DE2528800B2 - Verfahren zum beseitigen von bsb aus abwasser - Google Patents
Verfahren zum beseitigen von bsb aus abwasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beseitigen von BSB aus Abwasser, bei dem das Abwasser, belebter
Rücklaufschlamm und ein erstes, mindestens 40 Vol.-% Sauerstoff enthaltendes Gas in eine abgedeckte
Belüftungszone eingeleitet, dort gemischt und unter Aufrechterhaltung eines mindestens 0,5 mg/1 betragenden
Gehalts der mindestens I5"C warmen Mischflüssigkeit
an gelöstem Sauerstoff eines der Medien gegenüber
den anderen ständig umgewälzt wird, bei dem ferner zwischen oder nach dem Belüftungsvorgang die
Mischflüssigkeit in belebten Schlamm und gereinigte Flüssigkeit getrennt, aus der Belüftuigszone ein
unverbrauchten Sauerstoff enthaltendes Gas abgezogen ϊ und ein Teil des belebten Schlamms zur Belüftungszone
zurückgeleitet wird, der restliche Teil des belebten Schlamms und ein zweites mit Sauerstoff angereichertes
Gas in eine abgedeckte Abbauzone eingeleitet und dort gemischt werden, wobei der Gesamtschwebstoffgehalt
des Schlamms in der Abbauzone auf mindestens 15 000 mg/1 gehalten und wobei eines der Medien
gegenüber dem anderen unter Aufrechterhaltung eines Gehalts des Schlamms an gelöstem Sauerstoff von
mindestens 2 mg/1 für eine ausreichende Dauer umgewälzt
wird, um mindestens 60% des biologisch abbaufähigen flüchtigen Schwebstoffgehalts des in die
Abbauzone eingeleiteten Schlamms zu oxydieren, worauf aus der Abbauzone ein stabilisierter Schlammrückstand
und ein an Sauerstoff teilweise verarmtes Abbaugas gesondert ausgetragen werden, wobei das in
eine der beiden Zonen eingeleitete, mit Sauerstoff angereicherte Gas mindestens zum größteren Teil aus
dem aus der anderen Zone abgezogenen Gas besteht.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (US-PS 36 70 887) wird aus der Belüftungszone abgezogenes
Gas in die Abbauzone übergeleitet; es bildet dabei mindestens den größeren Teil des der Abbauzone
zugeführten mit Sauerstoff angereicherten Gases, Im Vergleich zu ebenfalls bekannten Verfahren (US-PS
33 56 609), bei denen die Belüftungszone und die Abbauzone getrennt mit Frischgas beschickt werden,
lassen sich dadurch ein höherer Sauerstoffpartialdruck und ein verminderter Energiebedarf sowohl in der
Abbauzone als auch in der Belüftungszone erzielen, solange die Abbauzone mit einer Temperatur betrieben
wird, die nicht wesentlich über der Flüssigkeitstemperatur in der Belüftungszone liegt.
Andererseits läuft aber bekanntlich der aerobe Abbau bei erhöhten Temperaturen rascher ab. Wenn die 4n
Temperatur ausgehend von 35°C ansteigt, nehmen die mesophilen Mikroorganismen ab, während die thermophilen
Formen zunehmen. In dem thermophilen Temperaturbereich von 45"C bis 750C herrschen
thermophile Mikroorganismen vor; die meisten mesophilen Mikroorganismen sind abgestorben. Oberhalb
dieses Bereichs nehmen die thermophilen Mikroorganismen ab; bei bei 90°C wird das System im
wesentlichen steril. Wegen der rascheren Oxydation des Schlamms wird mit einem thermophilen Abbau eine
vollständigere Beseitigung von biologisch abbaubaren flüchtigen Schwebstoffen (VSS) erreicht, als mit einem
gleich langen Abbau bei Außentemperatur. Es wird ein stabilerer Rückstand erhalten, der ohne Belästigung
beseitigt werden kann. Ein thermophiler Abbau soll >">
auch in dem Schlamm vorhandene pathogene Bakterien auf wirksame Weise vermindern oder ganz beseitigen,
wodurch mögliche gesundheitliche Risiken vermieden werden, die mit der Beseitigung des Rückstandes
verbunden sind. bo
Wenn Luftdiffusionssysteme verwendet werden, um den Sauerstoff für den Abbau zu liefern, sind die
Wärmeverluste in der Regel sehr groß. Luft enthält nur 21% Sauerstoff, und nur ungefähr 5 bis 10% des
Sauerstoffanteils werden gelöst. Infolgedessen muß eine t.5
sehr große Luftmenge zur Befriedigung des Sauerstoffbedarfs verwendet werden;, die fühlbare Wärme der
»verbrauchten« Luft und die latente Wärme, die erforderlich ist, um die «verbrauchte'! Luft mit
Wasserdampf zu sättigen, sind beträchtlich. Bei Außentemperatur (200C oder weniger) liegt die
Schlammverweildauer für den aeroben Abbau mit Luft typischerweise zwischen 12 und 20 Tagen, so daß große
Behälter zur Aufnahme des Schlamms erforderlich sind. Selbst wenn Maßnahmen getroffen werden, um die
Wärmeverluste auf Grund von Wärmeleitung, Konvektion und Strahlung herabzusetzen, haben die großen, für
einen Wärmeübergang zur Verfügung stehenden Flächen starke Wärmeverluste zur Folge. Schließlich ist
der Schlamm, der bei einer unter Verwendung von Luft durchgeführten Abwasserbehandlung erhalten wird, in
der Regel dünn (verhältnismäßig verdünnt), wodurch die
Wärmeverluste durch Wärmeleitung, Konvektion und Strahlung weiter erhöht werden. Noch wichtiger ist, daß
eine größere Wassermenge den Schlamm durch die Abbauzone hindurch begleitet und der Verlust an
fühlbarer Wärme in dem abströmenden behandelten Schlamm sehr groß ist. Auf Grund der vorstehend
genannten Wärmeverluste beim Abbau unter Verwendung von Luft treten autothermische Wärmeeffekte nur
in sehr geringem Umfang auf; es ist eine unwirtschaftliche große Menge an extern zugeführter Wärme
erforderlich, um Temperaturen geeigneter Höhe aufrechtzuerhalten.
Wird anstelle von Luft ein mit Sauerstoff angereichertes Gas verwendet, lassen sich die Wärmeverluste beim
aeroben Abbau wesentlich herabsetzen. Wird dabei der Sauerstoff mit hohem Wirkungsgrad ausgenutzt, ist die
Gasmenge, die der Abbauzone zugeführt und von dieser wieder abgeführt werden muß, wesentlich kleiner als
beim Einsatz von Luft, weil zuvor Stickstoff weitgehend oder in vollem Umfang beseitigt wurde. Wärmeverluste
auf Grund einer merklichen Aufwärmung des Gases und einer Verdampfung von Wasser in das Gas werden
herabgesetzt. Der bei der Abwasserbehandlung mit Sauerstoff anfallende Überschußschlamm ist starker
konzentriert als der bei einer Luftbehandlung erzeugte Schlamm; es geht weniger Wärme durch Wärmeleitung
und Wärmestrahlung vom Abbautank und auf Grund des Wärmeinhiilts des die Abbauzone verlassenden
behandelten Schlamms verloren. Diese Verkleinerung der Wärmeverluste ist ausreichend groß, um mit der
autothermischen Wärme allein Temperaturen aufrechtzuerhalten, die merklich über der Außentemperatur
liegen.
Bekannte Abwasserbehandlungsanlagen (US-PS 35 47 812, 35 47 813 und 35 47 815), bei denen Sauerstoff
anstelle von Luft als Belüftungsgas benutzt wird, sollten in besonderem Maße dafür geeignet sein, einen
Schlammabbau bei erhöhter Temperatur durchzuführen. Die bei derartigen Anlagen erzielbare hohe
Sauerstoffausnutzung hält die Wärmeverluste auf Grund des Belüftungsgases kleinstmöglich; die üblicherweise
hohen Schlamm-(Feststoff-)Konzentrationen setzen weitere während der Behandlung auftretende
Wärmeverluste wegen des verringerten Volumens des ausgetragenen behandelten Schlamms weitestgehend
herab. Infolgedessen sollte sich e'n Schlammabbau mit Sauerstoffgas in hohem Maße dafür eignen, erhöhte
Temperaturen autothermisch (ohne externe Wärmezufuhr) -elbst während Zeiträumen aufrechtzuerhalten, bei
denen die Außentemperatur niedrig ist.
Es zeigte sich jedoch, daß schwerwiegende Stoffübergangsprobleme
auftauchen, wenn versucht wird, für einen Schlammabbau unter Anwendung eines mit
Sauerstoff angereicherten Gases bei erhöhter Tempera-
jo
tür zu sorgen. Die hohen Triebkräfte für den
Stoffübergang, die normalerweise das mit Sauerstoffbclüftung
arbeitende Verfahren auszeichnen, neigen dazu, abzusinken. Obwohl die Triebkräfte für den Stoffübergang
wesentlich höher gehalten werden können als die ■-> Triebkräfte, die mit Luft zu erzielen sind, sind sie
gleichwohl wesentlich kleiner als die Werte, die für einen Abbau mit Sauerstoff bei Außentemperatur
charakteristisch sind. Der Energiebedarf für den Lösungsvorgang ist erheblich größer als erwünscht, in
und/oder es müssen unwirtschaftlich große Mengen an nicht verbrauchtem Sauerstoff abgeblasen werden, um
brauchbar hohe Sauerstoffpartialdrücke in dem Boliifmngsgas
aufrechtzuerhalten.
Die Geschwindigkeit W des Oj-Lösungsvorgangcs
kann wie folgt ausgedrückt werden:
W = KL a [(Ho, · ρ Yo1)-
Κι = Stoffübergangskoeffizient für den beherrschenden
Flüssigkeilsfilm an der Gas-Flüssigkcits-Grcnzfläche
u = Phasengrenzfläche (Gas-Hüssigkeit)
Hoj = Konstante des Henry-Gesetzes für Sauerstoff
ρ = Gesamtdruck des Systems
Vo, = Molanteil von Oj in der Gasphase
DO = Konzentration des gelösten Sauerstoffs.
Hoj = Konstante des Henry-Gesetzes für Sauerstoff
ρ = Gesamtdruck des Systems
Vo, = Molanteil von Oj in der Gasphase
DO = Konzentration des gelösten Sauerstoffs.
Selbst bei Außentemperatur ist der Stoffübergang in der Abbauzone aus zwei Gründen schwieriger als bei
der Abwasserbehandlung. Zum einen neigt der Flüssigphasen-Stoffübcrgangskoeffizient
Ki dazu, bei steigender Fesistoffkonzentration zu sinken, wenn die anderen
Faktoren konstant bleiben. Während eine höhere Temperatur den entgegengesetzten Einfluß auf Ki hat,
übertrifft der hohe Fcststoffgehalt in einer Abbauzone für mit Sauerstoff belüfteten Schlamm in der Regel den
Temperatureffekt; es kommt insgesamt zu einer nachteiligen Beeinflussung von Kr. Das bedeutet, daß
mehr Energie sowohl zum Mischen als auch für die Herstellung der Phasengrenzfläche »a« aufgewendet
werden muß. um einen Abfall der Oj-Lösungsgeschwindigkeit
und des Gehalts an gelöstem Sauerstoff zu vermeiden.
Zum anderen wird durch die starke Entwicklung von COj aus dem Schlamm der Sauerstoff im Belüftungsgas
wesentlich verdünnt. Die Flüssigkcits-(Wasser-)Durchflußmengc durch die Abbauzone ist verglichen mit
derjenigen der Abwasscrbehandlungsstufc sehr gering,
während die Menge an organischem Material, das in der Abbauzone oxydiert wird, mit der bei der Abwasserbehandlung
oxydierten Menge an organischem Material vergleichbar ist. Infolgedessen wird CO? in großen
Mengen erzeugt; ein kleinerer Anteil des COj kann in der flüssigen Phase tier Abbau/one gehalten werden,
während wesentlich mehr CO.. in die Gasphase übergehl. Bei erhöhten Temperaturen wird tlas
CO..-Problem dadurch weiter erschwert, daß es /ti einer
erheblichen Herabsetzung der CO.. Löslichkeit in der Flüssigkeit kommt. Die Entwicklung von CO.. vermindert
die Sauersteiffkonzentra:ion Vo. in der Gasphase.
Hei erhöhter Temperatur wird tier Saiierstoff-SiolT·
übergang zusätzlich diiieh einen heileren Verlust eier
Triebkral'i kompliziert, tier mil einer I lerabsetziing tier
KeMisiauicn Hu. des I leiir\-( !eselzes für Sauerslofl
verbunden ist. lielintlel sieh beispielsweise Leitungswasser
von J(I ( im (ilcie'lij'cw ichl mit 100% Siiiicrsioll
(Voj = 1,0) bei einem Gesamtdruck von einer Atmosphäre
(p = 1,0), werden 44 mg Oj/I gelöst; bei cinei
Temperatur von 5O0C werden dagegen nur ungefähi
30 mg/1 gelöst. Bei einem gewünschten Gehalt ar gelöstem Sauerstoff von 5 mg/1 setzt also allein die
Verringerung der Oj-Löslichkeit die Triebkraft bei 50" C
auf nur
30 "--—■ 100% = 64%
44-5
derTriebkraft bei 20°C herab.
Außerdem geht Triebkraft für den Stoffübergang bei erhöhter Temperatur wegen des höheren Wassergehalts
des Belüftungsgases verloren. Der Dampfdruck von Wasser bei 500C ist mehr als fünfmal größer als
derjenige bei 20°C. Bei 500C kann Wasserdampf 10 bis 15% des Belüftungsgases ausmachen. Die kombinierten
Verdünnungseffekte von CO2 und H2O setzen du.
Konzentration an O2 gegenüber der Flüssigkeit wesentlich
herab; d. h., der Wert des Faktors VO2 der
obengenannten Gleichung wird stark vermindert.
Auf Grund der oben geschilderten Umstände zeigte es sich, daß die Vorteile des eingangs genannter
Verfahrens (US-PS 36 70 887) mit integrierter Gasführung praktisch beseitigt werden, wenn die Abbauzonc
bei erhöhter Temperatur betrieben wird. Bei einen-Anstieg der Abbautemperatur nähern sich die Werte füi
den Energieaufwand und die Sauerstoffausnutzung der Werten, die erzielt werden können, wenn die beiden
Verfahrensstufen gesondert mit Sauerstoff beschick! werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, cir Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, da;
einen im Vergleich zu den oben geschilderter bekannten Verfahren geringeren Energieverbrauch um:
eine höhere Sauerstoffausnutzung auch dann hat, wcnr in der Abbauzone mit erhöhter Temperatur gearbcitel
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß das in die Abbauzone eingeleitete zweite Gas
mindestens 80 Vol.-% Sauerstoff enthält und das die Abbauzone mit einer Sauerstoffreich von mindestens
40% verlassende Abbaugas als mindestens der größere Teil des ersten Gases in die Belüftungszone eingeleitet
wird, wobei das Abbaugas aus der Abbauzonc in einer solchen Durchflußmenge abgezogen wird, daß es
mindestens 35% der in die Abbauzone eintretenden Sauerstoffmenge enthält, wobei der Schlamm in der
Abbauzone auf einer Temperatur von mindestens 25"C jedoch unterhalb 75"C gehalten wird, die mindestens IC
Grad über der Flüssigkeitstemperaturin der Bciüftungszone liegt, und wobei das Gas aus der Belüftungszone in
einer solchen Durehflußmenge abgezogen wird, daß es nicht mehr als 40% des in die Abbauzone insgesamt
eingeleiteten Sauerstoffs enthält.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß dann wenn Sauerstoffgas zunächst in die warme abgedeckte
Abbauzonc eingeleitet und das aus dieser Zone abströmende, teilweise an Oj verarmte Gas tier
abgedeckten Abwasserbelüftungszonc mindestens als größerer Teil des erforderlichen Sauerstoffs, jeweils bei
ilen vorgewählten Nennbedingungen, zugeführt wird die Satierstoffreuiheit des Helüftungsgascs in der
letztgenannten Zone verglichen mit dem von der AbbauzoiiL· aus eintretenden (Jas erheblich ansH'igl.
Fine der wi-senlliehen Bedingungen für diese sprunghafte
Erhöhung tier Saucrsloffreinheil ist, dall clic
Schliinimtcmpcriitur in der Abbau/one um mindestens
IO Grad über der Flüssigkeitstemperatur in der Bcliiltungszone liegt. Die Saucrsloffreinhcil des Abwasserbclüftungsgases
steigt über diejenige des ankomnienden
Abgases aus der Abbau/onc an. weil CO.. und Wasserdampf in der Flüssigkeit rasch absorbiert
werden. Der im Vergleich zur Abbau/onc größere Wasserstrom in der Abwasserbelüftungs/one hat ein
ganz erhebliches COi-l.ösungsvermögcn und senkt den C()_>-Gchalt des ankommenden Gases rasch ab. Die
geringere Temperatur der Flüssigkeit in der Abwasserbelüftungszone
führt zu einem wesentlich geringeren Wasserdampfdruck als in der Abbauzone, so daß der
Wassergehalt des ankommenden Gases durch Kondensation rasch abgesenkt wird. Wenn beispielsweise das
Abgas der Abbau/onc die gesamte O>-Zufuhr für die
Abwasscrbehandlungszone bildet und 61% O2 enthält,
hat das Belüftungsgas in dem Überkopfraum innerhalb der abgeschlossenen Abwasserbelüftungszone einen
Oj-Gchalt von 78%. Der erhebliche Anstieg der
.Sauerstoffreinheit in dem Gas der Abwasscrbelüftungszone sorgt für einen relativ hohen Sauerstoffpartialdriick.
der seinerseits eine Befriedigung der in dieser Zone erforderlichen hohen 02-Verbrauchsgcschwindigkeil
bei einem Energieaufwand erlaubt, der sehr bescheiden im Vergleich zu bekannten Anlagen ist. bei
denen den beiden Zonen entweder gesonderte Sauerstoffeinsai/.gasströmc
zugeleitet werden oder bei denen das Saucrstoffcinsatzgas zunächst der Abwasserbclüflungszonc
zugeführt und das Abgas dieser Zone dann in eine Warmabbauzonc eingeleitet wird.
Das Verfahren nach der Erfindung erlaubt erhebliche Energiccinsparungen. Beispielsweise belief sich in
einem Fall die Gesamtlösungscnergie für eine erfindungsgemäß betriebene Anlage, für eine Anlage, bei der
Gas von der Belüftungszone zur Abbauzonc geleitet wird, und für eine Anlage mit gesonderter Sauerstoff zufuhr
auf 163 bzw. 205 bzw. 243 PS.
Zur Erhöhung der Temperatur in der Abbauzone wird vorzugsweise das zweite Gas vor d?m Einleiten in
die Abbauzone erhitzt. Dadurch lassen sich Probleme im Hinblick auf ein Verschmutzen der benutzten Wärmeaustauscher
ganz ausräumen oder mindestens klein hallen.
Um eine ausreichende Schwebstoffmenge zu oxydieren und durch die dabei erzeugte Wärme der
Kühlwirkiing des in die Abbauzone eingeleiteten Schlamms entgegenzuwirken, andererseits aber den
Tankraum und die Mischleistung verhältnismäßig klein
zu halten, betragt die Fcststoffverwcildaucr in der Abbauzonc zweckmäßig 3 bis 10Tage.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorteilhaft ein Teil der Feststoffe des Abwassers zuvor
abgetrennt und unmittelbar der Abbauzonc zugeführt werden. Der auf diese Weise erhöhte Feststoffgehalt in
der Abbau/onc hat höhere autothcrmische Temperaturen und damit eine raschere Stabilisierung der
Feststoffe zur Folge.
Um für einen besonders atisgeprägten Reinheitsanstieg
des Sauersloffbelüfliiiigsgases in der Bcliifliiiigs/o
nc zn sorgen, wird zweckmäßig der Schlamm in der Abbaii/one auf einer Temperatur gehalten, die mindestens
20"C über der llüssigkeilsiemperatiir in der
Abwasserbelüflungszonc liegt.
Vorzugsweise werden in der Abbau/one mindestens
80% des biologisch abbaufähigeii flüchtigen Schweb
stoffgehalts des in diese /one eingeleiteten Schlamms
oxydiert. Dies führt zu einer großen Stabilität des Schla mmrückstandes.
Wird im Rahmen des erfindungsgcmäßen Verfahrens in an sich bekannter Weise (US-PS 36 70 887) eine
Abwasserbclüliungs/one mit einer Konlakltcilzonc und
τ einer Stabilisicrungs/one verwendet, wobei aus der
Kontaktteilzone nach vorläufigem Mischen und Umwälzen eines der Medien gegenüber den anderen
Medien eine Mischflüssigkeit ausgetragen und in gereinigte Flüssigkeit sowie einen mit Sauerstoff in
to Kontakt gebrachten Schlamm getrennt wird, und der mit Sauerstoff in Kontakt gebrachte Schlamm in die
Stabilisierungszone zwecks weiteren Mischens und Umwälzens eines der Medien gegenüber den anderen
Medien eingeleitet wird, wird vorzugsweise entweder
r> das an Sauerstoff teilweise verarmte, aus der Abbauzonc
ausgetragene Abbaugas der Kontaktteilzone als das erste Gas zugeleitet sowie an Sauerstoff weiter
verarmtes Gas aus der Konlakltcilzonc heraus- und in die Stabilisierungstcilzonc als das erste Gas eingeleitet,
oder wird das an Sauerstoff teilweise verarmte, aus der Abbauzone ausgetragene Abbaiigas der Stabilisicrungsteilzone
als das erste Gas zugeleitet sowie an Sauerstoff weiter verarmtes Gas aus der Stabilisierungszone
heraus- und in die Kontaktteilzonc als das erste Gas > eingeleitet. Es ist so eine flexible Anpassung an die in der
Praxis anzutreffenden, sich von Fall zu Fall erheblich unterscheidenden Bedingungen möglich.
Um die Wärmeleiliingsverluste, bezogen auf die
Menge der in der Abbauzone erzeugten Wärme, klein
κι zu halten, wird vorteilhaft mit einer Abbauzone
gearbeitet, die ein Oberflächen/Volumen-Verhältnis von weniger als 2,62 ni2/m! hat.
Zur sicheren Aufrechlerhaltung der Temperalurmindestdifferenz
von 10 Grad zwischen der Flüssigkeit in
ij der Belüftungszonc und dem Schlamm in der Abbauzonc
wird zweckmäßig mit einem Gesamtschwebstoffgehalt des Schlamms in der Abbauzonc von mindestens
20 000 mg/1 gearbeitet.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispiclen näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigt
F ig. 1 ein Fließschema einer zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geeigneten Anlage mit
gesonderten Abwasserbehandlung.*- und Schlammab-
4r) bauzoncn,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf eine gleichfalls
zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geeignete kreisförmige integrierte Abwasscrbehandlungs-
und Schlammabbaiianlage.
•ίο Fig. 3 ein Fließschema für eine abgewandelte
Ausführungsform mit einer Abwasservorbehandlungszone, wobei nachbchandelter belebter Schlamm vor
dem Abbau eingedickt wird und die Zufuhr an biologisch abbaufähigcm Brennstoff zu der Schlammab-
τ, bauzonc aus einer externen Quelle erhöht wird,
F ig. 4 ein Fließschema einer weiteren abgewandelten
Ausführungsform, bei der die Naehbehaiulliingszone
eine Konlaktleil/one und eine Slabilisierungsieil/onc
aufweist und das Sauerstoff-Belüftungsgas naclicinan-
Mi der zu der Abbau/one. der Kontaktleilzone und der
Stabilisierungsleil/onc strömt.
Fig.!) ein Fließschema einer weiteren abgewandelten Ausführungsform mit Kontakt-Stabilisierung, wobei
das Sauerstoff-Ilelüftimgsgas nacheinander der sekun-
(,-, dären Stabilisierungsteil/ouc. der Schlammabbaii/one
iinil der sekundären Koniaklicil/onc zugeleitet wird.
Fig. ti eine scliemnlische Darstellung eines als
Abbau/one bei den Aiisfühniiiüslormeu nach den F i n. I
und 3 bis 5 geeigneten Sehlammabbautanks mil
mehreren Kammern für einen stufcnweisen Durchfluß von Flüssigkeit und Sauersiolf-Belüftungsgas im Gleichstrom,
F i g. 7 eine grafische Darstellung der Verteilung der
O_>-Reinheiten im Belüftungsgas und des für den Lösungsvorgang aufgewendeten Energieverbrauchs bei
einer mit Sauerstoffbelüftung arbeitenden Abwasserbehandlungs- und Sehlammabbauanlage mit gesonderter
OrZufuhr zur Abwasserbehandlungszone und /ur aeroben Warmabbau/.onc,
Fig. 8 eine grafische Darstellung ähnlich Fig. 7 für
eine Anlage, bei der der gesamte zugcführle Sauerstoff zunächst zu der Belültungszone und dann zu der
Warmabbauzone gelangt,
F i g. 9 eine weitere grafische Darstellung ähnlich den Fig. 7 und 8 für eine Anlage, bei der der gesamte
zugeführte Sauerstoff erfindungsgemäß zunächst in die Warmabbauzone und dann in die BelüftungszoiK
eingeleitet wird,
Fig. 10 eine grafische Darstellung, die den Einfluß
unterschiedlicher Abbauzonentemperaturen auf den Energiebedarf erkennen läßt,
F i g. 11 eine grafische Darstellung ähnlich F i g. 7 für
eine Anlage mit einer Kontakt-Stabilisierungs-Belültungszone,
wobei das Sauerstoffbelüftungsgas nacheinander die Abbauzone, die Kontakiteilzone und die
Stabilisierungsteilzone durchströmt,
Fig. 12 eine grafische Darstellung ähnlich F i g. 11 für
eine Anlage, bei der das Sauerstoffbelüftungsgas nacheinander die Kontaktteilzone, die Stabilisierungsteilzone
und die Abbauzone durchströmt,
Fig. 13 eine weitere grafische Darstellung ähnlich
Fig. 11 für eine Anlage, bei der da:; Sauerstoffbelüflungsgas
nacheinander die Stabilisierungsteilzone, die Abbauzone und die Kontakttcilzone durchströmt,
Fig. 14 eine grafische Darstellung ähnlich F i g. 11 für
eine Anlage, bei welcher das Sauerstoffbelüftungsgas nacheinander die Abbauzone, die Stabilisierungsteilzone
und die Kontaktteilzone durchläuft,
Fig. 15 eine grafische Darstellung, die den Einfluß
unterschiedlicher Abwassertemperaturen auf die Differenz der Sauersloffgasreinheit von Abbau- und
Abwasserbelüftungszone erkennen lassen,
Fig. 16 eine grafische Darstellung ähnlich Fig. 15,
die den Einfluß der Alkalität auf die vorstehend genannte Sauerstoffgasreinheitsdifferenz erkennen läßt
und
Fig. 17 eine grafische Darstellung ähnlich Fig. 16,
die den Einfluß des BSB-Beseitigungsbedarfs in der Abwasserbelüftungszone auf die vorstehend erwähnte
Sauerstoffgasreinhei'.sdifferenz erkennen läßt.
Bei der Anordnung nach Fi j». ! gelangt HSB-haltiges
Wasser, beispielsweise Abwasser, über eine Leitung 11
in eine Belüftungszone 10. Ein erstes Gas, das mindestens 40 Vol.-0/» Sauerstoff enthält, tritt in die
/one 10 über eine gestrichelt dargestellte Leitung 12
ein, während belebter Kücklaufschlamm in die Zone 10
über eine Leitung 13 gelangt, in eier eine Pumpe 14 sil/l.
In F ig. 1 sind ebenso wie in den folgenden Figuren Flüssigkeit und Feststoffe führende Leitungen mit
ausgezogenen Linien dargestellt, während gasführende Leitungen durch gestrichelte Linien veranschaulicht
sind. Der Einfachheit halber sind Ventile nicht gezeigt; es versteht sich jedoch, dall diese bei der praktischen
Anwendung der Erfindung in zweckentsprechender Weise eingesetzt werden.
Die zuvor genannten Ströme werden in der Belültungszone 10 mittels eines mechanischen Rührwerks
15 innig gemischt. Das Rührwerk kann motorisch angetriebene Flügelräder aufweisen, die nahe der
Flüssigkeitsoberfläche angeordnet oder in die Flüssig-ι keit eingetaucht sind. Die Zufuhr des Sauerstolfgascs
über die Leitung 12 kann entweder oberhalb oder unterhalb des Flüssigkeitsspiegels erfolgen. Vorrichtungen
dieser Art sind bekannt; sie sind so auszulegen, daß für eine große Kontaktfläche zwischen den Medien bei
ι» kleinstmöglichem Energieaufwand gesorgt wird. Wenn
das Sauerstoffgas in die Flüssigkeil eingeblasen oder
eindiffundiert wird, sollten die Blasen so klein sein, daß ihre Gesamtoberfläche groß und ihr Auftrieb gering ist.
Das Lösen von Sauerstoff wird auch dadurch unter-
r> stützt, daß die zum Einbringen des Gases vorgesehene
Anordnung in die Flüssigkeit so tief eintaucht, daß der hydrostatische Effekt eine Rolle spielt.
Es sind Mittel vorgesehen, um in der Belüftungs'one 10 ständig ein Medium gegenüber den anderen Medien
>() umzuwälzen. Beispielsweise wälzt eine Pumpe 16, die
mit dem Gasraum über eine Leitung 17 in Verbindung steht, Belüftungsgas zum unteren Teil der Zone um, um
dieses Gas in Form von kleinen Gasblasen durch eine Einblasvorrichtung 17a hindurch freizusetzen. Belüftungsgeräte
werden im allgemeinen nach dem sogenannten »Luft-Normalübergangswirkungsgrad« bemessen,
der die Fähigkeit des Gerätes kennzeichnet. Sauerstoff aus Luft in Leitungswasser zu lösen, das
keinen gelösten Sauerstoff enthält, unter einem Druck
so von einer Atmosphäre steht und eine Temperatur von 200C hat. Geeignete Geräte haben einen Luft-Normalübergangswirkungsgrad
von mindestens 0,68 kp O> je PS-Stunde und vorzugsweise einen Wirkungsgrad von
mindestens 1,36 kp O2 je PS-Stunde. Für diese Zwecke
r> handelt es sich bei der in Verbindung mit der Bemessung des Geräts verwendeten Energie um die Gesamtenergie.
die sowohl für das Umrühren der Flüssigkeit als auch für das Inkontaktbringen von Gas und Flüssigkeit
verbraucht wird.
Der vorstehend genannte Sauerstoff wird cingelcitei;
gleichzeitig wird eines der Medien ständig gegenüber den anderen Medien in ausreichender Menge und
Geschwindigkeit umgewälzt, um den Gehall der Mischflüssigkeit an gelöstem Sauerstoff (OO) auf
■Ti mindestens 0,5 mg/1 zu halten. Die Flüssigkcitstcmpera-IUi"
wird ferner auf mindestens I5°C gehalten, so daß bei kaltem Wetter Mittel erforderlich sein können, um eine
niedrigere Temperatur in der Zone 10 zu vermeiden. Beispielsweise kann für diesen Zweck das ankommende
w Abwasser in der Leitung 11 erhiizt werden. Aufbau und
Arbeitsweise der Abwasserbelüftungszone 10 können so gewählt sein, wie dies aus den US-PS 35 47 811,
35 47 812 oder 35 47 815 bekannt ist. Aus den im folgenden noch diskutierten Gründen ist jedoch
r)r>
vorzugsweise dafür gesorgt, daß Gas und Flüssigkeit im Gleichstrom durch mindestens zwei Teilzonen (entsprechend
der Beschreibung des letztgenannten Patents) hindurchtreten.
Die mit Sauerstoff angereicherte Mischflüssigkeil
Wi wird aus der :ibgedeckten Belüftungszone 10 abgeleitet
und gelangt über eine Leitung 18 in ein Klärbecken 19, um dort in eine gereinigte, obenschwimmende Flüssigkeit
und in belebten Schlamm getrennt zu werden. Nicht verbrauchtes sauerstoffhaltiges Gas verläßt die Belüf-
hr> Uingszone 10 über eine Leitung 20 und kann
beispielsweise in die Atmosphäre entlüftet weiden. Dieses Gas wird aus der Belüftungszone in einer
Durchflußmenge ausgetragen, die so geregelt ist, daß
sein Sauerstoffgehalt nicht mehr als 40% des Gesamlsauersloffs
ausmacht, tlci" in die im folgenden ciUiiilcrtc
abgedeckte Abbauzone eingeführt wird. Aus dem
Klärbecken 19 wird überMehentle gereinigle Flüssigkeit
über eine Leitung 20;f abgezogen, während belebter
Schlamm über eine Leitung 21 ausgetragen wird. Der belebte Schlamm enthält Mikroorganismen in konzentrierter
Form. Die Konzentration entspricht einem Gfsamtschwebstoffgehalt (MI.SS) von ungefähr 15 000
bis 14 (X)O mg/1. Der größere Teil des belebten Schlamms, beispielsweise mindestens 85%, wild über
die Leitung 13 und die Pumpe 14 zu der Belüftungszone /urückgeleitct, und zwar vorzugsweise mit einer solchen
Durchflußmcnge, bezogen auf das BSB-haltige Abwasser,
daß das Volumenvcrhalinis von Rücklaufsehlamni
/u BSB-haltigem Abwasser zwischen 0,1 und 0,5 liegt.
Die Durchflußmengen der in die abgedeckte Belüflungszone 10 eingeleiteten Medien sind vorzugsweise
so bemessen, daß die Gesamtschwebstoffkonzentratioii
(MLSS) zwischen 4000 und 12 000 mg/1 und der Gehall
an flüchtigen Schwebstoffen (MLVSS) 3000 bis 10 000 mg/1 beträgt. Die Flüssigkeits-Fcstsioff-Kontaktdiuicr
in der Belüftungszone 10 für die Absorption und Assimilation von organischen Stoffen liegt zwischen 30
Minuten und 24 Stunden. Diese Zeit schwankt in Abhängigkeit von der Stärke (d. h. dem BSB-Gehali)des
Abwassers, der Art der Schmutzstoffe, dem Feststoffgehalt in der Belüftungszone und der Temperatur, wie sich
dies für den Fachmann versieht.
Aus zwei Gründen wird nicht der gesamte im Klärbecken 19 abgetrennte Schlamm zu der Belüftungszone 10 zurückgeführt. Zum einen erzeugt das
Belebungsverfahren insgesamt einen Überschuß an Mikroorganismen, weil die Masse der aus den
Verunreinigungen im Abwasser synthetisierten neuen Zellen größer als die Masse der Zellen ist, die während
der Behandlung eine Selbstoxydation erfahren. Zum anderen enthält da« Abwasser normalerweise biologisch
nicht abbaufähige Feststoffe, die sich absetzen und zusammen mit der Biomasse ansammeln. Infolgedessen
muß ein kleiner Anteil des belebten Schlamms ausgeschieden werden, um fur ein Gleichgewicht
zwischen der Mikroorganisiiienbevölkerung und der Zufuhr an organischen Stoffen (BSB) zu sorgen sowie
um die Ansammlung von inerten Feststoffen innerhalb des Systems zu unterdrücken. Der Abschlamm macht
für gewöhnlich weniger als 3% des insgesamt abgetrennten Schlamms und selten mehr als 15% aus.
Zwar stellt der Abschlamm einen kleinen Anteil der im Klärbecken abgetrennten Gesamtfeststoffe dar;
gleichwohl bildet er oft absolut gesehen eine große Sloffmenge. Unabhängig von der Menge stellt die
Beseitigung dieses Schlamms einen erheblichen Teil der Kosten der Abwasserbehandlung dar; daneben bildet er
ein erhebliches ökologisches Problem. Der .Schlamm ist
faulbar und in hohem Maße biologisch akliv; oft enthält erpathogene Bakterien. Der Schlamm ist als Düngemittel
und/oder zur Geländeauffüllung potentiell geeignet. Vor einer solchen Anwendung muß er jedoch gut
stabilisiert werden, um Belästigungen und gesundheitliche Risiken zu vermeiden; sein hoher Wassergehalt
(/.. B. % bis 98%) muli verringert werden.
F.in Teil des Schlamms in der Leitung 21 wird
entweder kontinuierlich oder intermittierend in eine abgedeckte eihilzle Abbaiizone 22 eingeleitet. Die
Temperatur dieser Zone entspricht zunächst ungefähr derjenigen des Abwassers in der Belüftungszone K),
d.h., sie liegt bei mindestens I5"C. Die Temperatur sieigt jedoch auf mindestens 25"C an: sie erreicht einen
Wert von mindestens 10"C über der Temperatur der
Flüssigkeit in der Zone i0, bicibi jedoch unterhalb 75 C
Vorzugsweise liegt die Temperatur in der Abbauzone ">
zwischen ungelähr 55 und b5'C Hs ist schwierig. Abbautemperaluren über 65°C autothermisch aufrechtzuerhalten.
Der untere absolute Temperaturgrenzwei! der Zone 22 und die Temperaturdifferenz sind
erforderlich, um den Reinheitsanstieg des Sauersiofl'be-
K) lülUingsgases in der Belüftungszone zu erzielen. Der
obere Grenzwert basiert auf einer Teilslerilisalion des Schlamms bei Temperaturen von ungefähr 75"C sowie
auf dem ungerechtfertigt höheren Energiebedarf für ein Erhitzen des Schlamms über diesen Wert hinaus. Die
i"> erhöhte Temperatur in der abgedeckten Abbaiizone 22
kann erreicht weiden, indem externe Wärme zugeführt wird, beispielsweise, indem man ein zweckentsprechendes
erhitztes Medium in einem Wärmeaustauscher 23 umwälzt. Wegen der Neigung der Feststoffe. Überzüge
zu bilden und Verstopfungen zu verursachen, sollten innerhalb der Abbaiizone angeordnete Wärmeaustauscheroberfläehen
nicht kompliziert oder in engen Abständen ungeordnet sein: vorteilhafterweise können
sie in die Wand lies Tanks eingebettet oiler mil dieser
2ϊ verbunden sein.
Ein zweites Sauerstoffgas, das mindestens 80 Vol.-% Sauerstoff aufweist, wird der abgedeckten erhitzten
Abbauzone 22 über eine Leitung 24 zugeführt. Wie im folgenden erläutert ist, reicht die Menge dieses Gases
ίο aus, um für einen Teil des ersten .Sauerstoffgases zu
sorgen, das in die Bclüflungsz.one 10 über die Leitung 12 eingeleitet wird. Wärmeaustausch er- Versehmut zu ngsprobleme
in der erhitzten Abbauzone 22 lassen sich dadurch besonders klein halten oder gegebenenfalls
π ganz beseitigen, daß das zuströmende zweite .Sauerstoffgas
mittels einer externen Heizeinrichtung 25 erwärmt wird. Wird das Belüftungsgas zu der
Abbauzone hin umgewälzt, kann auch der umgewälzte Gasstrom erhitzt weiden.
i» Vorzugsweise wird die erhöhte Temperatur in der abgedeckten Abbauzone 22 auiothermisch erzielt, ohne
daß Wärmeaustauscher wie die (!ernte 23 und 25 notwendig werden. Der konzentrierie Schlamm, wie er
bei dem Saiierstoffbelüftungsverfahren gemäß HS-PS
4j 35 47 813 üblicherweise anfällt, eignet sieh für einen
autothermischen Betrieb besonders gut. da er einen gegenüber dem Gehalt an biologisch abbaubarem
»Brennstoff« verminderten Wassergehalt hat. Außerdem wird mit hohen Fesistoffkonzcnirationen die
")» Größe des Abbautanks kleiner, wodurch auch Wärnielcitverluste
durch die Wände des Abbautanks hindurch verringert werden. Wie zuvor erwähn!, sollte der
Gcsamtschwobstoffgehalt des .Sehlamms in der Abbuuzone
mindestens 15 000 mg/1 und vorzugsweise nun·
r> destens 20 000 mg/1 betragen, um den Mindest.I /Wert
von K)11C zwischen der Flüssigkeit der Abwasserbelüflungszone
und dem Schlamm der Abbaiizone /w erzielen. Bei einem Versuch, bei dem die Temperatur
der Abwasserbeliiliungszone 19 C" betrug, wurde eine
i,(i AbbauZoncntemperaiur von 33C auf autothermem
Wege mit ungefähr 2% Feststoffen (2(i 000 mg/|) und einer Schlammverweildauer von sieben lagen erzielt.
Der J 7'-Wert betrug 141C. Fin Sehwebsioffgchali von
15 000 mg/1 in der Abbauzone dürfte ein .1/ von
hi ungelähr 10"C zur Folge haben, insbesondere wenn die
Größe der Abbauzone verringert wird, um eine Verweildauer zu erzielen, die dem Oplinialwert für
diesen Schlamm niiherkomnit.
Die oberen Grenzwerte für die Feslstolfkonzcntration
in der Abbauzone werden von zwei Faktoren bestimmt. Allgemein hiingi die Maximalkon/entration
von der Fähigkeit von Sedimentations- und Findikkungscimichlungcn
ab. ilen Wassergehalt /ti vermindern. Floiationscinriehlungen. Zenirifugalseheider und
Schwerkrafteindicker sorgen oft für Konzentrationen von 50 ÜOO mg/|. Der Feststoffgehalt kann ferner
dadurch erhöht werden, daß Frisehschlamm oder kon/enlricrter Abfall aus einer anderen Quelle als dem
Abwasser zugcmischi wird. Der /weite Faktor, der die
Fesistoffkonzentrationen begrenzt, ist die zunehmende Schwierigkeit in der Abbauzone Sauerstoff zu lösen und
die Feststoffe zu mischen. Ein bevorzugter oberer Grenzwert ist 50 000 mg/1, wodurch sichergestellt wird,
daß der gelöste Sauerstoff in dem Schlamm gleichmäßig verteilt wird. Außerdem lassen sich bei Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in den meisten Füllen Temperaturen, die nahezu den maximalen Abbaugeschwindigkeiten
entsprechen, autothermisch erzielen, wenn der Fcstsloffgchalt nicht höher als 50 000 mg/1 isi.
Hei einer weiteren Steigerung der Feststoffkonzentration wurde mehr CO) in den Gasraum der Abbauzonc
gelangen; der Saiierstoffpariialdruck des Gases würde
unnötigerweise vermindert.
Die Konstruktion des Abbautanks beeinflußt ebenfalls die aulolhermischen Temperaiurwertc. Betonwände
sind wegen des geringeren Wärmclcilungsverkistes von Beton gegenüber Mctallwänden vorzuziehen. Der
Wärmcveilust läßt sich weiter herabdrücken, indem der
Tank unterirdisch eingebettet und F.rdc gegen alle freiliegenden lotrechten Tankwändc aufgeworfen wird.
Falls erforderlich, kann eine Wärmcisolation, beispielsweise ein Beton von niedriger Dichte oder ein
Schaumstoff, über eine metallische Abdeckung aufgebracht werden.
Vorzugsweise werden für das Verfahren nach der Erfindung ferner Abbaulanks verwendet, die ein
Oberfläehen-Volumcn-Verhältnis von weniger als 2.62 m-Vm1 haben. Dabei umfaßt der Begriff »Oberfläche«
die gesamte Wandoberfläche des abgedeckten Abbautanks einschließlich Boden, Deckel und Seitenwänden.
Oberfläehen-Volumcn-Verhältnis von mehr als 2,62Hi-Vm1 führen zu großen Wärmclcitungsverlustcn
durch die Wände hindurch, bezogen auf die Menge der im Abbautank erzeugten Wärme. Ein derartiger
Wärmevcrlust erfordert normalerweise eine Wärmcisolation auf den der Außenatmosphäre ausgesetzten
Wänden. Außerdem bedeuten größere Oberflächen-Volumcn-Verhältnisse
im allgemeinen Abbautanks mit kleineren Abmessungen, bei denen eine Belüftung unc1
gleichförmige Durchmischung schwierig ist.
Die Verweildauer des Schlamms im Abbautank beeinflußt ebenfalls die autothermischen Temperaturwerte,
die aufrechterhalten werden können. Das Verhältnis von Verweildauer und Temperatur wird von
zahlreichen Faktoren bestimmt, unter anderem von der Abbaufähigkeit und der Stärke (dem Feststoffgchalt)
des Schlamms. Im allgemeinen sollte mit einer Schlammverweildaucr von mindestens zwei Tagen
gearbeitet werden, um eine ausreichende Menge an flüchtigen Schwebstoffen zu oxydieren, so daß die
erzeugte Wärme der Kühlwirkung des in den Abbautank gelangenden Schlamms entgegenwirkt. Vorzugsweise
beträgt die Verweildauer mindestens drei Tage, um nicht nur die Temperatur zu maximieren, sondern
um auch die Feststoffe für die Beseitigung besser zu stabilisieren. Fine übermäßig lange Verweildauer scl/l
dagegen den aulothermischen Tenipcraturwcrl hcral
und stellt einen unnötigen Aufwand an Tankraum und Mischleistiing dar. Für typische Schlämme wird eine
geeignete Stabilisierung innerhalb von drei bis /elin Tagen erzielt. Fine Verweildauer von mehr als zehn
lagen hat für gewöhnlich eine niedrigere Temperatur zur Folge, l.elzleres ist darauf zurückzuführen, dall nach
ausgedehnter Sauerstoffanreichcrung der Brennsloffgehall
des Schlamms erschöpft wird und in abnehmendem Maße Wärme beisteuert, während die auf Wärmeleitung
und Verdampfung zurückzuführenden Wärniever luste, die mit dem Schlanimvolumen und der Verweildauer
in dem Tank verbunden sind, hoch bleiben. Schlämme aus Abwasser mit einem hohen Anteil an
kommunalem Abwasser und ohne die Abbaugeschwindigkeit beeinträchtigende Verunreinigungen lassen sich
im allgemeinen innerhalb von drei bis sieben Tagen zufriedenstellend stabilisieren.
Die Abbauzonc 22 ist mit einem mechanischen Rührwerk 26 ausgestattet, das von der gleichen Art wie
das Rührwerk 15 in der Bclüflungszone 10 sein kann Außerdem sind Mittel vorgesehen, um ständig ein
Medium gegenüber den anderen Medien umzuwälzen. So kann beispielsweise eine Pumpe 27 vorhanden sein,
die mit dem Gasra:nn über eine Leitung 28 verbunden
ist. um Belüfuingsgas zum unteren Teil der /one
zurückzuleitcn, wo das Gas in Form von kleinen Gasblascn mittels einer Finblasvorrichlung 29 freigesetzt
wird.
Das minde.slcns80%Sauerstoff enthaltende zwcitcGas
wird der abgedeckten Abbauzone 22 in ausreichender Menge und Geschwindigkeit zugeleitet, um den Gehalt
des Schlamms an gelöstem Sauerstoff bei mindestens 2 mg/1 zu halten. Bei fortschreitendem Abbau wird CO_>
erzeugt. FJn verhältnismäßig großer Anteil des CO>
geht in die Gasphase über, wodurch die Sauerstoffkonzentration beträchtlich herabgesetzt wird. Außerdem führt der
verhältnismäßig hohe Dampfdruck von Wasser bei der erhöhten Temperatur der Abbauzonc zu einem
erheblichen Anteil von Wasser in dem Belüftungsgas. Der Verlust an Triebkraft für den Stoffübergang in der
flüssigen Phase auf Grund der verminderten Löslichkeit von Oj bei erhöhter Temperatur zwingt zu einem
entgegengesetzten Anstieg der Triebkraft in der Gasphase. Die vorstehend erläuterten Einflüsse von
CO: und H>O suchen jedoch die Gasphasentriebkraft
herabzusetzen, was dem gewünschten Effekt genau entgegengerichtet ist.
Es ist festzuhalten, daß die CO2-Verteilung zwischen
der flüssigen Phase und der Gasphase in der Abbau/.onc in Abhängigkeit von Faktoren wie der Alkalität, dem
pH-Wert, der Isttemperaiur und der Oi-Ausnutzung
schwankt.
Der Abbauvorgang wird für eine ausreichende Zeitdauer fortgesetzt, um mindestens 60% und vorzugsweise
80% der biologisch abbaubaren flüchtigen Schwebstoffe des Schlamms zu oxydieren, welcher der
Abbau/.one zugeführt wird. Unter »Gehalt an biologisch
abbaufähigen flüchtigen Schwebstoffen« soll vorliegend im wesentlichen die maximale F'eststoffvermindcrung
verstanden werden, die erhalten werden kann, indem der Schlamm mit Oj-haltigcm Gas bei Außentemperatur,
z. B. 20"C, und einem Gehalt an gelöstem Sauerstoll von mindestens 2 nig/l belüftet wird. Dabei wird
angenommen, daß die maximale Feststoffvcniiinderung
nach iOtägiger Belüftung erzielt wird. Angaben für eine solche Bestimmung befinden sich in »Water Pollution
Control« von W. W. F c k e 11 ie Id c r und I). L. Ford
The Pembcrton Press, 1970. Seile 152. Durch Bestimmung
der Gehalle an flüchtigen Schwebstoffen (VSS) von l'ris'jhschlamm und nach 30tägiger Belüftung kann
der biologisch abbaufähige Anteil der gesamten flüchtigen Schwebstoffe berechnet werden als:
VSS (frisch) - VSS (30 Tage)
vSS(frisch)
Vorzugsweise werden mindestens 80% der biologisch in
abbaufähigen flüchtigen Schwebstoffe des in die Abbauzone gelangenden Schlamms oxydiert. Allgemein
sollten im Hinblick auf die mil einer minimalen Verweildauer verbundenen Gründe mindestens 60%
der biologisch abbaufähigen flüchtigen Schwebstoffe oxydiert werden, d. h. mindestens dieser Anteil der
verfügbaren flüchtigen Schwebstoffc ist zu verbrauchen, damit die erzeugte Wärme die Kühlwirkung des durch
die Abbauzone laufenden Schlamms ausgleicht. Außerdem sind mindestens 60% der flüchtigen Schwebstoffe
zu oxydieren, um eine für die Schlammbcscitigung brauchbare Stabilisierung zu erzielen. Eine mindestens
80%ige Oxydation ist vorzuziehen, um die Stabilität des Rückstandes weiter zu verbessern. In der Praxis kann
eine Oxydation von mindestens 80% meist bei einer 2r>
Verweildauer von drei bis sieben Tagen erreich! werden; dabei wird für eine maximale autothermischc
Temperalur in der Abbauzonc gesorgt.
Danach wird der stabilisierte Schlammrückstand entweder kontinuierlich oder intermittierend über eine jo
vom Boden des Abbautanks abgehende Leitung 30 abgezogen, um weiterverarbeitet, z. B. entwässert, zu
werden.
Ein an Sauerstoff verarmtes Abbaugas mit einer Sauerstoffreinheit von mindestens 40% wird aus der
abgedeckten, erwärmten Abbauzonc 22 über die Leitung 12 mit einer solchen Durchflußmenge abgezogen,
daß sein Sauerstoffgehalt mindestens 35% des Sauerstoffgehalts des Sauerstoffeinsatzgases ausmacht,
das über die Leitung 24 einströmt. Das Gas in der Leitung 12 gelangt zu der abgedeckten Belüftungszone
10. wobei mindestens ein größerer Teil des erwähnten ersten Gases den Sauerstoff stellt, der für die
biochemische Salierstoffanreicherung des Abwassers erforderlich ist. Falls erforderlich, kann zusätzliches 4r>
saucrstoffhaltiges Gas von einer externen Quelle aus über eine Leitung 31 zugeführt werden. Das Einsatzgas
der Abwasserbclüftungszone braucht nur 40% Sauerstoff zu enthalten, während die Sauersloffbelüftungssystcmc,
die in den obengenannten Patenten beschrieben sind, ein Einsatzgas mit höherer O>-Reinheit bedingen.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß bei dem Verfahren nach der Erfindung mindestens der größere Anteil des
Einsatzgases von dem Abgas der Abbauzone gebildet wird, das erhebliche Mengen an CO2 und HjO enthält;
diese Komponenten werden aus dem Belüftungsgas in der Zone 10 rasch entfernt, wie dies im folgenden noch
näher erläutert ist.
Zusätzliches CO > wird in der Zone 10 erzeugt,
während BSB aus dem Abwasser beseitigt wird. Andere Gase, insbesondere Stickstoff, werden, im Abwasser
gelöst, ebenfalls in die Abwasserbclüftungszone eingebracht. Da das über die Leitung 12 einströmende
Einsatzgas bereits einen erheblichen Anteil an Verdünnungsgas enthält, würde man eine weitere Herabset- t>r>
ziing der .Sauerstoffkonzentration in dem Belüftungsgas
der Zone 10 auf einen prohibitiv niedrigen Wert erwarten. Stall dessen wurde Befunden, daß das
Abwasserbelüllungsgas im Bereich der Einsaizgaseinleilung
eine wesentlich höhere Sauerstoff reinheit als das Einsalzgas hat. Der Grund dafür, daß die Oi-Rcinheit
des Belüftungsgases über diejenige des Einsatzgases ansteigt, ist darin zu suchen, daß CO2 und Wasserdampf
in dem in der Belüftungszone befindlichen Abwasser rasch absorbier! werden. Der größere Strom an
verhältnismäßig kaltem Wasser in der Abwasscrbelüflungszone (verglichen mit der Abbauzone) hat ein sehr
großes COj-Lösungsvcrmögcn, wodurch der CO>-Gehalt
des ankommenden Gases rasch hcrabgesclzl wird. Die niedrigere Temperatur des Wassers in der
Abwasserbelüftungszone führt ferner zu einem erheblich niedrigeren Dampfdruck als in der Abbauzonc, so
daß der H2O-Gehalt des ankommenden Gases durch Kondensation rasch abgesenkt wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind alle 11,
Verbindung mit Fig. 1 beschriebenen Anlagenteilc zu
einer kreisförmigen Abwasserbehandlungs-Schlammabbauanlage zusammengefaßt, die von einer kreisförmigen
Wand 35 umschlossen ist. Der besseren Übersicht halber sind in Fig.2 und den weiteren Figuren für
entsprechende Anlagcntcile die gleichen Bczugszcichcn wie in Fig. 1 verwendet. Die kreisförmige Anlage als
solche ist in der US-Patentanmeldung 3 47 398 vom 2. April 1973 (L. M. LaClair et al.) beschrieben.
Abwasser und das erste sauerstoffhaltige Gas werden in eine ersten bogenförmige Belüftungs-Teilzone 10a über
die Leitungen 11 bzw. 12 eingeführt. Belebter Schlamm wird in die Teilzone 10a bei 13 über eine Rinne 37
eingeleitet. Nach dem Mischen mittels eines mechanischen Rührwerks 15a werden die Flüssigkeit und das an
Sauerstoff teilweise verarmte Belüftungsgas gesondert in eine zweite mittlere kreisförmige Abwasserbelüftungs-Teilzonc
IP/? eingeleitet, um mittels eines Rührwerks 156 weiter gemischt zu werden, wobei das
eine Medium ständig umgewälzt wird. Die erste und die zweite Teilzone 10;) und 106 sind durch eine
kreisförmige Innenwand 35a voneinander gelrennt. Für die Gas- und Flüssigkeitsströme 12a bzw. 6 sind
Öffnungen vorgesehen, die durch die Wand 35a hindurchführen oder unter dieser hindurchreichen.
Erstreckt sich die Wand 35a beispielsweise bis zu der Abdeckung, kann Belüflungsgas nacheinander von der
ersten Teilzone 10a zur zweiten Teilzone 106 über Öffnungen in der Wand gelangen, die über dem
Flüssigkeitsspiegel liegen (vergleiche die durch die Wand 35a hindurchfühlende gestrichelte Linie 12a/
Unverbrauchten Sauerstoff enthaltendes Gas wird aus der zweiten mittleren kreisförmigen Belüftungsteilzone
106 über die Leitung 20 abgezogen. Die Mischflüssigkeit wird über eine zweckentsprechende, nicht veranschaulichte
Verteilereinrichtung an der Innenkante der bogenförmigen Klärzone 19 weitergeleitet, um die
Klärzone in Richtung auf die Außenwand 35 zu durchqueren. Dabei wird die Mischflüssigkeil in
belebten Schlamm und in gereinigte Flüssigkeit gelrennt, die über ein Wehr 39 abströmt. Ein Teil des
belebten Schlamms wird in nicht näher veranschaulich' ter Weise zur Rinne 37 zurückgeleitet und bei 13 in die
erste bogenförmige Belüftungsteilzone 10a eingebracht. Der restliche Schlamm gelangt zu der bogenförmigen
Abbauzone 22, wo er mit dem zweiten Sauerstoffeinsatzgas gemischt wird, das über die Leitung 24
einströmt. Mit Ausnahme der bogenförmigen Klärzone 19 sind alle vorstehend genannten Zonen der kreisförmigen
Anlage abgedeckt. Nachdem ein Abbau in der ohen beschriebenen Weise erfolgt ist. wird ein an
Sauerstoff verarmtes Abbaugas aus der abgedeckten
Abbauzone 22 über die Leitung 12 abgezogen und der ersten bogenförmigen Beliiftungsteilzone !0.7 als
mindestens ein größerer Teil des sauersioffhaltigen Einsatzgases zugeführt. Der stabilisierte Rückstand
wird aus der Abbauzone über nicht veranschaulichte Mittel abgeleitet. Falls erwünscht, kann zusätzliches
Sauerstoffgas in die Teilzone 10.7 eingeführt werden.
Bei den Verfahren gemäß den Fig. 1 und 2 wird Rohabwasser in der Abwasserbelüftungsizone 10 während
einer ausreichenden Verweildauer behandelt, um in dieser Verfahrensstufe den größten Teil der
biologisch abbaufähigen Verunreinigungen zu oxydieren. Durch eine solche Arbeitsweise wird der Sauerstoffbedarf
in der Abbauzone minimal gehalten; auch die für die Abbauzone zur Verfügung stehende
»Brennstoffmenge« hat einen Kleinstwert. Die Stotiübergangsbedingungen
in der Abbauzone werden erleichtert, jedoch sind die autothermischen Temperaturwerte
im allgemeinen begrenzt.
F i g. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung mit einem Vorklärbecken 40, in dem ein
wesentlicher Anteil der Feststoffe aus dem Abwasser abgesetzt wird, bevor das Wasser in der Belüftungszone
10.7— 106 behandelt wird. Der gesamte Primärschlamm oder ein vorbestimmter Anteil dieses Schlamms, der
beispielsweise bis zu 40% der oxydierbaren Verunreinigungen des Rohabwassers enthält und eine Feststoffkonzentration
bis zu 6% (60 000 mg/1) hat, wird über eine Leitung 41 unmittelbar der abgedeckten Abbauzone
22a—22b zugeführt. Das oxydierbare Material im Primärschlamm umgeht also die Behandlung in der
Abwasserbelüftungszone 10.7— iOb; der Sauerstoffbedarf
wird von der Belüftungszone auf die Abbauzone verschoben. Das über eine Leitung 11.7 in die Zone
10a— lOb gelangende vorbehandelte Abwasser wird dann an BSB teilweise verarmt. Der Primärschlamm
vereinigt sich mit dem SekundärüberschuOschlamm, der vom Klärbecken 19 in die Abbauzone gelangt. Da der
Primärschlamm normalerweise konzentrierter als der Sckundärschlamm ist, steigt der Feststoffgehalt in der
Abbauzone an. Der höhere Feststoffgehalt und der zusätzliche »Brennstoff« in der Abbauzone führen zu
höheren autothermischen Temperaturen; auf Grund dieser höheren Temperaturen erfolgt eine raschere
Stabilisierung d°r Feststoffe. In der Abwasserbelüftungszone
wird die Verweildauer auf Grund der verringerten organischen Belastung verkürzt; der
Aufwand für Tankraum und das Mischen ist geringer.
Falls erwünscht, kann der Sekundärüberschußschlamm vom Klärbecken 19 vor dem Abbauvorgang
entwässert und eingedickt werden, Bei der Ausführungsform nach F i g. 3 ist für diesen Zweck eine
Zentrifuge 42 vorgesehen, die den Feststoffgehalt des Schlamms in der Leitung 21 auf beispielsweise 5%
(50 000 mg/1) erhöht. Dies trägt gleichfalls zu höheren autothermischen Temperaturen in der Abbauzone bei.
Das in der Zentrifuge 42 abgetrennte Wasser kann über eine Leitung 43 abgeleitet werden; vorzugsweise wird
es aber über eine Leitung 44 zu der ersten Teilzone 10,7 der Abwasserbehandlung zurückgeführt.
Die Brennstoffzufuhr zur Abbauzone 22a, 22b kann durch eine Hilfseinspeisung über eine Leitung 45 weiter
erhöht werden. Diese Hilfseinspeisung erfolgt von einer vom Rohabwasser unabhängigen Quelle aus, es kann
sich beispielsweise um gemahlenen Müll oder um konzentrierte industrielle Abfallstoffe, z. B. von einer
Molkerei oder einem Schlachthaus handeln.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 4 erfolgt eine Abwasserbehandlung mit Knnniklsnibilisieruiig. Die
Zonen 10,;—106 bilden die Kontaktieilzonen der
Abwasserbelüftungsstufe; sie sorgen nur für ausreichenr>
de Zeit, um das Wasser mit dem belebten Schlamm in Kontakt zu bringen, damit über die Leitung 20a vom
Klärbecken 19 ein hinreichend reines Wasser abströmt. Ein großer Teil der oxydierbaren organischen Verunreinigungen
wird in der Biomasse nur physikalisch
K) adsorbiert; in diesem Zustand werden das Wasser und der Schlamm im Klärbecken 19 voneinander getrenni.
Der größere Teil des konzentrierten Schlamms, der mit abbaufähigen Verunreinigungen »beladen« (und in
diesem Sinne nicht belebt) ist, gelangt über eine Leitung
r> 46 zu den Stabilisierungsteilzonen 10c—10c/. wo die
organischen Verunreinigungen assimiliert werden und der Schlamm belebt wird. Der belebte Schlamm wird
über die Leitung 13 zu der Kontaktteilzone 10a zurückgeleitet. Der nicht zur Leitung 46 abgeleitete
2« Überschußschlamm gelangt über die Leitung 21 weiter
zur Abbauzone 22a—22b.
Die mit drei Sauerstoffmischzonen arbeitende Anlage nach Fig.4 bietet eine erhebliche Flexibilität bezüglich
der Auslegung des Sauerstoffgaszufuhrsystems. Wie in der Zeichnung veranschaulicht, wird das frische
Sauersioffeinsatzgas der Abbauzone über die Leitung 24 zugeleitet; Belüftungsgas mit teilweise erschöpftem
Sauerstoffgehalt gelangt von der letzten Abbauieilzone 226 über die Leitung 12 zu der Kontaktieilzone 10a. wo
JO CO2, H_>O und zusätzliches O2 in dem vollen Abwasserstrom
absorbiert werden. An Sauerstoff weiter verarmtes Belüftungsgas wird aus der letzten Kontaktteilzone
106 über eine Leitung 47 abgezogen und der ersten
Stabilisierungsteilzone 10c zugeführt, wo der Sauer-
n stoffgehalt weiter ausgenutzt wird. »Verbrauchtes«
Belüftungsgas, das vorzugsweise mindestens 21% Oi
enthält, wird aus der letzten Stabilisierungsteilzone 10c/
über eine Leitung 48 abgelassen.
Wegen des hohen Gehalts an CO> und H)O in dem aus
der Abbauzone über die Leitung 12 abgeführten Belüftungsgas und der raschen Absorption dieser
Bestandteile in der Abwasserkontaktteilzone 10a enthält das Belüftungsgas in der Leitung 47 oft
wesentlich höhere Prozentsätze an O2 als das Gas in der
Leitung 12. Infolgedessen verbleibt in dem Belüftungsgas der Abwasserbelüftungs-Stabilisierungsteilzonen
10c— 10c/ eine ausreichende Konzentration an O2, um
für einen wirkungsvollen Stoffübergang zu sorgen.
Während die 02-Aufnahmegeschwindigkeit in den Abwasserbelüftungs-Kontaktteilzonen 10a—106 normalerweise hoch ist, kann der Sauerstoffverbrauch in diesen Teilzonen wegen der kurzen Verweildauer recht niedrig sein. Infolgedessen ist die in den Kontaktteilzonen benötigte Gesamtenergie klein im Verhältnis zu der
Während die 02-Aufnahmegeschwindigkeit in den Abwasserbelüftungs-Kontaktteilzonen 10a—106 normalerweise hoch ist, kann der Sauerstoffverbrauch in diesen Teilzonen wegen der kurzen Verweildauer recht niedrig sein. Infolgedessen ist die in den Kontaktteilzonen benötigte Gesamtenergie klein im Verhältnis zu der
w Energie, die in den Stabilisierungsteilzonen oder der
Abbauzone erforderlich ist.
Entsprechend einer weiteren Abwandlung kann das an Sauerstoff teilweise verarmte Belüftungsgas, das die
Abbauzone 22 verläßt, in die erste Abwasserbelüftungs-Stabilisierungsteilzone lOcstatt in die erste Kontaktteilzone
10a eingeleitet werden. In diesem Falle wird an Sauerstoff weiter verarmtes Belüftungsgas, das aus der
letzten Stabilisierungsteilzone 10c/ austritt, in die erste Kontaktteilzone 10a eingeführt. Obwohl der Fliissig-
br> keitsstrom durch die Stabilisierungsteilzonen nur einen
Bruchteil (z. B. ein Viertel) des Stroms durch die Kontaktteilzonen darstellt, ist der Strom in der Leitung
13 um ein Vielfaches größer als derjenige durch die
Abbaiizone. Typischerweise kann der Stabilisierungsstrom
25- bis 200iruil größer als der Strom in der
Abbauzone sein, wobei dieser Faktor teilweise davon abhängt, ob ein Vorklärbecken benutzt wird. Infolgedessen
befindet sich der Schlamm in der Stabilisicrungsieil- ~> zone im wesentlichen auf Speisewassertemperatur, ti. h.
aiilolhermische Wärme wird im wesentlichen ohne
Temperaturanstieg abgeführt; das zur Verfügung stehende Volumen reicht aus, um den größten Teil des in
dieser Zone erzeugten CO> zu absorbieren und to zurückzuhalten. Infolgedessen nimmt die O..-Reinheii
des Belüftungsgases in der Stabilisierungsteilzone, verglichen mit der Abbauzone, nur mäßig ab. Wenn
Belüfturigsgas bei dieser Ausführungsform von der .Stabilisierungsteilzone zu der Abwasserbelüftungs- π
Kontaktteilzone strömt und in die Teilzone 10.' als Übertragungsgas gelangt, absorbiert das größere
Wasservolumen CO2 aus dem Gas; im allgemeinen ist die O2-Reinheit des Belüftungsgases innerhalb dieser
Teilzone höher als diejenige des Übertragungsgases. >o
Eine weitere mögliche Auslegung der Sauerstoffzufuhr für die Kontakt-Stabilisierungs-Form der Abwasserbelüftung
ist in Fig. 5 veranschaulicht. Dabei wird der ersten Stabilisierungsteilzone JOc1 frisches Sauerstoffeinsatzgas
zugeführt. Das an Sauerstoff teilweise 2> verarmte Belüftungsgas, das die letzte Stabilisierungsteilzone
lOc/über eine Leitung 50 verläßt, wird zunächst durch die Abbauzone 22 hindurchgeleitet und gelangt
dann über die Leitung 12 zu der ersten Kontaktteilzone 10.1. Die Sauerstoffreinheiten in der Abbauzone sind 3»
etwas geringer, und der Energieaufwand ist etwas größer. Der erhöhte Energieaufwand wird jedoch fast
vollkommen durch den Anstieg der O2-Reinheit und die
Verkleinerung des Energieaufwands in der Stabilisierungsteilzone ausgeglichen. Das in die Kontaktteilzone r>
eintretende Abbauzonenbelüftungsgas in der Leitung 12 erfährt eine wesentliche Steigerung der Oi-Reinheit.
Wie aus den Fig.4 und 5 hervorgeht, erfolgt
vorzugsweise die Ableitung des Liberschußschlamms zur Abbauzone von dem Gesamtschlamm in der Leitung w
21 an einer Stelle stromaufwärts der Stabilisierungsteilzone. Es ist jedoch auch möglich, den Gesamtschlammstrom
zu stabilisieren und dann den Überschußschlamm abzuleiten. In einem solchen Falle wird der in die
Abbauzone 22 einzubringende Schlammstrom von dem gesamten belebten Schlamm in der Leitung 13
abgeleitet. Dadurch wird der Sauerstoffbedarf in der Abbauzone verringert, während der Sauerstoffbedarf in
der Stabilisierungsteilzone ansteigt.
Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens ~m
nach der Erfindung werden vorzugsweise (wenn auch nicht notwendigerweise) sowohl das Sauerstoffbelüftungsgas
als auch die Flüssigkeit nacheinander durch mindestens zwei Teilzonen jeweils der abgedeckten
Belüftungszone und der Warmabbauzone hindurchge- v>
leitet, wobei Gas und Flüssigkeit im Gleichstrom laufen, wie dies aus der US-PS 35 47 815 bekannt ist. In der
Warmabbauzone werden gleichfalls vorzugsweise mehrfach abgestufte Teilzonen vorgesehen, weil sie es
erlauben, für eine raschere, vollständigere Oxydation eo
der flüchtigen Schwebstoffe zu sorgen.
F i g. 6 zeigt eine Vorrichtung, die es bei Anwendung zweckentsprechender Abwandlungen erlaubt, bei jedem
der Ausführungsbeispiele nach den oben beschriebenen F i g. 1 bis 5 für eine stufenweise Behandlung von b>
Gas und Flüssigkeit im Gleichstrom zu sorgen.
Die Abwasserbelüftungszone 10 hat die Form eines Tanks mit lotrechten Trennwänden 55,·) — b und 55b—c,
die derart in Abstand voneinander angeordnet sind, dall drei als Belüftiingssuilen dienende Kammern b/w.
Zonen 10.7, Ι0Λ und lOt· gebildet werden. Die
Trennwände reichen im wesentlichen bis /um Boden ties Tanks und sind mit dem Tank flüssigkeit- und gasdicht
verbunden. Ein mit Sauerstoff angereicherter l'liissigkeits-Feststoff-Strom
tritt durch eine Drosselöflniing 56.
die in der Trennwand 55.7—b zwischen erster und
zweiter Kammer vorzugsweise nahe oder unter dem unleren Ende der Trennwand angeordnet ist, und eine
Drosselöffnung 57 hindurch, die sich vorzugsweise im oberen Teil der Trennwand 55b—c zwischen der
zweiten und der dritten Kammer befindet. Das unverbrauchten Sauerstoff enthaltende Gas strömt
durch Drosselöffnungen 58 nahe der Oberseite tier Trennwände von Kammer zu Kammer. Der Gavuim
über jeder Kammer wird von einer gemeinsamen Abdeckung 59 abgeschlossen, mit der die oberen linden
der Trennwände leckdicht verbunden sind. Infolgedessen wird ein Rückmischen von Sauerstoffgas aus einer
nachfolgenden Kammer zu einer vorhergehenden Kammer vermieden, solange eine kleine Druckdifferenz
aufrechterhalten wird.
Die Mischeinrichtung jeder Kammer weist Flügelräder 15.1. \5b, 15c auf, die in die Flüssigkeit eintauchen
und über eine Welle 60 mit einem zweckentsprechenden Antrieb, beispielsweise einem Motor 61 verbunden sind.
Zur Umwälzung eines der Medien sind die mil der Abdeckung 59 verbundene Entnahmeleitung 17. die
Pumpe 16, eine Rücklcitung 62, die mit der EinlaÜseite der vom Motor 61 angetriebenen Hohlwelle 60
verbunden ist und eine Einblasvorriehlung 17.7 vorgesehen, die am unteren Ende der Welle 60 unterhalb des
Flügelrades 15.7 sitzt. Die kleinen Sauerstoffgasbhsen.
die auf Grund des von der Pumpe 16 erzeugten Druckes aus der Einblasvorrichtung 17a bzw. den entsprechenden
Einblasvorrichtungen 17£>, 17c austreten, werden innerhalb jeder Kammer verteilt und mit der Flüssigkeit
in innigen Kontakt gebracht. Sie steigen durch die Flüssigkeit zu deren Oberfläche an. Dort tritt der nicht
verbrauchte Teil des Gases zusammen mit den Oxydationsreaktionsproduktgasen in den Gasraum
über.
Die Mischflüssigkeit, welche die dritte und letzte Belüftungskammer 10c über die Drosselleitung 18
verläßt, gelangt in das Klärbecken 19, wo sie in eine überstehende Flüssigkeit und in belebten Schlamm
getrennt wird. Die Auslegung derartiger Klärbecken ist dem Fachmann bekannt. Beispielsweise kann ein
rotierender Abstreifer 63 am unteren Ende vorgesehen sein, um die Eindickung zu unterstützen und eine
Kegelbildung zu verhindern. Der belebte Schlamm wird über die Bodenleitung 21 abgezogen. Mindestens 85
Gew.-% des Schlamms werden mittels d;r Pumpe 14 über die Leitung 13 zu der ersten Zone IO.7
zurückgeleitet, um dort mit dem BSB-haltigen Speisewasser und sauerstoffhaltigem Einsatzgas gemischt zu
werden. Die gereinigte Flüssigkeit wird über die Leitung 20.7 aus dem Klärbecken 19 abgeleitet.
Der nicht zurückgeleitete belebte Schlamm wird mittels einer Pumpe 66 über eine Zweigleitung 65 zu tier
Abbauzone 22 gefördert, die ab Tank ausgebildet ist, der eine untere lotrechte Trennwand 67 und eine davon
in Abstand befindliche obere lotrechte Trennwand 68 aufweist, welche den Tank in zwei Kammern bzw.
Zonen 22,7 und 22b unterteilen. Der Schlammstrom zu der Abbauzone 22 und durch diese Zone hindurch kann
kontinuierlich erfoluen. so d;i(5 hei Anwendung ini-hn·-
rer Stufen ein Rückniisclien von Flüssigkeit über die
Drosselöffnungen in der bevorzugten Weise verhindert wird. Die llüssigkeils-l'eslslolT-Kontaktdauer in der
Abbauzone 22 isl Uing im Vergleich zu der entsprechenden
/.eitdiuier in der Bclüftungs/one 10, beispielsweise J
bis lOTiige gegenüber I bis 2 Stunden. Außerdem ist die
volumetrische Diirchflußmeiige der in die Abbauzone
eingeleiteten Flüssigkeit sehr klein im Vergleich zu der DurchHiißmenge der in die Belüliungszone gelangenden
Flüssigkeit Beispielsweise ist crstere oft kleiner als 5% der letzteren. Infolgedessen sind die Drosselöl'l'nuiigen
zwischen den Stufen einer mehrstufigen Abbauzone verhältnismäßig klein, so daß an den Öffnungen eine
ausreichende Druckdifferenz iiufgcbaui wird, um ein
Ki'ickmischen zu verhindern. Kleine Öffnungen verstopfen jedoch verhältnismäßig leicht; es sollte infolgedessen
für eine Reinigung dieser Öffnungen οΐιικ
Betriebsunterbrechung gesorgt werden.
Die in I' i g. b veranschaulichte Ausbildung der Abbauzoiie 22 vermeidet eine mögliche Verstopfung
der Öffnungen beim Übergang des teilweise abgebauten Schlamms von einer Stufe zur nächsten. Der Sehlammpegel
in der zweiten Zone 220 liegt niedriger als der Pegel in tier ersten Zone 22,7. Die untere lotrechte
Trennwand 67 wirkt als Wehr, über welches der Schlamm beim Durchgang von der Zone 22<7 zur Zone
22/' fallen muß. Für einen stufenweise!! Gasdurehgang wird durch die obere lotrechte Trennwand 68 gesorgt,
die sich von der über dem Tank befindlichen gasdichten Abdeckung 69 aus nach unten in den Schlamm
hineiuerstreckt. Hinc Drosselöflnung 70 in der oberen
Trennwand 68 läßt unverbrauchten Sauerstoff enthaltendes Gas ohne Rückmischen von der ersten Zone 22;)
in die zweite Zone 22Z>gclangen.
Anstelle der im Abwasserbelüftungslank vorgesehenen gesonderten F-Iüssigkcitsmisch- und Umwälzvorrichiungcn
sind für jede Kammer des Abbatitanks 22 rotierende Oberflächcnflügelräder 26,7 und 266 vorgesehen,
jedes Flügelrad isl über eine Welle mit einem Antrieb, beispielsweise einem Elektromotor 71, verbunden.
Die rotierenden Flügelräder halten die Feststoffe suspendiert. Sie werfen außerdem Flüssigkeit und
Feststoffe in das im Überkopfraum unterhalb der Abdeckung 69 befindliche Saucrstoffgas.
Auf diese Weise wird das Flüssigkeit*-Feststofl'gemisch
ständig gegenüber dem Gas umgewälzt. Falls erwünscht, können die Wellen der Flügelräder 26.7 und
26/; nach unten verlängert sein und in den Schlamm eintauchende Turbinen oder Propeller antreiben, um
das Mischen der Feststoffe zu unterstützen. Fs versteht sich, daß in l-'ij.·. 6 zwei verschiedene Arten von Misch-
und I Imwalzgeräten nur beispielshalber gezeigt sind;
sowohl im ßelüflungs- als auch im Abbautank kann tier
eine oder der andere Gerätclyp verwendet werden.
Mit der Frfindung weiden erhebliche F.insparungen
im Fnergieverbrauch verglichen mit bekannten Sysic inen erzielt. Bei den lolgeuden Vergleichen gelten die
l.nergiehedarfsdateti für den Fnergieverbraiich für das
Lösen V1OIt Sauerstoff in der Flüssigkeit: nicht eingeschlossen
ist ein .Sonderenergiebedarf, der in einigen I allen erforderlich sein kann, um den Tankinhali
ren und innerhalb der Flüssigkeit für eine K1 Verteilung der Fesisioffc und des gelösten
lls zu sorgen. Der Bedarl an zusätzlicher huicrgie hängt von verschiedenen, oft nicht im
lni'ii crlal.ihaiYii Faktoren ab. so unter anderem
I ankgeoineirie. del All der im l.in/elhanilel liir
osen »on Satierstolf verwendeten Vorrichtung.
ierst
dem Vorhandensein von oberflächenaktiven Stollen in dem Abwasser und der Art (Dichte) der /u mischenden
Feststoffe.
Die Vorteile der Frftndung ergeben sieh aus ilen
I·" ig. 7, 8 und 9. wo die Arbeitsbedingungen für eine
Anlage dargestellt sind, die aus einer dreistufigen Abwasscrbclüftungszone mil Gas-Flüssigkeits-CJIeichsirom
entsprechend der US-PS 35 47 815 und einer zweistufigen aeroben Abbauzonc mit Gas-FHissigkeiis-Glcichstrom
besteht, wobei die Gesamtanordnung entsprechend F i g. b aufgebaut und mit einem Vorklärbecken
entsprechend F i g. 3 versehen ist. Die für diesen Vergleich angenommenen Bedingungen waren wie
folgt:
Durchflußmenge des Rohabwassers
Gelöster Sauerstoff in der
Gelöster Sauerstoff in der
Abwasserbelüftungszone
Rohabwasser-BSB-, zur
Rohabwasser-BSB-, zur
Abwasserbelüftungszone
Abwasscr-BSBi zur
Abwasscr-BSBi zur
Abwasscrbelüftungszone
BSBvBcseitigung in der
BSBvBcseitigung in der
Abwasserbelüftungszone
Abwasserbclüftungstemperatur
Primärschlamm:
Abwasserbclüftungstemperatur
Primärschlamm:
Gesa mtsch webs toff gehalt
Durchflußmenge zur Abbauzone
Sekuiidär-Überschußschlamm:
Sekuiidär-Überschußschlamm:
Gesamisch webstoff gehall
Durchflußmenge zur Abbauzonc
Gelöster Sauerstoff in der Abbauzone
Verminderung der flüchtigen
Gelöster Sauerstoff in der Abbauzone
Verminderung der flüchtigen
Schwcbstoffc in der Abbauzonc
t\ in der Abbau/.one
Abbautcmperatur
Oi-F.insatzgasreinheit
Gesamt-Oi- Ausnutzung
Abbautcmperatur
Oi-F.insatzgasreinheit
Gesamt-Oi- Ausnutzung
38 000 m Vd 6 mg/1
200 mg/1
140 mg/1
200 mg/1
140 mg/1
90%
20" C
20" C
40 000 mg/1 114 m VcI
20 000 mg/1 283 m Vd
2 mg/1
2 mg/1
90%
(biologisch
abbaufähige
Stoffe)
0,6
60'C
98%
75%.
In der obigen Zusammenstellung ist der ίλ-Wert im
wesentlichen ein Korrekturfaktor für den Stoffübcrgangskocffizienten
Km; er stellt die Abweichung dieses Faktors zwischen Leitungswasser bei 20°C und dem
betreffenden Schlamm dar, der bei erhöhter Temperatur abgebaut wird.
Die F i g. 7, 8 und 9 zeigen die Verteilung der Or Reinheiten und des Lösungsenergieverbrauchs innerhalb
der Anlage für verschiedene Ausbildungen der Oj-Ziifuhr. F i g. 7 gilt für eine gesonderte Oj-Zufuhr
und eine gesonderte Gasableitung aus der Abwasseibelüftungszone
(mit den Teilzonen R1. R< und W]) und der
Abbauzone (mit den Teilzoncn D\ und D?). Die
Sauerstoffaufteilung auf die beiden Stufen isl so eingestellt, daß der Gesamtenergiebcdarl auf einen
Minimalwert gebracht und gleichzeitig eine Gesami-().>Ausnutzung
von 75% aufrechterhalten ist. F i g. 8 gill für eine Anordnung, bei der der insgesamt /iigeliilirle
Sauerstoff der Reihe nach zuerst die Abwasserbeliif· liingszone und dann die Warmabbauzone durchläuft.
Der Fnergieverbratich gemäß den Fig. 7 bis 14 isl nur
der mit dem Lösen von ().> verbundene Lncrgiever brauch; ein etwaiger zusätzlicher Fnergiebedarl für ein
neben dem l.ösungsvorgang erforderliches Mischen ist nicht eingeschlossen.
Mit Bezug auf I"ig. 7 ist festzuhalten, daß die
Belüflungsgasreinheil steil auf unter 50% abfällt, wenn die Oj-Zufuhr zur Abbauzone nur auf den Ο?-Bedarf in
der Abbauzone beschränkt ist. Der Abfall des O>-Partialdruckes in der Gasphase verbunden mit der
geringen Löslichkeil von Oi bei erhöhter Temperatur bedingt einen übermäßig hohen Energieverbrauch für
den l.ösungsvorgang in der Abbauzonc. DcrGcsamtlösungscncrgiebedarf
für beide Stufen beträgt 366 PS.
Bei der Anlage nach I" i g. 8 ist der (VStoffübergang
im Abwasscrreaklor verbessert: dies geht jedoch auf
Kosten der Abbauzonc Obwohl eine im Vergleich zu F i g. 7 größere Menge an O2 in die Abbauzonc gelangt,
ist die Oi-Reinheit geringer; das Gas hat eine erhöhte
Temperatur. Der Energieverbrauch in der Abbauzonc ist sogar höher. Energiecinsparungen in der Abwasserbelüftungszone
werden durch den erhöhten Energieverbrauch in der Abbauzonc fast vollständig ausgeglichen,
so daß die Gesamtlösungscnergie hoch bleibt, nämlich 364 PS beträgt.
Bei der für die Erfindung geltenden Fig. 9 ist der
Abfall der Oj-Reinheit beim Eintritt des zugeführlen O2
in die erste Stufe D\ der Abbauzone weniger stark ausgeprägt als im Rille der Fig. 7 und 8; die
Belüftungsgasreinheit liegt gut über 50%). Außerdem ist der weitere Abfall der Reinheit in der zweiten Stufe D2
der Abbauzone verhältnismäßig gering. Wenn das Gas mit dem teilweise verbrauchten O2-Gehalt die Abbauzone
nach Dj verläßt und in die erste Stufe der Abwasserbelüftungszone bei R\ eintritt, ist ein steiler
Anstieg der Belüftungsgasreinheit von ungefähr 50% auf ungefähr 70% O2 zu beobachten. Die Verbesserung
der Oi-Reinheit i:t auf die rasche Absorption von CO2
und auf die Kondensation von Wasser zurückzuführen; sie hat einen Sauerstoffpartialdruck in R\ zur Folge, der
die hohe O2-Aufnahmegeschwindigkeit in dieser Stufe befriedigt, ohne daß eine übermäßige Energie erforderlich
ist. Der Gesamtlösungsenergiebcdarf für beide Stufen beträgt 262 PS. Es ist festzuhalten, daß das
Belüftungsgas nach Durchlaufen aller drei Stufen der Abwasserbelüftungszone noch immer eine Reinheit hat,
die größer als diejenige des Gases ist, das in R\ einströmt. Zusammenfassend ergibt also der Vergleich
nach den Fig. 7 bis 9, daß mit der Erfindung Lösungsenergiecinsparungcn von 28% erzielt werden,
indem in der mit erhöhter Temperatur arbeitenden Abbauzone für eine wesentlich größere Sauerstoffpartialdruck-Triebkraft
gesorgt wird.
Beispiel Il
Die F i g. 7,8 und 9 basieren auf einer verhältnismäßig
hohen Abbauzonentemperatiir von 6O0C, bei welcher
das Stoffübergangsproblem in der Abbauzonc recht akut 7.11 werden neigt. Fig. IO zeigt den Einfluß von
unterschiedlichen Abbauzonentcmperaturcn auf den L.ösungscncrgicbedarf in den beiden an Hand der F i g. 9
erläuterten Verfahrensstufen. Mil Ausnahme der Abbautcmperatur
sind alle für die F ig. 9 angenommenen Bedingungen unverändert. Die Kurve Λ läßt erkennen,
daß bei Absenken der Abbautemperatur ausgehend von 60"C der Lösiingscnergiebedarf in der Abbau/.one sinkt,
was weitgehend auf den Anstieg der Ο..-I.öslichkeit und
die I lerabselzung des Dampfdrucks von Wasser zurückzuführen isl. Der I.ösimgseiHTgiebedarf in der
Abwasserbelüftungszone (Kurve MJ bleibt jedoch durch
Tempcraturändcnmgcii in der Abbauzonc praktisch
imbeeinriiil.il. Die lotrechte Versetzung der Kurven Λ
ιυ
und ßläßt erkennen, daß es verhältnismäßig schwierig
ist, den beiden Verfahrensstufen gelösten Sauerstoff zuzuführen. Würde Prfmärschlamm nicht an der
Abwasserbelüftungszone vorbei zur Abbauzone umgeleitet, würden die Kurven wesentlich näher beieinander
liegen, was einer Verschiebung des BSB von der Abbauzone auf die Bclüflungszone bedeutet. Die Kurve
Cder Fig. 10 zeigt, wie die Abbauzonentempcraturcn
die Änderung der 02-Rcinheit beeinflussen, die zwischen dem Gas der letzten Abbauteilzone und dem Gas
der ersten Abwasserbelüftungs-Teilzone zu beobachten ist. Die Verbesserung der Reinheit ist innerhalb des
gesamten Temperaturbereichs der Fig. 10 beträchtlich,
doch wird der Effekt ausgeprägter, wenn die Abbau'empcratur
ansteigt.
Die Kurve D der Fig. 10 beruht auf der gleichen
Gruppe von Parametern wie die Kurve C, mit der Ausnahme, daß kein Vorklärbecken vorgesehen ist, d. h.
für den Fall, daß kein Primärschlamm erzeugt und um die Abwasserbelüftungszone herumgeleitet wird. Allgemein
ist festzustellen, daß der Sprung der Sauerstoffeinheit von der Abbauzone zu der Abwasserbelüftungszone
nicht so ausgeprägt isl, wenn kein Vorklärbecken vorgesehen wird.
Der Punkt E gilt für eine bei 6O0C arbeitende
einstufige Abbauzone und eine einstufige Abwasserbelüftungszone, während den vorhergehenden Vergleichen
mehrstufige Zonen zugrunde liegen. Der Punkt E beruht ferner auf einer Anlage ohne Vorklärbecken und
mit einem Abwasser-BSB ähnlich demjenigen des abströmenden Primärwassers, das in der Anlage gemäß
Kurve C behandelt wurde. Die Parameter sind die folgenden:
Abwasserbelüftungstemperatur | 20° C |
Rohabwasserdurchflußmenge | 38 000 mVd |
Rohabwasser-BSB5 | 150 ppm |
Gelöster Sauerstoff in der | |
Abwasserbelüftungszone | 6 mg/1 |
BS B-Beseitigung bei der | |
Abwasserbelüftung | 90% |
Sekundärüberschußschlamm: | |
Gesamtschwebstoff gehalt | 25 000 ppm |
Durchflußmenge zur Abbauzone | 201 mVd |
Gelöster Sauerstoff in der Abbauzone | 2 mg/1 |
Herabsetzung des Gehalts an flüchti | |
gen Schwebstoffen in der Abbauzone | 90% |
(biologisch | |
abbaufähig) | |
«in der Abbauzonc | 0,6 |
Abbautemperatur | 60° C |
02-Einsatzgasreinheil | 98%) |
Gcsamt-02- Ausnutzung | 75% |
Beispiel III
Die mit der Erfindung bei einer Kontakt-Stabilisierung erziclbarcn Vorteile lassen sich ebenfalls grafisch
darstellen. Entsprechend den vorstehenden Ausführungen ist eine Anzahl von Variationen möglich; einige
derselben sind vorteilhafter als andere. In gewissem Umfang hängt die Entscheidung, welcher Alternative
der Vorzug zu geben isl, von den jeweiligen Arbeitsbedingungen ab.
Hei einer mit Kontakt-Stabilisierung arbeitenden Abwasserbelüflungszone kann der GesamtsnuerstolT-bedarf
in der Konlaktteil/.one wegen der kuivcn
Verweildauer rechl gering sein. Während die Geschwindigkeit
der Satierstoffaul'nahme in der Konlaklteil/onc
für gewöhnlich hoch ist, liegl der in dieser Teilzone
verbrauchte Anteil der Gesamtlösungsenergie im allgemeinen niedrig; der nachteilige Einfluß eines
verhältnismäßig geringen Sauerstoffpartialdrucks kann toleriert werden.
In der Stabilisierungsteilzone ist die Verweildauer langer als in der Kontaktteilzone; in dieser Zone muß
der BSB, der in der Kontaktteilzone von der Biomasse nur physikalisch absorbiert wurde, oxydiert werden.
Infolgedessen ist der Sauerstoffbedarf in dieser Stufe erheblich. Außerdem wird bei gleichem Gesamtbelüftungsvolumen
(Kontaktteilzone plus Stabiliserungsteil· zone) verglichen mit der normalen Auslegung der
Belebungsanlage ein größerer Anteil des Schlamms selbstoxydiert. Ein Teil der Feststoffverminderung, dei
andernfalls in einer Abbauzone erfolgt, die der herkömmlichen ungeteilten Belüftungszone zugeordnet
ist, geht auf die Stabilisierungsteilzone über, wenn mit der Kontakt-Stabilisierungs-Anordnung gearbeitet
wird. Entsprechend wird in der Abbauzone weniger Sauerstoff benötigt, während in der Stabilisierungsteilzone
mehr Sauerstoff erforderlich ist.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Kontakt-Stabilisierung ist der verminderte Wasserstrom in der
Stabilisierungsteilzone. Während der Flüssigkeitsdurchsatz durch die Stabilisierungsteilzone wesentlich höher
als in der Abbäuzone ist, ist er gleichwohl beträchtlich niedriger als in der Kontaktteilzone. Beispielsweise sei
angenommen, daß die Abwasserzufuhrmenge und die Rücklauf menge 100 Volumen bzw. 30 Volumen je so
Zeiteinheit betragen. Angenommen sei ferner, daß der Überschußschlamm 1,5% des im Klärbecken abgetrennten
Gesamtschlamms beträgt. In diesem Falle ist die Durchflußmenge in der Stabilisierungsteilzone ungefähr
66mal größer als die Durchflußmenge in der Abbauzo- J5
ne. Während daher der Feststoffgehalt und die Selbstoxydation in der Stabilisierungsteilzone hoch sind,
werden an dieser Stelle erhöhte Temperaturen nicht autothermiscli erzielt, weil der Flüssigkeitsdurchsat/,
wesentlich größer als in der Abbauzone ist. Infolgedessen ist der Löslichkeitsgrenzwert von Sauerstoff noch
hoch; Wasser übt keinen wesentlichen Partialdruck aus. Andererseits sucht der kleinere Flüssigkeitsdurchsatz
durch die Stabilisierungsteiizone im Vergleich zu der Kontaktteilzone mehr CO2 von der flüssigen Phase zur
Gasphase zu verschieben, wodurch der O>-Partialdruck
herabgedruckt wird. Der K/.a-Wert neigt ebenfalls dazu,
in dem dicken Schlamm der Stabilisierungsteiizone geringer als in der Mischflüssigkeit der Koiitakttcilzone
zu sein. 5»
Angesichts der vorstehend geschilderten Umstände ist die Stabilisierungsteilzonc für gewöhnlich durch
einen hohen Sauers'offverbrauch und durch Stoffübergangsbedingungen
gekennzeichnet, die weniger günstig ills in der Kontaktteilzone, aber günstiger als in der v>
Abbau/.one sind. Infolgedessen ist der Energieverbrauch in der Stabilisierungsteiizone ein wichtiger
Faktor. Bei Maßnahmen zur Verbesserung des Stoffübergangs in der Abbauzone muß deren Einfluß auf die
Stabilisierungsleilzoneberücksichtigt werden. wi
Die Fig. 11 bis 14 zeigen die Profile von Sauersloffreinheit
und Lösungsenergic für vier Anordnungen eines integrierten Sauerstoffsystems, bei dem eine
Kontakt-Stabilisierung mit einer mit erhöhter Temperatur arbeitenden Abbauzone kombiniert ist. Die Kon- hr>
laktieil/.one und die Slabilisiemngsteilzone umfassen
ebenso wie die Abbäuzone jeweils zwei Stufen, innerhalb deren Gas und Flüssigkeit im Gleichstrom
fließen. Die für diesen Vergleich angenommenen Bedingungen sind die folgenden:
Abwasserdurchflußmenge
Abwasserbelüftungstemperatur
BSBädes Abwassers
Gelöster Sauerstoff in der Kontakt-
und der Stabilisierungsteiizone
und der Stabilisierungsteiizone
Rücklaufschlamm-Durchflußmenge
Gesamtschwebstoffgehalt des Schlamms
Schlammdurchflußnienge zur Abbauzone
Verminderung des Gehalts an flüchtigen Schwebstoffen in der Abbauzone
Abbautemperatur
ac in der Stabilisierungsteiizone
λ in der Abbauzone
Reinheit des OvEinsatzgases
G esamt-Ov Ausnutzung
ac in der Stabilisierungsteiizone
λ in der Abbauzone
Reinheit des OvEinsatzgases
G esamt-Ov Ausnutzung
38 000 m Vd
200C
150 mg/1
200C
150 mg/1
6 mg/1
11 400 in Vd
20 000 mg/1
129 m Vd
11 400 in Vd
20 000 mg/1
129 m Vd
90%
(biologisch
abbaufähig)
45°C
0,6
0,6
98%
75%
Die angenommenen Bedingungen erleichtern das Stoffübergangsproblem in der Abbauzone auf zweierlei
Weise. Zum einen ist die Abbautemperatur (45° C) niedriger als die bei den vorhergehenden Darstellungen
angenommene Abbautemperatur (6O0C). Zum anderen
wird kein Vorklärbecken benutzt. Für die Zwecke dieses Beispiels III werden die Bedingungen in der Abbauzone
bewußt erleichtert, um die Rolle der Stabilisierungsteiizone und die Notwendigkeit zu unterstreichen, das
Sauerstoffsystem so zu wählen, daß es sich speziellen Arbeitsbedingungen anpaßt.
Bei der grafischen Darstellung nach Fig. Il ist die Folge der von dem OvSystem versorgten Stufen: 1)
Abbauzone (Teilzoncn Di, D>); 2) Kontaktteilzonc
(Teilzonen Ci, Cj) und 3) Stabilisierungsteiizone
(Teilzonen Si, Sj). Die zeichnerische Darstellung läßt
erkennen, daß das Stoffübergangsproblem in der Abbauzone wirksam ausgeräumt ist. Dadurch, daß der
gesamte Sauerstoff der Abbauzone zugeführt wird, werden dort eine hohe O:-Reinheit und eine niedrige
Lösungsenergie erhalten, wobei die betreffenden Werte nahezu gleich den Werten in der Kontaktteilzone sind.
Ein Anstieg der CK-Reinheit ist auch noch zwischen D2
(zweite Stufe der Abbauzone) und d (erste Stufe der Kontaktteilzone) zu beobachten. Es zeigt sich jedoch,
daß jetzt ein Stoffübergangsproblem in der Stabilisierungsteiizone entstanden ist, was zum großen Teil auf
den niedrigeren κ-Wert, den hohen OvBedarf und das
niedrigere CCVAbsorptionsvermögen des herabgesetzten
Flüssigkeitsstroms zurückzuführen ist. Es liegt nicht nur ein vermindertes Absorptionsvermögen für das in
der Stabilisierungsteilzonc erzeugte CO2 vor, sondern die in die Stabilisierungsteiizone eintretende Flüssigkeit
enthält weniger als 50% des CO3, das in der Abbäuzone
und der Kontaktleilzone erzeugt wird. Die für die Saiierstofflösiing insgesamt erforderliche Energie beträgt
192 PS.
Obwohl die Stabilisierungsteiizone ein Stoffübcrgangsproblem in Fig. 11 bidet, sind die Verhältnisse
gleichwohl besser als dann, wenn die Abbau/.one innerhalb des O;-Systems von der ersten in die letzte
Position verlegt wurde. Eine solche Anordnung ist zu Vergleichszwccken in Fig. 12 veranschaulicht. Die
Sauerstoffreinheil in der Abbäuzone fällt jetzt auf gut unler 50%; in dieser Stufe steigt der Energieverbrauch
steil an. Da die Koniaktteilzone der Abbau/.one vorangeht, besteht keine Möglichkeit, das in der
Abbau/.one erzeugte C()> in den vollen Abwasserstrom
abzuführen. Infolgedessen tritt innerhalb des (^.-Systems
nirgends eine Verbesserung der O2-Reinheit des
Belüftungsgases auf; die für den Lösungsvorgang erforderliche Gesamtenergie beträgt 208 PS.
Unter den für diesen Vergleich angenommenen > speziellen Bedingungen stellt die Fig. Il nicht die beste
Auslegung des Sauerstoffsystems bei der praktischen Durchführung der Erfindung dar. Die Fig. 13 und 14
veranschaulichen bessere Anordnungen, bei denen powohl die Abbauzone als auch die Stabilisierungsteil- H)
zone der Kontaktteilzonc vorangehen. Im Falle der
F'ig. 13 befindet sich die Stabilisierungsteilzone an erster Stelle im O2-Belüftungsgasstrom, um die O2-Reinheit
maximal zu halten und für eine minimale Lösungsenergie in dieser Stufe zu sorgen. Das
übergehende Gas, S2- ü\, verläßt die Stabilisierungszone S2 mit ungefähr 75% O2. Nach Eintreten und
Mischen mit dem Gas in der Abbauzone sinkt die Reinheit steil auf ungefähr 55% in D, und nahezu 50% in
D2 ab. Normalerweise wäre ein solches Gas von zweifelhafter Güte bei Verwendung als Einsatzgas für
die in der Kontaktteilzone ablaufende Verfahrensstufe. Der hohe Gehalt des Gases an leicht absorbierbaren
Komponenten führt jedoch zu einer Verbesserung der Reinheit auf 70% O2 beim Eintreten in das und Mischen
mit dem Gas in Q. Infolgedessen tritt innerhalb der Kontaktstufe kein übermäßiger Leistungsverbrauch auf.
Die für den Lösungsvorgang insgesamt erforderliche Energie beträgt 186 PS.
Im Falle der Fig. 14 haben die Abbauzone und die
Stabilisierungsteilzone ihre Plätze gegenüber der Fig. 13 vertauscht. Die O2-Reinheit und der Energieverbrauch
in der Kontaktteilzone haben nahezu die gleichen Werte wie im Falle der Fig. 13. In der
Stabilisierungsteilzone sind die O2-Reinheiten etwas
niedriger als in Fig. 13; der Energieverbrauch ist etwas
höher.
Fig. 14 zeigt, daß die Kontaktteilzone der Abbauzone
nicht unmittelbar zu folgen braucht, um zu einer Verbesserung der G>Reinheit zu kommen. In diesem
Falle stellt die Reinheitsverbesserung zwischen der Abgabe- und der Aufnahmestelle des übergehenden
Gases Si -* Ci keine wesentliche Änderung des Wassergehalts
dar, da sowohl die Stabilisierungsteilzone als auch die Kontaktteilzone auf praktisch der gleichen «
niedrigen Temperatur liegen. Die Verbesserung der Reinheit ist auf eine COj-Absorption zurückzuführen.
Das gesamte CO2 in der Stufe S2 (flüssige Phase und
Gasphase) ist nicht nur das in der Stabilisierungsteilzone erzeugte Kohlendioxid, sondern umfaßt zusätzlich eine «>
wesentliche Menge an CO2, die von der Abbauzone
übernommen wurde. Der Flüssigkeitsdurchsatz durch die Stabilisierungsteilzone stellt nur einen kleinen
Bruchteil der Durchflußmenge des Abwassers dar; sein COi-Absorptionsvermögen ist begrenzt. Infolgedessen ">i
tritt eine wesentliche Verminderung des CO2-Gchalls
des Gases ein, wenn dieses zum ersten Mal mit der Flüssigkeit in Ci in Kontakt kommt. Der Gesamtenergiebedarf
für den Lösiingsvorgang beträgt 183 PS, d. h. ist der niedrigste der Anordnungen nach den Fig. Il bis w>
14.
In Verbindung mil Fig. 14 ist festzustellen, daß bei
einer höheren Abbauzonentemperatur, beispielsweise 60" C, ein stärker ausgeprägter Einfluß auf die
O)-Reinheit des zwischen Abgabe- und Aufnahmestelle M
übergehenden Gases D1 ->
S1 auf Grund von Wasserabsnrption zu beobachten wäre. Die Gasreinheit in der
Abbauzone wäre wesentlich geringer als in Fig. 14 dargestellt, während die Gasreinheil in der Stabilisierungsteilzone
in geringem Umfüng beeinflußt würde. Daher ist es möglich, eine zweifache Verbesserung der
O»-Reinheit zwischen der abgebenden und der aufnehmenden
Teilzone festzustellen, und zwar zunächst für das übergehende Gas D2- Si und dann für das
übergehende Gas S2 — G-
Würde im Falle der Ausführungsformcn nach den Fig. 11, 13 und 14 ein Vorklärbecken vorgesehen,
würde BSB unter Umgehung der Kontakt-Stabilisierungszone unmittelbar zu der Abbauzone gelangen.
Sauerstofflösungsbedarf würde sich von der Stabilisierungsteilzone zu der Abbautcilzone verlagern; günstiger
wären diejenigen Ausführungsformen, bei denen die Abbauzone im Sauerstoffbelüftungsgasstrom vorm.
liegt. Während ohne Vorklärbecken die Ausfiihrungsformen nach den Fig. 13 und 14 derjenigen gemäß
Fig. ti vorzuziehen sind, würden bei Anwendung eines
Vorklärbeckens die Ausführungsformen gemäß den Fi g. 11 und 14 derjenigen nach F i g. 13 überlegen sein.
Beispiel IV
Der Einfluß einer Änderung der Temperatur der Abwasserbelüftungszone auf den Unterscnied der
Sauerstoffgasreinheit zwischen der Abbauzone und der Abwasserbelüftungszone ergibt sich aus einer Folge von
simulierten Versuchen, deren Ergebnisse in Fig. 15 zusammengefaßt sind. Die Anlage weist drei Abwasserbelüftungsteilzonen
(ohne Kontakt-Stabilisierung) und zwei Abbauteilzonen auf. In beiden Fällen bewegen sich
•"•as und Flüssigkeit im Gleichstrom von Stufe zu Stufe.
An Sauerstoff teilweise verarmtes Belüftungsgas strömt von der zweiten Abbauteilzone zu der ersten Abwiisserbelüftungsteilzone.
Es ist kein Vorklärbecken vorhanden. Bei den Berechnungen wurde angenommen, daß die Abwasserbelüftungszone für eine vorbestimmte
BSB-Beseitigungsrate (90%) basierend auf einer Flüssigkeitstemperatur in der Abwasserbelüftungszone von
200C ausgelegt ist. Es versteht sich, daß jahreszeitliche
Schwankungen der Abwasserzulauftemperatiir und
infolgedessen der Flüssigkeitstemperatur auftreten. Infolgedessen wurde die Abwasserzulauftemperatur als
eine Variable für die eine feste Größe aufweisende Abwasserbelüftungszone behandelt. In diesem Falle
ändert sich auch die BSB-Beseitigungsratc. Außerdem kommt es zu einer Änderung des Anfalls von
Überschußschlamm in der Abwasserbelüftungszone, was eine variable Belastung der Abbauzone mit
flüchtigen Schwebstoffen bedeutet. Ungeachtet dieser variablen Belastung der Abbauzone wird bei den
Berechnungen für das Beispiel IV eine konstante Beseitigung von flüchtigen Schwebstoffen in der
Abbauzone von 40% angenommen, was bedeutet, daß man die Größe der Abbauzone schwanken läßt. Die
weiteren Annahmen für die Daten waren die folgenden:
Festgrößen
Diiirhfliißmenge des Rollabwassers 38 000 m Vd
Gelöster Sauerstoff in der
Abwasserbelüftungszone b mg/1
Roliabwasser-BSB', 250 mg/1
Alkalität des Rohabwassers
(als CaCO1) 250 mg/1
BSB'i-Beseitigung in der Abwasser-
bclitrtungs/.onc (nur bei 20"C) 90%
Gestirn (schwebstof !gehalt des
sekundären Überscliußsehlamms 25 000 mu/l
Herabsetzung des Gehalts an flüchtigen Schwebstoffen in der Abbuuzonc
Gelöster Sauerstoff in der Abbauzonc
λ in der Abbauzone
Oi-Einsatzgasreinheit
Gesa mi-O:-Ausnutzung
λ in der Abbauzone
Oi-Einsatzgasreinheit
Gesa mi-O:-Ausnutzung
Variable Größen
Abwasscrbelüftungsteniperatur (WT)
Abwasscrbelüftungsteniperatur (WT)
BSB5-Beseitigung in der
Abwasserbelüftungszone
Abwasserbelüftungszone
Sekundärschlammfluß zur Abbauzone
Temperaturdifierenz des
Belüftungsgases zwischen Abbau-
und Abwasserbelüftungszone (ΔΤ)
und Abwasserbelüftungszone (ΔΤ)
Temperatur in der Abbauzone
(biologisch
abbaufähig)
2 mg/1
0,6
abbaufähig)
2 mg/1
0,6
98%
75%
75%
111
15, 20,25,
300C
300C
variabel mit
WT
WT
variabel mit
WT
WT
0, 10, 20.
300C
WT+ΔΤ
300C
WT+ΔΤ
2(1
Aus Fig. 15 folgt, daß bei einer Flüssigkeilstempcratur
in der Abwasserbelüftungszone von I5°C ein Anstieg der Sauerstoffgasreinheit (über 0) nicht auftritt,
bis die Temperaturdifferenz (ΔΤ) zwischen der Warmabbauzone und der Abwasserbelüftungszone mindestens
100C beträgt. Dies begründet die diesbezüglichen
unteren Grenzwerte des erfindungsgemäßen Verfah- jo rens. Es ist ferner hervorzuheben, daß bei höherer
Wassertemperatur in der Abwasserbelüftungszone bis zu einem zlT-Bercich von ungefähr 21 bis 27°C größere
Temperaturdifferenzen erforderlich sind, um die gewünschte Steigerung der Sauerstoffgasreinheit zu
erzielen. Fig. 15 läßt ferner erkennen, daß die Abbauzone auf mindestens 400C und mindestens 200C
wärmer als die Abwasserbelüftungszone gehalten werden sollte, um für die erwünschte Verbesserung der
Reinheit zwischen dem Gasablaßbereich der Abbauzonc und dem Gaszufuhrbereich der Abwasserbelüftungszone
zu sorgen.
In Fig. 16 ist eine Reihe von Daten zusammengestellt,
die auf den Bedingungen der Fig. 15 basieren, mit der Ausnahme, daß Alkalitäten von 250 und 50 mg/1 für
vorbestimmte Werte der Flüssigkeitstemperatur in der Abwasserbelüftungszone, nämlich 15°C und 300C,
zugrunde gelegt sind. Vergleichsweise betrug die Alkalität in den Beispielen I bis IV ungefähr 240 mg/1,
soweit nichts anderes angegeben war. Für jedes der gleichen Temperatur zugeordnete Kurvenpaar der
Fig. 16 und 17 gilt die obere Kurve für eine Alkalität
von 250 mg/1, während die untere Kurve einer Alkalität von 50 mg/1 entspricht. Es ist zu erkennen, daß dci
erwünschte Anstieg der Sauerstoffreinheit des Gase; zwischen Abbau- und Abwasserbelüftungszone durch
eine hohe Alkalität begünstigt wird. Beispielsweise beträgt bei einer Flüssigkeitstcniperatur von 30°C unc
einem ΔΤνοη 25°C der Anstieg der (VRcinheit für die
Alkalitäl von 50 mg/1 ungefähr 2%, während der Anstieg im Falle einer Alkalität von 250 mg/1 bei
ungefähr 4% liegt.
Beispiel Vl
In Fig. 17 ist eine Folge von weiteren Daten basierend auf den Annahmen und Bedingungen der
Fig. 16 zusammengestellt, mit der Ausnahme, daß die
BSB-Beseitigung in der Abwasserbelüftungszone 95% bei einer Flüssigkeitstemperatur von 20°C beträgt. Im
Falle der Beispiele IV und V betrug die BSB-Beseitigung 90% bei 20°C.
Aus einem Vergleich der Fig. 17 und 16 folgt, dafi eine Steigerung der Anforderungenan die BSB-Beseitigung
in der Abwasserbelüftungszone den Wert von ΔΊ erhöht, bei dem der Di-» /?i-Anstieg der Sauersloffreinheit
auftritt; das ΔΤ ist ferner bei niedrigeren Anforderungen an die BSB-Beseitigung größer. Beispielsweise
kommt es zu einer Steigerung der OrReinheit von 5% bei einer BSB-Beseitigung von
90%, einer Temperatur der Abwasserbelüftungszone von 300C, einer Alkalität von 50 mg/1 und einem Δ Tvon
300C. Demgegenüber zeigt Fig. 17 einen Anstieg dei
OrReinheit von 1% für eine BSB-Beseitigung von 95% bei gleichen Werten für die Temperatur der Abwasserbelüftungszone,
die Alkalität und das Δ Τ.
Beispiel VII
Vorzugsweise werden für die Abwasserbelüftung und den Schlammabbau Mehrfachzonen verwendet. Die
Erfindung führt jedoch auch bei Benutzung von einstufigen Zonen zu erheblichen Energieeinsparungen.
Dieses Beispiel stellt einen Vergleich unter Zugrundelegung der Bedingungen des Beispiels I für drei
Sauerstoffbelüftungsgas-Zufuhrsysteme dar, die eine einstufige Abwasserbelüftungszone und eine einstufige
Abbauzone beschicken. Die drei Ausführungsformen der Sauerstoffgasversorgung sind: (a) gesonderte
Gaszuführungen, wobei die Aufteilung des Sauerstoffbelüftungsgases für einen minimalen Energieverbrauch
eingestellt ist; (b) Einleitung des gesamten Sauerstoffgases zunächst in die Abwasserbelüftungszone und
Überleiten von Belüftungsgas aus dieser Zone in die Warmabbauzone sowie (c) Einleiten des gesamten
Sauerstoffgases zunächst in die Warmabbauzone und Überleiten des Belüftungsgases von dort in die
Abwasserbelüftungszone (erfindungsgemäßes Vorgehen).
Abwasserbelüftung
OrReinheit (%) PS
OrReinheit (%) PS
Schlammabbau
O2-Reinheit (%) PS
O2-Reinheit (%) PS
(a) gesonderte O2-Zuführung
Gesamtenergie für den Lösungsvorgang 243 PS
Gesamtenergie für den Lösungsvorgang 243 PS
(b) O2 von Abwasserbelüftungszone zur Abbauzone
Gesamtenergie für den Lösungsvorgang 205 PS
Gesamtenergie für den Lösungsvorgang 205 PS
(c) O2 von Abbauzone zur Abwasserbelüftungszone
Gesamtenergie für den Lösungsvorgang 163 PS
Gesamtenergie für den Lösungsvorgang 163 PS
In diesem Beispiel bringt das Verfahren nach der Erfindung einen Sprung der Oi-Rcinhcil von 5,4%; es wire
eine Einsparung der für den Lösungsvorgang aufgewendeten Energie von 20% erzielt.
58,7 | 121 | 35,4 | 122 |
79,1 | 83 | 35,4 | 122 |
67,5 | 101 | 62,1 | 62 |
Hierzu 9 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zum Beseitigen von BSB aus Abwasser, bei dem das Abwasser, belebter Rücklaufschlamm
und ein erstes, mindestens 40 Vol.-% Sauerstoff enthaltendes Gas in eine abgedeckte
Belüftungszone eingeleitet, dort gemischt und unter Aufrechterhaltung eines mindestens 0,5 mg/1 betragenden
Gehalts der mindestens 15°C warmen Mischflüssigkeit an gelöstem Sauerstoff eines der
Medien gegenüber den anderen ständig umgewälzt wird, bei dem ferner zwischen oder nach dem
Belüftungsvorgang die Mischflüssigkeit in belebten Schlamm und gereinigte Flüssigkeit getrennt, aus
der Belüftungszone ein unverbrauchten Sauerstoff enthaltendes Gas abgezogen jnd ein Teil des
belebten Schlamms zur Belüftungszone zurückgeleitet wird, der restliche Teil des belebten Schlamms
und ein zweites mit Sauerstoff angereichertes Gas in eine abgedeckte Abbauzone eingeleitet und dort
gemischt werden, wobei der Gesamtschwebstoffgehalt des Schlamms in der Abbauzone auf mindestens
15 000 mg/1 gehalten und wobei eines der Medien gegenüber dem anderen unter Aufrechterhaltung
eines Gehalts des Schlamms an gelöstem Sauerstoff von mindestens 2 mg/1 für eine ausreichende Dauer
umgewälzt wird, um mindestens 60% des biologisch abbaufähigen flüchtigen Schwebstoffgehalts des in
die Abbauzone eingeleiteten Schlamms zu oxydieren, worauf aus der Abbauzone ein stabilisierter
Schlammrückstand und ein an Sauerstoff teilweise verarmtes Abbaugas gesondert ausgetragen werden,
wobei das in eine der beiden Zonen eingeleitete, mit Sauerstoff angereicherte Gas mindestens zum
größeren Teil aus dem aus der anderen Zone abgezogenen Gas besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß das in die Abbauzone eingeleitete zweite Gas mindestens 80 Vol.-% Sauerstoff enthält
und das die Abbauzone mit einer Sauerstoffreinheit von mindestens 40% verlassende Abbaugas als
mindestens der größere Teil des ersten Gases in die Belüftungszone eingeleitet wird, wobei das Abbaugas
aus der Abbauzone in einer solchen Durchflußmenge abgezogen wird, daß es mindestens 35% der «
in die Abbauzone eintretenden Sauerstoffmenge enthält, wobei der Schlamm in der Abbauzone auf
einer Temperatur von mindestens ?5°C, jedoch unterhalb 75° C gehalten wird, die mindestens 10
Grad über der Flüssigkeitstemperatur in der Belüftungszone liegt, und wobei das Gas aus der
Belüftungszone in einer solchen Durchflußmenge abgezogen wird, daß es nicht mehr als 40% des in die
Abbauzone insgesamt eingeleiteten Sauerstoffs enthält.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Gas vor dem Einleiten in die Abbauzone erhitzt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fest- (,ο
Stoffverweildauer in der Abbauzone 3 bis 10 Tage beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil
der Feststoffe des Abwassers zuvor abgetrennt und b">
unmittelbar der Abbauzone zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlamm in der Abbauzone auf einer Temperatur gehalten wird, die mindestens 20"C über der
Flüssigkeitstemperatur in der Abwasserbelüftungszone liegt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Abbauzone mindestens 80% des biologisch abbaufähigen flüchtigen Schwebstoffgehalts des in diese
Zone eingeleiteten Schlamms oxidiert werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem eine Abwasserbelüftungszone
mit einer Kontaktteilzone und einer Stabilisierungszone verwendet wird, aus der Kontaktteilzone nach
vorläufigem Mischen und Umwälzen eines der Medien gegenüber den anderen Medien eine
Mischflüssigkeit ausgetragen und in gereinigte Flüssigkeit sowie einnn mit Sauerstoff in Kontakt
gebrachten Schlamm getrennt wird, und der mit Sauerstoff in Kontakt gebrachte Schlamm in die
Stabilisierungszone zwecks weiteren Mischens und Umwälzens eines der Medien gegenüber den
anderen Medien eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das an Sauerstoff teilweise verarmte,
aus der Abbauzone ausgetragene Abbaugas der Kontaktteilzone als das erste Gas zugeleitet sowie
an Sauerstoff weiter verarmtes Gas aus der Kontaktteilzone heraus- und in die Stabilisierungsteilzcne
üls das erste Gas eingeleitet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dein eine Abwasserbelüftungszone mit einer Kontaktteilzone
und einer Stabilisierungsteilzone verwendet wird, aus der Kontaktteilzone nach vorläufigem
Mischen und Umwälzen eines der Medien gegenüber den anderen Medien eine Mischflüssigkeit
ausgetragen und in gereinigte Flüssigkeit sowie einen mit Sauerstoff in Kontakt gebrachten
Schlamm getrennt wird, und der mit Sauerstoff in Kontakt gebrachte Schlamm in die Stabilisierungsteilzone
zwecks weiteren Mischens und Umwälzens eines der Medien gegenüber den anderen Medien
eingeleitet, wird, dadurch gekennzeichnet, daß das an Sauerstoff teilweise verarmte, aus der Abbauzone
ausgetragene Abbaugas der Stabilisierungsteilzone als das erste Gas zugeleitet sowie an Sauerstoff
weiter verarmtes Gas aus der Stabilisierungszone heraus- und in die Kontaktteilzone als das erste Gas
eingeleitet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer
Abbauzone gearbeitet wird, die ein Oberflächen/Volumen-Verhältnis von weniger als 2,62 m-'/ni1 hat.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem
Gesamtschwebstoffgehalt des Schlamms in der Abbauzone von mindestens 20 000 mg/1 gearbeitet
wird.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: LINDE AG, 6200 WIESBADEN, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |