DE2504981B2 - Verfahren zur herstellung von propylenoxid und/oder allylalkohol und/oder propionaldehyd und/oder aceton - Google Patents
Verfahren zur herstellung von propylenoxid und/oder allylalkohol und/oder propionaldehyd und/oder acetonInfo
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Description
Es ist bekannt, daß Oxidationsprodukte des Propylens
der allgemeinen Summenformel CsHeO, wie Propylenoxid,
Allylalkohol und Propionaldehyd, wichtige organische Zwischenprodukte sind. Fropylenoxid wird beispielsweise
als Rohstoff für die Herstellung von Polyäthem verwendet, Allylalkohol als Ausgangsprodukt
zur Herstellung von Glycerin und Propionaldehyd als Rohstoff zur Herstellung von Propionsäure. Es sind
die verschiedensten technischen Verfahren zur Herstellung dieser Oxidationsprodukte des Propylens der
Summenformel C3H6O bekannt. Beispielsweise kann
Propylenoxid aus Propylen nach dem Verfahren der US-Patentschrift 33 50 422, Allylalkohol aus Propylen
nach dem Verfahren der DT-AS 19 33 538 und Propionaldehyd aus Propylen nach dem Verfahren der
DT-OS 19 59 776 hergestellt werden. Alle diese Verfahren gehen von Propylen aus.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Propylenoxid und/oder Allylalkohol und/oder Propionaldehyd
und/oder Aceton gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in einer ersten Stufe
entweder Äthylen, Sauerstoff und Essigsäure oder Acetylen und Essigsäure zu Vinylacetat umsetzt, das
Vinylacetat in einer zweiten Stufe katalytisch mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff zu 2-Acetoxypropanol
umsetzt und dieses in einer dritten Stufe thermisch oder katalytisch zu Propylenoxid und/oder Allylalkohol
und/oder Propionaldehyd und/oder Aceton und Essigsäure
spaltet, wobei die bei der Spaltung erhaltene Essigsäure in die erste Stufe zurückgeführt wird.
Die erste Stufe des Verfahrens kann durch die Gleichungen (la) und (Ib) erläutert werden:
Äthylen + '/2 O2 + Essigsäure
> Vinylacetat + V/asser (la)
In der zweiten Stufe wird Vinylacetat mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff katalytisch in 2-Acetoxypropanol
überführt. Die Umsetzung in der zweiten Stufe kann durch folgende Reaktionsgleichung (2) erläutert
werden:
Vinylacetat + CO + 2H2 ♦ 2-Acetoxypropanol
In der dritten Stufe wird 2-Acetoxypropanol thermisch
oder katalytisch zu Oxidationsprodukten des Propylens und Essigsäure gespalten. Diese Reaktion
kann durch die Reaktionsgleichung (3) erläutert werden:
2-Acetoxypropanol —--► C3H6O + Essigsäure (3)
Das Gesamtverfahren kann unter Berücksichtigung der Rückführung von Essigsäure für den Fall der
Verwendung von Äthylen als Rohstoff durch die Gleichung (4)
Äthylen + V2O2 + CO + 2H2 -—* C3H6O + H2O
veranschaulicht werden. Bei Verwendung von Acetylen als Rohstoff ergibt sich für das Gesamtverfahren in
entsprechender Weise die Reaktionsgleichung (5):
Acetylen + CO + 2H2
C3H6O (5)
Acetylen + Essigsäure
Vinylacetat (Ib) Die Herstellung von Vinylacetat aus Äthylen,
Sauerstoff und Essigsäure oder aus Acetylen und Essigsäure kann nach aus der Literatur bekannten
Verfahren erfolgen. Beispielsweise sind solche Verfahren in U11 mann, Enzyclopädie der technischen
Chemie, 3. Auflage, Band 18, S. 76-83 (1967), beschrieben.
Die erste Synthesestufe kann so durchgeführt werden, daß man Äthylen, Sauerstoff und Essigsäure in der
Gasphase bei 100-2500C über einen Palladium enthaltenden Katalysator leitet. Bevorzugt werden
Katalysatoren verwendet, die Palladium als Metall oder als Verbindung und Alkaliacetat auf einem Träger, z. B.
Kieselsäure, enthalten. Der Katalysator kann ferner Aktivatoren, wie Gold oder Goldverbindungen, enthalten.
Die Umsetzung zu Vinylacetat kann unter Druck, beispielsweise bei 6 bis 10 bar, erfolgen. Aus dem
gasförmigen Reaktionsgemisch kann man durch Abkühlen, z. B. auf unter 500C, ein im wesentlichen aus
Vinylacetat, Wasser und Essigsäure bestehendes flüssiges Reaktionsgemisch erhalten, ferner eine im wesentlichen
aus Äthylen, Sauerstoff und Kohlendioxid bestehende Gasphase. Die Gasphase kann in die Umsetzung
zurückgeführt werden. Aus dem flüssigen Reaktionsgemisch kann man in bekannter Weise durch Destillation
reines Vinylacetat, z. B. mit einer Reinheit von 99,9%, gewinnen.
In der zweiten Stufe wird Vinylacetat mit Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff (H2) katalytisch zu
2-Acetoxypropanol umgesetzt Diese Umsetzung kann ein- oder zweistufig durchgeführt werden. Bei der
einstufigen Arbeitsweise wird Vinylacetat mit Ha und
CO in Gegenwart von Metallcarbonylverbindungen zu intermediär sich bildendem 2-Acetoxypropionaldehyd
umgesetzt, der dann in Gegenwart von Metallcarbonylverbindungen oder deren Zersetzungs- oder Umwand-
lungsprodukten in 2-Acetoxypropanol hydriert wird. Bei
Jer zweistufigen Arbeitsweise wird zunächst mit Metallcarbonylverbindungen Vinylacetat mit CO und
H2 zu 2-Acetoxypropionaldehyd umgesetzt und nach
Abtrennung der Metallcarbonyl verbindungen) in Gegenwart
eines Hydrierkatalysators mit H2 zu 2-Acetoxypropanol
hydriert. Die zweistufige Arbeitsweise kann durch die Gleichungen (2a) und (2b) erläutert werden:
Vinylacetat + CO + H2 + 2-Acetoxypropionaldehyd (2 a)
2-Acetoxypropionaldehyd + H2
+ 2-Acetoxypropanol (2 b)
Vinylacetat + CO + 2H2 ■* 2-Acetoxypropanol
(2)
20
Im allgemeinen wird so gearbeitet, daß das Vinylacetat
bei Temperaturen von 50 bis 2000C und einem Druck
von 50 bis 500 bar in Gegenwart von Metallcarbonylverbindungen mit einem Gemisch aus Kohlenmonoxid
und Wasserstoff behandelt wird. Hierbei wird das Vinylacetat in 2-Acetoxypropionaldehyd umgewandelt,
wobei eine weitere Reaktion des 2-Acetoxypropionaldehyds mit Wasserstoff zu 2-Acetoxypropanol stattfinden
kann. Die Arbeitsbedingungen bei der Umsetzung von Vinylacetat mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff
können in weiten Grenzen variiert werden. Man kann bevorzugt bei einer Temperatur von 130 bis 1800C
arbeiten. Der Druck kann bevorzugt bei 100 bis 300 bar liegen. Das Verhältnis Kohlenmonoxid zu Wasserstoff
kann beispielsweise im Bereich 2 :1 bis 1 :2 Mol variiert
werden. Die Verweilzeit kann beispielsweise 1 bis 60 Minuten betragen. Es ist vorteilhaft, für eine gute
Durchmischung von Gasphase und Flüssigphase zu sorgen. Die Umsetzung kann in Gegenwart von
Lösungsmitteln erfolgen. Hierfür geeignet sind unter den Reaktionsbedingungen inerte Lösungsmittel, beispielsweise
unter Reaktionsbedingungen flüssige Kohlenwasserstoffe. Besonders geeignet sind Xylole, Toluol
und Cyclohexan. Als Katalysatoren sind Metallcarbonylverbindungen geeignet, die unter Reaktionsbedingungen
ganz oder teilweise in Metallcarbonylwasserstoffe umgewandelt werden.
Die Katalysatoren können in situ hergestellt werden, indem man in das Reaktionsgemisch geeignete Metallverbindungen,
ζ. B. Metallacetylacetonate, eingibt. Man kann auch außerhalb der Reaktion Metallcarbonyle
oder Metallcarbonylwasserstoffe herstellen und diese in fester oder flüssiger Form, oder in gelöstem oder
gasförmigem Zustand, dem Reaktor zuführen. Für die Herstellung der Katalysatoren kommen Metalle oder
Metallverbindungen in Frage, die in Metallcarbonyle umgewandelt werden können. Beispielsweise seien
Metalle oder Verbindungen von Kobalt, Nickel, Mangan, Eisen, Ruthenium, Osmium, Rhodium, Iridium,
Vanadium, Titan, Kupfer, Chrom, Molybdän und Wolfram genannt Bevorzugt werden Kobalt- oder
Rhodium-Katalysatoren verwendet Die Konzentration der Katalysatoren im Reaktionsgemisch kann in weiten
Grenzen variiert werden. Sie kann beispielsweise 0,0001 bis 10 Gcw.-% betragen, bezogen auf die flüssige Phase
im Reaktor. Bei Verwendung von Kobaltcarbonylwasserstoffverbindungen als Katalysatoren kann deren
Konzentration vorzugsweise 0,1 bis 1 Gew.-% betra-
gen; bei der Verwendung von Rhodiumcarbonylverbindungen oder Rhodiumcarbonylwasserstoffverbindungen
als Katalysatoren kann deren Konzentration vorzugsweise 0,001 bis 0,1 Gew.-°/o betragen, jeweils
bezogen auf die flüssige Phase im Reaktor. Bei der Umsetzung kann das Vinylacetat teilweise oder
vollständig umgesetzt werden. Die Umsetzung kann 90 bis 100%, beispielsweise 95-99%, betragen. Es ist
möglich, einen praktisch vollständigen Umsatz von mehr als 99% zu erreichen. Bei der Umsetzung bildet
sich 2-Acetoxypropionaldehyd und gegebenenfalls durch nachfolgende Hydrierung 2-Acetoxypropanol.
Nach beendeter Umsetzung wird der Katalysator abgetrennt Beispielsweise kann der Katalysator mittels
Wasserstoff in das entsprechende Metall überführt werden, welches dann mechanisch abgetrennt werden
kann. Der abgetrennte Katalysator kann, gegebenenfalls nach Überführung in Carbonyl- oder Carbonylwasserstoffverbindungen,
wieder in die Umsetzung mit Wasserstoff und Kohlenmonoxid zurückgeführt werden.
Aus dem katalysatorfreien rohen Umsetzungsprodukt von Vinylacetat mit Wasserstoff und Kohlenmonoxid
wird durch katalytische Hydrierung 2-Acetoxypropionaldehyd in 2-Acetoxypropanol umgewandelt. Als
Hydrierkatalysatoren eignen sich beispielsweise Metalle der VIII. Gruppe des Periodensystems, wie Kobalt,
Nickel, Palladium, Platin, Rhodium und Ruthenium. Die Metalle können auf Trägern, beispielsweise auf SiO2
oder AI2O3, aufgebracht sein. Die Hydrierung kann in
der flüssigen Phase, der Rieselphase oder der Gasphase durchgeführt werden. Geeignete Arbeitsbedingungen
sind beispielsweise 10 bis 300 bar und 100 bis 300° C. Man kann vor oder nach der Hydrierung leichter oder
höher siedende Nebenprodukte sowie gegebenenfalls verwendetes Lösungsmittel abtrennen, z. B. durch
Destillation. Als Nebenprodukte der zweiten Synthesestufe können 3-Acetoxypropionaldehyd, Essigsäure,
Acrolein, 3-Acetoxypropanol, Propionaldehyd und Propanol
auftreten.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird vor der Umsetzung des Vinylacetats mit CO
und H2 der Katalysator in einer getrennten Stufe aus
Metallverbindungen und CO und H2 unter Druck und bei erhöhter Temperatur hergestellt Gegebenenfalls
kann diese Herstellung des Katalysators in Gegenwart eines Lösungsmittels erfolgen.
Man kann aus dem rohen Reaktionsprodukt der zweiten Synthesestufe das darin enthaltene 2-Acetoxypropanol
destillativ isolieren und als Einsatzprodukt für die dritte Synthesestufe verwenden. Man kann jedoch
auch direkt das rohe Reaktionsprodukt der zweiten Stufe, das neben 2-Acetoxypropanol als Nebenprodukte
3-Acetoxypropanol, Propanol und/oder Essigsäure enthalten kann, in die dritte Synthesestufe einsetzen.
In der dritten Synthesestufe wird 2-Acetoxypropanol ganz oder teilweise durch thermische oder katalytische
Spaltung in Oxidationsprodukte des Propylens der allgemeinen Summenformel C3H6O, bestehend aus
Propylenoxicl und/oder Allylalkohol und/oder Propionaldehyd und/oder Aceton und Essigsäure, überführt.
Die Spaltung kann in flüssiger oder gasförmiger Phase erfolgen. Man kann die Spaltung thermisch oder
katalytisch durchführen. Als Katalysatoren eignen sich saure oder basische Katalysatoren. Die Spaltung kann in
einem weiten Temperaturbereich durchgeführt werden. Geeignete Temperaturen sind 150 — 600° C, z. B.
300-500°C. Die Spaltung kann bei Normaldruck, bei
vermindertem oder erhöhtem Druck erfolgen.
Bei der Durchführung der Spaltung in flüssiger Phase kann man so arbeiten, daß man das 2-Acetoxypropanol
enthaltende Einsatzprodukt bei Normaldruck oder unter erhöhtem Druck in Gegenwart oder Abwesenheit
von Katalysatoren erhitzt. Als Katalysatoren kommen die verschiedensten gasförmigen, flüssigen oder festen
Verbindungen, z. B. Säuren, Basen oder Salze, in Frage. Als Katalysatoren seien beispielsweise genannt: Aluminiumsilikate,
Alkaliacetate, Alkaliborate, Kieselsäure, Erdalkalihydroxide.
Bei der Spaltung in der Gasphase kann man das 2-Acetoxypropanol in Gegenwart oder Abwesenheit
anderer Verbindungen verdampfen und die Dämpfe durch einen Reaktor bei höheren Temperaturen leiten.
Der Reaktor kann aus einem leeren Reaktionsrohr oder einem mit einem festen Katalysator gefüllten Reaktionsrohr
bestehen. Man kann auch das gasförmige, 2-Acetoxypropanol enthaltende Einsatzprodukt zusammen
mit einem gasförmigen Katalysator durch ein Reaktionsrohr bei erhöhter Temperatur leiten. Das
Reaktionsprodukt nach der Spaltung kann durch Abkühlen ganz oder teilweise kondensiert und destillativ
aufgearbeitet werden. Höher siedende Verbindungen, z. B. nicht umgesetztes 2-Acetoxypropanol, kann in
die Spaltung zurückgeführt werden. Man kann die Spaltung auch so durchführen, daß man 2-Acetoxypropanol
bzw. 2-Acetoxypropanol enthaltende flüssige Gemische in ein Wirbelbett einführt und hier am
Katalysator oder Wärmeträger verdampft und spaltet. Im Wirbelbett können die verschiedensten sauren oder
alkalischen Katalysatoren verwendet werden. Man kann auch mit einem neutralen Wärmeträger arbeiten,
zu dem man gegebenenfalls katalytisch wirkende Verbindungen, z. B. saure oder basische Verbindungen,
zugibt, z. B. Phosphorsäure, Natronlauge, Alkaliacetate. Bei diesem Verfahren werden im wesentlichen
Allylalkohol, Propionaldehyd, Propylenoxid und Aceton gewonnen, dies sind Oxydationsprodukte des Propylens
der allgemeinen Formel C3H6O. Man kann durch die
Arbeitsbedingungen und Wahl des Katalysators die Zusammensetzung der einzelnen Bestandteile des
resultierenden Gemisches variieren. Bei einem Arbeiten in Gegenwart basischer Verbindungen wird bevorzugt
Propylenoxid erhalten, während beim Arbeiten ohne Katalysator oder mit sauren Katalysatoren bevorzugt
zu Propylenoxid isomere Produkte entstehen, wie Allylalkohol und Propionaldehyd.
Aus dem Gemisch der Reaktionsprodukte kann man die Einzelkomponenten, wie Propylenoxid, Propionaldehyd
und Allylalkohol, durch fraktionierte Destillation in reiner Form gewinnen.
Die aus dem Spaltprodukt gewonnene Essigsäure kann in die erste Synthesestufe, der Herstellung von
Vinylacetat, zurückgeführt werden.
Eine besondere Ausführungsform des Gesamtverfahrens sei anhand der Abbildung erläutert:
Äthylen 4, Sauerstoff 5 und ein im wesentlichen aus Essigsäure bestehender Rückführstrom 12 werden im
Reaktor 1 zu Vinylacetat und Wasser umgesetzt. Das Wasser wird über 6 entnommen, das Vinylacetat über 7
in den Reaktor 2 gegeben und hier mit Kohlenmonoxid 8 und Wasserstoff 9 zu 2-Acetoxypropanol umgesetzt,
das über 10 in den Spaltreaktor 3 gegeben wird und hier zu Oxidationsprodukten des Propylens der allgemeinen
Summenformel CaH6O und Essigsäure gespalten wird.
Die Oxidationsprodukte werden über 11 entnommen. Die Essigsäure wird über 12 entnommen und in den
Reaktor 1 zurückgeführt.
Das erftndungsgemäße Verfahren gestattet die Herstellung von Propylenoxid, Allylalkohol, Propionaldehyd
und Aceton. Diese Produkte werden üblicherweise aus Propylen als Rohstoff technisch hergestellt. Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren können diese Produkte auf einer anderen Rohstoffbasis, nämlich aus
Äthylen oder Acetylen und Synthesegas, hergestellt werden. Bei dem Rohstoff Äthylen handelt es sich um
ι ο einen preiswerten und allgemein zugänglichen Rohstoff.
Die Verwendung dieses Rohstoffs ist dann besonders vorteilhaft, wenn Propylen nicht oder nur zu einem
erhöhten Preis zur Verfügung steht. Beim zweiten Rohstoff, der aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff bzw.
Synthesegas besteht, handelt es sich ebenfalls um einen preiswerten und allgemein verfügbaren Rohstoff.
Dieser Rohstoff steht in steigendem Maße aus Erdgas oder aus der Kohlevergasung unter Ausnutzung der
Reaktionswärme von Kernreaktoren zur Verfugung.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß in einer einzigen Anlage verschiedene
wichtige Rohstoffe, wie Propylenoxid, Propionaldehyd, Allylalkohol und Aceton, hergestellt werden können
und daß man das Bedarfsverhältnis der einzelnen Verbindungen durch Wahl der Arbeitsbedigungen bzw.
des Katalysators in der dritten Stufe weitgehend einstellen kann.
Über einen kugelförmigen Katalysator von 5 mm Durchmesser, der 3,3 g Palladium, 1,5 g Gold und 30 g
Kaliumacetat pro Liter enthält und der in einer Menge von 2330 ml in ein Reaktionsrohr von 5 m Länge und
25 mm lichter Weite eingefüllt ist, werden bei 176° C und
einem Druck von 6,3 bar stündlich 51,7 Mol Essigsäure, 169,5 Mol Äthylen und 16,6 Mol Sauerstoff geleitet. Es
wird ein Reaktionsprodukt erhalten, aus dem stündlich 1,0 kg Vinylacetat in einer Reinheit von 99,9% isoliert
werden. Die nicht umgesetzten Rohstoffe Äthylen, Sauerstoff und Essigsäure werden in die Umsetzung
zurückgeführt.
In einem Druckautoklav wird aus 0,1 g Rhodiumtrichlorid und 1000 ml o-Xylol durch Umsatz mit einem
Kohlenmonoxid/Wasserstoff-Gemisch im molaren Verhältnis von 1:1 bei 1700C und 250 bar und einer
Verweilzeit von 30 Minuten eine Katalysatorlösung hergestellt, die mit einer Geschwindigkeit von 1 l/h mit
1 kg/h Vinylacetat, das wie oben beschrieben hergestellt wurde, in einen Hochdruckautoklav gepumpt wird. Hier
5,0 wird das Gemisch bei 135° C mit einem Kohlenmonoxid/
Wasserstoff-Gemisch der molaren Zusammensetzung 1 :1 bei 250 bar zu einem im wesentlichen aus
2-Acetoxypropionaldehyd bestehendem Reaktionsgemisch umgesetzt. Das flüssige Reaktionsgemisch wird
anschließend 30 Minuten lang bei 150° C und 200 bar mil
Wasserstoff behandelt. Aus dem hierbei anfallenden Reaktionsprodukt wird durch Zentrifugieren Rhodiummetall
abgetrennt. Anschließend werden Leichtsiedei und das Lösungsmittel (o-Xylol) abdestilliert und das
(-0 Sumpfprodukt mit 5 Gew.-% Raney-Nickel 1 Stunde
lang bei 200 bar und 200° C mit Wasserstoff behandelt Nach Abtrennen des Katalysators wird aus derr
Reaktionsprodukt durch fraktionierte Destillatior 2-Acetoxypropanol in einer Menge von 1,08 kg/r
('5 erhalten.
1,08 kg/h des so gewonnenen 2-Acetoxypropanoh werden thermisch in der Gasphase bei 3800C und einei
Verweilzeit von 2 Sekunden bei Normaldruck gespalten
Das hierbei anfallende Produkt wird auf 1000C
abgekühlt und in einer ersten Kolonne von nicht umgesetztem 2-Acetoxypropanol befreit, das in die
thermische Spaltung zurückgeführt wird. Das Kopfprodukt ergibt bei der weiteren destillativen Aufarbeitung
560 g/h eines Oxidationsproduktes der Summenformel
CjH6O mit folgender Zusammensetzung: 82 Gew.-°/o
Allylalkohol, 14 Gew.-% Propionaldehyd, 4 Gew.-% Aceton. Ferner werden 536 g/h Essigsäure erhalten, die
die erste Stufe (Herstellung von Vinylacetat)
zurückgeführt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 543/398
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Propylenoxid und/oder Allylalkohol und/oder Propionaldehyd
und/oder Aceton, dadurch gekennzeichnet,
daß man in einer ersten Stufe entweder Äthylen, Sauerstoff und Essigsäure oder Acetylen
und Essigsäure zu Vinylacetat umsetzt, das Vinylacetat in einer zweiten Stufe katalytisch mit Kohlen- ι ο
monoxid und Wasserstoff zu 2-Acetoxypropanol umsetzt und dieses in einer dritten Stufe thermisch
oder katalytisch zu Propylenoxid und/oder Allylalkohol und/oder Propionaldehyd und/oder Aceton
und Essigsäure spaltet, wobei die bei der Spaltung erhaltene Essigsäure in die erste Stufe zurückgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Katalysator für die zweite Stufe in einer getrennten Stufe aus Metallen oder
Metallverbindungen und Synthesegas herstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator für die
zweite Stufe Kobalt- oder Rhodiumcarbonylverbindungen verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator für die
zweite Stufe eine Lösung von Metallcarbonylwasserstoff in einem Lösungsmittel verwendet
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752504981 DE2504981B2 (de) | 1975-02-06 | 1975-02-06 | Verfahren zur herstellung von propylenoxid und/oder allylalkohol und/oder propionaldehyd und/oder aceton |
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DE19752504981 DE2504981B2 (de) | 1975-02-06 | 1975-02-06 | Verfahren zur herstellung von propylenoxid und/oder allylalkohol und/oder propionaldehyd und/oder aceton |
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Country Status (1)
Country | Link |
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FR2384764A1 (fr) | 1977-03-24 | 1978-10-20 | Rhone Poulenc Ind | Procede de fabrication d'epoxydes a partir d'alcane-diols-1,2 |
US4723036A (en) * | 1981-10-23 | 1988-02-02 | Kuraray Company, Ltd. | Process for producing propylene glycol monoacetate |
-
1975
- 1975-02-06 DE DE19752504981 patent/DE2504981B2/de not_active Withdrawn
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BHN | Withdrawal |