DE2537811C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L95/00—Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch
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Description
Aus einem Bitumen und einem Polymerisat bestehende Gemische,
die sich für eine Vielzahl von Anwendungszwecken eignen, wie
als Fugendichtungsmassen, Klebstoff, Schutzschichten, Impräg
nierungsmittel und Bedachungsmaterial, sind bereits in der
Literatur beschrieben worden.
So beschreibt die DE-AS 19 44 337 bitumenhaltige Massen, die
eine bituminöse Komponente mit einer bestimmten definierten
Aromatizität in Kombination mit höchstens 15 Gewichtsprozent
eines Block-Mischpolymerisats der allgemeinen Formel A-B-A
enthalten, in welcher die beiden A gleiche oder verschiedene
thermoplastische, nicht elastomere Polymerblöcke darstellen,
die durch Polymerisieren eines oder mehrerer Vinylaromaten
hergestellt worden sind, und in der B einen elastomeren Poly
merblock darstellt, der durch Polymerisieren eines oder meh
rerer konjugierter Alkadiene oder durch Mischpolymerisieren
eines oder mehrerer konjugierter Alkaldiene mit einem oder
mehreren Vinylaromaten hergestellt worden ist, wobei der Poly
merblock B erwünschtenfalls vollständig oder teilweise hydriert
sein kann.
Weiterhin werden in der NL-Patentanmeldung 67 06 408 bzw. in der
ihr weitgehend entsprechenden DE-OS 17 70 340 Bitumenmassen be
schrieben, welche 50 bis 95 Gew.-% eines bituminösen Destilla
tions- oder Fällungsrückstandes mit einem n-Heptan-Asphalten-
Gehalt unter 2 Gew.-% und 5 bis 50 Gew.-% eines thermoplastischen
Polymeren mit einem Molekulargewicht über 10 000 und
einer Kristallinität bei 25°C unter 60% enthalten. Diese
thermoplastische Polymerkomponente ist außerdem durch einen
bestimmten Wertebereich für die Quadratwurzel der Kohäsions
energiedichte gekennzeichnet (7,8 bis 8,8). Die Quadratwurzel
für die Kohäsionsenergiedichte wird in der wissenschaftlichen
Literatur als Kenngröße für das Quellungsverhalten von Polyme
ren in Lösungsmitteln verwendet (vgl. "Struktur und physikali
sches Verhalten der Kunststoffe", herausgegeben von Karl A.
Wolf - Springer-Verlag 1962, insbesondere S. 758, vorletzter
Absatz, bis Seite 759, einschließlich Abs. 6). In der angel
sächsischen Literatur wird diese Kenngröße auch als "inter
action constant" bezeichnet (vgl. "Synthetic Rubber", Division
of Rubber Chemistry, American Chemical Society, John Wiley
& Sons, Inc., New York (1954), S. 348, letzter Abs., bis S. 349
einschließlich Tabelle IV).
Schließlich sind aus der DE-OS 15 94 796 Dachbelagmassen be
kannt, welche eine Bitumenkomponente, ein chloriertes Poly
phenylharz und ein Blockmischpolymerisat A-B-A der vor
stehend in der DE-AS 19 44 337 beschriebenen Art enthalten.
Diese bekannten bituminösen Gemische haben aber noch nicht
allen praktischen Anforderungen in zufriedenstellender Weise
entsprochen.
Solche Gemische müssen nämlich hinsichtlich der ins Auge ge
faßten Anwendungszwecke eine Vielzahl strenger Anforderungen,
z. B. hinsichtlich ihrer Lagerungsstabilität, ihrer Penetrations
werte, ihrer Erweichungspunkte, ihrer Brechpunkte und ihrer
Klebkraft, erfüllen.
Aufgabe der Erfindung war es daher, bituminöse Gemische mit
verbesserten Eigenschaften zur Verfügung zu stellen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe da
durch gelöst werden kann, daß man zwei unterschiedlich aufge
baute Polymerisate mit bestimmten Merkmalen zusammen mit einem
Bitumen in eng begrenzten Konzentrationsbereichen verwendet.
Das erfindungsgemäße bituminöse Gemisch enthält
- a) 75 bis 92 Gew.-% eines Bitumen mit einem Aromatengehalt, ausgedrückt als Bruchteil aromatischer Kohlenstoff der Maltenphase von n-Haptan (f a ), von mehr als 0,004 × P + 0,280, wobei P der Gehalt von Asphaltrückstand in n-Hep tan ist,
- b) 4 bis 15 Gew.-% eines Blockmischpolymeren der allgemeinen
Formeln A-B-A, in der die beiden A gleiche oder verschie
dene durch Polymerisieren einer oder mehrerer Monovinyl
aromaten hergestellte thermoplastische, nicht elastomere
Polymerblöcke darstellen und in welcher B für einen ent
weder durch Polymerisieren eines oder mehrerer konjugierter
Alkadiene oder durch Mischpolymerisieren eines oder mehre
rer konjugierter Alkadiene mit einem oder mehreren Mono
vinylaromaten erhaltenen elastomeren Polymerblock steht,
der teilweise oder vollständig hydriert sein kann,
und - c) 4 bis 15 Gew.-% eines von b) verschiedenen thermoplasti schen Polymeren mit einem mittleren Molekulargewicht ober halb 10 000, das einen Wert für die Quadratwurzel der Kohä sionsenergiedichte von 7,8 bis 8,8 und eine Kristallinität von weniger als 60% bei 25°C aufweist.
Zur Herstellung von bituminösen Gemischen mit guter Lagerungs
stabilität ist es erforderlich, ein Bitumen mit einem Aroma
tengehalt, ausgedrückt als Bruchteil aromatischer Kohlenstoff
der Maltenphase von n-Heptan (f a ), oberhalb 0,004 × P + 0,280,
wobei P der Gehalt von Asphaltenrückstand in n-Heptan ist, zu
verwenden. Solche Gemische sind entweder mikrodispers oder ho
mogen.
Gemische, welche unter Verwendung eines Bitumens mit einem
Aromatengehalt entsprechend f a 0,004 × P + 0,280 hergestellt
worden sind, weisen hingegen eine heterogene Konsistenz auf
und besitzen eine nicht ausreichende Lagerungsstabilität.
Die besten Ergebnisse, insbesondere hinsichtlich der Fließ
eigenschaften bei hohen Temperaturen, erhält man bei Verwen
dung von mikrodispersen Gemischen. Ob ein Gemisch mikrodispers
oder homogen ist, hängt sowohl von dem Aromatengehalt des Bitu
mens (a) als auch vom Typ der beiden verwendeten Polymer
komponenten (b) und (c) ab. Gemische mit einem Bitumen (a) mit
einem Wert f a < 0,004 × P + 0,500 sind üblicherweise homogen und
demgemäß erfindungsgemäß weniger geeignet.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen bituminösen Gemische eig
nen sich vor allem aus Erdöl erhältliche Bitumina, z. B. Destil
lationsbitumina, Fällungsbitumina, geblasene Bitumina und Ver
schnitte von zwei oder mehreren der vorgenannten Bitumina, wo
bei das Verschneiden in solchen Verhältnissen durchgeführt
wird, daß die bituminöse Komponente den vorgenannten Aromaten
gehalt aufweist. Vorzugsweise wird ein Destillationsbitumen
oder ein Fällungsbitumen oder ein Gemisch aus einem Destilla
tions- und einem Fällungsbitumen zur Herstellung der erfindungs
gemäßen bituminösen Gemische verwendet.
Besonders eignen sich als Bitumen (a) für die erfindungsgemä
ßen Gemische Verschnitte von einem oder mehreren der vorgenannten
Bitumina mit aromatischen Erdölextrakten, aromatischen Erd
öldestillaten oder paraffinisch-naphthenischen Erdöldestilla
ten in einem solchen Verhältnis, daß der vorgenannten Aromaten
gehalt auch in diesem Fall erreicht wird. Bei Verwendung einer
Komponente (a) des vorbeschriebenen Typs werden vorzugsweise
ein Verschnitt aus einem Fällungsbitumen und einem aromatischen
Erdölextrakt und insbesondere ein Verschnitt aus einem Propan
bitumen und einem Aromatenextrakt eines schweren Schmieröls
eingesetzt.
Das verwendete Bitumen (a) hat vorzugsweise eine Penetration
von 10 bis 2000 bei 25°C.
Erfindungsgemäß werden als weitere Komponenten in den bitumi
nösen Gemischen die beiden verschiedenen Polymere (b) und (c)
verwendet, die jeweils eine verschiedene Funktion erfüllen. Das
Polymere (b) verleiht dem fertigen bituminösen Gemisch eine
verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen das Fließen bei höheren
Temperaturen, während das Polymer (c) eine verbesserte Kleb-
bzw. Haftkraft gegenüber anderen Materialien herbeiführt.
Die Verwendung von zwei verschiedenen Polymeren mit gesonderten
Funktionen in dem bituminösen Gemisch erlaubt eine bessere An
passung der Produkteigenschaften an den ins Auge gefaßten Ver
wendungszweck.
Das Polymer (b) ist ein Blockmischpolymer der allge
meinen Formel A-B-A, in der die beiden A gleiche oder verschie
dene durch Polymerisieren einer oder mehrerer Monovinylaromaten
hergestellte thermoplastische, nicht elastomere Polymerblöcke
darstellen und in welcher B für einen entweder durch Polyme
risieren eines oder mehrerer konjugierter Alkadiene oder durch
Mischpolymerisieren eines oder mehrerer konjugierter Alkadiene
mit einem oder mehreren Monovinylaromaten erhaltenen elastome
ren Polymerblock steht.
Geeignete Monovinylaromaten zur Herstellung der thermoplastischen
Polymerblöcke A sind insbesondere Styrol und α-Methyl
styrol.
Geeignete konjugierte Alkadiene zur Herstellung des elastomeren Polymer
blocks B sind Alkadiene mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen im Mole
kül und insbesondere Butadien und Isopren.
Insbesondere kann der Polymerblock B vollständig oder teilweise
hydriert sein.
Die thermoplastischen Polymerblöcke A von Komponente (b) weisen
vorzugsweise ein Molekulargewicht von 5000 bis 100 000 und ins
besondere von 10 000 bis 30 000 auf. Der elastomere Polymer
block B von Komponente (b) weist vorzugsweise ein Molekularge
wicht von 20 000 bis 1 000 000 und insbesondere von 30 000 bis
150 000 auf.
Die zweite Polymerkomponente (c) in dem erfindungsgemäßen Ge
misch wird durch drei Bedingungen definiert, nämlich durch ein
Molekulargewicht von mindestens 10 000, einen Wert für die
Quadratwurzel der Kohäsionsenergiedichte von 7,8 bis 8,8 und
eine Kristallinität von weniger als 60% bei 25°C. Vorzugsweise
wird eine Polymerkomponente (c) mit einem Quadratwurzelwert
von 8,0 bis 8,5 und einer Kristallinität von höchstens 20%
eingesetzt.
Diese Bedingungen können durch verschiedene Polymertypen er
füllt werden. Homopolymere und modifizierte Homopolymere sowie
Mischpolymere und Blockmischpolymere können als Komponente (c)
in dem erfindungsgemäßen Gemisch verwendet werden.
Geeignete Homopolymere sind Polyalkene, wie Polyäthylen,
Polypropylen und Polyisobuten, und Polyalkadiene, wie Poly
butadien und Polyisopren.
Geeignete modifizierte Homopolymere sind chlorierte Polyalkene,
wie chloriertes Polyäthylen und chloriertes Polypropylen.
Die als Komponente (c) geeigneten Mischpolymere können durch
Mischpolymerisieren von zwei oder mehreren olefinisch ungesättig
ten Verbindungen, wie Äthylen, Propylen, Isobuten, Butadien,
Isopren, Styrol, Vinylacetat, Äthylacrylat, n-Butylacrylat und
Methylmethacrylat, hergestellt werden. Geeignete Mischpolymere
dieses Typs sind z. B. Äthylen-Propylen, Äthylen-Vinylacetat,
Äthylen-n-Butylacrylat und Styrol-Butadien.
Als Blockmischpolymere (c) können auch solche des gleichen
Typs wie für die Komponenten (b) verwendet werden. Sie weisen
in diesem Fall die allgemeine Formel A′-B′-A′ auf, in welcher
die beiden Gruppen A′ gleiche oder verschiedene durch Polymeri
sieren eines oder mehrerer Vinylaromaten hergestellte thermo
plastische Polymerblöcke darstellen und in welcher B' ein
durch Polymerisieren eines oder mehrerer konjugierter Alkadiene
oder durch Mischpolymerisieren eines oder mehrerer konjugierter
Alkadiene mit einem oder mehreren Vinylaromaten herge
stellter elastomerer Polymerblock ist.
Besonders günstige Ergebnisse erzielt man, wenn man solche
Blockmischpolymere verwendet, in welchen die Polymerblöcke A′
aus Polystyrol und der Polymerblock B′ aus Polyisopren bestehen.
Die Polymerblöcke A′ weisen vorzugsweise ein Molekulargewicht
von höchstens 10 000 und der Polymerblock B′ ein Molekularge
wicht von 120 000 bis 500 000 auf.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Gemische kann auf ein
fache Weise durch Einrühren der beiden Polymerkomponenten (b)
und (c) als feste feine Pulver oder in Form einer Lösung, z. B.
in Benzol, Toluol, bzw. einem Kohlenwasserstoff oder einem
chlorierten Kohlenwasserstoff, wie Dichlormethan, in das ge
schmolzene Bitumen (c) durchgeführt werden. Erwünschtenfalls
kann das Lösungsmittel anschließend durch Verdampfen abgetrennt
werden.
Der Gesamtgehalt an den beiden Polymerkomponenten (b) und (c)
im fertigen Gemisch beträgt vorzugsweise 10 bis 25 Gewichts
prozent.
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen bituminösen Gemische als
Fugendichtungsmassen für Betonplatten oder Betonblöcke kann es
zur Verbesserung der Klebkraft des Gemisches an den Beton rat
sam sein, diesen mit einem sogenannten Primer vorzubehandeln.
Geeignete Primer können durch Lösen eines Mischpolymers des
vorbeschriebenen Typs A-B-A zusammen mit einem Kohleteerharz
in einer geeigneten Flüssigkeit, wie Methyläthylketon, Methyl
isobutylketon, Äthylacetat, Toluol oder einem Gemisch von zwei
oder mehreren der vorgenannten Verbindungen, hergestellt werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Es werden eine Reihe von bituminösen Gemischen durch Vermischen
einer Bitumenkomponente (a) und der beiden Polymerkomponenten
(b) und (c) hergestellt. Außerdem werden aus Vergleichsgründen
eine Reihe von Gemischen der gleichen Bitumenkomponente mit
einem einzigen Polymerisat hergestellt. Eine Reihe von Eigen
schaften aller hergestellten Gemische wird im Zusammenhang
mit dem ins Auge gefaßten Verwendungszweck bestimmt.
Die verwendeten Bitumenkomponenten (a) werden im einzelnen in
Tabelle A und die beiden Polymerkomponenten (b) und (c) in den
Tabellen B bzw. C beschrieben.
Bit. 1: Bitumen mit ener Penetration von 400 × 0,1 mm bei 25°C
und einem Wert f a der n-C₇-Maltenphase von 0,430, be
stehend aus:
- a) 64 Gewichtsprozent eines Propanbitumens und
- b) 36 Gewichtsprozent eines aromatischen Schmierölex trakts;
Bit. 2: Bitumen mit einer Penetration von 200 × 0,1 mm bei 25°C
und einem Wert f a der n-C₇-Maltenphase von 0,429, be
stehend aus
- a) 70 Gewichtsprozent eines Propanbitumens und
- b) 30 Gewichtsprozent eines aromatischen Schmierölex trakts;
Bit. 3: Bitumen mit einer Penetration von 80 × 0,1 mm bei 25°C
und einem Wert f a der n-C₇-Maltenphase von 0,426, be
stehend aus
- a) 78 Gewichtsprozent eines Propanbitumens und
- b) 22 Gewichtsprozent eines aromatischen Schmieröl extrakts.
Der Propanbitumen wird aus einem Mittelost-Rohöl hergestellt
und weist eine Penetration von 10 × 0,1 mm bei 25°C, einen Wert
f a der n-C₇-Maltenphase von 0,42 und einen n-C₇-Asphaltenge
halt von 9 Gewichtsprozent auf. Der aromatische Schmierölex
trakt wird bei der Herstellung von Schmieröl aus Mittelost-
Rohöl erhalten und weist einen Wert f a von 0,45 auf.
P₁: Polystyrol-Polybutadien-Polystyrol-Blockmischpolymer
mit Molekulargewichten der einzelnen Polymerblöcke von
20 000-40 000-20 000:
P₂: Polystyrol-Polybutadien-Polystyrol-Blockmischpolymer
mit Molekulargewichten der einzelnen Polymerblöcke von
14 000-65 000-14 000;
P₃: Polystyrol-(hydriertes Polyisopren)-Polystyrol-Blockmisch
polymer mit Molekulargewichten der einzelnen Polymerblöcke
von 10 000-(50 000)-10 000.
Polymer (c) | |||
P₄: Polyisopren | |||
Molekulargewicht: | 500 000 | ||
Quadratwurzelwert: | 8,0 | ||
Kristallinität: | 0% | ||
P₅: Chloriertes Polyäthylen @ | Molekulargewicht: | 50 000 | |
Quadratwurzelwert: | 8,2 | ||
Kristallinität: | 40% | ||
P₆: Äthylen-Vinylacetat-Mischpolymer | Molekulargewicht: | 300 000 | |
Quadratwurzelwert: | 8,4 | ||
Kristallinität: | 20% | ||
P₇: Polystyrol-Polyisopren-Polystyrol-Blockmischpolymer @ | Molekulargewicht: | 9500-140 000-9500 | |
Quadratwurzelwert: | 8,2 | ||
Kristallinität: | 0% |
Eine Reihe von Gemischen wird hergestellt und soll als
kalt abbindende Klebstoffe, insbesondere zum Verkleben von
festen Materialien, wie von Aluminium auf Stahl oder Holz,
verwendet werden.
Alle Gemische werden auf ihre Penetration bei 25°C (gemäß
ASTM D 5) und auf ihren Ring- und Kugel-Erweichungspunkt T R & B
bei 0°C (gemäß ASTM D 36) geprüft. Die zum Abschälen des aufge
klebten Materials erforderliche Kraft wird, wie nachstehend
beschrieben, bestimmt:
Das zu prüfende Gemisch wird auf eine Temperatur von ungefähr
160°C erhitzt, auf einen 5 cm breiten und ungefähr 15 cm
langen Streifen aus einer Aluminiumfolie in einer 1,5 mm dicken
Schicht aufgetragen. Der Streifen wird dann in Längsrichtung
mit der beschichteten Seite auf die Oberfläche eines Stahlzy
linders aufgebracht, der frei rotierbar aufgehängt ist. Nach
24 Stunden wird senkrecht zur Tangente zur Zylinderoberfläche
ein Abziehversuch durchgeführt, bei dem die Abschälgeschwindigkeit
gemessen wird. Die zum Erreichen einer Abschälge
schwindigkeit von 1 cm/min erforderliche Zugkraft wird berech
net und als Abschälkraft in kg/cm Breite ausgedrückt.
Die Gemische 1 bis 4 stellen erfindungsgemäße Gemische mit
den beiden Polymerkomponenten (b) und (c) dar, während die
Gemische 5 bis 10 nur eine Polymerkomponente enthalten und
zum Vergleich dienen. Die überlegenen Eigenschaften der Ge
mische 1 bis 4 sind aus Tabelle D ersichtlich. Die Gemische
5 bis 10 können hingegen nicht für die ins Auge gefaßten Verwendungszwecke
eingesetzt werden.
Ein in der Wärme abbindender Klebstoff (Gemisch 11) zur Ver
wendung für Bedachungsmaterial und Sandwich-Konstruktionen wird
durch Verschneiden von
90 Gewichtsprozent Bit. 3
5 Gewichtsprozent P₃ und
5 Gewichtsprozent P₆
5 Gewichtsprozent P₃ und
5 Gewichtsprozent P₆
hergestellt.
Dieses Gemisch weist eine Penetration von 62 × 0,1 mm
bei 25°C und einen Ring- und Kugel-Erweichungspunkt (T R & B ) von
75°C auf. Die Abschälkraft zum Abziehen von Polyäthylen von Stahl
beträgt 5 kg/cm.
Ein vergleichbares Produkt (Gemisch 12) wird durch Verschnei
den von 90 Gewichtsprozent Bit. 3, 5 Gewichtsprozent P₂ und
5 Gewichtsprozent P₇ hergestellt.
Ein sich zum Aufbringen von wasserundurchlässigen Schichten
auf Betonkonstruktionen und für Wasserbau-Anwendungszwecke
(Kanäle, Reservoirs) eignendes Gemisch wird durch Verschneiden
von
80 Gewichtsprozent Bit. 2
10 Gewichtsprozent P₁ und
10 Gewichtsprozent P₆
10 Gewichtsprozent P₁ und
10 Gewichtsprozent P₆
hergestellt.
Dieses Gemisch weist eine Penetration von
77 × 0,1 mm bei 25°C und einen Ring- und Kugel-Erweichungspunkt von
100°C auf. Andere wichtige Eigenschaften dieses Gemisches sind:
Fraass-Brechpunkt|-35°C | |
Kaltbiege-Versuch nach DIN 52 123 bei -18°C | keine Rißbildung |
Fließtest nach DIN 52 123 bei 70°C | kein Fließen |
Die Abschälkraft einer Membran auf Holz (das Gemisch
wird heiß in Schichten von 2 mm nach Flammbehandlung auf
gebracht) beträgt 2 kg/cm.
Ein Gemisch (Nr. 14) zur Verwendung als Fugendichtungsmasse
für Beton und ähnliche Baumaterial-Elemente, sowie zur Herstellung
von Mastix-Asphaltböden, wird durch Verschneiden von
81 Gewichtsprozent Bit. 2,
7,5 Gewichtsprozent P₁ (verschnitten mit 4 Gewichtsprozent Streckungsöl) und
7,5 Gewichtsprozent P₇
7,5 Gewichtsprozent P₁ (verschnitten mit 4 Gewichtsprozent Streckungsöl) und
7,5 Gewichtsprozent P₇
erhalten.
Erforderlichenfalls kann dieses Gemisch auch zusammen mit
geeigneten Dichtungsmassen verwendet werden.
Claims (18)
1. Bituminöses Gemisch mit
- a) 75 bis 92 Gew.-% eines Bitumen mit einem Aromatengehalt, ausgedrückt als Bruchteil aromatischer Kohlenstoff der Maltenphase von n-Heptan (f a ), von mehr als 0,004 × P + 0,280, wobei P der Gehalt von Asphaltrückstand in n-Heptan ist,
- b) 4 bis 15 Gew.-% eines Blockmischpolymeren der allgemei nen Formel A-B-A, in der die beiden A gleiche oder ver schiedene durch Polymerisieren einer oder mehrerer Mono vinylaromaten hergestellte thermoplastische, nicht elastomere Polymerblöcke darstellen und in welcher B für einen entweder durch Polymerisieren eines oder mehrerer konjugierter Alkadiene oder durch Mischpolymeri sieren eines oder mehrerer konjugierter Alkadiene mit einem oder mehreren Monovinylaromaten erhaltenen elasto meren Polymerblock steht, der teilweise oder vollständig hydriert sein kann, und
- c) 4 bis 15 Gew.-% eines von b) verschiedenen thermoplastischen Polymeren mit einem mittleren Molekulargewicht oberhalb 10 000, das einen Wert für die Quadratwurzel der Kohäsionsenergiedichte von 7,8 bis 8,8 und eine Kristallinität von weniger als 60% bei 25°C aufweist.
2. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bitumen (a) eine Aromatizität, ausgedrückt als
Bruchteil aromatischer Kohlenstoff der Maltenphase von n-
Heptan (f a ), unterhalb 0,004 × P + 0,500 aufweist.
3. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bitumen (a) eine Penetration von 10
bis 2000 bei 25°C aufweist.
4. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bitumen (a) ein Gemisch aus Propanbi
tumen und einem Aromatenextrakt eines schweren Schmieröls
ist.
5. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Blockmischpolymer (b) Polymerblöcke
A aus Polystyrol enthält.
6. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Blockmischpolymer (b) einen Polymer
block B aus Polybutadien enthält.
7. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Blockmischpolymer (b) einen Polymer
block B aus gegebenenfalls hydriertem Polyisopren enthält.
8. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Blockmischpolymer (b) Polymerblöcke A
mit Molekulargewichten von 5000 bis 100 000 und vorzugsweise
von 10 000 bis 30 000 enthält.
9. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Blockmischpolymer (b) einen elastome
ren Polymerblock B mit einem Molekulargewicht von 20 000 bis
1 000 000 und vorzugsweise von 30 000 bis 150 000 enthält.
10. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polymer (c) einen Wert für die Quadrat
wurzel der Kohäsionsenergiedichte von 8,0 bis 8,5 und eine
Kristallinität von höchstens 20% aufweist.
11. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polymer (c) ein Isopren-Polymer mit
einem Molekulargewicht von 100 000 bis zu 1 000 000 ist.
12. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polymer (c) ein chloriertes Äthan-
Polymerisat mit einem Molekulargewicht von 10 000 bis
100 000 ist.
13. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polymer (c) ein Mischpolymer von
Äthan und Vinylacetat mit einem Molekulargewicht von 100 000
bis 500 000 ist.
14. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polymer (c) ein Blockmischpolymer der
allgemeinen Formel A′-B′-A′ ist, in welcher die beiden
Gruppen A′ gleiche oder verschiedene, durch Polymerisieren
eines oder mehrerer Monovinylaromaten hergestellte thermo
plastische, nicht elastomere Polymerblöcke darstellen und in
welcher die Gruppe B′ für einen entweder durch Polymerisieren
eines oder mehrerer konjugierter Alkadiene oder durch Misch
polymerisieren eines oder mehrerer konjugierter Alkadiene mit
einem oder mehreren Monovinylaromaten erhaltenen elastomeren
Polymerblock steht.
15. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Polymer (c) ein Mischpolymer der Formel
A′-B′-A′ ist, in welcher die Polymerblöcke A′ aus Polystyrol
bestehen.
16. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polymer (c) ein Mischpolymer der Formel
A′-B′-A′ ist, in welcher der Polymerblock B′ aus Polybutadien
oder Polyisopren besteht.
17. Bituminöses Gemisch nach Anspruch 14 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polymer (c) ein Mischpolymer der For
mel A′-B′-A′ ist, in der die Polymerblöcke A′ beide ein Mole
kulargewicht unterhalb 10 000 aufweisen und in welcher der
Polymerblock B′ ein Molekulargewicht von 120 000 bis 500 000
aufweist.
18. Verwendung des bituminösen Gemisches nach Anspruch 1 bis
17 zur Herstellung von geformten Gegenständen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/717,798 US4056222A (en) | 1975-08-25 | 1976-08-25 | Compartmentalized structure with pivotable separating webs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NLAANVRAGE7411373,A NL182969C (nl) | 1974-08-27 | 1974-08-27 | Werkwijze ter bereiding van bitumineuze composities. |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2537811A1 DE2537811A1 (de) | 1976-03-11 |
DE2537811C2 true DE2537811C2 (de) | 1989-09-07 |
Family
ID=19821975
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752537811 Granted DE2537811A1 (de) | 1974-08-27 | 1975-08-25 | Bitumenhaltige mischmassen und ihre verwendung |
Country Status (13)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3978014A (de) |
JP (1) | JPS5925824B2 (de) |
AU (1) | AU496872B2 (de) |
BE (1) | BE832562A (de) |
CA (1) | CA1043483A (de) |
CH (1) | CH617954A5 (de) |
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