzaldehyden | |
DE3245111C2 (de) | ||
DE1593023C3 (de) | Verfahren zur Herstellung fluorierter organischer Verbindungen | |
DE1175690B (de) | Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-2-methylphenol | |
CH628607A5 (en) | Process for preparing chloroanthraquinones | |
DE2705106C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-3-bromanthrachinon | |
DE2720965A1 (de) | Verfahren zur herstellung von chloranthrachinonen | |
DE2504150C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polychlorkupferphthalocyaninen | |
DE2549036C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von 4,4'-Dinitro-diphenylcarbonat | |
DE2458022C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von reinen Chloranthrachinonen | |
EP0129615B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bromanthrachinonen | |
EP0576995B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 5-Halogen-2-(1-anthrachinonylamino)benzoesäuren und 4'-Halogen-2,1(N)-anthrachinonyl-1',2'(N)-benzacridonen | |
DE3029365A1 (de) | Verfahren zur (alpha)-bromierung von gegebenenfalls substituierten fluortoluolen und gemischen von in (alpha)-stellung verschieden hoch bromierten, gegebenenfalls substituierten fluortoluolen | |
DE3941658A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 2-acylamino-9-acyl-6-halogen-purin |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OAP | Request for examination filed | ||
OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |