DE2641704B2 - Wehr mit einer um eine horizontale Achse schwenkbar gelagerten Stauklappe - Google Patents
Wehr mit einer um eine horizontale Achse schwenkbar gelagerten StauklappeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Wehr nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es sind Wehre bekannt, deren Stauklappen sich abhängig vom jweiligen Wasserstand automatisch
öffnen und schließen. Bei einem bekannten Wehr dieser Art (vgl. die DE-PS 4 24 126) ist der Stauklappe ein
doppelt beaufschlagbares Kolbenzylinderaggregat zugeordnet, das mit einem senkrecht stehenden Zylinder
verbunden ist, in dem ein durch ein Gewicht belasteter Kolben gelagert ist. Steigt der auf die Stauklappe
wirkende Wasserdruck an, dann klappt die Stauklappe nach unten und hebt das auf den Kolben wirkende
Gewicht nach oben. Nachdem das Wasser soweit abgeflossen ist, daß die auf. die Stauklappe wirkende
Kraft einen durch das System vorgegebenen Wert unterschritten hat, drückt der durch das Gewicht
belastete Kolben die Stauklappe wieder nach oben und der Wasserspiegel steigt durch zufließendes Wasser
wieder an. Als nachteilig bei diesem Wehr ist es anzusehen, daß ein zusätzlicher gewichtbelasteter
Kolben vorgesehen werden muß, der zusätzlicher Wartung bedarf und leicht durch unbefugte Personen,
beispielsweise spielende Kinder, beeinflußt werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wehr der eingangs genannten Art
anzugeben, das wartungsfreundlich ausgebildet und gegen unbefugte Beeinflussung gesichert ist.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Bei dem angegebenen Wehr ist der Kraftspeicher, der die Stauklappe bei niedrigem Wasserstand selbsttätig
wieder aufrichten soll, als Feder ausgebildet, die unmittelbar im Kolbenzylinderaggregat, das der Stauklappe
zugeordnet ist, angebracht ist, wodurch keine besondere Wartung anfällt und außerdem ein Schutz
gegen unbefugte Betätigung erreicht wird. Verwendet man als Hydraulikflüssigkeit öl, ist die Druckfeder
gegen Korrosion ausreichend geschützt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung ist Anspruch 2 zu entnehmen. Diese ermöglicht sowohl das automatische
Absenken und Anheben der Stauklappe, als auch eine gewollte Betätigung derselben. Durch die Pumpe kann
die Stauklappe jederzeit aus der abgesenkten Stellung in die aufgerichtete Stellung gebracht werden, wobei es
s zusätzlich möglich ist, die Stauklappe in jeder beliebigen Stellung festzuhalten.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung im folgenden
näher erläutert Es zeigt
Fig. 1 ein Wehr mit aufgerichteter Stauklappe und angeschlossener Steuereinrichtung, die in der dargestellten
Stellung der Steuerventile eine automatische Arbeitsweise ermöglicht, und
F i g. 2 das Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 mit abgesenkter Stauklappe und Steuereinrichtung, die in
der dargestellten Stellung der Steuerventile eine durch eine Pumpe beeinflußte Betätigung der Stauklappe
zuläßt
In dem in der Zeichnung dargestellten Wehr ist eine Stauklappe 1 rechtwinklig zur Strömung in einem
Wasserlauf angeordnet und mittels Anlenkbolzen 2 so an einem Fundament angelenkt, daß sie sich zwischen
der in F i g. 1 ausgezogenen gezeichneten aufrechten Stellung und der dazu etwa rechtwinkligen, gestrichelt
gezeichneten liegenden Stellung verschwenken läßt. Ein hydraulischer Antrieb 5 hat einen stromabwärts der
Klappe 1 an einem Lager angelenkten hydraulischen Zylinder 6, dessen mit einem Kolben 7 fest verbundene
Kolbenstange 8 an der stromabwärts gelegenen Seite der Klappe 1 angelenkt ist. Zwischen dem Boden des
Zylinders 6 und dem Kolben 7 ist eine Druckfeder 4 angeordnet, welche einen die Klappe 1 beaufschlagenden
Wasserdruck von vorbestimmter Größe aufzunehmen vermag.
Der doppelt wirkende hydraulische Antrieb 5 ist über Leitungen 12 und 12' unmittelbar mit einem Druckmittelbehälter
verbunden, der Teil einer Steuereinrichtung
10 ist. Die Leitung 12 steht über einen Anschluß 9 mit dem oberhalb des Kolbens 7 befindlichen Zylinderraum
und die Leitungen 12' mit dem unterhalb des Kolbens 7 befindlichen Zylinderraum in Verbindung. In den
Leitungen 12 und 12' ist ein gemeinsames Steuerventil
11 vorgesehen, durch das der Druckfluß des Druckmittels
wahlweise freigegeben oder verhindert wird. Von den Leitungen 12 und 12' zweigen Leitungen 13 bzw. 13'
ab, an die ein gemeinsames Steuerventil 16 anschließt. Von diesem Steuerventil führt eine Rückfhißleitung 17
zum Druckmittelbehälter. Außerdem ist an das Steuerventil 16 eine Druckleitung 19 angeschlossen, die unter
Zwischenschaltung eines Rückschlagventils 15 und einer von Hand betätigbaren Pumpe 18 zum Druckmittelbehälter
rführt.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
In dem in F i g. 1 gezeigten Betriebszustand sind der obere und der untere Zylinderraum des Zylinders 6 über
die Leitungen 12 und 12' bei geöffnetem Ventil 11 mit dem Behälter T strömungsverbunden, so daß die
Stellung der Stauklappe 1 vom Gleichgewichtszustand zwischen dem sie beaufschlagenden Wasserdruck und
der von der im Zylinder 6 angeordneten Feder 4 ausgeübten Belastung abhängig ist. Bei der in F i g. 1 mit
L bezeichneten normalen Höhe des Wasserspiegels ist der die Stauklappe 1 beaufschlagende Wasserdruck
kleiner als die von der Feder 4 im Zylinder 6 ausgeübte entgegengesetzte Belastung, so daß die Feder 4 den
Kolben 7 und damit die Kolbenstange 8 in der ausgestreckten Stellung und die Stauklappe 1 geschlos-
sen hält
Steigt der Wasserspiegel bei geschlossener Klappe 1 langsam bis auf die in Fig. 1 mit W bezeichnete
Überlaufhöhe an, dann fibersteigt der die Stauklappe 1
beaufschlagende Wasserdruck die von tier Feder 4 ausgeübte Gegenhaltekraft, so daß die Klappe 1 in
Richtung des in F i g. il ausgezogen gezeichneten Pfeils
abwärts geschwenkt und damit die Kolbenstange 8 entgegen der Belastung durch die Feder 4 in den
Zylinder 6 geschoben wird Dadurch ist die Klappe nun geöffnet und das Wasser kann abfließen.
Übersteigt dann diie von der Feder 4 ausgeübte Belastung die Summe des Gewichts der Klappe 1 und
des auf ihr lastenden Wasserdrucks, so wird die Kolbenstange 8 wieder ausgestreckt, um die Klappe 1 in
die aufrechte Stellung ;nirückzuführen.
Während des selbsttätigen Verschwenken der Klappe 1 zwischen der aufrechten, geschlossenen und
der liegenden, geöffneten Stellung ist der Kolben 7 nicht von hydraulischem Diruck beaufschlagt ur.J kann sich
frei im Zylinder 6 hin und her verschieben, da dessen obere und untere Kammern über die offene Leitungen
12 und 12' mit dem Behälter T strömungsverbunden sind.
Will man vorübergehend auf das selbsttätige Verschwenken der Stauklappe 1 verzichten und dieselbe in
einer beliebigen, vorn Wasserspiegel unabhängigen Winkelstellung fixieren, so werden die beiden Steuerventile
11 und 16 in die in Fig.2 gezeigte Stellung gebracht, in welcher diie beiden Anschlüsse 9 und 9' des
Zylinders 6 nicht mehir unmittelbar mit dem Behälter T
verbunden sind. In deir in Fig.2 gezeigten Stellung ist
der Anschluß 9 der über dem Kolben 7 liegenden Kammer des Zylinders 6 über das Steuerventil 16 mit
der Rücklaufleitung 17 und der Anschluß 9' der unter dem Kolben 7 liegenden Kammer des Zylinders 6 mit
der von der Pumpe 18 bzw. 18' ausgehenden Druckleitung 19 strömungsverbunden, wird die Pumpe
18 bzw. 18' betätigt, so erfolgt ein Aufrichten der Stauklappe 1 unabhängig von der Höhe des Wasserspiegels.
Durch entsprechendes Umstellen des Steuerventils 16 kann der obere Anschluß 9 über die Druckleitung 19
mit der Pumpe 18 bzw. 18' und der untere Anschluß 9' mit der Rücklaufleitung 17 verbunden werden. Wird in
diesem Fall die Pumpe 18 bzw. 18' betätigt oder in Gang gesetzt, so wird das Hydrauliköl der oberen Kammer
des Zylinders 6 unter Druck zugeführt, und das in der unteren Kammer enthaltene Druckmittel fließt über die
Leitung 17 zum Behälter Γ zurück. Das unter Druck
zugeführte Druckmittel schiebt den Kolben 7 entgegen seiner Belastung durch die Feder 4 abwärts, so daß die
Stauklappe 1 stromabwärts geschwenkt wird.
Nach dem Anheben oder Absenken der Stauklappe 1 in die jeweils gewünschte Stellung kann das zweite
Steuerventil 16 in die in F i g. 1 gezeigte geschlossene Stellung gebracht werden, während das erste Steuerventil
U weiterhin geschlossen bleibt, wodurch dann die Stauklappe 1 unabhängig von der Höhe des Wasserspiegels
in der jeweiligen Stellung festgehalten wird.
Die Belastung des hydraulischen Antriebs 5 durch die Feder 4 bewirkt, daß sich die Stauklappe 1 nicht
übermäßig schnell abwärts in die waagrechte Stellung schwenken läßt, und daß zum Aufrichten der Klappe nur
ein relativ niedriger Druck notwendig ist, so daß eine relativ kleine und leichte hydraulische Anlage für die
Betätigung ausreicht.
Die im Kolben 7 vorgesehene Feder 4 kann auch als Tellerfeder ausgebildet sein. Diese Feder kann einstellbar
ausgebildet sein, wodurch sich die Stauhöhen, bei denen die Stauklappe ab- und aufklappt, bestimmt
werden können. Da die Feder durch den Zylinder geschützt ist, kann ihre Funktion nicht durch Schwemmgut,
das im Wasser mitgeführt wird, beeinträchtigt werden. Beschädigungen durch Hochwasser sind somit
praktisch ausgeschlossen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Wehr mit einer um eine horizontale Achse schwenkbar gelagerten Stauklappe, mit einem
selbsttätigen hydraulischen Antrieb in Form eines doppelt beaufschlagbaren, am Mauerwerk des
Wehres und an der Stauklappe angelenkten Kolbenzylinderaggregates und einem im Druckmittelkreislauf
des hydraulischen Antriebs angeordneten Steuerelement, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerelement als mechanische Feder (4) ausgebildet, im Zylinder (6) des hydraulischen
Antriebs (5) angeordnet und von dessen Kolben (7) beaufschlagbar ist
2. Wehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den an den hydraulischen Antrieb (5)
angeschlossenen Leitungen (12, 12', 13. 13', 17, 19) Steuerventile (11,16) vorgesehen sind, durch die die
beiderseits des Kolbens (7) befindlichen Räume des Zylinders (6) wahlweise im freien Zu- und Ablauf
unmittelbar oder unter Zwischenschaltung einer Pumpe (18, 18') mit dem Druckmittelbehälter (T)
verbindbar sind.
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