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Entlötvorri clitung
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Die Erfindung betrifft eine Entlc>#tvorrichtung, insbesondere zum
Entfernen von Lotmaterial von einer Lötstelle an einem elektronischen Bauteil, mit
einer beheizten Entlötdüse, die an eine Luftabsaugeinrichtung angeschlossen ist
und in einem innerhalb eines IIandgriffes angeordneten Sammelbehälter für abgesaugtes
Lotmaterial mündet. Eine derartige Entlötvorrichtung ist aus der US-Eatentschrift
3 392 897 bekannt. Einer derartigen Vorrichtung ist jedoch der empfindliche Nachteil
eigen, daß ihre Benutzung und insbesondere ihre Handhabung dadurch behindert wird,
daß die Vorrichtung über einen verhältnismäßig wenig flexiblen Schlauch mit einer
Absaugeinrichtung verbunden sein muß. Ein solcher Schlauch muß zwangsläufig eine
verhältnismäßig große Steifigkeit haben, da in seinem Innenraum ein Vakuum herrscht,
damit die Schlauchwandung auf grund des Unterdruckes im Innenraum nicht zusammenfällt.
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Hierzu geeignete Schläuche haben daher notwendigerweise eine so große
Steifigkeit, daß die präzise Handhabung eines
-Entlötgerätes behindert
wird. Durch den Schlauchanschluß wird nämlich eine verhältnismäßig große Zugkraft
auf das Entlötgerät ausgeübt. Es kommt hinzu, daß das Entlötgerät ohnehin über ein
elektrisches Kabel an eine Energieversorgung angeschlossen sein muß. Daher wirkt
der zusätzliche Schlauchanschluß um so mehr als Behinderung, da praktisch immer
das elektrische Anschlußkabel an eine andere Stelle geführt ist als der Vakuumschlauch,
so daß grundsätzlich in zwei verschiedenen Richtungen Zugbelastungen auf das Entlötgerät
wirken.
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Es ist versucht worden, den oben beschriebenen Nachteil bei einem
Entiötgerät gemäß der US-Patentschrift 3 392 897 dadurch zu vermeiden, daß innerhalb
der Vorrichtung eine Kolben-Zylinder-Anordnung angebracht wird, bei welcher gegen
eine verhältnismäßig große Federkraft ein Kolben gespannt wird, der nach einem entsprechenden
Auslösevorgang durch die Federkraft zurückgeschleudert wird, um auf diese Weise
ein zum Absaugen von flüssigem Lotmaterial dienendes Vakuum zu erzeugen. Derartige
Vorrichtungen sind beispielsweise aus der Deutschen Patentschrift 1 259 682, sowie
aus der Deutschen Patentschrift 1 289 393 bekannt. Eine ähnliche Vorrichtung wird
weiterhin in der Deutschen Auslegeschrift 1 904 955 beschrieben.
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Derartige bekannte Vorrichtungen, bei welchen zur Erzeugung eines
Unterdruckes ein Kolben innerhalb eines Zylinders ruckartig bewegt wird, leiden
unter dem empfindlichen Nachteil, daß mit solchen Vorrichtungen nicht kontinuierlich
gearbeitet werden kann, da nach jedem Entlötvorgang zunächst der Kolben wieder gespannt
werden muß, so daß dadurch nicht nur ein verhältnismäßig großer Zeitverlust auftritt,
sondern der Arbeitsvorgang auch in störender Weise unterbrochen wird;
bei
vielen Arbeiten ist es nämlich notwendig, innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit
eine Anzahl von Lötverbindungen zu lösen. Außerdem wird bei solchen bekannten Entlötvorrichtungen
durch den Rückstoß, der durch den Kolben ausgelöst wird, eine besonders störende
Erschütterung hervorgerufen, die in vielen Fällen zu einer Beschädigung vo 1 empfindlichen
Bauteilen führen kann. Beim Auftreten des Rückstoßes kann eine solche Entlötvorrichtung
nämlich insbesondere dann nicht absolut ruhig und erschütterungafrei gehalten werden,
wenn im Inneren eines elektronischen Gerätes an verhältnismäßig schlecht zugänglichen
Stellen Lötverbindungen gelöst werden müssen. Derartige Arbeiten treten bei der
Wartung und/oder Reparatur von elektronischen Geräten jedoch sehr häufig auf.
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Es ist daher kaum möglich, mit solchen Entlötvorrichtungen in empfindlichen
Geräten oder an empfindlichen Bauteilen zuverlässig und präzise zu arbeiten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Entlötvorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, welche im Hinblick auf Fräzisionsarbeiten an
elektronischen Geräten oder Bauteilen dadurch besonders leicht zu handhaben ist,
daß keine mechanischen Belastungen wie Zugbelastungen durch einen Schlauchanschluß
oder Stoßbelastungen wie durch einen Rückschlagkolben auf die Vorrichtung wirken.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß innerhalb des
Handgriffes eine Vakuumpumpe angeordnet ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen des
Erfindungagegenstandes ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung ist der wesentliche Vorteil erreichbar, daß die
Handhabung des Entlötgerätes durch keinerlei Absaugschläuche behindert wird, da
keine externe Vakuumpumpe erforderlich ist. Damit entfällt auch der bei solchen
Entlötvorrichtunger übliche Fußschalter zur Betätigung einer externen Vakuumpumpe,
so daß ein echter Einhandbetrieb des erfindungsgemäßen Lötgerätes ermöglicht wird.
Weiterhin wird die Handhabung des erfindungsgemäßen Entlötgerätes nicht durch Erschütterungen
beeinträchtigt, wie Eie bei einem mit Hilfe eines durch eine Feder in einem Zylinder
zurückachnellenden Kolben auftreten. Das erfindungsgemäße Entlötgerät läßt sich
somit ohne jegliche Anstrengung bei verhältnismäßig lockerer ribirung mit nur einer
Hand außerordentlich präzise positionieren. Dies ist insbesondere bei gedruckten
Leiterplatten derjenigen Art von ausschlaggebender Bedeutung, bei welchen eine große
Anzahl von Lötverbindungen auf engstem Raum angeordnet sind und welche im Hinblick
auf geringe Geräteabmessungen uercrdenlich dünn und somit wenig stabil sind.
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Da die gemäß der Erfindung im Handgriff eingebaute Vakuumpumpe c durch
einen Gleichspannungsmotor betrieben wird, der mit Niederspannung versorgt wird,
ist auch nicht zu befürchten, daß eine elektrische Störung auf die Bauteile wirken
könnte.
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Die Vakuumpumpe im Handgriff sowie deren Antriebsaggregate zeichnen
sich durch eine besonders Laufrulie aus, wodurch die Arbeitsweise mit dem orfindungsgemäßen
Entlötgerät weiter begünstigt wird.
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Durch die Anordnung der Vakuumpumpe unmittelbar benachbart zu dem
Sammelbehälter für abgesaugtes Lotmaterial entfallen diejenigen schädlichen Räume,
die bei herkömmlichen Entlötvorrichtungen insbesondere durch die verhältnismäßig
langen
Schlauchanschlüsse gebildet #rurden. Somit läßt sich mit
einer verhältnismäßig geringen Fumpleistung an der Entlötspitze dennoch eine ausgezeichnete
Ab saugwirkung erreichen.
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Da gemäß der Erfindung ein Niederspannungs-Gleichstromrnotor zum Antrieb
der Vakuumpumpe im Handgriff vorgesehen ist, genügt eine außerordentlich flexible
Zuleitung zu dem Entlötgerät als Energieversorgung, so daß sich bei der Handhabung
praktisch durch diese Zuleitung keinerlei Behinderung ergibt.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigen: Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine
erfindungsgemäße Entlötvorrichtung, Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Vakuumpumpe
und Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in der Fig. 2.
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Gemäß Fig. 1 weist die erfindungsgemäße Entlötvorrichtung einen Handgriff
10 auf, der an seinem vorderen Ende eine Entlötspitze 26 trägt. Die Entlötspitze
26 ist in einem abnehmbaren Entlötkopf 34 angebracht, der auf der vorderen Stirnseite
des Handgriffes 10 ausrastbar gehalten ist. Die mit einer zentralen Bohrung ausgestattete
Entlötspitze 26 ist in eine Metallhülse 35 eingesetzt, die von einem Heizelement
28 umgeben ist. An seiner Außenseite weist der Entlötkopf einen Fingerschutz 36
auf, der beispielsweise aus einem gut wärmeisolierenden Material besteht. An dem
Fingerschutz 36 kann der Entlötkopf 34 erfaßt werden und durch eine entsprechende
Bewegung aus seiner Halterung an der vorderen Stirnseite des Handgriffes 10 ausgerastet
werden. Nachdem der Entlötkopf 34 abgenommen ist, wird der Sammelbehälter 12 zugänglich,
in welchem das abgesaugte Lotmaterial gespeichert
wird. Da die
Wandung des Sammelbehälter 12 aus einem Material besteht, an welchem das Lotmaterial
praktisch nicht haftet, kann der Sammelbehälter 12 leicht entleert werden, nachdem
der Entlötkopf 34 abgenommen ist.
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Der Sammelbehälter 12 weist auf seiner Austrittsseite vorzugsweise
ein Filter 14 auf, durch welches verhindert wird, daß Lotmaterial durch den Rohrstutzen
13 zu der Vakuumpumpe 11 gelangen könnte. Ein als Drucktaste ausgebildeter Schalter
18 dient dazu, die Stromversorgung für den Elektromotor 15 einzuschalten, um über
ein. Getriebe 16 und eine Kupplung 17 die Vakuumpumpe 11 in Betrieb zu setzen. An
der rückwärtigen Seite des Elektromotors 15 ist eine Leiterplatte 29 angebracht,
welche die elektrischen Anschlüsse trägt.
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Vorzugsweise kann der Rohrstutzen 13 über eine verhältnismäßig große
Öffnung 27 mit der Umgebung in Verbindung stehen. Falls die Ab saugwirkung an der
Entlötspitze 26 nämlich bei laufender Vakuflmpumpe unterbrochen werden soll, so
würde es genügen, die oeffnung 27 freizugeben, die normalerweise durch einen Fingerdruck
verschlossen gehalten wird. Dabei kann die Öffnung 27 entweder direkt durch einen
Finger abgedichtet werden oder kann durch eine Verschlußklappe abgedichtet sein,
die (in der Zeichnung nicht dargestellt ist) mit einem Finger betätigbar ist. Grundsätzlich
könnte die Vakuumpumpe 11 dauernd in Betrieb gehalten werden, so daß dann der Schalter
18 entfallen könnte, wenn die Absaugwirkung an der Entlötspitze 26 über eine Öffnung
27 gesteuert wird.
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Die Öffnung 27 kann jedoch auch zusätzlich zu dem Schalter 18 vorgesehen
sein,. Die Verwendung der Öffnung 27 ist insbesondere dann von Vorteil, wenn besonders
kurzzeitig und/ oder intermittierend Lotmaterial abgesaugt werden soll.
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Der Aufbau der Vakuumpumpe 11 ist in den Fig. 2 und 3 näher erläutert.
Gemäß Fig. 2 weist die Vakuumpumpe 11 ein Pumpengehäuse 21 auf, in welchem in einer
Pumpenkammer 20 ein Rotor 19 exzentrisch angeordnet und drehbar gelagert ist. In
dem Außenumfang des Rotors 19 sind Schieber 22 Dis 25 in Schlitzen verschiebbar
geführt, und diese Schieber werden durch die Fliehkraft derart nach außen gedrückt,
daß sie am Innenumfang der Pumpenkammer 20 anliegen. Vorzugsweise sind die Schieber
aus einem selbstschmierenden Kunststoffmaterial hergestellt, so daß außer einer
guten Laufruhe insbesondere eine hervorragende Abdichtung gewährleistet ist. Wie
aus der Fig. 2 ersichtlich ist, ist der Rotor 19 in zwei Lagern 32 und 33 im Pumpengehäuse
gelagert. Weiterhin weist gemäß Fig.
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2 die Vakuumpumpe einen im oberen Teil der Fig. 2 dargestellten Deckel
31 sowie ein Zentrierstück 30 auf, um die Pumpe innerhalb des Handgriffes 10 an
der gewünschten Stelle anzubringen.
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Der Rotor der Vakuumpumpe 11 läuft vorzugsweise mit einer Drehzahl
im Bereich von etwa 4000 bis 8000 U/min.
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Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Entlötvorrichtung ist außerordentlich
einfach: das von der Entlötspitze 26 zum Schmelzen gebrachte Lotmaterial wird durch
die zentrale Bohrung durch die Entlötspitze in den Sammelbehälter 12 eingesaugt,
und zwar durch die Wirkung des durch die Vakuumpumpe 11 erzeugten Unterdruckes.
Das Filter 14 verhindert dabei, daß Lotmaterial über den Sammelbehälter 12 hinaus
in den Rohrstutzen 13 oder in die Vakuumpumpe 11 eindringen kann.
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Die Vakuumpumpe 11 kann über den Schalter 18 so lange in Betrieb gesetzt
werden, bis das Lotmaterial von derjenigen Stelle vollständig abgesaugt ist, die
zu entlöten ist.
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Der Sammelbehälter 12 kann einfach entleert werden, nachdem der Entlötkopf
34 abgenommen ist. Im übrigen sei darauf hingewiesen, daß ein Entleeren des Sammelbehälters
nur verhältnismäßig selten erforderlich ist, da es keine Schwierigkeit darstellt,
den Sammelbehälter entsprechend groß zu bemessen, so daß eine außerordentliche Anzahl
von Entlötvorgängen vorgenommen werden kann, bevor ein Entleeren des Sammelbehälters
12 erforderlich ist.
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- Patentansprüche -