DE2508890A1 - Verfahren zur selektiven aufloesung der in den pyrithaltigen erzen enthaltenen nichteisenmetalle - Google Patents
Verfahren zur selektiven aufloesung der in den pyrithaltigen erzen enthaltenen nichteisenmetalleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verarbeitung pyrithaltiger
Erze, die dazu bestimmt ist, selektiv die Nichteisenmetalle wie Kupfer, Blei und Zink, die in solchen Erzen enthalten sind, in Lösung
zu bringen. Dabei soll der Ausdruck "selektiv" bedeuten, daß Schwefel
und Eisen ihrerseits nur in sehr geringen Anteilen in Lösung gehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders, jedoch nicht ausschließlich,
für die Erze von massivem Pyrit interessant, die die Nichteisenmetalle in Form von Sulfiden oder Schwefelantimonverbindungen und
Schwefelarsenverbindungen enthalten, die sehr fein kristallisiert sind. Abgesehen von der Feinheit ihrer Kristallisierung, die in der Größen-
562,l-(201.0l)-T-r (7)
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Ordnung einiger μτη liegen kann, kennzeichnen sich solche Erze durch
die Einsprengung von Kupfer-, Blei- und Zinkerzen im Pyrit, wobei die Gangart allgemein von geringer Bedeutung ist. Diese Kristallisierungsfeinheit ist mit den geologischen Bedingungen verknüpft, unter denen
sich diese Erze finden, wobei diese Erzart unter den wenig oder nicht metamorphischen vulkanisch-sedimentären Gruppen erfaßt werden kann.
Dies ist besonders bei pyritischen Erzen des Südens der Iberischen Halbinsel der Fall, die große Lagerstätten bilden - Im übrigen werden
in der Beschreibung noch Beispiele chemischer Zusammensetzung entsprechender
tatsächlich vorkommender Proben angegeben, und man sieht, daß sie gut veranschaulichen, was hinsichtlich der mineralogischen
Zusammensetzung dieser pyritischen Erze gesagt wurde.
Indessen läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls mit
Erfolg auf die Verarbeitung anderer Erze anwenden, die z. B. kupferhaltige Pyrite, welche nur einen gewissen Anteil von Kupfersulfid enthalten,
oder auch komplexere pyritische Erze, die außerdem Blei- und Zinksulfide mit oder ohne Verbindung mit Kupfer sulfiden enthalten,
oder auch schwefelhaltige Konzentrate sein können, die man durch Flotation von Erzen, wie z.B. Zinkblende, Bleiglanz oder Kupferkies
erhält.
Es sind zahlreiche Verfahren bekannt, die die Verarbeitung schwefelhaltiger Erze zwecks Abtrennung von darin enthaltenen Nichteisenmetallen
ermöglichen.
Diese bekannten Verfahren sollen hier nicht im einzelnen beschrieben
werden; vielmehr genüge der Hinweis, daß solche Erze
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~3~ 2 b U 8 8 9 U
allgemein zunächst einer Flotation unterworfen werden, die die Gewinnung
schwefelhaltiger Konzentrate ermöglicht, die im wesentlichen Kupfersulfide, Blende und/oder Bleiglanz enthalten und anschließend
der bekannten extraktiven Metallurgie des Kupfers, Zinks und Bleis zugeführt werden- Jedoch kann die Vorstufe der Flotation manchmal
schwierig durchführbar sein und erschwert die Gesamtheit der metallurgischen Verarbeitung.
So ist z. B· die Gewinnung der in gewissen pyritischen Erzen enthaltenen Nichteisenmetalle durch Flotation unmöglich mit brauchbaren
Ausbeuten durchführbar. Andererseits erfordert diese Gewinnung aufgrund der Kristallisierungsfeinheit manchmal komplizierte und
gegenüber den üblichen Verfahren lästigere Verarbeitungsverfahren. Dies gilt besonders für die oben erwähnten Erze im Süden der Iberischen
Halbinsel.
Bei dieser Sachlage, d. h. wenn die Struktur und die Zusammensetzung
des Erzes eine technisch durchführbare Flotation nicht zulassen, ist man veranlaßt, ein Röstverfahren mit gleichzeitiger Erzeugung
von Schwefelsäure durchzuführen, bevor die mögliche Nutzbarmachung von in dem Erz eingeschlossenen Nichteisenmetallen und Edelmetallen
erfolgt. Ein solches Rösten bedeutet schwerwiegende Nachteile, da es SO erzeugt, das man nachher aus ökologischen Gründen
zwangsläufig in Schwefelsäure umwandeln muß, für deren Abnahme oder Beseitigung zu sorgen ist, was die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
sehr ungünstig beeinflußt.
So liegt der Erfindung zunächst die Aufgabe zugrunde, ein Ver-
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fahren zu entwickeln, das die selektive Auflösung der in den pyritischen
Erzen enthaltenen Nichteisenmetalle so ermöglicht, daß der Pyrit praktisch unlöslich bleibt und der mit den Nichteisenmetallen zunächst
verbundene Schwefel fast völlig in elementarer Form verbleibt, was seine Gewinnung aus dem erhaltenen Rückstand ermöglicht. Dabei
ist ein Verfahren anzustreben, das es gestattet, erhöhte Löslichkeitsausbeuten
für die in den pyritischen Erzen enthaltenen Nichteisenmetalle und Edelmetalle, wie Kupfer, Zink, Blei und Silber zu
erzielen. Das erfindungsgemäße Verfahren soll außerdem so beschaffen sein, daß das Erz keinem vorherigen Flotieren und/oder Rösten
unterworfen werden muß. Schließlich soll das Verfahren auch eine selektive Auflösung des in Kupferkies (Chalkopyrit) enthaltenen Kupfers
mit Ausbeuten über 80 % ermöglichen.
Gegenstand der Erfindung, womit diese Aufgabe gelöst wird, ist ein Verfahren zur selektiven Auflösung der in den pyrithaltigen Erzen
enthaltenen Nichteisenmetalle, mit dem Kennzeichen, daß man das Ausgangserz zerkleinert, es unter Umrühren in einen Reaktionsbehälter,
der eine Lösung von Chloriden eines zwei Wertigkeitsstufen aufweisenden Metalls enthält, bei einer über der Raumtemperatur liegeiden
Temperatur einführt und in den Reaktionsbehälter gasförmiges Chlor einbläst.
Vorzugsweise steuert man den Durchsatz des eingeblasenen Chlors so, daß das Redoxpotential der Chloridelösung im Lauf des Verfahrens
im wesentlichen stabil bleibt.
Nach einer ersten Ausführungsart der Erfindung ist das zwei Wer-
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tigkeitsstufen aufweisende Metall Eisen, so daß die Erzlaugenlösung
ein Gemisch von Ferrochlorid und Ferrichlorid enthält.
In diesem Fall wählt man für diese Lösung ein Redoxpotential im Bereich von 300 mV bis 2 V, vorzugsweise von 300 bis 700 mV, wobei
der pH-Wert seinerseits im Bereich von - 1 bis + 2 liegt.
Die Fachleute verstehen ohne weiteres, daß die Wahl des Redoxpotentials,
das man anwenden muß, in weitem Ausmaß von der Art des zu verarbeitenden Erzes und den festgelegten Zielen abhängt. So
kann man sowohl wünschen, die maximale Menge an Nichteisenmetallen wie Kupfer, Zink und Blei aufzulösen, obwohl dann eine verhältnismäßig
beträchtliche Eisen- und Schwefelmenge in Lösung geht, als auch im Gegenteil die Auflösung des Eisens und Schwefels auf einen
möglichst geringen Wert begrenzen, dabei jedoch die Auflösungsausbeute an Nichteisenmetallen verringern.
So kann im vorliegend ins Auge gefaßten Fall das Redoxpotential der Lösung in dem großen Bereich von 300 mV bis 2 V gewählt werden,
wenn die Auflösung einer maximalen Menge von Kupfer, Blei und Zink bezweckt wird. Und zwar liegt in einer Kupfer, Eisen und
Schwefel enthaltenden wäßrigen Lösung das Eisen in zwei verschiedenen Bereichen im Ferrozustand vor: Zwischen - 500 und + 200 mV einerseits
und oberhalb 300 mV andererseits, wobei diese Potentiale bezüglich
des als 0 mV angenommenen Potentials der Wasser stoff elektrode
derart gerechnet sind, daß die angegebenen Zahlen einen absoluten Wert haben. Da das erfindungsgemäße Verfahren bei der hier
abgehandelten Ausführungsart auf der gleichzeitigen Existenz von Fe -
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und Fe -Ionen in der Lösung basiert, ist es sehr einleuchtend, daß
das Potential in dem einen der beiden oben angegebenen Rereiche gewählt werden muß. Da man jedoch gehalten ist, aus offenbaren Gründen
im Ionisationsbereich des Kupfers zu arbeiten, und da dieser Bereich einem Potential über + 300 mV entspricht, muß der zweite genannte
Potentialbereich eingehalten werden. Nichtsdestoweniger führen praktische Überlegungen zur oberen Begrenzung des Bereichs bei + 2 V.
Man sieht also, daß man, wenn die wesentliche Forderung eine erhöhte Auflösungsausbeute an Kupfer, Zink und Blei ist, irgendein Potential
im Bereich von + 300 mV bis + 2 V wählen kann. Jedoch konnte
aufgrund der zur Erfindung führenden Arbeiten festgestellt werden, daß die hohen Potentiale zu einer erheblichen Auflösung von Schwefel füh-ren.
Wenn man also die Auflösung dieses Elements möglichst niedrig halten will, ist es zweckmäßig und vorteilhaft, das Reaktionspotential
auf einen Wert der Größenordnung von +650 oder 700 mV zu begrenzen.
Zusammenfassend kann angegeben werden, daß man im angegebenen Bereich, d. h. + 300 mV bis + 2 V veranlaßt sein wird, für das
Reaktionspotential einen Wert zu wählen, der einen Kompromiß zwischen einer guten Auflösungsausbeute an Nichteisenmetallen (hohes Potential)
einerseits und einem niedrigen Schwefelauflösungsgrad (niedriges Potential) andererseits darstellt, wobei dieser Wert noch eine
Funktion der Ziele ist, die man sich im voraus gesetzt hat. Auf jeden Fall ermöglichen jeweils einige einfache Vorversuche, deren Prinzip
noch erläutert wird, den Fachleuten, den für das Reaktionspotential anzuwendenden Wert leicht zu bestimmen.
Nach einer zweiten Ausführungsart der Erfindung ist das zwei Wer-
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tigkeitsstufen aufweisende Metall Kupfer, so daß die Erzlaugungslösung
ein Gemisch von Cuprochlorid und Cuprichlorid enthält.
Hierbei wählt man für diese Lösung ein Redoxpotential im Bereich
von + 400 mV und + 2 V, wobei der pH-Wert der Lösung seinerseits
im Bereich von - 1 und + 5 liegt.
Die oben erläuterten Überlegungen hinsichtlich der speziellen Wahl
des Redoxpotentials gelten selbstverständlich auch für diese zweite Ausführungsart
und führen dazu, vorzugsweise mit einem Reaktionspotential im Bereich von 400 bis 700 mV, oder besser von 450 bis 650 mV
zu arbeiten.
Was nun die Temperatur der Laugungslösung beim erfindungsgemäßen Verfahren betrifft, wurde oben zunächst nur präzisiert, daß sie
über der Raumtemperatur liegen muß. Tatsächlich vermochten die zahlreichen
durchgeführten Versuche zu zeigen, daß die Auflösungsreaktion bei einigen Arten von Erzen mit Erfolg bereits bei Temperaturen der
Größenordnung von 70 C durchgeführt werden konnte, doch man verwendet erfindungsgemäß vorzugsweise höhere Temperaturen, z. B. im
Bereich von 90 bis 105 °C.
Was die Konzentration an Eisen oder an Kupfer in der Laugenlösung gemäß der Erfindung betrifft, werden die Fachleute auch diese
mittels einfacher Versuche und anhand einiger unten gegebenen Erläuterungen leicht bestimmen.
Im Fall einer ein Gemisch von Ferrochlorid und Ferrichlorid ent-
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haltenden Lösung, d.h. nach der ersten Ausführungsart des erfindungsgemäßen
Verfahrens, erstreckt sich der Bereich brauchbarer Konzentrationen von 5 g Eisen (Ferro- und Ferrieisen) je Liter bis zu dem
Wert, der der Sättigung der Lösung bei der jeweils betrachteten Temperatur
entspricht. Jedoch ist es klar, daß das Verfahren vom wirtschaftlichen Standpunkt aus um so wertloser wird, je höher die Konzentration
ist, was dazu führt, daß man vorzugsweise, einen Eisengehalt der Lösung im Bereich von 10 bis 25 g/l wählt. Ein in diesem Bereich
gewählter Wert bringt außerdem den Vorteil, daß das Gewichtsverhältnis zwischen dem Eisen und der Gesamtheit der im Erz enthaltenen
Metalle im Lauf des A uflösungs Vorganges dank einer kontinuierlichen Reoxydation des Ferroeisens in Ferrieisen im Maße der Reduktion der Ferriionen durch das verarbeitete Erz niedrig bleibt.
Bei der zweiten Ausführungsart der Erfindung, d. h. im Fall, wo
die Laugungslösung ein Gemisch von Cupro- und Cupriionen enthält, ist eine Anfangskonzentration von 5 g Kupfer je Liter erforderlich,
um eine gute Kinetik während des Angriffs des Erzes durch das Chlor und das Oxydations-Reduktions-Paar Cu /Cu zu erzielen. Andererseits
wäre - wie oben - eine Kupferkonzentration nahe der Sättigungskonzentration bei der betrachteten Temperatur technisch zwar vorstellbar,
doch würde sie in wirtschaftlicher Hinsicht wertlos sein. Man verwendet daher vorzugsweise eine Anfangskonzentration im Bereich
von 25 bis 30 g/l. Auch in diesem Fall weist das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil auf, von Lösungen Gebrauch zu machen, in denen
das Verhältnis zwischen dem Gewicht des Kupfers und dem der Gesamtheit der im Erz enthaltenen Metalle niedrig liegt, was aufgrund
der Tatsache möglich ist, daß man das einwertige Kupfer durch das Chlor im Maß seiner Bildung oxydiert.
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Es sei noch darauf hingewiesen, daß bei der industriellen Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens das in der Reaktionslösung vorliegende Oxydations-Reduktions-Paar, d. h. je nach der gewählten
Ausführungsart das Paar Fe /Fe oder das Paar Cu /Cu , durch
das Erz selbst geliefert werden kann, indem man eine teilweise Rückführung der Lösung nach dem LaugungsVorgang vornimmt.
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
Es ermöglicht die Auflösung von Metallen, wie Zink, Blei und Silber mit Ausbeuten über 95 %. Was das Kupfer betrifft, so ist dessen
Lösungsausbeute über 80 % auch in dem Fall, wo das zu verarbeitende Erz Kupferkies (Chalkopyrit) ist, das. als schwierig aufschließbar
bekannt ist. Andererseits ist die Auflösung gegenüber Schwefel und Eisen des Pyrits sehr selektiv. So findet sich der mit den aufzulösenden
Sulfiden verbundene Schwefel nachher im zu elementarem Schwefel oxydierten Zustand und bleibt beim Pyrit; diese Arbeitsweise
umfaßt daher nicht mehr die unerwünschte Schwefelsäureerzeugung.
Außerdem erhält man in dieser Weise einen festen Abfall, was einen bedeutenden Vorteil vom Standpunkt des Kampfes gegen die Umweltverschmutzung
darstellt.
Das einzige Reagenzmittel, das von außerhalb des Verfahrens stammt, ist das Chlor, da das zur Steuerung des Redoxpotentials dienende
Metall, d.h. das Eisen oder das Kupfer, sich bereits im Erz
befindet und kein Reagenzmittel darstellt, das von anderswo zugeführt werden muß. Jedenfalls sind die Mengen dieses Metalls, die bei dem
Verfahren eingesetzt werden, gering.
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Es ist nicht nötig, die Erze völlig freizulegen, d. h. das Ausgangserz
bis zu einer äußerst feinen Korngröße zu zerkleiner, wie dies der Fall ist, wenn man mit einer Flotation arbeiten muß.
Das Arsen, das im Erz vorliegt und bei den hydrometallurgischen Verfahren häufig sehr störend ist, läßt sich, wenn erwünscht,
in Lösung bringen. In dieser Weise entzieht man dem restlichen Pyrit
dieses störende Metall, während die dieses enthaltende Lösung davon nach bekannten Maßnahmen leicht befreit werden kann.
Die Erfindung wird anhand der folgenden, diese nicht einschränkenden
Beispiele näher erläutert.
In diesem Beispiel verwendet man ein Pyriterz, dessen Zusammensetzung
in Gewichtsprozent hinsichtlich der darin enthaltenen Hauptelemente folgende ist:
Fe : 41,85 %
S : 48,93 %
Cu : 1,53 %
Zn : 2,81 %
Pb : 1,30 %
Dieses Erz wird zunächst auf eine Korngröße unter 100 um, d. h. genügend fein zerkleinert, daß die Kristalle von Chalkopyrit, Blende
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und Bleiglanz in der Masse des Pyrits im Kontakt mit dem zur Auflösung
verwendeten chemischen Reagenzmittel sein können, ohne daß jedoch eine völlige Freilegung dieser Erzanteile erforderlich ist.
760 g des so zerkleinerten Pyrits werden in einen Reaktionsbehälter
von etwa 2 1 eingeführt, der mit einem Rührer des "Anker"-Typs,
einem Rohr zum Einblasen von Chlor auf Höhe der Flügel des Rührers und einem Platin-Quecksilberchlorid-Elektrode-Potentialanschluß
versehen ist.
Dieser Reaktionsbehälter enthält 2 Liter einer Ferrichloridlösung mit 12 g Fe At die sich auf einer Temperatur von etwa 98 C befindet
.
Man bläst dann gasförmiges Chlor in den Reaktionsbehälter ein, wobei der Durchsatz dieses Gases derart eingestellt und justiert wird,
daß das Redoxpotential der Lösung, während einer Dauer von 6 Stunden
und 30 Minuten stabil und gleich 560 mV bleibt. Daraus ergibt sich, daß der Chlordurchsatz in dem Maß sinkt, wie die Nichteisenmetalle
in Lösung gehen.
Nachdem der Lösungsangriff beendet ist, filtriert man die Pulpe
und erhält einerseits einen festen Rückstand von Pyrit und Schwefel und andererseits eine die Chloride der verschiedenen Metalle, die im
Lauf des Lösungsangriffs in Lösung gegangen sind, enthaltende Lösung.
Die Analyse dieser Lösung zeigt, daß die Auflösung sausbeuten
folgende sind:
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Cu : | 55, | 5 °/o | : 1,2 %) |
Zn % | 84, | 6 % | |
Fe i | 3, |
9 o/.
ii /0 |
in Form |
(davon Eisen | vom | Pyrit | |
Pb ; | 92, | 1 % | |
S % | 0, | 9 % ( | |
Im Lauf der Reaktion stellt man fest, daß die Kinetik der Kupferauflösung
ziemlich langsam ist. Andererseits zeigt die vorstehende
Tabelle, daß die Ausbeuten der Zink- und Blei-Auflösung gut sind und daß auch die Selektivität gegenüber «lein Eisen gut ist.
Man verwendet das gleiche Erz wie im vors ehenden Beispiel und unterwirft es einer ziemlich gleichen Behandlung. Jedoch ist hier das
Gewicht der verarbeiteten Probe 410 g, und die Laugungslösung ist diesesmal eine Kupfer chloridlös ung mit 28,5 g Kupfer je Liter. Außerdem
ist die Versuchsdauer nur 4 Stunden. Wie im Beispiel 1 hält man das Potential auf einem konstanten Wert, indem man den Durchsatz
des Chlors entsprechend steuert, jedoch wird dieses Potential hier während der drei ersten Stunden auf 640 mV und anschließend während
der letzten Stunde des Versuchs auf 700 mV festgehalten.
Die Analyse liefert folgende Auflösungsausbeuten:
Cu : | 66,0 |
Zn s | 94,0 |
Fe : | 5,4 |
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(davon Eisen vorn Pyrite: 2,85 %)
Pb : 91,0 %
S s 2,1 % (in Form von SO ~~)
Ag ι 95,0 %
Im Lauf des Versuchs stellt man fest, daß die Kinetik der Kupferauflösung
sehr viel rascher als im Fall des ersten Beispiels ist.
Man verwendet 1000 g eines Erzes, dessen Herkunft unterschiedlich und dessen Zusammensetzung bezüglich der darin enthaltenen
Hauptelemente in Gewichtsprozent folgende ist:
Fe : | 42,50 |
S : | 50,14 |
Cu : | 0,96 |
Zn : | 2,5 |
Pb : | 0,9 |
Dieses Erz wird auf eine Korngröße unter 100 um zerkleinert, dann in Suspension in einer Lösung von Kupferchlorid mit 27,7 g Kupfer
je Liter gebracht und derart mit Chlor behandelt, daß das Redoxpotential konstant gleich 650 mV ist- Der Versuch dauert 5 Stunden,
wonach die Auflösungsausbeuten folgende sind:
Cu : 82,0 %
Zn : 96,5 %
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Fe : 4,4 %
(davon Eisen vom Pyrit: 2,72 %)
Pb .· 93,0 %
S t 2,0 % (in Form von SO )
As s 37,0 %
Man stellt fest, daß bei diesem Versuch ausgezeichnete Auflösungsausbeuten
für die Nichteisenmetalle erzielt wurden, wobei sich gleichzeitig eine gute Selektivität gegenüber Eisen und Schwefel einhalten
ließ.
In diesen Beispielen verarbeitet man ein auf 50 um zerkleinertes Erz, dessen Zusammensetzung folgende ist:
Cu : 0,42 %
Fe : 41,0 %
Zn :: 3,75 %
Pb : 1,90 %
Ag : 39 g je Tonne
Au : 0,4 g je Tonne
As : 0,66 %
S : Rest bis 100 %.
Die. folgende Tabelle gibt die Hauptarbeitsbedingungen an:
0 9 8 3 6/ 0 7 6 7
Gewicht des verarbeiteten Erzes (g) Art der Lösung Gehalt der Lösung (g/l)
Dauer des Lösungsangriffs (h) Potential (mV) Menge des Cl -Durchsatzes (g)
827 | 545 | 500 |
CuCl2 | FeCI3 | FeCl3 |
28 | 12 | 12 |
6 1/2 | 5 1/2 | n. d. |
650 | 550 | 750 |
155 | 115 | n. d- |
n. d. = nicht bestimmt.
In allen Fällen verwendet man 2 150 ml Lösung, und die Temperatur der Lösung wird auf 97 C gehalten.
Die Auflösungsausbeuten sinci in der folgenden Tabelle angegebene
_,, Auflösungsausbeuten
Elemente
Bsp-4 Bsp. 5 Bsp. 6
Kupfer | 73,6 | 73,9 | 74,8 |
Blei | 84,0 | 85,7 | 92,8 |
Zink | 89,3 | 76,8 | 96,9 |
Silber | 75,0 | 71,5 | 65,0 |
Eisen | 6,45 | 5,7 | 14,8 |
Eisen vom Pyrit | 5,6 | 4,9 | 14,1 |
Man stellt fest, daß die Anwendung eines höheren P tentials einige
Auflösungsausbeuten etwas verbessert, jedoch die Selektivität gegenüber Eisen verringert.
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Bei diesem Versuch verarbeitet man den im Beispiel 5 erhaltenen Rückstand, dessen Gewicht 388 g beträgt. Der Lösungsangriff wird mittels
2 150 ml einer Lösung von Eisenchlorid mit 12 g Eisen/l durchgeführt,
in die man 23 g Chlor in 5 Stunden einführt, wobei das Potential auf 550 mV gehalten wird.
Die Auflösungsausbeuten, die mit diesem zweiten Lösungsangriff erhalten wurden, sind folgende:
Cu : 35,5 %
Pb : 45,5 %
Zn s 44,6 %
Ag : 40,0 %
Fe .: 0,2 %
(davon 0,15 Ausbeute des Pyrits)
Daraus ergibt sich, daß die kumulierten Ausbeuten beider Lösungsangriffe,
also die des Beispiels 5 zusammen mit der des vorliegenden Beispiels 7 folgende sind:
Cu | : 83,2 % |
Pb | : 92,2 % |
Zn | : 87,1 % |
Ag | : 82,9 % |
Fe | : 5,9 % |
(davon Ausbeute des Pyrits: 5,0 %).
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Fachleute verstehen ohne weiteres, daß die mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens erhaltenen Lösungen vollkommen für bekannte Techniken geeignet sind, die ihre Weiterverarbeitung zur Gewinnung
der verschiedenen darin enthaltenen Metalle ermöglichen.
Diese Techniken, die insbesondere Vorgänge zur Konzentration und/oder Ausfällung umfassen können, werden hier nicht im einzelnen
beschrieben, da sie nicht zum Gegenstand der Erfindung gehören.
Diese Lösungen könnten zweifellos Gegenstand von besser geeigneten
Behandlungen unter Durchführung von moderneren Techniken der Extraktion durch Lösungsmittel, Abtrennung durch Ionenaustauschharze
und selektiver oder nichtselektiver Elektrolyse sein.
Andererseits wurde weiter oben angegeben, daß der Durchsatz des in die Laugungslösung eingeführten gasförmigen Chlors im Laufe des
Verfahrens so justiert werden mußte, daß das Redoxpotential der Lösung konstant bleibt. Es ist klar, daß die Regulierung dieses Durchsatzes
automatisch durchgeführt werden kann, indem man ihn in Abhängigkeit
vom Potential mit Hilfe einer Hilfssteuervorrichtung einstellt
.
Schließlich sei vorsorglich noch präzisiert, daß der erwähnte pH-Wert
von - 1 einer Lösung einer lOfach normalen starken Säure entspricht .
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Claims (9)
1. Verfahren zur selektiven Auflösung der in den pyrithaltigen Erzen enthaltenen Nichteisenmetalle, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Ausgangserz zerkleinert, es unter Umrühren in einen Reaktionsbehälter, der eine Lösung von Chloriden eines zwei
Wertigkeitsstufen aufweisenden Metalls enthält, bei einer über der
Raumtemperatur liegenden Temperatur einführt und in den Reaktionsbehälter gasförmiges Chlor einbläst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Durchsatz des eingeblasenen Chlors so steuert, daß das Redoxpotential
der Chloridelösung im Laufe des Verfahrens im wesentlichen stabil bleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metall mit den zwei Wertigkeitsstufen Eisen verwendet
und das Redoxpotential der Chloridelösung zwischen 300 mV und 2 V bei pH-Werten von - 1 bis + 2 hält.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Chloridelösung 10 bis 25 g Eisen je Liter enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Metall mit den zwei Wertigkeitsstufen Kupfer verwendet und das Redoxpotential der Chloridelösung zwischen 400 mV und 2 V
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bei pH-Werten von - 1 bis + 5 hält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die
Chloridelösung 5 bis 30 g Kupfer je Liter enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Redoxpotential der Chloridelösung unter 700 mV hält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der Chloridelösung im Bereich von 90 bis 105 °C liegt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Teil der durch die selektive Auflösung des Ausgangserzes erhaltenen Lösung zum Auflösen weiteren Erzes
in den Reaktionsbehälter rückführt.
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