DE2514918C3 - Drehmaschine zum Innenbearbeiten von hohlen, vorzugsweise konischen Drehkörpern - Google Patents
Drehmaschine zum Innenbearbeiten von hohlen, vorzugsweise konischen DrehkörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine ' irehmaschine zum
Jnnenbearbeiten von hohlen, vorzugsweise konischen Drehkörpern, mit einem Maschinenbett, einem auf
diesem geführten Längsschlitten und zwei auf dem Längsschlitten angeordneten, gemeinsam antreibbaren
Querschlitten, auf denen je ein Werkzeughalter mit einem Drehmeißel befestigt ist.
Die hohlen Drehkörper können beispielsweise Kupplungsmuffen sein, die zwei entgegengesetzt
konische Gewinde aufweisen, die dem Zusammenfügen von zwei Rohrstücken dienen.
Das Innendrehen solcher Drehkörper wird dabei normalerweise mittels Drehmeißeln vorgenommen, die
am Ende von stangenförmigen Werkzeughaltern befestigt sind, deren Durchmesser notwendigerweise
schwächer ist als der Innendurchmesser des Werkstücks und deren Länge etwas größer als die Bearbeitungstiefe
ist. Daraus ergibt sich aber eine enge Begrenzung der maximal übertragbaren Schnittkraft, die im wesentlichen
von der Biege- und Torsionssteifigkeit des stangenförmigen Werkzeughalters abhängt, und damit
auch eine entsprechend geringe Zerspanungsleistung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene Drehmaschine im Hinblick auf
ihre Zerspanungsleistung zu verbessern.
Gelöst ist diese Aufgabe dadurch, daß jeder Werkzeughalter mindestens eine sieh in seiner Längsrichtung erstreckende ebene Fläche aufweist, an der sich
die Werkzeughalter gegenseitig abstützen.
Dadurch ist erreicht, daß sich die auf den Werkzeughaltern lastenden Biegekräfte gegenseitig aufheben Und
die Werkzeughalter nur noch das Vom Zerspanungsvofgang
her ebenfalls auf jedem Werkzeughalter lastende Torsionsmoment aufnehmen Und in das Maschinenge
stell übertragen müssen.
Infolge dieser Entlastung der Werkzeughalter von der Übertragung der auftretenden Biegekräfte läßt sich
aber der von jeder Werkzeugschneide zerspanbare Spanquerschnitt beträchtlich vergrößern und damit
auch die Zerspanungsleistung der Maschine entsprechend steigern.
Zwar ist die Tatsache des gegenseitigen Aufhebens von Biegekräften bei Bohrwerkzeugen mit d:ametral
ίο angeordneten Werkzeugschneiden, wie sie beispielsweise
die DE-OS 20 65 306 oder die US-PS 18 09 019 zeigen, an siclh längst bekannt, doch handelt es sich dabei
um quasi einstückige Werkzeuge, die ein beliebiges, voneinander unabhängiges Ein- oder Zustellen der
beiden Drehmeißel nicht zulassen und mit denen normalerweise auch keine präzisen Segelflächen
herstellbar sind.
Zweckmäßige Ausführungsarten und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Drehmaschine sind in den
Ansprüchen 2 und 3 beschrieben.
Die Maßnahmen gemäß Anspruch 2 bewirken, daß insbesondere beim Kugeldrehen die Quervorschubbewegungen
der Werkzeughalter im Vergleich zu den auftretenden Schnittkräften nur sehr kleine Kräfte
erfordern, was seinerseits vor allem der am Werkstück erzielbaren Maß- und Formgenauigkeit zugute kommt.
Die Maßnahmen gemäß dem Anspruch 3 beziehen sich hingegen auf eine Drehmaschine, bei der jeder der
Querschlitten mit einem Revolverkopf ausgerüstet ist, der mehrere Werkzeughalter trägt. Die Anpassung der
erfindungsgemäßfcn Drehmaschine an diese Verhältnisse ist ein besonderes Problem. Die Drehachsen der
Revolverköpfe müßten an sich mit sehr großer Präzision fluchten, was aber schwierig und kostspielig in
Herstellung und Handhabung ist. Gemäß der Erfindung ist deshalb diesbezüglich eine vorteilhafte Lösung
dadurch gegeben, daß man die Werkzeughalter zu den Achsen der Revolverköpfe nicht genau rechtwinklig
anordnet und die Drehachsen der Revolverköpfe dann derart aus der Flucht bringt, üaß sich von den
zugeordneten Werkzeughaltern immer nur die gerade in Arbeitsstellung befindlichen aneinander abstützen.
Außerhalb der Arbeitsstellung sind die Werkzeughalter hingegen voneinander gespreizt bzw. entfernt, so daß
sie sich gegenseitig nicht berühren, was zugleich die Reinigung der entsprechenden Abstützungsflächen
erleichtert.
Nachstehend werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Dabei wird auf die
Zeichnung Bezug genommen. In dieser zeigt
Fig. 1 schematisch die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Drehmaschine,
Fig. 2 den Schnitt/4-ßaus Fig. I,
F i g. 3 und 4 in größerem Maßstabe die stangenförmigen
Werkzeughalter in einer Seitenansicht und im Grundriß,
Fig. 5 und 6 Querschnitte von im Innern eines Werkstücks in verschiedenen Arbeitsstellungen befindlichen
Werk/eughaltern.
Fig. 7 bis 9 Varianten in der Ausführung der Werkzeughalterquerschnitte,
Fig.10denSchnittC-DausFig.il,
Fig. 11 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Drehmaschine, bei der jeder der Querschlitten mit einem Revolverkopf mit mehreren Werkzeughaltern
ausgerüstet ist, in der Richtung zin Fig. 10,
Fig. 12 die beiden Revolverköpfe mit ihren Werkzeughaltern,
von denen sich ein Paar in Arbeitsstellung
befindet, im vergrößert dargestellten Grundriß und
F i g. 13 den Schnitt £-Faus F i g. 12.
Die schematisch in den Fig. 1 und 2 dargestellte Drehmaschine weist ein Maschinenbett 1 auf, das einen
Spindelstock 2 zum Antrieb des Werkstücks 3 trägt. Dieses Werkstück ist hier ein hohler Drehkörper, hier
beispielsweise eine Muffe zum Kuppeln von Rohrstükken, die zwei entgegengesetzte konische Gewinde trägt
Das Werkstück 3 ist in einem Aufnahmefutter 4 eingespannt, aas auf einer von einem Motor 7
angetriebenen und in Lagern 6 des Spindelstocks 2 geführten Drehspindel 5 sitzt
Auf dem Maschinenbett 1 ist ein Längsschlitten 8 angeordnet, der sich parallel zur Achse der Drehspindel
5 entlang Gleitbahnen 9 bewegen kann und von einer motorgetriebenen Gewindespindel 10 angetrieben ist
Auf dem Längsschlitten 8 sind zwei Querschlitten 13 und 14 Engeordnet, die sich senkrecht zur Achse der
Drehspindel 5 bewegen können, und zwar entlang Gleitbahnen 15, die auf dem Längsschlitten 8 vorgesehen
sind. Die Bewegung der Quersch'itten 13, 14 wird erzielt mittels eines Motors 16, der eine Gewindespindel
17 antreibt, die mit dem Längsschlitten 8 über ein Axiallager 29 verbunden ist Die Gewindespindel 17 ist
mit zwei steigungsgieichen Gewinden 18 und 19 versehen, von denen das eine rechts-, das andere
hingegen linksgängig ist und die mit zwei entsprechenden Muttern 20 bzw. 21 zusammenarbeiten, die an den
Schlitten 13 und 14 befestigt sind.
Jeder der Querschlitten <3 und 14 ist ausgerüstet mit
einem stangenförmigen V erkzeughalter 22 bzw. 23. Die Werkzeughalter 22, 23 sind besonders deutlich dargestellt
in den Fig. 3 und 4. Aus diesen Figuren erkennt man, daß jeder War! - eughalter 22, 23 an einem seiner
Enden eine Führu 14, trägt zur Aufnahme eines
Drehmeißels 24 bzw. 25, während das andere Ende mittels zweier Schraubenbolzen 26 an einem mit 27
bezeichneten Support befestigt ist, welcher seinerseits durch geeignete, nicht dargestellte Mittel an dem
entsprechenden Querschlitten 13,14 befestigt ist.
Erfindungsgemäß sind die beiden Werkzeughalter 22, 23 im Querschnitt derart ausgebildet, daß sie sich in
ihrer Arbeitsstellung unter der Wirku o der von den
Drehmeißeln 24 und 25 herrührenden Schnittkräfte gegenseitig abstützen. Aus F i g. 5 und 6 erkennt man,
daß ihr Querschnitt eine solche Forrp hat, daß jeder von ihnen unter Zwischenschaltung von zwei ebenen
Flächen 28 auf dem andern ruht. Die Flächen 28 sind dabei parallel zur Bewegungsebene des Längsschlittens
8, das heißt im vorlegenden Fall, parallel zur Horizontalebene. Die beiden Werkzeughalter 22, 23
können sich daher symmetrisch in der Querrichtung zwischen zwei bestimmten, in F i g. 5 bzw. 6 dargestellten
Grenzstellungen verschieben, ohne daß ihre Flächen 28 außer Eingriff geraten. Die Stellung nach Fig. 5
entspricht dabei einem maximal erzeugbaren Durchmesser und die Stellung nach Fig.6 den minimal
erzeugbaren Durchmesser.
Zweckmäßig ist der äußere Umriß der beiden Werkzeughalter 22, 23 angepaßt an die Form des
Werkstückes 3 und insbesondere ist der Gesamtquer· schnitt der beiden Werkzeughalter 22, 23 in der in
F i g, 6 gezeigten Stellung zylindrisch. Die Anordnung
der Flächen 28 hängt vom Drehsinn /des Werkstückes 3 ab.
Die Drehmeißel 2* und 25 sind zweckmäßig an den Werkzeughaltern 22, 23 derart befestigt, daß die
Schneidkanten der Drehmeißel 24, 25 in einer Durchmesserebene x-y, liegen, die in bezug auf die
Bewegungsebene der Werkzeughalter 22, 23 unter einem spitzen Winkel A geneigt ist Der Winkel A wirrt
dabei zweckmäßigerweise derart gewählt, daß die Schnittkräfte Fi und F1 mit der Normalen auf die
Bewegungsebene der Werkzeughalter 22, 23 einen Winkel B bilden, der ungefähr dem Reibungswinkel der
beiden an den Flächen 28 aufeinander gleitenden Werkzeughalter 22,23 entspricht
Die resultierende Biegebeanspruchung auf jeden der Werkzeughalter 22,23, herrührend von den Schnittkräften,
reduziert sich infolge des gegenseitigen Abstützens der Werkzeughalter 22, 23 mithin im wesentlichen auf
ein Kräftepaar, da die Kräfte F) und F2 normalerweise
gleich groß und entgegengesetzt gerichtet sind und als äußerlich wirksame Resultierende lediglich ihre Differenz
auftritt
Hieraus folgt daß die erfindungsgemäße Drehmaschine eine beträchtliche Steigerung des pro Schnitt
abgearbeitLten Werkstoffvolumens gestattet Die erfindungsgemäße
Drehmaschine ermc^.icht somit eine beträchtliche Verbesserung der Zersp.^nungsleistung
bei der Produktion der hier in Rede stehenden Hohlkörper.
In F i g. 7 bis 9 sind verschiedene Variationsmöglichkeiten !--izüglich der Querschnittsgestaltung der Werkzeughalter
22,23 dargestellt, wobei insbesondere F i g. 9
eine Ausführungsart zeigt, bei der die Werkzeughalter 22, 23 sich unter Zwischenschaltung nur einer einzigen
ebenen Fläche 28 aneinander abstützen.
Nachstehend wird die Ausführungsart einer anderen erfindungsgemäßen Drehmaschine beschrieben, wie sie
in Fig. 10 bis 13 dargestellt ist. Bei dieser Ausführungsart ist jeder der Querschlitten 13 und 14 mit einem
Revolverkopf 30 bzw. 40 ausgerüstet, der vier Werkzeughalter mit den Bezugszeichen 31 bis 34 und 41
bis 44 aufweist Mit einer solchen Maschine können entsprechend der Anzahl der zur Verfügung stehenden
Werkzeugpaare nacheinander entsprechend ünterschiedliche Arbeitsgänge ausgeführt werden.
Bei Verwendung der Revolverköpfe 30, 40 ist es im HiiiDlick auf eine universellere Verwendbarkeit der
Drehmaschine jedoch zweckmäßig, wenn sich die zwei Querschlitten 13 und 14 auch einzeln auf dem
gemeinsamen Längsschlitten 8 bewegen können, d. h. die Querschlitten 13 und 14 von zwei getrennten, aber
bedarfsweise auf Synchronlauf schaltbaren Motoren 35 und 45 über entsprechend getrennte Gewindespindeln
36 bzw. 46 angetrieben werden.
Bei dieser Konstruktion ist ferner das genaue Ausrichten der Drehachsen 37 und 47 der beiden
Revolverköpfe 30 und 40 ein gewisses Problem. Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, die beiden
Dreh .ciisen 37,47 absichtlich nicht fluchten zu lassen, so
daß die einander zugeordneten Werkzeughalter 31, 312, 33, 34 un^ 41, 42, *3, 44 sich nur in der Arocitsstellung
aufeinander abstützen.
Wie die Fig. 12 zeigt, sind demgemäß die Drehachsen 37, 47 der beiden Revolverköpfe 30 und 40 etwas
geneigt, und zwar jeweils um den Winkel C;n bezug auf die Normale zur Achse des Werkstücks 3 bzw. den
Winkel C= 90° -C, der von den Drehachsef, 37, 47
und der Rotationsachse des Werkstücks 3 eingeschlossen wird. Darüber hinaus sind die Drehachsen 37 und 47,
die in zur Ebene der geradlinigen Horizontalbewegulig der Werkzeuge parallelen Ebenen liegen, gleichermaßen
beiderseits der Achse des Werkstücks 3 etwas versetzt, wie dies Fig. 13 zeigt.
Man erhält so ebenfalls die gewünschte Wirkung Und außerdem noch den Vorteil, daß die Reinigung der
Abstützflächen an den Werkzeughaltern 31, 32, 33, 34 Und 41,42,43,44 erleichtert wird, da diese außerhalb der
Arbeitsstellung gegeneinander gespreizt sind.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Drehmaschine zum Innenbearbeiten von hohlen, vorzugsweise konischen Drehkörpern, mit
einem Maschinenbett, einem auf diesem geführten Längsschlitten und zwei auf dem Längsschlitten
angeordneten, gemeinsam gegenläufig antreibbaren Querschlitten, auf denen je ein Werkzeughalter mit
einem Drehmeißel befestigt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Werkzeughalter (22, 23) mindestens eine sich in seiner Längsrichtung erstreckende ebene Fläche (28) aufweist, an der sich
die Werkzeughalter (22,23) gegenseitig abstützen.
2. Drehmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an den freien Enden der
Werkzeughalter (22,23) befestigten Drehmeißel (24, 25) mit ihren Schneidkanten zu der ebenen Fläche
(28) jedes Werkzeughalters (22, 23) unter einem spitzen Winkel (A) angeordnet sind und die
Schneidkanten sich diametral gegenüberliegen.
3. Drehmaschine nach Anspruch 1 oder 2, bei der jeder der Querschlitten mit einem Revolverkopf
ausgerüstet ist, der mehrere Werkzeughalter trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die in Ebenen parallel
zur Bewegungsebene der Querschlitten liegenden Drehachsen (37,47) der Revolverköpfe (30,40) beide
mit der Rotationsachse des Werkstücks (3) einen gleichen spitzen, etwas von 90" abweichenden
Winkel (C) einschließen und außerdem beiderseits dieser Achse etwas versetzt angeordnet sind.
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