-
"Vorrichtung zur Eckenbearbeitung von KunststofSprofilrahmen" Die
Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Vorrichtung zur Sckenbearbeitung von
Schweißnähten an Kun#tstoffprofilrahmen (insbesondere Fensterrahmen, Türrahmen u.
dgl.), deren Schenkel auf Gehrung geschnitten und miteinander verschweißt sind,
- mit Arbeitsplatte,
ufapanneinrichtung für den zu bearbeitenden
Profilrahmen, einer Mehrzahl von Bearbeitungswerkzeugen und Antrieben für die Bearbeitungswerkzeuge,
wobei den Antrieben für die Bearbeitungswerkzeuge eine Steuereinrichtung zugeordnet
ist. - Die Eckenbearbeitung der Kunsttorrprorilrahmen, deren Schenkel auf Gehrung
geschnitten und miteinander verschweißt sind, ist bekanntlich erforderlich, weil
die Verschweißung im allgemeinen als Stumpfschweißung ausgeführt wird und folglich
Schweißraupen entstehen, die letzten Endes spanabhebend abgearbeitet werden müssen.
Im allgemeinen werden nur die Schweißnähte abgearbeitet, die auf einer frei zugänglichen
Oberfläche des Kunststoffprofilrahmens sichtbar sind.
-
Bei den (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen Vorrichtungen sind
die Bearbeitungswerkzeuge Fräswalzen oder Frässcheiben, die rotierend angetrieben
sind. Die zu bearbeitenden Schweißrahmen einer Ecke eines Kunststoffprofilrahmens
muß an das Bearbeitungswerkzeug herangeführt werden, wozu häufig bei der Bearbeitung
einer einzigen Ecke die Aufspannung geändert werden muß. Das ist kompliziert und
arbeitsaufwendig. Wenn die Schenkel im Bereich der Ecke infolge unvermeidbarer Toleranzen
gegeneinander versetzt sind, so erfolgt nicht nur ein Abarbeiten der Schweißraupe,
sondern infolge der rotierenden Fräswalzen oder Frässcheiben auch ein Abarbeiten
von Material des Kunststoffprofils, was als störend empfunden wird und das Kunststoffprofil
schwächt, während andererseits der übliche, toleranzbedingte Versatz von Schenkeln
des Kunststoffprofilrahmens im Bereich einer Ecke nicht stört.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
so weiter auszubilden, daß ohne Anderung der Aufspannung an einer Ecke des Kun#tstoffprofilrahmens
eine vollständige Bearbeitung durchgeführt werden kann, und zwar auch wann, wenn
die Schenkel im Bereich der Ecke infolge von Toleranzen gegeneinander versetzt sind.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß bei einer gattungsgemäßen
Vorrichtung die Aufepanneinrichtung an der Innenseite der Schenkel der Kunststoffprofilrahmen
- in Abstand von der zu bearbeitenden Ecke - anliegende feste Anschläge und außenseitig
an den Schenkeln angreifende Spannzylinderkolbenanordnungen mit Spannelementen aufweist,
die im Winkel von etwa 450 schräg zur Ebene der Arbeitsplatte angeordnet sind, und
daß die Bearbeitungswerkzeuge aus den einzelnen zu bearbeitenden Schweißnähten zugeordneten
Stoßmessern bestehen, die an Stoßzylinderkolbenanordnungen angeschlossen sind, deren
Stoßrichtung in Richtung der zu bearbeitenden Schweißnähte oder - in der Ebene einer
in die Schweißnaht übergehende Profilseite bzw. eines in die Schweißnaht übergehenden
Profilflansches - orthogonal dazu erfolgt. Nach bevorzugter Ausführungsform ist
die Anordnung so getroffen, daß die Stoßmesser an Profilteilen, d. h. an Flanschen
oder Seitenwänden der zu bearbeitenden Profile selbst geführt sind. Die Stoßmesser
dürfen bei der Bearbeitung einer Ecke des zu bearbeitenden Kunststoffprofilrahmens
nicht kollidieren. Das erreicht man auf einfache Weise dadurch, daß die Steuereinrichtung
für den Antrieb das Stoßmesser als Folgesteuerung ausgebildet ist.
-
Die erreichten Vorteile sind zunächst darin zu sehen, daß bei einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Eckenbearbeitung von Kunststoffprofilrahmen eine
zu bearbeitende Ecke an allen Schweißnähten mit einer Aufspannung bearbeitet werden
kann,
wobei der Antrieb der Bearbeitungswerkzeuge sehr einfach ist,
weil ein rotierender Antrieb von Fräswalzen oder Frässoheiben nicht mehr erforderlich
ist und nur noch mit Stoßmessern gearbeitet wird, die eine lineare Bewegung ausführen.
Besonders einfach ist die erfindungegemäße Vorrichtung, wenn die Stoßmesser an Kunststoffprofilteilen
selbst geführt werden, denn in diesem Falle sind aufwendige Führungseinrichtungen
für die Stoßmesser nicht erforderlich. Gleichzeizig bedingt diese Ausführungsform,
daß bei toleranzbedingtem Versatz der Schenkel im Bereich einer Ecke Material der
Schenkel nicht abgearbeitet wird.
-
Im folgenden werden die beschriebenen und weiteren Merkmale der Erfindung
anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausftihrlicher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 eine Draufsicht auf die
Arbeitsplatte einer erfindungegemäßen Vorrichtung zur Eckenbearbeitung von Kunststoffprofilrahmen,
Fig. 2 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 den
Gegenstand nach Fig. 2 in einer anderen Funktionsstellung, Fig. 4 einen Schnitt
in Richtung der Pfeile B-B durch den Gegenstand nach Fig. 1.
-
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung dient zur Eckenbearbeitung
von Schweißnähten an Kunststoffprofilrahmen 1, insbesondere
also
von Fensterrahmen, Türrahmen u. dgl. In der Fig.
-
1 ist ein solcher Kunststoffprofilrahmen, der an einer Ecke E bearbeitet
wird, ausschnittzuei e dargestellt. Man erkennt, daß die Schenkel 2, 5 des Kunttorrprofilrähmcnu
1 auf Gehrung geschnitten und miteinander verschweißt sind. Die Schweißnaht 4 ist
eine Stumpfachweißung, wobei im allgemeinen über das Profil der Schenkel 2, 3 vorstehende
Schweißraupen entstehen.
-
Diese gilt es abzuarbeiten.
-
Die Vorrichtung besteht aus dem üblichen Maschinengestell 5 und ist
ausgerüstet mit einer Arbeitsplatte 6, einer A#panneinrichtung 7 für den zu bearbeitenden
Kunststoffprofilrahmen 1, einer Mehrzahl von Bearbeitungswerkzeugen und mit Antrieben
für die Bearbeitungswerkzeuge. Den Antrieben für die Bearbeitungswcrkzeuge ist eine
Steuereinrichtung zugeordnet. Zunächst ist für die Erfindung wesentlich, daß die
Aufepanneinrichtung 7 an der Innenseite der Schenkel 2, 5 der Kunststoffprofilrahmen
1 anliegende feste Anschläge 8 und außenseitig an den Schenkeln 2, 5 angreifende
Spannzylinderkolbenanordnungen 9 mit entsprechenden Spannelementen 10 aufweist.
Die Anschläge 8 sowie die Spannelemente 10 sind im Abstand von der zu bearbeitenden
Ecke E angeordnet, so daß diese Ecke E praktisch von allen Seiten zugänglich ist.
Die Spannzylinderkolbenanordnungen 9 sind im Winkel von etwa 450 schräg zur Ebene
der Arbeitsplatte 6 angeordnet, so daß die Aufspannkräfte sowohl parallel zur Arbeitsplatte
6 als auch orthogonal dazu nach unten wirken. Die Bearbeitungswerkzeuge sind Stoßmesser
11.
-
Sie sind den einzelnen, zu bearbeitenden Schweißnähten 4 zugeordnet
und an Stoßzylinderkolbenanordnungen 12 angeschlossen.
-
Die Stoßrichtung der Stoßzylinderkolbenanordnungen 12 verläuft entweder
in Richtung der zu bearbeitenden Schweißnähte 4 (Stoßmesser 11a) oder in der Ebene
eines in die Schweißnaht 4 übergehenden
Profilflansches 13 oder
einer in die Schweißnaht 4 übergehenden Profilseite 14 - orthogonal zur Richtung
der zu bearbeitenden Schweißnähte 4. Das erkennt man insbesondere aus einer vergleichenden
Betrachtung der Fig. 1. Die Bewegung der Stoßmesser 11 ist so gesteuert, daß diese
bei der Bearbeitung einer Ecke des Kunststcffprofilrahmens 1 nicht kollidieren.
-
Dazu ist eine nicht gezeichnete Steuereinrichtung für den Antrieb
der Stoßzylinderkolbenanordnungen 12 vorgesehen, die als Folgesteuerung mit optischer
Kontrollanzeige ausgebildet ist.
-
Von besonderer Bedeutung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in der
Ausführungsform für die Eckenbearbeitung von Fensterrahmen, Türrahmen u. dgl., wie
sie in der Zeichnung auch dargestellt ist. Hier erkennt man, daß die Bearbeitungswerkzeuge
bestehen aus a) vertikal verstellbarem Stoßmesser lla b) horizontal in Gehrungsrichtung
nach außen verstellbarem Stoßmesser llb c) horizontal entlang der einen Profilseite
verstellbaren Stoßmesser llc d) horizontal entlang der anderen Profilseite verstellbaren
Stoßmesser lld e) horizontal in Gehrungsrichtung nach innen verstellbaren Stoßmesser
lle (Doppelmesser), wobei als die Stoßrichtung des Stoßmessers lla mit der Richtung
der
zu bearbeitenden Schweißnähte 4 in Richtung der Gehrung übereinstimmt, während die
Stoßrichtung des Stoßmessers llb orthogonal dazu verläuft. Die Stoßmesser alle,
lld selbst sind in Messerschlitzen 16 angeordnet und diese sind mit Hilfe der Zustellzylinderkolbenanordnungen
15 verfahrbar. Die schon erwähnten Endschalter 17 der Folgesteuerung sind zzzeckmäßigerweise
den Messerschlitten 16 zugeordnet, sie könnten aber auch den Stoßzylinderkolbenanordnungen
12 zugeordnet sein. Am Messerschlitten 16 ist ferner noch eine Stützrolle 18 vorgesehen,
so daß der Messerschlitten über die Zustellzylinderkolbenanordnung orthogonal zur
Profilseite bis zur Anlage an derselben verfahrbar ist. Anschließend erfolgt seine
Verstellung über die zugeordnete Stoßzylinderkolbenanordnung, wobei der Schlitten
einerseits über die Stützrolle und andererseits über die Stoßmesser llc, bzw. lld
an der Profilseite 14 geführt wird. Anschließend wird das Profilmesser lle von außen
her in Gehrung richtung über die zugeordnete Stoßzylinderkolbenanordnung 12 verfahren.
-
Dieses Stoßmesser lle ist als Doppelstoßmesser ausgebildet, welches
gleichzeitig die Oberseite und Unterseite in Gehrungsrichtung unter Berücksichtigung
eines möglichen Versatzes bearbeitet. Aus Fig. 4 ist ferner erkennbar, daß auch
das Stoßmesser lla als Doppelmesser ausgebildet ist. Die den Profilseiten 14 zugeordneten
Messer llc und lld bestehen jeweils aus entsprechend dem Profil versetzt zueinander
angeordneten und zu einem Profilmesser zusammengespannten Einzelmessern.
-
Die Eckenbearbeitung eines Kunststoffprofilrahmens 1 geschieht mit
der beschriebenen Vorrichtung wie folgt: Der Kunststoffprofilrahmen 1 wird mit der
zu bearbeitenden Ecke E in die Aufspanneinrichtung 7 eingelegt. Die Spannzylinderkolbenanordnungen
9 pressen den Kunststoffprofilrahmen 1
gegen die schon erwähnten
Anschläge 8, die also an der Innenseite der Schenkel 2, 3 des Rahmens 1 angebracht
sind. Die Tatsache, daß die Anschläge 8 an der Innenseite der Schenkel 2, 5 des
Kunststoffprofilrahmens 1 angeordnet sind, hat im übrigen den Vorteil, daß die Bearbeitung
im sichtbaren Innenbereich sehr genau erfolgt, und zwar unabhängig von einem toleranzbedingten
Versatz der Schenkel 2, 5 gegeneinander. Nachdem der Aufspannvorgang abgeschlossen
ist, fährt zunächst das Stoßmesser lla vor und bearbeitet die Schweißn#hte 4. Dieses
Stoßmesser ist o ausgebildet, daß der mit dem Bezugszeichen 19 versehene Vorsprung
des im Ausführungsbeispiel dargestellten Profils mitbearbeitet werden kann. Hat
dieses Stoßmesser lla seine Endstellung erreicht, so wird über die Folgesteuerung
das Stoßmesser llb freigegeben, es bewegt sich dann in Richtung des Pfeiles 20.
Nach dieser Bearbeitung an der Innenseite kann die Bearbeitung an der Außenecke
begimnene Auch hier fährt.
-
ein Stoßmesser llc nach Zustellung durch die Zustellzylinderkolbenanordnung
15 welches am Profil selbst geführt wird, an die Schweißnaht 4 heran und schneidet
diese ab. Damit ist je doch die Eckenbearbeitung an der zu bearbeitenden Ecke offenbar
noch nicht abgeschlossen. Hat das Stoßmesser llc seine Ausgangsstellung wieder erreicht,
so fährt ein weiteres Stoßmesser lld mit seinem Messerschlitten 16 vor, wobei dieses
Stoßmesser lld mit seiner Schneide zum letztgenannten llc um 90° versetzt angeordnet
ist. Auch dieses Stoßmesser lid ist an Profilteilen selbst geführt. Sobald die Bearbeitung
am Äußeren der zu bearbeitenden Ecke E abgeschlossen ist, fährt ein weiteres Stoßmesser
lle vor, welches die Oberseite und die Unterseite des Profils bearbeitet. Man entnimmt
aus der Fig. ), daß dieses Stoßmesser lle gabelförmig ausgebildet ist, so daß gleichzeitig
die Oberseite und die Unterseite bearbeitet wird und dort die Schweißraupe schneidend
abgestoßen wird. Der Abstand
zwischen Oberschneide 21 und Unterschneide
22 dieses gabelförmigen Stoßmessers lld ist jedoch zweckmäßigerweise so bemessen,
daß noch eine Nachbearbeitung erforderlich ist. -Ist die Bearbeitung abgeschlossen,
so erfolgt über die Steuervorrichtung von selbst eine Freigabe des Kunststoffprofilrahmens
1 in der Aufspanneinrichtung 7, d. h. die Spannzylinderkolbenanordnungen 9 fahren
zurück. Mittels Ausbildung und Anordnung der einzelnen Stoßmesser lla - e sowie
Einstellung der Stoßzylinderkolbenanordnungen und Endschalter ist die Vorrichtung
zur Bearbeitung an Kunststoffprofilrahmen mit den unterschiedlichsten Querschnittprofilen
auf einfache Weise anpaßbar.