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Anwendung eines PantograPhen als Ausstellvorrichtung für Fenster-oder
Türflügel Die Erfindung betrifft eine Ausstellvorrichtung für Fenster- oder Türflügel,
die um eine seitliche, lotrecht und/oder waagerecht verlaufende Achse gegenüber
dem feststehenden Rahmen zu öffnen sind und dabei die raumseitige Rahmenstirnfläche
in der Schließlage mit einem sogenannten Überschlag übergreifen.
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Bei derartigen Fenstern und Türen liegt die zwischen Flügel und feststehendem
Rahmen erforderliche Gelenkachse vor der raumseitigen Rahmenstirnfläche, damit der
Flügel ordnungsgemäß geöffnet werden kann.
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Zumindest bei Fenstern und Türen mit Dreh-Kippflügel muß die vorgesehene
Ausstellvorrichtung dann, wenn sie zur Bildung des oberen Flügel-Drehlagers benutzt
und deshalb mit dem Flügel verriegelt wird, so angeordnet sein, daß sie ihre Schwenkbewegung
um die seitliche, lotrecht verlaufende Flügeldrehachse exakt ausführen kann. Deshalb
wird sie in einem am Rahmen vor dessen raumseitiger Stirnfläche sitzenden Lagerbock
angelenkt und entweder über der oberen Überschlags-Umfangsfläche des Flügels freiliegend
angeordnet; oder aber sie wird zwar verdeekt
zwischen den Falzflächen
uon Flügel und Rahmen vorgesehen, dann jedoch über einen abgewinkelten Endlappen
durch eine Ausfräsung der oberen Rahmenecke zum Lagerbock geführt.
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Durch die DT-OS 2 113 665 ist zwar auch bereits eine Ausstellvorrichtung
für Drehkippfenster und -türen bekanntgeworden, die mit dem Flügel zur Bildung des
oberen Drehgelenkes verriegelt werden kann und trotzdem mi:L ihrer rahmenseitigen
Lagerstelle verdeckt zwischen den Falzflächen von Flügel und Festrahmen angeordnet
ist. Bei dieser bekannten Ausstellvorrichtung ist am feststehenden Rahmen ein die
verdeckte Anlenkstelle des Ausstellarmes tragender Führungslenker und ein diesen
kreuzender Steuerlenker beweglich gelagert, wobei der Steuerlenker an der Kreuzungsstelle
ausschließlich schwenkbar am Führungslenker angelenkt ist und zumindest am feststehenden
Rahmen in einer Schlitzführung schwenkbar und schiebbar angreift. Je nach Verlauf
der Schlitzführung für den Steuerlenker am feststehenden Rahmen wird bei der Öffnungsbewegung
des Flügels die Gelenkverbindung zwischen dem Führungslenker und dem Ausstellarm
mehr oder weniger genau, also nur näherungszreise auf einem Kreisbogen um die von
der raumseitigen Stirnfläche des feststehenden Rahmens liegende, latente Drehachse
für den Flügel geführt. Damit führt aber auch der Flügel bei seinem Drehöffnen nur
eine entsprechend angenäherte Drehöffnungsbewegung um seine seitliche Drehachse
aus.
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Besonders bei Fenstern und Türen mit großen und schwergewichtigen
Flügeln können sich aber beträchtliche Klemmkräfte zwischen dem rahmenseitigen Führungszapfen
des Steuerlenkers und der Schlitzführung einstellen, die eine schwergängige £fnungs-
und Schließbewegung des Flügels nach sich ziehen.
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Zweck der Erfindung ist es, diese Nachteile der zuletzt beschriebenen,
bekannten Ausstellvorrichtung zu beseitigen.
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Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ausstellvorrichtung
für Fenster- oder Türflügel, die um eine seitliche, lotrecht und/oder waagerecht
verlaufende Achse gegenüber dem feststehenden Rahmen geöffnet werden können, zu
schaffen, bei welcher der am feststehenden Rahmen außerhalb der Flügelschwenkachse
verdeckt hinter dem Flügelüberschlag angelenkte Ausstellarm unter Vermeidung von
Klemmkräften genau um die vor der raumseitigen Stirnfläche des feststehenden Rahmens
gelegene, latente Gelenkachse geführt wird.
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Die Lösung dieses Problems wird erfindungsgemäß durch Anwendung eines
aus zwei Koppeln und zwei Leikarmen bestehenden Pantographen als Ausstellvorrichtung
erreicht, in dem die eine Koppel das am feststehenden Rahmen ausschließlich schwenkbar
angelenkte Lagerteil und die andere Koppel den am Flügel angreifenden Ausstellarm
bildet sowie dabei an dem der rahmenseitigen Anlenkstelle der einen Koppel benachbarten
Lenkarm ein Führ- und Traglenker spielfrei angelenkt ist, der zwischen der rahmenseitigen
Anlenkstelle des Lagerteils und der latent Gelenkachse des Flügels am feststehenden
Rahmen schwenkbar lagert.
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Eine erfindungswesentliche Weiterbildung der Aus stellvorrichtung
besteht darin, daß der Anlenkpunkt des Führ- und Traglenkers am hinteren Lenkarm
des Pantographen mit den beiden Anlenkpunkten dieses Lenkarms an den Koppeln ein
Dreieck einschließt, das kongruent einem von der latenten Gelenkachse des Flügels,
der rahmenseitigen Anlenkachse des Lagerteils und der rahmenseitigen Anlenkachse
des Führ- und Traglenkers eingeschlossenen Dreieck ist. Das erfindungsgemäße System
arbeitet damit weitestgehend spielfrei und doch iichtgängig nach den Ähnlichkeitssätzen
von Dreiecken.
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Es hat sich dabei als besonders zweckentsprechend erwiesen, wenn erfindungsgemäß
die
durch die beiden Gruppen von Gelenkpunkten eingeschlossenen Dreiecke stumpfwinklige
Dreiecke sind.
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Ein platzsparender Einbau der erfindungsgemäßen Ausstellvorrichtung
ergibt sich dadurch, daß das von den rahmenseitigen Gelenkpunkten eingeschlossene
Dreieck zu,;lem von den Gelenkpunkten des Lenkarms eingeschlossenen Dreieck in einem
Seitenlängenverhältnis von 1,5 : 1,25 steht.
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Unter Beachtung dieses Seitenlängenverhältnisses ist es nämlich möglich,
die rahmenseitigen Gelenkpunkte des Lagerteils sowie des Führ- und Traglenkers an
der Falzfläche des Festrahmens vorzusehen und das Lagerteil sowie den Führ- und
Traglenker in der Schließlage des Flügels zwischen den Falzflächen von Flügel und
Rahmen verdeckt aufzunehmen.
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Dabei ist es weiterhin zweckmäßig, wenn die beiden Gelenkpunkte des
hinteren Lenkarms mit den beiden Koppeln in der Schließlage des Flügels mit dem
rahmenseitigen Gelenkpunkt des Führ- und Traglenkers auf einer gemeinsamen Geraden
liegen, welche auch die rahmenseitige Flügelgelenkachse schneidet.
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In baulicher Hinsicht kann es nach der Erfindung zweckmäßig sein,
wenn die beiden Koppeln des Pantographen einen U-förmigen Querschnitt haben sowie
mit ihren offenen Längsseiten gegeneinander gerichtet sind und dabei die beiden
Lenkarme zwischen den freien Schenkeln der beiden Koppeln lagern, während der Führ-
und Tragarm oberhalb der Koppeln gehalten ist.
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Bei einer solchen Ausgestaltung der Ausstellvorrichtung wird die freie
Beweglichkeit des Systems über einen Drehöffnungswinkel des Flügels von 900 dadurch
sichergestellt, daß nach der Erfindung der oben liegende Schenkel der den Ausstellarm
bildenden Koppel einen Randausschnitt hat, welcher in der Schließlage des Flügels
den den Führ- und Traglenker mit dem Lenkarm verbindenden Gelenkzapfen aufnimmt,
während ein ähnlicher
Randausschnitt im oben liegenden Schenkel
der das Lagerteil bildenden Koppel diesen Gelenkzapfen in der Drehöffnungslage des
Flügels aufnimmt.
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Es sei noch darauf hingewiesen, daß eine erfindungsgemäße Ausstellvorrichtung
sich zwar in besonders vorteilhafter Weise zur Verwendung in Verbindung mit Drehkippfenstern
und -türen eignet; daß sie jedoch ohne weiteres auch in Verbindung mit einfachen
Drehflügel-, Kippflügel- und Klappflügelfenstern bzw. -türen verwendet werden kann.
In den zuletzt erwähnten Fällen wird dann der Ausstellarm parallel zur Flügelebene
liegend fest mit der Flügelfalzfläche verschraubt. Zwei spiegelbildlich und parallel
zueinander an entgegengesetzten Fensterholmen angeordnete Ausstellvorrichzungen
können dann nämlich als völlig verdeckte Gelenke für die Öffnungsbewegung des Flügels
benutzt werden, wobei diese Gffnungsbewegung sich 0 über einen Winkel von 90 erstreckt.
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Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung in Ausführungsbeispielen,
wobei in Fig. 1 in schematisch vereinfachter Ansichtsdarstellung ein Drehkippfenster,
Fig. 2 ebenfalls schematisch vereinfacht ein Kippflügelfenster, Fig. 3 wiederum
schematisch vereinfacht ein Drehflügelfenster, Fig. 4 eine reine Prinzipdarstellung
zurmktionsweise der erfindungsgemäßen Ausstellvorrichtung, Fig. 5 in ausführlicher
Draufsichtdarstellung eine erfindungsgemäß ausgestaltete Ausstellvorrichtung zur
Verwendung bei Drehkippfenstern und-türen in ihrer Funktionsstellung bei Schließlage
des Flügels,
Fig. 6 die Ausstellvorrichtung nach Fig. 4 in ihrer
Funktionsstellung bei Schwenköffnungslage des Flügels, Fig. 7 die Ausstellvorrichtung
nach Fig. 4 in ihrer Funktionsstellung bei Kippöffnungslage des Flügels, Fig. 8
einen Schnitt längs der Linie vm - Vm in Fig. 5, Fig. 9 eine Ansicht in Pfeilrichtung
1X der Fig. 5 auf die Ausstellvorrichtung dargestellt ist.
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In den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung sind als Anwendungsbeispiele für
erfindungsgemäße Ausstellvorrichtungen Fenster dargestellt, die jeweils aus dem
feststehenden Rahmen 1 und dem Flügel 2 bestehen.
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Nach Fig. 1 ist das Fenster als Drehkippfenster ausgebildet, bei dem
also der Flügel wahlweise um eine seitliche, lotrechte Achse 3 - 3 in Drehöffnungsstellung
oder um eine untere, waagerechte Achse 4 - 4 in Kippöffnungsstellung gebracht werden
kann.
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In Fig. 2 ist ein Kippflügelfenster dargestellt, bei dem also der
Flügel 2 gegenüber dem Rahmen 1 nur um eine untere, waagerechte Achse 4 - 4 in Kipprichtung
zu öffnen ist.
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Eine ähnliche Anordnung ergäbe sich bei einem Klappflügelfenster,
jedoch mit dem Unterschied, daß sich dann die Gelenkachse 4 - 4 längs der oberen,
waagerechten Kante von Flügel 2 und Rahmen 1 erstreckt.
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Aus Fig. 3 ist ein einfaches Drehflügelfenster ersichtlich, bei dem
der Flügel 2 gegenüber dem Rahmen 1 nur um eine seitliche, lotrechte Achse 3 - 3
geöffnet werden kann.
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Während bei dem Drehkippfenster nach Fig. 1 eine Ausstellvorrichtung
5 an der der Kippachse 4 - 4 gegenüberliegenden Seite des Fensters in der Nähe der
lotrechten Gelenkachse 3 - 3 mit einem parallel zu dieser gerichteten Zapfen 7 schwenkbar
angelenkt ist, greift der Ausstellarm 6 mit seinem vorderenEnde über einen Zapfen
8 schwenkbar und schiebbar am Flügel 2 an und ein Zusatzarm 9 ist einerseits schwenkbar
mit dem Ausstellarm 6 verbunden und außerdem über einen Zapfen 10 ausschließlich
schwenkbar am Flügel 2 gelagert.
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Bei den Fenstern nach den Fig. 2 und 3 sind zwischen Flügel 2 und
Rahmen 1 jeweils zwei Ausstellvorrichtungen 11> und 11" spiegelbildlich und parallel
zueinander liegend angeordnet, und zwar an zwei sich gegenüberliegenden Seiten des
Fensters. Über je einen parallel zur Gelenkachse 4 - 4 bzw.
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3 - 3 gerichteten Gelenkzapfen 12' bzw. 12" sind dabei die Ausstellvorrichtungen
11> bzw. 11" am Rahmen 1 angelenkt, während der Ausstellarm 13' bzw. 13" mit
dem Flügel 2 fest verbunden, insbesondere verschraubt ist.
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Auch bei den Fenstern nach den Fig. 2 und 3 sitzen die Gelenkzapfen
12> und 12tut der Ausstellvorrichtung seitlich versetzt zur Gelenkachse 4 - 4
bzw. 3 - 3 für den Flügel 2 am Rahmen 1.
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Aus Fig. 4 der Zeichnung wird das Funktionsprinzip der erfindungsgemäßen
Ausstellvorrichtungen 5 bzw. 11', 11" deutlich. Anhand der Ausstellvorrichtung 5
nach Fig. 1 ist dort ersichtlich, daß die Gelenkachse 3 - 3 für den Flügel 2 seitlich
neben dem Überschlag 14 des Flügels 2 und vor der raumseitigen Stirnfläche 15 des
feststehenden Rahmens 1 liegt. Außerdem ist dort zu sehen, daß der Gelenkzapfen
der Ausstellvorrichtung 5 sich im seitlichen Abstand von der Gelenkachse 3 - 3 an
der Falzfläche des feststehenden Rahmens 1 befindet.
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Der Ausstellarm 6 ist über zwei Lenkarme 16 und 17 mit einem laschenartigen
Lagerteil
18 verbunden, dessen hinteres Ende ausschließlich schwenkbar am Gelenkzapfen 7 aufgehängt
ist. Der Lenkarm 16 steht über einen Bolzen 19 mit dem Ausstellarm g und über einen
Bolzen 20 mit dem Lagerteil 18 in weitgehena spielfreier Gelenkverbindung, während
der Gelenkarm 17 über einen Bolzen 21 am Ausstellarm 6 und über einen Bolzen 22
am Lagerteil 18 ebenfalls weitgehend spielfrei angelenkt ist. Beide Lenkarme 16
und 17 weisen die gleiche Längenabmessung auf und ihre Anlenkpunkte am Ausstellarm
6 und am Lagerteil 18 haben übereinstimmenden Abstand, so daß ein Lenkerparallelogramm
gebildet ist.
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Wenn der Flügel 2 gegenüber dem Rahmen 1 eine einwandfreie Drehbewegung
um die Gelenkachse 3 - 3 ausführen soll, muß dafür gesorgt werden, daß die Gelenke
21 und 19 zwischen dem Ausstellarm 6 sowie den Lenkhebeln 16 und 17 sich auf den
Kreisbögen 23 und 24 um die Gelenkachse 3 - 3 bewegen.
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Das Lagerteil 18 führt jedoch mit seinen die Lenkarme 17 und 16 lagernden
Gelenken 22 und 20 um den Gelenkzapfen 7 Schwenkbewegungen entsprechend den Kreisbögen
25 und 26 aus, welche eine stark abweichende Lage zu den Kreisbögen 23 und 24 aufweisen
und diese an den Punkten 27 und 28 sogar schneiden.
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Damit nun aus der Schwenkbewegung des Lagerteils 18 um den Gelenkzapfen
7 die abweichende Schwenkbewegung des Flügels 2 um die Gelenkachse 3 - 3 exakt abgeleitet
werden kann, wird die Ausstellvorrichtung 5 nach dem Funktionsprinzip eines Pantographen
ausgebildet. Zu diesem Zweck ist am feststehenden Rahmen um einen Gelenkzapfen 29
ein Führ- und Traglenker 30 ausschließlich schwenkbar aufgehängt. Die Achse des
Gelenkzapfens 29 erstreckt sich dabei parallel zur Achse des Gelenkzapfens 7 und
ist zwischen dem letzteren und der Gelenkachse 3 - 3 so angeordnet, daß die drei
rahmenseitigen Gelenkpunkte 3 - 3, 7 und 29 ein stumpfwinkliges Dreieck miteinander
einschließen.
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Das andere Ende des Trag- und Führlenkers 30 steht über einen Gelenkzapfen
31 ebenfalls nur schwenkbar mit dem Lenkarm 17 in Verbindung. Die drei Gelenke 21,
22 und 31 am Lenkarm 17 haben dabei eine solche Relativlage zueinander, daß sie
ebenfalls ein Dreieck miteinander einschließen, welches dem von den Gelenkpunkten
3 - 3, 7 und 29 gebildeten Dreieck kongruent ist.
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Der Fig. 4 ist noch zu entnehmen, daß in der Schließlage des Flügels
2 die Achsen der Verbindungsgelenke 21 und 22 zwischen dem Lenkarm 17, der Ausstellstange
6 und dem Lagerteil 18 auf einer gemeinsamen Geraden mit dem rahmenseitigen Gelenkzapfen
29 des Führ- und Traglenkers 30 liegen, welche auch die Gelenkachse 3 - 3 für den
Flügel 2 schneidet.
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Das Seitenlängenverhälinis des durch die drei Gelenkpunkte 3 - 3,
7 und 29 eingeschlossenen Dreiecks zu dem von den drei Gelenkpunkten 21, 22 und
31 des Lenkarms 17 eingeschlossenen Dreiecks beträgt beim gezeigten Ausführungsbeispiel
1, 5: 1>25.
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Der Gelenkpunkt 31 zwischen den Führ- und Traglenker 30 und dem Lenkarm
17 bewegt sich um den Gelenkzapfen 29 auf dem Kreisbogen 32 in der Nähe der Kreisbögen
23 und 25. Er weicht aber in seiner Lage wesentlich von den beiden Kreisbögen 23
und 25 ab, wobei er den Kreisbogen 23 im Punkt 33 und den Kreisbogen 25 im Punkt
34 jeweils schneidet.
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Wird nun der Flügel 2 aus seiner Schließlage nach Fig. 4 geöffnet,
dann macht der Ausstellarm 6, wenn er in Parallellage zur Flügelebene am Flügel
2 verriegelt ist, diese Öf enungsbewegung mit. Das Lagerteil 18 kann jedoch nur
um den Gelenkzapfen 7, der Führ- und Traglenker nur um den Gelenkzapfen 29 <
schwenken. Daher zwingt der Führ- und Traglenker 30 seinem gemeinsamen Gelenkpunkt
31 mit dem Lenkarm 17 eine Bewegung auf dem Kreisbogen
32 auf
und verlagert demzufolge den Ausstellarm 6 zwangsläufig in Querrichtung zum Lagerteil
18, und zwar in solcher Weise, daß die Gelenkpimkte 19 und 21 zwischen den Lenkarmen
16 und 17 und dem Ausstellarm 6 längs den Kreisbögen 24 und 23 wandern, die ihr
Zentrum exakt in der Gelenkachse 3 - 3 haben. Eine einwandfreie Schwenkbewegung
des Flügels 2 um die Gelenkachse 3 - 3 ist dadurch gewährleistet.
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Das in Richtung der Längsachse des Ausstellarmes 6 wirkende Gewicht
des Flügels wird zum einen Teil über den Gelenkzapfen 7 des Lagerteils und zum anderen
Teil über den Gelenkzapfen 29 des Führ- und Traglenkers 30 in den feststehenden
Rahmen 1 eingeleitet.
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Es leuchtet ohne weiteres ein, daß das Lagerteil 18 der Ausstellvorrichtung
5 die eine Koppel und der Ausstellarm 6 die andere Koppel des Pantographen bildet
und daß diese beiden Koppeln mit den Lenkarmen 16 und 17 ein Lenkerparallelogramm
bilden, welches über den Führ- und Traglenker 30 zwangsgesteuert wird.
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Im Funktions-Schaubild der Fig. 4 sind drei verschiedene Phasenlagen
der Ausstellvorrichtung während der Bewegung des Flügels um die Gelenkachse 3 -
3 dargestellt. Und zwar ist durch voll ausgezogene Linien die Stellung des Pantographen
in der Schließlage des Flügels 2 dargestellt. Strichpunktierte Linien deuten die
Funktionslage des Pantographen bei halb geöffnetem Flügel 2 an und durch gestrichelte
Linien ist dessen Stellung in der 90 -Offnungslage des Flügels 2 angedeutet.
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Eine bauliche Ausbildungsmöglichkeit des als Ausstellvorrichtung verwendeten
Pantographen ist in den Fig. 5 bis 9 dargestellt. Dabei zeigt die Fig. 5 die Ausstellvorrichtung
5 wiederum in Schließlage des Fensters, Fig. 6 gibt sie in der Dreh-Öffnungsstellung
eines Drehkippfensters wieder und
Fig. 7 zeigt sie in der Kippöffnungslage
für ein Drehkippfenster.
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Eine stabile und funktionssicher arbeitende bauliche Ausgestaltung
des als Pantograph ausgebildeten Teils der Ausstellvorrichtung 5 ergibt sich, wenn
die das Lagerteil 18 bildende Koppel und die das hintere Ende des Ausstellarms 6
bildende Koppel im Querschnitt U-förmig gestaltet sind, wie das aus Fig. 8 hervorgeht.
Dabei sind die offenen Längsseiten der beiden U-Profile gegeneinander gerichtet,
so daß die Lenkarme 16 und 17 zwischen den beiden freien Schenkeln 6', 6" bzw. 18',
18" geführt werden können. Die Gelenkbolzen 19, 20 bzw. 21, 22, welche die Lenkarme
16 und 17 mit dem Ausstellarm 6 bzw. dem Lagerteil 18 verbinden, sind dabei beidendig
in den Schenkeln 6', 6't bzw. 18', 18" und damit vom gleichen Teil gehalten, so
daß sie über die Lenkhebel 16 und 17 lediglich auf Scherung beansprucht werden.
Die Führung der Lenkarme 16 und 17 zwischen den beiden Schenkeln 6', 6" bzw. 18',
18" von Ausstellarm 6 und Lagerteil 18 führt dabei trotz geringen Platzbedarfs zu
einer leichtgängigen und verklemmungsfreien Funktion des Pantographen.
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Aus Fig. 9 der Zeichnung geht deutlich hervor, daß der Führ- und Traglenker
30 oberhalb des Ausstellarms 6 und des Lagerteils 18 liegt und in der Schließlage
des Flügels von einer flachen Ausnehmung 35 in eine an der Falzfläche des feststehenden
Rahmens 1 sitzenden Lagerplatte 36 aufgenommen wird. Diese Lagerplatte 36 trägt
die beiden Gelenkzapfen 7 und 29 und bildet damit das Verbindungsteil zwischen der
Ausstellvorrichtung 5 und dem feststehenden Rahmen 1.
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Damit der Führ- und Traglenker 30 mit seinem Gelenkzapfen 31 am Lenkarm
17 angreifen kann, weist der Ausstellarm 6 gemäß den Fig. 5 bis 7 in seinem oben
liegenden Schenkel 6' randseitig ein Ausschnitt 37 auf, in den der Gelenkzapfen
31 zwischen dem Führ- und Traglenker 30 und dem
Lenkarm 17 beim
Schließen des Flügels von der Seite her eintaucht (Fig. 5). Einen ähnlichen Randausschnitt
38 hat auch der obere Schenkel 18' des Lagerteils 18, und zwar zu dem Zweck, den
Gelenkzapfen 31 in der SchwenkdEfnungsstellung des Flügels 2 eini;auchen zu lassen
(Fig. 6).
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Den Fig. 5 bis 7 und 9 ist schließlich noch zu entnehmen, daß an der
Unterseite des Ausstellarmes 6 ein Steg 39 mit einem Riegeleingriff 40 vorgesehen
werden kann, in den bei einem Drehkippfenster oder einer Drehkipptür ein durch ein
flügelseitiges stellgestänge verschiebbarer Riegelzapfen 41 in der Schließlage und
für das Schwenköffnen des Flügels eingerückt werden kann (Fig. 5 und 6). Für das
Kippöffnen des Flügels wird jedoch der Riegelzapfen 41 aus dem Riegeleingriff 40
herausbewegt, so daß sich der Ausstellarm relativ zur Flügelebene ungehindert verschwenken
kann (Fig. 7).
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Wie bereits in Verbindung mit den Fig. 2 und 3 erwähnt wurde, läßt
sich eine nach Art eines Pantographen wirkende Ausstellvorrichtung auch zur Bildung
völlig verdeckter Scharnierlager an Fenstern oder Türen mit Drehflügeln, Kippflügeln
oder Klappflügeln verwenden. Hierbei muß lediglich der als Ausstellarm wirksame
Teil des Pantographen fest an den im rechten Winkel zur jeweiligen Gelenkachse verlaufenden
Falzflächdes Flügels festgeschraubt werden.