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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Aufbringen von Chemikalien von einem sich bewegenden Fahrzeug aus nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, wie sie aus der DE-OS 21 07 403 bekannt ist, ist die Pumpe eine Niederdruckpumpe, die von der Fahrzeugachse angetrieben wird und dadurch zugleich die Dosiereinrichtung darstellt. Durch eine weitere Pumpe wird die von der Dosiereinrichtung zugeführte Flüssigkeit über die Düsen versprüht, wobei der von der weiteren Pumpe erzeugte Druck in Abhängigkeit von der zugeführten Flüssigkeitsmenge gesteuert wird. Bei der bekannten Vorrichtung ist die von den Düsen versprühte Flüssigkeitsmenge proportional zur Fahrzeuggeschwindigkeit. Der an den Düsen anstehende Druck hängt daher ebenfalls von der Fahrzeuggeschwindigkeit ab. Der von den Düsen erzeugte Strahl, die Größenverteilung der Flüssigkeitströpfchen und dergleichen hängen jedoch sehr stark vom Flüssigkeitsdruck ab. Bei der bekannten Vorrichtung ist außerdem keine Möglichkeit vorgesehen, um durch Zuschalten von Düsen die Spritzbreite zu variieren.
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Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufbringen von Chemikalien von einem sich bewegenden Fahrzeug aus zu schaffen, bei dem die Chemikaliendosierung pro Flächeneinheit unabhängig von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und der Spritzbreite mit hoher Genauigkeit eingehalten wird, wobei jeweils optimale Spritzbedingungen für die Düsen gegeben sein sollen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruches 1 gelöst.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe erfolgt in zwei Schritten. Dadurch, daß die Pumpen unter Zwischenschaltung eines Hydraulikmotors von einer Axialkolbenpumpe angetrieben werden, die ihrerseits von einer Fahrzeugachse gesteuert wird, ist die Chemikaliendosierung proportional zur Fahrgeschwindigkeit. Durch Ändern der Neigung der Schrägscheibe der Axialkolbenpumpe kann gleichzeitig die Spritzbreite berücksichtigt werden, so daß die ausgetragene Menge proportional der von den Spritzdüsen überstrichenen Fläche ist. Spritzdüsen arbeiten jedoch nur zuverlässig, wenn der Durchfluß halbwegs konstant ist, der wiederum vom Flüssigkeitsvordruck abhängt. Der zweite Lösungsschritt besteht daher darin, die gelösten Chemikalien nicht unmittelbar von den Pumpen über die Düsen zu verspritzen, sondern einem Hauptwasserstrom beizumengen, dessen Durchfluß wiederum unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit ist, so daß durch die Düsen immer die gleiche Wassermenge verspritzt wird und sich nur die Konzentration der Chemikalien innerhalb des Hauptwasserstroms entsprechend der Fahrgeschwindigkeit und der Spritzbreite ändert.
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Ein Vorteil der Erfindung ist dabei insbesondere, daß keine komplizierten regeltechnischen Bauteile benötigt werden, so daß eine hohe Betriebszuverlässigkeit erreicht wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 ein Übersichtsschema einer Vorrichtung zum Aufbringen von Chemikalien von einem sich bewegenden Fahrzeug aus,
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Fig. 2 eine Einrichtung zur Herstellung einer wäßrigen Suspension eines Trockenherbizids,
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Fig. 3 Einrichtungen zur Herstellung einer wäßrigen Suspension aus Trockenherbiziden in doppelter Ausführung zusammen mit dem Hydraulikmotor und der Wasserzuführung,
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Fig. 4 einen Vorratsbehälter für Flüssig-Herbizide,
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Fig. 5 eine Einrichtung zur Beimengung der Herbizide in den Hauptwasserstrom,
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Fig. 6 die Axialkolbenpumpe,
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Fig. 7 den Spritzbereich der einzelnen Düsen.
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Das Ausführungsbeispiel betrifft die wahlweise Ausbringung von Trockenpestiziden und Flüssigpestiziden von einem Gleisfahrzeug aus. Die gewünschte spezifische Auftragmenge (g/m² und cm³/m²) für jedes einzelne Pestizid ist einstellbar, und die so gewählte Auftragmenge wird unabhängig von der Geschwindigkeit des Trägerfahrzeugs und der gewählten Auftragbreite mit großer Genauigkeit eingehalten.
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Die pulverförmigen Trockenpestizide werden in jeweils einem kleinen Mischtank 67 mittels eines automatischen Chargenbetriebes in eine wäßrige Lösung mit konstanter Konzentration überführt. Diese Anmischung kleiner Lösungsmengen im Chargenbetrieb vermeidet die Sedimentation des Pestizids, die bei Anmischung in einem großen Behälter zu erwarten ist.
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Diese wäßrigen Lösungen der Trockenpestizide werden nun, wie auch die Flüssigpestizide, jeweils mit Verdrängerpumpen I A, I B, II A und II B in einen Hauptwasserstrom dosiert und dann gemeinsam durch Düsen AL&sub1;, AR&sub1;, AL&sub2; . . . DR&sub2; auf den zu behandelnden Bodenbereich aufgetragen, wobei die Breite dieses Bereichs nach Bedarf gewählt werden kann.
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Die Dosierung der Pestizide mittels der Verdrängerpumpen I A, I B, II A und II B erfolgt durch Variation deren Drehzahl in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Trägerfahrzeugs, gewählter Breite des Auftragbereichs und gewählter spezifischer Auftragmenge.
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Alle gewünschten Betriebsbedingungen können z. B. mittels Drucktaster gewählt oder abgewählt werden, nämlich
- einzelne Chemikalien oder deren Kombination,
die Größe der Auftragmenge der einzelnen Chemikalien,
die Breite des Spritzbereichs.
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Jede getroffene Wahl oder Abwahl führt zur sofortigen Einstellung auf die neuen Betriebsbedingungen.
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Ein Anwendungsfall für diese Anlage ist die Unkrautvernichtung auf dem Schotterbett, auf Seitenwegen und -streifen der Eisenbahn durch Pestizide oder Herbizide.
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Beim gewählten Ausführungsbeispiel werden vier verschiedene Herbizide einzeln oder in jeder gewünschten Kombination ausgebracht. Die Auftragsmengen sollen einstellbar sein:
- für Trockenherbizide I und II jeweils 0,2-2,0 g/m²
für Flüssigherbizide III und IV jeweils 0,1-1,0 cm³/m².
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Die Spritz- oder Auftragbreite ist in z. B. 9 verschiedene Streifen unterteilt, von denen jeder entweder einzeln oder in gewünschter Kombination wählbar sein soll, um unterschiedlicher Gleisstreckengeometrie und einseitigem Bewuchs gerecht zu werden. Der Änderungsbereich der Auftragbreite beträgt 1 : 6.
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Weiterhin sollen natürlich die o. a. Auftragmengen unabhängig von der Geschwindigkeit des Spritzzuges sein.
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Die Wählbarkeit der Auftragmenge von 1 :10, die Wählbarkeit der Spritzbreite von 1 : 6 und die Änderung der Zuggeschwindigkeit von 1 : 10 führen zu einem erforderlichen Dosierbereich für jedes Herbizid von 1 : 600.
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Das pulverförmige oder feinkörnige Trockenherbizid I gelangt gemäß Fig. 2 aus einem Vorratsbehälter 60 in den Einlaßtrichter 61 einer Doppeldosierschnecke 62. Ein Klumpenbrecher bzw. Rührwerk 63 mit einem Antrieb 64 ist im Einlaßtrichter 61 vorgesehen, um der Doppeldosierschnecke 62 eine möglichst konstante Pulverdichte zuzuführen. Die Doppeldosierschnecke 62 wird durch einen Motor 65 angetrieben und der zwischengeschaltete mechanische Drehzahlvariator 66 (PIV) gestattet eine Einstellung der Dosierschnecken-Förderleistung (kg/min) auf den gewünschten Wert.
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Der Betrieb der Doppeldosierschnecke 62 und des Mischtanks 67 zur Anmischung einer wäßrigen Lösung des Herbizids I von konstanter Konzentration in kleinen Mengen ist wie folgt:
- Wenn der Flüssigstand im Behälterraum 68 des Mischtanks 67 den Niedrigstand 69 erreicht, schaltet der Niveauschalter 70 und bewirkt
- 1. daß die Doppeldosierschnecke 62 mittels des Motor 65 anläuft und mit z. B. 15 kg/min (am Drehzahlvariator 66 eingestellt) Trockenherbizid in das Zentralrohr 71 des Mischtanks, im freien Fall, eingibt,
- 2. daß gleichzeitig das Magnetventil I Mw öffnet und bei einer gewünschten Konzentration von z. B. 1 : 6 90 l/min Wasser in den oberen Ringraum 72 strömen läßt, das von hier über die Überlaufkante 73 in das Zentralrohr 71 gelangt.
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Die Steckscheibe 85 bestimmt bei konst. Vordruck die Wassermenge. In diesem Zentralrohr 71 werden Trockenherbizid und Wasser dadurch gemischt, daß beide gemeinsam an einem Rührwerk 74 entlangfließen und durch einen Spalt 75 in einen Ringraum 76 und von dort über eine Überlaufkante 77 in den Behälterraum 68 gelangen.
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Das Zentralrohr 71 und der Ringraum 76 mit Überlaufkante 77 sind kommunizierende Rohre und gewährleisten den kontinuierlichen Fluß der Lösung entlang des Rührwerks 74.
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Diese Füllung des Behälterraums 68 dauert so lange, bis der Hochstand 78 des Niveauschalters 70 erreicht ist und damit ein Schließen des Ventils am Vorratsbehälter 60 und ein Anhalten der Doppelschnecke 62 bewirkt.
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Eine Zentrifugalpumpe 79 fördert die Lösung I aus dem Behälterraum 68 in die Zufuhrleitung 10 zu den Verdrängerpumpen I A und I B, wobei die von den Pumpen nicht abgenommene Menge durch das Überdruckventil 80 I in das Mischrohr 81 im Behälterraum 68 gelangt und in diesem eine stetige hydraulische Durchmischung oder Suspension des Trockenherbizids I bewirkt.
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Die Anmischung der wäßrigen Lösung für das Trockenherbizid II ist gleich der wie für Trockenherbizid I beschrieben. Hier kommen Verdrängerpumpen II A und II B zum Einsatz.
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Die Flüssig-Herbizide werden von den Vorratsbehältern 82 und 83 mittels der Zufuhrleitungen 16 und 19 direkt zu den jeweiligen Verdrängerpumpen III A, III B und IV A, IV B geleitet (Fig. 3 und 4).
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Eine Zentrifugalpumpe 1 entnimmt Frischwasser aus dem im Zug mitgeführten Tankwagen mittels Leitung 2 und pumpt diesen Hauptwasserstrom durch Schmutzfänger 4 durch eine Leitung 3 zum Spritzdüsenverteilerrohr 5, wobei der Druck in Leitung 3 durch das Überdruckventil 6 bestimmt wird (Fig. 1, 3 und 7).
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Die Verdrängerpumpen I A und I B dosieren die wäßrige Lösung des Herbizids I durch eine Leitung 8 zu einem Drei-Wege-Magnetventil I M, welches diese Lösung entweder in den Injektionsstutzen 7 der Leitung 3 leitet oder durch eine Leitung 9 wieder zum Einlaß der Verdrängerpumpen I A usw. zurückleitet. Die Leitung 9 ist an die Zufuhrleitung 10 zu den Verdrängerpumpen I A usw. angeschlossen. Für die anderen Herbizide trifft die gleiche Anordnung zu.
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Entsprechend wird die wäßrige Lösung des Herbizids II von den Verdrängerpumpen II A und II B über die Leitung 11 zu dem Magnetventil II M geführt. Die Rücklaufleitung 12 führt zur Zufuhrleitung 13.
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Das Flüssig-Herbizid III wird von den Verdrängerpumpen III A und III B über die Leitung 14 zu dem Magnetventil III M geführt. Die Rücklaufleitung 15 führt zur Zufuhrleitung 16.
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Das Flüssig-Herbizid IV wird von den Verdrängerpumpen IV A und IV B über die Leitung 17 zu dem Magnetventil IV M geführt. Die Rücklaufleitung 18 führt zur Zufuhrleitung 19.
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Die von den Verdrängerpumpen I A bis IV B kontinuierlich gelieferten Dosierungen der Herbizide I-IV können also einzeln oder in jeder gewünschten Kombination nach Bedarf unter Betätigung des jeweiligen Magnetventils I M-IV M sofort dem Hauptwasserstrom beigefügt werden.
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Ein dem Injektionsstutzen 7 nachgeschalteter Rohrmischer 20 sorgt für eine innige Durchmischung des injizierten Herbizids mit dem Wasserstrom, bevor dieser das Spritzdüsenverteilerrohr 5 erreicht.
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Um eine hohe Dosiergenauigkeit der Verdrängerpumpen I A bis IV B zu gewährleisten, wird eine Druckdifferenz von Null zwischen Einlaß und Auslaß der Verdrängerpumpen I A bis IV B vorgesehen.
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Das Überdruckventil 80 I bestimmt den Vordruck zu den Verdrängerpumpen I A/I B; Überdruckventil 80 II bestimmt den Vordruck zu den Verdrängerpumpen II A/II B; ein Luftpolster 84 in den Behältern 82 und 83 bestimmt den Vordruck zu den jeweiligen Verdrängerpumpen III A, III B, und IV A, IV B.
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Der Druck in der Leitung 3 des Hauptwasserstroms oder dem Injektionsstutzen 7 wird vom Überdruckventil 6 bestimmt.
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Die Verdrängerpumpen-Vordrücke werden nun gleich dem Wasserdruck am Injektionsstutzen 7 eingestellt. Damit wird die gewünschte Druck-Differentierung von 0 erzielt. (Der Rohrleitungsdruckabfall ist vernachlässigbar klein, da die beteiligten Leitungen entsprechend groß gewählt werden).
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Es besteht die Möglichkeit, das Druckniveau des Systems als Einheit (Ventile 6, 80 I, 80 II und Luftpolster 84) in Abhängigkeit von der Zuggeschwindigkeit zu variieren, um eine möglichst konstante Flächenbenetzung des behandelten Bodenbereichs mit Wasser zu erzielen.
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Die erforderlichen Dosiermengen (l/min) für die einzelnen Herbizide I-IV werden durch die gewählten Betriebsbedingungen bestimmt und durch Drehzahl-Variation der Verdrängerpumpen I A bis IV B in Abhängigkeit von der Zuggeschwindigkeit, der Spritzbreite und der spezifischen Auftragmenge wie folgt erreicht:
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Die Antriebswelle 31 (Fig. 6) einer hydraulischen Axialkolbenpumpe 32 mit variablem Hubvolumen wird von einem der Räder des Spritzwagens mechanisch angetrieben (Eingangssignal für Fahrzeuggeschwindigkeit 6,5-65 km/h).
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Die Kardanwelle 21 wird an einem Ende am Rad des Spritzwagens befestigt und treibt mittels Kettentrieb 22 die Getriebewellen 23 und 24 an. Die Zahnräder 26 und 27 sind jeweils mittels einer Freilaufkupplung 25 und 25 a mit den Getriebewellen 23 und 24 verbunden. Das Zahnrad 28 auf der Antriebswelle 29 wird von Zahnrad 27 angetrieben.
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Zweck dieser Anordnung ist, die Antriebswelle 31 (mittels Kettentrieb 30 mit der Antriebswelle 29 verbunden) nur in einer Drehrichtung zu betreiben, unabhängig von der Drehrichtung des Spritzwagenrades (Vor- oder Rückwärtsfahrt des Fahrzeugs).
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Die Freilaufkupplung 25 überträgt ein Drehmoment von der Getriebewelle 24 auf das Zahnrad 26 nur im Uhrzeigersinn. Die Freilaufkupplung 25 a überträgt ein Drehmoment von der Getriebewelle 23 auf das Zahnrad 27 nur im Gegen-Uhrzeigersinn.
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Das variable Hubvolumen (einstellbar mittels Schrägscheibe 33 und Positioniermechanismus 34 der Axialkolbenpumpe 32) wird benutzt, um die gewählte Spritzbreite einzugeben (Eingangssignal für Spritzbreite). Die von der Axialkolbenpumpe 32 in die Leitung 43 abgegebene Ölmenge (l/min) ist damit linear proportional der Spritzfläche pro Zeiteinheit (m²/sek). (Drehzahl der Pumpe entspricht m/sek der Fahrzeuggeschwindigkeit, Schrägscheibenstellung entspricht m Spritzbreite).
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Ein hydraulischer Druck von 8-45 bar in der Leitung 35 zum Positioniermechanismus 34 bewirkt eine linear proportionale Schrägstellung der Schrägscheibe 33 und damit die Einstellung des Hubvolumens der Axialkolbenpumpe 32 von 0-32 cm³/Umdrehung (32 cm³/ Umdrehung maximale Verdrängung in der Zeichnung gewählt).
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Ein hydraulisches Überdruckventil 36, welches in Abhängigkeit von einem elektrischen (0-60 V) Eingangssignal 40 einen hydraulischen Ausgangsdruck von 8-45 bar in der Leitung 35 erzeugt, ist vorgesehen.
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Mit der Wahl unterschiedlicher Spritzbreiten mittels Drucktaster wird gleichzeitig die dieser Spritzbreite entsprechende elektrische Spannung dem Überdruckventil 36 vorgegeben.
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Die von der Axialkolbenpumpe 32 in die Leitung 43 eingegebene Ölmenge, die proportional der Spritzfläche pro Zeiteinheit ist, ( ≙ m²/ sek) wird einem Hydraulikmotor 47 zugeführt, dessen Drehzahl dann ebenfalls linear proportional zur Spritzfläche pro Zeiteinheit ist.
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Dieser Hydraulikmotor 47 treibt nun die Verdrängerpumpen I A bis IV B für die Herbizide I-IV mittels eines Getriebes 48 wie folgt an:
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Das Getriebe 48 besitzt zwei Antriebswellen 49 und 55. Antriebswelle 49 treibt mit einem Wellenende die Verdrängerpumpen I A und I B für das Herbizid I und mit dem zweiten Wellenende die Verdrängerpumpen II A und II B für das Herbizid II. Antriebswelle 55 betreibt die Verdrängerpumpen III A bis IV B für die Herbizide III und IV in gleicher Weise.
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Die Pumpenanordnung und die Einstellung der gewünschten Auftragmenge (gr/m²) für die wäßrige Lösung des Herbizids I ist auch typisch für die Herbizide II, III und IV.
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Es sind zwei Verdrängerpumpen I A und I B gleicher Größe für die Dosierung vorgesehen.
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Die Verdrängerpumpe I A wird mittels Kettentrieb 50 direkt von Antriebswelle 49 angetrieben. Pumpe I B wird mittels Kettentrieb 54 von der Abtriebswelle 53 eines Schaltgetriebes 52 I angetrieben, dessen Antriebswelle 51 mittels Kupplung vom gleichen Ende der Antriebswelle 49 angetrieben wird.
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Das Schaltgetriebe 52 I (wie auch 52 II, 52 III und 52 IV), ist in diesem Anwendungsfall zum Beispiel mit sieben Schaltstufen vorgesehen, nämlich drei Untersetzungen z. B. 1 : 1, 1 : 1,5, 1 : 3, mit Elektrokupplungen schaltbar, wobei Abtriebswelle 53 die gleiche Drehrichtung hat wie Antriebswelle 51, Abtriebswelle 53 Drehzahl Null (ausgekuppelt) und die gleichen Untersetzungen wie oben, jedoch Abtriebswelle 53 mit entgegengesetzter Drehrichtung wie Antriebswelle 51.
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Zweck dieser Parallel-Anordnung der beiden Verdrängerpumpen I A und I B ist eine einfache Stufenwahl der Auftragmenge im Bereich 1 : 10 (gr/m²) mit kleiner Drehzahlvariation zu ermöglichen.
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Für dieses Anwendungsbeispiel soll die Auftragmenge für Herbizid I von 0,2 bis 2 gr/m² wählbar sein.
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Die Verdrängerpumpe I A ist so gewählt, daß nur 55% oder 1,1 gr/m² dieser Auftragmenge konstant dosiert wird.
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Die Drehzahl und Drehrichtung der Verdrängerpumpe I B wird mit dem Schaltgetriebe 52 I so gewählt, daß die Verdrängerpumpe I B zusätzlich zur Verdrängerpumpe I A in die gemeinsame Leitung 8 dosiert, wenn eine größere Auftragmenge als 1,1 gr/m² gewählt wird, oder aber aus der Leitung 8 herausdosiert und zurück in die gemeinsame Zufuhrleitung 10 leitet, wenn eine kleinere Auftragmenge als 1,1 gr/m² gewählt wird.
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Die nachfolgende Tabelle zeigt die für diesen Anwendungsfall gewählten Verhältnisse. &udf53;vu10&udf54;&udf53;vz15&udf54; &udf53;vu10&udf54;
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Die in der letzten Spalte gezeigten Auftragmengen können nun, wie gewünscht, durch Drucktaster abgerufen werden. Die Drucktaster sind mit den Elektromagnetkupplungen im Schaltgetriebe 52 I entsprechend verschaltet.
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Der Verdrängerpumpenantrieb bietet folgende Vorteile:
Erstens werden die drei beliebig wählbaren Betriebsfunktionen Zuggeschwindigkeit, Spritzbreite und Auftragmenge für vier verschiedene Herbizide ohne Anwendung regeltechnischer Bauteile über einen Dosierbereich von 1 : 600 erfüllt und wird weiterhin durch die vorgesehene Druckdifferenz 0 an den Verdrängerpumpen I A bis IV B in Verbindung mit der addierenden-subtrahierenden Parallelschaltung von jeweils zwei Verdrängerpumpen I A/I B usw. ein hohe Dosiergenauigkeit erzielt.
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Zweitens ist jede gewünschte Herbizid-Kombination, Spritzbreite und Auftragmenge mittels Drucktaster abrufbar und steht sofort zur Verfügung (Einregeln auf den neuen Betriebszustand ist nicht erforderlich).
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Drittens nimmt dieser Antrieb keine Leistung vom Rad des Spritzwagens (Kardanwelle 21) ab.
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Das Hydraulik-Aggregat 38 erstellt die Leistung für den Verdrängerpumpenantrieb dadurch, daß die Ölpumpe 42 im Aggregat 38 die Axialkolbenpumpe 32 durch Leitung 41 mit Leistung versorgt, wodurch die Axialkolbenpumpe 32 als Dosierpumpe ohne Leistungsbedarf an der Antriebswelle 31 arbeitet.
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Dies wird dadurch erreicht, daß die Axialkolbenpumpe 32 parallel zur Drossel 45 (Vc) eines Dreiwegestromregelventils 44 geschaltet ist und damit der Druckkompensationskolben 46 des Dreiwegestromregelventils 44 die Druckdifferenz zwischen Leitung 41 und 43, z. B. P&sub1;-P&sub2; = 4 bar, konstant hält.
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Diese 4 bar Druckdifferenz überwinden die innere Reibung der Axialkolbenpumpe 32.
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Bei steigendem Leistungsbedarf der Herbizid-Verdrängerpumpen I A bis IV B steigt der Öldruck P&sub2; in Leitung 43 und P&sub1; in Leitung 41 proportional, und übernimmt damit die Ölpumpe 42 die jeweils geforderte Leistung. (P&sub1;-P&sub2; = 4 bar konstant). Die Drossel 45 (Vc) ist bei normalem Betrieb geschlossen.
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Bei Stillstand des Zugs kann der Verdrängerpumpenantrieb durch Öffnen der Drossel 45 betrieben werden, zum Beispiel wie folgt zum Ausspülen, zum Auslitern oder zum Füllen der Vorratsbehälter 82 und 83:
- Auslitern:
Ventil 56 geschlossen, Ventil 57 und 58 offen mit Durchflußmesser angeschlossen, typisch für alle Herbizide. - Füllung von Behälter 82 und 83:
Ventil 56 und 59 geschlossen, Ventil 59 a und 57 offen. Schlauch von Ventil 59 a zu einem Faß und Schlauch von Ventil 57 zu einem der Behälter 82 und 83 zum Füllen.
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Der Spritzbereich ist gemäß Fig. 7 z. B. in 9 Streifen AL, AR, DL, DR, BL, BR, CL, CR und E unterteilt. Jeder Spritzstreifen ist mit 2 Düsen, z. B. AL&sub1; und AL&sub2; für den Streifen AL, bestückt. Am Eingang zu jeder Düse befindet sich ein Magnetventil. Durch Drucktaster kann jedes Spritzmuster oder Kombinationen davon abgerufen dadurch werden, daß die Düsenventile entweder öffnen oder schließen. Mit dieser Drucktasterwahl des Spritzmusters wird gleichzeitig das dieser Spritzbreite entsprechende elektrische Eingangssignal 40 dem Überdruckventil 36 vorgegeben. (Spannungsummierung durch Drucktasterwahl). Von z. B. 0 bis 32 km/Std. Zuggeschwindigkeit befindet sich nur eine Düse, z. B. AL&sub1; bei Streifen AL, im Einsatz.
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Der Zentrifugalschalter 86 schaltet die zweite Düse, z. B. AL&sub2; bei Streifen AL, bei 32 km/Std. hinzu, um die Flächenbenetzung des Bodenbereichs mit Wasser der größeren Zuggeschwindigkeit anzupassen.
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Weiterhin kann, wie oben erwähnt, das Druckniveau des Systems als Einheit (Ventil 6, 80 I, 80 II und Luftpolster 84) in Abhängigkeit von der Zuggeschwindigkeit variiert werden, um eine größere Wassermenge mit steigender Zuggeschwindigkeit zwecks möglichst konstanter Flächenbenetzung auszutragen. Dies wird dadurch erreicht, daß der Luftpolsterdruck 84 mittels Leitung 109 zu der Steuermembrane der Überdruckventile 6, 80 I und 80 II geleitet wird.
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Die Systemdruckänderung kann entweder durch einen einstellbaren pneumatischen Druckregler 108 erreicht werden oder durch einen bekannten (nicht gezeigten) pneumatischen Signalgeber.
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Dieser Signalgeber wird von der Antriebswelle 31 angetrieben und gibt ein pneumatisches Ausgangssignal in die Leitung 84 und 109, das proportional zur Zuggeschwindigkeit ist.
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Diese Veränderung des Druck-Niveaus ist nun mit der Zuschaltung der zweiten Düse (z. B. AL&sub2;) entsprechend kombiniert. Bei Zuschalten der zweiten Düsen wird das Druckniveau also erniedrigt und steigt dann mit zunehmender Geschwindigkeit wieder an.
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Die Seitenstreifen SL und SR werden separat durch die Verdrängungspumpen 88 und 87 (Fig. 6) mit Herbizid III oder IV versorgt (Ventile 91).
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Ein Magnetventil 93 an einem zusätzlichen Injektionsstutzen 92 ist ähnlich wie vorstehend beschrieben.
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Diese Verdrängerpumpen 87 und 88 werden von jeweils einem mechanischen Drehzahlvariator 89 und 90 (PIV) angetrieben.
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Die Einstellung der Untersetzung der Drehzahlvariatoren 89, 90 bestimmt die gewünschte Auftragmenge auf den Seitenstreifen SL und SR.