DE2508577C2 - Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine Scheibenbremse - Google Patents
Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine ScheibenbremseInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrichtung für den Kolben einer hydraulischen Betätigungsvorrichtung
einer Scheibenbremse, mit einem im Inneren des Kolbens angeordneten Gewindebolzen mit
selbsthemmendem Gewinde, einem Nachstellring, der über ein Innengewinde mit dem Gewindebolzen in
Gewindeeingriff steht, und einem drehbar gelagerten Antriebsring, der über ein selbsthemmungsfreies Gewinde
mit dem Nachstellring so verbunden ist, daß bei einer durch eine Kolbenverschiebung bewirkten Axialbewegung
des Antriebsringes der Antriebsring und der Nachstellring wegen der unterschiedlichen Gewinde-Steigung
in unterschiedlichem Ausmaß gedreht werden, wobei zwischen dem Antriebsring und einem kolbenfesten
Teil eine Einwegbremse zwischengeschaltet ist, die das Ausmaß einer Rückwärtsdrehung des Nachstellringes
begrenzt.
Nachstellvorrichtungen dieser Gattung sind aus der DE-OS 16 00 182 und der DE-OS 22 39 602 bekannt. Bei
der Nachstellvorrichtung nach der DE-OS 16 00 182 ist das selbsthemmungsfreie Gewinde zwischen Ansätzen
des Antriebsringes und des Nachstellringes vorgesehen; zwischen diesen Ansätzen sind U-förmige Federteile
angeordnet, die das selbsthemmungsfreie Gewinde in Eingriffsrichtung vorspannen. Die Einwegbremse zwischen
dem Antriebsring und dem kolbenfesten Teil besteht aus einer Klemmrollenkuppiung, deren Rollen
über dem äußeren Umfang des Antriebsringes verteilt sind. Dieser konstruktive Aufbau bedingt eine relativ
große axiale Länge. Die Funktionssicherheit dürfte dadurch beeinträchtigt sein, daß bei Bruch einer der
U-förmigen Federteile die gesamte Nachstellvorrichtung
funktionsunfähig wird. Die Klemmrollenkuppiung ist konstruktiv vergleichsweise aufwendig.
Bei der Nachstellvorrichtung nach der DE-OS 22 39 602 ist die Einwegbremse als Reibgesperre
ausgebildet Ein Reibgesperre dürfte im Hinblick auf die Funktionssicherheit ebenfalls zu wünschen übriglassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbsttätige Nachstellvorrichtung der eingangs angegebenen
Gattung so weiterzubilden, daß sie bei geringem iiersteüungsaufwand und hoher Funktionssicherheit
einen möglichst geringen Platzbedarf hat
Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Nachstellvorrichtung mit den eingangs angegebenen Merkmalen
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet daß die Einwegbremse ein Sägezahngesperre ist, das zwischen
einer Stirnseite des Antriebsringes und einer Stirnseite eines Sperringes vorgesehen ist, v/obei der Sperring
bezüglich des Kolbens drehfest und axial beweglich ist sowie durch eine Feder gegen den Antriebsring
angedrückt wird.
Das erfindungsgemäß vorgesehene Sägezahngesperre sorgt für eine hohe Funktionssicherheit Der
Platzbedarf ist relativ gering, da das Sägezahngesperre nicht am äußeren Umfang sondern an der Stirnseite des
Antriebsringes vorgesehen ist und die Gewindeverbindung zwischen den beiden Ringen auf eine geringe
axiale Länge beschränkt werden kann. Die Nachstellvorrichtung setzt sich aus vergleichsweise einfachen
Bauteilen zusammen, so daß der Hersteilungsaufwand insgesamt vergleichsweise gering ist
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den UnteranspriJchen angegeben.
Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch eine Scheibenbremse mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Nachstellvorrichtung;
F i g. 2 einen vergrößerten Schnitt durch die Nachstellvorrichtung
in F i g. 1;
F i g. 3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 in F i g. 2;
F i g. 4 einen Schnitt längs der Linie 4-4 in F i g. 2.
Gemäß Fig. 1 enthält eine Scheibenbremse 11 einen Bremssattel 12, der parallel zur Drehachse der in
gestrichelten Linien gezeigten Bremsscheibe 13 gleitend gelagert ist. Der Bremssattel 12 weist einen der ersten
Bremsfläche 15 der Bremsscheibe 13 zugekehrten, ersten Bremssattelschenkel 14 und einen der Bremsfläche
17 der Bremsscheibe 13 zugekehrten, zweiten Bremssattelschenke! 16 auf. Zwischen den Bremssattelschenkeln
14 und 16 und den zugehörigen Bremsflächen 15 und 17 liegt jeweils eine (nicht gezeigte) Bremsbacke.
Der Bremssattelschenkel 14 enthält die Betätigungsvorrichtung
für die Bremse. Die Betätigungsvorrichtung weist eine hydraulische Betätigung mit einem Strömungsmittelmotor
18 sowie eine mechanische Betätigung 19 auf. Der Strömungsmittelmotor 18 enthält eine
Zylinderbohrung 21, die sich axial durch den Bremssatteischenkel 14 erstreckt uncr in einer Gehäusewand 22
endet. In der Zylinderbohrung 21 ist ein Kolben 23 gleitfähig abgestützt. Im Bereich des bremsscheibenseitigen
Endes der Zyiinderbohrung 21 befindet sich eine Nut 25 mit einer darin angeordneten Dichtung 24, die
dichtend mit dem Kolben 23 zusammenwirkt Am äußeren Ende der Zylinderbohrung 21 ist eine
Staubmanschette 26 angeordnet Durch den Bremssattel 12 verläuft e'n Bremsmitteleinlaßkanal 27 in die
Zyiinderbohrung 21 auf der Rückseite des Kolbens 23.
Zur Betätigungsvorrichtung 19 gehört eine Bohrung
Zur Betätigungsvorrichtung 19 gehört eine Bohrung
28, die im Bremssattel ί2 koaxial zur Zyiinderbohrung
21 ausgebildet ist und durch die Gehäusewand 22 verläuft. Im Anschluß an das äußere Ende der Bohrung
28 ist im Bremssattelschenkel 14 eine Gehäuseöffnung
29 gebildet Ein Betätigungsglied 31 sitzt mit einem zylindrischen Abschnitt 32 gleitend in der Gehäusebohrung
28. Am inneren Ende weist der Abschnitt 32 einen Gewindebolzen 33 auf. Eine weiter unten im einzelnen
beschriebene selbsttätige Nachstellvorrichtung 34 ist mit dem Gewindebolzen 33 verschraubt und im Preßsitz
in einem Zwischenstück 35 angeordnet, das meinerseits
fest in den Kolben 23 eingebaut und mit diesem bewegungsschlüssig verbunden ist
Der Abschnitt 32 des Betätigungsgliedes 31 ist mit einer Umfangsnut 36 versehen, in der eine Dichtung 37
sitzt.
Das Betätigungsglied 31 enthält einen Abschnitt 38 vergrößerten Durchmessers in der Bremssattelöffnung
29, in welchem eine Sicherungsnut 39 gebildet ist. In der
Nut 39 sowie in einer zugeordneten, im Bremssattelschenkel 14 gebildeten Gegennut 42 sitzt ein Sicherungskeil
41, durch den das Betätigungsglied 31 drehfest, jedoch in Axialrichtung frei bewegbar gehalten wird.
Der Abschnitt 38 des Betätigungsgliedes 31 ist auf seiner nach außen gerichteten Stirnseite 43 mit drei
nockenartigen Ausnehmungen 44 versehen. In den Ausnehmungen 44 und entsprechenden, nockenförmigen
Ausnehmungen 46 eines Stellglieds 47 liegen Betätigungsi.ugeln 45. Das Stellglied 47 enthält einen
zylindrischen Abschnitt 48, der in einer Bohrung 49 eines Haltestopfens 51 gelagert ist Der Halt<=:stopfen51
ist über ein Außengewinde 52 mit einem Innengewinde 53 des Bremssattelschenkels 14 verschraubt. Zwischen
dem Haltestopfen 51 und dem Stellglied 47 liegt ein Drucklager 54, das das Stellglied 4/ gegen Axialverschiebungen
sichert Am äußeren Ende der Bohrung 49 ist eine Senkbohrung 55 ausgebildet, in der eine
Lippendichtung 56 sitzt, die dichtend mit dem Abschnitt 48 des Stellglieds 47 zusammenwirkt
Mit dem Stellglied 47 ist ein Betätigungshebel 57 mittels einer Schraube 58 in Dreh- und Axialrichtung
fest verbunden. Zu Versandzwecken ist ein Haltestift 59 in eine Bohrung 61 des Bremssattelschenkels 14
eingepreßt
Gemäß den F i g. 2 bis 4 enthält die Nachstellvorrichtung
34 ein Gehäuse 65, das im wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildet ist. Ein Nachstellring 66 ist
drehbar im Inneren des Gehäuses 65 gelagert und über ein Innengewinde 67 mit dem Gewindebolzen 33 des
Betätigungsgliedes 31 verschraubt. Die Gewindegänge 67 und 33 haben eine verhältnismäßig geringe
Ganghöhe. Ferner ist der Nachstellring 66 mit einem Außengewinde 68 versehen, das eine beträchtlich
größere Ganghöhe als das Gewinde 67 aufweist.
Im Gehäuse 65 ist ein Antriebsring 69 drehbar angeordnet, der ein m'.' dem Außengewinde 68 des
Nachstellrings 66 verschraubtes Innengewinde 71 aufweist. Der Antriebsring 69 liegt mit einer Stirnfläche
72 an einer entsprechenden Schulter 73 das Gehäuses 65 an.
Radial außerhalb des Gewindes 71 ist der Antriebsring 69 mit einer gezackten Stirnfläche 74 versehen. Ein
Sperring 75 weist eine entsprechend gezackte Gegenfläche auf, die zu bestimmten Zeiten mit der Stirnfläche
74 zusammenwirkt und dabei eine Drehung des ίο Antriebsrings 69 in der einen Drehrichtung nach Art
einer Einwegbremse verhindert Der Sperring 75 ist am Außenumfang keilnutenförmig ausgebildet und wirkt
mit entsprechenden Keilnuten 76 des Gehäuses 65 zusammen, so daß der Sperring 75 drehfest im Gehäuse
65 gehalten wird. Eine Federscheibe 77, die am Sperring
75 angreift drückt dessen gezackte Zähne in Eingriff mit der Stirnfläche 74 des Antriebsrings 69. Der Antriebsring 69 ist mit einer zylindrischen Verlängerung 80
versehen, auf der der Sperring 75 angeordnet ist, so daß diese beiden Bauteile in Radialrichtung relativ zueinander
positioniert werden.
Die Federscheibe 77 liegt an einem Federhalter 78 an, der seinerseits mit einer Schraubendruckfeder 79
zusammenwirkt. Die Schraubendruckfeder 79 sitzt an ihrem gegenüberliegenden Ende auf einem erweiterten
Flansch 81 des Nachstellringes 66 und beaufschlagt diesen mit einer die Drehung des Nachstellringes 66
hemmenden Reibkraft. Der Flansch 81 wird durch die Schraubendruckfeder 79 ferner in Anlage an einen
Schnappring 82 gedrückt, der in einer Nut 83 des Gehäuses 65 sitzt, wodurch die Bauteile in zusammengebautem
Zustand gehalten werden. Die Schraubendruckfeder 79 liefert ferner die Rückstellkraft für die Bauteile
der Nachstellvorrichtung 34, wenn die Bremse gelöst wird.
Betriebsweise
Zur hydraulischen Betätigung der Bremse 11 wird die Zyiinderbohrung 21 über den Kanal 27 mii Druckmittel
beaufschlagt Der Strömungsmitteldruck verursacht eine Axialverschiebung des Koibens 23 in der
Zy!'nderbohrung 21 und drückt die zugeordnete Bremsbacke in Anlage an die Bremsfläche 15 der
Bremsscheibe 13, wobei gleichzeitig eine Reaktionskraft auf den Bremssattel 12 ausgeübt wird und der
Bremssattelschenkel 16 seine zugeordnete Bremsbacke in Anlage an die Bremsfläche 17 der Bremsscheibe 13
bringt.
Hierbei wird das Betätigungsglied 31 unter der Einwirkung des an der Stirnfläche seines Abschnitts 32
anliegenden Hydraulikdrucks gegen eine Axialverschiebung gesichert Die Nachstellvorrichtung 34 wird somit
über das Zwischenstück 35 mit einer Axialkraft beaufschlagt Diese Axialkraft wird an das Gehäuse 65
der Nachstellvorrichtung 34 und von dort auf den Antriebsring 69 übertragen, der daraufhin aufgrund
seiner Schraubenverbindung mit dem Antriebsring 66 diesen in Drehrichtung antreibt. Das Ausmaß der
Drehbewegung ist von dem Steigungsunterschied zwischen dem Innengewinde 67 und dem Außengewinde
68 des Gswindekörpers 66 abhängig. Während dieser Drehbewegung ist die Sägezahnbewegung zwischen der
gezackten Fläche 74 des Antriebsrings 69 und den Zähnen des Sperrings 75 normalerweise kleiner als der
Abstand zwischen benachbarten Zähnen der gezackten Flächen, falls der ßremsbelagverschleiß noch keine
Nachstellung erforderlich macht. Beim Lüften der Bremse verläuft der Bewegungsablauf in der Nachstell-
vorrichtung 34 umgekehrt, und die Bremsbacken kehren
in die normale Ruhestellung zurück.
Falls der Bremsbelagverschleiß ein vorgegebenes Ausmaß übersteigt, wie dies zum Teil durch den
Winkelabstand zwischen den Zähnen der gezackten Fläche 74 vorgegeben ist. rasten die Sägezähne in einer
neuen Stellung ein, und der Nachstellring 66 durchläuft einen geringeren Drehwinkel als während der Betätigung
der Bremse. Daher wird der Nachstellring 66 in Axialrichtung längs dem Gewindebolzen 33 des
foetätigungsgliedes 31 vorgestellt. Da der Nachstellring
66 in Axialrichtiing am Gehäuse 65 und das Gehäuse 65 in Axialrichtung am Zwischenstück 35 und am Kolben
23 befestigt ist. wird der Kolben 23 nunmehr in der neu
eingestellten Lage bezüglich des Bremssattels 12 gehalten. Somit wird der Bremsbelagverschleiß ausge-
glichen.
Bei der mechanischen Bremsbetätigung wird der Stellhebel 57 verschwenkt. Diese Schwenkbewegung
wird an das Stellglied 47 übertragen und führt zu einer Relativbewegung zwischen den nockenförmigen Ausnehmungen
46 und 44. Das Betätigungsglied 31 wird somit mit einer Axialkraft beaufschlagt, die über die
Nachstellvorrichtung 34 und das Zwischenstück 35 an den Kolben 23 übertragen wird. Unter dem gemeinsamen
Einfluß der Gewindeabschnitte und des durch die Feder 79 bewirkten Reibungswiderstandes gegen eine
Verdrehung des Gewindekörpers 66 wird die Nachstellvorrichtung 34 gegen eine Fehleinstellung bei mechanischer
Bremsbetätigung gesichert, d. h. der Nachstellring 66 wird nicht gedreht, wenn die Bremse mechanisch
eingerückt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Selbsttätige Nachstellvorrichtung für den Kolben einer hydraulischen Betätigungsvorrichtung
einer Scheibenbremse, mit einem im Inneren des Kolbens angeordneten Gewindebolzen mit selbsthemmendem
Gewinde, einem Nachstellring, der über ein Innengewinde mit dem Gewindebolzen in
Gewindeeingriff steht, und einem drehbar gelagerten Antriebsring, der über ein selbsthemmungsfreies
Gewinde mit dem Nachstellring so verbunden ist, daß bei einer durch eine Kolbenverschiebung
bewirkten Axialbewegung des Antriebsringes der Antriebsring und der Nachstellring wegen der
unterschiedlichen Gewindesteigung in unterschiedli- is ehern Ausmaß gedreht werden, wobei zwischen dem
Antriebsring und einem kolbenfesten Teil eine Einwegbremse zwischengeschaltet ist, die das
Ausmaß einer Rückwärtsdrehung des Nachstellringes begrenzt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bnvegbremse ein Sägezahngesperre (74, 75) ist, das zwischen einer Stirnseite des Antriebsringes
(69) und einer Stirnseite eines Sperringes (75) vorgesehen ist, wobei der Sperring (75) bezüglich
des Kolbens (23) drehfest und axial beweglich ist sowie durch eine Feder (77) gegen den Antriebsring
(69) angedrückt wird.
2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachstellring (66), der
Antriebsring (69) und der Sperring (75) in einem am Kolben festgelegten zylindrischen Gehäuse (65)
angeordnet jind, an dessen entgegengesetzten Enden einander zug?wandtr Schultern (73, 82)
gebildet sind, und daß der Antriebsring (69) an der einen Schulter (73) anliegt und dcr Nachstellring (66)
einen Flansch (81) aufweist, an dem die andere Schulter (62) anliegt.
3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Nachstellring
(66) und dem Antriebsring (69) eine Druckfeder (79) angeordnet ist, die den Nachstellring (66) und den
Antriebsring (69) über einen Federhalter (78), eine Federscheibe (77) und den Sperring (75) axid
auseinanderdrückt.
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